DIE REPORTAGE - made in LEVERKUSEN

DAS INTERVIEW von Wolfgang Pott
DIE REPORTAGE

2 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

Impressum
Made in Leverkusen
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51379 Leverkusen
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Redaktionelle Verantwortung:
Wolfgang Pott
Beiträge von:
Bernd Hinrichs, Wolfgang Pott,
Marco Wiefel, Martin Oberpriller
Fotos:
Bayer 04
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WFL Leverkusen GmbH
Garcia GmbH
von der Laage
Stadt Leverkusen,
Der Oberbürgermeister, Dez. III/
Öffentlichkeitsarbeit-Stadtwerbung
und Internet
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51379 Leverkusen
Grafik, Layout, Satz, Litho:
Jörg Nowaczyk
Technische Leitung:
Guido Schenkel
Herausgeber:
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51379 Leverkusen
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6 x jährlich.
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6
Starkoch
Dieter Müller
erfüllt sich
einen langgehegten
Traum
16
Der perfekte
Sprung.
12
27
34
DER INHALT
3 Inhalt/Impressum
5 Editorial
6 Portrait Dieter Müller
Sternekoch im
Schlosshotel Lerbach
9 Künstlerreportage
Liliana Stallbaum
10 Volksbank
Rhein-Wupper
Günstige Zinsen
jetzt nutzen
12 Dialog der Religionen
Küppersteg und die
Moschee
14 Weltjugendtag
vom 16.–21. August in
Köln. MIL berichtet über
die Auswirkungen für
Leverkusen
16 Jörn Elberding
Neuer Bundestrainer der
deutschen Stabhochspringer
19 Der Restaurant-Tipp
Heute: Sushi Bar, Opladen
21 Interview
Dr. Roman Milczarek,
TMD Friction
22 Eliteschule des Sports
Landrat-Lucas-Schule in
Opladen stellt sich vor
23 Spielplan Bayer 04
Zum Start der neuen Saison
26 Sportszene
Aktuelle Sport-News
27 Feuerzauber
Zum Jubiläum der Stadt
ein Feuerwerk
30 Bernd Lichtenberg
MIL stellt den Drehbuchautor
von „Good bye
Lenin“ vor
32 Landesgartenschau
Termine
33 Achim Kuczmann
Neuer Trainer der Bayer-
Basketballer
34 Otto Reintjes
Interview mit dem (alten)
neuen Manager der Bayer-
Basketballer
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 3

DIE VERTEILER
Wo erhalten Sie das Freizeit-Magazin?
MADE IN LEVERKUSEN
Berg. Gladbach
Apollo Optik, Hauptstr. 126
Bahnhof-Apotheke, Hauptstr. 143
Elefanten Apotheke, Hauptstr. 158
Mc Brille, Hauptstr. 160
Röseler Schuhhaus, Hauptstr. 157/167
Rats-Apotheke, Hauptstr. 176
Zum Postillion Gaststätte, Poststr. 12
Opel Autohaus Hans Cramer/Aral Tankstelle,
Mülheimer Str. 243-247
Kirberg GmbH, Am Kuhlerbusch 16
Berg. Neukirchen
Blüten Apotheke, Wuppertalstr. 1
Spreen, Burscheider Str. 116
Gemeinschaftspraxis Dr. med. Michels/
Dr. med. Hübner, Burscheider Str. 204
Dagmar´s Getränkemarkt, Burscheider Str. 210
Langenfeld
Schuhhaus Röseler, Hauptstr. 91A
Bäckerei Kamps, Ganspohler Str. 5
Cafe La Gelateria neben Karstadt
Massagepraxis Skuratowicz, Solinger Str. 16
Bistro Bijou, Marktplatz 20
Bäckerei Oebel, Stadtgalerie
Jackpot Lotto Zeitschriften, Stadtgalerie
Matratzen Factory Outlet, Hauptstr.
Herbertz Schlüsseldienst, Hauptstr. 66
Kiosk Hauptstr., Gegenüber Deutsche Bank
Ticket-Zentrale Sky-Music, Solinger Str. 16
Shoes & More, Galerieplatz 1
Street One, Stadtgalerie
Reinigungscenter am Rathaus,
Konrad-Adenauer-Platz 2
Konejung Elektro-Haushalts-Geräte, Hauptstr. 78
Tintenstation, Hauptstr. 67
Leichlingen
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Dr. med. Wolfgang Beyer,
Arzt für Allgemein- und Sportmedizin, Montanusstr. 5
Optik Duisdieker, Am Stadtpark 13
Adler Apotheke, Gartenstr. 2
Optikstudio Bernards, Gartenstr. 4
Fontana Mode & Sportswear, Gartenstr. 4
Lotto Toto, Marktstr.
Fashion & Art, Marktstr. 7
Langen Bücher Schreibwaren, Brückenstr. 18
Leverkusen
Karl Thelen Juwelier, Wiesdorfer Platz 59
7th Mainstreet, Wiesdorfer Platz 47
Bayer Kaufhaus
Rathaus
Forum, Am Büchelter Hof 9
Elberfelder Haus
Doktorsburg, Rathenaustr. 9
Musikschule
EVL-Kundenzentrum, City Point
Stadtarchiv
Museum Schloss Morsbroich
Villa Wuppermann
Stadtbibliothek Wiesdorf
Bibliothekszweigstelle Steinbüchel,
Carl-von-Ossietzky-Str. 11
TSV Sportgaststätte, Tannenbergstr. 57
SPL, Wilhelm-Dopatka-Halle
Sportbund Leverkusen e.V.
Landesgartenschau 2005 GmbH, Nobelstr. 91
Sportpark, Freizeitbad Calevornia
Beratungszentrum, Manforter Str. 184
Wirzhaus Fashionclub, neben Rathaus
Parfumerie Aurel, Friedrich-Ebert-Platz 5
Vis-à-vis Cafe Bistro Restaurant,
Wiesdorfer Platz 17
Middelhauve Buchhandlung, Wiesdorfer Platz 56
Bora Computer, Dönhoffstr. 39
Snipes, Dönhoffstr. 23
Camping Caravan Meier, Adolf-Kaschny-Str. 9
Einfach weg,
Trekking & Wandershop, Breidenbachstr. 13–17
Intersport Röhrich, Dönhoffstr. 28
Bayer Gastronomie, Kaiser-Willhelm-Allee
City Werbegemeinschaft, Friedrich-Ebert-Platz 7
Orthopädie Bauer, Hauptstr. 90
Haarstudio Ferdinand, Von-Ketteler-Str. 87
Wir in Manfort, Weiherstr. 18
Pflegeresidenz Leverkusen, Wiesdorfer Platz 8
Wiesdorfer Treff, Hauptstr. 119
Monheim
Ristorante Toscanini, Wachtelstr. 1
Homemax 24 Immobilien, Opladener Str.
Rollladen Manfred Apel, Opladener Str.
Zahnarztpraxis Dr. U. Bahlmann, Rathauscenter
Eiscafe Dolomiti, am Rathaus
Mülheim
Starkstromkiosk, Berliner Str.
Akaslan Elektronik An- und Verkauf,
Berliner Str. 63
Eiscafe Miramare, Berliner Str. 49
Gaststätte Zum Schützenhof,
Berliner Str. Ecke Schützenstr.
Kulturbunker Mülheim e.V., Berliner Str. 20
Tabakbörse, Berliner Str.
Praxis Dr. med. Peter Kreuz,
Berliner Str. 58 Ecke Von-Sparr-Str.
Folgende Partnerunternehmen ermöglichen das Erscheinen von MADE IN LEVERKUSEN:
Berliner Kebab-Haus,
Berliner Str. Ecke Rixdorfer Str.
Opladen
Optik Steinacker, Opladener Platz 3
Die Schönmacher, Opladener Platz
Aulmann Schuhhaus, Kölner Str. 53
Heinrichs Buchhandlung, Goethestr. 3
Falken Apotheke, Kölner Str. 31
Manfred Lütke Kunsthandlung, Kölner Str. 23
BIBA, Kölner Str. 16
Röseler Schuhhaus, Kölner Str. 15
Hirsch Apotheke, Kölner Str. 13
Paffrath Schreibwaren, Kölner Str. 1
Das Fixe Fotolabor, Kölner Str.
Thieme Parfumerie, Düsseldorfer Str. 5
Konditorei Nöres, Düsseldorfer Str. 11
Middelhauve Buchhandlung, Kölner Str. 20A
Kiosk am Amtsgericht
Druckhaus Garcia, Stauffenbergstr. 14–20
AGO, Kölner Str. 22
Städt. Verwaltungsgebäude, Miselohestraße
Städt.Verwaltungsgebäude, Goethestraße
Lädchen, Quettingen Str. 150
Kaufhaus im Dorf, Lützenkirchener Str. 416a
Hotel Mayhof, Burscheider Str. 285
HIP HOP XTREME, Bahnhofstr.
Stammheim
Shell Tankstelle, Düsseldorfer Str. 491
Auto Marquardt, Stammheimer Ring 17
Kiosk Getränke Abholmarkt Ado,
Stammheimer Str. 134
Steak & Grillstube Richartz, Bonhoefferstr. 17
Fußpflegepraxis und Sonnenstudio
Karin Schulz, Hofstr. 90
Zürich Versicherung Hubert Schüller,
Gisbertstr. 99
Optik Rieckhoff, Gisbertstr. 107
Schloss Apotheke, Gisbertstr. 92
Schlebusch
Werbe- und Fördergemeinschaft
Schlebusch e.V., Auf den Reien 69
Restaurant Schloss Morsbroich,
Gustav-Heinemann-Straße 80
Weitere Verteilerstellen sind in Planung.
4 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

EDITORIAL
Den TAG DER
Wolfgang Pott, 35 Jahre, ist in Leverkusen
geboren und arbeitet als Redakteur
für die „Welt am Sonntag“.
Als unser Autor Martin Oberpriller
Informationen für seine Geschichte
über die neue Moschee in Leverkusen-
Küppersteg sammelte, explodierten in
London die ersten Bomben. Auch wir
hatten die schlimmen Bilder vor
Augen, als wir über den Inhalt des Artikels
diskutierten. Und wir fragten uns,
ob wir in dieser Situation völlig wertfrei
eine Geschichte über einen sowieso
umstrittenen Moscheen-Bau mitten in
der Stadt veröffentlichen könnten.
Doch wir kamen zu dem Ergebnis,
dass es gerade jetzt wichtig ist, den
Islam als Bestandteil deutscher Lebenswirklichkeit
darzustellen. Wir wollten
gerade in dieser Situation die Menschen
vorstellen, die mit viel Engagement
und Akribie an der Fertigstellung
ihres Gotteshauses arbeiten. Und wir
wollten weit verbreitete Vorurteile
abbauen.
Laut dem deutschen Verfassungsschutzbericht
aus dem Jahr 2003 leben
99 Prozent der in Deutschland befindlichen
Muslime „im Rahmen unserer
freiheitlichen Gesellschaftsordnung“.
Von den 7,3 Millionen Ausländern in
der Bundesrepublik sind 3,2 Millionen
Muslime. Diese Menschen leben unter
uns in einer Stadt, oft aber nicht mit
uns. An diesem Umstand sind aber
nicht nur die Muslime Schuld. Die
deutschen Christen müssen sich ebenfalls
öffnen, müssen vorurteilsfrei auf
Menschen anderen Glaubens zugehen,
auch in Leverkusen.
Übrigens: Vom 12. bis 15. August ist
Bierbörse, am 21. August ist Feuerzauber
mit Feuerwerk auf der Landesgartenschau
und am 3. Oktober ist in
ganz Deutschland der „Tag der offenen
Moschee“ – auch in Küppersteg.
Es grüßt
Ihr Wolfgang Pott
EDITORIAL
OFFENEN MOSCHEE
sollten Sie nutzen
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 5

DAS PORTRAIT
von Bernd Hinrichs
MÜLLERS
KLEINE TRICKS
FÜR EINE
GROSSE
KÜCHE
Mit der Eröffnung
seiner Kochschule,
erfüllte sich
Starkoch Dieter Müller
einen langgehegten
Traum. Nun kann er
sein Wissen an begeisterte
Hobbyköche
weitergeben.
„Made in Leverkusen“
schaute ihm dabei
über die Schulter.
6 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

