2009-07-07/20:10:34/schichtleiter - Donaukurier
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<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-<strong>07</strong>/<strong>20</strong>:<strong>10</strong>:<strong>34</strong>/<strong>schichtleiter</strong>
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 2, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
INHALT<br />
„Premium muss schön sein“: Interview mit dem<br />
Audi-Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler Seite 4<br />
Autoträume: Stefan Felber entwirft die<br />
Sonderausstellungen für das Museum mobile. Seite 5<br />
Arbeit in neun Werken: Wo auf der Welt Audi<br />
und Lamborghini produziert werden, sehen Sie auf Seite 6/7<br />
Einsatz für die Belegschaft und den Audi-Standort Ingolstadt:<br />
Fritz Böhm und Peter Mosch Seite 8/9<br />
Stellten entscheidende Weichen: Die Vorstandsvorsitzenden<br />
Ferdinand Piëch und Martin Winterkorn. Seite <strong>10</strong>/11<br />
Seit fast drei Jahrzehnten im Motorsport erfolgreich: Audis<br />
Rallye-, Tourenwagen- und Sportwagen-Triumphe Seite 12/13<br />
„Es war eine tolle Zeit“: Rallyepilot Walter Röhrl<br />
kam 1984 zu Audi Sport Seite 14<br />
Die Zahl der prominenten Audi-Fahrer ist groß.<br />
Eine kleine Auswahl auf Seite 15<br />
Von der Skizze bis zur Übergabe:<br />
So entsteht ein Audi. Seite 16/17<br />
Mit mehreren Modellen sorgten die Audi-Ingenieure<br />
für große technische Entwicklungsschübe. Seite 18/19<br />
Der lange Marsch nach Sandizell: Warum der spätere<br />
VW-Chef Carl Hahn am Kriegsende nach Bayern floh. Seite 19<br />
Karriere mit Karosserien: Lorenz Forster arbeitete sich<br />
vom Mechanikerlehrling zum Manager hoch. Seite <strong>20</strong><br />
Wenn Audi Flügel bekommt: Die typische Formensprache<br />
fließt auch in völlig andere Bereiche ein. Seite 21<br />
Technik in Szene gesetzt: Viele Werbespots<br />
erlangten Kultstatus. Seite 22/23<br />
Menschen bei Audi: 24 Mitarbeiter aus verschiedensten<br />
Abteilungen berichten von ihrer Arbeit. Seite 24/25<br />
Die Sommerkonzerte feiern Jubiläum:<br />
Das Musikfestival geht in die <strong>20</strong>. Runde. Seite 28/29<br />
Streben nach „starken und guten Wagen“:<br />
<strong>10</strong>0 Jahre Unternehmensgeschichte Seite 30/31<br />
Der Aufstieg der Marke Audi vom Nischenhersteller<br />
zum Millionen-Seller in der Premiumklasse. Seite 32<br />
Audi-Fahrer mit Leib und Seele: Dieter Stebich und<br />
Horst Schürrer schildern ihre Autoleidenschaft. Seite 33<br />
Drei Generationen: Familie Binner aus Manching<br />
schätzt Audi als „attraktiven Arbeitgeber“. Seite <strong>34</strong><br />
Solidarität über die Werkstore hinaus: Die Belegschaft<br />
spendete seit 1977 über zehn Millionen Euro. Seite 35<br />
Audi feiert mit der Region: Was in den kommenden Wochen<br />
alles geboten ist, steht auf den Seiten 36/37<br />
Großes Gewinnspiel in dieser Beilage:<br />
Erster Preis ist ein A4 2.0 TDI e. Seite 38/39<br />
Riesige Audi-Skulptur in Goodwood<br />
und interaktive Kunst im Audi Bildungszentrum Seite 40<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:16:33/<strong>schichtleiter</strong><br />
Wichtiger Partner<br />
„Audi prägt den Pulsschlag einer ganzen Region“<br />
Zum hundertjährigen Bestehen<br />
gratulieren der Audi AG<br />
auch die Landräte der umliegenden<br />
Landkreise und Ingolstadts<br />
Oberbürgermeister Alfred<br />
Lehmann.<br />
„Das Verhältnis von Audi<br />
und Stadt war nie besser als<br />
heute“, betontLehmann.<br />
Audi<br />
habe sich<br />
mit großen<br />
Investitionen<br />
und<br />
einem<br />
glänzenden<br />
architektonischen<br />
Auftritt eindeutig zum Standort<br />
Ingolstadt bekannt. „Die Ingolstädter<br />
sind stolz auf dieses<br />
Unternehmen, das im Premium-Segment<br />
agiert und Ingolstadt<br />
auf den Straßen der Welt<br />
mit dem Anspruch auf Vorsprung<br />
durch Technik präsent<br />
macht.“ Audi sei in Ingolstadt<br />
in jeder Hinsicht angekommen,<br />
so Lehmann weiter. Die<br />
Bürgerinnen und Bürger dankten<br />
dem Unternehmen für das<br />
vielfältige Engagement im kulturellen,<br />
sportlichen und gesellschaftlichen<br />
Bereich.<br />
„Wir sind überzeugt, dass bei<br />
der Innovationskraft des<br />
Unternehmens, beim Können<br />
des Managements und der<br />
Techniker, beim Fleiß der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
Audi auch in Zukunft die erfolgreichste<br />
Premium-Marke<br />
bleiben wird. Und wir haben<br />
überhaupt nichts dagegen,<br />
dass – auch wenn Ingolstadt<br />
historisch und kulturell viel zu<br />
bieten hat – die erste Assoziation<br />
mit der Stadt Ingolstadt<br />
immer sein wird: Audi.“<br />
„Audi war und ist der wichtigste<br />
Wachstumsmotor für<br />
unsere Region<br />
und<br />
für den<br />
Landkreis“,<br />
erklärt der<br />
Eichstätter<br />
Landrat Anton<br />
Knapp.<br />
Der Ingolstädter<br />
Autobauer<br />
sei für Eichstätt ein „unverzichtbarer<br />
Arbeitgeber“. Knapp<br />
verweist darauf, dass nahezu<br />
11 000 Männer und Frauen<br />
aus dem Landkreis Eichstätt direkt<br />
bei dem Ingolstädter<br />
Autobauer beschäftigt sind.<br />
Darüber hinaus stünden auch<br />
viele mittelständische Unternehmen<br />
des Landkreises mit<br />
Audi in enger wirtschaftlicher<br />
Beziehung.<br />
Deshalb sieht der Landrat<br />
auch die aktuelle Wirtschaftskrise<br />
mit Sorge. Denn wenn<br />
das Ingolstädter Unternehmen<br />
in Schwierigkeiten kommen<br />
sollte, würde das auch im<br />
Landkreis Eichstätt stark spürbar<br />
werden. Allerdings hofft<br />
und vertraut Knapp darauf,<br />
dass es „mit der guten Modellpolitik<br />
weiterhin stabile Verhältnisse<br />
bei Audi“ geben wird.<br />
Dass sich die Region und<br />
damit auch<br />
der LandkreisPfaffenhofen<br />
in<br />
den letzten<br />
Jahrzehnten<br />
zu einem<br />
modernen<br />
und leistungsfähigenWirtschaftsraum<br />
entwickelt haben,<br />
sei mit Sicherheit auch ein<br />
großes Verdienst von Audi, so<br />
der amtierende Pfaffenhofener<br />
Landrat Anton Westner. „Rund<br />
3130 Landkreisbürger pendeln<br />
täglich ins Werk nach Ingolstadt<br />
und verdienen dort ihren<br />
Lebensunterhalt.“ Die meisten<br />
davon kämen aus Manching<br />
und Vohburg. Ein ansehnlicher<br />
Teil ihres Gehalts verbleibe in<br />
Form von Steuern und Konsumausgaben<br />
im Landkreis,<br />
betont Westner – Audi leiste<br />
damit einen erheblichen Beitrag<br />
zur Stärkung der heimischen<br />
Wirtschaftskraft. Der<br />
stellvertretende Landrat verweist<br />
in diesem Zusammenhang<br />
auch auf die zahlreichen<br />
Audi-Zulieferfirmen, die sich<br />
im Landkreis Pfaffenhofen angesiedelt<br />
hätten. Auch im<br />
Rahmen der Initiative Regionalmanagement<br />
Ingolstadt sei<br />
Audi ein wichtiger Partner der<br />
Kommunen.<br />
Landrat Roland Weigert,<br />
Neuburg-Schrobenhausen,<br />
fordert „zu<br />
einem kleinenGedankenexperiment“<br />
auf:<br />
„Stellen Sie<br />
sich vor, es<br />
gäbe die<br />
Audi nicht!<br />
Gut, es<br />
würden<br />
uns etwa 3000 direkte Arbeitsplätze<br />
fehlen. Von Zulieferbetrieben<br />
haben wir hier noch<br />
gar nicht gesprochen. Dies<br />
würde also bedeuten, dass<br />
meiner Schätzung nach zirka<br />
<strong>10</strong> 000 direkte und indirekte<br />
Arbeitsplätze für die Landkreisbürger<br />
wegfallen würden.<br />
Und hinter jedem Arbeitsplatz<br />
steht eine Familie. Um unser<br />
Experiment zu vereinfachen,<br />
gehen wir einfach von einer<br />
Drei-Personen-Familie aus –<br />
also Mutter, Vater und ein<br />
Kind. Dies bedeutet, dass zwischen<br />
<strong>20</strong> 000 und 30 000 Menschen<br />
komplett oder teilweise<br />
auf andere Arbeitsplätze angewiesen<br />
wären. Nun könnten<br />
wir weiter überlegen: Welche<br />
Folgen dies für den Einzelhandel<br />
im Landkreis hätte, welche<br />
Folgen für die bauliche und<br />
strukturelle Entwicklung unseres<br />
ländlichen Raums, für . . .<br />
Ich sage nur: Gut, dass es die<br />
Audi gibt!“<br />
„Für den Landkreis Kelheim<br />
bedeutet die Audi AG in erster<br />
Linie Arbeitsplätze. Durch die<br />
strategische Lage unseres<br />
Landkreises im Nahbereich der<br />
Ingolstädter Produktionsstätten<br />
steht so eine Vielzahl<br />
wohnortnaher und qualifizierter<br />
Arbeitsplätze zur Verfügung“,<br />
so<br />
der Kelheimer<br />
Landrat<br />
Hubert<br />
Faltermeier.Danebenprofitierten<br />
auch Autozuliefererbetriebe in<br />
der Region von den Aufträgen<br />
aus Ingolstadt, erläutert der<br />
Kreischef. Rund 3500 Menschen<br />
hätten ihren Arbeitsplatz<br />
bei einem der Zuliefererbetriebe<br />
im Landkreis, hinzu käme<br />
noch eine Vielzahl darauf beruhender<br />
mittelbarer Arbeitsplätze<br />
bei zahlreichen kleineren<br />
Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben.<br />
„Das positive Image der Firma<br />
Audi als einer der führenden<br />
Hersteller von Automobilen<br />
mit innovativer Technik<br />
wirkt sich auch auf die angrenzenden<br />
Regionen aus. Hiervon<br />
darf auch der Landkreis Kelheim<br />
profitieren“, freut sich<br />
Faltermeier.<br />
Es sei schon bemerkenswert,<br />
wie sich Audi in den letzten<br />
Jahrzehnten zu einer Premiummarke<br />
entwickelt habe,<br />
so der Rother Landrat Herbert<br />
Eckstein. Nahezu im Gleichklang<br />
seien<br />
die Region<br />
und die<br />
Stadt Ingolstadt<br />
zu<br />
einer der<br />
stärksten<br />
Wirtschaftsregionen<br />
in<br />
Deutschland<br />
gewachsen. „Rechtzeitig<br />
auf Qualität zu setzen, Forschung<br />
und Entwicklung zu<br />
forcieren, nah beim „Autofahrer<br />
= Käufer“ zu sein, hat sich<br />
ausgezahlt. Aus unseren südlichen<br />
Landkreisgemeinden<br />
Greding, Thalmässing und Hilpoltstein<br />
arbeiten nahezu 500<br />
Menschen „in der Audi“ und in<br />
umliegenden Firmen.“ Viele<br />
junge Menschen erhielten eine<br />
qualifizierte Ausbildung. Viele<br />
Mittelständler und Zulieferer<br />
profitierten von den Aufträgen;<br />
Audi schätze die Qualität. Eckstein<br />
weiter: „Audi prägt den<br />
Pulsschlag einer ganzen Region.<br />
Augenfällig ist, dass viele<br />
der heutigen Führungskräfte in<br />
der Region aufgewachsen sind.<br />
Wir haben auch erlebt, dass die<br />
ganze Region leidet, wenn Audi<br />
Husten hat. Was mir positiv<br />
auffällt ist, dass sich Audi stark<br />
in die Regionalentwicklung<br />
einbringt und mitfinanziert –<br />
vielleicht auch zukünftig im<br />
Landkreis Roth.“
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 3, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Herzstück der bayerischen Automobilindustrie<br />
Wirtschafts- und Finanzmarktkrise vergleichsweise gut gemeistert<br />
Der Ingolstädter Premiumhersteller<br />
Audi ist seit Jahrzehnten<br />
ein Flaggschiff unserer<br />
bayerischen Automobilindustrie.<br />
Audi ist ein bayerisches<br />
Vorzeigeunternehmen, das<br />
dem Technologiestandort Bayern<br />
weltweit Glanz verleiht. Darauf<br />
dürfen wir alle hier im<br />
Freistaat und gerade auch ich<br />
als Ingolstädter mächtig stolz<br />
sein. Herzlichen Glückwunsch<br />
zum <strong>10</strong>0. Geburtstag!<br />
Audi ist einer der wichtigsten<br />
Player der bayerischen Automobilindustrie.<br />
Und die wirtschaftliche<br />
Bedeutung der<br />
Automobilbranche für den<br />
Freistaat ist immens:<br />
Sie steht mit 185 000 Beschäftigten<br />
in mehr als <strong>20</strong>0 Betrieben<br />
für das Herzstück der<br />
