Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
g r i ff e nu n dz e r s t ö r tz uw e r d e n .W e ra u fS c h i ff e nG r o s s -<br />
britanniens oder einer seiner Verbündeten reist,<br />
tut dies auf eigenes Risiko.<br />
10<br />
gez. Kaiserlich-Deutsche Botschaft,<br />
Washington, DC, April 22nd 1915<br />
Ein Zeitungsjunge brüllte diese Meldung aus der New York<br />
Times immer und immer wieder heraus. Mitarbeiter der Cunard<br />
Line kamen auf Lærke und Thomas zu, gefolgt von einer<br />
Heerschar sensationslustiger Reporter und Fotografen.<br />
»Lass uns gehen, Thomas.«<br />
Thomas nahm Lærke an die Hand, und sie eilten los zur<br />
Gangway für die erste Klasse. Über ihre Köpfe hinweg schwebten<br />
massive Holzkisten an den Ladekränen.<br />
»Schau Lærke, in einer von denen ist bestimmt auch meine<br />
Laborausrüstung. Wenn wir zurückkehren, habe ich genügend<br />
Geld, und wir kaufen uns ein Automobil. Damit fahren wir<br />
dann an den Wochenenden zu den schönsten Badeorten der<br />
Ostküste.«<br />
Sie folgte den Kisten mit ihren Augen – und erschrak. Es<br />
war, als schnüre ihr jemand die Kehle zu. Oben an der Reling<br />
stand ihre Kontaktperson und blickte auf sie hinunter. Lærke<br />
zögerte. Am liebsten hätte sie Thomas alles gebeichtet, ihn<br />
ge griffen und wäre mit ihm zurück in ihr bescheidenes Heim<br />
geflüchtet. Sobald sie auf dem Schiff waren, würde es zu spät<br />
sein. Im Grunde genommen war es das bereits. Sie konnte sich<br />
ihm jetzt unmöglich noch anvertrauen. Er würde es nicht verstehen.<br />
»Komm, wir holen uns die Schlüssel zu unserer Kabine, du<br />
wirst Augen machen«, sagte Thomas. Am Empfang ging alles<br />
erstaunlich zügig, der Vorteil eines Erste-Klasse-Tickets. Hinter<br />
dem aus schwerem Mahagoniholz gearbeiteten Empfang<br />
mit kunstvoll geschmiedeten Messingverzierungen, begrüß-