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STADTNACHRICHTEN - Künstlerstadt Gmünd

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<strong>STADTNACHRICHTEN</strong><br />

<strong>STADTNACHRICHTEN</strong><br />

Wir stellen vor: Frigyes König<br />

Frigyes König ist<br />

Rektor der Kunst-<br />

universität Budapest,<br />

und war Gastkünstler<br />

im Gastatelier<br />

Maltator im Juli<br />

und August 2008.<br />

Im heurigen Sommer<br />

war im Gastatelier Maltator<br />

ein international<br />

sehr bekannter und renommierter<br />

Künstler mit<br />

seiner Familie zu Gast.<br />

Frigyes König<br />

Frigyes König ist nicht<br />

nur Rektor der Kunstuniversität Budapest, er ist Vorsitzender<br />

der ungarischen Rektorenkonferenz; in dieser Funktion<br />

verantwortlich für die internationalen Beziehungen der<br />

ungarischen Kunstuniversitäten. In der „National cultural<br />

association“ entscheidet er über förderungswürdige Kulturprojekte<br />

in Ungarn.<br />

Besonders wohl hat sich der Universitätsrektor Frigyes König<br />

gefühlt, weil er inkognito in <strong>Gmünd</strong> war. Hier kannte ihn<br />

niemand, er fühlte sich zwanglos und wie zu Hause, erzählt<br />

er. „Ich konnte einfach ich selbst sein“, meint er. Und er<br />

meint, er wäre nicht zum Urlaubmachen nach <strong>Gmünd</strong> gekommen.<br />

„Ich bin hier Gastkünstler“, sagt er, „und ich habe<br />

meine Arbeit für <strong>Gmünd</strong> schon vorher geplant“.<br />

Er hat darüber nachgedacht und daran gearbeitet, wie<br />

„neues Leben in eine alte Stadt“ kommen kann. Die Alte<br />

Burg oberhalb des Ateliers hat ihn beschäftigt. Er fertigte<br />

genaue architektonische Zeichnungen von der Burg an, ihrer<br />

Entstehungsgeschichte folgend.<br />

„Wir sind Gegenwartsmenschen, auch wenn wir in alten<br />

Mauern leben“, meint er – und dass Nostalgie in Form<br />

von „früher war alles besser“ gründlich hinterfragt werden<br />

muss. Frigyes König ist nicht nur in seinen bildnerischen Arbeiten<br />

ein genauer Beobachter und Dokumentator mit dem<br />

Zeichenstift. Er ist auch ein gründlicher Denker.<br />

Er ist dabei, für eine ungarische Spezialzeitschrift, die<br />

sich mit Burgen, Schlössern und Tempeln befasst, Artikel<br />

zu schreiben über die Alte Burg <strong>Gmünd</strong>, über das Schloss<br />

Dornbach.<br />

Frigyes König hat in Ungarn bereits ein großes Werk mit<br />

einer Bestandsaufnahme aller Burgen und Schlösser Ungarns<br />

die noch erhalten sind, veröffentlicht und arbeitet<br />

gerade am zweiten Band dieser Reihe.<br />

Eine weitere Inspiration für Frigyes König war der Friedhof<br />

von <strong>Gmünd</strong> – gleich neben dem Haus am Maltator. „Hier<br />

liegen alle friedlich beisammen“, meint er, „auch die, die<br />

früher einmal gegeneinander gekämpft haben“. Und er ordnet<br />

Totenköpfe auf einigen Bildtafeln ornamental an. – „Im<br />

Bei der Ausstellungseröffnung<br />

Tod sind alle gleich“ – meint er.<br />

Frigyes König teilt seine zahlreichen in <strong>Gmünd</strong> entstandenen<br />

Arbeiten in drei Themenbereiche ein: „Ruinen“ – hier<br />

ist die Alte Burg <strong>Gmünd</strong> in vielen Facetten, von Zeichnungen<br />

bis hin zu fantasierten gemalten Fragmenten in blau thematisiert.<br />

„Wachstum“ nennt er weisse, reliefartige Säulenkompositionen,<br />

die aus weissen Kunststofftafeln in den<br />

Raum ragen. Es liegt in der Zukunft, was diese Säulen<br />

einmal tragen werden.<br />

Der letzte Raum der Ausstellung beschäftigt sich mit dem<br />

Tod. „Memorial“ nennt er diese Arbeiten. Fragmente von<br />

Totenköpfen aus Ausgrabungsarbeiten setzt er in genauen<br />

Zeichnungen zu ganzen Schädeln zusammen und versucht,<br />

ihnen ihr menschliches Gesicht zurück zu geben. Totenmasken<br />

mit schwarzem Hintergrund strahlen eine kühle<br />

Distanz aus.<br />

<strong>Gmünd</strong> • Nr. 3 / Oktober 2008

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