bayerischen Industrie.<br />
Pionier in vielen<br />
Technikbereichen<br />
Seit <strong>10</strong>0 Jahren deutsche Industriegeschichte geschrieben<br />
Zum <strong>10</strong>0. Jubiläum gratuliere<br />
ich allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sowie der<br />
Firmenleitung der Audi AG<br />
sehr herzlich.<br />
Seit <strong>10</strong>0 Jahren schreibt Audi<br />
deutsche Industriegeschichte.<br />
Mit dem Slogan „Vorsprung<br />
durch Technik“ hat sich Audi<br />
als Pionier in vielen Technik-<br />
Sie ist die mit deutlichem Abstand<br />
umsatzstärkste Branche<br />
im Freistaat.<br />
Sie ist der Exportschlager<br />
Bayerns schlechthin. Zwei von<br />
drei der im Freistaat gebauten<br />
Autos gehen in den Export.<br />
Sie ist der Innovationstreiber<br />
Nummer 1 und steht für „Hightech<br />
Made in Bavaria“.<br />
Bayern wird auch in Zukunft<br />
alles daran setzen, dass diese<br />
Branche Wachstums- und Beschäftigungsmotor<br />
bleibt.<br />
Audi ist ein Leuchtturm dieser<br />
Industrie. Hierfür nur drei<br />
Beispiele:<br />
So investiert Audi – getreu<br />
seinem Leitspruch „Vorsprung<br />
durch Technik“ – jährlich rund<br />
zwei Milliarden Euro in Forschung<br />
und Technologie mit<br />
den Schwerpunkten alternative<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:<strong>34</strong>:59/<strong>schichtleiter</strong><br />
bereichen einen Namen gemacht<br />
– so etwa auch im Umweltschutz.<br />
Audi hat als erster<br />
Automobilhersteller in<br />
Deutschland die allgemeine<br />
Betriebserlaubnis für Fahrzeuge<br />
mit Katalysator erhalten.<br />
Vielen Autofreunden ist auch<br />
heute „Ro 80“ noch ein Begriff.<br />
Er steht schließlich für ein legendäres<br />
Auto mit Wankelmotor<br />
und einer geradezu revolutionären<br />
aerodynamischen Karosserie,<br />
die ihrer Zeit weit<br />
voraus war. Audi-Designer<br />
schufen Anfang der achtziger<br />
Jahre eine Serienkarosserie, die<br />
damals mit einem Luftwiderstandswert<br />
von 0,30 die strömungsgünstigste<br />
der Welt war.<br />
Auch das gesellschaftliche<br />
Engagement ist beachtlich.<br />
Audi steht bei der Unterstützung<br />
von Sport und Kultur in<br />
der ersten Reihe. So können<br />
sich etwa die Besucher der<br />
Sommerkonzerte in Ingolstadt,<br />
die <strong><strong>20</strong>09</strong> bereits in ihre <strong>20</strong>. Saison<br />
gehen, wieder auf Künstler<br />
von Weltrang freuen.<br />
Ich wünsche dem Traditionsunternehmen<br />
weiterhin<br />
viel Innovationskraft und Erfolg.<br />
Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
Antriebstechnologien, Optimierung<br />
der klassischen Verbrennungsmotoren,<br />
Leichtbau<br />
und Downsizing sowie Einsatz<br />
von Biokraftstoffen.<br />
Audi ist einer der wichtigsten<br />
Partner für die Bayerische<br />
Staatsregierung im Rahmen der<br />
„Allianz Bayern Innovativ“ oder<br />
der „Zukunftsoffensive Elektromobilität“.<br />
Audi setzte frühzeitig<br />
und erfolgreich auf Zukunftsthemen.<br />
Auch das Ausbildungs-Engagement<br />
von Audi ist vorbildlich:<br />
Zum <strong>10</strong>0-jährigen Jubiläum<br />
startet das Unternehmen in<br />
diesem Jahr eine Ausbildungsplatzoffensive<br />
und bietet <strong>10</strong>0<br />
zusätzliche Ausbildungsplätze<br />
an, insbesondere für Innovationsfelder<br />
wie Elektrifizierung<br />
und Leichtbau. Außerdem stellt<br />
Audi feiert in diesem Jahr <strong>10</strong>0-jähriges Bestehen, das Werk in Ingolstadt wurde vor 60 Jahren in Betrieb<br />
genommen. Foto: Schalles<br />
Audi im Jahr <strong><strong>20</strong>09</strong> in diesen Zukunftsfeldern<br />
300 Experten ein.<br />
Ein Engagement, das sich<br />
rundum bezahlt macht: Dank<br />
der enormen Innovationskraft<br />
und des tatkräftigen Einsatzes<br />
seiner mehr als 57 000 Mitarbeiter<br />
hat Audi nach 13 Rekordjahren<br />
in Folge die Wirtschafts-<br />
und Finanzmarktkrise<br />
bislang vergleichsweise gut<br />
gemeistert. Im europäischen<br />
Ausland sowie in den USA<br />
konnte die Marke mit den vier<br />
Ringen zuletzt sogar ihre<br />
Marktanteile weiter ausbauen.<br />
Kein Wunder, dass die Audi AG<br />
erneut von Deutschlands Studierenden<br />
der Ingenieurwissenschaften<br />
zum attraktivsten<br />
Arbeitgeber gewählt wurde.<br />
Ministerpräsident<br />
Horst Seehofer<br />
Hundert Jahre Audi – wir gratulieren!<br />
Sechs Jahrzehnte begleiten wir als Traditionsdruckerei die AUDI AG.<br />
Eine Zusammenarbeit die uns stolz macht.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 4, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
(DK) <strong>10</strong>0 Jahre Audi. Das ist<br />
nicht nur ein Grund zu Feiern,<br />
sondern auch eine gute Gelegenheit<br />
sich klarzumachen,<br />
was sich in dieser Zeit an<br />
automobiler Entwicklung getan<br />
hat. Waren die Fortschritte anfangs<br />
noch überschaubar, so<br />
werden die Abstände bahnbrechender<br />
Innovationen in<br />
jüngerer Zeit immer kleiner,<br />
die Autos immer perfekter,<br />
aber auch teurer. Wohin geht,<br />
auch angesichts der Diskussion<br />
um Umwelt und aktive Sicherheit,<br />
die Reise? Wie sieht das<br />
Auto der Zukunft aus. Unser<br />
Redakteur Michael Schmatloch<br />
sprach mit dem Audi-Vorstandsvorsitzenden<br />
Rupert<br />
Stadler über dieses Thema.<br />
Eine McKinsey-Studie sagt,<br />
dass sich in den kommenden<br />
zehn Jahren im Automobilbau<br />
mehr ändern wird als in den<br />
vergangenen 50 Jahren zusammen.<br />
Wie sieht das Auto<br />
der Zukunft aus, sagen wir<br />
mal in rund <strong>20</strong> Jahren?<br />
Rupert Stadler: Ich teile<br />
grundsätzlich diese Meinung,<br />
dass wir es mit einer deutlich<br />
stärkeren Dynamik zu tun haben<br />
werden – in den Märkten,<br />
bei den Trends oder in der gesellschaftlichen<br />
Ausrichtung.<br />
Und natürlich werden wir auch<br />
größere Technologiesprünge<br />
erleben, als das in den vergangenen<br />
50 Jahren der Fall war.<br />
Unabhängig davon wird es<br />
auch in den nächsten <strong>20</strong> Jahren<br />
Verbrennungsmotoren geben.<br />
Sowohl beim Benziner, als<br />
auch beim Diesel gilt: Verbrennungsmotoren<br />
werden noch effizienter<br />
sein. Und wir werden<br />
mit neuen Materialien arbeiten<br />
– Stichwort: Leichtbau. Die<br />
Fahrzeuge werden sicher auch<br />
bei der Aerodynamik noch etwas<br />
besser werden.<br />
Ich bin trotzdem zutiefst davon<br />
überzeugt, dass die Menschen<br />
auch in Zukunft ästhetische<br />
Fahrzeuge wollen. Design<br />
wird also nach wie vor ein<br />
wichtiges Element bleiben. Es<br />
wird keine Revolution geben in<br />
den kommenden <strong>20</strong> Jahren, die<br />
alles auf den Kopf stellt, aber<br />
eine Evolution mit höherem<br />
Tempo.<br />
Was werden diese Autos im<br />
Tank haben: Benzin, Diesel,<br />
Wasserstoff, Biogas oder<br />
Strom?<br />
Stadler: Wir werden uns<br />
nicht auf einen Königsweg festlegen<br />
können. Vielmehr müssen<br />
wir in der Lage sein, mehrere<br />
Wege zu beschreiten. Dazu<br />
gehören Benzin, Diesel und<br />
Bio-Kraftstoffe der zweiten Generation<br />
sowie Themen wie<br />
Flex Fuel (Fahrzeuge, die sich<br />
an den Kraftstoff anpassen.<br />
Anm. d. Red.). Auch Erdgas<br />
wird ein Thema sein. Und natürlich<br />
die Elektrifizierung. Das<br />
ist momentan eines der Forschungsfelder,<br />
auf dem meines<br />
Erachtens am meisten vorangetrieben<br />
wird. Sowohl von vielen<br />
Regierungen, aber auch<br />
von den Herstellern und der<br />
Energiewirtschaft.<br />
Erdölpreise und die Diskussionen<br />
um Erderwärmung<br />
und Klimawandel spielen heute<br />
schon eine wichtige Rolle<br />
bei der Entwicklung neuer<br />
Autos. Welchen Stellenwert<br />
haben Sparsamkeit und Emissionsfreiheit<br />
oder -reduktion<br />
in <strong>20</strong> Jahren?<br />
Stadler: Preise sind immer<br />
dann relevant, wenn sie durch<br />
Verknappung nach oben getrieben<br />
werden. Damit müssen<br />
wir uns in den nächsten <strong>20</strong> Jahren<br />
intensiv auseinandersetzen.<br />
Und was ist mit dem Klimaschutz?<br />
Ist das nur eine<br />
vorübergehende Mode?<br />
Stadler: Nein. Die Klimaund<br />
Umweltdiskussion ist keine<br />
kurzfristige Wellenbewegung<br />
mit einem schnellen Peak<br />
nach oben, sondern wir haben<br />
es mit einer grundlegenden<br />
Veränderung zu tun. Die Gesellschaft<br />
sorgt sich um eine<br />
lebenswerte Umwelt. Wir sind<br />
integraler Bestandteil dieser<br />
Gesellschaft und wollen nach<br />
unseren Möglichkeiten für diese<br />
lebenswerte Umwelt Sorge<br />
tragen. Wir von Audi sehen das<br />
Thema Umweltschutz als eine<br />
Chance und nicht als eine Be-<br />
„Premium muss schön sein“<br />
drohung. Wir gehen aktiv mit<br />
diesen Themenfeldern um und<br />
werden uns auch entsprechend<br />
aufstellen.<br />
Audi ist ein Premium-Hersteller.<br />
Der Kauf von Luxusautos<br />
ist meist keine Vernunftentscheidung,<br />
sondern<br />
eine emotionale. Teilen Sie<br />
die These, dass auch in <strong>20</strong><br />
Jahren die Vernunft beim<br />
Autokauf keine übermäßig<br />
große Rolle spielen wird?<br />
Stadler: Mich stört, dass der<br />
Autokauf oft in eine rein rationale<br />
Ecke gestellt wird. Ich<br />
glaube, das Auto ist eines der<br />
Investitionsgüter, bei dem<br />
auch in Zukunft eine emotionale<br />
Komponente mit entscheidend<br />
sein wird. Das Auge<br />
„fährt mit“. Ich lege wirklich<br />
Wert darauf: Premium muss<br />
schön, muss emotional sein.<br />
Aufgabe ist es, unsere Produkte<br />
so zu gestalten, dass wir mit<br />
unseren Technologien und Innovationen<br />
genau die Antworten<br />
geben, die der Kunde<br />
sucht.<br />
Heute sehen wir eine Entwicklung,<br />
dass die Menschen<br />
vermehrt in die Städte und<br />
Metropolen ziehen. Ein Autohersteller<br />
wie Audi muss mit<br />
seiner Modellpolitik darauf<br />
reagieren. Wie sieht diese Reaktion<br />
heute und wie in <strong>20</strong><br />
Jahren aus? Wie wird Mobilität<br />
künftig aussehen?<br />
Stadler: Vom Grundsatz her<br />
ist das richtig. Die Erwartung<br />
geht dahin, dass in <strong>20</strong> Jahren<br />
zwischen 40 und 60 Prozent<br />
der Weltbevölkerung in den<br />
großen Metropolen lebt. Deshalb<br />
müssen wir uns natürlich<br />
auch mit Infrastrukturmaßnahmen<br />
beschäftigen. Auch<br />
die Regierungen sind gehalten<br />
hier entsprechende Antworten<br />
zu geben, vor allem auf Fragen<br />
der vernetzten Auto-Mobilität,<br />
wie wir sie ja heute schon zum<br />
Teil unterstützen.<br />
------------------------------------<br />
„Ältere Menschen<br />
wollen kein Fahrzeug<br />
für alte Leute“<br />
------------------------------------<br />
Bereits Mitte der 90er Jahre<br />
haben wir als erste mit dem<br />
Audi A3 den Beweis angetreten,<br />
dass eine Premium-Marke<br />
auch im Kompaktsegment<br />
funktionieren kann. Damals<br />
hat jeder gesagt: Dieses Segment<br />
ist ungeeignet für den<br />
Premium-Markt. Heute verkaufen<br />
wir gut <strong>20</strong>0 000 Fahrzeuge<br />
in diesem Segment. Und mit<br />
der Entscheidung zum A1 haben<br />
wir einen weiteren Bau-<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:22:43/<strong>schichtleiter</strong><br />
stein aufgesetzt. Ein kleines,<br />
sportliches Premium-Auto<br />
wird in den Metropolen große<br />
Resonanz finden. Schauen Sie<br />
heute mal nach München,<br />
nach Sydney oder Peking: Ein<br />
kleines Auto findet schnell<br />
