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�� Es ist eine Begegnung, die es beinahe in sämtlichen Spielklassen in dieser Region und auf Bundesebene schon gegeben hat. In der 2. Bundesliga standen sich die Fortuna und RWO jedoch lediglich vier Mal gegenüber. Die Bilanz: 2 Siege, 1 Unentschieden und 1 Niederlage bei 8:5 Toren. Neben den direkten Duellen gegeneinander können beide Vereine aber auch auf viele Gemeinsamkeiten in punkto Spieler und Trainer zurück blicken bzw. treffen auch heute wieder einmal gleich mehrere Profis auf ihren ehemaligen Arbeitgeber. Der wohl berühmteste Spieler, der für beide Klubs seine Fußballstiefel geschnürt hat, dürfte jedoch schon vor gut 70 Jahren aktiv gewesen sein: Erich Juskowiak. �� Geboren wurde Erich „Hammer“ Juskowiak am 7. September 1926 in Oberhausen. Seinen Spitznamen verdankte der rechte Verteidiger seiner enormen Schusskraft. Nicht von ungefähr gehörte er zu den am meisten gefürchteten Elfmeterschützen jener Zeit. In seiner aktiven Zeit trug der „Jus“, wie er auch gerufen wurde, bis auf ein ganz kurzes Gastspiel beim Wuppertaler SV ausschließlich zwei Fußball- Trikots – das mit dem Kleeblatt sowie das mit dem F95-Logo. Traurige Berühmtheit erlangte Juskowiak 1958 bei seiner einzigen Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft, die unter einem unglücklichen Stern stand. Vier Jahre zuvor, als die Deutsche Nationalmannschaft noch das Wunder von Bern feiern konnte, hatte er Bundestrainer Sepp Herberger noch wegen einer schweren Erkrankung absagen müssen. In Schweden schien er im Sommer ´58 mit Deutschland auf die Titelverteidigung zuzusteuern. Doch im Halbfinale gegen die Gastgeber, das auch als „Die Schlacht von Göteborg“ in die Fußball-Geschichtsbücher einging, kam das Aus durch eine 1:3-Niederlage. Persönlich viel schlimmer war für den „Jus“ jedoch die Tatsache, dass er sich in einer überhart geführten Partie - provoziert von seinem berühmten schwedischen Gegenspieler Kurt Hamrin (der gleichzeitig auch Eishockey-Nationalspieler war!) - nach einer Stunde Spielzeit zu einem Revanchefoul hinreißen ließ. Folgerichtig sah er wegen Nachtretens die Rote Karte. In Unterzahl hatte die deutsche Mannschaft beim Stande von 1:1 den folgenden Angriffen der Skandinavier nicht mehr viel entgegen zu setzen. Es war die erste Hinausstellung eines deutschen Nationalspielers nach dem Zweiten Weltkrieg und für ihn persönlich ein emotionaler Tiefschlag. Unter Tränen musste er von Fritz Walter und Hans Schäfer vom Platz geführt werden. Er sollte sich Zeit seines Lebens, geplagt von Schuldgefühlen, von diesem Erlebnis nicht mehr erholen. Dabei wurde er bei seiner Rückkehr in Düsseldorf von den Fans euphorisch wie ein Weltmeister empfangen und bekam von wildfremden Menschen Geschenke übereicht. Doch konnten ihm diese Gesten nicht über den „Blackout“ hinweghelfen. „Mit elf Mann hätten wir nicht verloren. Das wusste ich schon damals in jenem Moment, und das ist immer noch furchtbar“, bekannte er noch Ende der 70er Jahre im Rückblick. Auf Vereinsebene wechselte Juskowiak 1953 von RWO, wo er vom Stürmer zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde und es damit zu seinem ersten Einsatz als Nationalspieler brachte, zur Fortuna. In den folgenden acht Jahren brachte er es auf 195 Einsätze für die Flingeraner und erzielte dabei 32 Tore. In diese Zeit fallen auch die beiden verlorenen Endspielniederlagen im DFB-Pokal 1957 und 58 (Niederlagen gegen den VfB Stuttgart und Bayern München). Doch das Erlebnis von Göteborg hatte sich in ihm festgesetzt und er selbst gab zu: „Ich bin mit der Zeit lustlos geworden, das Training wurde mir zur Last.