„Sie genießen, ich koche. Für
mich eine Herzenssache“. So lautet
das Motto von Dieter Müller,
Chefkoch vom Schlosshotel Lerbach
in Bergisch Gladbach. Dieses
Verhältnis zum Kulinarischen
wurde dem 57-Jährigen in die
Wiege gelegt. Denn nicht nur sein
Geburtsort Auggen, ein kleiner
Weinort in Baden, förderte seine
Liebe zu Koch-Genüssen. Zusätzlich
bewirtschafteten seine
Eltern ein Restaurant mit Pension.
So konnte sich Müller früh
daran gewöhnen, für Gäste zu
kochen. Bereits mit acht Jahren
half er in der Küche mit.
Dieser Einsatz im familiären Betrieb
führte dazu, dass andere Leidenschaften
zurückstehen mussten: „Ich wäre
am liebsten Fußballspieler geworden.
Aber mein Vater meinte, dass sonntags
gekocht und nicht Fußball gespielt
wird“, erzählt Dieter Müller. Es kam das
scheinbar Unausweichliche: Mit 15
Jahren begann Dieter Müller eine
Kochlehre, die er mit Auszeichnung
absolvierte.
Es folgten einige Wanderjahre durch
die Küchen Europas. Erst im Februar
1992 findet der Meisterkoch ein wirkliches
Zuhause. Da eröffnete er das
„Gourmet-Restaurant Dieter Müller“
im Schlosshotel Lerbach. Und wieder
war es ein Familienbetrieb: Denn während
er als Küchenchef fürs Wohlbefinden
der Gäste sorgt, ist seine Frau Birgit
als Gastgeberin im Restaurant aktiv.
Als Chefkoch weiß er natürlich, was
die drei Todsünden in einer Küche
sind: „Am schlimmsten sind eine
schlechte Qualität, Geschmacksverstärker
und stumpfe Messer“, erklärt Dieter
Müller.
Bei so viel Gewissenheit ist es kein
Wunder, dass er mit seinem Restaurant
eine wirkliche Traumkarriere hinlegt:
1993 gibt es den ersten Michelinstern,
1994 bereits den zweiten. Im selben
Jahr wird das Restaurant Mitglied bei
Relais & Château und Relais Gourmand,
im Jahr darauf bei Tradition &
Qualité. 1997 wird die Arbeit von Dieter
Müller mit dem dritten Stern im
Guide Michelin belohnt.
Im Januar 2005 erfüllte sich
Dieter Müller einen lang gehegten
Traum: Er eröffnete nach mehrmonatiger
Umbauzeit ein Kochstudio.
„Ich halte Techniken und Kniffe nicht
geheim. Ich finde es schön, wenn auch
andere sie nutzen. Profis genauso wie
Hobbyköche am heimischen Herd“,
erläutert Dieter Müller.
Die behagliche Atmosphäre in Verbindung
mit handwerklich ausgefeilter
Küchenarchitektur bietet Hobbyköchen
und Profis eine Umgebung, in der
sie vom Know-how des Meisterkochs
profitieren können.
Die Eröffnung der Kochschule
Schlosshotel Lerbach – Patronat Dieter
Müller – ist die einzige Kochschule
eines 3-Sterne-Koches mit einem permanenten
Angebot und wird in einer
Zeit eröffnet, in der das Kochen und
DAS PORTRAIT
viel mehr das gemeinsame Kocherlebnis
im Trend liegt.
„Gemeinsam mit unseren Partnern
möchten wir mehr Menschen an der
Freude guter Küche und handwerklicher
Innovation teilhaben lassen – wir
wollen mit unserem ausgefallenen Programm
Lust aufs Kochen machen und
empfinden heute viel mehr als früher
die Küche als einen Ort der Kommunikation.“,
sagt Dieter Müller über seine
Schule.
Die Programme der Kochschule
gehen von sonntags bis freitags und
bieten einen umfassenden Einblick in
verschiedene Themenbereiche wie
„Kräuter- und Aromenküche“, oder
„Zicklein, Lamm und Ziegenkäse“. Dieter
Müller betreut die Kochschule von
dienstags bis freitags. Eingebettet in
kurzweilige technische Hilfestellungen,
gemeinsame Abendessen im Rahmen
des Kurses am Vorabend und dem
gemeinsamen Verkosten, des unter
Anleitung von Dieter Müller erstellten
Menüs, runden den Verlauf eines Kurses
genussvoll ab. Des Weiteren geben
die anderen Gourmetköche der Althoff
Hotels & Residences, wie beispielsweise
Joachim Wissler in regelmäßigen
Abständen ebenfalls Kochkurse oder
kleine gastronomische Gastspiele.
Trotz soviel Prominenz gibt es aber
auch jemanden, den Dieter Müller sehr
gerne einmal in seiner Kochschule
begrüßen würde:
„Wenn ich es mir aussuchen
könnte, würde ich gern einmal
mit Harald Schmidt kochen.“
Die Weitergabe seiner Erfahrungen
ist für Dieter Müller ein zentrales Motiv
für seine Handlungen. „Die Förderung
des Nachwuchses ist für
mich eine ganz wichtige Sache.
Deshalb gebe ich gern Einblick in
meine Kochkunst.“ Dies ist der
Grund, weswegen er sich nach getaner
Arbeit an seinen Schreibtisch setzt und
Kochbücher schreibt.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 >>>>>>>>>
7

„Sie sind die besten Botschafter
für meine Küche“, verkündet der
Meisterkoch. Der Zyklus seiner Werke
reicht bisher von dem 1988 erschienenen
„Das Dieter Müller Kochbuch“
über die privaten Lieblingsrezepte
eines Meisterkochs, den Geheimnissen
aus seiner Drei-Sterne-Küche bis zu seinem
2002 veröffentlichten Buch „Dieter
Müller: Einfach und genial. Die
Aromenküche des Meisterkochs“.
Zwischenzeitlich unterstützte er die
Redaktion der Hobbythek bei dem
Werk über „Traditionelle Gemüse und
Kräuter“.
Aber auch über Dieter Müller wurde
schon geschrieben. In dem Band „Die
wilden 40er – Porträt einer pubertären
Generation“ ist ein Beitrag von Peter
Roos veröffentlicht: „Dieter Müller:
Gekocht wird im Kopf oder der McDonald’s-Schock“.
Dabei scheint der
Autor mit der Überschrift genau die
Maxime des Kochs getroffen zu haben:
„Es gibt nur zwei Dinge, die ich
niemals essen möchte: Kiwi und
Fast Food“.
Bei so viel Arbeit braucht der
Mensch natürlich auch ein Mindestmaß
an Erholung. „Zur Entspannung
gehe ich mit der Familie und mit unserem
Hund spazieren. Außerdem gönne
ich es mir, sechs Mal im Jahr Golf zu
spielen“, sagt Dieter Müller.
Aber er reist auch gern. Vor allem in
Verbindung mit gutem Essen und am
liebsten in Richtung Süden ans Meer.
Seine Wanderjahre als Koch waren
daher nicht nur Broterwerb und Bereicherung,
sondern auch Vergnügen.
„Überhaupt ist es mir ein Bedürfnis, als
Botschafter der deutschen Küche zu
zeigen, wie man hierzulande kocht“,
erklärt Dieter Müller.
DER BERICHT
Und wenn einmal am heimischen
Herd gekocht wird, erledigt das seine
Frau. Natürlich kocht sie dann die Lieblingsgerichte
ihres Mannes: Geschmortes
Kalbsbäckchen und Balsamicosauce
oder Kabeljaufilet mit Traubensenfsauce.
Infos:
Die Kurse in Dieter Müllers
Kochschule dauern jeweils
anderthalb Tage und kosten
inklusive Übernachtung, Essen
und Weinkunde 495 Euro.
Infos unter 02202/204922
8 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

WOZU
ZEICHNER
IN DÜRFTIGER-
ZEIT?
Interview mit Liliana Stallbaum,
geführt von Eva Görgen, am 10. Juli 2005.
Wozu Zeichner in dürftiger Zeit? Ist
dies eine Frage die du dir öfter stellen
musst?
Ja, ein Ausruf von Otmar Osten, den ich
als Künstler sehr schätze, hat sich besonders
tief in meine Erinnerung eingenistet:
„Künstler aller Länder rechtfertigt euch!“
Die Frage nach dem Sinn und Unsinn des
eigenen Tun kann nicht oft gestellt werden.
Und das nicht nur die Kunst betreffend.
Wie ist also deine Antwort auf das
paraphrasierte Hölderlinsche Dilemma?
Wozu das Zeichnen?
Zeichnen ist für mich eine Art Sprache.
Ich zeichne das, was ich nicht anders ausdrücken
kann. Eine Art von Übersetzung
und Formfindung für das, was mich beschäftigt,
nach Ausdruck ruft und sich nun so
artikulieren möchte. Nicht alles lässt sich
durch eine Zeichnung ausdrücken – es gibt
sicher Themen die besser durch einen Song,
eine Malerei, oder andere Formen ihre optimale
Form finden können.
Was sind die Themen, die dich
zeichnerisch ansprechen?
Es gibt im Grunde kein festgelegtes Spektrum.
Es kann alles sein, Materielles und
Immaterielles, vorhandenes Bildmaterial,
Fotos, Zeitungsschnipsel, Fundstücke, Gesehenes,
Erlebtes und vieles mehr. Meistens
sind es Fragen, die sich mit diesen „Zündpunkten“
verbinden und um ihre Antwort
ringen. Die Linie fängt dann an, diese Antworten
zu umkreisen, sie so zu präzisieren
oder ganz im Gegenteil, sie aufzulösen.
Du arbeitest oft in Serien und
Zyklen – heißt es, dass die Antworten
nicht endgültig zu finden sind?
Es hat sicher damit zu tun. Es gibt eben
viele Ansichten, die eine Sache betreffen.
Um ihr auf den Grund zu gehen, versuche
ich sie von mehreren Perspektiven zu
beschauen, zu bezeichnen. Auf diese Weise
nähere ich mich dem Kern der Dinge.
Manchmal bearbeite ich auch meine alten
Zeichnungen und sehe dabei, dass ich selbst
meine eigene Perspektive verändert habe
und aus dem Kern von damals eine neue
Wirklichkeit entsteht.
Spielt die Aneinanderreihung von
Bildern in deinen Heften und
Büchern eine ähnliche Rolle?
Die Hefte beinhalten noch eine andere
Komponente: die Zeit. Das Blättern, das
hintereinander schauen, der Spannungsaufbau
und -abbau erinnern an das Erzählen
einer Geschichte und an Bilderbücher. Ich
spiele gerne mit dem Narrativen, mit Worten
und Doppeldeutigkeiten. Vielleicht finden
sich hier die restlichen roten Fäden zu meinem
Literaturstudium vor Jahren an der Krakauer
Uni. Weil mich viel mehr die Form als
die Farbe interessiert, habe ich an der Europäischen
Akademie für Bildende Kunst in
Trier mehrere Graphikkurse belegt und auch
im Intensivstudium meinen Schwerpunkt
darauf gelegt. Was natürlich nicht heißt,
dass mich auch schon mal ein Farbenrausch
erwischt. Die Wahl der Mittel ist eben immer
von den Themen abhängig.
KÜNSTLERREPORTAGE
Das Zeichnen bleibt jedoch das bevorzugte
Mittel. Bei der Bleistiftausstellung im Künstlerbunker
2001 in Opladen habe ich ein Netz
direkt auf die verputzte Wand eines kleinen
Ausstellungsraums gezeichnet. Viele Besucher
haben mich gefragt, warum ich es nicht
auf Papier gezeichnet habe, es wird doch wieder
verschwinden. Es war mein Spiel mit der
Zeit. Nichts ist endgültig. Die Linien haben
den Raum für eine begrenzte Zeit verändert.
Kommen wir zurück zu der Anfangsfrage:
Zeichnen in dürftiger Zeit?
Einer schnelllebigen und instabilen Zeit.
Vielleicht war es schon immer so und es ist
nur unser subjektives Empfinden, dass sich
die Uhren heute schneller drehen als früher.
Noch ein Literaturfaden: Georg Büchner,
Dantons Tod, II, 2:
„Was haben Sie denn?“
„Ach nichts! Ihre Hand Herr! Die Pfütze, so!
Ich danke Ihnen. Kaum kam ich vorbei, das
konnte gefährlich werden!“
„Sie fürchten doch nicht?“
„Ja, die Erde ist eine dünne Kruste, ich meine
immer ich könnte durchfallen, wo so ein Loch
ist. Man muss mit Vorsicht auftreten, man
könnte durchbrechen.“
Vielleicht ist es so, dass ich mir einfach auf
diese Weise eine Art Rettungsnetze mit dem
Bleistift stricke, um nicht durchzufallen. Stricken,
weben, vernetzen, wie so viele Frauen
vor mir in einer unermüdlichen Frauenhandarbeit.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 9

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10 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 2/2004 11

DIE REPORTAGE von Martin Oberpriller
Gelingt
Küppersteg der
Dialog der
Religionen
In dem Leverkusener Stadtteil entsteht für
500.000 Euro eine neue Moschee.
Sie könnte dem von der Stadt vernachlässigten
Ort zu neuer Schönheit verhelfen.
Doch das Gotteshaus sorgt für
Skepsis in der Nachbarschaft.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es
schon, das neue Gebäude direkt an der
Bundesstraße 8, auf halbem Wege zwischen
Wiesdorf und Opladen. Insgesamt
14 Meter ragt das weiße Minarett der
ersten Leverkusener Moschee in den an
diesem Sommertag strahlend blauen
Himmel über Küppersteg. Das neue Gotteshaus
könnte dem grauen Leverkusener
Stadtteil zu neuer, architektonischer
Schönheit verhelfen.
Denn von dem alten Küppersteger
Glanz ist kaum etwas übrig geblieben.
Zwei häßliche karg bepflanzte Kreisverkehre
aus Beton bilden so etwas wie Toreinfahrten.
Die einst belebte Küppersteger
Straße als Einkaufsstraße ist mit Blick
auf die vielen Zentren der Stadt nicht
mehr gefördert worden. Der kleine Kirmesplatz
musste schon Jahrzehnten
einem Parkplatz weichen. Im Westen liegt
der stets verschmutzte S-Bahnhof, im
Osten wird über den Ausbau der Müllverbrennungsanlage
nachgedacht. Das sind
die zweifelhaften „Aushängeschilder“
von Küppersteg. Ein neuer, attraktiver
Bau tut Küppersteg gewiss gut.
12 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