einen Parkplatz, ist unheimlich<br />
chic und elegant, passt ins<br />
Straßenbild. Ich bin sicher,<br />
dass wir mit solchen Modellen<br />
viele junge Kunden zur Marke<br />
führen, aber sicher auch ältere<br />
Menschen mit hohen Ansprüchen<br />
überzeugen können. Das<br />
Premium-Segment wird nicht<br />
allein über Parameter wie Länge,<br />
Breite oder Höhe definiert,<br />
sondern vor allem über die<br />
Produktinhalte. Neben kleinen<br />
Fahrzeugen werden also auch<br />
große Autos weiterhin eine<br />
wichtige Rolle spielen.<br />
Die Gesellschaft wird immer<br />
älter. Was bedeutet das für<br />
einen Autohersteller?<br />
Stadler: Das Thema Demografie<br />
ist uns ein Herzensanliegen,<br />
weil wir überzeugt sind,<br />
dass wir uns in zweierlei Hinsicht<br />
intensiv damit auseinandersetzen<br />
müssen. Zum einen<br />
bei uns selbst im Unternehmen.<br />
Das bedeutet, dass wir<br />
bei der Auslegung der Arbeitsplätze<br />
darauf achten, dass beispielsweise<br />
ein Mitarbeiter am<br />
Montageband auch mit 50 Jahren<br />
oder älter ohne Probleme<br />
seiner Tätigkeit nachgehen<br />
kann. Zum anderen müssen<br />
wir den Aspekt Demografie in<br />
unserer künftigen Kundenstruktur<br />
berücksichtigen. Das<br />
bedeutet für uns: Wie angenehm<br />
kann eine Kunde sich in<br />
ein Auto setzen, welche Komfortmaßnahmen<br />
können wir<br />
ihm noch bieten? Kann sich<br />
ihm vielleicht beim Einsteigen<br />
der Fahrersitz zudrehen, damit<br />
er angenehmer einsteigen<br />
kann? Da gibt es viele, viele<br />
Ideen in der Entwicklung, die<br />
wir erproben. Ein weiteres Beispiel<br />
ist eine höhere Sitzposition.<br />
Denn diese geht einher<br />
mit einem erhöhten Sicherheitsgefühl.<br />
Dies ist mit ein<br />
Grund dafür, dass SUVs wie<br />
der Audi Q5 bei den Kunden so<br />
begehrt sind. Gerade viele ältere<br />
Menschen wünschen sich<br />
diese Art von Überblick. Also<br />
reagieren wir auf diese demografischen<br />
Veränderungen bereits<br />
in sehr frühen Phasen.<br />
Aber eines ist auch klar: Ältere<br />
Menschen wollen kein Fahrzeug<br />
für alte Leute. Sie wünschen<br />
sich nach wie vor sportliche,<br />
progressive und hochwertige<br />
Attribute für ihr Auto.<br />
Wird es in <strong>20</strong> Jahren das,<br />
was wir heute unter Autofahren<br />
verstehen, überhaupt<br />
noch geben, oder sind wir im<br />
Hinblick auf die Fortschritte<br />
bei Assistenzsystemen keine<br />
Fahrer mehr, sondern nur<br />
noch Passagiere?<br />
Stadler: Das glaube ich<br />
nicht. Denn es ist schon mal<br />
juristisch sehr schwierig, den<br />
Fahrer eines Fahrzeuges aus<br />
seiner Verantwortung zu entlassen,<br />
um dann bei einem Unfall<br />
festzustellen: Wer war denn<br />
wirklich schuld? Das bedeutet,<br />
es wird eine ganz klare Zuordnung<br />
der Verantwortung geben.<br />
Und die bleibt dort, wo sie<br />
heute ist – beim Fahrer. Assistenzsysteme<br />
können unterstützen.<br />
Und auf diesem Gebiet<br />
wird sich noch viel entwickeln<br />
– von Telekommunikationsmaßnahmen<br />
bis zu Verkehrsleitsystemen.<br />
Mit dem Forschungsprojekt<br />
„Travolution“,<br />
das wir bereits gemeinsam mit<br />
der Stadt Ingolstadt realisieren,<br />
um den Verkehrsfluss zu optimieren,<br />
geben wir schon jetzt<br />
einen Ausblick auf die Zukunft.<br />
Audi will bis zum Jahr<br />
<strong>20</strong>15 42 Modelle im Markt<br />
haben. Wie viele werden es<br />
dann wohl in <strong>20</strong> Jahren sein?<br />
Stadler: Es ist schon ein Gewaltakt,<br />
diese Hürde mit über<br />
40 Modellen zu packen. Wenn<br />
man einige Jahre zurückblickt,<br />
so haben wir in der Zwischenzeit<br />
die Zahl der Modelle nahezu<br />
verdoppelt. Auch das muss<br />
eine Organisation in der Entwicklung,<br />
in der Produktion,<br />
dem Einkauf, dem Vertrieb,<br />
dem Marketing, dem Personalwesen<br />
bis hin zu Service<br />
und Kundendienst erst einmal<br />
verkraften. Einfach die Modellzahl<br />
zu verdoppeln, das funktioniert<br />
nicht. Wir brauchen<br />
dazu auch die Märkte. Heute<br />
sehen wir die Märkte im Premium-Bereich<br />
für diese 42<br />
Modelle vorbereitet. Was danach<br />
kommt, wird man sehen.<br />
Wird es in Zukunft drei<br />
Fahrzeugvarianten geben, das<br />
Billigauto, das Ökoauto und<br />
das Luxusauto? Und welchen<br />
Marktanteil trauen sie welchem<br />
Segment zu?<br />
Stadler: Ich teile die Meinung<br />
nicht, dass es Billig-,<br />
Öko- und Premium-Autos geben<br />
wird. Es wird sicher einen<br />
Massenmarkt und einen Premium-Markt<br />
geben. Und im<br />
Premium-Segment wird es<br />
beim Thema Ökologie sicher<br />
die meisten Innovationen geben,<br />
weil hier auch Kaufkraft<br />
vorhanden ist. Es ist ein Trugschluss<br />
zu glauben, dass im<br />
Massensegment alle schon<br />
ökologisch unterwegs sind. Die<br />
wirklichen Innovationen, um<br />
den Verbrauch zu senken, die<br />
kommen aus den oberen Segmenten.<br />
Das war bislang so<br />
und das wird auch in Zukunft<br />
so sein. Deshalb wird auch und<br />
vor allem das Luxusauto ein<br />
Öko-Automobil sein.<br />
Werden die Autos in <strong>20</strong><br />
Jahren – gemessen am Einkommen<br />
– gleich teuer, teurer<br />
oder billiger sein?<br />
Stadler: Vom Grundsatz her<br />
gilt immer: Der Preis ist das,<br />
was man bezahlt, der Wert das,<br />
was man bekommt. Darum<br />
gibt es billige Autos und teurere.<br />
Ich gehe davon aus, dass die<br />
Preise eher noch ein bisschen<br />
steigen werden. Wenn es der<br />
Gesellschaft wirklich ein Anliegen<br />
ist, die ökologischen Aspekte<br />
weiter nach vorne zu<br />
bringen und wenn die ganze<br />
Sicherheitsthematik, wie sie<br />
heute gesetzlich verankert<br />
wird, erfüllt werden muss,<br />
dann wird das dazu führen,<br />
dass die Entwicklungskosten<br />
steigen und darüber auch die<br />
Preise.<br />
------------------------------------<br />
„Wir werden unser<br />
weiteres Wachstum<br />
in den Weltmärkten<br />
finden“<br />
------------------------------------<br />
Audi selbst hat es in den<br />
vergangenen Jahrzehnten von<br />
einer eher unbeachteten Marke<br />
an die Spitze der Premium-Hersteller<br />
geschafft. Nun<br />
sieht man an der wechselvollen<br />
Geschichte anderer Hersteller<br />
wie beispielsweise Opel,<br />
dass die Verweildauer im<br />
Olymp der Autobauer durchaus<br />
endlich sein kann. Wo<br />
wird Audi in <strong>20</strong> Jahren stehen?<br />
Stadler: Grundsätzlich ist es<br />
so, dass es für ein Unternehmen<br />
immer etwas einfacher ist,<br />
der Angreifer zu sein als die<br />
Spitze anzuführen. Trotzdem<br />
haben wir vor einigen Jahren<br />
ganz bewusst den Blinker gesetzt<br />
mit dem festen Willen zu<br />
überholen. Nicht mit dem Ziel,<br />
einmal kurz vorne zu sein,<br />
sondern um dauerhaft eine<br />
Führungsposition einzunehmen.<br />
Es gehört auch zum<br />
Selbstbewusstsein eines gesunden<br />
Unternehmens. Wir<br />
sind ganz klar vom Jäger zum<br />
Gejagten geworden. Wir führen<br />
schon längst in einigen Bereichen,<br />
vielleicht schon länger,<br />
als uns das bewusst ist. Und<br />
wir haben den Anspruch ganz<br />
klar definiert: Mitte des nächsten<br />
Jahrzehnts sind wir die führende<br />
Premium-Marke. Man<br />
wird immer wieder ein paar<br />
Schwankungen erleben. Aber<br />
wir sind als Vorstand angetreten,<br />
um das Unternehmen in<br />
eine sichere und wetterfeste<br />
Zukunft zu führen. Und so etwas<br />
geht nur mit dem Anspruch<br />
auf eine Position ganz<br />
vorne.<br />
Angesichts steigenden<br />
Drucks in Sachen Produktivität,<br />
angesichts zunehmender<br />
Automatisierung: Wie viele<br />
Menschen werden in <strong>20</strong> Jahren<br />
bei Audi Arbeit finden?<br />
Stadler: Unser Erfolg zeigt,<br />
dass der Weg, den wir in den<br />
vergangenen Jahren bei Audi<br />
beschritten haben, der richtige<br />
war. Wir haben beispielsweise<br />
Anfang der 90er-Jahre die Motorproduktion<br />
nach Ungarn<br />
ausgelagert, begleitet von vielen<br />
Sorgen hier im Unternehmen.<br />
Und das Ergebnis war,<br />
dass wir in der Beschäftigtenzahl<br />
gewachsen sind, weil wir<br />
die damit hier frei gewordenen<br />
Kapazitäten an der richtigen<br />
Stelle wieder eingesetzt haben.<br />
Wir haben jedes Jahr Produktivitätsfortschritte<br />
gefordert und<br />
auch umgesetzt. Dazu haben<br />
die Mitarbeiter einen entscheidenden<br />
Beitrag geleistet. Denn<br />
ohne die Menschen ist so etwas<br />
nicht machbar. Wenn man<br />
diese Prozesse weiter fortführt,<br />
wird man mit der gleichen Anzahl<br />
an Beschäftigten eine größere<br />
Menge produzieren können.<br />
Wenn wir uns allerdings<br />
unser Produktportfolio ansehen,<br />
das auf über 40 wachsen<br />
wird, gehe ich fest davon aus,<br />
dass wir zum einen intelligent<br />
die in einem Volkswagen-Verbund<br />
vorhandenen Kapazitäten<br />
nutzen müssen. Und dass<br />
wir zum zweiten weitere<br />
Wachstumsschritte machen<br />
müssen. Möglicherweise auch<br />
außerhalb eines Standortes<br />
Deutschland. Damit werden<br />
wir schließlich insgesamt weiter<br />
wachsen. Das heißt, wir haben<br />
auch die Chance, bei der<br />
Zahl der Beschäftigten zu<br />
wachsen. Damit haben wir<br />
auch die Sicherheit an den bestehenden<br />
Standorten, dass<br />
diese stabil bleiben. Wir werden<br />
unser weiteres Wachstum<br />
sicherlich in den Weltmärkten<br />
finden. Westeuropa wird eher<br />
ein stabiler Garant sein. Ich<br />
habe aber auch immer gesagt:<br />
Wachstum geht nur unter der<br />
Bedingung, dass wir schlank<br />
und agil bleiben. Wir wollen<br />
uns unsere unternehmerische<br />
Mittelstandskultur bewahren.<br />
Ich möchte nicht so werden,<br />
wie andere Mitbewerber. Die<br />
sind mittlerweile eine Nummer<br />
zu groß.<br />
Wie sieht die Entwicklung<br />
speziell für Ingolstadt aus?<br />
Stadler: In Ingolstadt werden<br />
wir die Aufgabe haben, die erreichte<br />
Komplexität professionell<br />
zu managen. Ich kenne<br />
kaum ein Automobilwerk, welches<br />
in der Lage ist, eine A4<br />
Limousine, einen A4 Avant,<br />
einen A5 Sportback, das A5<br />
Coupe und einen Q5, dazu den<br />
Karosseriebau für weitere Modelle<br />
in dieser Komplexität zu<br />
managen. Wenn wir das beibehalten<br />
können, dann haben wir<br />
schon einen Riesenschritt in<br />
die Zukunft gemacht.<br />
Audi ist heute bereits wirtschaftlich<br />
und mitunter auch<br />
kulturell das Herzstück von<br />
Ingolstadt und der Region.<br />
Wird Ingolstadt in <strong>20</strong> Jahren<br />
endgültig der Vorort von Audi-Town<br />
sein?<br />
Stadler: Mir wäre viel lieber,<br />
wenn Sie sagen würden München<br />
sei der Vorort von Ingolstadt<br />
(lacht). Ich glaube, dass<br />
Bayern wahrnimmt, dass man<br />
es hier mit einem Automobilzentrum<br />
zu tun hat, mit dem<br />
man rechnen muss. Dass Audi<br />
hier in der Region ein enorm<br />
prägender Faktor ist, ist überhaupt<br />
keine Frage. Wir haben<br />
im Vorstand beim Regionalmanagement<br />
beispielsweise<br />
Maßnahmen in die Wege geleitet,<br />
um unsere Region langfristig<br />
zu einer überaus lebenswerten<br />
zu entwickeln. Wir haben<br />
einen strategischen Ansatz, der<br />
lautet: Wir wollen der attraktivste<br />
Arbeitgeber sein. Wir<br />
wollen die besten Leute an dieses<br />
Unternehmen heranführen.<br />
Damit hat die Region eine<br />
Kernaufgabe, aber eben auch<br />
eine Superchance.