“ Sportlich lief es daher nicht mehr richtig und so erlebte er am 1. März 1961 den schwärzesten Moment seiner Karriere. Im Heimspiel gegen den VfB Bottrop lief es bei ihm und der gesamten Düsseldorfer Mannschaft nicht rund. Nur war es diesmal nicht ein Gegenspie- ler, der ihn provozierte, sondern die eigenen Zuschauer! Beim Stande von 0:2 musste er sich etliche Beschimpfungen anhören lassen. Lautlos verließ er daraufhin den Platz. „Ich wäre am liebsten auf die Tribüne gegangen und hätte mir den Typen vorgeknöpft“, sagte er nachher. Nur kam es dann noch schlimmer: „Ich war quer über den Platz in Richtung Kabine gegangen, da wurde ich von einem Kameraden angespielt. Ich war ganz frei und hätte den Ball bequem aufnehmen können, doch ich war so wütend, dass ich ihn laufen ließ. Da ging der Krawall erst richtig los.“ Später entschuldigte sich die Fortuna für dessen unsportliches Verhalten bei den „Fans“ und sperrte Juskowiak vereinsintern. Er sollte danach nie wieder für die Fortuna, aber auch für keinen anderen Verein mehr spielen. Beruflich landete er später mit seinem Sohn in der Stahlbranche und lebte bis zu seinem Tode zurückgezogen im Düsseldorfer Süden. Kurz vor seinem Ableben reiste er aber nochmals nach Schweden, um mit seinem Widersacher von einst, „Kurre“ Hamrin, die Friedenspfeife zu rauchen. Letztlich blieb Juskowiak ein tragischer Held, der am 1. Juli 1983 in Düsseldorf am Steuer seines Autos einem Herzinfarkt erlag. Gerade einmal 56 Jahre alt wurde der 31-fache Nationalspieler (4 Tore). �� In der Saison 1987/88 absolvierte der derzeitige Oberhausener Cheftrainer, Jürgen Luginger, 33 Spiele für die Fortuna. Über die Stationen Schalke, Hannover und Waldhof Mannheim landete er schließlich 1998 als Spieler in Oberhausen und blieb bis heute - zunächst als Co- dann als Cheftrainer. Auch der Sportliche Leiter der „Kleeblätter“, Hans- Günter Bruns, kennt sich in Düsseldorf aus. Der 4-fache Nationalspieler, einst Gladbacher „Urgestein“, wurde 1979/80 kurz nach Saisonbeginn als frisch gekürter UEFA-Cup-Gewinner zur Fortuna ausgeliehen (15 Spiele). Nach nur einem Jahr kehrte er (als DFB-Po- Juskowiak bei der Physiotherapie in frühen Jahren. Spektakulärer Einsatz von „Jus“ kalsieger) wieder nach Gladbach zurück, wo er 1990 seine Karriere beendete. Als Trainer von RWO schaffte er 2006/07 den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga und im Jahr darauf den sensationellen Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Zu Beginn der Saison 2008/09 tauschte er mit dem damaligen Sportlichen Leiter Jürgen Luginger (seit Juni 2007) seinen Job – vermutlich ein Novum in der deutschen Fußball-Geschichte! Aber auch durch eine bemerkenswerte Aktion auf dem Fußballplatz erlangte Bruns bereits 1983 Berühmtheit. Gemeint