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Festschrift der Stockkapelle - Bistum Augsburg

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Ein herzliches Vergelt‘s Gott allen unseren Spen<strong>der</strong>n!<br />

Ohne Sie wäre die Verwirklichung <strong>der</strong> <strong>Festschrift</strong><br />

nicht möglich gewesen.<br />

Bis zum 29.April 2011 durften wir Spenden von folgenden<br />

Firmen, bzw. Personen annehmen (nach<br />

Spendeneingang):<br />

Georg Gilg, Lebensmittel<br />

Klaus Bär, Heizungsbau<br />

Georg Kirchbichler, Elektro<br />

Herbert Wörishofer, Bäckerei<br />

Puar Karamjit Singh – Gastwirtschaft Unterdießen<br />

R. Echter E.K.<br />

Rudolf Krischan<br />

Friedrich Seelos<br />

Norbert und Heike Hitzelberger<br />

Wilhelm Dietrich<br />

Helmut Freiberger, Haustechnik<br />

Thomas Wetzel, Gasthof Hohenwart<br />

Peter Seelos, Heizung-Sanitär<br />

Robert Kornes, Autohaus<br />

Rudolf Eckert, Apotheke<br />

Josef Augustin, Lebensmittel<br />

Anton Vogel, Elektro<br />

Alfred Gilg, Baumaschinen<br />

Alfred Sanktjohanser, Autohaus<br />

Gunther Seelos, Optikermeister<br />

Fam. Kessler, Gasthof Zum Luitpold<br />

Sparkasse Landsberg-Dießen<br />

Opel Service Negele<br />

Rainer Bermann, Friseugeschäft<br />

FESTSCHRIFT<br />

ZUR RÜCKFÜHRUNG DER PIETA<br />

IN DIE STOCKKAPELLE<br />

13.MAI 2011<br />

Pfarreiengemeinschaft Fuchstal


Inhalt<br />

Stocklied<br />

Grußworte<br />

Pieta<br />

Weihbischof Josef Grünwald<br />

Dekan Oliver Grimm<br />

Stadtpfarrer Bernhard Mooser<br />

Landrat Walter Eichner<br />

Bürgermeister Erwin Karg<br />

Was ist eine Pieta?<br />

Legende des Vesperbildes vom Stock<br />

Der Diebstahl - Zeitzeugen berichten<br />

Festkerze und Stockfestgesang<br />

Bericht <strong>der</strong> Restauratorin<br />

Gedanken zur Rückkehr <strong>der</strong> Pieta<br />

Wallfahrten zur <strong>Stockkapelle</strong><br />

Gelöbniswallfahrt<br />

Kriegerwallfahrt<br />

300 jähriges Jubiläum <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong><br />

Bil<strong>der</strong><br />

Geleitworte zum Jubiläum<br />

Impressionen und Dankesworte<br />

Sponsoren<br />

3<br />

4-8<br />

9-11<br />

12-13<br />

14-15<br />

16-17<br />

18-19<br />

20-21<br />

22-23<br />

24<br />

DECKENGEMÄLDE IN DER STOCKKAPELLE<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Pfarreiengemeinschaft Fuchstal<br />

Redaktion: Dekan Oliver Grimm<br />

Elisabeth Holzer, Gemein<strong>der</strong>eferentin,<br />

Angelika Ried<br />

Dr. Beate Schwarz-Krieger (verantwortlich)<br />

Auflage 5000 Stück


2<br />

IMPRESSIONEN VOM ALTAR<br />

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Stockmesnerinnen<br />

bedanken. Sie kümmern sich das ganze Jahr<br />

über liebevoll um „Ihre“ Kapelle.<br />

Dies sind im einzelnen: Elisabeth Rott, Anneliese Domesle,<br />

Maria Schmid und Renate Frank<br />

Pfarrer Karl B. Thoma<br />

STOCKLIED<br />

Paradiesesbaum und Kreuzesbaum<br />

nach <strong>der</strong> Melodie: Lobe den Herren (GL 258)<br />

1. Vom Paradieses-Baum kam auf uns Not und viel Leiden;<br />

aber vom Kreuzes-Baum kamen erlösende Zeichen:<br />

Weil Gott uns liebt: Jesus sein Leben hingibt,<br />

All seine Wunden uns heilen.<br />

2. Unter dem Kreuzes-Baum wollte Maria auch stehen,<br />

um in das Herz ihres sterbenden Sohnes zu sehen;<br />

dass dann ein Schwert auch ihre Seele durchfährt,<br />

musst` Simeon schon erwähnen.<br />

3. So blicken wir mit viel Ehrfurcht und Liebe zum Bilde,<br />

wo uns Maria, die Mutter <strong>der</strong> Schmerzen, voll Milde,<br />

Zeigt ihren Sohn, König mit Dornen als Kron' ,<br />

da es nun war Gottes Wille.<br />

4. Schon <strong>der</strong> Prophet sagt,<br />

dass „Gott herrscht herab von dem Holze“;<br />

Segen vom Baumstock kommt zu uns so deshalb infolge:<br />

Auch dieser Ort birgt dies verheißene Wort;<br />

Selig, wer hier beten wollte.<br />

5. Hör' neue Eva, nun all' unser Singen und Flehen,<br />

dass wir mit dir, deinen Jesus und Herrn dann auch sehen,<br />

wenn wir am Ziel, nach all' den Mühen, soviel,<br />

In Gottes Herrlichkeit gehen.