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 5, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Christian Rehberger<br />
(DK) Dieses Bild ist vor dem<br />
Museum mobile ein wiederkehrendes<br />
Phänomen. Ein Lastwagen<br />
rollt heran, und als Empfangskomitee<br />
steht ein Mann<br />
mit hoher Stirn bereit. Er trägt<br />
Sakko und Jeans; er fiebert der<br />
Ankunft der lang ersehnten<br />
Fracht entgegen wie ein nervöser<br />
Bräutigam der Braut. Wenn<br />
sich die Ladeklappe öffnet und<br />
ein Oldtimer, Rennwagen oder<br />
ein sonstiges Leihstück für eine<br />
Ausstellung herausrollt, ist Stefan<br />
Felbers Glück erst einmal<br />
perfekt. „Das erhoffe ich mir<br />
auch von den Besuchern. Dass<br />
sie meinen: Toll, dass sie es geschafft<br />
haben, so ein Auto herzubekommen.“<br />
Als Felber das sagt, sitzt er entspannt<br />
in einem Ledersessel des<br />
Museums. In dem sicheren Wissen,<br />
dass es die Besucher fast<br />
immer begeistert hat, was er und<br />
seine Kollegen vom Museumsteam<br />
mit Hilfe der Audi-Tradition<br />
für Ausstellungen konzipiert<br />
haben. Fast 30 sind es bisher<br />
gewesen. Im Schnitt strömen<br />
25 000 bis 30 000 Besucher<br />
im Quartal in das Werksmuseum.<br />
„Große Freiheit“<br />
Zu Beginn des Jubiläumsjahres<br />
sind dort die ältesten Audis<br />
der Welt zu bewundern. Bald<br />
werden PS-starke Rallyeautos<br />
folgen und im November dann<br />
noch Silberpfeile, die es mit den<br />
vier Ringen seit 75 Jahren gibt.<br />
Das Unternehmen bringe dem<br />
Team großes Vertrauen entgegen,<br />
sagt Felber. „Wir haben<br />
hier eine große Freiheit, automobile<br />
Themen aufzubereiten.“<br />
Er muss sich nicht auf die Audi-<br />
Geschichte beschränken.<br />
Gerade das macht den Reiz<br />
der Sonderausstellungen aus,<br />
die in der Regel zwölf oder 13<br />
Autos umfassen. Für das Thema<br />
Le Mans hatten sie zum Beispiel<br />
einen Renner aus der Sammlung<br />
des Pink-Floyd-Schlagzeugers<br />
Nick Mason ergattert – im<br />
„The Wall“-Design. Für die wohl<br />
erfolgreichste Schau der Museumsgeschichte<br />
mit Filmfahrzeugen<br />
kam ein Aston Martin,<br />
wie ihn James Bond in „Goldfinger“<br />
fährt.<br />
Auf den wartete Felber zum<br />
Beispiel mit der immer gleichen<br />
Begeisterung. „Da einmal drinzusitzen,<br />
das ist doch der Traum<br />
Einmal in Bonds Aston Martin sitzen<br />
Stefan Felber macht Autoträume wahr / Fast 30 Sonderausstellungen im Museum mobile konzipiert<br />
Entwirft für das Museum mobile die Sonderausstellungen: Stefan Felber. Foto: Rehberger<br />
von ganz vielen Leuten“, sagt er.<br />
Seine Liebe zu Oldtimern hat er<br />
entwickelt, als er zum Museumsteam<br />
gestoßen ist. Sein<br />
Weg dorthin war aber etwas verschlungen.<br />
In Münchsmünster<br />
aufgewachsen, wird Felber<br />
schnell auf Audi geeicht. Der<br />
Opa hatte schon bei der Auto<br />
Union gearbeitet, der Vater bei<br />
Audi dann auch 46 Jahre. „Es hat<br />
bei uns immer nur Audis gegeben.“<br />
Doch Stefan Felber, Jahrgang<br />
1971, ist der einzige in der<br />
Familie, der keinen technischen<br />
Beruf ergriffen hat. Er lernte<br />
Bankkaufmann, studierte danach<br />
Jura – und landete doch<br />
noch bei Audi: als Ferienarbeiter<br />
in der Rechtsabteilung. „Dann<br />
kam der unschlagbare Vorschlag,<br />
ich solle doch das Team<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:36:55/<strong>schichtleiter</strong><br />
beim Aufbau des Museums<br />
unterstützen.“ Im Dezember<br />
<strong>20</strong>00 stand die Eröffnung an.<br />
Felber fand schnell Gefallen an<br />
der Aufgabe.<br />
Ansteckende Begeisterung<br />
Autos haben ihn schon immer<br />
interessiert. Nicht so sehr<br />
die Technik. Die eigentlich<br />
überhaupt nicht. Sondern vielmehr,<br />
welche Rolle die Fahrzeuge<br />
in der Gesellschaft spielten<br />
und welche Geschichten es<br />
dazu gibt. „Die Tradition ist die<br />
Fachabteilung, die uns das Futter<br />
gibt“, sagt er. Ausstellungsideen<br />
entstehen dabei auf vielfältige<br />
Weise. Bei Jubiläen, wie<br />
dem <strong>10</strong>0-Jährigen, liegt es auf<br />
der Hand, „die alten Freunde<br />
einzuladen“, sagt er. Also haben<br />
sie etwa aus Prag den ältesten<br />
Audi der Welt einfliegen lassen.<br />
Meist stecken sich die Mitarbeiter<br />
der Audi-Tradition gegenseitig<br />
mit ihrer Begeisterung an.<br />
Manchmal reicht sogar ein<br />
Blick über die Schulter des Kollegen<br />
auf zwei Kopien aus dem<br />
Archiv. Dort war zum Beispiel<br />
von einer Reise mit einem DKW<br />
nach Indien die Rede. So kam<br />
die Idee zu einer Schau über Expeditionsfahrzeuge<br />
auf. Als Felber<br />
und weitere Tradition-Mitarbeiter<br />
in Riga in einem Museum<br />
standen, fiel ihnen bei<br />
einer anderen Gelegenheit eine<br />
Staatskarosse auf. „Macht und<br />
Pracht“ hieß daraufhin die<br />
Schau, in der Fahrzeuge nach<br />
Ingolstadt kamen, die einst John<br />
F. Kennedy, den Papst, Nikita<br />
Chruschtschow oder andere<br />
hochrangige Persönlichkeiten<br />
transportierten.<br />
„Die Themen werden uns nie<br />
ausgehen“, ist Felber überzeugt.<br />
Auf seinem Schreibtisch steht<br />
ein Ordner voll mit Ideen und<br />
Vorschlägen. Persönlich träumt<br />
er davon, ein echtes Mondauto<br />
der NASA oder ein Batmobil aus<br />
einem der Batman-Filme in<br />
Ausstellungen einzubauen.<br />
Doch bei aller Begeisterung<br />
für die eigenen Ideen: „Das Allerwichtigste<br />
ist natürlich, dass<br />
die Besucher zufrieden sind und<br />
sich interessieren.“ Mit einer<br />
denkwürdigen Anekdote erklärt<br />
Felber, wie ihm einmal die Grenzen<br />
seiner Arbeit gezeigt worden<br />
sind. Als er einmal eine rei-<br />
ne Kunstausstellung entworfen<br />
hatte, war ausgerechnet Rennfahrer-Legende<br />
Walter Röhrl zu<br />
Gast. Der meinte mit einem geringschätzigen<br />
Blick auf die<br />
Ausstellungsfläche: „Was ist<br />
denn jetzt das?“<br />
Dieses Erlebnis beschreibt<br />
auch den Spagat, den Felber<br />
und Kollegen hinzulegen haben.<br />
Sie müssen die normalen<br />
Besucher genauso zufrieden<br />
stellen wie die Freaks. Da komme<br />
schon mal jemand und behaupte,<br />
die Rückspiegel seien<br />
nicht historisch korrekt montiert.<br />
Doch fast ausnahmslos<br />
kann Felber dann kontern. „Die<br />
historische Wahrheit ist für uns<br />
sehr wichtig.“ Und die Begeisterung<br />
für den eigenen Beruf<br />
nicht minder.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 8, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Der Unbeugsame<br />
Audi verdankt Fritz Böhm viel – unter anderem die Existenz<br />
Von Christian Silvester<br />
(DK) Er war ein Großkaliber<br />
der Branche, Spross einer bedeutenden<br />
Industriellenfamilie,<br />
international gebildet, Professor<br />
obendrein, einflussreich, wortgewaltig<br />
und berühmt. Doch das<br />
alles beeindruckte seinen Kontrahenten<br />
überhaupt nicht. Fritz<br />
Böhm, Schneidersohn aus dem<br />
Sudetenland, ohne Abitur, dafür<br />
mit Erfahrung als Zwangsarbeiter<br />
in der sowjetischen Autoindustrie,<br />
begegnete Carl Hahn,<br />
dem mächtigen VW-Chef, auf<br />
Augenhöhe. Wie immer. Eine<br />
andere Perspektive hat Böhm<br />
nie gekannt. Zumal der Ingolstädter<br />
Betriebsratsvorsitzende<br />
gleichwohl eine Macht hinter<br />
sich wusste: die Belegschaft von<br />
Audi. Und zwar geschlossen.<br />
Hahn hatte mal wieder dazu<br />
ansetzen lassen, die kleine Konzerntochter<br />
auszupressen; Audi<br />
sollte alle Gewinne bei VW abliefern<br />
und Geld für Investitionen<br />
fortan nur noch von Wolfsburgs<br />
Gnaden erhalten. Mit diesem<br />
Vorhaben kam der Professor<br />
1983 in den VW-Aufsichtsrat –<br />
und dann keinen Schritt weiter.<br />
Denn der stellvertretende Vorsitzende<br />
hieß Böhm. Fritz Böhm.<br />
Der ließ die Sitzung sofort unterbrechen<br />
und das Präsidium<br />
einberufen. Dort fuhr er die<br />
schwere Artillerie der betrieblichen<br />
Mitbestimmung auf. „Das<br />
ist das Ende jeder Kooperation!“,<br />
drohte Böhm. Künftig keinerlei<br />
Sonderschichten mehr in Ingolstadt!<br />
Keine Zustimmung. Zu<br />
nichts. Investitionen oder Krieg.<br />
„Das ist glatte Erpressung!“, soll<br />
Hahn gestammelt haben. „Klar<br />
ist es das“, erwiderte Böhm und<br />
wich keinen Meter. Bis der VW-<br />
Chef aufgab und Audi die Hälfte<br />
des Ertrags behalten durfte.<br />
Kampf für Eigenständigkeit<br />
Natürlich habe er damals bewusst<br />
auf einen Eklat hingearbeitet,<br />
erzählt Böhm, der nächstes<br />
Jahr 90 wird. „Ich hatte keine<br />
Wahl. Audi wäre stranguliert<br />
worden.“ So was kam öfter vor.<br />
Kämpfe für die Selbstbehauptung<br />
zogen sich wie ein roter Faden<br />
durch Leben und Werk des<br />
Fritz Böhm. Der Gegner war immer<br />
der selbe: VW. „Wolfsburg<br />
hat alle paar Jahre gesagt: ,Ach,<br />
was brauchen wir Audi, die können<br />
wir doch übernehmen’.“ Die<br />
technische Entwicklung wollte<br />
VW den Ingolstädtern zusper-<br />
ren, den Vertrieb in Niedersachsen<br />
konzentrieren. Und so fort.<br />
Böhm hielt stets dagegen.<br />
Das selbst formulierte Grundgesetz<br />
über das Selbstverständnis<br />
der Firma Audi, man könnte<br />
auch sagen: die Lex Böhm, hämmerte<br />
er der Belegschaft immer<br />
und immer wieder ein wie einen<br />
Schlachtruf: „Wir besitzen keine<br />
Unabhängigkeit im juristischen<br />
Sinn, aber Eigenständigkeit. Dafür<br />
müssen wir das Motto ,Vorsprung<br />
durch Technik’ mit Leben<br />
erfüllen.“<br />
Verzicht auf Spitzenlöhne<br />
Als VW ebenfalls unter Hahn<br />
den Plan betrieb, die Ingolstädter<br />
Fabrik zum VW-Werk Nummer<br />
