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Nachhaltig und energieeffizient Bauen

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4 5Definition Nullenergiehaus/PlusenergiehausNachdem in den letzten Jahren der Niedrigenergiehausstandard sowohldurch die Energieeinsparverordnungen als auch durch die Fördermaßnahmendes B<strong>und</strong>es den Neubau geprägt hat, sollen bis zum Jahr 2021Wohngebäude derart realisiert werden können, dass deren Betrieb klimaneutralerfolgt. Aus dem Umstand, dass der Gebäudebereich weiterhinein erhebliches Entwicklungspotenzial birgt, die Energieeffizienz zurBeheizung, Kühlung <strong>und</strong> Beleuchtung nachhaltig zu verringern, werdenderzeit Konzepte entwickelt <strong>und</strong> erprobt, durch die moderne Gebäudemehr Energie produzieren, als sie selbst für ihren Betrieb benötigen.Dies bedeutet, dass der sehr geringe Energiebedarf aus regenerativenEnergieträgern gedeckt wird <strong>und</strong> unter Umständen sogar ein Energieüberschussentsteht: Das Plusenergiehaus.Die B<strong>und</strong>esregierung setzt in diesem Zusammenhang auf eine umfänglicheUmstellung der Energieversorgung der Gebäude mit elektrischemStrom. Durch die beschlossene Energiewende werden immense Investitionenin den Strombereich gelenkt, so dass zukünftig auch dezentraleStromversorgungs- <strong>und</strong> Erzeugungskonzepte im privaten Bereich üblichsein werden. Die verschiedenen Möglichkeiten hauseigener Anlagen zurGewinnung erneuerbaren Stroms decken nicht nur den Stromverbrauchim häuslichen Bereich, sondern können zukünftig auch das zu jedemHaushalt gehörende Elektromobil mit eigen erzeugter Energie versorgen.Da in den letzten Jahrzehnten die Gebäudestandards schon immerbesser ausgeführt wurden, als die aktuellen gesetzlichen Anforderungendies verlangten, sind bereits heute sehr effiziente Gebäudehüllen <strong>und</strong>Anlagentechniken üblich. So stellt das Fraunhofer Institut für Bauphysik,Stuttgart fest, „dass in den letzten 30 Jahren im Mittel eine jährlicheReduktion des Primärenergiebedarfs zu Heizzwecken von etwa 6 kWh/(m² a) realisiert werden konnte.“Die Entwicklung kann sicherlich in naher Zukunft nur mit einem kleinerenjährlichen Durchschnittswert fortgeführt werden. In Verbindung mitaktiven Anlagen zur Energieerzeugung lassen sich jedoch bereits heuteWege aufzeigen, ein Plusenergiehaus zu konzeptionieren.Die folgende Broschüre soll Wege aufzeigen, wie mit den bewährtenMassivbauweisen des Ziegelmauerwerks, intelligenter Anlagentechnik<strong>und</strong> innovativer Energieversorgung das Wohnen der Zukunft <strong>energieeffizient</strong><strong>und</strong> nachhaltig gestaltet werden kann.Ein Nullenergiehaus ist ein Gebäude, dessen Jahresendenergiebedarfzur Beheizung, Kühlung <strong>und</strong> Beleuchtung vollständig durch regenerativeEnergieträger gedeckt wird. Darüber hinaus wird angestrebt, denerforderlichen Haushaltsstrombedarf ebenfalls sehr gering zu halten<strong>und</strong> diesen durch z.B. eigene Stromerzeugung zu decken. Der dazubenötigte Endenergiebedarf ist die Energie, die an der Gr<strong>und</strong>stückgrenzeübergeben wird <strong>und</strong> vom Bewohner des Gebäudes am Energiezählerabgelesen werden kann. Dazu gehört z.B. Erdgas, Heizöl, Fernwärme,elektrischer Strom aber auch biogene Brennstoffe wie z.B. Holz oderPellets.Ein Plusenergiehaus ist nach Definition der B<strong>und</strong>esregierung erreicht,wenn sowohl ein negativer Jahres-Endenergiebedarf d.h. ein Überschussan Energie vorliegt, als auch ein negativer Jahres-Primärenergiebedarfvorhanden ist [B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong>Stadtentwicklung (Hrsg.): Wege zum Effizienzhaus-Plus, BroschüreAugust 2011, Berlin.]. Unter Primärenergiebedarf in diesem Sinnewird die Energiemenge verstanden, die zusätzlich zur Endenergie ausnicht erneuerbaren Quellen zur Förderung, der Veredelung <strong>und</strong> demTransport der Endenergie erforderlich ist. Das sind z.B. die recht hohenKraftwerksverluste bei der Stromerzeugung aber auch z.B. die energetischenAufwendungen für das Schlagen <strong>und</strong> den Transport von Holz zurVerwendungsstelle Ofen.Die Bilanzgrenze zur Bewertung eines Null- oder Plusenergiehausesunter der Einbeziehung der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energienbildet das Gr<strong>und</strong>stück, auf dem ein solches errichtet ist. Es dürfen aberauch unmittelbar am Gr<strong>und</strong>stück benachbarte Energieerzeugungsanlagenz.B. Gemeinschaftsanlagen in der Energiebilanz anteilig berücksichtigtwerden, wenn der Zweck der Energieerzeugung unmittelbar derVersorgung des eigenen Gebäudes dient.

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