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Klinischer Artikel | 9Restauration devitalerZähne: Ein neuartigesFüllungssystem mitSchallenergieGérard AboudharamUniversitätsdozent.Fakultät für Zahnmedizin, Marseille. Universität Aix-Marseille.Klinikzahnarzt. Assistance Publique – Hôpitaux de Marseille.Zahnmedizinisches Zentrum, Abteilung für restaurativeZahnmedizin.EinführungDie „adhäsive“ Restauration devitalerZähne mittels Stumpfaufbau ausKomposit, Faserstift und Adhäsivsystemstellt einen wesentlichen therapeutischenFortschritt dar.Zu den Zielen derartiger Restaurationengehören:- der Ersatz „verlorener“ Zahnsubstanz- der Schutz der gesundenRestzahnsubstanz- die Verhinderung endodontischerInfektionen oder Reinfektionen.Das erste Ziel betrifft eine sichere undstabile Retention des Zahnersatzes;dafür ist ein Zahnstumpf mit einer gewissenMindestgröße nötig. Um das zweiteZiel zu erreichen, muss dafür gesorgtwerden, dass der restaurierte Zahn optimalebiomechanische Eigenschaften hat.Bezüglich des dritten Ziels weisen mehrereAutoren einen Zusammenhang zwischender Qualität derKronenrestauration des devitalen Zahnsund dem langfristigen Erfolg der endodontischenBehandlung nach (Tronstadet al. 2000) (Gillen et al. 2011). Unter diesemAspekt ist ein wasserdichterVerschluss der Restauration von entscheidenderBedeutung.EinflussfaktorenEs wurde schon viel über Veränderungenim Verhalten des Dentins infolge desVerlusts der Pulpa geschrieben. Dimitriuweist in seiner 2009 veröffentlichtenUntersuchung (Dimitriu et al. 2009) daraufhin und beschreibt insbesondere, wiediephysikalisch-chemischenVeränderungen des Zahns ganz direktmit der fehlenden Pulpa zusammenhängen.Hinsichtlich der Dehydration zeigtdie allerdings etwas ältere Arbeit vonPapa (Papa et al. 1994) einen sehr geringenUnterschied im Feuchtigkeitsgehaltzwischen vitalen und endodontischbehandelten Zähnen (12,35 % bzw.12,10 %). Die Veränderungen imKollagen gehen offenbar mit einerVerringerung des Elastizitätsmoduls undder Scherfestigkeit des Dentins einher(Ferrari et al. 2004). Gleichzeitig stelltesich heraus, dass vor allem der Verlustvon Zahnsubstanz, und zwar besondersim Bereich der Randleisten, für die geringereWiderstandsfähigkeit des Zahnsverantwortlich ist (Reeh et al. 1989) (Linnund Messer 1994).Wurzelstifte und ihre eigentliche RolleWurzelstifte sind noch immer in derDiskussion, speziell hinsichtlich ihrerVorteile, Risiken und Notwendigkeit.Diverse Arbeiten wurden dazu publiziert,doch die Hypothesen widersprechen einander,und keines der Argumente wirdallgemein anerkannt (Bitter undKielbassa 2007) (Fernandes und Dessai2001) (Sidoli et al. 1997) (Trope undTronstad 1991).Die derzeitige Uneinigkeit lässt sich inden folgenden drei Punkten zusammenfassen:1.Es gibt keinen Konsens über dieVorteile oder Risiken von Stiften inWurzelkanälen; in der Regel geltenWurzelstifte als verstärkendes Elementfür devitale Zähne. Sie sollen dazu dienen,die funktionellenBeanspruchungen restaurierter Zähnebesser zu verteilen (Bolla et al. 2007)(Lefevre et al. 2000). Auf diese Weisesollen sie Zahnfrakturen verhindern.2.In manchen anatomischen Situationensind Wurzelstifte kontraindiziert, z.B.bei gekrümmten und/oder fragilenWurzelkanälen (Abou-Rass et al. 1982)(Déjou et al. 1989) (Raiden et al. 2001).3.Bei ausgedehnter Karies musseventuell die Retention desRestaurationsmaterials durch einenStift sichergestellt werden, aber nursehr selten durch mehrere Stifte.