4<br />

Die Pieta, das Gnadenbild <strong>der</strong> Schmerzensmutter Maria,<br />

erhält wie<strong>der</strong> ihren angestammten Platz in <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong>.<br />

Am 43. Jahrestag des Diebstahls aus dieser Kapelle wird sie<br />

nach einem festlichen Gottesdienst in Prozession von <strong>der</strong><br />

Pfarrkirche in Asch wie<strong>der</strong> an ihren ursprünglichen Platz<br />

zurückgeführt. Ein Freudenfest für das ganze Fuchstal!<br />

Ich darf mit Ihnen diesen Anlass feiern und freue mich darauf.<br />

Mein Wunsch ist, dass von jetzt an wie<strong>der</strong> viele Beter bei <strong>der</strong><br />

Betrachtung dieses Gnadenbildes zur Ruhe kommen und auf<br />

die Fürsprache <strong>der</strong> Schmerzensmutter Kraft schöpfen für die<br />

Mühsale und Leiden ihres Lebens. Selbstverständlich ist unser<br />

aller Wunsch, dass hier nie mehr geschieht, was geschehen ist.<br />

Ich grüße Sie alle am Fest <strong>der</strong> Auferstehung unseres Herrn<br />

Im April 2011<br />

Ihr<br />

+ Josef Grünwald<br />

Weihbischof in <strong>Augsburg</strong><br />

GRUSSWORT<br />

Weihbischof Josef Grünwald<br />

Dekan Oliver Grimm<br />

Geleitwort zum<br />

300- jährigen Erbauungsjubiläum <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong><br />

Wenn unser Auto einmal nicht funktioniert, wissen wir, dass die<br />

Werkstatt weiterhilft. Bei Zahnschmerzen wird <strong>der</strong> Zahnarzt<br />

konsultiert. Für die verschiedensten Probleme haben wir jeweils die<br />

passende Anlaufstelle.<br />

Das gilt für die kleinen Dinge des Alltags und für die großen Probleme<br />

des Lebens. Unsere Kirche bietet über den Caritas-Verband ein<br />

umfangreiches Netz an Hilfestellungen für die verschiedenen Notlagen<br />

an, die das Leben mit sich bringen kann. Lei<strong>der</strong> werden viele dieser<br />

Angebote nicht angenommen. Oft ist <strong>der</strong> Grund ganz einfach: dass es<br />

solche Beratungsstellen in unmittelbarer Nähe gibt, ist nicht bekannt.<br />

Ganz an<strong>der</strong>s ist es mit einer „Anlaufstelle“ wie <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong>. Zu<br />

je<strong>der</strong> Zeit suchen Menschen dort Zuflucht. Ein kurzer Besuch am<br />

Vormittag vor o<strong>der</strong> nach dem Einkauf, eine besinnliche Pause am<br />

Sonntag Nachmittag während eines Ausflugs, <strong>der</strong> gemeinsame<br />

Rosenkranz, die Fatimaandacht, Gottesdienste im Familienkreis und<br />

auch große, festliche Anlässe haben in <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong> ihren<br />

Anknüpfungspunkt. Seit nunmehr 300 Jahren haben die Menschen <strong>der</strong><br />

näheren und weiteren Umgebung einen Ort, an den sie kommen<br />

können. Die Ruhe und feierliche Stimmung <strong>der</strong> Kapelle laden ein zum<br />

Gebet. Kaum einer, <strong>der</strong> sich dieser Atmosphäre entziehen kann.<br />

Die <strong>Stockkapelle</strong> ist ein Raum in dem das Gebet <strong>der</strong> vielen Gläubigen<br />

über die Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg spürbar ist. Unzählige Menschen sind mit<br />

ihrem Leid dorthin gekommen, vielen wurde es in irgendeiner Form<br />

leichter ums Herz. Der Trost <strong>der</strong> Schmerzensmutter fließt an diesem<br />

Ort in reichem Maß.<br />

So können wir zum 300 jährigen Jubiläum dieser kleinen Kirche nur<br />

dankbar sein für so eine Anlaufstelle. Bitten wir aber darum, dass auch<br />

in Zukunft diese Möglichkeit Hilfe zu erfahren, nicht in Vergessenheit<br />

gerät!


20<br />

BILDER VOM JUBILÄUM<br />

Die Festgemeinde an <strong>der</strong> Kapelle<br />

Die Festzelebranten:,<br />

Die Musikkapelle Asch<br />

Dekan Oliver Grimm<br />

GRUSSWORT<br />

Liebe Verehrer des Gnadenbildes vom Stock,<br />

die Freude über etwas, das verloren ging und wie<strong>der</strong> gefunden<br />

wurde ist meistens groß. Dass unser Gnadenbild wie<strong>der</strong> in die<br />

<strong>Stockkapelle</strong> zurück kehrt ist schier unfassbar. 43 Jahre war es<br />

verschwunden und kommt nun endlich wie<strong>der</strong> an seinen Platz<br />

im Hochaltar <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong>. Die Freude über diese<br />

