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Einrichtungshaus - Bürgerblick

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Reportage Seite 14 Service Seite 15<br />

Andreas Schmale (19) steckte in einer Lebenskrise und fiel auf Abzocker im Internet herein<br />

“Die jagen gnadenlos hinterm Geld her!“<br />

Kamperfehn - Dieser Unfall<br />

hat uns alle erschüttert. Im Mai<br />

vor zwei Jahren geriet zwischen<br />

Friesoythe und Kampe ein VW<br />

Polo auf den Grünstreifen und<br />

kam ins Schleudern. Der kleine<br />

Wagen war vollbesetzt mit fünf<br />

Jugendlichen im Alter zwischen<br />

14 und 21 Jahren. Einer von ihnen<br />

war Andreas Schmale aus<br />

Kamperfehn. An diesem Tag<br />

wollte er seinen 17. Geburtstag<br />

feiern. Er erinnert sich: „Wir<br />

wollten nach Kamperfehn zu<br />

mir nach Hause, um dort zu<br />

feiern. Wir waren alle nüchtern<br />

und freuten uns auf den<br />

Abend.“ Der kleine Polo prallte<br />

frontal gegen einen Baum. Der<br />

tragische Unfall forderte ein<br />

Todesopfer und vier Schwerverletzte.<br />

Andreas hat bis heute unter<br />

diesem Unfall zu leiden. Fünf<br />

Wochen lag er nach mehreren<br />

Operationen in einer REHA-<br />

Klinik in Wilhelmshaven.<br />

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26689 Augustfehn<br />

Doch noch immer kann er nicht<br />

richtig gehen, geschweige denn<br />

uneingeschränkt seinem Hobby<br />

nachgehen: Fußball. Vor seinem<br />

Unfall spielte er in der B-Jugend<br />

von Hansa Friesoythe. Heute<br />

besucht er das Theodor-Schäfer-Bildungswerk<br />

in Husum<br />

(Schleswig-Holstein), ein vorbildliches<br />

Berufliches Kompetenzzentrum<br />

für Menschen mit<br />

schweren Körper- und Sinnesschädigungen.<br />

Andreas musste in seinem<br />

jungen Leben noch andere<br />

Schicksalsschläge einstecken.<br />

„Vor einigen Jahren verlor ich<br />

meine Mutter. Sie starb an<br />

Krebs. Mein Vater hat einige<br />

Jahre später wieder eine Lebensgefährtin<br />

gefunden, mit der ich<br />

mich gut verstanden habe. Doch<br />

kurz nach meinem Unfall starb<br />

sie an einem Gehirntumor. Ich<br />

habe den Boden unter den Füßen<br />

verloren. Ich konnte soviel<br />

Schmerz kaum ertragen. Nach<br />

außen hin versuchte ich, stark<br />

zu bleiben. Doch im Innern sah<br />

es bei mir ganz anders aus.“<br />

Andreas suchte Trost und<br />

Hilfe - ausgerechnet im Internet.<br />

Irgendwann landete<br />

er auf der Website www.lebensprognose.de.<br />

„Ich wollte<br />

wissen, wie es mit meiner Zukunft<br />

aussieht. Ich war depressiv<br />

und diese Seite hatte<br />

meine Neugierde geweckt.“<br />

Was Andreas damals nicht<br />

Raummode<br />

... einfach mehr IDEEN<br />

Fällt jetzt nicht mehr so schnell auf Internet-Abzocker rein, sondern<br />

informiert sich vorher: Andreas Schmale aus Kamperfehn<br />

wußte: Hinter der Internetseite<br />

stecken dreiste Abzocker, gegen<br />

die bereits staatsanwaltliche Ermittlungen<br />

laufen.<br />

„Ich hatte das Kleingedruckte<br />

nicht gelesen und bekam<br />

plötzlich eine Rechnung<br />

über 59 Euro. Ich habe nicht<br />

bezahlt. Da schickte diese Firma<br />

mir weitere Mahnschreiben<br />

und schließlich hatte ich<br />

sogar eine Inkassofirma am<br />

Hals.“<br />

Ähnlich ergeht es Internetnutzern,<br />

die auf anderen Abzo-<br />

Hilfe,<br />

die<br />

Insekten<br />

kommen!<br />

Ihr Spezialist für<br />

Sonnenschutz-Markisen<br />

und Fliegengitter!<br />

26676 Barßel · Hinter der Kirche<br />

0 44 99 / 92 10 25<br />

ckerseiten landen. Auch Bastian<br />

Schröer aus Harkebrügge landete<br />

auf einer dieser Webseiten:<br />

www.berufs-wahl.de „Ich<br />

wollte wissen, welcher Beruf<br />

der richtige für mich ist und<br />

machte mit. Ich dachte, das sei<br />

kostenlos.“ Doch Basti Schroer<br />

irrte sich, wie viele Tausend<br />

andere junger Leute und Kinder.<br />

Versteckt auf der Website<br />

steht ganz unten: „Der einmalige<br />

Preis für die Teilnahme beträgt<br />

59 Euro inkl. gesetzlicher<br />

Mehrwertsteuer.“ Mit dem Anklicken<br />

der AGB’s hatte Bastia<br />

die Kosten akzeptiert.<br />

Andreas und Basti zahlten<br />

nicht und holten sich Rat bei<br />

der Verbraucherberatung. Heute<br />

sind beide klüger: „Hier wird<br />

mit den Gefühlen der Jugendlichen<br />

Schindluder getrieben.<br />