ist sein legendärer doppelter Pfostentreffer, bei dem Reporter Fritz von Thurn und Taxis damals vom „Nicht-Tor des Jahres“ sprach. Nach einem Sololauf über den gesamten Platz im Spiel gegen den FC Bayern München und einem Doppelpass mit Frank Mill setzte er sich auch noch gegen Bayern-Libero Klaus Augenthaler durch und kam zum Abschluss. Sein Schuss ging an Torhüter Jean-Marie Pfaff vorbei, aber eben genau an den linken und den rechten Innenpfosten. Und von dort sprang der Ball zurück ins Feld… �� Fast genau so lang wie die Duelle in den verschiedenen Spielklassen ist die Liste weiterer ehemaliger Spieler, die sowohl bei der Fortuna als auch bei RWO unter Vertrag standen oder immer noch stehen. Auf Düsseldorfer Seite ist dies Jens Langeneke, der von 2000-03 unter dem Gasometer spielte. Für ihn ist es also ein Wiedersehen mit seinem früheren Arbeitgeber - ebenso wie auf der anderen Seite für gleich vier Akteure. Mittelfeldspieler Tim Kruse kickte von 2004-07 in Düsseldorf (75 Einsätze / 7 Tore) und ging dann in Richtung Nordosten. Torhüter Sören Pirson war als Jugendlicher bis 2002 am Flinger Broich, bevor er mit 16 Jahren zunächst zu Borussia Dortmund, dann RW Essen und von dort zu RWO wechselte. Stürmer Moritz Stoppelkamp spielte bis 2004 für die Fortuna in der U19. Dann führte sein Weg über RW
Essen und RW Erfurt zu den „Kleeblättern“. Nicht zu vergessen ist Marinko Miletic. In den beiden Spielzeiten von 1999 bis 2001 spielte er in der Regionalliga für die Landeshauptstädter (35 Spiele / 5 Tore) als Mittelfeldspieler - seit dieser Saison übt er in Oberhausen seinen Job als Verteidiger aus. Darüber hinaus gibt es noch einige Profis, die mittlerweile ihre Karriere beendet haben oder woanders weiterführen. Diese sind unter anderem Thorsten Judt, der von 1995-98 in Düsseldorf und von 1998-2003 in Oberhausen spielt trug. Mike Rietpietsch trug 97/98 das Fortuna-Trikot und dann von 2001-05 das von RWO. Torhüter Carsten Nulle stand zunächst in der Saison 2003/04 im Tor der Ruhrstädter und dann von 2004-06 im Gehäuse der Fortunen. Den Älteren auf jeden Fall noch ein Begriff ist Torwart-Komiker Wolfgang „Otto“ Kleff, der nicht nur dem ostfriesischen Original verblüffend ähnlich sah, sondern vor allem auf dem Platz immer wieder durch spektakuläre und humorvolle Einlagen auffiel. Von 1982 bis 1984 war er in Düsseldorf, um dann, für eine Saison 84/85, bei den Ruhrstädtern anzuheuern. Juskowiak beim WM-Platzverweis, den er den Rest seines Lebens nicht vergessen sollte. �� Letzter Sieg: 13.04.2008, Regionalliga Nord, F95 - R.W. Oberhausen 3:0 (1:0) Letzte Niederlage: 15.04.1988, 2. Bundesliga, R.W. Oberhausen - F95 2:0 (2:0) Höchster Sieg: 22.03.1959, Oberliga West, F95 - R.W. Oberhausen 6:0 (4:0) Höchste Niederlage: 21.04.1968, Regionalliga West, RW Oberhausen 3:0 (2:0) und am 12.10.1968, Westdeutscher Pokal, RW Oberhausen - F95 5:0 (3:0) Torreichstes Spiel: 13 Tore am 11.08.1963, Regionalliga West, F95 - R.W. Oberhausen 8:5 Höchste Zuschauerzahl Heim: 40.000 Zuschauer am 05.04.1969, Regionalliga West, F95 - RW Oberhausen 2:1 Höchste Zuschauerzahl Auswärts: 25.000 Zuschauer am 23.11.1958, Oberliga West, RW Oberhausen - F95 0:0 / am 23.04.1960, Oberliga