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Nachhaltig und energieeffizient Bauen

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6 7Vor zu großen Süd- <strong>und</strong> Südwest-Fensterflächen muss mittlerweilegewarnt werden: eine Überhitzung der angrenzenden Räume kann inmodernen Gebäuden bereits in den Übergangsmonaten des Frühjahrszu einem Kühlbedarf führen, der unbedingt vermieden werden sollte.Auch erfordern große Fensterflächen den Einsatz großer Heizflächen,um im Winterfall die an diesen im Vergleich zu den Massivbauteilengering gedämmten Bauteilen die erhöhte Wärmeabfuhr zu kompensieren:Fenster bestimmen im Wesentlichen die Heizlast <strong>und</strong> damit dieDimension der Heizwärmeerzeugungsanlage.Die Frage einer Unterkellerung eines Effizienzhauses ist regelmäßignicht mit der Höhe des Energiebedarfs zu verknüpfen, sondern in ersterLinie nach den Bauherrenwünschen auszurichten. Während Einfamilienhäuserdurchaus ohne Keller errichtet werden können, ist dies beiMehrfamilienhäusern häufig nicht sinnvoll. Kellerersatzräume innerhalbder thermischen Hülle von Mehrfamilienhäusern bedeuten einenenormen Platzbedarf <strong>und</strong> können zusätzliche Erschließungsflächen<strong>und</strong> Energieverteilungswege erforderlich machen. Ein wesentlicherAspekt in Mehrfamilienhäusern ist die Einplanung von gemeinschaftlichgenutzten Räumen. Das können z.B. zentrale Waschküchen sein, dieunmittelbar neben Wärmeerzeugungsanlagen oder Wärmespeichernangeordnet sind. Im Fokus eines idealen Gebäudeentwurfs steht nebeneiner kompakten Bauform auch immer die Vermeidung überflüssigerEnergieversorgungswege für die Heizungs-, Warmwasser- <strong>und</strong> ggfs.Lüftungsversorgung.Auch im Effizienzhaus gilt der Planungsgr<strong>und</strong>satz, dass eine kompakteGebäudeform mit nach Süden orientierter Hauptfassadenfläche einegünstige Voraussetzung für eine verlustarme Gebäudehülle <strong>und</strong> gleichzeitigfür eine sinnvolle passive <strong>und</strong> auch aktive Solarnutzung darstellt.Dieser Zusammenhang lässt sich durch das sog. A/V-Verhältnis vonGebäudehüllfläche zum umschlossenen Volumen kennzeichnen. DieTabelle auf der linken Seite zeigt die Spannweite typischer A/V Verhältnisse.Je geringer dieser Wert, desto besser der Kompaktheitsgradeines Gebäudes.Eine Planung mit zur Sonne orientierter Fassadenflächen gilt für dieKonzeptionierung von Effizienzhäusern im Besonderen. Als Planungsgr<strong>und</strong>satzgilt zusätzlich, dass für die Produktion von eigen genutztemelektrischen Strom Flächen für Photovoltaik-Module vorzuhalten sind.Als Richtwert für eine ausreichende Eigenstromproduktion kann beieinem freistehenden Einfamilienhaus eine Fassaden- / Dachflächevon etwa 0,25 m² pro m² Gebäudenutzfläche angesehen werden. Solldie Warmwasserbereitung über thermische Solaranlagen unterstütztwerden, sind für hocheffiziente Vakuumröhrenkollektoren etwa 2 bis 3m² Kollektorfläche je 100 m² konditionierter Nutzfläche vorzusehen. BeiMehrfamilienhäusern reduziert sich in der Regel der Flächenbedarf fürderartige Techniken.Die Dachneigung zwischen 30 <strong>und</strong> 45° erbringt in den Sommermonatenden größten Energieeintrag. Soll allerdings auch in den Übergangsjahreszeiteneine hohe „Solarernte“ ermöglicht werden, sind steilereDachneigungen wünschenswert. Dies scheitert allerdings häufig an denFestlegungen des Bebauungsplans, der Trauf- <strong>und</strong> Firsthöhen begrenztoder aber auch an der begrenzten Ausnutzbarkeit der unter der Dachflächeangeordneten Wohnräume.

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