Auf dem Boden der Moschee glänzt
allerdings noch kaum etwas. „Wir sind
eben noch mitten in den Arbeiten“, entschuldigt
Muhamet Abazi das einstweilen
noch regierende Chaos auf Erden, das bis
zum anvisierten Eröffnungstermin, spätestens
am „Tag der offenen Moschee“
am 3. Oktober, der Vergangenheit angehören
soll. Überall stehen Bau-Utensilien
herum, der Fußboden im großen, 175
Quadratmeter umfassenden Gebetsraum
der Männer harrt weiterhin eines Teppichs.
Wer das Innere der Moschee betreten
will, muss erst einmal einen Slalom
auf den Estrich legen, um den vielen
Farbeimern auszuweichen. Doch Herrn
Abazi kann das Durcheinander nicht aus
der Fassung bringen.
Der 34-Jährige sitzt im Vorstand der
muslimisch-albanischen Gemeinde
Leverkusens. Einmal hat der Sohn eines
albanischen Gastarbeiters islamische
Theologie studiert – heute dient der
Mann seiner kleinen, rund 270 Familien
zählenden Glaubensgemeinschaft als
Sprecher. Und zu erklären gibt es ja in der
Tat einiges, seit nach den Anschlägen
islamistischer Terroristen am 11. September
2001 praktisch alle Muslime – auch
hierzulande – unter einem verschärften
Erklärungsdruck stehen.
Man mag diesen Umstand betrüblich
finden oder auch nicht – das unterschwellige
Misstrauen, das den Gläubigen
der mit rund 1,3 Milliarden Mitgliedern
weltweit zweitgrößten Religionsgemeinschaft
seit den Anschlägen von New
York und Washington im Alltag entgegenschlägt,
ist ein zu ernstes Problem,
als dass es totgeschwiegen werden könnte.
„Wir haben mit dem politischen Islam
nichts zu tun“, erklärt Abazi. Aber zum
wievielten Male er diese Worte wiederholt,
dürfte der im Zivilleben bei einem
Sicherheitsunternehmen tätige Mann
beim besten Willen nicht mehr wissen.
Nachdem vor einigen Jahren klar war,
dass auf dem Gelände der Dhünnaue die
Landesgartenschau 2005 ihre Zelte aufschlagen
würde, stand auch fest, dass die
albanische Gemeinde nicht länger in
ihrem alten Domizil am Overfeldweg
bleiben konnte. Ohnehin passte den
Gläubigen der dortige schlichte Gebetsraum
nicht mehr so ganz. Eine richtige
Moschee sollte es sein. Doch nachdem
die Muslime in Küppersteg ein geeignetes
Grundstück für den Bau des Gotteshauses
gefunden hatten, galt es zunächst einmal,
die Bedenken der christlichen
Anwohner zu zerstreuen.
„Wir glauben, dass uns das recht gut
gelungen ist“, erklärt Abazi, der sich mit
Jannis Goudoulakis, dem Vorsitzenden
des Leverkusener Integrationsrates einig
weiß. Diskussionsveranstaltungen wurden
abgehalten, um eventuelle Missverständnisse
bereits im Vorfeld aus der Welt
zu schaffen.
Dazu sei man, so Abazi, angesichts der
eindeutigen Rechtslage zwar gar nicht
verpflichtet gewesen. Aber dennoch, der
Umstand, dass ein eher abwegiges Argument
wie das fehlender Parkmöglichkeiten
von den Gegnern des Moscheebaus
ins Feld geführt wurde, signalisierte vor
allem eines:
Es gab und gibt Gesprächsbedarf.
Um es kurz zu machen. Die vom
Gesetzgeber geforderte Zahl an Abstellplätzen
für Autos wurde von der
Gemeinde auf dem Grundstück der
rund 500.000 Euro teuren Moschee
geschaffen. Ohnehin wurde an vieles
bei dem Neubau, der vor allem
durch das freiwillige Engagement
der Gemeinde-Mitglieder vergleichsweise
preiswert ausfiel,
gedacht. Neben sanitären
Anlagen verfügt das Gotteshaus
unter anderem
über Räume, die später
einmal als
Bibliothek, Hausmeisterzimmer
und Jugend-
Begegnungsstätte
genutzt
werden sollen.
Neudeutsch
ge-sprochen
ist die Hardware
also vor-
DIE REPORTAGE
handen, in der kommenden Zeit nach
der offiziellen Eröffnung der Moschee,
die schon seit Januar provisorisch als
Gebetsraum genutzt wird, gilt es dann,
für die Software zu sorgen. Soll heißen,
das Gemeindeleben muss sich am neuen
Standort entfalten, der vielbeschworene
Dialog der Kulturen soll in Leverkusen
Realität werden.
Schon aus diesem Grund war es den
Albanern, die mit ihrem Vorsitzenden
Rafi Mustafi innerhalb der rund 5000
Mitglieder starken islamischen Minderheit
in der Stadt wiederum nur eine
Minorität bilden, wichtig, ihren Neubau
nicht – wie an manchem anderen Ort
üblich – am Rande irgend eines Gewerbeoder
Industriegebiets zu errichten.
„Integration bedingt die Bereitschaft
beider Seiten, aufeinander
zuzugehen“, erklärt Integrationsratschef
Goudoulakis.
Wie gesagt, zum „Tag der offenen
Moschee“ soll das Küppersteger Gotteshaus
fertig sein, und dann sollen auch
die nicht muslimischen Küppersteger
einen ersten positiven Eindruck von
ihren Nachbarn bekommen – zumal vorgesehen
ist, dass die Gläubigen in
Zukunft an Freitagen und besonderen
Feiertagen vom Minarett aus zum
Gebet gerufen werden. Eben von
jenem Minarett, das an diesem
sonnigen Sommertag dem architektonisch
eher gleichförmigen
Stadtteil Küppersteg eine besondere
Note verleiht. 40 Jahre,
nachdem die ersten albanischen
Arbeitsmigranten aus
dem damaligen Jugoslawien
in Leverkusen
ankamen, ist
die Gemeinde für
jeden sichtbar
in der
Stadt angekommen.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 13

DAS EREIGNIS von Martin Oberpriller
DIE JUGEND DER WELT
IST AUCH IN
LEVERKUSEN
ZU GAST
Der Weltjugendtag
findet in Köln statt.
Dazu werden aber
auch 30.000 Gäste
in unserer Stadt
erwartet.
Nein, bislang ist Leverkusen in
der katholischen Geschichte noch
nicht nachdrücklich in Erscheinung
getreten. Und wenn sie ehrlich
sind, müssen auch die eingefleischtesten
Bewohner zugeben,
dass ihre Heimatstadt in der über
2000-jährigen Historie der Kirche
bis heute nicht einmal eine Fußnote
hinterlassen hat. Aber dennoch:
Zwischen dem 11. und 21.
August steigt im benachbarten
Köln der 20. Weltjugendtag, zu
dem die Veranstalter neben Papst
Benedikt XVI. rund 800.000 Besucher
aus aller Welt erwarten.
Nur in Köln? Michael Wilde von der
Pressestelle der Stadt kann sich ob dieser
Frage ein feines Lächeln nicht verkneifen.
„Natürlich werden auch wir
unseren Beitrag leisten, damit der Weltjugendtag
zum Erfolg wird“, erklärt der
Leverkusener Öffentlichkeitsarbeiter.
Von den knapp eine Million Gästen,
die in diesem Monat ins Rheinland reisen
werden, sollen nach den Plänen
der Organisatoren nämlich rund
30.000 eine zwischenzeitliche Herberge
in Leverkusen finden.
14 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

Hilfe für die „Vorstadt“ südlich
der Leverkusener Stadtgrenze?
In der Tat: Schon seit Wochen bereiten
sich die städtischen Verantwortlichen
auf die Besucher vor. Exakt
2.124 Privatpersonen haben sich
gemeldet, um den jungen Leuten im
Alter zwischen 16 und 30 Jahren an
den zehn Tagen des Weltjugendtages
Quartier zu bieten.
Dazu kommen tausende von Betten,
die in den Leverkusener Sporthallen
und Schulen aufgeschlagen werden.
„Eine ganze Menge Arbeit“ sei so
bei den städtischen Planern angefallen,
weiß Michael Wilde zu berichten, der
sich nach eigenem Bekunden über
mangelnde Auslastung nicht beklagen
kann. Nur gut, dass die Leverkusener
seit diesem Jahr mit allen organisatorischen
Wassern gewaschen sein dürften.
Immerhin jagt 2005 eine Großveranstaltung
die nächste. Stadtjubiläum,
Landesgartenschau, das Trainingslager
der brasilianischen Fußball-Nationalspieler
während des Konföderationenpokals
– es ist eine Menge los in der
160.000 – Einwohnerstadt.
Und so kommt es, dass man in dem
Verwaltungsgebäude in Opladen inzwischen
jede Menge Routine mitbringt,
wenn es darum geht, den tausenden
von Gästen ein möglichst positives
Bild von Leverkusen zu vermitteln.
Immerhin weiß auch Oberbürgermeister
Ernst Küchler, dass sich seine Stadt
„auf veränderte Rahmenbedingungen“
einzustellen und einen „Imagewandel“
zu bewerkstelligen hat.
Weg vom alten Ruf der Industriestadt,
hin zu dem modernen
Bild einer weltoffenen Kommune
mitten in Europa – auch der Weltjugendtag
bietet ausreichend Gelegenheit,
am neuen Leverkusener Image zu
feilen. So ist zum Beispiel geplant, während
der Zeit der Veranstaltung die
Besucher mittels spezieller Beschilderungen
durch die Stadt zu lotsen. Infopunkte
an der Wiesdorfer Herz-Jesu-
Kirche, an der BayArena sowie im
Bereich des Forums sollen darüber hinaus
den Gästen die Orientierung in
unseren Breiten erleichtern.
„Schließlich sollen sich die jungen
Leute wohlfühlen“, umreißt
Michael Wilde das Ziel der Verantwortlichen,
die auf die Hilfe vieler Ehrenamtler
zählen können. Die wiederum
sind unter anderem dafür verantwortlich,
dass es bei der Verpflegung der
Auswärtigen zu keinen Engpässen
kommt. Dabei hält Wilde auch mit den
längerfristigen Perspektiven des großen
Engagements nicht hinterm Berg. Die
Leverkusener Marketing-Experten erblicken
im Weltjugendtag eine einmalige
„Chance zur Positionierung“. Soll heißen,
dass die jungen Gäste nach ihrer
Heimkehr – wenn alles glatt geht – als
vieltausendköpfiges Heer die Kunde
von Leverkusen als einer gastfreundlichen
Stadt in alle Welt tragen.
Um dies zu erreichen, werden
in der Zeit des Weltjugendtages
Flyer in unterschiedlichen Sprachen
den Jugendlichen das Zurechtfinden
ermöglichen – und
das ist gar nicht mal sehr teuer.
Wer noch die Möglichkeit hat,
Privatquartiere für die jungen
Gäste zur Verfügung zu
stellen, wird gebeten, sich
unter der Telefonnummer
02 21/49 20 05 90
bei den Veranstaltern des
Weltjugendtages zu melden.
DAS EREIGNIS
Immerhin, so Michael Wilde, könne
man zum Beispiel die Portugiesisch
sprechenden Besucher ganz einfach
mit jenen Zetteln bestücken, die noch
von der Visite der brasilianischen Ballzauberer
übrig geblieben sind. Und
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
die Verantwortlichen auch noch mit
einer anderen Großveranstaltung, die
in diesen Tagen und Wochen tausende
von Fremden in die Stadt lockt.
Am 18. und 19. August werden
spezielle Kirchentagsveranstaltungen
auf dem Gelände der Landesgartenschau
auf dem Programm
stehen. Von Vorteil war
dabei, dass die Veranstalter des eigentlich
für den 20. August geplanten großen
Feuerwerks aus Anlass des Stadtjubiläums
um einen Tag auf Sonntag,
21. August, auswichen.
„Nein“, lacht Michael Wilde mit
Blick auf den dichten Terminkalender,
„Zeit zum Durchatmen haben wir in
diesem Jahr wirklich nicht.“ Aber zum
einen wissen die Verantwortlichen ja,
wofür sie all die organisatorischen
Mühen in Kauf nehmen. Und zum
anderen gibt es durchaus ein Gruppe
von Leverkusenern, die ganz direkt
einen Vorteil aus dem Weltjugendtag
zieht. Die Schüler der Stadt haben am
21. August schulfrei, da ihre Schulen
nach dem Ende des Treffens erst wieder
auf Vordermann gebracht werden müssen.
Sie werden die vielfältigen Bemühungen
der Stadtoberen um einen Imagewandel
sicherlich zu schätzen wissen...
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 15

PORTRAIT von Marco Wiefel
ICH HABE DEN
PERFEKTEN
SPRUNG
IM KOPF
Jörn Elberding ist neuer
Bundestrainer im Stabhochsprung.
Auf dem
Leverkusener ruhen
die Hoffnungen für die
Weltmeisterschaften
in Helsinki.
Seit dem enttäuschenden Abschneiden
der deutschen Leichtathleten
bei den Olympischen Spielen
2004 in Athen wurde auf Athleten-
und Verbandsebene viel analysiert
und diskutiert über Wettbewerbsvorbereitung,
Methodik und
über personelle Veränderungen.
Mit Blick auf die Weltmeisterschaften
in diesem Monat in Helsinki
wurden einige Bereiche neu organisiert,
so auch der Stabhochsprung.
Gerade in dieser Disziplin
erhoffen sich die Verantwortlichen
einen Schub nach vorne. Schließlich
gehören die „Herren der
Lüfte“ nach wie vor zur internationalen
Elite und daher zu
den ernst zu nehmenden
Anwärtern auf eine Medaillie.
Beim Deutschen
Leichtathletik Verband
wurde entschieden, den
Posten des Bundestrainers
Ende vergangenen
Jahres neu zu besetzen.
Verpflichtet wurde
der Leverkusener
Jörn Elberding.
16 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