7 zu degradieren, schaffte<br />
Böhm das Kunststück, die Audi-<br />
Arbeiter darauf einzuschwören,<br />
den höchst lukrativen VW-Haustarifvertrag<br />
abzulehnen. Verzicht<br />
auf Spitzenlöhne für den<br />
Erhalt der Marke Audi. Die VW-<br />
Führung konnte es nicht fassen.<br />
Sein Selbstbewusstsein muss<br />
damals etwas Furchteinflößendes<br />
gewesen sein. Wegbegleiter<br />
beschreiben Böhm als Machtmenschen,<br />
„der überhaupt keine<br />
Hemmungen gehabt hat, andere<br />
runterzuputzen“. Gleichwohl<br />
sei der Betriebsratsvorsitzende<br />
auch immer einer gewesen,<br />
„der eigene Fehler eingesteht<br />
und sich entschuldigt“.<br />
Fanfarenstöße der Ehrerbietung<br />
bemühte ausgerechnet ein<br />
alter Widersacher: Carl Hahn. In<br />
seiner Autobiografie schreibt er:<br />
„Böhm besaß außergewöhnliche<br />
politische Autorität und intellektuelle<br />
Unabhängigkeit. Für<br />
den Fortbestand von Audi war<br />
Böhm von kaum zu überschätzendem<br />
Einfluss. Er kannte nur<br />
die Interessen von Audi.“<br />
Die Geschichte gibt dieser Extremform<br />
der Markenbindung<br />
Recht. Der Kampf für die Autonomie<br />
von Audi war der Kampf<br />
seines Lebens. Und Böhm, der<br />
Unbeugsame, hat ihn gewonnen.<br />
Praxis im Rangeln hat er bereits<br />
als Bub gesammelt. Geboren<br />
wurde er am 22. Februar<br />
19<strong>20</strong> im tschechoslowakischen<br />
Jägerndorf. Fritz war zwölf, als<br />
ihn der Vater zu Gewerkschaftsversammlungen<br />
mitnahm. Im<br />
Alter von 14 – längst loderte da<br />
die Flamme der Sozialdemokratie<br />
in seiner Brust – schlug er erste<br />
Saalschlachten gegen Nazi-<br />
Horden. „Da ging es ziemlich<br />
hart zu.“ Während seiner Lehre<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:39:24/<strong>schichtleiter</strong><br />
zum kaufmännischen Angestellten<br />
kam er öfter mal mit einem<br />
blauen Auge ins Geschäft.<br />
Den Krieg überlebte er als Infanterist<br />
im Osten. Als Gefangener<br />
der Sowjets musste er Bekanntschaft<br />
mit der Kraftfahrzeugbranche<br />
machen: in der<br />
Gorkowski Awtomobilny Zawod;<br />
jenes Unternehmen, das jetzt bei<br />
Opel einsteigen will. Aber das ist<br />
eine andere Geschichte.<br />
Während der Zwangsarbeit<br />
überlegte sich Böhm, was zu tun<br />
sei, um eine stabile Demokratie<br />
aufzubauen. Auf jeden Fall wollte<br />
er in ein Parlament einziehen.<br />
„Das habe ich mir im Lager fest<br />
vorgenommen.“<br />
1950 kam er frei. Nach Ingolstadt<br />
verschlug es ihn als Trauzeuge<br />
eines Kameraden. Böhm<br />
beschloss zu bleiben und heuerte<br />
bei der Auto-Union an. Die<br />
brauchte „alles außer Kaufleute“.<br />
Kühn verkündete er: „Ich kann<br />
jede Arbeit!“ Das sah der Herr im<br />
Personalbüro indes anders. „Erlernter<br />
Beruf?“ Kaufmännischer<br />
Angestellter – „Ein Bleistiftspitzer!<br />
Ab ins Lager!“ So begann das<br />
Böhmsche Wirken in der Halle<br />
an der Esplanade.<br />
Vom Premiumsegment wagte<br />
die Auto-Union nicht einmal zu<br />
träumen. Wie auch, bei derart<br />
beschränkten Verhältnissen? 77<br />
Pfennige verdiente Böhm in der<br />
Stunde. Er lieferte Rahmenrohre<br />
in die Fertigung. „Auf dem<br />
Rücken. Sowas von primitiv!“ Da<br />
nahm er aus Not den späteren<br />
Slogan „Vorsprung durch Technik“<br />
vorweg und bastelte sich<br />
eine Karre. Viele kauften sich ihr<br />
Werkzeug selber, so karg war die<br />
Fabrik ausgestattet.<br />
Es gab auch Anlass zu Freude:<br />
„Eine enorme Aufbruchstimmung.<br />
Die Leute bauten sich zügig<br />
eine bürgerliche Existenz<br />
auf. Außer denen, die noch Revolution<br />
machen wollten, doch<br />
die waren in der Minderheit.“<br />
Umstürzen wollte der junge<br />
Böhm nichts, aber verbessern.<br />
Bei Veranstaltungen der IG Metall<br />
hat er „schon mal etwas den<br />
Schnabel gewetzt“, weil er erkannt<br />
hatte, „wie schutzbedürftig<br />
die Arbeiter waren“. Als man<br />
dem rhetorisch auffällig begabten<br />
Lageristen 1951 das Amt des<br />
Betriebsratsvorsitzenden antrug,<br />
empfand er dies als Ehre und<br />
nahm es an. Das Problem war<br />
nur: „Ich wusste ja gar nicht, was<br />
so ein Betriebsrat eigentlich ist.“<br />
Ein kampferprobter Kollege<br />
übernahm die fachliche Fein-<br />
<strong>34</strong> Jahre lang Boss des Betriebsrats, Abgeordneter a. D., Ehrenbürger – und Audianer bis ins Mark: Fritz<br />
Böhm vor ehemaligen Werksgebäuden an der Esplanade, wo er 1950 als Lagerist begonnen hat. Foto: Rössle<br />
justierung des Nachwuchsgenossen:<br />
Robert Weisbach, charismatischer<br />
Arbeiterführer aus<br />
dem Egerland, der im Idiom seiner<br />
Heimat verkündete: „Kollege<br />
Behm, mach’ die keine Sorgen,<br />
ich besorge dir Bicher.“<br />
Die Betriebsräte rangen hart<br />
um die Mitbestimmung. Schon<br />
bald gelang es Böhm durchzusetzen,<br />
dass sich die Vertrauensleute<br />
ohne Lohnabzug während<br />
der Arbeitszeit zu Besprechungen<br />
treffen konnten. Vorsprung<br />
durch Information. „Ein großer<br />
Schritt für die Kampfstärke.“<br />
Koalition mit Strauß<br />
Solidarische Kraft war oft gefragt<br />
in jenen Pionierjahren. Besonders<br />
während des dramatischen<br />
Metallerstreiks in Bayern<br />
1954 – ein revolutionäres Erlebnis<br />
für beide Seiten. „Es hatte ja<br />
niemand Streikerfahrung.“ Die<br />
Arbeitgeber suchten ihr Heil in<br />
psychologischer Kriegsführung,<br />
drohten mit Kündigungen und<br />
der Räumung von Werkswohnungen.<br />
Zu ihrem Pech standen<br />
sie Männern wie Böhm gegenüber.<br />
„Die mussten damals einsehen,<br />
dass ohne die Gewerkschaften<br />
nichts geht.“<br />
Das nächste existenzielle Ereignis<br />
in seiner an Bewährungsproben<br />
reichen Betriebsratstätigkeit<br />
brachte die Zweiradkrise<br />
der späten Fünfziger: Das Auto<br />
begann sich als Standardbeförderungsmittel<br />
durchzusetzen.<br />
Daher wollte auch die Auto-Union,<br />
die damals noch zum Daimler-Konzern<br />
gehörte, einen Pkw<br />
herausbringen. Doch zum Entsetzen<br />
der Ingolstädter sollte der<br />
DKW Junior einzig und allein in<br />
Zons bei Düsseldorf produziert<br />
werden, derweil die Motorräder<br />
aus eigener Fertigung kaum jemand<br />
mehr kaufen wollte. 1958<br />
blickte der Standort ins Rheinland<br />
und dann ins Nichts. Böhm<br />
erinnert sich: „Unsere Führung<br />
war ziemlich ohnmächtig.“<br />
Also ergriff er die Initiative.<br />
Glücklicherweise war er im selben<br />
Jahr für die SPD in den Landtag<br />
eingerückt. Mit all seinem<br />
Einfluss formte Böhm eine große,<br />
bayerische Koalition für Ingolstadt.<br />
Sogar mit Franz Josef<br />
Strauß hat er paktiert. Der war<br />
von der Idee, es Nordrhein-<br />
Westfalen zu zeigen, sehr angetan<br />
und machte sich für Staatsbürgschaften<br />
stark. Sie ermöglichten<br />
den Grundstein für die<br />
Werksgebäude an der Ettinger<br />
Straße, dem heutigen Firmensitz.<br />
„Unser Durchbruch!“<br />
Fortan kämpfte Böhm gleich<br />
an drei Fronten: Als Parlamentarier<br />
(dem Bayerischen Landtag<br />
gehörte er bis 1965 an, dem<br />
Bundestag von 1966 bis 1972), im<br />
VW-Aufsichtsrat (1958 bis 1983)<br />
und im Audi-Betriebsrat (1951<br />
bis 1985). Die Auslagerung mehrerer<br />
Bereiche verhindert zu haben,<br />
zählt zu seinen größten<br />
Verdiensten – zumal sein Gegner<br />
Ferdinand Piëch hieß. In leidenschaftlichen<br />
Debatten überzeugte<br />
Böhm den Audi-Chef davon,<br />
dass Werksschutz und Kantine<br />
in der Stammbelegschaft bleiben<br />
müssen. „Wegen der Identifikation!“<br />
Die Einigung erzielten<br />
die zwei einst im Morgengrauen.<br />
An einer Hotelbar.<br />
Böhm und Piëch sind inzwischen<br />
Ehrenbürger der Stadt Ingolstadt.<br />
Auf den Österreicher<br />
lässt der Sudetendeutsche nichts<br />
kommen, „trotz seiner Macken“.<br />
Ein Umstand könnte die Anerkennung<br />
allerdings ein wenig<br />
trüben, denn Ferdinand Piëch<br />
regiert jetzt in Wolfsburg. Und<br />
wie man weiß, gibt es da etwas,<br />
dem ein Fritz Böhm nie – niemals!<br />
– über den Weg trauen<br />
wird: Volkswagen.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum<br />
<strong>10</strong>0sten!<br />
Vielen Dank an einen großartigen Partner.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 9, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Ein starkes Team: Die Belegschaft von Audi hat in schweren Zeiten immer festen Zusammenhalt gezeigt – und nach Ansicht des Betriebsratschefs wird sie das auch in Zukunft tun. Fotos: Audi<br />
Premium-Solidarität<br />
Betriebsratsvorsitzender Peter Mosch lobt den Zusammenhalt der Belegschaft<br />
Von Christian Silvester<br />
(DK) Die Stunde der Bewährungsprobe<br />
kam mit Macht und<br />
viel früher als gedacht. Erst ein<br />
Konflikt, gleich darauf die Krise.<br />
Die Auseinandersetzungen um<br />
den Ergänzungstarifvertrag im<br />
März <strong>20</strong>08, die dunkle Wolken<br />
übers Werk ziehen ließen, gelten<br />
als Gesellenstück des Peter<br />
Mosch, der damals seit zwei Jahren<br />
den Gesamtbetriebsrat leitete.<br />
Kaum war der Streit beigelegt<br />
– „Mit einem Kompromiss,<br />
der sich wirklich sehen lassen<br />
kann“ –, kollabierte in den USA<br />
der Immobilienmarkt; das globale<br />
Unheil nahm seinen Lauf.<br />
Mosch, Jahrgang 1972, Industriemechanikermeister<br />
aus Königsmoos,<br />
beurteilt die Rezession<br />
mit gebotenem Ernst, doch<br />
in eine düstere Stimmung mag<br />
112 Jahre Tradition<br />
er partout nicht verfallen. Aus<br />
gutem Grund: Erst in Zeiten der<br />
Bedrängnis zeige sich die wahre<br />
Kraft der Solidarität in einer<br />
Belegschaft, findet Mosch, und<br />