Rückkehr ist nicht nur im Fuchstal sehr groß, son<strong>der</strong>n weit<br />

darüber hinaus – hat doch die Schmerzhafte Muttergottes vom<br />

Stock auch außerhalb unserer Pfarreiengemeinschaft viele<br />

Verehrer.<br />

Gemeinsam mit allen Betern und den Freunden <strong>der</strong><br />

<strong>Stockkapelle</strong> freue ich mich über dieses Ereignis und danke<br />

allen die es möglich gemacht haben. Lassen wir uns immer<br />

wie<strong>der</strong> an diesem Ort <strong>der</strong> Gnade mit <strong>der</strong> Nähe Gottes<br />

beschenken!<br />

Dekan Oliver Grimm<br />

Pfarrer <strong>der</strong> Pfarreiengemeinschaft


6<br />

Liebe Fuchstaler!<br />

GRUSSWORT<br />

Stadtpfarrer Bernhard Mooser<br />

Es ist Jahre her: Als ich damals als Euer Pfarrer in einem völlig<br />

überraschenden Telefonanruf erfuhr, dass das gestohlene<br />

Gnadenbild <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong> aufgetaucht sei. Da hatte ich einige<br />

Tage später einen Jugendkreuzweg dort in <strong>der</strong> Kapelle. Dabei<br />

erzählte ich den jungen Christen den geschichtlichen<br />

Hintergrund <strong>der</strong> Kapelle und <strong>der</strong> Pieta. Als ich dann erwähnte,<br />

dass dieses hochverehrte Gnadenbild 1968 gestohlen und<br />

seitdem durch eine an<strong>der</strong>sartige Pieta ersetzt wurde, da meinte<br />

treuherzig <strong>der</strong> kleine Seppi Schwer: „Herr Pfarrer, die Original-<br />

Pieta ist damals vor 300 Jahren wie<strong>der</strong> in den Baumstock<br />

zurückgekommen; Sie werden sehen: Die kommt sicher auch in<br />

unserer Zeit wie<strong>der</strong> zurück!“ Ich schmunzelte hintergründig,<br />

aber noch war die Zeit nicht reif dafür. Nun endlich geht die<br />

Prophezeiung des kleinen Buben in Erfüllung und ich freue mich<br />

riesig mit <strong>der</strong> Pfarrei Asch und den vielen Wallfahrer über die<br />

Rückkehr des Gnadenbildes. Möge die Wallfahrt zur Stock-<br />

Kapelle auch künftig den Menschen viel Segen, Trost und<br />

Hoffnung schenken.<br />

Bernhard Mooser, Pfarrer<br />

Donat Vogel jun., 1.Vorsitzen<strong>der</strong> des Soldaten– und<br />

Veteranenverein<br />

KRIEGERWALLFAHRT ZUM STOCK<br />

Zum Dank für eine glückliche Heimkehr unserer Soldaten aus dem 1. und 2.<br />

Weltkrieg wurde auf Initiative vom damaligen Vorstand des Soldaten- und<br />

Veteranenvereins Asch, Herr Anton Wegschei<strong>der</strong>, zur Wallfahrt zur Maria im<br />

Stock aufgerufen. Seit 1963 pilgert die ganze Umgebung im Abstand von drei<br />

Jahren zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten auf den Stock. Die erste<br />

Kriegerwallfahrt wurde 1963 durch den Soldaten- und Veteranenverein Asch<br />

durchgeführt. Es folgten die Vereine aus Denklingen (1966), Waal<br />

(1968/1990), Oberostendorf<br />

(1971/1980), Lee<strong>der</strong> (1974),<br />

wie<strong>der</strong>um Asch (1977),<br />

Waalhaupten (1984), Ellighofen<br />

(1987), Seestall (1993), Buchloe<br />

(1996), Oberdießen (1999),<br />

Obergermaringen (2003), Epfach<br />

(2005), Dösingen (2008). Hierbei<br />

wurden schon über 2.000<br />

Teilnehmer gezählt.<br />

1987 wurde vom Soldaten- und<br />

Kriegerverein Ellighofen das<br />

Heimkehrerkreuz gestiftet. Dieses<br />

wurde an <strong>der</strong> Außenwand<br />

südöstlich an <strong>der</strong> Kapelle<br />

angebracht.<br />

Die Wallfahrt wird finanziell mittlerweile von 36 Vereinen unterstützt. Nach<br />

<strong>der</strong> Zusammenkunft vor dem Altar zu Gebet und Danksagung treffen sich die<br />

Vorstände <strong>der</strong> Vereine im Gasthaus „Zum Stock“. Hierbei wird aufgerufen,<br />

welcher Verein die nächste Kriegerwallfahrt austragen möchte. Der Modus<br />

besagt, dass abwechselnd ein Verein aus östlicher Richtung und ein Verein<br />

aus westlicher Richtung die Kriegerwallfahrt ausrichten sollte. Die Vereine<br />

östlich reichen vom Fuchstal bis zum Lechrainischen und die westlichen<br />

Vereine reichen vom Kaltental bis ins Kirchweihtal.<br />

Am 5. Juni 2011 trägt die Wallfahrt <strong>der</strong> Veteranen- und Soldatenverein<br />

Aufkirch-Blonhofen aus.


18<br />

Angelika Ried<br />

GELÖBNISWALLFAHRT ZUM STOCK<br />

Was ist ein Gelöbnis? Ist dies in <strong>der</strong> heutigen Zeit eigentlich noch aktuell?<br />

Als Gelöbnis bezeichnet man eine strenge Art des Versprechens. Es ist eine<br />

dem Eid gleichstehende Beteuerung, die Pflichten o<strong>der</strong> das Versprechen treu<br />

zu erfüllen. Bis zum heutigen Tag werden große Gelöbnisfeiern bei <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

abgehalten.<br />

Unsere Gelöbniswallfahrt zum Stock hat eine sehr lange Tradition. Angefangen<br />

hat alles während des 30 jährigen Krieges. In dieser Zeit soll Asch immer<br />

wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Pestkrankheit heimgesucht worden sein. Die Pesttoten wurden<br />

beim Pest- und Fremdenfriedhof bei <strong>der</strong> Leonhardskapelle bestattet.<br />