„Das kam zum damaligen Zeitpunkt
überraschend. Ich gehörte zwar seit drei
Jahren einem speziellen Trainer-Fortbildungsprogramm
des DLV an, mit der Perspektive
im Jahr 2007 eine Tätigkeit zu
übernehmen. Aber dann kam plötzlich
die Anfrage, ob ich auch schon früher
einsteigen wolle.“
Das Interesse seinerseits war natürlich
vorhanden, aber bis zu einer definitiven
Zusage musste Elberding einiges hinterfragen
und organisieren. Seit 1999 war er
für den TSV Bayer Dormagen tätig. Dort
trainierte er nicht nur Spitzenathleten
wie Björn Otto oder Tim Lobinger, sondern
den talentierten Nachwuchs. Und
um den kümmert er sich vorerst auch
weiterhin, trotz seines neuen Engagements.
„Beim DLV habe ich einen Zwei-
Jahresvertrag unterschrieben. Als
Dienstort wurde mir Leverkusen zugewiesen.
Aber ich habe eine Zusage, dass ich
meine Jugendgruppen in Dormagen noch
bis Ende des Jahres weiter betreuen
kann.“ Das sei ihm wichtig, „denn da
sind einige richtig gute Talente bei“,
erläutert Elberding, der künftig das praktische
mit dem angenehmen verbinden
kann.
Denn nicht nur seine berufliche, sondern
auch seine private Basis hat der 36-
Jährige in Leverkusen. Hier ist er geboren,
in Rheindorf aufgewachsen, hat sein Abitur
am Landrat-Lucas-Gymnasium absolviert
und wohnt
mittlerweile in
Opladen. Während
seiner
Schulzeit und
im Verlauf
seines Diplom-Sportstudiums hat er beim
TSV Bayer 04 Leverkusen alles rund um
den Stabhochsprung erlernt.
„Zunächst habe ich alles in der Leichtathletik
ausprobiert, aber dann hat mich
diese spektakuläre Sportart am meisten
fasziniert.“ In Gerd Osenberg und Leszek
Klima hatte er die besten Trainer. Das er
sich in seiner eigenen aktiven Zeit aber
mit eher bescheidenen Sprunghöhen
begnügen musste, war für Elberding kein
Drama: „Das Talent für die ganz großen
Sachen reichte einfach nicht. Das habe
ich akzeptiert. Man muss ja auch nicht
ein überragender Springer gewesen sein,
um als Trainer einen guten Job zu
machen.“
Und Jörn Elberding macht seinen
Job gut. Zu Beginn seiner Trainer-Karriere
betreute er Michael Stolle, dann unter
anderem Björn Otto. Aktuell ist er für
Danny Ecker und Richard Spiegelburg
zuständig. Einen Konflikt zwischen der
Tätigkeit als „Heimtrainer“ und dem Job
als Bundestrainer gibt es deswegen nicht.
Ein neues Konzept macht’s möglich. „Der
DLV befürwortet ausdrücklich diese Doppelfunktion
und die direkte Betreuung.
Dadurch kommt es nicht länger zu Diskrepanzen
und Eifersüchteleien zwischen
den Heim- und den Bundestrainern. Der
Kontakt zu den Athleten wird intensiviert.
Aber ich kenne die Jungs ja eh alle
bestens“, erklärt Elberding. Den Teamgeist
und den Konkurrenzkampf zwischen den
Athleten zu fördern, um dann im Wettkampf
die individuellen Stärken herauskitzeln
zu können, ist die Hauptaufgabe
des neuen Bundestrainers.
Er sieht sich
als eine Art Service-Dienstleis
PORTRAIT
ter. Die Athleten sollen ihn im positiven
Sinn ausnutzen. Aber Jörn Elberding geht
es nicht allein darum, Leistung zu fördern
und Medaillen zu holen. Er lebt diesen
Sport, der für ihn zuweilen etwas Philosophisches
hat.
„Ich habe den perfekten Sprung
im Kopf. Allerdings ist so etwas nur sehr
schwer zu erreichen. Das ist wie bei einer
Treppe: Man erklimmt die erste Stufe und
erkennt, wie viele es noch bis nach oben
sind.“ Richard Spiegelburg beispielsweise
sei einer, der das Bild vom perfekten
Sprung im Kopf habe. „Er hat jedoch
noch Probleme bei der Umsetzung. Es
reicht eben nicht allein das technische
Vermögen. Wenn du so ein Ding hinkriegen
willst, muss alles punktgenau stimmen.“
Einen besonderen Kick brachte
Elberding ein Trainingstrip nach
Monaco. Nicht wegen des tollen
Ambientes, sondern weil er dort auf
die lebende Stabhochsprung-Legende
Sergej Bubka traf.
„Mit ihm zu arbeiten und ihn zu erleben
war eine grandiose Geschichte. Keiner
weiß so viel über den Stabhochsprung
wie er. Ihm zuzusehen und vor allem
zuzuhören ist toll.“
Der neue Bundestrainer Jörn Elberding
arbeitet akribisch, ist vom Stabhochsprung
fasziniert und will damit auch
seine Athleten anstecken. Damit es vielleicht
wirklich irgendwann einmal klappt
mit dem perfekten
Sprung.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 17

LAGA AKTUELL von Martin Oberpriller
JULI gibt es auf der Laga
erst im AUGUST
Die Deutsch-Pop-Band spielt auf der Landesgartenschau
und stellt damit für einen der Höhepunkte dar in diesem Monat
Juli gibt’s dieses Jahr in Leverkusen erst im
August. Jetzt ist es natürlich nicht so, dass in
der Farbenstadt der Kalender durcheinander
gekommen ist. Ganz im Gegenteil: Die Verantwortlichen
der Landesgartenschau liegen
vollkommen im Trend der Zeit. Denn am 6.
August wird eine der zur Zeit angesagtesten
deutschen Popbands auf dem Gelände in der
Dhünnaue gastieren. Zusammen mit Annett
Louisan und Lunik, zwei weiteren neuen Sternen
am deutschsprachigen Musikhimmel,
tritt die Gießener Band „Juli“ an diesem Tag
in Leverkusen auf. Nur eines von vielen
Höhepunkten, die die Besucher der Landesgartenschau
in den kommenden Wochen in
Scharen auf das ehemalige Deponiegelände
im Norden Wiesdorfs ziehen werden.
„Ohnehin sind wir mit dem
Zuspruch der Öffentlichkeit mehr als
zufrieden“, erzählt Irmgard Schenk, ihres
Zeichens Laga-Pressesprecherin. Die Zahlen,
die bislang vorliegen, unterstreichen diese
Einschätzung. Bis Ende Juni, also in der
ersten „Halbzeit“ der Landesgartenschau,
konnten die Organisatoren bereits 250.000
Besucher zählen.
Das heißt, die wirkliche Zahl dürfte noch
um einiges höher liegen. Denn immerhin
machen Kinder und Jugendliche unter den
Gästen einen Anteil von rund 20 Prozent aus.
Da aber die jüngsten Besucher bis 17 Jahre in
Begleitung von Erwachsenen in den Genuss
freien Eintritts kommen, haben in den ersten
Monaten weit mehr Menschen die Pforten
der Laga passiert.
Etwa 300.000 waren bis Ende Juni
da. Ein Erfolg, den sowohl Oberbürgermeister
Ernst Küchler als auch der neue nordrhein-westfälische
Umweltminister Eckhard
Uhlenberg während einer Halbzeitbilanz
besonders betonten. Und eine Zahl, die zu
der Hoffnung Anlass gibt, die anvisierte
Menge von einer halben Million Gästen bis
zum Laga-Ende im Oktober zu erreichen.
„Wir liegen hier vollkommen im
grünen Bereich“, heißt es dazu bei den
Verantwortlichen der Blumen- und Pflanzenschau,
die Land und Stadt immerhin rund 22
Millionen Euro gekostet hat. Eine Investition,
die sich aus Sicht der meisten Leverkusener
Bürger schon heute gelohnt haben dürfte.
Denn immerhin wurde den Leverkusenern
mit der Landesgartenschau ein neuer Park in
direkter Nähe zur Innenstadt beschert, der
auch nach dem Ende der Veranstaltung
einen Pluspunkt im Erscheinungsbild der
Stadt abgeben wird. Bereits jetzt wird deutlich,
dass die neue grüne Lunge im einstigen
Hinterhof der Stadt den Einwohnern viele
neue Möglichkeiten der Erholung und Freizeitgestaltung
bietet.
Doch noch hat die Landesgartenschau
ihre Pforten ja nicht geschlossen. Besonders
in den zwölf anspruchsvoll angelegten Gärten
im südlichen Bereich des Geländes, also
in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wiesdorfer
Altstadt, blüht es zur Zeit in einer Farbenpracht,
die vor wenigen Monaten noch
schier undenkbar schien.
LAGA AKTUELL
Aus ganz Nordrhein-Westfalen kommen
inzwischen Gäste nach Leverkusen – ein
Umstand, der vor der Eröffnung im April
höchstens bei Spielen von Bayer 04 Wirklichkeit
war. Nicht zuletzt die konsequente
Mischung im Rahmenprogramm der Landesgartenschau
machte diesen Erfolg möglich.
Und so soll es auch bleiben.
Im August stehen wieder viele Veranstaltungen
des Kinderferienprogramms auf der
Agenda. Besonderer Beliebtheit dürfte sich
vor allem die Reihe „Mit dem Tier auf Du und
Du“ erfreuen. So geht es am 1. August um
den Maulwurf, während einige Tage später
eine noch kleinere Spezies im Mittelpunkt
steht: die Spinne. Gut möglich also, dass die
Kleinen Besucher ihren Eltern bald etwas voraus
haben und sich nicht mehr – wie so viele
Ältere – vor den langbeinigen und behaarten
Tierchen ekeln werden. Doch keine Angst:
Auch Spinnenphobiker müssen nicht auf
einen Laga-Besuch verzichten. Etwa am 27.
August, wenn das Bayer-Blasorchester auf der
EVL-Rheinbühne ein Konzert gibt.
Oder eben bereits am besagten 6. August,
wenn „Juli und Friends“ in Leverkusen, ebenfalls
auf der EVL-Rheinbühne, Station
machen. Das Kommen lohnt sich auf jeden
Fall. Denn wie gesagt: Wann ist Juli schon
mal im August? Nicht so häufig, und den
nächsten – kalendarisch regulären – Juli gibt’s
auch erst wieder in elf Monaten.
18 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

DER RESTAURANT-TIPP
von Bernd Hinrichs
Wo sind die besten Restaurants in Leverkusen? Wie außergewöhnlich
ist die Speisekarte? Wie sind die Preise? Made in LEV stellt Ihnen in einer
Serie die außergewöhnlichsten Restaurants der Stadt vor.
„Japanische Küche ist teuer und
besteht ausschließlich aus rohem
Fisch“. So lautet ein Vorurteil
gegenüber den kulinarischen Genüssen
aus dem Land der aufgehenden
Sonne.
Wer sich dennoch traut, abseits von
Ente süßsauer und Frühlingsrolle die
Köstlichkeiten Asiens zu probieren, der
hat dazu in Opladen die Gelegenheit
im japanischen Restaurant und Sushi
Bar Suki. Der mutige Entdecker wird
dabei eine sehr interessante Erfahrung
machen: „Sushi ist nicht nur roher
Fisch. Es gibt ihn in vielen Varianten“,
erklärt Cristina Hellberg, Geschäftsführerin
von Suki.
Ein Blick in die Speisekarten gibt ihr
Recht: Neben den traditionellen Sushi-
Gerichten, die das aus gewürztem,
essigsaurem Reis und – je nach Rezept –
verschiedenen Beilagen bestehen, gibt
es schmackhafte andere Varianten zu
genießen, beispielsweise japanisches
Schnitzel, marinierter Lachs oder fritierte
Garnelen. Für jeden Gaumen findet
sich ein Genuss.
Japanische Küche ist eine traditionelle
Küche. „Deshalb sind wir
froh, bei uns einen Chefkoch aus Japan
zu beschäftigen“, so Cristina Hellberg.
Trotz dieses Qualitätsbewusstseins ist
es ein wichtiges Anliegen der Besitzerin,
japanische Küche für Jedermann
zu präsentieren. „Besonders wichtig ist
für uns deshalb ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“,
sagt Cristina Hellberg.
Seit Anfang des Jahres besteht darüber
hinaus die Möglichkeit, sich ein
Stück japanische Esstradition nach
Hause bringen zu lassen. Der Suki Lieferservice
ist täglich von 11.30 bis
15.00 Uhr und von 17.00 bis 22.00 Uhr
zu erreichen. Das Restaurant besitzt
eine eigene Internetseite. Unter
www.suki-restaurant.de können weitere
Informationen, die aktuelle Speisekarte
sowie Bestellungen aufgegeben
werden. Aber auch für Geburtstage
oder Firmenjubiläen eignet sich das
Suki. Für die entsprechende Feier stellt
das Suki-Team Partyplatten nach eigenem
Wunsch zusammen.
DIE REPORTAGE
Natürlich ist japanisch Essen ohne
die entsprechende Atmosphäre nicht
denkbar. Deshalb hat Cristina Hellberg
besonders viel Wert auf die Gestaltung
der Innenräume gelegt. Schlicht aber
gemütlich ist es. Beim Betreten des Restaurants
wird der Gast von der schnörkellosen
Eleganz japanischer Inneneinrichtungen
eingefangen. So fällt es
leicht, schöne Momente im Land der
aufgehenden Sonne zu genießen.
Restaurant und Sushi Bar Suki
Inhaberin: Cristina Hellberg
Adresse: Kölner Str. 52 (Markt)
51379 Leverkusen-Opladen
Telefon: 0 2171 / 50 6116
Telefax: 0 2171 / 50 6117
Internet: www.suki-restaurant.de
Öffnungszeiten:
11.30 – 15.00 Uhr,
17.00 – 22.00 Uhr.
Preise:
Die Preise für Hauptgerichte liegen
zwischen 8,50 Euro und 18 Euro.
Getränke kosten zwischen
2,90 Euro (japanisches Bier 0,33 l)
und 1,30 Euro (Wasser 0,25 l)
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 19