der Zusammenhalt der Kollegen<br />
bei Audi sei „absolut vorbildlich“.<br />
Das ist seine wertvollste<br />
Erfahrung aus dem Streit um<br />
den Ergänzungstarifvertrag.<br />
Der hätte für fast <strong>10</strong>00 Mitarbeiter<br />
schlechtere Konditionen<br />
bedeutet. Mosch ging mit zwei<br />
festen Vorsätzen in die Verhandlungen:<br />
Transparenz und<br />
Information. „Es kommt nicht<br />
in Frage, dass wir hinter verschlossenen<br />
Türen Vereinbarungen<br />
treffen.“ Regelmäßig seien<br />
alle eingeladen worden, um<br />
Ideen und Strategien des Betriebsrats<br />
zu diskutieren. „Wir<br />
haben eine gemeinsame Auseinandersetzung<br />
geführt.“ Mit<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:42:58/<strong>schichtleiter</strong><br />
Erfolg. Oft hätten Kollegen, denen<br />
der Vertrag nichts anhaben<br />
konnte, klar gesagt: „Wir stehen<br />
an der Seite der Betroffenen!“<br />
Der Chef des Betriebsrats fasst<br />
zusammen: „Wir haben einfach<br />
eine Top-Mannschaft.“<br />
Das hat Mosch schon als Bub<br />
geahnt. Seinen allerersten Eindruck<br />
von der Firma Audi beschreibt<br />
er mit einem schlichten:<br />
„Riesig, einfach riesig.“ Da<br />
wollte er unbedingt dazugehören.<br />
Mit 15 trat er eine Lehrstelle<br />
an. Bald wurde er in die Jugendvertretung<br />
gewählt; für ihn<br />
ein vertrauter Vorgang. „Schon<br />
in der Schule war ich meistens<br />
der Klassensprecher.“<br />
Sehr intelligent sei er, von hoher<br />
Auffassungsgabe und dazu<br />
charismatisch. So spricht einer<br />
über Mosch, der sich auskennt:<br />
Betriebsratlegende Fritz Böhm.<br />
Wir gratulieren<br />
herzlichst zu <strong>10</strong>0 Jahre Audi<br />
Mosch macht dies Lob, so sehr<br />
es ihn freut, ein wenig verlegen.<br />
Wohl auch, weil er zu Zurückhaltung<br />
neigt, anders als Böhm,<br />
das alte Schlachtross. Mitstreiter<br />
beschreiben Mosch als klug<br />
taktierenden Diplomaten.<br />
Die erste Erfahrung einer krisenhaften<br />
Zuspitzung habe sein<br />
Engagement im Betriebsrat mit<br />
Sicherheit beschleunigt, meint<br />
Mosch. Die Jahre 1992/93. Tausende<br />
Audis auf Halde. Kurzarbeit.<br />
Auch er musste öfter daheim<br />
bleiben. „Die Zeit war mit<br />
Existenzängsten verbunden, bis<br />
der A3 die Erlösung brachte“ –<br />
jenes Modell, dem die Firma<br />
auch jetzt verdankt, „dass sie<br />
obenauf ist“. Die damalige Rezession<br />
hat Moschs Krisenrobustheit<br />
nur gestärkt. „So eine<br />
Zeit will man nie wieder erleben,<br />
und wenn, dann nur in ei-<br />
Christian Karl Siebenwurst GmbH & Co. KG Modellfabrik und Formenbau<br />
Industriestraße 31 · 92<strong>34</strong>5 Dietfurt · Telefon: (0 84 64) 6 50 - 0 · Telefax: (0 84 64) 14 14<br />
Aus der Belegschaft – für die Belegschaft: Peter Mosch, gelernter<br />
Industriemechaniker, führt seit Anfang <strong>20</strong>06 den Gesamtbetriebsrat.<br />
nem gesicherten Zustand.“ Das<br />
habe der Betriebsrat <strong>20</strong>05 mit<br />
der „Vereinbarung Zukunft Audi“<br />
geschafft. „Die Stammbelegschaft<br />
ist sicher.“<br />
Zum Glück ist nicht alles Kri-<br />
se. In heiteren Momenten plagen<br />
Mosch die üblichen Luxusprobleme<br />
stolzer Audianer:<br />
„Wenn man mich fragt, welches<br />
Modell das allerschönste<br />
ist – ich weiß es einfach nicht.“<br />
<strong>10</strong>0 Jahre Tradition + Innovation<br />
= „Vorsprung durch Technik“:<br />
Wir wünschen weiter viel Erfolg.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite <strong>10</strong>, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Der Mann am Steuer<br />
Von Christian Fahn<br />
(DK) Er gilt als begnadeter<br />
Techniker, ist offen für neue<br />
Lösungen und hat einige der<br />
entscheidenden Weichen für<br />
Audi gestellt: Ferdinand Piëch,<br />
der vom 1. Januar 1988 bis<br />
zum 31. Dezember 1993 Audi-<br />
Vorstandsvorsitzender war.<br />
Der Weg ist frei<br />
Der legendäre quattro-Antrieb,<br />
mit dem Audi Anfang der<br />
1980er Jahre sein Hosenträger-<br />
Image abgestreift hat, ist so<br />
eine Entwicklung. Irgendwann<br />
im Winter 1976/77 ist ein<br />
Techniker aus Piëchs Reihen<br />
mit einem VW Iltis im hohen<br />
Norden unterwegs. Dieser Iltis,<br />
ein direkter Nachfahre des<br />
DKW Munga, mit dem die<br />
Auto Union aus Ingolstadt in<br />
den 50ern die junge Bundeswehr<br />
ausgerüstet hat, ist mit<br />
einem Allradantrieb ausgerüstet.<br />
Wie wäre es, einen solchen<br />
Antrieb in einen normalen Audi<br />
80 einzubauen? Diese Frage<br />
bewegt den Techniker Jörg<br />
Bensinger. Bei Piëch, damals<br />
Wie Ferdinand Piëch Audi veränderte<br />
Technikchef bei Audi, rennt<br />
Bensinger offene Türen ein.<br />
Die weitere Entwicklung ist<br />
schon hundertfach kolportiert<br />
worden, ist es doch das Paradebeispiel<br />
für Piëchs Handeln.<br />
Wolfsburg winkt ab: „Völlig<br />
überflüssig“, lautet die Einschätzung<br />
aus der Konzernzentrale.<br />
Piëch hält dennoch<br />
an dem Vorhaben fest. In der<br />
Technischen Entwicklung wird<br />
unter völliger, auch hausinterner<br />
Geheimhaltung der Quattro<br />
gebaut. Eher beiläufig präsentiert<br />
Piëch bei einer VW-<br />
Veranstaltung auf einem verschneiten<br />
Alpenpass ein fertiges<br />
Auto. Als der Quattro auf<br />
einem steilen Anstieg rasant<br />
beschleunigt, ist der Damm<br />
gebrochen. VW-Verkaufsvorstand<br />
Werner P. Schmidt ist<br />
überzeugt, der Weg für den<br />
quattro-Antrieb frei.<br />
Machtmensch<br />
Ein solches Vorgehen ist typisch<br />
für Piëch – er ist ein taktisch<br />
und strategisch mit allen<br />
Wassern gewaschener Machtmensch.<br />
Für ihn gilt der Satz:<br />
Ferdinand Piëch kann auf viele Erfolge in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender<br />
bei Audi zurückblicken.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:05:37/sprogies<br />
Das Ziel rechtfertigt die Mittel.<br />
Das bekommen auch die Audianer<br />
mehr als einmal zu spüren.<br />
Mal persönlich, mal trifft<br />
es den ganzen Betrieb.<br />
Absolute Loyalität<br />
Piëchs Abschied von Ingolstadt<br />
bei seinem Wechsel auf<br />
den Vorstandssessel ist so ein<br />
Punkt: Weil er seinen Umzug<br />
mit einem triumphalen Rekord<br />
bei den Produktionszahlen<br />
krönen möchte, lässt der heute<br />
72-Jährige auf Teufel komm<br />
raus produzieren. Die Zahlen<br />
stimmen. Allerdings stehen<br />
sich anschließend Zehntausende<br />
von nagelneuen Audi<br />
die Reifen auf den Halden im<br />
und ums Werk platt. Es dauert<br />
mehr als zwei Jahre, bis Audi<br />
die Folgen dieser zweifelhaften<br />
Rekordjagd überstanden hat.<br />
Kompetenz ist in den Augen<br />
Piëchs nicht unbedingt eine<br />
Qualifikation. Bei der Besetzung<br />
von strategisch entscheidenden<br />
Stellen ist ihm die absolute<br />
Loyalität des Kandidaten<br />
wichtiger. Zumindest in<br />
technischen Fragen fühlt sich<br />
Piëch ohnehin als nahezu unfehlbar.<br />
Auch wenn er sich offen<br />
zu seiner Legasthenie bekennt.<br />
Sein Gegenüber lässt Piëch<br />
meist im Unklaren über seine<br />
Gedanken – auch über seine<br />
Ziele spricht er nur selten offen.<br />
„Du musst erahnen, was<br />
er eigentlich möchte“, sagt ein<br />
langjähriger Weggefährte.<br />
Und es gelingt ihm immer<br />
wieder, Konkurrenten gegenseitig<br />
zu Höchstleistungen anzustacheln<br />
– um möglichst viel<br />
für das Unternehmen als Ganzes<br />
herauszuholen. In seiner<br />
Zeit auf dem Chefsessel des<br />
VW-Konzerns spielt sich eine<br />
typische Episode ab.<br />
Audi plant eine Abrundung<br />
der Modellpalette nach unten:<br />
Der A3 soll die Familie komplettieren.<br />
Während die Audianer<br />
davon ausgehen, dass<br />
das neue Auto selbstverständlich<br />
in Ingolstadt oder<br />
Neckarsulm vom Band laufen<br />
wird, lässt der Konzern wissen,<br />
dass davon nicht auszugehen<br />
sei: Der beste Standort im<br />
Konzern werde den Zuschlag<br />
bekommen. So entbrennt ein<br />
Wettstreit zwischen dem VW-<br />
Werk Brüssel, Skoda im tschechischen<br />
Mlada Boleslav, Seat<br />
in Spanien und eben Audi.<br />
Am Ende macht dennoch<br />
Audi das Rennen: Dafür stimmen<br />
die Mitarbeiter flexibleren<br />
Arbeitszeiten zu, und der Freistaat<br />
Bayern und die Stadt Ingolstadt<br />
steuern das Güterverkehrszentrum<br />
(GVZ) vor den<br />
Toren Audis bei. Ingolstadt<br />
dankt es ihm: Seit <strong>20</strong>01 ist<br />
Piëch Ehrenbürger.<br />
Verloren hat Ferdinand<br />
Piëch, der eigenen Angaben<br />
zufolge zwölf Kinder aus vier<br />
verschiedenen Beziehungen<br />
Von 1988 bis 1993 war Ferdinand Piëch Audi-Vorstandsvorsitzender. In dieser Zeit hat er einige entscheidende<br />
Weichen für das Unternehmen gestellt. Fotos: dpa<br />
hat, bislang nur selten. Aber<br />
auch einer der dunkelsten<br />
Momente seiner Karriere ist<br />
mit Audi verbunden: Am 31.<br />
März 1987 fällt er bei der Wahl<br />
zum neuen Audi-Vorstandschef<br />
durch. Der Aufsichtsrat<br />
verlängert völlig überraschend<br />
noch einmal den Vertrag mit<br />
Wolfgang R. Habbel.<br />
Ein hoher Preis<br />
Allerdings gibt Piëch nicht<br />
auf: Als er droht, Audi zu verlassen<br />
und möglicherweise bei<br />
der Konkurrenz anzuheuern,<br />
beendet der Aufsichtsrat den<br />
Vertrag mit Habbel – Piëch<br />
steht an der Spitze von Audi.<br />
Der Preis dafür ist allerdings<br />
hoch: Habbel war der Mann,<br />
der Piëch den Rücken für den<br />
Quattro und andere Entwicklungen<br />
frei gehalten hat. Der<br />
Mann also, der den Weg für die<br />
Karriere Ferdinand Piëchs frei<br />
gemacht hat.<br />
Jüngster Triumph: Ferdinand Piëch feiert mit dem VfL Wolfsburg die<br />
Deutsche Meisterschaft.
