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aufgeblättert<br />

16<br />

Burnout-Prävention auf mehreren Ebenen<br />

Individuum/<br />

Mitarbeitende<br />

Betrieb/<br />

Strukturen<br />

Gesellschaft/<br />

Betriebskultur<br />

Primärprävention Sekundärprävention Tertiärprävention<br />

Information, Sensibilisierung,Stressmanagement,<br />

Entspannung<br />

Passende Anforderungen,<br />

Möglichkeiten zur<br />

Erholung<br />

Information, Sensibilisierung,Stressmanagement,<br />

Entspannung<br />

zu bewältigen, Einfluss haben auf die<br />

Wirkung der Belastungen, insofern<br />

bestimmt dies den Grad der Beanspruchung<br />

mit. Verfügen wir über die Möglichkeit<br />

aktiv und direkt Stresssituationen<br />

zu beeinflussen, Beanspruchungen gut<br />

zu verarbeiten und können wir hocheffiziente<br />

Erholung gewährleisten, so wird<br />

ein hohes Ausmaß an Belastung ohne<br />

negative Konsequenzen möglich. Es<br />

braucht jedoch das Zusammenspiel dieser<br />

drei Bereiche. Wobei auf betrieblicher<br />

Ebene dafür einiges an Unterstützung<br />

geboten werden kann.<br />

Entstehung von Burnout<br />

Burnout ist nicht leicht zu erkennen, eine<br />

hohe Beanspruchungssituation schon<br />

eher und insofern ist es entscheidend,<br />

dass Führungskräfte, Betriebsräte und<br />

Personalverantwortliche und die Belegschaft<br />

an sich für die Entstehungsfaktoren<br />

von Burnout sensiblisiert werden.<br />

Im Modell über die 12 Stadien von Burnout<br />

von Freudenberger und North wird der<br />

Entwicklungsverlauf von Burnout und<br />

Leitfaden<br />

Arbeitspsychologische<br />

bzw. -medizinische Beratung,<br />

Coaching, Urlaub,<br />

Krankenstand<br />

Reduktion von Belastungen,<br />

Unterstützung<br />

bei Stressmanagement,<br />

Fördern von Erholung<br />

Kooperation mit ExpertInnen,Erfahrungsaustausch<br />

Psychotherapie, Behandlung,<br />

Rückfallprophylaxe<br />

Wiedereingliederungsmanagement,Neu-Anpassung<br />

von Belastungen<br />

und Arbeitszeit<br />

Enttabuisierung, Akzeptanz<br />

für Burnout und<br />

Prävention schaffen<br />

dessen Symptome verdeutlicht. Wesentlich<br />

dabei ist, dass die Phasen und Symptome<br />

von der betroffenen Person meist<br />

nicht bewusst wahrgenommen werden<br />

und dass die angegebene Reihenfolge<br />

nicht zwingend eingehalten wird. Wichtig<br />

ist auch, das die vier ersten Stadien<br />

normale Erscheinungen unseres herausfordernden<br />

Arbeits- und Lebensalltags<br />

sind, die wir immer wieder erleben und<br />

bei entsprechend guter Erholung und<br />

dem Einsatz unterstützender Stressbewältigungsmethoden<br />

auch gut meistern<br />

können.<br />

Erst die letzten drei Stadien zeigen<br />

das Vollbild der Burnout-Symptomatik<br />

auf allen Ebenen: körperlich, psychisch,<br />

geistig und sozial. Insofern ist es auch von<br />

großer Bedeutung, dass der Begriff Burnout<br />

nicht zu schnell verwendet wird, sondern<br />

mit Bedacht und der Achtsamkeit,<br />

was dieses Krankheitsbild tatsächlich an<br />

Schwere mit sich bringt. Der Prozess kann<br />

durch innere und äußere Veränderungen<br />

gestoppt werden, nicht immer ohne bleibende<br />

Narben.<br />

Der Fonds Gesundes Österreich ist in Österreich die Regierungsinstitution,<br />

die sich für Gesundheitsförderung und<br />

Prävention im Allgemeinen und für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

im Speziellen einsetzt. Das Institut für<br />

humanökologische Unternehmensführung hat im Auftrag<br />

des Fonds in den Jahren 2007 bis 2009 eine Praxis-Studie<br />

zur „Burnout-Gefährdung in Großbetrieben & die Rolle von<br />

Führung und Schicht umgesetzt und 2010 einen Leitfaden<br />

zu Burnout veröffentlicht.<br />

Betriebliche<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

Der Betrieb ist ein zentraler Ort für die<br />

Burnout-Prävention. Einerseits, um dort,<br />

wo dies möglich ist, Belastungen zu reduzieren<br />

und andererseits die gesundheitsförderlichen<br />

Quellen zu stärken.<br />

Dies sind passende Anforderungen, die<br />

weder unter- noch überfordern, positive<br />

Herausforderungen, die ein Erfolgserlebnis<br />

ermöglichen, eine Atmosphäre<br />

der Wertschätzung und der sozialen<br />

Unterstützung, eine sinnvolle Pausengestaltung<br />

und -kultur, Unterstützung<br />

der Führung beim Umgang mit Anforderungen<br />

und im Gestalten der Erholung<br />

und vieles mehr.<br />

Die Stärkung der gesundheitsförderlichen<br />

Ressourcen und die Verminderung<br />

von Belastungen kann im Unternehmen<br />

auf verschiedenen Handlungsebenen<br />

und durch unterschiedliche Formen<br />

der Prävention – Primärprävention (vor<br />

Eintritt von Burnout-Symptomen), Sekundärprävention<br />

(zur Entdeckung von<br />

Burnout-Symptomen und ihre Frühtherapie)<br />

und Tertiärprävention (nach<br />

Entdeckung von Burnout-Symptomen<br />

und deren wirkungsvolle Behandlung)<br />

erreicht werden.<br />

Präventive Maßnahmen<br />

auf Ebene der Unternehmenskultur<br />

• Burnout enttabuisieren (Leitbild)<br />

• Verständnis für Pausen während der<br />

Arbeitszeit<br />

• Kommunikation und Information<br />

fördert sinnstiftende Zusammenarbeit<br />

• zentraler Stellenwert von Wertschätzung<br />

und Anerkennung im Unternehmen<br />

• Sensiblisierung der Führungskräfte für<br />

Gesundheitsthemen<br />

auf betrieblicher Ebene<br />

• Arbeitsbedingungen und -organisation<br />

optimieren<br />

• Sozialräume, die Entspannung zulassen<br />

• vertrauensvolle Beziehungen aufbauen<br />

• regelmäßige Teambesprechungen<br />

• Weiterbildungsmöglichkeiten bieten<br />

• innerbetriebliche Ansprechperson installieren<br />

• arbeitspsychologische Beratung ermöglichen<br />

• Einhaltung von Pausen<br />

• Überstundenabbau<br />

• bedürfnisorientierte Urlaubsplanung

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