BÜRRIG
Bürriger Kirmes
27. – 29. August 2005 rund um die Bundeshalle
und Bendenweg
„Lev und LaGa sind der Hit - Bürrig feiert kräftig
mit“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr
die Bürriger Traditionskirmes. Gute Musik und für
jeden etwas: Oldiband Sixt Foot Six, Andreas
Konrad mit dem verzaubernden Akordeon, D.J.
Erika, Mundartgruppe De Rötzjer, Lifestyle Topmusik
aus Insbruck am Samstag, Coverband
Jokebox und vieles mehr bilden mit netten Menschen
den bunten Rahmen für das diesjährige
Stadtteilfest zu Ehren von LaGa und Stadtjubiläum.
Am So. um 10.30 Uhr geht es los ab der
Kirche St. Stephanus mit einem Festzug, der es in
sich hat: Über 60 Gruppen, flankiert von 12
Musikgruppen, zeigen Leverkusen von seiner
Sonnenseite unter dem oben genannten Motto.
Alle Stadtteile sind vom Fidelio e.V. eingeladen
mitzumachen! Im Anschluss an den Festzug findet
neben dem gewohnten Treiben um die
Bundeshalle in Bürrig neben dem Kirmesplatz am
Bendenweg ein bunter Familientag als Stadtteilfest
statt. Bürriger Vereine, und nicht nur die,
stellen sich vor und machen mit. Es beginnt ab
13 Uhr mit Live-Musik von der Leverkusener
Mundartgruppe De Rötzjer. Zauberer Pepino
wird die Kleinen überraschen. Kinderschminken,
Luftballonwettbewerb, Hüpfburg, Pfeilewerfen,
Kinderschürreskarren-Rennen, Sportschießen,
Übungen der Jugendfeuerwehr, Jazz Dance, Torwandschießen
und…und…und. Der Wildpark
WETTKAMPF UM DIE „SCHÖNHEIT“ DER STADT
Steinbüchel gewinnt ersten Preis im Stadtteilwettbewerb 2005
Gemäß der Devise „Wer ist der
Schönste im ganzen Land?“ fand der
Stadtteilwettbewerb WIR FÜR UNSERE
STADT aus Anlass des Stadtjubiläums
mit dem Sieg Steinbüchels nun ein vorläufiges
Ende.
Die zwölf Jury-Mitglieder, die die Qual der
Wahl des schönsten Stadtteils – von insgesamt
acht teilnehmenden Stadtteilen – in diesem
Jahr hatten, waren sich sofort einig: Steinbüchel
hat mit bewundernswertem Engagement
seiner Bürgerinnen und Bürger den Vogel
abgeschossen und den ersten Preis des Wettbewerbs
eingeheimst. 2.500 Euro fließen nun
dem Bürgerverein Steinbüchel unter der
„Regisseurin“ Birte Rutenberg zu. Die Summe
soll als Finanzspritze dem Bürgerverein zu
weiteren guten Taten im Veedel verhelfen.
Das Stadtmarketing/Wirtschaftsförderung
hatte sich im April über die einzelnen vorgenommenen
Maßnahmen in den Stadtteilen
BÜRRIG SCHLEBUSCH
Reuschenberg ist ebenfalls vertreten. Als besonderen
Leckerbissen – quasi als Geburtstagsgeschenk
– live und open air: „Die“ Coverband aus dem
Bergischen, Jokebox in der Zeit von 18 bis 22 Uhr
mit Rahmenprogramm. Also: Sonntag 28. August
– Bürrig im Sinn – da jon mer hin!
LÜTZENKIRCHEN
19. Dorf- und Weinfest
03. / 04.09.2005 auf dem Lützenkirchener
Marktplatz. Familienfest mit Livemusik im großen
Festzelt
MANFORT
Bürgerfest
06. – 07. August 2005, veranstaltet von „Wir in
Manfort“. Motto: Ganz Manfort sitzt am LAGA-
Feuer. Gleichzeitig findet die Kirmes von Fidelio
Manfort statt (Zeitraum: 05.– 07. August 2005).
Veranstaltungort: Parkplatz Lindenhof, Weiherstraße
OPLADEN
Opladener Weinstube
26. – 28. August 2005 in der Opladener Fußgängerzone.
Ausgesuchte Winzer aus verschiedenen
Weinanbaugebieten präsentieren ihre
Erzeugnisse. Alle Weine können probiert werden.
Im Gastronomiezelt werden „tagesfrische
Spezialitäten“ angeboten, ebenso gibt es
Imbissstände. Öffnungszeiten: Fr., 14 – 22 Uhr;
Sa., 11 – 22 Uhr; So., 11 – 19 Uhr
ein erstes Bild gemacht und eine Vorauswahl
der ansehnlichsten Aktivitäten getroffen. In
die engere Wahl kamen Lützenkirchen, Opladen,
Schlebusch und Steinbüchel. Kriterien
der Bewertung waren die Nachhaltigkeit der
vorgenommenen Maßnahmen, der Nutzen
für den Stadtteil, Kreativität, Aufwand und
Intensität des Engagements sowie die Frage
danach, ob die Maßnahme zum Stadtteil passt
bzw. dessen Identität stärkt. Letztlich entschied
sich die Jury für Schlebusch auf
dem zweiten Platz (Geldpreis von 1.500
Euro) und Lützenkirchen auf dem 3.
Platz (Geldpreis über 1.000 Euro). Zu
sehen bekam die Expertengruppe unter anderem
Pflanzaktionen, neue Ausschilderungen,
Beleuchtungskonzepte, Ausstellungen zur
Geschichte der Stadtteile, neu gestaltete Treffpunkte
wie z.B. einen Dorfplatz in Boddenberg
(Steinbüchel) oder auch neue Konzepte
für Wanderwege (Schlebusch).
STADTTEILE AKTUELL
1. Schlebuscher Gesundheitstag
Sa., 03. Sept. 2005 in der Schlebuscher Fußgängerzone.
Ein Gesundheitsmarkt mit zahlreichen
Ausstellern. Themenspektrum:
Gesundheit und Gesundheitsvorsorge.
Öffnungszeiten: 10 – 16 Uhr
Schlebuscher Wochenende – Familienfest
international
17. – 18. September 2005 in der Schlebuscher
Fußgängerzone. Leverkusens größtes
Vereinsfest mit „Kulturfest“ des Integrationsrates
der Stadt Leverkusen. Außerdem Präsentation
Schlebuscher Unternehmen. Live-
Musik, Sport, Tanz und Infos auf 2 Bühnen.
Öffnungszeiten: Sa., 11 – 21 Uhr mit zusätzlichem
Kinderprogramm. So., 11 – 19 Uhr.
WIESDORF
Rund um den Kürbis
Eine Aktion auf dem City-Markt am 24.09.05
Beauty Akademie: Typberatung von Friseur
Schillings und Wirzhaus am 29.09.05
Großes Herbst- und Blumenfest
Am 30.09. bis 02.10.2005 in der Fußgängerzone
mit verkaufsoffenem Sonntag am 02.10.
2005 von 13 – 18 Uhr.
Aktuelle Informationen zu allen Veranstaltungen
der Werbegemeinschaft auf der neuen
Internetseite:
www.wg-cityleverkusen.de
Am 24. Juni überreichte
der WFL-Geschäftsführer
Rainer Häusler gemeinsam
mit der Vertreterin des
Stadtbezirks III Brigitte von Bonin die Preise
an die Stadtteile
Das Stadtmarketing prüft derzeit Möglichkeiten,
den Schwung, den dieser Wettbewerb
in den vielen Planungsgruppen der Stadtteile
erzeugt hat, weiter zu nutzen bzw. auch künftig
zu unterstützen. Die Zusammenarbeit und
Kreativität in den Stadtteilen hat eine wirkliche
Aufbruchstimmung hervorgerufen, die
hoffentlich noch lange anhält.
20 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

Unsere Kunden
erwarten „Null-
Fehler-Produkte”
Interview mit Dr. Roman Milczarek (47),
Geschäftsführer der TMD Friction GmbH
Herr Dr. Milczarek, sind Sie
Geschäftsführer der TMD Friction
oder von Textar? Wo ist der Unterschied?
TMD Friction ist die Firma. Textar ist eine
Bremsbelag-Marke. Ich bin Geschäftsführer
der TMD Friction GmbH, eine von 12 produzierenden
Gesellschaften der Gruppe mit
Standorten in insgesamt 10 Ländern. Die
TMD Friction-Gruppe erwirtschaftete im Jahr
2004 einen Umsatz von 641 Millionen Euro
und beschäftigte weltweit 4.500 Mitarbeiter.
Zum Halbjahresende beschäftigte die TMD
Friction GmbH 900 Mitarbeiter am Standort
Leverkusen und 300 in Hamm an der Sieg.
Sie stellen also immer noch Bremsbeläge
her und verkaufen sie an die
Automobilindustrie?
Das Werk Leverkusen ist mit einer jährlichen
Produktion von 40 bis 50 Millionen
Scheibenbremsbelägen die größte Produktionsstätte
innerhalb der TMD Friction-
Gruppe. Wir zählen zu den weltweit führenden
Herstellern von Reibbelägen für die Erstausrüstung
der Automobil- und Bremsenindustrie.
Zu unseren Produkten zählen neben
Scheiben- und Trommelbremsbelägen für
Pkw und Nutzfahrzeuge auch Bremsbeläge
für den Rennsport und Reibmaterialien für
die Industrie. Außerdem versorgen wir mit
den Marken Textar, Pagid, Mintex, Don,
Cobreq und Cosid den weltweiten Ersatzteilmarkt.
TMD ist international. Wie wichtig
ist der deutsche Standort Leverkusen
für die Gruppe?
Die TMD Friction ist dort, wo die Automobil-
und Bremsenhersteller sind. Wir sind in
den wichtigsten Wachstumsmärkten der
Automobilindustrie vertreten mit Standorten
in Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien,
Schweden und England sowie in USA, Brasilien,
Mexiko und China. Erst kürzlich haben
wir zusätzlich zu unseren Produktionsstandorten
in China ein zentrales Koordinationsbüro
in Shanghai eröffnet und eine Firma in
Japan gegründet. Von der ebenfalls in Leverkusen
ansässigen TMD Friction Holding
GmbH aus wird unser weltweites Geschäft
koordiniert.
Am Standort Leverkusen befindet sich die
größte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung
der TMD Friction-Gruppe. Hier werden
Bremsbeläge entwickelt, getestet und zur
Serienreife gebracht. Mit den hochqualifizierten
Entwicklern in Deutschland und der
direkten Nähe zur Produktion, mit der wir
die Herstellung neuer Produkte unmittelbar
rückkoppeln können, haben wir hier ideale
Standort-Bedingungen. Leverkusen ist
darum sehr wichtig für uns
Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihres
Unternehmens? Wie lautet Ihre Philosophie?
Es geht vor allem darum, Mitarbeiter zu
fördern und zu fordern. Unsere Marktführer-
INTERVIEW
schaft in Europa – weltweit sind wir auf Platz
2 – verdanken wir der Innovationsfähigkeit
und Motivation unserer Leute. Wir wollen in
Zukunft noch mehr Mitarbeiter in unseren
ausländischen Standorten einsetzen, um ein
weltweites Miteinander aller TMD Friction-
Mitarbeiter zu erreichen.
Zur Philosophie: Unsere Kunden erwarten
von uns „Null-Fehler-Produkte“. Wir benötigen
motivierte Mitarbeiter, schlanke Prozesse
und einen qualitativen und technologischen
Vorsprung. Wir müssen alles, was
wir tun, immer wieder auf den Prüfstand
stellen und überlegen, wie unser schärfster
Konkurrent handeln würde. Nur so können
wir an der Spitze bestehen.
Sie selbst waren schon in Australien,
USA, Österreich und in Deutschland
in Frankfurt tätig – und nun
Leverkusen. Wie gefällt Ihnen die
Stadt?
Als ich vor drei Jahren herkam, war der
Umzug der ganzen Familie nach Leverkusen
selbstverständlich. Ich bin davon begeistert,
wie grün diese Stadt ist. Hinzu kommt die
Lage am Fluss. Unser erster Familienausflug
per Fahrrad ging damals an die Wuppermündung
inklusive Picknick – das war sehr
schön. Und obwohl ich es selbst viel zu
wenig nutze, fasziniert mich das dichte
Sportangebot.
Ich vergleiche Leverkusen gerne mit dem
australischen Canberra, das auch erst 100
Jahre alt ist, und wo ich 1 Jahr gelebt habe.
Es existieren jeweils mehrere Stadtteile
nebeneinander, die alle ihre eigene Charakteristik
haben und doch eine Stadt sind. Ich
finde, das eröffnet Einwohnern und Besuchern
unzählige Möglichkeiten in der Freizeit,
beim Sport oder der Kultur und beim
Einkaufen. Die Lebensqualität ist für mich
hier sehr hoch.
Herr Dr. Milczarek, wir danken für
dieses Gespräch.
Stand:29.06.05
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 21