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 11, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Christian Fahn<br />
„Ihn zieht es dahin, wo es Probleme gibt“<br />
(DK) Es war ein feierlicher<br />
Moment: Als Martin Winterkorn<br />
Ende <strong>20</strong>06 das Vorstandsbüro<br />
bei Audi in Ingolstadt<br />
räumte, wurde er von seinen<br />
Mitarbeitern mit Standing Ovations<br />
verabschiedet. Über den<br />
Empfang in Wolfsburg sei besser<br />
geschwiegen: Der fiel damals<br />
eher kühl aus. Das hat sich<br />
inzwischen geändert, denn<br />
Winterkorn ist dabei, den VW-<br />
Konzern ebenso nachhaltig zu<br />
verändern, wie er das mit Audi<br />
getan hat. In Ingolstadt hat er<br />
den Grundstein für die breite<br />
Fächerung der Modellpalette<br />
gelegt und damit das Fundament<br />
für die überraschende<br />
Krisenfestigkeit von Audi.<br />
Zuverlässiger Partner<br />
Der 62-Jährige ist zwar für<br />
seine unmittelbare Umgebung<br />
nicht immer ein angenehmer<br />
Partner – zahlreiche Wutausbrüche<br />
in Führungsrunden sind<br />
verbürgt –, gilt aber als zuverlässiger<br />
Partner. Dabei kann er für<br />
manche Menschen durchaus<br />
anstrengend sein. Umständliche<br />
und mit Fremdwörtern verbrämte<br />
Erklärungen hasst er. In<br />
solchen Situationen folgt dann<br />
regelmäßig der Satz: „Und jetzt<br />
bitte so, dass es auch mein einfaches<br />
Hirn versteht.“ Deshalb<br />
lernt seine Umgebung schnell,<br />
ihn nur mit wirklich gut ausgearbeiteten<br />
Informationen zu<br />
versorgen.<br />
Auch außerhalb seines Kerngebietes<br />
Automobilbau zeichnet<br />
Winterkorn eine fast kindliche,<br />
meist bohrende Neugier<br />
aus: Er will Dinge verstehen, um<br />
sie einzuordnen – und im Bedarfsfall<br />
sofort parat zu haben.<br />
Dieser punktgenaue Einsatz<br />
seines Wissens ist ein Grund für<br />
den Respekt, mit dem die meisten<br />
Gesprächspartner Winter-<br />
Martin Winterkorn hat das Fundament für die überraschende Krisenfestigkeit von Audi gelegt<br />
korn begegnen. Er ist durch und<br />
durch Automann. Wenn er von<br />
Spaltmaßen und Oberflächenstrukturen<br />
redet, merkt auch<br />
der Laie, dass da jemand<br />
spricht, der das Thema verinnerlicht<br />
hat. Nicht umsonst begann<br />
Winterkorns Karriere bei<br />
Audi 1981 als Assistent des Vorstandes<br />
Qualitätssicherung.<br />
Neun Jahre später war er der<br />
Leiter dieses Unternehmensbereiches,<br />
1993 wechselte er als<br />
Leiter der VW-Konzernqualitätssicherung<br />
nach Wolfsburg,<br />
ehe er <strong>20</strong>02 wieder nach Ingolstadt<br />
zurückkehrte, um den<br />
Posten des Vorstandschefs zu<br />
übernehmen.<br />
Im Büro ist Winterkorn nur<br />
selten zu finden. „Ihn zieht es<br />
hinaus ins Werk, dahin, wo es<br />
Probleme gibt“, sagt ein enger<br />
Wegbegleiter. Lieber läuft er<br />
durch die Produktion, prüft mit<br />
geübtem Blick Qualität und<br />
Spaltmaße, streicht über den<br />
Lack. Winterkorn ist ein<br />
Mensch, der fühlen muss.<br />
Selbst wenn er ein Lokal betritt,<br />
streichen seine Hände unwillkürlich<br />
über das Holz des Tisches<br />
oder das Leder des Sessels.<br />
Nicht selten erklärt er<br />
dann, auf welchem Leder man<br />
gerade Platz nimmt und welche<br />
Besonderheiten damit verbunden<br />
sind.<br />
Selbstbewusstes Team<br />
Winterkorn versteht es, seine<br />
Mitarbeiter zu motivieren: Gehörte<br />
es früher zum guten Ton,<br />
künftige Modelle auch vor den<br />
eigenen Führungskräften zu<br />
verstecken, so lädt Winterkorn<br />
schon einmal seine Abteilungsleiter<br />
zu einer internen Präsentation<br />
und zeigt ihnen „die<br />
Autos, die Sie in den nächsten<br />
zehn Jahren bauen werden“.<br />
Das sind die Schritte, die ihm<br />
Bewunderung sichern. Sie sind<br />
aber auch klares Kalkül, denn<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Adecco – Ihr Partner für Personaldienstleistungen –<br />
gratuliert zum <strong>10</strong>0-jährigen Jubiläum.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:45:41/<strong>schichtleiter</strong><br />
Winterkorn will selbstbewusste<br />
Leute um sich scharen. Sein<br />
Credo: Nur ein selbstbewusstes<br />
Team verkörpert eine selbstbewusste<br />
Marke – und nur die<br />
Autos einer selbstbewussten<br />
Marke verkaufen sich gut.<br />
Glamour dagegen ist Winterkorn<br />
ein Graus. Trotzdem bewegt<br />
er sich nach Anlaufschwierigkeiten<br />
in den ersten Jahren<br />
inzwischen perfekt zwischen<br />
den Reichen und Schönen dieser<br />
Welt. Für ihn ist das aber nur<br />
selten Kür, eher schon soldatische<br />
Pflicht seinem Unternehmen<br />
gegenüber.<br />
Kür ist es dann, wenn sich<br />
eine Schnittstelle zur zweiten<br />
großen Leidenschaft Winterkorns<br />
neben dem Auto finden<br />
lässt: dem Fußball. Als Jugendlicher<br />
stand er beim TSV Münchingen<br />
zwischen den Pfosten.<br />
Das tut er inzwischen nur noch<br />
bei Benefizspielen. Aber für ihn<br />
ist es selbstverständlich, bei<br />
den Spielen des VfL Wolfsburg<br />
auf der Tribüne zu stehen. Seine<br />
Fußballleidenschaft ist im<br />
Übrigen dafür verantwortlich,<br />
dass die Stars des FC Bayern<br />
Autos mit den vier Ringen pilotieren.<br />
Im Urlaub zieht es Winterkorn<br />
mit seiner Familie – er ist<br />
verheiratet und hat zwei Söhne<br />
– nach Sardinien. Doch mit<br />
einem Buch im Liegestuhl, das<br />
geht allenfalls zwei, drei Tage<br />
gut, dann setzt er sich ins Auto<br />
und klappert die Autohändler<br />
der Umgebung ab. Er mischt<br />
sich unter die Kaufinteressenten<br />
und lässt sich schon mal<br />
von einem Verkäufer die Vorzüge<br />
des neuen Golf erklären. Unerkannt<br />
kann er sich von langjährigen<br />
VW-Fahrern die<br />
Schwächen der Marke erklären<br />
lassen. Aber auch die Konkurrenz<br />
sucht Winterkorn heim,<br />
um sich die Autohäuser genau<br />
anschauen und – wie immer –<br />
dazuzulernen.<br />
www.adecco.de<br />
Hat das Steuer immer fest in der Hand: Martin Winterkorn war von <strong>20</strong>02 bis <strong>20</strong>06 Vorstandsvorsitzender<br />
bei Audi. Foto: dpa<br />
www.audibkk.de<br />
Wir gratulieren der AUDI AG<br />
zum <strong>10</strong>0. Geburtstag ...<br />
Die langjährige Partnerschaft ist uns Verpflichtung<br />
und Ansporn zugleich.<br />
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Arbeitgeber Deutschlands.<br />
Exklusive Leistungen und kompetente Beratung für die<br />
MitarbeiterInnen der AUDI AG und für die Menschen in<br />
der Region.<br />
Wir freuen uns bei der Weiterentwicklung einer gesundheitsorientierten<br />
Zukunft mitwirken zu dürfen,<br />
wünschen der AUDI AG gelungene Festlichkeiten und<br />
weiterhin viel Erfolg.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 12, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Vom Quattro zum Heckantrieb<br />
Audi ist seit fast drei Jahrzehnten im Motorsport erfolgreich / Zuerst Rallye, dann Tourenwagen und Sportprototypen<br />
Von Oliver Konze<br />
(DK) Rallye-WM? Pikes<br />
Peak? IMSA-GTO? DTM? Le<br />
Mans? Das bedeutendste Motorsport-Highlight<br />
in der Geschichte<br />
von Audi zu benennen,<br />
fällt schwer. Zu erfolgreich<br />
war Audi seit 1980 mit<br />
seinen Hightech-Boliden unterwegs,<br />
zu vielfältig war das<br />
weltweite Engagement in fast<br />
drei Jahrzehnten.<br />
Dennoch pocht das Herz bei<br />
der einen oder anderen Erinnerung<br />
heftiger als normal. Rallye-WM.<br />
San Remo 1981. Eine<br />
Amazone bügelt die Männerwelt,<br />
die Welt der Machos, die<br />
gerne Sprüche über „Frau am<br />
Steuer“ reißt. Michèle Mouton,<br />
Südfranzösin mit dem Temperament<br />
eines Kampfstiers, gewinnt<br />
in Italien. Die Sensation<br />
ist perfekt. Dank Audi quattro.<br />
Mouton erinnert sich: „Die<br />
meisten männlichen Konkurrenten<br />
waren sauer, weil sie<br />
von einer Frau geschlagen<br />
worden waren.“ Einige haben<br />
ihr immerhin „spontan gratuliert“.<br />
Ein sturer Bayer<br />
Weiter: Rallye und Walter<br />
Röhrl. Da wird der Regensburger<br />
zwei Mal Weltmeister, aus<br />
Ingolstädter Sicht leider im Fiat<br />
(1980) und im Opel (1982).<br />
Trotzdem verbinden viele, viele<br />
Menschen den Namen Röhrl<br />
mit Audi. Denn der Perfektionist<br />
ist sich nach dem Ende des<br />
Audi-Engagements in der Rallye-WM<br />
(ab 1984, kein Titel,<br />
nur ein Sieg) nicht zu schade,<br />
zuerst auf nordamerikanischen,<br />
später auf DTM-Pisten<br />
zu beweisen, dass Rallyefahrer<br />
auch sehr gute Rundstreckenpiloten<br />
sind. Umgekehrt ist das<br />
in dieser Reinheit fast nicht<br />
möglich.<br />
Die 24 Stunden von Le Mans <strong>20</strong>00: Audi gewinnt im zweiten Anlauf das erste Mal den Langstrecken-Klassiker in Frankreich. Am Steuer des Audi R8 sitzen Frank Biela, Tom<br />
Kristensen und Emanuele Pirro. Es folgen bis <strong>20</strong>08 sieben weitere Triumphe – ab <strong>20</strong>06 im R<strong>10</strong> TDI mit Zwölfzylinder-Dieselmotor. Fotos: Archiv<br />
Bleiben wir bei Röhrl, dem<br />
bayerischen Sturschädel, der<br />
sich sein Leben lang treu geblieben<br />
ist und deswegen so<br />
viele Fans hat. Röhrl sagt, was<br />
er denkt. Er denkt stets geradeaus,<br />
Umwege kennt seine<br />
Sprache nicht. 1982 wird der<br />
Teil eines Satzes gegen ihn<br />
ausgelegt, als Mouton gewonnen<br />
hatte. Man könne auch<br />
einen Affen in den Audi setzen,<br />
und er würde gewinnen. Röhrl<br />
wollte den technischen Vorsprung<br />
verdeutlichen, den der<br />
quattro-Antrieb darstellte, und<br />
keineswegs die Leistung von<br />
Mouton schmälern.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:09:19/sprogies<br />
Vorsprung, ja den hatte Audi<br />
sehr oft in seiner Motorsportgeschichte.<br />
Eigentlich immer<br />
in kürzester Zeit. Einstieg in<br />
eine Serie, maximal ein Lehrjahr,<br />
dann der durchschlagende<br />
Erfolg. Den Kontrahenten<br />
wurde Angst und Bange, wenn<br />
sich Audi zu ihnen gesellte.<br />
Zum Beispiel die DTM 1990.<br />
Nach den Rallye-Jahren und<br />
dem zweijährigen Ausflug nach<br />
Amerika (TransAm 1988, IMSA-<br />
GTO 1989) galt es, heimisches<br />
Terrain motorsportlich zu beackern<br />
und etwas für den guten<br />
Ruf der Marke zu tun. Also<br />
rein in die DTM, die aufstre-<br />
DTM-Finale Hockenheim 1990: Audi triumphiert im ersten DTM-Jahr. Der siebenfache Laufsieger Hans-<br />
Joachim Stuck (rechts) wird im Audi V8 quattro jodelnder Meister, zu seinen Wasserträgern zählt unter<br />
anderem auch der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl (Mitte).<br />
bendeTourenwagen-Meisterschaft. Es traf sich gut, dass der<br />
mächtige Audi V8 quattro als<br />
Flaggschiff ein sportlicheres<br />
Image bekommen sollte. Also<br />
Hans-Joachim Stuck, Röhrl<br />
und noch ein, zwei Nachwuchsfahrer<br />
in die Allrad-Luxusliner<br />
gesetzt und die Meisterschaft<br />
auf Anhieb gewonnen.<br />
Mercedes-Benz (vor allem<br />
deren Edelpilot Klaus Ludwig)<br />
staunte nicht schlecht (und tut<br />
dies bis heute, wenn ein Audi<br />
in der DTM vorne liegt). BMW<br />
war ebenso geschlagen. Stuck<br />
jodelte bei jedem Laufsieg<br />
(1990 sieben Mal) und ist bis<br />
heute einer der unterhaltsamsten<br />
DTM-Meister in der Historie<br />
dieser Serie.<br />
„Biela wird Mister Audi“<br />
Der loyalste Fahrer, den Audi<br />
je in seinen Reihen hatte, heißt<br />
aber Frank Biela. 1991 stößt<br />
der junge Neusser zu Audi, hatte<br />
im Jahr des Stuck-Triumphes<br />
noch einen 190er Mercedes<br />
pilotiert. Biela wird Stuck-<br />
Nachfolger im Audi V8 quattro<br />
und gewinnt in fast zwei Jahrzehnten<br />
für Audi unendlich<br />
viele Rennen und Titel – sogar<br />
fünf Mal in Le Mans. Biela wird<br />
zum „Mister Audi“ – trotz Mattias<br />
Ekström, Tom Kristensen,<br />
Stuck oder auch Röhrl.<br />
Die DTM erlebte Audi werksseitig<br />
übrigens zwei Mal: Von<br />
1990 bis zum freiwilligen Ausstieg<br />
Mitte 1992 (die Kurbelwelle<br />
war für illegal erklärt worden,<br />
und Audi ob dieser Entscheidung<br />
tendenziell eingeschnappt).<br />
Und dann seit <strong>20</strong>04,<br />
Ende offen.<br />
Rallye San Remo 1985: Walter Röhrl gelingt der letzte Audi-Sieg in<br />
einem heute legendären Gruppe-B-Monster, dem Sport quattro S1. Ab<br />
1987 ersetzen seriennahe Fahrzeuge die spektakulären PS-Maschinen,<br />
die Faszination des Sports wird auf viele Jahre verschwinden.<br />
IMSA-GTO-Meisterschaft 1989 in den USA: Bei Bedarf über <strong>10</strong>00<br />
PS leistet der Fünfzylinder-Turbomotor im 90 quattro, mit dem Audi<br />
den amerikanischen Cowboys das Fürchten lehrt. Die Rennen sind<br />
familiär angehaucht, aus heutiger Sicht aber eher bedeutungslos.<br />
Ein Hightech-Spektakel sind sie dennoch.