West, RW Oberhausen - F95 0:1 (0:0) Tendenz: Fortuna hat in den letzten acht Spiele nicht mehr gegen RW Oberhausen verloren. �� Liga Klasse Spiele S U N Tore 1 Heim 2 1 1 0 4:2 1. Bundesliga Auswärts 2 1 0 1 3:2 Gesamt 4 2 1 1 7:4 Oberliga West 2. Bundesliga Regionalliga West Amateur Oberliga Nordrhein Regionalliga Nord Gesamtbilanz Westdeutscher Pokal Niederrhein- Pokal 1 Heim 8 4 0 4 17:11 Auswärts 8 2 3 3 10:11 Gesamt 16 6 3 7 27:22 2 Heim 2 1 1 0 5:2 Auswärts 2 1 0 1 3:3 Gesamt 4 2 1 1 8:5 2 Heim 5 3 0 2 15:12 Auswärts 5 1 2 2 5:7 Gesamt 10 4 2 4 20:19 3 Heim 1 0 1 0 1:1 Auswärts 1 1 0 0 4:0 Gesamt 2 1 1 0 5:1 3 Heim 2 2 0 0 5:1 Auswärts 2 1 1 0 4:2 Gesamt 4 3 1 0 9:3 Heim 20 11 3 6 47:29 Auswärts 20 7 6 7 29:25 Gesamt 40 18 9 13 76:54 Heim 0 0 0 0 0:0 Auswärts 1 0 0 1 0:5 Gesamt 1 0 0 1 0:5 Heim 1 1 0 0 1:0 Auswärts 0 0 0 0 0:0 Gesamt 1 1 0 0 1:0 �� Mit Unterstützung des Düsseldorfer Löwen geht die Fortuna demnächst auf Torejagd. Die mit großer Mehrheit von den Fans gewählte neue Fortuna-Blockfahne trägt neben dem Wappentier der Landeshauptstadt samt Anker auch das überdimensionale Fortuna-Logo und die Aufschrift „Unsere Heimat – unsere Liebe“. Melanie Möhker hatte den Entwurf gestaltet und ist damit die Gewinnerin der Ausschreibung für die neue Blockfahne, die die Privatbrauerei Frankenheim gemeinsam mit Fortuna Düsseldorf ins Leben gerufen hatte. „Fortuna Aktuell“ sprach vor dem heutigen Spiel mit Melanie Möhker. �� Früher bin ich öfter mit meinem Vater zur Fortuna gegangen, aber da war mein Interesse noch begrenzt. Vor vier oder fünf Jahren jedoch war ich dann erstmals wieder im Stadion - mit meinem Bruder. Schnell kamen einige Freunde hinzu und nun sind wir eine recht große Gruppe in Block 40, die regelmäßig dabei ist. �� Na ja, ich war es ja gar nicht; vielmehr hat mein Onkel den Entwurf losgeschickt und ich wusste gar nichts davon! Erst als ich unter den letzten fünf war und den Anruf von Fortuna bekam, habe ich davon erfahren. Allerdings ist es bei mir so, dass ich schon seit Jahren als Grafikerin selber Klamotten per Hand und am PC entwerfe. Fortuna hat nämlich nie die Kleidungsstücke gehabt, die ich haben wollte. Einige Motive habe ich dann auf T-Shirts drucken lassen. Nur eben diesen Entwurf noch nicht. �� Nein, nicht unbedingt, weil mir persönlich der Entwurf Nummer 1 sehr gut gefallen hat. Aber danach kam schon mein Motiv, davon war ich dann doch überzeugt. �� Die sind doch ohnehin schon alle da! Ohnehin geht doch im Grunde genommen seit diesem Jahr jeder zur Fortuna. �� Ach ja, das war eine super Zeit! Ich habe schon immer getanzt, früher in der Katholischen Jugend und so bin ich irgendwie da rein gerutscht – wie mit der Blockfahne eben! Ich habe es nie bereut, auch wenn ich aus heutiger Sicht ein paar Sachen anders machen würde. 350 Auftritte in der 5. Jahreszeit waren allerdings ganz schön anstrengend. Dafür habe ich aber gerne meinen Jahresurlaub genommen. Das Motto der damaligen Karnevalssession: „Läwe on läwe losse“ würde übrigens noch heute gut passen, beispielsweise im Diskussionsforum der Fortuna oder auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen. ��
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