In loser Folge stellen wir
an dieser Stelle Leverkusens
Bildungsanstalten vor
– ihre Traditionen, Stärken,
Besonderheiten und Perspektiven.
„Das Kooperationsmodell des
Landrat-Lucas-Gymnasiums mit
dem TSV Bayer 04 war kürzlich
wieder Anlass für Schlagzeilen
nicht nur in der regionalen Presse.
Regelmäßig werden die zurzeit 37
„Eliteschulen des Sports“ vom
Deutschen Sportbund hinsichtlich
der Qualität der Kooperation und
der tatsächlichen Förderung der
Sporttalente überprüft. Das LLG
erhielt als einzige Schule in NRW
das Prädikat „ausgezeichnet“.
Die Kooperation mit dem TSV hat in
den letzten Jahren gute Fortschritte
gemacht. Im kommenden Schuljahr gibt
es den Sportzweig der Schule in allen
Jahrgangsstufen (von Stufe 5 bis 13) und
auch zum neuen Schuljahr werden wieder
„hochkarätige“ Sportler an die Schule
wechseln. „Die Schule hat Verständnis für
die Belange der Leistungssportler“, betont
der Schulleiter Heinz Klaus Strick,
„jedoch wird unseren Sportlern nichts
geschenkt – sie müssen die gleichen Leistungen
erbringen, um zu guten Noten zu
kommen, wie andere.“ Mit Mitteln des
Landes unterstützt die Schule das Lernen
der Kaderathleten durch eine Hausaufgabenbetreuung,
das sogenannte „Teilinternat
Sport“.
Eine „Nebenwirkung“ des Sportzweiges
am LLG: Eine große Zahl gewonnener
Stadtmeisterschaften, erfolgreiche Teams
im Landeswettbewerb, zuletzt ein
Bundessieg der Basketballmannschaft der
Jungen in Berlin bei „Jugend trainiert für
Olympia“ und der Bundessieg im FIFA
Talentwettbewerb der 11- bis 12-Jährigen.
Das Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen
macht der Sportstadt Leverkusen alle Ehre.
ELITESCHULE
DES SPORTS
mit vielen anderen Gesichtern
Das Fach Sport spielt an der Schule, die
mit ca. 1700 Schülern eines der größten
Gymnasien in NRW ist, allerdings nicht
die Hauptrolle. Daneben gibt es mehrere,
für die Schule ebenfalls wichtige Schwerpunkte:
Seit 15 Jahren existiert ein bilingualer
deutsch-englischer Zweig, in dem
die Schüler ab Klassenstufe 7 den Unterricht
in den Fächern Erdkunde, Politik,
Geschichte und Biologie (zunehmend) in
englischer Sprache erhalten. Außerdem
trägt die Schule wegen ihrer zahlreichen
Aktivitäten in Mathematik und den
Naturwissenschaften seit 4 Jahren den
Titel eines „MINT-Excellence Centers“
(Stiftung der Deutschen Wirtschaft).
Die Schule gehört beispielsweise zu den
Gründern des „Verein Mathematikwettbewerbe
NRW“, betreut seitdem die
Regionalausscheidungen der Mathematikolympiade
und des Grundschulwettbewerbs.
Ein Team von 4 Schülern des LLG
gewann kürzlich in Utrecht den internationalen
Wettbewerb der „A-lympiade“.
Zudem hatte eine von Schülern/innen der
Jahrgangsstufe 10 erarbeitete Mathematikausstellung
im Herbst 2003 bundesweite
Medienresonanz; innerhalb von 14 Tagen
kamen 5.000 Besucher.
Aber nicht nur die Mathematikwettbewerbe
haben an der Schule einen besonderen
Stellenwert; die erfolgreiche Teilnahme
an Projekten/Wettbewerben wie
„freestyle physics“ und „science on
stage“, „Chemie entdecken“ und „Jugend
forscht“ geben Auskunft über besonderes
Engagement.
LEVERKUSENER SCHULEN
Stolz ist die Schule auch auf die Aktivitäten
im künstlerischen und musischen
Bereich, auf die zahlreichen Theater- und
Tanztheater-Aufführungen und die gelungenen
Konzerte. Der im Herbst 2004 eingeweihte
Schulanbau kommt dem Kunstunterricht
bzw. den künstlerischen Aktivitäten
und Ausstellungen der Schule sehr
zugute. Bis Herbst sind in dem Gebäude
die großformatigen Gemälde der Schülerinnen
und Schüler der beiden Kunst-Leistungskurse
der Stufe 13 zu sehen.
Erwähnenswert sind darüber hinaus die
vielen Kontakte zu Partnerschulen in
Frankreich, USA, Italien und Israel sowie
die regelmäßigen Studienfahrten nach
China, Russland, Spanien und Finnland
und außerdem (im Rahmen des Projekts
KURS = Kooperation von Unternehmen
der Region mit Schulen) die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit der benachbarten
Volksbank Rhein-Wupper eG.
Aktuelle Informationen
sowie Details
zum Schulprofil unter
www.landrat-lucas.de
22
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

THEMA von Marco Wiefel
VÖLLER:
„
Wir sind
für die neue
Saison gut
aufgestellt“
Am 7. August startet der Fußball-Bundesligist
Bayer Leverkusen
bei Eintracht Frankfurt.
Das Traumziel für die kommende
Spielzeit ist die Qualifikation
für die Champions League.
THEMA
Gelassen gibt sich die Bayer 04 Fußball
GmbH vor dem Auftakt in die neue Bundesliga-Saison,
die für die Profis Anfang August
mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt
beginnt. Zum Auftakttraining waren
gerade zwölf Profis anwesend. Neben den
Spielern, die mit ihren diversen Nationalmannschaften
beim Confederations Cup
waren, fehlte auch Klaus Augenthaler. Der
Cheftrainer weilte noch bis Anfang Juli im
heimischen Vaterstetten.
Alles kein Problem, schließlich hatte
„Auge“ bereits in der Sommerpause gemeinsam
mit Manager Michael Reschke und
Sportdirektor Rudi Völler ganze Arbeit geleistet.
Die letzte offene Position in der Abwehr
wurde Anfang Juli besetzt. Da verpflichteten
die Leverkusener Ahmed Madouni von
Borussia Dortmund. Der 24 Jahre alte französische
Verteidiger wechselte ablösefrei und
erhielt einen Zwei-Jahres-Vertrag. Damit
waren die Planungen abgeschlossen.
Mit der Verpflichtung von Arthirson
landeten die Bayer-Verantwortlichen zuvor
schon einen Coup. Der Brasilianer, ein Kumpel
von Landsmann Juan, soll auf der linken
Abwehrseite den Argentinier Diego Placente
ersetzen, der den Verein verlassen hat.
Simon Rolfes (zuletzt Alemannia Aachen)
und Tranqulio Barnetta (Hannover 96)
sind die beiden anderen, namhafteren Neuzugänge.
Ansonsten vertraut Augenthaler in
erster Linie jungen Talenten. Dazu gehören
Cataldo Cozza, Fabian Hergesell und
Thomas Hübner, die von den Amateuren
nachrücken. „Ich glaube, mit dieser
Truppe sind wir für die neue Saison
ganz gut aufgestellt“, meint Bayer Sportdirektor
Rudi Völler. Gut genug jedenfalls,
um vorne anzugreifen: „Wir wollen den
Champions-League-Plätzen in der
nächsten Saison wieder näher kommen“,
ergänzt Völler. Auch den zuletzt
abwanderungswilligen Brasilianer Franca
hat das Duo Völler/Augenthaler auf Bayer-
Kurs gebracht. „Wir haben ihm gesagt, welche
Perspektiven er hier hat und dass er
seine Chance in jedem Fall bekommen
wird“, erklärt Augenthaler. „Wir brauchen
einen Offensivspieler mit seinen Qualitäten,
bei dem Programm, das wir in
der nächsten Saison zu absolvieren
haben.“ Der Leverkusener Kader bestritt im
Juli ein Vorbereitungsspiel in Warschau,
sowie ein knapp einwöchiges Trainingslager
im schweizerischen St. Gallen.
Die Ziele für die anstehende Spielzeit sind
hoch gesteckt. Dass Bayer in der Lage ist,
diese auch zu erreichen, können die Bayer
Profis direkt am zweiten Spieltag unter
Beweis stellen. Dann kommt der Deutsche
Meister Bayern München in die BayArena.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 23

von Marco Wiefel
Rund 15.000 Fans in der BayArena –
und das an einem gewöhnlichen Wochentag
während der Bundesliga-Sommerpause.
Verantwortlich dafür war die
brasilianische Nationalmannschaft.
Während des Confederations Cups logierte
die Selecao im Schlosshotel Bensberg
und absolvierte ihre Trainingseinheiten
in der Leverkusener BayArena. Für die
Leverkusener Nationalspieler Roque Junior
und Juan war es ein Heimspiel. Und
für Emerson und Ze Roberto die Möglichkeit,
noch einmal alte Erinnerungen aufzufrischen.
Bei den Sitzvolleyball-Europameisterschaften,
die vom 22. – 25. Juni in
der Leverkusener Wilhelm-Dopatka-Halle
ausgetragen wurden, verpasste die deutsche
Männer-Nationalmannschaft den
großen Coup nur ganz knapp. Im Finale
unterlag die von Achim Ziegele trainierte
Mannschaft dem favorisierten Team aus
Bosnien-Herzegowina mit 0:3-Sätzen.
Damit belegten die Deutschen bereits
zum vierten Mal in Folge Platz zwei bei
einer Europameisterschaft. Der
Mannschaft gehörten unter anderem
sechs Akteure des TSV Bayer 04 Leverkusen
an. Im Finale des Damen-Wettbewerbs
siegten die Niederlande mit 3:1 Sätzen
gegen Lettland.
Ebenfalls einen riesigen Erfolg im Volleyball
feierte der Leverkusener Julius
Brink gemeinsam mit seinem Partner
Kjell Schneider (Kiel) bei der Beach-
Weltmeisterschaft in Berlin. Das Duo
gewann sensationell die Bronze-Medaille.
Im Spiel um Platz drei siegten die beiden
im internen deutschen Duell gegen Marvin
Polte/Thorsten Schoen mit 2:1-Sätzen.
Mit diesem Erfolg holten Julius Brink und
Kjell Schneider die erste WM-Medaille für
Deutschland überhaupt. Weltmeister wurden
die Brasilianer Araujo/Magalhaes.
Die Basketball-Schülermannschaft
(Jahrgänge 1998/1999) des Leverkusener
Landrat-Lucas-Gymnasiums gewann im
Rahmen des Wettbewerbs „Jugend trainiert
für Olympia“ den Deutschen Meistertitel.
Die Leverkusener setzten sich in
der Finalrunde in Berlin letztlich souverän
durch. Das Endspiel gewann die Mannschaft
von Coach John Ecker gegen die
Urspringschule Schelklingen aus Baden-
Württemberg mit 58:43. Bester Werfer der
Leverkusener war Tom Spöler mit 33
Punkten. Des weiteren gehörten Sven
Hartmann, Ben Spöler, Elias Elaita, Adam
Mekki, Julian Kalcher, Johannes Luderich
und Przemyslaw Zurek zum erfolgreichen
Team.
Die Fußball-Profis von Bayer Leverkusen
starten am Sonntag, 7. August, mit
einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Eintracht
Frankfurt in die neue Bundesligasaison.
Am zweiten Spieltag steht der Showdown
gegen den Deutschen Meister Bayern
München (13. August) auf dem Spielplan.
Es folgen das Auswärtsspiel beim VfL
Wolfsburg (27. August) und die Heimpartie
gegen Schalke 04 (10. September). Im
Uefa-Cup bestreitet die Mannschaft von
DER SPORTSERVICE
BLICK ZURÜCK
UND BLICK NACH VORNE
Klaus Augenthaler ihr erstes Gruppenspiel
am 21. Oktober. Die Auslosung der ersten
Runde des DFB-Pokals ergab für Bayer
Leverkusen eine vermeintlich leichte Aufgabe.
Am 20. August trifft der Bundesligist
auswärts auf die Oberliga-Amateure
von Rot-Weiß Erfurt.
Bei den 10. Leichtathletik- Weltmeisterschaften,
die vom 6. bis 14.
August im finnischen Helsinki stattfinden,
wollen auch acht Athleten des TSV
Bayer Leverkusen starke Zeiten, Weiten
und Höhen erzielen. Vom Deutschen
Leichtathletik Verband (DLV) wurden
Lars Börgeling, Danny Ecker (beide Stabhochsprung),
Steffi Nerius (Speerwurf),
Markus Esser (Diskuswurf), Nils Winter
(Weitsprung), Roman Fricke (Hochsprung),
Charles Friedeck (Dreisprung)
und Susanne Keil (Hammerwurf) nominiert.
Die Bayer Giants Leverkusen beginnen
ihre Vorbereitungen für die neue Basketball-Bundesliga-Saison
am 5. September.
Bereits ein paar Tage später geht es für
die Leverkusener gleich richtig zur Sache.
Das Turnier in Bayreuth (9. bis 11. September)
bietet dem neuen Chefcoach
Achim Kuczmann Gelegenheit, zu einer
ersten Formüberprüfung. Es folgt ein weiteres
Testspiel beim Zweitligisten Schalke
04 (14. September). Zum Auftakt der
neuen Basketball-Spielzeit erwarten die
Bayer Giants am 14. Oktober in der Wilhelm-Dopatka-Halle
den Deutschen Meister
GHP Bamberg.
26 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

STADTJUBILÄUM von Martin Oberpriller
Es ist alles eine Frage der richtigen
Planung... Alles, wirklich alles? Nun ja,
den Verantwortlichen ist es ja noch
relativ leicht gefallen, den „Leverkusener
Feuerzauber“ auf dem Gelände der
Landesgartenschau um einen Tag auf
den 21. August zu verlegen. Das wurde
nötig, weil zum gleichen Zeitpunkt
rund 30.000 junge Gäste des 20. Weltjugendtages
in der Stadt zu Besuch sein
werden, und es den inzwischen kampferprobten
Leverkusener Sicherheitskräften
doch nicht zuzumuten war, gleich
zwei Großveranstaltungen zu schultern.
Aber auf eines haben die Planer nun
doch keinen Einfluss. „Wir hoffen
natürlich auf schönes Wetter“,
erklärt Michael Wilde, der Pressesprecher
der Stadt. Warum? Weil ein Feuerwerk
erst an einem lauschigen Sommerabend
so richtig seine Wirkung entfalten
kann und darüber hinaus der
„Leverkusener Feuerzauber“ aus Anlass
des 75-jährigen Stadtjubiläums zur
größten Open-Air-Veranstaltung in der
Geschichte Leverkusens werden soll.
Rund 50.000 Besucher werden an diesem
Sonntagabend in der Stadt erwartet
– mithin mehr als doppelt so viele Menschen,
wie sie bei normalen Bundesligaspielen
von Bayer 04 die Tribünen der
BayArena bevölkern. Der große Andrang
muss aber nicht verwundern.
Denn immerhin stehen nicht nur
pyrotechnische Darbietungen auf dem
Programm. Auch die Freunde musikalischer
Kunst sollen auf ihre Kosten kommen.
Im Rahmen eines attraktiven
Gesamtprogramms wird eine Band
erwartet, die nicht nur längst Kultstatus
erreicht, sondern darüber hinaus auch
einen Teil ihrer Wurzeln in Leverkusen
hat. „De Höhner“ werden jenseits der
rheinischen Grenzen zwar für gewöhnlich
als „echt kölsche“ Combo verortet,
aber das ist – Leverkusener wissen es
längst – natürlich nur die halbe Wahrheit.
Schließlich stammt der Leadsänger
und zugleich die Seele der Band, Henning
Krautmacher, aus Schlebusch, das
bekanntermaßen seit 1930 zu Leverkusen
gehört. Nun hatte der erfolgreiche
Sänger damals zwar noch nicht das
Licht der Welt entdeckt. Aber auch so
lohnt ein Blick in die Vergangenheit.
Den wagen die Autoren einer umfangreichen
Stadtchronik, die anlässlich des
Jubiläumsjahres im September pünktlich
zur Eröffnung der Kulturspielzeit
2005/06 der Öffentlichkeit präsentiert
werden wird.
Das Buch ist von einem Team von
Leverkusenern oder mit Leverkusen verbundener
Fachwissenschaftler und
Publizisten erarbeitet worden und gibt
erstmals einen Überblick über die
Geschichte der Gesamtstadt von den
frühesten menschlichen Spuren bis zur
Gegenwart. Dabei enthält das Werk bis-
STADTJUBILÄUM
lang Unbekanntes, manches Bekannte
wird durch Quellen bestätigt, anderes
durch neue Erkenntnisse korrigiert.
Der Herbst steht traditionell im Zeichen
der Frankfurter Buchmesse, und
da trifft es sich gut, dass das Sammelwerk
sozusagen zum richtigen Zeitpunkt
der Öffentlichkeit präsentiert
werden kann. Zumal die Leverkusener
Historie – wie sollte es in einem Jubiläumsjahr
auch anders sein – ohnehin
im Fokus des Interesses steht. Bereits
vor den Sommerferien brachte der Verein
„Leverkusen – ein starkes
Stück Rheinland“ eine Schülerfibel
heraus, die für drei Euro im örtlichen
Buchhandel erworben werden kann
und den jüngsten Bewohnern der Stadt
einen Einblick in Geschichte und
Gegenwart geben will.
Ein etwas älteres Publikum hat die
„Stadtgeschichtliche Vereinigung“,
einer von insgesamt drei Leverkusener
Geschichtsvereinen, im Visier.
Die Hobby-Historiker geben unter dem
Titel „Alles im Fluss“ eine zweibändige
Publikation heraus, die die Entwicklung
der Stadt angesichts ihrer geographischen
Lage am Rhein, den wichtigsten
Strom Europas, verdeutlichen will.
Begleitet wird der Doppelband von
einer Ausstellung in der Opladener Villa
Römer, die noch bis September zu sehen
ist und die die Geschichte Leverkusens
aus einem etwas anderen Blickwinkel,
eben vom Fluss aus, beleuchtet.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 27

