<strong>Martin</strong> <strong>Weber</strong>,<strong>neue</strong>r Trainer der 1. MannschaftZur PersonGeburtsdatum: 24. 10. 1957Sternzeichen:Geburtsort:Wohnort:Zivilstand:Kinder:Beruf gelernt:SkorpionBargenWabernverheiratetmit Barbarazwei,Marion 11, Nora 6MaurerBeruf heute:Versicherungsinspektor bei derWinterthur Versicherung in Bernzu wieviel %: 100Fussballerlaufbahn:Junioren C bis Inter A2 und ein Jahr3. Liga beim <strong>FC</strong> Aarberg; drei Jahre<strong>FC</strong> Biel, NLB; 16 Jahre bei YoungBoys Bern; 499 Spiele in der NationalligaA, 30 Spiele in der Nationalmannschaftals ManndeckerFussballerisches Vorbild:keinesLieblingsessen: Bernerplatte,«waschechte Bauernkost»Getränk:BierBevorzugte Musik:Alte deutsche Schlager,Mundartrock, Pop3 Lieblingsbands:Backstreet Boys (wegen der Kinder),Polo Hofer,Creedence Clearwater Revival3 Lieblingssongs:«Giggerig» (auf Fussball…), P. Hofer,«Marmor, Stein und Eisen bricht»,Drafi Deutscher,«Proud Mary», CCRFreizeitaktivitäten neben Fussball:Wenig, etwas Tennis und SkifahrenRegeländerung(*1):Einkick statt Einwurf,Offside aufheben(1*) Wir stellen in Zukunft verschiedenenLeuten, Fussballernund Zuschauern, die Frage:«Welche Regeländerungschlagen Sie vor, um den Fussballattraktiver zu machen?»,und versuchen, interessanteund auch verblüffendeAntworten zu erhalten.Das Interview<strong>Martin</strong> <strong>Weber</strong>, was ist Deine Aufgabebei der «Winterthur» Versicherung?Ich berate Leute und schliesse mitIhnen Versicherungen ab auf fastjedem Sachgebiet und praktisch inganz Europa. Ich arbeite hier aufProvisionsbasis schon seit 16 Jahren.Heisst das, Du hast auch währendDeiner ganzen Zeit bei YB und in derNationalmannschaft neben demFussball noch in Deinem «bürgerlichen»Beruf gearbeitet?Ja, und zwar immer zu 100%.Da warst Du aber eine Ausnahme?Ich kenne jedenfalls sonst niemanden.Es braucht einen schon sehr,und es bedarf eines verständnisvollenArbeitgebers. Ich würde es aberheute wieder so machen, um mir eineVorsorge zu schaffen für die Zeit nachdem Fussball. Die Beanspruchungjetziger Spitzenfussballer ist allerdingswohl höher. Vielleicht geht’sdeshalb heute nicht mehr nebeneinem 100%-Job.Beim <strong>FC</strong>S sind aber praktisch allesreine Amateure, inkl. aller Trainer.Machen wir also keinen Spitzenfussball?Die wirtschaftliche Situation desFussballs in der Schweiz, insbesondereder NLB, lässt heute bei denmeisten noch keinen professionellen(finanziellen) Aufwand zu. Um dies zukompensieren, und trotzdem in denbesten 24 Clubs mitspielen zu können,müssen sich alle ganz enormpersönlich engagieren, Spieler, Trainer,Funktionäre, Gönner und Helfer.Die Freude am (intensiven) «Hobby»als Gegensatz zum Ernst des Berufeshilft dabei vielen, über sich hinaus zuwachsen.Das leuchtet ein, ist aber wohl nichtder einzige Grund des momentanenHöhenflugs.Bist Du ein Wundertrainer?Wohl kaum! … – aber wir scheinengut zusammenzupassen. Ich kannauf bestens vorbereitete Spieler miteinem prima Mannschaftsgefügezurückgreifen.Neue Trainer geben immer einen Impulsund zusätzliche Energie in dieMannschaft – bis dann auch sie sichwieder abgenutzt haben …Es sindhalt auch viele Zufallsfaktoren imSpiel, oft als «Glück» – oder eben«Pech» – bezeichnet.Um auf die Dauer bestehen, oder sogarweiterkommen zu können, mussaber wohl mehr getan werden inRichtung Show, Spektakel und wirtschaftlichemDenken.Absolut! Das fängt an beim attraktiven«öffentlich machen» unseresSports. Die Darstellung des Fussballsin den Schweizer Medien lässt gewaltigzu wünschen übrig. Seit es «ran»auf SAT1 <strong>gibt</strong>, schaltet doch keineMaus mehr das Fernsehen DRS ein –ausser zum Einschlafen! Und die NLB
hat es dabei noch viel schwieriger: Esist schon fast eine Frechheit gegenüberdem erwähnten riesigen freiwilligenEngagement so vieler, wenn z.B.im Leitblatt «Sport» nach sechs vollenSeiten NLA-Stories mit vielen farbigenFotos anschliessend auf demPlatz einer Briefmarke noch knappdie Resultate der zweithöchsten Ligader Schweiz abgedruckt werden.Auf der andern Seite sollten sichdann in den Clubs alle darum bemühen,dass jede Woche ein Fussballfestentstehen kann, wo sich die Fansund Zuschauer wohl fühlen und begeisternkönnen. Für eine gute Showzahlen auch viele gerne ihren Eintritt,– und wo’s viele Leute <strong>gibt</strong>, da kommenauch die Sponsoren hin…Wir von der ersten Mannschaftsetzen uns jedenfalls voll in diesemSinne ein, und denken, dass wirmomentan unsern Beitrag zu dieserEntwicklungshilfe als «professionelleAmateure» abliefern.Jürg Nägeli