1634 blieben nur 9 Männer verschont. Diese machten eine Wallfahrt zu St.<br />

Rochus nach Schwabmühlhausen<br />

und beteten darum,<br />

dass diese Krankheit Asch in<br />

Zukunft verschone. Auf dem<br />

Weg dorthin, genau bei <strong>der</strong><br />

Leonhardskapelle fiel einer<br />

dieser Männer tot um, die<br />

an<strong>der</strong>en setzten ihre Wallfahrt<br />

fort und bleiben tatsächlich<br />

von <strong>der</strong> Krankheit verschont.<br />

Sie fassten dies so auf, dass<br />

Asch verschont bleibt, wenn<br />

jährlich 8 Männer eine Wall-<br />

Leonardskapelle am Pestfriedhof<br />

fahrt nach Schwabmühlhausen machen. Das Gelübde wurde streng eingehalten,<br />

bis im 2. Weltkrieg <strong>der</strong> <strong>Augsburg</strong>er Bischof diese Wallfahrt umwandelte,<br />

dass alle abkömmlichen Männer einmal im Jahr zur nahen <strong>Stockkapelle</strong> wallfahren<br />

sollten. Als Wallfahrtstag wurde <strong>der</strong> Freitag vor dem Palmsonntag<br />

festgelegt.<br />

Wie die Jahre aber zeigten, wurde das Gelöbnis und die Wallfahrt nicht nur<br />

von den Männern son<strong>der</strong>n im Lauf <strong>der</strong> Jahre immer mehr von den Frauen<br />

aufrechterhalten. Seit ca. 1984 wurde die Wallfahrt am Patrozinium <strong>der</strong><br />

<strong>Stockkapelle</strong> am o<strong>der</strong> um das Fest Mariä Schmerzen abgehalten. Jedes Jahr<br />

wallfahrtet die Pfarrei Asch mit Seestall um den 14.September auf den Stock.<br />

Abmarsch ist immer um 18.15 Uhr beim Kriegerdenkmal in Asch und Gottesdienst<br />

um 19.15 Uhr in <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong>.<br />

Die Pfarreiengemeinschaft Fuchstal hat allen Grund zu feiern, denn das<br />

Gnadenbild <strong>der</strong> schmerzhaften Mutter Gottes kommt nach über<br />

zweiundvierzigjähriger Odyssee wie<strong>der</strong> an den angestammten Platz in <strong>der</strong><br />

<strong>Stockkapelle</strong>. Ich gratuliere zu diesem gleichermaßen freudigen wie<br />

überraschenden Ereignis im Namen des Landkreises Landsberg am Lech und<br />

auch persönlich sehr herzlich.<br />

Über die Pfarr- o<strong>der</strong> Filialkirchen hinaus birgt unser Landkreis als beson<strong>der</strong>en<br />

Schatz seiner Gemeinden eine überaus große Anzahl von Kapellen, die zumeist<br />

vom 17. bis ins 19. Jahrhun<strong>der</strong>t innerorts o<strong>der</strong> auf freiem Feld errichtet worden<br />

sind. Die Stiftungsanlässe waren nicht selten Dank o<strong>der</strong> die Bitte um<br />

Verschonung. Diese Bauwerke bilden in <strong>der</strong> Landschaft markante Punkte, die<br />

man nicht missen möchte. In <strong>der</strong> Regel haben an diese Kostbarkeiten<br />

Handwerker und Künstler <strong>der</strong> engeren Umgebung Hand an gelegt, die so bis<br />

heute überdauern.<br />

All die frommen Gedenkstätten wollen jedoch erhalten, gepflegt und belebt<br />

werden. Dies ist für Pfarrgemeinden und für privaten Eigentümer nicht immer<br />

eine leichte Aufgabe, die vielerorts bewun<strong>der</strong>nswert angenommen wird. Es ist<br />

eine Freude bei Fahrten durch den Landkreis zu sehen, dass die meisten<br />

Kapellen sich in gutem Erhaltungszustand befinden, reinlich und geschmückt<br />

sind und man auch immer wie<strong>der</strong> Besucher antrifft.<br />

Die glückliche Rückkehr des Gnadenbildes in die Wallfahrtskapelle St. Vitus,<br />

kurz <strong>Stockkapelle</strong> genannt, gibt mir gerne wahrgenommen Anlass, allen zu<br />

danken, die sich um den Erhalt unserer Kapellen kümmern und natürlich heute<br />

ausdrücklich jenen, die sich um diese beson<strong>der</strong>e Wallfahrtsstelle kümmern und<br />

sich auch in Zukunft <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong> annehmen werden.<br />

Ihr<br />

Landrat Walter Eichner<br />

GRUSSWORT<br />

Walter Eichner<br />

Landrat


8<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

ich denke wir freuen uns alle, dass die „gestohlene“ Pieta’<br />

wie<strong>der</strong> aufgetaucht ist und genau an dem Tag an dem sie<br />

gestohlen wurde nur 43 Jahre später, wie<strong>der</strong> in die <strong>Stockkapelle</strong><br />

verbracht wird. In Wikipedia ist unter dem Stichwort „Pieta’“<br />

unter an<strong>der</strong>em folgendes zu lesen:<br />

Drei Pietà aus Le<strong>der</strong> befinden sich in <strong>der</strong> Hauptpfarrkirche St.<br />

