Die magische Geige - in Bökenförde
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Seite 10 - <strong>Bökenförde</strong>r Dorfzeitung - Ausgabe 1 - 13. Februar 2010<br />
Der Landesvater rief und <strong>Bökenförde</strong> kam!<br />
Überrascht war ich schon, Post von unserem<br />
Landesvater Jürgen Rüttgers zu bekommen<br />
und zu se<strong>in</strong>em Neujahrsempfang <strong>in</strong> Arnsberg<br />
e<strong>in</strong>geladen zu werden.<br />
Aber da Politiker immer für e<strong>in</strong>e Überraschung<br />
gut s<strong>in</strong>d und viele ehrenamtlich<br />
Tätige aus <strong>Bökenförde</strong> e<strong>in</strong>geladen waren,<br />
freute ich mich auf e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten<br />
Neujahrsempfang bei unserem M<strong>in</strong>isterpräsidenten.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit uns wollte er<br />
zurückschauen auf das Jahr 2009, aber vor<br />
Der E<strong>in</strong>ladung des Heimatvere<strong>in</strong>s <strong>Bökenförde</strong><br />
waren e<strong>in</strong>ige Interessierte gefolgt und<br />
besuchten die Me<strong>in</strong>werk-Ausstellung <strong>in</strong> Paderborn.<br />
Zuvor gab der Geschichtskreisleiter<br />
Dirk Ruholl e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Thema<br />
und stellte Me<strong>in</strong>werks Bedeutung für den Ort<br />
<strong>Bökenförde</strong> heraus. Ihm hat der 1000-jährige<br />
Ortsteil Lippstadts nämlich se<strong>in</strong>e erste urkundliche<br />
Erwähnung im Jahre 1005 zu verdanken.<br />
Als Bischof Rethar von Paderborn im<br />
Jahr 1005 im Kloster Corvey König He<strong>in</strong>rich<br />
II. traf, und ihn um f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />
für das verarmte Bistum bat, befand sich der<br />
König <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Engpass, weil er ke<strong>in</strong>e Besitzung<br />
<strong>in</strong> der hiesigen Gegend hatte.<br />
An dieser Stelle trat ihm se<strong>in</strong> engster Vertraute<br />
Me<strong>in</strong>werk zur Seite und übergab ihm<br />
se<strong>in</strong>e Besitzungen <strong>in</strong> <strong>Bökenförde</strong>. <strong>Die</strong>se konnte<br />
He<strong>in</strong>rich II. dann an den Bischof bzw. an<br />
das Paderborner Domkapitel weiterschenken.<br />
Me<strong>in</strong>werk wurde vier Jahre später von He<strong>in</strong>rich<br />
II. als Bischof auf dem Paderborner Bischofsstuhl<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Für Paderborn bedeutete<br />
dies e<strong>in</strong>en bedeutenden wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. Mit Begeisterung konnten die<br />
Teilnehmer an der Exkursion nach Paderborn<br />
<strong>in</strong> Kaiserpfalz und Diözesanmuseum zahlreiche<br />
Exponate aus der Zeit Me<strong>in</strong>werks bestaunen<br />
und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck <strong>in</strong> die damalige Zeit<br />
gew<strong>in</strong>nen.<br />
Text: Dirk Ruholl, Foto: Georg Schulz<br />
Der Landesvater rief und <strong>Bökenförde</strong> kam!<br />
allem den Blick nach vorn richten, und damit<br />
me<strong>in</strong>te er auch die Landtagswahl 2010,<br />
was sicherlich verständlich ist. Von unserer<br />
Ortsunion organisiert, fuhren wir mit e<strong>in</strong>em<br />
Bus Richtung Arnsberg. Mit ca. 1600 Besuchern<br />
<strong>in</strong> der Schützenhalle Neheim sahen wir<br />
erwartungsvoll dem Auftritt Jürgen Rüttgers<br />
entgegen. Doch wer e<strong>in</strong>en spektakulären Auftritt<br />
erwartet hatte, (also e<strong>in</strong>e Blaskapelle,<br />
die „Der Steiger kommt“ spielt, hätte ich mir<br />
schon gewünscht) sah sich getäuscht. Plötzlich<br />
stand er am Podium und hielt e<strong>in</strong>e ca. 1-<br />
stündige politische Rede, deren Inhalt,<br />
sofern dann auch umgesetzt,<br />
ich sicherlich unterstützen kann.<br />
Dass er kurz vor der Landtagswahl<br />
auch schon e<strong>in</strong> bisschen Wahlkampf<br />
betrieb, ist doch wohl verständlich<br />
und bei allen politischen Parteien<br />
üblich. Sicher, das Ehrenamt, an<br />
dessen Vertreter sich die E<strong>in</strong>ladung<br />
bezog, kam etwas zu kurz, aber wer<br />
jahrelang im Ehrenamt tätig ist erwartet<br />
sicher ke<strong>in</strong>e große Laudatio<br />
auf dasselbe.<br />
E<strong>in</strong>e warme Halle, kalte Getränke<br />
und Salzgebäck ist doch schon etwas<br />
Großartiges, was uns von e<strong>in</strong>em<br />
Politiker <strong>in</strong> der heutigen Krisenzeit<br />
geboten wurde.<br />
Schade nur, dass wir <strong>Bökenförde</strong>r<br />
schon nach 1,5 Stunden fast fluchtartig<br />
die Rückfahrt antraten, wer<br />
weiß warum?<br />
Vielleicht hätte sich unser M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
Jürgen Rüttgers ja<br />
doch noch bis an den <strong>Bökenförde</strong>r<br />
Tisch vorgearbeitet und wir hätten<br />
noch die Chance gehabt, mit ihm zu<br />
sprechen, zumal er sich noch an die<br />
Schirmherrschaft zu unserem Jubiläum<br />
er<strong>in</strong>nern konnte. So aber ließen<br />
wir <strong>Bökenförde</strong>r diese Chance<br />
aus, ließen kalte Getränke und politisch<br />
gesponsertes westfälisches Bier und die<br />
Möglichkeit zum gegenseitigen politischen<br />
Gedankenaustausch zurück und ungenutzt.<br />
Schade eigentlich! Dem Landesvater Jürgen<br />
Rüttgers und zukünftigen Träger des Ordens<br />
„Wider den tierischem Ernst“ sei Dank für<br />
diese 1,5 Stunden politischen Neujahrsempfang<br />
und e<strong>in</strong> „Glück auf“ aus <strong>Bökenförde</strong> zu<br />
se<strong>in</strong>em frühen Wahlkampf gesagt.<br />
Text: Bruno Kl<strong>in</strong>k<br />
Heimatvere<strong>in</strong> <strong>Bökenförde</strong> auf den Spuren Me<strong>in</strong>werks