Viele fallen auf diese Internetseite<br />

herein und werden über den<br />

Tisch gezogen. Es gibt bessere<br />

Hilfen, als diese Seiten, wenn<br />

man in einer Krise steckt. Wir<br />

raten jedem, der auf diese Abzocker<br />

hereingefallen ist: Holt<br />

euch Rat bei Profis. Manchmal<br />

reicht es schon, wenn ihr auf<br />

eure Eltern hört.“<br />

Christel Lohrey von der Verbraucherberatung Niedersachsen:<br />

„Wir warnen vor solchen Abzockern“<br />

In den letzten Monaten meldeten<br />

sich bei uns Hunderte<br />

Jugendlicher, aber auch etliche<br />

Erwachsene, die auf Internetseiten<br />

wie www. lebensprognose.com<br />

oder www. lebenserwartung.de<br />

hereingefallen waren.<br />

Tückisch ist, dass die Anbieter<br />

den Eindruck erwecken, als ob<br />

es gratis sei. Ein Kennzeichen<br />

von Abzocker-Seiten ist aber<br />

zum Beispiel, dass der Kostenhinweis<br />

erst unter dem „Anmelden“-Button“<br />

zu finden ist. Das<br />

verführt viele User dazu, nicht<br />

die ganze Seite runterzuscrollen.<br />

Auch in den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen oder<br />

Teilnahmebedingungen sind<br />

die Kosten erst sichtbar, wenn<br />

man bis ans Ende scrollt.<br />

Scheinbares Gratisangebot,<br />

versteckter Preis, fehlerhafte<br />

bzw. fehlende Widerrufsbelehrung<br />

sind die rechtlichen Mängel<br />

solcher „Verträge“. Betroffene<br />

sollten der Forderung auf<br />

jeden Fall widersprechen, hilfsweise<br />

den Widerruf erklären<br />

und den Vertrag anfechten. Bei<br />

Minderjährigen unter 18 Jahren<br />

gilt auch im Internet, dass<br />

ohne die Einwilligung der El-<br />

tern so ein teurer Vertrag nicht<br />

wirksam abgeschlossen werden<br />

kann. Deshalb sollten die Eltern<br />

dem Unternehmen gegenüber<br />

zusätzlich erklären, dass<br />

sie ihre Zustimmung hierfür<br />

nicht gegeben haben und diesen<br />

Vertrag auch nicht nachträglich<br />

genehmigen.<br />

Die Betreiber der entsprechenden<br />

Seiten wissen sehr<br />

genau, dass sie vor Gericht<br />

keinerlei Chance hätten. Daher<br />

versuchen sie die Betroffenen<br />

durch Einschüchterungen<br />

(letzte außergerichtliche Mahnung,<br />

Inkassobüro, Pfändung)<br />

zur „freiwilligen“ Zahlung zu<br />

bewegen. Dabei schrecken sie<br />

auch nicht davor zurück, Kindern<br />

und Jugendlichen mit<br />

Strafanzeige wegen Betruges<br />

zu drohen. Hier könnten Eltern<br />

sogar selbst Strafanzeige wegen<br />

Nötigung erstatten.<br />

Von den haltlosen Drohungen<br />

sollte man sich nicht einschüchtern<br />

lassen!<br />

Wenn man der Forderung<br />

(am besten schriftlich per Einschreiben<br />

mit Rückschein) widersprochen<br />

hat, kann man die<br />

weiteren Schreiben von Inkas-<br />

Von Edwin Frank (Schüler, 17 Jahre alt)<br />

Auch ich wurde fast ein Opfer<br />

der üblen Abzocker im Internet.<br />

Während meines Praktikums<br />

beim BÜRGERBLICK habe<br />

ich aber gelernt zu recherchieren<br />

und habe für euch hier die<br />

Christel Lohrey von der Verbraucherberatung Niedersachsen<br />

kennt die dreisten Methoden der Internet-Abzocker<br />

sounternehmen oder Anwaltskanzlei<br />

getrost ignorieren. Erst<br />

in dem unwahrscheinlichen<br />

Fall, dass Post vom Gericht<br />

kommt, besteht wieder Handlungsbedarf.Jeder<br />

sollte genau<br />

überlegen, bevor er seine Daten<br />

im Internet angibt. Von der<br />

Verwendung falscher Namen<br />

und Adressen ist abzuraten,<br />

denn das kann unter Umstän-<br />

„Hier bekommt Ihr Hilfe!“<br />

wichtigsten Adressen, wenn ihr<br />

mal Hilfe braucht: Landesstelle<br />

Jugendschutz Niedersachsen,<br />

Leisewitzstraße 26, 30175 Hannover.<br />

Tel. 0511/85 87 88 oder<br />

85 30 61, Fax: 0511/283 49 54<br />

Akku-Stablampe<br />

nur 24,95€<br />

den sogar tatsächlich strafbar<br />

sein. Telefonische Rechtsberatung<br />

der Verbraucherzentrale<br />

Niedersachsen: Mo-Do. 10-16<br />

Uhr unter Tel. 09001-797902<br />

(1,50 /Min.) oder persönliche<br />

Beratung (Kosten ab 8 Euro).<br />

In Oldenburg montags und<br />

donnerstags von 9.30-18 Uhr,<br />

Dienstag von 9.30-12.30 Uhr<br />

(Julius-Mosen-Platz 5.<br />

• www.jugendschutz-niedersachsen.de<br />

• www.internetabc.de<br />

• www.jugendschutz.<br />

net www.internauten.de /<br />

Sicherheitsregeln für Kinder<br />

www.klicksafe.de

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