Peter und Paul im rheinischen Eschweiler und in <strong>der</strong><br />

Wallfahrtskirche im hessischen Dieburg.<br />

Eine Kopie <strong>der</strong> Pietà von Michelangelo befindet sich in <strong>der</strong><br />

Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin.<br />

Eine einzigartige Pietà befindet sich in <strong>der</strong> Heilig-Kreuz-<br />

Kapelle beim Wallfahrtskloster Blieskastel.<br />

Eine nach 43 Jahren wie<strong>der</strong> aufgetauchte Pieta’ befindet sich in<br />

<strong>der</strong> Wallfahrtskapelle auf dem Stock bei Asch im<br />

oberbayerischen Fuchstal.<br />

Gut, den letzten Absatz habe ich selbst eingefügt, aber was noch<br />

nicht ist kann ja noch werden.<br />

Herzliche Grüße<br />

Bürgermeister Erwin Karg<br />

Erwin Karg<br />

Erster Bürgermeister Gemeinde Fuchstal<br />

GRUSSWORT<br />

Aber die Liebe, die im Blick Mariens zu erkennen ist, die will uns<br />

anrühren. Die Geschichte hinter dem Bild will uns beschäftigen. Was<br />

für ein Leid hat Jesus durchlitten? Was für ein Leid musste Maria<br />

durchleiden? Die innige Nähe von Mutter und Sohn will uns anfragen:<br />

Wie gehe ich mit meinen Kin<strong>der</strong>n um? Wie gehe ich mit meinen<br />

Eltern um? So bleiben wir nicht an <strong>der</strong> konkreten Darstellung haften<br />

und gehen bereichert in unser Leben zurück.<br />

Der Schmerz <strong>der</strong> Gottesmutter hat immer schon die Menschen<br />

getröstet und gestärkt. Wenn auch Maria so ein Leid durchgemacht<br />

hat, wird sie uns und unsere Leiden verstehen. Ihre Nähe zu Jesus,<br />

ihrem Sohn, <strong>der</strong> zugleich Gottes Sohn ist, lässt uns auf ihre<br />

Fürsprache vertrauen. Wenn jemand ein gutes Wort für uns einlegen<br />

kann, dann sie.<br />

Wir dürfen uns außerordentlich freuen, dass das Gnadenbild <strong>der</strong><br />

<strong>Stockkapelle</strong> wie<strong>der</strong> zurückkehrt. Die <strong>Stockkapelle</strong> ist wie<strong>der</strong><br />

‚komplett’! Vergessen wir aber nicht, dass auch in den<br />

zurückliegenden 43 Jahren Menschen hier gebetet und gefleht haben.<br />

Auch sie durften Trost und Hilfe erfahren. Das Gnadenbild, so schön<br />

und wun<strong>der</strong>tätig es auch ist, ist nur eine Art ‚Fenster’ in Gottes<br />

Herrlichkeit.<br />

Schauen wir durch diese wun<strong>der</strong>bare Darstellung hinein in die<br />

Wirklichkeit Gottes. Lassen wir uns anfragen, trösten und beschenken.<br />

Denn wenn wir hier ein Fenster in die Nähe Gottes haben, dann gilt<br />

das auch umgekehrt: Hier will Gott uns nahe sein! Hier will er uns<br />

begegnen!<br />

Muttergottes vom Stock – führe uns zu Christus!


16<br />

Dekan Oliver Grimm<br />

GEDANKEN ZUR RÜCKKEHR DES GNADENBILDES<br />

Wenn ein Mensch stirbt, wird gern ein Bild von ihm aufgestellt und<br />

bekommt auch nach <strong>der</strong> ersten Trauerzeit einen festen Platz in <strong>der</strong><br />

Wohnung. Wir verbinden mit einem lieben Menschen sein Gesicht, sein<br />

Lachen, die Augen, den typischen Gesichtsausdruck. Wenn auch jedes<br />

Foto nur einen winzigen Augenblick einfangen kann, so steht die<br />

Aufnahme doch für den ganzen Menschen. Wir wissen alle, dass <strong>der</strong><br />

Abgebildete noch viel mehr Facetten hatte. Dass alle Abbildungen<br />

niemals einen Menschen in seiner Vielfalt umfassend wie<strong>der</strong>geben<br />

können.<br />

Trotzdem käme niemand auf die Idee, zur Erinnerung an einen lieben<br />

Verstorbenen, einen leeren Rahmen aufzuhängen! So, dass je<strong>der</strong> seine<br />

eigenen Erinnerungen lebendig halten kann.<br />

Die Sehnsucht nach etwas Greifbaren, Sichtbaren hat die christliche<br />

Ikonographie begründet. An<strong>der</strong>s als bei den Juden o<strong>der</strong> den Muslimen,<br />

die sich kein Bild von Gott machen dürfen, gehören Bil<strong>der</strong> und Figuren<br />

zum Christentum dazu. Gott wurde in Jesus Christus Mensch und darum<br />

können wir den Sohn Gottes auch als Mensch abbilden.<br />

Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, und die zahlreichen<br />

Darstellungen als genaue Abbildung betrachten: So war es, so hat er<br />

ausgesehen. Auch jede noch so detailgetreue Abbildung, zum Beispiel<br />

des Weihnachtsgeschehens in einer Krippe, ist nur ein Fenster in eine<br />

unendlich größere Wirklichkeit.<br />

Das gilt auch für die Darstellungen <strong>der</strong> Gottesmutter. Auch unsere<br />

wie<strong>der</strong>gefundene Pieta ist ‚nur’ eine winzige Momentaufnahme des<br />

