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Antoinette Göggerle im Porträt in der Broschüre

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32Auf e<strong>in</strong> weiteres Projekt, an dem sie maßgeblich beteiligt war, ist<strong>Anto<strong>in</strong>ette</strong> Göggerle beson<strong>der</strong>s stolz. Es s<strong>in</strong>d die „Wohnräumefür Jung und Alt“. Dort wohnen ältere Menschen, die noch nichtpflegebedürftig s<strong>in</strong>d, mit jüngeren Menschen, Familien undalle<strong>in</strong> erziehenden Müttern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wohnanlage.Das Private wird politischDer Weg bis zur erfolgreichen Realisierung e<strong>in</strong>es Projektes istmanchmal e<strong>in</strong> sehr ste<strong>in</strong>iger: E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Erfahrungen, die<strong>Anto<strong>in</strong>ette</strong> Göggerle <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht gemacht hat, war die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungum die Gestaltung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens. Da warsie gerade e<strong>in</strong> Jahr <strong>im</strong> Amt. Zusammen mit den beiden an<strong>der</strong>enFrauen <strong>im</strong> damaligen Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at und dem Bürgermeister stelltesie den Antrag, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus zu bauen, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Gruppeganztags betreut werden sollte – und stieß damit auf extremeWi<strong>der</strong>stände bei den männlichen Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atsmitglie<strong>der</strong>n.So hieß es zum Beispiel:„ Ich hab <strong>im</strong>mer gedacht, Sie s<strong>in</strong>d so e<strong>in</strong>e nette Frau.Und jetzt s<strong>in</strong>d Sie so e<strong>in</strong>e Emanze.“Die Frauen entschieden sich zunächst, die Abst<strong>im</strong>mung zu vertagen,„weil <strong>der</strong> Antrag sonst sang- und klanglos untergegangenwäre.“ Bis zur nächsten Abst<strong>im</strong>mung nutzten sie die Zeit, umgeme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e überzeugende Argumentationsl<strong>in</strong>ie zu entwickeln.Im Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at wurde dann mit dem „neuen Zeitgeist“argumentiert, den man nicht aufhalten könne, und es wurdenüberzeugende Argumente für die F<strong>in</strong>anzierung vorgebracht.Nicht zuletzt wurde das K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus bzw. die Gruppe <strong>der</strong> Ganztagsbetreutenals Exper<strong>im</strong>ent dargestellt, das sofort beendetwerden könne, falls es nicht funktionieren sollte. Das K<strong>in</strong><strong>der</strong>hauswurde gebaut – und avancierte schon e<strong>in</strong>ige Jahre später zumVorzeigeobjekt <strong>im</strong> Bodenseekreis.

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