Patienten-Information: Kurz-, Weit- und Alterssichtigkeit 1 ...

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vor der Netzhaut. Der Betroffene kneift beim Blick in die Ferne die Augen zusammen. Erbegegnet auf der Straße Bekannten, ohne sie jedoch zu erkennen. Die Kurzsichtigkeit wirdmeistens mit einem streuenden Brillenglas oder einer Kontaktlinse (Konkav- oder Minusglas)korrigiert.ad 2. Der weitsichtige Mensch hat entweder einen zu kurzen Augapfel oder eine zu geringe Hornhautbrechkraft.Der Brennpunkt der Abbildungen liegt nicht genau auf, sondern hinter derNetzhaut. Wenn es ihm noch gelingt, in der Nähe scharf zu sehen, dann nur um den Preiseiner erhöhten Anstrengung. Diese zusätzliche Mühe führt oft zu Kopfschmerzen und Ermüdung.Sie treten in der Regel abends und nach der Arbeit auf. Die Weitsichtigkeit wird miteinem sammelnden Brillenglas oder einer Kontaktlinse (Konvex- oder Plusglas) korrigiert.ad 3. Oft ist eine ungleiche Krümmung der Hornhaut Ursache für unscharfes Sehen. Die Hornhautoberflächeist nicht – wie sie eigentlich sein sollte – halbkugel-, sondern eiförmig. Horizontale,vertikale oder schräge Linien werden nicht deutlich wahrgenommen. Der sogenannte„Astigmatismus“ kann mit anderen Sehfehlern verbunden sein. Die Hornhautverkrümmungwird mit Hilfe eines speziellen Brillenglases oder einer Kontaktlinse korrigiert, deren Kurvendie Krümmung der Hornhaut ausgleichen.ad 4. Die Alterssichtigkeit ist eine natürliche Entwicklung des Sehens, von der jeder Mensch abdem vierten Lebensjahrzehnt betroffen ist. Die Augenlinse büßt dabei an Elastizität ein.Damit läßt die Fähigkeit allmählich nach, sich auf unterschiedliche Entfernungen in derNähe einzustellen.3 Unscharf Sehen – welche Behandlung(en) gibt es?Allgemein erfolgt die Korrektur von Fehlsichtigkeiten durch eine Änderung der Brechkraft desAuges. Der Brennpunkt der einfallenden Lichtstrahlen wird durch die Korrektur so verschoben,daß er wieder genau auf der Netzhaut liegt. Die Brille wird als eine zusätzliche Linse vor das Augegesetzt, während die Kontaktlinse als eine zusätzliche Linse auf der Hornhaut schwimmt. Beieiner operativen Korrektur wird die Brechkraft des Auges verändert. Grundsätzlich kann der Augenchirurgdie Brechkraft des Auges an der Hornhaut beeinflussen, indem die vordere Krümmungabgeflacht oder versteilt wird, oder die Brechkraft der Linse wird so verändert, daß die Lichtstrahlenscharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Diese operativen Eingriffe werden als „refraktiveHornhaut- oder Linsenchirurgie“ bezeichnet.4 Die Laser-Operationen an der Hornhaut – wie funktioniertsie, wann ist sie sinnvoll?Bei der sogenannten „photorefraktiven Keratektomie“ mit dem Excimer-Laser wird die Brechkraftan der Hornhaut durch Verringerung der Dicke reduziert. Die Korrektur erfolgt hier an derAugenoberfläche. Der energiereiche Laserstrahl trägt dabei berührungsfrei und hochpräzise Gewebeab. Das gesamte Verfahren erfolgt computergesteuert. Dieses Verfahren ist vor mehr alszehn Jahren entwickelt und bisher an mehreren hunderttausend Menschen eingesetzt worden. Da2
ei der Laserbehandlung mehr als 85% der Hornhautdicke bestehenbleiben, bleibt die Stabilitätder Hornhaut im wesentlichen unbeeinflußt. Bei über 90% der operierten Patienten wird eine fürdas tägliche Leben ausreichende Sehschärfe erreicht. Die Abweichung von der Normalsichtigkeitbeträgt in der Regel ca. +/-1/2 Dioptrie. Eine ganz exakte Beseitigung der Kurzsichtigkeit kannaber auch bei geringen Brechungsfehlern leider nicht garantiert werden, da das Auge ein lebendesOrgan ist und die Heilungs- und Regenerationsvorgänge unterschiedlich verlaufen können. Dieeigentliche Operation erfolgt ambulant unter örtlicher Tropfbetäubung.Die erste Phase des Heilungsprozesses dauert etwa drei bis vier Tage. Nach wenigen Tagenist das Sehvermögen wiederhergestellt. In dieser Zeit ist eine Kontrolle durch den Augenarzt erforderlich,um gegebenenfalls die Behandlung bei auftretenden Komplikationen zu intensivierenoder zu ändern. Andere Lasertechniken werden teilweise mit chirurgischen Methoden kombiniert,um höhere Kurzsichtigkeiten (bis zu -12 Dioptrien) und Weitsichtigkeiten (bis zu +5 Dioptrien) zukorrigieren.5 Andere Operationen an der Hornhaut – wie funktionierensie, wann sind sie sinnvoll?Der sogenannte „intrastromale corneale Ring (ICR)“ ist ein relativ neues Verfahren und wird seitca. zwei Jahren zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit von bis zu -5 Dioptrien eingesetzt. Dieser Ringbesteht aus zwei Teilen und wird am Rand des optischen Hornhautzentrums in das Hornhautgewebeeingeführt. Auf diese Weise wird die Krümmung im nicht betroffenen Zentrum geringer,wodurch die Brechkraft abnimmt. Ein wichtiger Vorteil dieser Technik ist bereits erwähnt. Dasoptische Zentrum der Hornhaut wird nicht verändert. Der zweite Vorteil – im Vergleich zu denanderen Techniken – liegt darin, daß dieser Ring problemlos wieder entfernt werden kann. Nachder Entfernung stellt sich die ursprüngliche Hornhautkrümmung und damit auch wieder die Kurzsichtigkeitein.Die Stabsichtigkeit kann bis zu einer Hornhautverkrümmung von bis zu 14 Dioptrien korrigiertwerden. Bei dieser Behandlung werden zwei bogenförmige Einschnitte in die Hornhaut imBereich der stärkeren Krümmung angelegt. Diese Schnitte sollten mindestens 90% der Gesamthornhautdickebetragen. In der Regel sind das ca. 0,5 mm.Durch die Einschnitte in der stärker gekrümmten steileren Achse kommt es zu einer Entspannunginnerhalb der verkrümmten Hornhaut, wodurch die Gesamtverkrümmung abnimmt.6 Operationen an der Linse - wie funktionieren sie, wann sindsie sinnvoll?Neben der Hornhaut kann auch die Linse das Ziel des Augenchirurgen sein. Grundsätzlich stehenhierzu zwei Verfahren zur Auswahl:1. die implantierbare Kontaktlinse (ICL),2. der Austausch der klaren Linse (CLE - clear lens extraction).3
Seite 1: Universitäts-Krankenhaus Eppendorf

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