Geschehens nach <strong>der</strong> Kreuzesabnahme. We<strong>der</strong> Maria noch Jesus hatten<br />

solche Gesichtszüge. Es gibt unzählige Bil<strong>der</strong> und Plastiken <strong>der</strong> Pieta.<br />

Jede ist an<strong>der</strong>s. Wir dürfen nicht an den Äußerlichkeiten hängen bleiben.<br />

Äußerlichkeiten sind nicht das Entscheidende.<br />

Dr. Beate Schwarz-Krieger<br />

WAS IST EINE PIETA?<br />

Eine Pieta ist ein figürliches Andachtsbild, das Maria mit<br />

dem Leichnam des vom Kreuz herabgenommenen Sohnes im<br />

Schoß veranschaulicht. Da diese Szene die vorletzte Station<br />

des Kreuzweges zur Zeit <strong>der</strong> liturgischen Abendvesper bildet,<br />

wird diese Darstellung auch Vesperbild genannt. Zugleich ist<br />

die Beweinung Christi Hauptinhalt des Gedächtnisses <strong>der</strong><br />

Schmerzen Mariens. Maria wird also als Mater dolorosa<br />

abgebildet.<br />

Pieta bis 2011 in <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong><br />

Der Gedenktag <strong>der</strong> Maria <strong>der</strong> sieben Schmerzen ist <strong>der</strong><br />

15. September. Das Patroziniums Fest <strong>der</strong> Wallfahrtskirche<br />

„Maria Stock“ wird also am Freitag nach <strong>der</strong><br />

Kreuzeserhöhung gefeiert.<br />

Bis zum zweiten Weltkrieg fanden die Feiern am<br />

Schmerzensfreitag nach dem Passionssonntag statt, dem<br />

einstigen zweiten Fest <strong>der</strong> Sieben Schmerzen Mariens.


10<br />

Die Legende <strong>der</strong> Pieta <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong><br />

Aus: Das Fuchsthal im Regierungsbezirke Schwaben und<br />

Neuburg des Königreichs Bayern, 1880, Conrad Fürst, Lehrer in<br />

Asch, Seite 52, 7. Der Stock.<br />

Der Hauptschatz dieses freundlichen Gotteshauses ist<br />

das Bild Mater dolorosa. Einer Sage nach kam es auf<br />

folgende Weise dahin:<br />

Vor mehr als 200 Jahren fällten Holzhauer im<br />

Buchenwalde eine sehr starke<br />

Buche. Nach dem Falle<br />

<strong>der</strong>selben gewahrten sie zu<br />

ihrem Erstaunen in dem<br />

hohlen Stocke ein<br />

Muttergottesbild — Der<br />

Leichnam Jesu im Schooße<br />

seiner schmerzhaften Mutter.<br />

Diesen son<strong>der</strong>baren Fund<br />

nahmen die Holzmacher mit<br />

nach Hause; allein des an<strong>der</strong>n<br />

Tages war das Bild — ohne<br />

daß es eine menschliche Hand<br />

berührte — wie<strong>der</strong> im Buchenwalde in dem Stocke.<br />

Dieses soll sich etliche Male wie<strong>der</strong>holt haben. Erst<br />

nachdem sie es <strong>der</strong> St. Vituskirche schenkten und<br />

darin sammt dem Stocke aufstellten, verblieb das<br />

Mirakelbild.“<br />

Als Farbmittel habe ich dabei Harz-Ölfarben verwendet, als Malmittel<br />

Dammar, ein Naturharz, gelöst in Balsamterpentinöl.<br />

Das Mantelfutter Marias war mit einer grünen, leicht transparenten<br />

Farbschicht, ebenfalls auf einer Versilberung auf schwarzem Poliment,<br />

versehen worden. Darunter sind, wie beim roten Kleid Marias, die<br />

Reste des originalen blauen Lüsters, also einer ebenfalls verschwärzten<br />

Versilberung mit einem leicht transparenten blauen Lack. Die<br />

Bearbeitung des Umhangs meinerseits erfolgte entsprechend dem Kleid<br />

Marias: Nach Abnahme <strong>der</strong> grünen Farbschicht wurde auf <strong>der</strong><br />

Versilberung <strong>der</strong> blaue Lüster rekonstruiert.<br />

Die Inkarnate (Hautton) Marias und Christi fanden wir sehr unruhig,<br />

blass, ja grünlich vor. Darunter haben sich lei<strong>der</strong> nur sehr geringe Reste<br />

<strong>der</strong> ursprünglichen Farbschicht erhalten. Diese Reste wurden von mir<br />

freigelegt. Bei <strong>der</strong> Rekonstruktion des Inkarnates konnte ich mich an<br />

<strong>der</strong> Farbigkeit dieser wenn auch nur geringen Reste orientieren und<br />

habe diese integriert. Für die Neufassung des Inkarnates wurden<br />

Acrylfarben verwendet.<br />

Die restlichen Partien <strong>der</strong> Figur wurden gereinigt und kleine Fehlstellen<br />

retuschiert. Das schmuddelig wirkende Kopftuch Marias wurde von<br />

mir in einem hellen, fast weißen Farbton neu gefasst. Die Krone – die<br />

ja wie die Strahlen nicht gestohlen wurde – wurde wie<strong>der</strong> befestigt. Die<br />

Strahlen Christi wurden von <strong>der</strong> Silberschmiedin Julia Pfeifer an einem<br />

Messingreif fixiert und dieser wurde am Kopf Christi befestigt –<br />

Aufnahmen <strong>der</strong> Pietà vor dem Diebstahl bestätigen, dass die Strahlen<br />

vergleichbar befestigt waren.<br />

Bei <strong>der</strong> Restaurierung wurde versucht, das Aussehen <strong>der</strong> Pietà von vor<br />

43 Jahren zu rekonstruieren. Ich bin davon überzeugt, dass dies<br />

gelungen ist. Ich habe mich an die vorgefundenen Reste gehalten und<br />

daran orientieren können.


