Gantrischpost
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sb. «Ein Kunstwerk muss als Ganzes<br />
stimmen, in sich passen. Zum Beispiel<br />
bei einem Gemälde: ‹Da chöit<br />
er nid nume rot u fertig›», sagt<br />
Silvia Messerli. Die bodenständige<br />
Künstlerin aus Kaufdorf malt<br />
und schweisst heute vor allem<br />
(www.messerlikaufdorf.ch).<br />
Ein Kunstwerk ist einmalig bei<br />
ihr, «ich bin keine Maschine. Ich<br />
arbeite und habe Plausch dabei».<br />
Ihre Werke waren bereits verschiedentlich<br />
ausgestellt, zum Beispiel<br />
bei Blumen Hirter in Belp oder an<br />
der Etwas anderen Ausstellung in<br />
Schwarzenburg.<br />
Ähnlich hat Joseph Schaller ausgestellt,<br />
einzeln oder in der Gruppe.<br />
Einmal hat er an der Schwarzenburger<br />
Gewerbeausstellung zusam-<br />
men mit elf anderen Künstlern den<br />
Dachboden des Kirchgemeindehauses<br />
in eine Galerie ver-<br />
wandelt. Vor 20 Jahren ist der Maler<br />
und Holzschneider hierhin gezogen.<br />
«Ich schnappe Motive aus der<br />
Gegend auf und versuche, damit<br />
auf die Schönheiten der Region aufmerksam<br />
zu machen», sagt Joseph<br />
Schaller. Die kleine Hommage an die<br />
Region Gantrisch auf seiner Website<br />
www.galeriebeppo.ch, sagt es.<br />
Auch Fredi Bieri (www.fredibieri.ch)<br />
aus Belp fi ndet im Parkgebiet immer<br />
wieder neue Orte die ihn berühren,<br />
etwa «den magischen Wald vor<br />
der Nünenen». Der Foto- und Geograf<br />
hat ab 1985 in der Gegend historische<br />
Wege kartiert, kennt sozusagen<br />
jedes Mauseloch. Aus seiner<br />
Erfahrung von Ausstellungen (Fotografi<br />
en, Installationen, Texte) weiss<br />
er: «Die Leute sollen sich wohl fühlen<br />
an meinen Ausstellungen. Ich<br />
will sie überraschen, ihren Blick auf<br />
die Welt verändern.» Wenn seine Bilder<br />
den Weg in ein Schlafzimmer fi nden<br />
oder in eine Küche, dann ist<br />
er stolz. Sein Scha� en dreht sich<br />
um die Natur, die Landschaft<br />
und die Menschen. Fredi Bieris<br />
nächste Projekte sind eine Ausstellung<br />
über das Verschwin-<br />
den der Galactina in Belp und ein<br />
«Facebook», ein Buch mit Gesichtern<br />
und Füssen.<br />
Die Künstlerszene ist klein, man<br />
kennt sich. Man kennt die Belper<br />
Textilkünstlerin Gerda Künzi-Boss,<br />
man weiss, dass Ursula Staudenmann<br />
bei ihrem Atelier im Ringgerli,<br />
Guggisberg, manchmal im<br />
Garten ausstellt, ganz zu schweigen<br />
vom «Kloster-Aktivisten»<br />
Ruedi Müller alias zimmerAxx,<br />
dem Schwarzenburger «Gnomen-<br />
7<br />
<strong>Gantrischpost</strong> Herbst 2011<br />
Künstler sind gut vernetzt – wenn sie wollen<br />
Platformen für<br />
Kunstscha� ende im<br />
Naturpark Gantrisch<br />
GantrischKulturForum,<br />
18. November, 19.30 Uhr,<br />
Schloss Schwarzenburg.<br />
Kontakt für Künstler, die<br />
ihre Werke zeigen möchten:<br />
Hansueli Riedwyl,<br />
Gebelstrasse 7, 3126 Kaufdorf,<br />
Telefon 031 809 23 47,<br />
E-Mail: riwe@bluewin.ch<br />
Kunst in Guggisberg:<br />
an fünf Wochenenden, ab<br />
jetzt, im Saal des Gemeindehauses<br />
Guggisberg. Mehr<br />
dazu auf Seite 16. Kontakt<br />
für Künstler: Ursula Müri,<br />
Herrenmatt, 3158 Guggisberg,<br />
Telefon 031 735 55 50,<br />
E-Mail: ursula.<br />
muerikunst@bluewin.ch<br />
Kunst an der «Etwas<br />
anderen Ausstellung»<br />
in Schwarzenburg, 11. bis<br />
13. November 2011. Die<br />
gesamte Ausstellung läuft<br />
unter dem Motto «Auti<br />
Zyte». Kontakt für Künstler,<br />
die ihre Werke passend<br />
zum Motto zeigen möchten<br />
(Frist 31. August): Peter<br />
Aeschbacher, Thunstrasse 5,<br />
3150 Schwarzenburg, Telefon<br />
032 732 16 61 oder 079<br />
447 16 61,<br />
E-Mail: ap-aeschbacher@<br />
bluewin.ch.<br />
Spital Galerie Belp: Pro<br />
Jahr vier bis fünf Ausstellungen<br />
von acht bis zehn<br />
Wochen Dauer im ö� entlich<br />
zugänglichen Bereich<br />
des Spitals Belp. Kontakt für<br />
Künstler: Galeristin Martina<br />
Kinzl, 079 750 48 24,<br />
martina.kinzl@hispeed.ch<br />
Regionalmuseum<br />
Schwarzenburg: Ausstellung<br />
von regionalen Künstlern,<br />
Mai bis November<br />
2012. Weitere Infos folgen<br />
zu gegebener Zeit auf www.<br />
regionalmuseum.com.<br />
Foto: Lilian Salathé<br />
Kultur • Silvia Messerli, Joseph Schaller oder Fredi Bieri sind drei der<br />
Aktiven in der bildnerischen Kunst hier im Naturpark Gantrisch. Ihre<br />
Kunst ist Arbeit, ist Hirnschmalz, ist Herzblut. Für Künstler gibt es in<br />
der Gegend viele Möglichkeiten, publik zu werden.<br />
Silvia Messerli, Kaufdorf: «Ich will erschwingliche Kunst. Ich mache nicht irgendetwas<br />
und warte auf den Doktor von Zürich, der es kauft.»<br />
Ein Teil seiner Hommage an die Region<br />
Gantrisch, aus Pastellen und Holzschnitten:<br />
Joseph Schaller.<br />
Fredi Bieri in seiner Welt. Der Geo- und<br />
Fotograf aus Belp liebt Bilder, Rohbauten<br />
und im Moment ganz besonders den<br />
Lehm. Hier im Rohbau am Bahnhof Belp<br />
hat er kürzlich ausgestellt.<br />
Vater» Jürg Ernst, dem Maler und<br />
Geschichtenerzähler Timmermahn.<br />
«Aktive Künstler haben gute Chancen,<br />
in der Region als solche erkannt<br />
zu werden», sagt Hansueli Riedwyl<br />
von der Arbeitsgruppe Kultur des<br />
Fördervereins Region Gantrisch. Als<br />
Möglichkeit nennt er das Gantrisch-<br />
KulturForum. Doch: «Kunstschaffende<br />
präsentieren hier eher ihre<br />
Veranstaltungen als ihre Werke. Am<br />
Forum haben Werke ebenso Platz,<br />
auch wenn zurzeit keine Galerie die<br />
Bilder zeigt oder keine Ausstellung<br />
läuft», so Hansueli Riedwyl.<br />
Fotos: sb