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4 | Klinischer ArtikelKompositfüllungen mitHerculite XRV Ultra®:Klinische FallbeispieleDr Nicolas LehmannDCDEhemaliger Assistenzzahnarzt an den Hôpitaux de ParisEhemaliger Dozent am UniversitätsklinikumEinführungIn Frankreich und vielen anderenLändern ist Komposit mittlerweile dasMaterial der Wahl in der restaurativenZahnmedizin. Komposit verdrängtschrittweise und unweigerlich Amalgam;diese Entwicklung lässt sich durch folgendeFaktoren erklären:1.In einigen Ländern (Deutschland,Österreich, Finnland, Schweden undDänemark) ist aus Gründen desGesundheits- und Umweltschutzes derGebrauch von Amalgam durch staatlicheVorschriften eingeschränkt(Miquel, 2001).2.Zahnärzte berücksichtigen bei derWahl von Füllungsmaterialien nicht nurklinische Indikationen, sondern zunehmendauch ästhetische Wünsche ihrerPatienten (Burke, 2004).3.Komposite ermöglichen inKombination mit Adhäsivsystemenfunktionell und ästhetisch einwandfreieFüllungen, die auch dem biologischenAspekt, d.h. einer maximalenSchonung der gesundenRestzahnsubstanz, gerecht werden.Diese drei Faktoren tragen maßgeblichdazu bei, dass ständig neue Materialienentwickelt bzw. bestehende weiterentwickeltwerden.Der vorliegende Artikel zeigt drei klinischeFälle, in denen Herculite ® XRVUltra (Kerr) im Front- undSeitenzahnbereich zum Einsatz kam.Dieses Komposit ist dieWeiterentwicklung eines seit über 20JahrenwohlbekanntenAushängeschilds von Kerr: Herculite ®XRV.Herculite ® XRV Ultra ist einNanohybridkomposit, das sowohlFüllerpartikel in der Größe 5 bis 100 nmals auch konventionelle Hybridfüller enthält.Seine Kunststoffmatrix ist mit dervon Herculite ® XRV identisch. ZurVerbesserung der ästhetischen Qualitätim Vergleich zu Herculite ® XRV wurdenbei Herculite ® XRV Ultra dreiFüllertypen kombiniert: vorpolymerisierteFüller (PPF), Nanofüller (50 nm) undSubmikronfüller (400 nm). Die im anorganischenFülleranteil enthaltenen vorpolymerisiertenPartikel erhöhen offenbar dieAbrasionsfestigkeit ohne Nachteile fürdie langfristige Glanzbeständigkeit undOberflächenglätte.Dieser Artikel soll veranschaulichen, welcheästhetischen Möglichkeiten hinsichtlichFarbe, Helligkeit, Glätte und Glanzdieses spezielle Material in der zahnärztlichenPraxis bietet.Klinische FälleFall 1:Ein 16-jähriger Patient erscheint mitGingivitis und Überempfindlichkeit beiZahn 11. Die klinische Untersuchungzeigt eine Entzündung der Gingiva imoberen und unteren Frontzahnbereich.Die Interdentalpapille zwischen Zahn 12und 11 ist besonders ödematös. Aufdem Röntgenbild ist zwar keinKnochenabbau erkennbar, aber einegrößere Kompositfüllung mit iatrogenverursachter Randundichtigkeit. DieDiagnose: Gingivitis mit bakteriellerUrsache (Akkumulation von Plaque) underschwerendem Faktor (mangelhafteFüllung bei Zahn 11). Nach Reinigungder Parodontaltaschen und Anleitung zubesserer Mundhygiene wird die Füllungbei Zahn 11 erneuert. Beim aktuellenEntwicklungsstandderMikrohybridkomposite erscheint esangebracht, dem Patienten eineKompositfüllung in Schichttechnik zuempfehlen, da dies nicht nur eine sehrästhetische, sondern auch die substanzschonendsteOption ist.