4<br />

Cornelia Plott, Dipl.– Restauratorin<br />

Ein kurzer Bericht über die Restaurierung<br />

des Gnadenbildes<br />

Anfang 2011 durfte ich die Pietà aus <strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong> bei Asch in<br />

meine Restaurierungswerkstatt in Kaufbeuren holen um sie zu<br />

untersuchen. Ziel war dabei die Wie<strong>der</strong>findung und anschließende<br />

Rekonstruktion des ursprünglichen Aussehens vor dem Diebstahl vor<br />

43 Jahren. Ich erhielt im Anschluss an die Untersuchung zu meiner<br />

großen Freude den Auftrag, die Figur zu restaurieren und die<br />

gewonnenen Erkenntnisse selbst umzusetzen. Dabei unterstützte<br />

mich die akademische Bildhauerin und Fassmalerin Michaela<br />

Gräper.<br />

Die Pietà war in den Jahren <strong>der</strong> „Abwesenheit“ stark überarbeitet<br />

worden, die Qualität dieser<br />

Überarbeitung ist gering, zudem zeigen<br />

einige Bereiche eine falsche Farbigkeit.<br />

Beson<strong>der</strong>s augenfällig sind dabei drei<br />

Partien: Das Kleid Marias, das<br />

Mantelfutter und das Inkarnat<br />

(Hautfarbe). Das ursprünglich rote<br />

Kleid Marias war bei <strong>der</strong> „Rückkehr“<br />

goldfarben. Detaillierter gesagt: Über<br />

einer Versilberung auf schwarzem<br />

Poliment (schwarze Tonerde als<br />

Untergrund für das Blattmetall) lag ein<br />

Frau Plott beim Arbeiten<br />

in ihrer Werkstatt<br />

lasieren<strong>der</strong>, goldfarbener Lack. Darunter findet sich die ältere<br />

Versilberung, die lei<strong>der</strong> verschwärzt, also durch den Sauerstoff in <strong>der</strong><br />

Luft oxidiert ist. Auf dieser Versilberung liegt ein kräftig roter, leicht<br />

transparenter Lack. Dieses „Paket“ aus Versilberung und farbigem<br />

Lack bezeichnet man als Lüster, es handelt sich dabei um eine<br />

typisch barocke Fasstechnik. Bei <strong>der</strong> Restaurierung nahm ich<br />

demzufolge den goldfarbenen Lack ab und rekonstruierte auf <strong>der</strong><br />

Versilberung den roten Lack. In Farbigkeit und Auftrag konnte ich<br />

mich dabei an die vorgefundenen Reste halten.<br />

Zeitzeugen berichten: Maria und Hermann Kerschmeier,<br />

Waltraud Schappele und Josefa Schlosser<br />

DER DIEBSTAHL<br />

Dann geschah das Unvorstellbare: Bei einem Einbruch wurde neben<br />

an<strong>der</strong>en sakralen Kostbarkeiten das Vesperbild entwendet. Entdeckt<br />

wurde es bei Tagesanbruch, als die Stockwirtin die Kapelle aufschloss. Da<br />

am Vorabend in <strong>der</strong> Wirtschaft bis nach Mitternacht gefeiert wurde,<br />

musste es in den frühen Morgenstunden des 13.Mai 1968 passiert sein.<br />

Die Zacken des Chorgitters waren<br />

umgebogen, die Marienkrone fand<br />

sich noch in <strong>der</strong> Kirche. Einzelne<br />

Rosen des Marienbildes und die<br />

Strahlen <strong>der</strong> Christusfigur wurden<br />

jedoch auf dem Fluchtweg im Wald<br />

Richtung Lechsberg aufgelesen. Wie<br />

ein Lauffeuer verbreitete sich die<br />

Nachricht. Dass sogar <strong>der</strong><br />

Bürgermeister Ludwig Rock von <strong>der</strong><br />

Polizei zum Tatort hinzugerufen<br />

worden sei , berichtet Maria<br />

Kerschmeier. Ein Bild <strong>der</strong> Pieta<br />

musste her. Tatsächlich findet sich auf<br />

einem Hochzeitsbild zwischen den<br />

Brautleuten das ganze Gnadenbild.<br />

„Sie kommt wie<strong>der</strong>, sie ist immer<br />

wie<strong>der</strong>gekommen, außerdem hat sie<br />

Josefa Schlosser, Waltraud Schappele, Hermann<br />

Kerschmeier, Dr. Beate Schwarz-Krieger, Angelika<br />

Ried, Maria Kerschmeier und Elisabeth Holzer<br />

ihre Krone hiergelassen“ , diese Gewissheit hatte Waltraud Schappele<br />

sofort.<br />

Einige Jahre später gelang es Pfarrer Anton Wanner im<br />

Antiquitätenhandel ein ähnlich aussehendes Vesperbild zu erwerben. In<br />

<strong>der</strong> <strong>Stockkapelle</strong> befand sich all die Jahre jedoch eine weitere Pieta, die<br />

sich vom Original deutlicher unterschied.<br />

Im September 1982 wurde das Ermittlungsverfahren <strong>der</strong><br />

Staatsanwaltschaft eingestellt.<br />

Die genauen Umstände <strong>der</strong> glücklichen Wie<strong>der</strong>kehr werden wir alle wohl<br />

erst später erfahren.