von Heidi Habicht
PALMEN, PROMIS,
PARTY-FEELING
Mit einem medienwirksamen
Promi-Benefiz-Spiel und der großen
Open-Air „After Job Beach-Party“
ging die BEACHWOCHE der Bayer
Business Services (BBS) auf der Landesgartenschau
am 22. Juli 2005 zu
Ende.
Da staunten die Promis nicht schlecht:
Beim Benefiz-Spiel hatten die Schauspieler
Oli. P., Tatiani Katrantzi, Ralf Richter,
Michael Meziani, WDR-Moderatorin Shary
Reeves und Big-Brother-Camp-Gewinner
Sascha gegen die Kids des Beachvolleyball-
Jugendcamps keine Chance. Auch die
Profi-Unterstützung der Bayer 04-Handballdamen
Alexandra Uhlig, Denisa Glankovicova
und Claudia Bohrmann konnte
die 2:4-Niederlage nicht verhindern.
Mit dem Verlauf des Events und dem
Publikumsinteresse zeigte sich Dietmar
Bochert, Leiter der BBS-Unternehmenskommunikation,
insgesamt sehr zufrieden:
„Besonders die sportlichen Mitmach-
Aktionen sind die ganze Woche über hervorragend
angekommen ", so Bochert.
„Alle Helferinnen und Helfer des Organisations-Teams
haben einen guten Job
gemacht. Ohne ihren großen Einsatz
und die Kreativität hätten wir die BEACH-
WOCHE gar nicht durchführen können."
Fun und Action für den guten
Zweck
Oli P. wird sich an das „Sport-Highlight
des Sommers“ noch länger erinnern:
„Auch wenn sich morgen der Muskelkater
meldet, hat mir der Event sehr viel Spaß
gemacht – vor allem auch, weil wir hier
für einen guten Zweck spielen ", betonte
der Schauspieler und Musiker. Wie alle
anderen Promis auch verzichtete er an diesem
Nachmittag auf die Gage. Den gesamten
Erlös des Benefiz-Spiels in Höhe von
20.000 Euro spendet Bayer Business Services
in den „Henry-Maske-Fond“ zur Kinder-Sportförderung
eines lokalen Projektes.
Die Kids waren begeistert von dem Kräftemessen
mit den Showbiz-Stars: „Ich
habe mir ein Autogramm von Oli P.
geholt“, strahlte Annika Grimm und zeigte
stolz den Schriftzug auf ihrem sonnengelben
BEACHWOCHE-Shirt. Sie war eine
von 24 Jugendlichen zwischen
13 und 16 Jahren, die
unter professioneller Leitung
von TSV Bayer 04-
Volleyballtrainer Frank Seeburg an dem
fünftägigen Jugendcamp teilgenommen
hatten. Daneben gab es in der liebevoll
und mit viel Mühe zur Copacabana hergerichteten
„Arena der Bewegung“ zahlreiche
Sport-Acts wie Beachvolleyball, -Soccer
und -Kampfkunst sowie Spitzensport
der erfolgreichen Bayer 04-Handball- und -
Volleyballdamen. Besucher hatten ebenfalls
die Gelegenheit, den Ball fliegen zu
lassen. Zum Sonnenuntergang sorgten täglich
Bands und DJs von Reaggae bis Rock
für Partystimmung.
Singing in the Rain
Einziger Wermutstropfen: Bei der abschließenden
„After Job Beach-Party“, die
erstmalig Open-Air stattfand, wollten partout
auch die Wolken dabei sein und
„erfrischten“ die gut 800 Besucher mit
Regenschauern. Kein ideales Beach-Wetter,
aber die Partygäste stürmten bei ultimativen
Sommerhits dennoch die Tanzfläche.
„Schade, bei Sonnenschein wäre die Party
sicher der krönende Abschluss des Events
geworden", bedauerte Heidi Habicht,
Organisatorin der BEACHWOCHE.
Vielleicht im nächsten Jahr, wenn
die BBS die zweite Auflage der
BEACHWOCHE
plant.
28 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

MIT
MUSIK
KREBSKRANKEN
KINDERN HELFEN
In diesem Jahr hat das STREET
LIFE-Team allen Grund zum
Feiern: Bereits zum 10. Mal veranstaltet
der „Jazz Lev e.V.“ auf der
Hauptstraße in Leverkusen-Wiesdorf
dieses musikalische Highlight
– natürlich in unmittelbarer
Nähe zur Leverkusener Musikkneipe
„topos“.
Auf drei Bühnen werden sich vom 5.
bis 7. August 2005 über 50 Bands mit
Live-Musik von Blues über Rock bis hin
zu Pop präsentieren und die Besucher
des Open-Air-Spektakels begeistern.
Unterstützt wird das Straßen-Musikfest
des Sommers von der Bayer Business
Services (BBS). Als Sponsor des
STREET LIFE-Samplers 2005 unterstützt
BBS damit auch die Deutsche Kinderkrebshilfe.
Gemeinsam mit den Künstlern
hat BBS auch in diesem Jahr die
besten Songs des Events auf einer CD
zusammengestellt und produziert. Dieser
einmalige und limitierte Sampler ist
nur während des STREET LIFE-Events
am BBS-Stand auf der Hauptstraße zum
Preis von 10,– Euro erhältlich. Der vollständige
Verkaufspreis kommt zu 100
Prozent der Kinderkrebshilfe zugute.
von Heidi Habicht
Bayer Business Services präsentiert den STREET LIFE-Sampler 2005
Auf der CD „STREET LIFE 2005“
findet sich neben Bands wie Human
Hamster Hybrids, JR Band und Rauch
auch Elena Ley, die auch schon beim
BBS-FUN CUP 2005 mit ihrer Band
für Furore sorgte. Wie auch im Jahr
zuvor, sind alle Künstler weit über die
Grenzen Leverkusens bekannt. Bayer
Business Services hat die CD in einer
Auflage von 1.500 Stück auf eigene
Kosten produziert.
Helfen auch Sie mit und genießen
dabei auch noch gute Musik
und ein schönes Wochenende.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 29

PORTRAIT von Martin Oberpriller
Heimlicher
Star der
deutschen
Filmszene
Der Leverkusener Bernd Lichtenberg
ist in der Branche des Films nicht mehr wegzudenken.
Nur in seiner Heimatstadt
kennt den Drehbuchautor des Klassikers
„Goodbye Lenin“ kaum jemand
Als Bernd Lichtenberg zum ersten
Mal nach Berlin reiste, da war die
Welt noch eine andere. Im Herbst
1989 war das, und in der damaligen
Hauptstadt der DDR regierte noch ein
gewisser Egon Krenz, während Zehntausende
seiner Untertanen den
umgekehrten Weg von Bernd Lichtenberg
einschlugen. Die Heimstatt aller
Werktätigen befand sich in Auflösung,
und eben diese Werktätigen
kehrten dem real existierenden Sozialismus
(ost-)deutscher Prägung scharenweise
den Rücken.
30 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

Das Ende ist bekannt: Eine Woche, nachdem
der damals 23-jährige Leverkusener
Lichtenberg in der Metropole angekommen
war, fiel die Berliner Mauer, und Egon Krenz
sah Jahre später ganz andere Mauern – nämlich
die eines inzwischen gesamtdeutschen
Gefängnisses.
Zeitsprung: Eineinhalb Jahrzehnte sind
seit jenen bewegten Herbsttagen des Jahres
1989 inzwischen ins wiedervereinigte Land
gezogen, und aus dem Studenten Bernd Lichtenberg
wurde zwischenzeitlich einer der
erfolgreichsten deutschen Drehbuchautoren
der jungen Generation. Was das alles mit Berlin
zu tun hat? Nun, zunächst einmal dies: Es
blieb für Lichtenberg nicht bei einem einmaligen
Besuch in der Hauptstadt. Offensichtlich
war der 1966 in Leverkusen geborene
und in Bergisch Gladbach aufgewachsene
Westdeutsche von der pulsierenden Metropole
schwer beeindruckt. „Die Veränderungen,
die anarchistischen Momente dieser Zeit
in Ostberlin fand ich sehr spannend“,
erinnert sich Lichtenberg, der im Frühjahr
1990 für ein Jahr in die alte Frontstadt des
Kalten Krieges zog, um die Atmosphäre des
Umbruchs hautnah mitzuerleben.
So wie es auch jenem Alex ging, der
Hauptfigur des inzwischen zu Kultstatus
gelangten Spielfilms „Goodbye Lenin“, zu
dem ausgerechnet der Wessi Bernd Lichtenberg
das Drehbuch lieferte. Alex, ein 21-jähriger
Ostberliner mit linientreuer Mutter, bastelt
in den Monaten nach den Revolutionen
in Osteuropa eine Scheinwelt, eine Miniausgabe
der längst untergegangenen DDR, um
seiner zwischenzeitlich ins Koma gefallenen
und – wie gesagt – von der Überlegenheit des
Sozialismus immer noch überzeugten Frau
Mama nach dem Wiederaufwachen einen
allzu großen Schock zu ersparen. Was da auf
wenigen Quadratmetern einer typischen Ostberliner
Wohnung entsteht, ist aber nur auf
den ersten Blick allein komisch. Denn
immerhin steckt hinter der Geschichte, die
unzählige Kinobesucher in wahre Lachkrämpfe
und respektablen Bauchmuskelzerrungen
trieb, ein durchaus tragischer Kern.
Mit der alten DDR gingen nämlich auch
Lebensentwürfe und scheinbar unverrückbare
Wahrheiten über die große Politik im allgemeinen
und das ganz private Leben im
speziellen zu Bruch – hauptsächlich im
Osten, aber eben nicht nur dort. Jedenfalls
glaubt Lichtenberg, dass seine Figur Alex
nicht nur für seine Mutter den Untergang
des eigenen Staates mit allerlei Griffen in
Trickkiste aufzuhalten versucht: „Am Ende
lässt Alex die DDR vielleicht hauptsächlich
für sich selbst weiterexistieren. Die letzte
große Lüge in dem Film hat ja hauptsächlich
einen symbolischen Wert.“ Soll heißen, dass
der Filmheld in der Wendezeit nicht nur
Abschied vom eigenen Staat, sondern auch
von seiner Jugend und mit der DDR von fast
allem bislang für sicher gehaltenen Einstellungen
nehmen muss. Alex wird erwachsen,
etwas Altes vergeht, aber das Neue ist noch
ziemlich undeutlich.
Autobiographische Züge? Bernd Lichtenberg
ist sich da nicht so sicher. „Ich bin
nicht unbedingt jemand, der solche Bilder
benutzt“, erklärt der heute in Köln und Berlin
lebende freie Drehbuchautor. Aber dennoch,
auch Lichtenberg selbst befand sich
eine zeitlang auf der Suche nach der eigenen
Rolle, nach der eigenen Profession.
Nach dem Abitur studierte er Philosophie
und Theologie, zunächst in Köln und Bonn,
später dann in Berlin. Und dort, in der
Hauptstadt, machte der Mittzwanziger Anfang
der 90er Jahre während eines Praktikums
bei einem Fernsehsender die ersten
Schritte in Richtung Film. Jedenfalls war die
Leidenschaft für dieses Medium schnell
geweckt. Lichtenberg absolvierte nach seiner
Rückkehr aus Berlin ein Filmstudium an der
Kunsthochschule für Medien in Köln und
PORTRAIT
siegte 1995 beim Drehbuchwettbewerb des
nordrhein-westfälischen Kultusministeriums.
Dabei beschränken sich die Talente des
39-Jährigen längst nicht auf das Verfassen
von Skripten für Kunstwerke auf Zelluloid.
1997 führte Lichtenberg zum Beispiel in
dem Kurzfilm „Deja vu“ Regie, einem Kammerspiel
mit Katrin Saß und Wolfgang
Winkler. Und auch als Buchautor machte
der Leverkusener kürzlich auf sich aufmerksam.
In diesem Jahr erschien „Eine von vielen
Möglichkeiten, dem Tiger ins Auge zu
sehen“ – ein Band mit Geschichten, in
denen Lichtenberg alltägliche Momente mit
enormer Präzision in ihre Bestandteile zerlegt.
Die Atomisierung des ganz persönlichen
Lebens und der großen
Geschichte – erst diese feine Sezierung lässt
Tragisches zu Komischem und Komisches zu
Tragischem werden und im Auge des
Betrachters zu einer Symbiose verschwimmen.
Fast wie in dem Film „Goodbye
Lenin“, für den Bernd Lichtenberg zusammen
mit Regisseur Wolfgang Becker den
Deutschen Drehbuchpreis bekam.
Dort taucht nämlich ein gewisser Sigmund
Jähn auf, ein Mann, der im Osten
noch heute eine Berühmtheit ist, im Westen
aber längst vergessen oder sogar verdrängt
wurde. Jener Sigmund Jähn war als Gast des
großen Bruders Sowjetunion und als Kosmonaut
1978 der erste Deutsche im Weltall und
bescherte der DDR damit einen ihrer seltenen
Siege über den Klassenfeind. Denn erst
Jahre danach griff ein Bürger der Bundesrepublik
als Astronaut nach den Sternen. Und
was sagt unser tragischer Held Alex, dessen
Vater zeitgleich in den Westen rübermachte,
über ein Jahrzehnt später zu diesem Meilenstein
auf dem vermeintlichen Weg zum Sozialismus?
„1978 war die DDR auf Weltniveau
und unsere Familie ging den Bach runter.“
Komischer als Bernd Lichtenberg hätte man
die Tragödie kaum in Worte fassen können.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 31

