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Nr. 22, April 2004 - AK Geographie und Geschlecht

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teilten die Männerdominanz in Politik <strong>und</strong> Wirtschaft, bekräftigten die Ablehnung der 11. AHV-Revision, die für die Frauen eine reine Abbauvorlage ist <strong>und</strong> forderten die Einführung der längstüberfälligen Mutterschaftsversicherung. Angeprangert wurde auch die Gewalt gegen Frauen,insbesondere die Gewalt, der Frauen in Kriegsgebieten ausgesetzt sind, wie heute unter anderemin Irak. (http://www.vpod-zh.ch/htm/frauen.htm, 15. März <strong>2004</strong>-03-15)Literaturschwerpunkt/RezensionenIm Heft 44 beschäftigt sich die renommierte kritische Zeitschrift "Widerspruch" aus Zürich erstmalsintensiver mit feministischer Forschung <strong>und</strong> Politik. Und siehe da: Das Heft wurde ein vollerErfolg <strong>und</strong> es musste bereits eine 2. Auflage gedruckt werden.Hier eine Uebersicht über die inhaltlichen Schwerpunkte diesesThemaheftes (Quelle: http://www.widerspruch.ch/44.html, Zugriff1. März <strong>2004</strong>):"Aktuell wird in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz äusserst kontroversüber Gender Mainstreaming debattiert. Handelt es sich um einenWandel der (alten) Frauenbewegung zur (neuen)<strong>Geschlecht</strong>erpolitik? Stella Jegher gibt einleitend einen Überblicküber den Diskussionsstand zum umstrittenen Konzept. Was hat diePolitik der EU als Agentin des Gender Mainstreaming für dieGleichstellung <strong>und</strong> Chancengleichheit der Frauen gebracht?Susanne Schunter-Kleemann erörtert die Risiken <strong>und</strong> Vorteile.Für Mascha Madörin sind die Erfahrungen mit dem Frauenbudgetin Australien, Kanada <strong>und</strong> Basel-Stadt aufschlussreich:<strong>Geschlecht</strong>ergerechte Budgetanalysen als Instrument derGleichstellungspolitik bewähren sich. Oder trägt Gender Mainstreaming, wie Katharina Pühl zubedenken gibt, dazu bei, dass Frauen sich den flexiblen Anforderungen des neoliberalen Kapitalismusanpassen, den <strong>Geschlecht</strong>erkompromiss in westlichen Demokratien Europas institutionalisieren?Frauenförderung ist Wirtschaftsförderung: Wie Marketingstrategien zeigen, so BarbaraNohr, ist die Humanressource "Frau" als Marktpotenzial längst entdeckt.Seit der 4. UNO-Weltfrauenkonferenz von Peking 1995 steht die Gleichstellungspolitik in derSchweiz unter direktem Einfluss der Vereinten Nationen. Claudia Michel <strong>und</strong> Flavia Vattoloberichten über Aktivitäten <strong>und</strong> Ergebnisse aus Sicht der Frauenorganisationen. Die Fakten zursozialen Ungleichheit zwischen Mann <strong>und</strong> Frau im Erwerbsleben bereitet Natalie Imbodenauf. Der Praxistest von Gender Mainstreaming am Arbeitsmarkt steht noch aus. Wie ThereseWüthrich aufzeigt, ist die Alters- <strong>und</strong> Hinterlassenenversicherung (AHV) von Anfang an bisheute von Frauendiskriminierungen geprägt. Den Frauenhandel thematisiert Susanne Kappeler;sie enttabuisiert in ihrer Skizze den Zusammenhang von patriarchaler <strong>Geschlecht</strong>erordnung,Frauenarbeit, Prostitution <strong>und</strong> Freier-Markt.Im Diskussionsteil werden einige Probleme <strong>und</strong> Aspekte der feministischen Kontroversen aufgegriffen.In ihren Ausführungen zu einer Theorie der <strong>Geschlecht</strong>erverhältnisse stellt FriggaHaug Positionen aus neueren feministischen Arbeiten vor. Entpolitisiert die neuere <strong>Geschlecht</strong>erforschung,die "Gender Studies", die bisherige Frauenforschung <strong>und</strong> insbesondere die feministischeKritik? Andrea Maihofer interveniert. Judith Butlers "Das Unbehagen der <strong>Geschlecht</strong>er"hat die feministische Theorie in den 90er Jahren revolutioniert. Patricia Purtschertzeichnet die Argumentationen der deutschsprachigen Butler-Rezeption nach. Tove Soilandliest das Werk der französischen Philosophin Luce Irigaray mit Marx <strong>und</strong> rehabilitiert dasDenken der sexuellen Differenz. Vehement kritisiert Claudia von Werlhof die Genderforschung,die ihrer Ansicht nach mit dem patriarchalen Gewalt-Projekt kollaboriert. Die Alternativesieht sie nach wie vor im Radikal- <strong>und</strong> Ökofeminismus, in der Subsistenzperspektive.Marginalien <strong>und</strong> Rezensionen sowie die Zeitschriftenschau schliessen das Heft 44 ab.8

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