12<br />

Elisabeth Holzer, Gemein<strong>der</strong>eferentin<br />

EINMALIGES ANDENKEN<br />

In unseren Kirchen haben Kerzen seit<br />

alters her eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung.<br />

Zu je<strong>der</strong> Heiligen Messe leuchten die<br />

Altarkerzen. Im Laufe des Kirchenjahres<br />

begegnen sie uns als Adventskerzen,<br />

Osterkerzen o<strong>der</strong> sind vor Heiligenbil<strong>der</strong>n<br />

ein Zeichen <strong>der</strong> Verehrung und des<br />

Gebetes, um nur ein paar Beispiele zu<br />

nennen.<br />

Als Zeichen <strong>der</strong> Erinnerung über die<br />

Rückkehr unserer Stock Pieta, entstand<br />

die Idee eine limitierte Anzahl von Kerzen<br />

anzufertigen. Einige Frauen aus unserer<br />

Pfarreiengemeinschaft Fuchstal haben mit<br />

viel Freude und Geschick, viele<br />

wertvolle Kerzen gestaltet. Im folgenden<br />

möchte ich einige Gedanken ausführen,<br />

die <strong>der</strong> Künstlerin, die diese Kerze<br />

entworfen hat und mir, beim<br />

gemeinsamen Betrachten in den Sinn<br />

gekommen sind.<br />

Jede Kerze ist mit einem Bildmotiv<br />

geschmückt, das die Stock-Pieta zeigt.<br />

Sitzend hält Maria ihren toten Sohn Jesus<br />

in den Armen. Dieses Gehaltensein ist<br />

eine Verbindung zur Geburt Jesu. Auch<br />

als kleines Kind lag er in ihrem Schoß. So<br />

findet <strong>der</strong> Lebensanfang Jesu und sein<br />

Ende, in den Armen seiner Mutter Maria<br />

die Vollendung. Liebevoll blickt sie ihn<br />

an und legt ihren Arm auf sein Herz. Mit<br />

dieser Haltung bringt Maria ihre große<br />

und unendliche Liebe zum Ausdruck.<br />

Umhüllt werden die beiden von einem<br />

dicken Baumstamm. Dieser stellt eine<br />

Abgrenzung und einen Schutz nach außen<br />

dar. Nichts kann die innige Verbundenheit<br />

zwischen Maria und Jesus stören.<br />

In <strong>der</strong> sicheren Hülle des Baumstammes<br />

findet sie in ihrem großem Schmerz,<br />

Schutz und Geborgenheit.<br />

Umrahmt wird das Bildmotiv von zehn<br />

Bögen. Zum einen steht je<strong>der</strong> Bogen für<br />

eine Pfarrei - Filiale aus unserer<br />

Pfarreiengemeinschaft Fuchstal, zum<br />

an<strong>der</strong>en drücken diese Verehrung und<br />

Huldigung <strong>der</strong> Pieta aus.<br />

Diese wun<strong>der</strong>schöne, gestaltete Kerze ist<br />

ein einmaliges Andenken an die<br />

Rückführung <strong>der</strong> Pieta am 13. Mai 2011<br />

in die Stock Kapelle.<br />

Möge je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> diese Kerze bei sich<br />

zuhause hat, die Liebe und Nähe Gottes<br />

zu uns Menschen spüren<br />

Pfarrer Karl B. Thoma<br />

STOCKFESTGESANG<br />

Jesus wird in den Schoß seiner Mutter Maria gelegt<br />

nach <strong>der</strong> Melodie: Tantum ergo…(GL 542)<br />

1. Jesus ward’ vom Kreuz genommen, in Mariens Schoß gelegt:<br />

Nun kann alle Welt es sehen, was auch unser Herz bewegt:<br />

Wahrlich bist du, Mutter-Gottes, die auch unser Herz versteht.<br />

2. Kommt und seht an diesem Orte was Gott Großes hat getan:<br />

Jesus <strong>der</strong> als Mensch geboren, wie <strong>der</strong> Engel sagte an: ging für<br />

uns den Weg des Leidens, dass er uns erretten kann.<br />

3. Wer hier zu <strong>der</strong> Stock-Kapelle kommt mit mancher Sorg’ und<br />

Not, weiß, dass hier an dieser Stelle Gnaden fließen, her von Gott,<br />

und dass auch die Mutter-Gottes uns erfleht viel Kraft und Trost.<br />

4. Nimm auch uns in deine Arme, wenn uns Unglück<br />

nie<strong>der</strong>drückt; wir dann bitten: Heil’ge Mutter, dass dein Auge auf<br />

uns blickt: Nacht und Ängste von uns weichen, Licht und Trost <strong>der</strong><br />

Himmel schickt.<br />

5. Unser Flehen, Hoffen, Bitten gilt so auch <strong>der</strong> ganzen Welt, die<br />

sehr leidet durch viel Böses, weil die Lieb’ und Treue fehlt. Mutter<br />

Gottes, bitte Jesus, dass ER uns in Armen hält.<br />

6. Denn in Herrlichkeit erstanden und zum Vater heimgekehrt,<br />

rufst du, Heiland, uns mit Namen, dass am End’ wir unversehrt mit<br />

Maria sind vollendet; Hoffnung schenk <strong>der</strong> ganzen Erd!<br />

Amen.

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