NEULAND ENTDECKEN
So viele Konzerte „draußen” und „drinnen” innerhalb
von 6 Monaten – das gab´s in Leverkusen noch nie!
Vom Spiegelzelt über die SparkassenArena bis hin zur
EVL-Rheinbühne, auf der „Laga“ ist immer was los.
05.08.05, 20 Uhr
06.08.05, 18 Uhr
KLOSTERTALER
SparkassenArena, 18 Euro
(Abendkasse 20 Euro)
Vorgruppe: PÖ-A-PÖ, ab 19.15 Uhr
In den 27 Jahren ihres Bestehens
haben die Klostertaler ihre eigene
Musikrichtung geprägt: Den Happy-
Power-Pop. Stimmungsmusik, die tatsächlich
immer gute Laune macht.
Juli & Gäste
EVL-Rheinbühne, 28 Euro
(Abendkasse 31 Euro)
Die deutschsprachige Pop-Combo
Juli boomt seit dem letzten Jahr bis hin
zum Doppel-Platinstatus. Es gilt das
Konzert zu hören und der Sommer ist
gerettet. Weitere Gäste sind Annett
Louisan und die Schweizer Combo
Lunik.
09.09.05, 20 Uhr
FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE
Akustic Tour Part II
SparkassenArena, 23 Euro
(Abendkasse 26 Euro)
Fury in the Slaughterhouse ist eine
Rockband aus Hannover und ist eine
der wenigen deutschen Rockbands, die
auch internationalen Erfolg mit Hits
wie „Time to Wonder” oder „Radio
Orchid” verzeichnen konnte.
18.09.05, 20 Uhr
Bläck Fööss
SparkassenArena, ab 14 Euro
(Abendkasse 18 Euro)
Das Kölner Mundart-Ensemble ist
seit Jahren ein Garant für stimmungsvolle
Live-Musik. Allein die Auflistung
der Hits der Bläck Fööss aus den letzten
Jahrzehnten weckt einen Schauer der
Begeisterung.
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Telefonisch unter:
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Feste Feiern, Wiesdorfer Platz 11
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Online auf:
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Ticket-Hotline: 0180-500-1812
(NRW-Ticket, 12 ct/min)
32 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

PORTRAIT von Marco Wiefel
Der „SCHATTENMANN“
sorgt für neue Lichtblicke
Viele Jahre war Achim Kuczmann Co-Trainer bei den
Basketballern der Bayer Giants. In der neuen Saison hat der
51-Jährige als Chef-Coach das Sagen
Fremd ist ihm die Rolle als Cheftrainer
nicht. In der Saison 2001/02 übernahm
Achim Kuczmann schon einmal
kurzfristig für drei Monate das Kommando
beim Basketball-Bundesligisten
Bayer Giants Leverkusen. Nur damals
war diese Personalie noch eine Art
spontane Zwischenlösung. Ab der
kommenden Saison ist der bisherige
Co-Trainer Kuczmann endgültig als
Headcoach für den Rekordmeister verantwortlich.
„Ich war nicht unbedingt überrascht,
habe mich aber sehr über
dieses Angebot gefreut.“ So etwas
sei in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.
„Es ist zwar eine andere Aufgabe
als bisher. Aber an meinen
Gewohnheiten oder an den Abläufen
werde ich nichts ändern.“ Es ist diese
angenehme Zurückhaltung und die
Bescheidenheit, die den 51-Jährigen
auszeichnet und die er sich mit Beginn
seiner Karriere dauerhaft bewahrt hat.
Denn Kuczmann arbeitet immerhin
seit 36 Jahren an seiner ganz persönlichen
Basketball-Erfolgsgeschichte.
Von 1970 bis 1984 spielte er für
Bayer 04 Leverkusen, absolvierte insgesamt
302 Spiele, holte in dieser Zeit
vier Meistertitel und drei Pokalsiege.
Dann wechselte Kuczmann vom Parkett
an die Linie. Als Cheftrainer
betreute er zunächst die Damen-Nationalmannschaft
sowie das Damen-
Bundesliga-Team von Bayer 04 Leverkusen.
Und als Jugendtrainer holte er
weitere Meistertitel. Dementsprechend
legt Kuczmann auch in Zukunft großen
Wert auf den Nachwuchs: „Es wird
trotz der neuen Ausländerregelung für
unsere jungen Talente nicht einfacher,
in die Mannschaft zu kommen. In der
neuen Saison wird zum Beispiel Tim
Ohlbrecht die Chance erhalten.“
PORTRAIT
Es war und ist nicht nur die fachliche
Kompetenz, sondern auch die Loyalität,
mit der Achim Kuczmann beeindruckt.
Damit ist nicht nur die Verbundenheit
gegenüber dem Verein, sondern
vor allem die jahrelange Kollegialität
als Assistenztrainer gemeint.
Als „Schattenmann“ von Dirk
Bauermann, Calvin Oldham und
Heimo Förster brachte er sein
Wissen als Co-Trainer ein. Dirk
Bauermann holte ihn zudem zur
Nationalmannschaft.
Dass er in Leverkusen für die neue
Saison eine komplett neue Mannschaft
formieren muss, bereitet Kuczmann
keine Kopfzerbrechen: „So ist halt die
Situation. Wir müssen jetzt sehen, wie
wir mit bescheideneren finanziellen
Mitteln ein konkurrenzfähiges Team
zusammenstellen. In erster Linie will
ich Spieler, die über die nötige Spielintelligenz
verfügen. Alles andere wird
sich ergeben.“
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 33

INTERVIEW von Marco Wiefel
OHNE NEUE
SPONSOREN MACHT
BASKETBALL
IN LEVERKUSEN
KEINEN SINN
MEHR
Nach fünf Jahren
als Manager der
Basketball-Bundesliga
(BBL) ist
Otto Reintjes als
Abteilungsleiter zu
den Bayer Giants
zurückgekehrt. Er
übernimmt einen
schwierigen Job,
denn die Zukunft
des Vereins ist
ungewiss.
Nach fünf Jahren als Manager der
Basketball-Bundesliga sind Sie als
Abteilungsleiter zu den Bayer Giants
Leverkusen zurückgekehrt.
Ich denke manchmal, die Vergangenheit
hat mich eingeholt. Es ist noch immer alles
so, wie es in den letzten 20 Jahren war.
Wie war es denn in den vergangenen
fünf Jahren als Liga-Manager?
Ich habe dort eine Zeit erlebt, die auf der
einen Seite genial, auf der anderen aber auch
brutal war. Auf jeden Fall war es eine Zeit,
die ich auf keinen Fall missen möchte, weil
ich eben auch ganz neue Arbeitsgebiete kennen
gelernt habe.
Gab es für Sie noch andere Möglichkeiten
als die Option Leverkusen?
Ich hatte ein Angebot des Basketball-Weltverbands
FIBA vorliegen. Darüber habe ich
auch zwei Tage nachgedacht, aber ich bin
sehr schnell zu dem Schluss gekommen, dass
für mich nur Leverkusen in Frage kommt.
Können Sie aus Ihrer letzten Tätigkeit
bei der BBL einen Nutzen ziehen
für Ihre künftige Arbeit in Leverkusen?
Bei der BBL habe ich einen völlig anderen
Einblick in die Thematik „Basketball“
bekommen. Entsprechend habe ich völlig
neue Erfahrungen gemacht, die ich jetzt hier
in Leverkusen einbringe. Zum Beispiel habe
ich eine Unternehmensberatung beauftragt,
um die aktuelle Situation bei den Bayer
Giants zu bewerten. Ich weiß natürlich
34 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005

selbst, dass die Lage derzeit äußerst gefährlich
ist und wo die Schwachstellen sind. Ich
habe auch einige konkrete Ideen und Pläne.
Aber es ist besser, wenn sich zunächst Personen,
die unabhängig und neutral sind, mit
den Fakten beschäftigen.
Noch einmal zurück zu Ihren Plänen:
Können Sie diese erläutern?
Wir sind finanziell in einer schwierigen
Situation. Wir werden einiges komprimieren
müssen. Ich denke, wenn wir die Sache hier
für die Bayer AG und für den Verein stabilisieren
wollen, dann müssen wir in den Bereichen
Sponsoring und Marketing wesentlich
mehr tun.
Das hört sich ernüchternd an.
Wir müssen das sachlich sehen. Es gibt
eine Absprache mit Herrn Wenning, dem
Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG und
dem Vorstand des TSV Bayer 04 Leverkusen.
Wir haben vereinbart, dass jetzt ein Jahr zu
machen und danach wird Bilanz gezogen.
Dann werden wir sehen, ob für Leverkusen,
für die Firma Bayer und für den Verein die
Sportart Basketball auf hohem Niveau überhaupt
noch Sinn macht. Es ist angebracht,
das Ganze so kritisch zu sehen.
Macht für Sie persönlich Basketball
in Leverkusen denn noch Sinn?
Es macht dann Sinn, wenn
wir neben der Bayer AG
noch weitere Partner finden,
die sagen: Basketball
gehört zu Leverkusen.
Ich kenne die
Zahlen in der BBL
ganz genau. Die
meisten Vereine der
Liga würden sich die
Finger danach
lecken, um einen Sponsor wie die Bayer AG
zu haben. Und trotzdem sieht man, wo die
Bayer Giants herumdümpeln. Das heißt,
wenn wir es nicht schaffen, den Weg einzuschlagen,
den Frankfurt, Oldenburg oder
auch Bamberg genommen haben, wo mehrere
Unternehmen und auch die Kommunen
die jeweiligen Vereine unterstützen,
dann macht es keinen Sinn mehr. Und
dann wird auch die Bayer AG ihr Engagement
ernsthaft überdenken.
Wie sieht bei diesen Voraussetzungen
die Zielsetzung für die neue Saison
aus?
Wir liegen so am Boden, wir müssen erst
einmal wieder aufstehen. Es gilt für uns,
drei Dinge zu schaffen: Wir müssen sportlich
besser abschneiden, das heißt die Play-
Offs erreichen. Wir müssen eine neue Begeisterung
in dieser Stadt für Basketball schaffen
und wir müssen die Halle wieder voll
bekommen. So einfach und so schwierig ist
das.
Ab der kommenden Saison gilt in
der BBL eine neue Ausländerregelung.
Es gibt keine Beschränkungen
mehr. Für den deutschen Nachwuchs
sicherlich nicht positiv. Wie stehen
sie den Veränderungen gegenüber?
Das ist ein ganz vielschichtiges Thema.
Erstens muss man die Probleme der
Nachwuchsarbeit abkoppeln von der
Gestaltung der Ausländerregelung.
Zweitens: Jede Beschränkung
ist grundsätzlich negativ.
Es ist ganz einfach: Derjenige,
der die wirtschaftliche
Verantwortung und das Risiko
für ein Produkt trägt, entscheidet
allein, wie sein Produkt aussehen
soll. Drittens: Nach dem Bosman-
INTERVIEW
Urteil haben damals in erster Linie die Spieler
profitiert. Nun, durch die Freigabe der
Ausländerregelung, kommt das Ganze wieder
etwas ins Gleichgewicht. Mittelfristig
werden meiner Ansicht nach die Spielergehälter
sinken. Und deutsche Spieler haben ja
nun auch die Möglichkeit, überall zu spielen.
Ich begrüße insgesamt diese Regelung.
Aber ist ein „deutsches Konzept“
wie zuletzt in Leverkusen in Zukunft
überhaupt realisierbar?
Eines vorweg: Das Konzept in Leverkusen
ist nicht gescheitert, es wurde ja umgesetzt.
Aber die Zielsetzungen, die man formuliert
hat, wurden nicht verwirklicht. Das ist das
Problem. Wenn ich ein Konzept erarbeite
und Ziele formuliere, muss das alles mit
einem Wirtschaftsplan untermauert werden.
Wenn man sagt, man will in drei Jahren
Deutscher Meister werden, dann muss man
wissen, was das letztlich kostet und woher
das Geld kommt. Deswegen ist ein deutsches
Konzept nach wie vor machbar, aber man
muss einfach wissen, wie man es finanziert.
Sie sind der dienstälteste Verantwortliche
der BBL. Wie kritisch beurteilen
Sie die jüngere Manager-Generation?
Ich habe festgestellt, dass sich eine gewisse
Kälte ausgebreitet hat. Fast jeder
in der Liga ist sich mittlerweile
selbst der Nächste. Ich vermisse
Kollegialität. Einige
Manager geben sich aalglatt,
sind nur auf ihren
persönlichen, kurzfristigen
Erfolg bedacht. Aber
in der Liga sind alle aufeinander
angewiesen.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 35

36 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005