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 13, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Oliver Konze<br />
TDI dominiert in Le Mans<br />
(DK) Noch ein Highlight? Pikes<br />
Peak 1987 bitte schön. Wer<br />
Rallyeautos liebt, Röhrl schätzt<br />
und spektakuläre Drifts für das<br />
Wichtigste im Motorsport hält,<br />
kommt hier um ein paar Freudentränen<br />
nicht herum. Den<br />
Film – damals fürs ZDF von Ben<br />
Wett mit heißer Nadel gestrickt<br />
– gibt es bei Audi als Kauf-DVD.<br />
Das knapp <strong>20</strong> Minuten lange<br />
Werk zählt schnell zu den meist<br />
gesehenen Filmen in der persönlichen<br />
DVD-Hitparade.<br />
Man erzählte sich nach dem<br />
Gipfelsturm, Röhrl sei damals<br />
auf den 4301 Meter hohen Berg<br />
in Colorado zuerst einmal mit<br />
seiner Frau Monika hinaufgefahren,<br />
um sich die Kurven,<br />
Ecken, Kanten und gemeinen<br />
RALLYE<br />
1981: Franz Wittmann gewinnt<br />
im Audi quattro die Jänner-Rallye –<br />
die Rallye-Welt steht Kopf. Hannu<br />
Mikkola triumphiert in Schweden –<br />
der erste Sieg bei einem WM-Lauf,<br />
Michèle Mouton ist in San Remo als<br />
erste Frau die Schnellste.<br />
1982: Mouton Vizeweltmeisterin,<br />
Audi gewinnt die Marken-WM.<br />
1983: Mikkola Weltmeister.<br />
1984: Doppelter Triumph: Stig<br />
Blomqvist wird Champion vor<br />
Mikkola, Audi ist die erfolgreichste<br />
Marke.<br />
1985: Bester Audi-Pilot ist Walter<br />
Röhrl als WM-Dritter, er gewinnt<br />
nur die San Remo. Mikkola/Arne<br />
Hertz Sieger der Rallye<br />
Hongkong–Peking, Mouton Gewinnerin<br />
des Pikes Peak Hill Climb.<br />
1986: Audi zieht sich nach der<br />
Portugal-Rallye zurück – offiziell,<br />
weil die Sicherheitsvorkehrungen<br />
in der WM zu lasch waren, inoffi-<br />
ziell, weil der Sport quattro S1<br />
gegen die Rallye-Kanonen Lancia<br />
Delta S4 und Peugeot <strong>20</strong>5T16<br />
chancenlos war. Blomqvist/ Bruno<br />
Berglund gewinnen die Rallye<br />
Hongkong-Peking, Bobby Unser Sr.<br />
auf dem Pikes Peak.<br />
1987: Audi setzte den <strong>20</strong>0 quattro<br />
ein, beschickt nicht alle WM-<br />
Läufe, gewinnt aber immerhin ein<br />
Mal (Safari/Mikkola). Röhrl triumphiert<br />
in Rekordzeit am Pikes Peak.<br />
TOURENWAGEN<br />
1988: Umzug nach Amerika:<br />
TransAm (Audi <strong>20</strong>0 quattro) heißt<br />
die Serie, in der Audi sowohl Fahrer-<br />
(Hurley Haywood) als auch<br />
Markentitel gewinnt.<br />
1989: Wechsel in die IMSA-<br />
GTO-Meisterschaft (Audi 90 quattro).<br />
Trotz sieben Laufsiegen reicht<br />
es nicht zur Meisterschaft.<br />
1990: Einstieg in die DTM (Audi<br />
V8 quattro). Auf Anhieb Fahrer-<br />
Entwickler<br />
aus<br />
www.csi-online.de · www.alu-car.de<br />
Neckarsulm Ingolstadt Sindelfingen München Winterberg<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:47:33/<strong>schichtleiter</strong><br />
DER SIEGESZUG VON AUDI<br />
meister (Hans-Joachim Stuck).<br />
1991: Audi verteidigt den Titel<br />
in der DTM (Frank Biela).<br />
1992: DTM-Ausstieg während<br />
der Saison wegen Unstimmigkeit<br />
<strong>10</strong>0 Jahre Audi – Wir Gratulieren<br />
„Mit jährlich über drei Millionen Bauteilen aus dem Werk Neustadt a.d.<br />
Donau sind wir als Systemlieferant stolz, zu dem Erfolg der Premiumprodukte<br />
beitragen zu dürfen“<br />
www.peguform.de<br />
über die Kurbelwelle am V8.<br />
1993 – 1999: Teilnahme an<br />
Zweiliter-Tourenwagen-Meisterschaften<br />
in aller Welt (Audi 80/Audi<br />
A4). Highlight: 1996 gewinnt Audi<br />
DTM <strong>20</strong>08: Timo Scheider dominiert die Deutsche Tourenwagen-<br />
Meisterschaft und wird verdient Meister. Scheider gewinnt seinen<br />
ersten bedeutenden Titel, das Auto des Jahres ist klar der Audi A4<br />
DTM.<br />
Leidenschaft,<br />
Experten aus Erfahrung!<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zu <strong>10</strong>0 Jahren voller<br />
automobiler Leidenschaft.<br />
Auch Audi-Pilot Kristensen geht in die Geschichte ein<br />
Passagen einzubrennen. Danach<br />
hatte er alles, was er zum<br />
Sieg brauchte: ein perfekt laufendes<br />
Auto, die Strecke vor<br />
dem inneren Auge, den immer<br />
geliebten Kampf gegen die Uhr<br />
und natürlich das Talent, den<br />
Audi auf dem schnellsten Weg<br />
zu den Wolken zu schicken.<br />
Zweite Heimat für Audi<br />
In Le Mans schreibt Audi Geschichte:<br />
<strong>20</strong>06 gewinnt das erste<br />
Mal ein Dieselrennwagen,<br />
der R<strong>10</strong> TDI. 24 Stunden Vollgas<br />
– der Langstreckenklassiker<br />
in Le Mans wird ab 1999 zur<br />
zweiten Heimat von Audi<br />
Sport. <strong>20</strong>00 der erste Gesamtsieg,<br />
<strong>20</strong>08 der vorerst letzte. Der<br />
neunte hätte heuer folgen sollen,<br />
doch der R15 TDI war nicht<br />
schnell genug, um die Peugeot<br />
zu schlagen. Auf ein Neues<br />
<strong>20</strong><strong>10</strong>.<br />
In die Annalen geht auch<br />
Tom Kristensen ein, der <strong>20</strong>08<br />
seinen achten Le-Mans-Sieg<br />
feiert und zum König von Le<br />
Mans aufsteigt. Parallel zu den<br />
Sportprototypen bewegt Kristensen<br />
auch die Renntourenwagen<br />
in der DTM, aber weniger<br />
erfolgreich. Zumindest<br />
springt <strong>20</strong>05 und <strong>20</strong>06 der dritte<br />
Gesamtrang heraus. Audi<br />
engagiert sich in der „neuen“<br />
DTM werksseitig wieder seit<br />
dem Jahr <strong>20</strong>04. Ekström wird<br />
<strong>20</strong>04 und <strong>20</strong><strong>07</strong> Meister, Timo<br />
Scheider <strong>20</strong>08.<br />
War zu Beginn der Motorsportaktivitäten<br />
von Audi<br />
„quattro“ das Synonym für<br />
Unbesiegbarkeit, Vorsprung<br />
durch Technik und Hightech-<br />
Rennwagen, baut Audi inzwischen<br />
– den Regelwerken folgend<br />
und nach den frontgetriebenenZweiliter-Tourenwagen<br />
in den 90er-Jahren – heckgetriebene<br />
Rennwagen. Für Le<br />
Mans und die DTM. Allrad ist<br />
out, es zählt nur, was der Fan<br />
sieht und als Audi erkennen<br />
kann.<br />
Zukunft bleibt offen<br />
Nun mag mancher fragen,<br />
wo sind die Motorsporterfolge<br />
aus früheren Jahrzehnten. Natürlich<br />
gab es Auto-Union-Silberpfeile,<br />
die DKW Monza und<br />
F91 oder die Rennmotorräder<br />
von NSU und DKW. Sie erzählen<br />
eine andere Geschichte.<br />
Der Motorsport bei Audi be-<br />
Le Mans <strong>20</strong>06: Mit dem Audi R<strong>10</strong> TDI gewinnt erstmals ein Dieselrennwagen<br />
die 24 Stunden. Fotos: Archiv<br />
ginnt mit den 80er-Jahren und<br />
dem Engagement in der Rallye-<br />
Weltmeisterschaft.<br />
Was die Motorsport-Zukunft<br />
bringt, ist bei Audi traditionell<br />
sieben Championate (A4 quattro).<br />
<strong>20</strong>01-<strong>20</strong>03: Das Team Abt<br />
Sportsline setzt in der DTM einen<br />
Audi TT-R ein, gewinnt <strong>20</strong>02 mit<br />
Laurent Aiello den Titel.<br />
<strong>20</strong>04: Audi kehrt werksseitig in<br />
die DTM zurück (A4 DTM). Auf<br />
Anhieb Meister: Mattias Ekström.<br />
<strong>20</strong>05: Ekström DTM-Vizemeister.<br />
<strong>20</strong>06: Kristensen DTM-Dritter.<br />
<strong>20</strong><strong>07</strong>: Ekström DTM-Meister.<br />
<strong>20</strong>08: Timo Scheider DTM-<br />
Meister.<br />
SPORTWAGEN<br />
1999: Erster Start mit einem<br />
Sportprototypen. Generalprobe in<br />
Sebring, Höhepunkt in Le Mans.<br />
R8C und R8R gewinnen nicht, in Le<br />
Mans reicht es immerhin zu Platz<br />
drei.<br />
<strong>20</strong>00-<strong>20</strong>02: Drei Siege in Serie<br />
in Le Mans (Biela/Tom Kristensen/Emanuele<br />
Pirro).<br />
AUTO+BUS<br />
Gemeinsam unschlagbar!<br />
<strong>20</strong>03: Bentley soll in Le Mans<br />
gewinnen, ein Privatteam schickt<br />
einen Audi R8 los und belegt Rang<br />
drei hinter der Audi-Konzernschwester<br />
Bentley.<br />
<strong>20</strong>04/<strong>20</strong>05: Audi ist werksseitig<br />
nicht am, Start, Privatteams gewinnen<br />
dennoch mit einem R8.<br />
<strong>20</strong>06: Debüt des R<strong>10</strong> mit TDI-<br />
Dieselmotor in Le Mans – Audi gewinnt.<br />
<strong>20</strong><strong>07</strong>: Audi wiederholt seinen<br />
Le-Mans-Triumph.<br />
<strong>20</strong>08: Wieder ist der R<strong>10</strong> TDI der<br />
Beste – Kristensen gewinnt das<br />
Rennen zum achten Mal.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>: Beim Debüt des neuen<br />
Dieselrennwagens R15 TDI springt<br />
nach dem Sieg in Sebring in Le<br />
Mans nur Platz drei heraus. Von<br />
<strong>20</strong>00 bis <strong>20</strong>08 gewinnt Audi zahlreiche<br />
12-Stunden-Rennen in Sebring,<br />
sowie Fahrer- und Teamwertungen<br />
in der amerikanischen und<br />
europäischen Le-Mans-Serie. ok<br />
Vorsprung für die Umwelt<br />
durch Technik und Vernunft.<br />
Eine sinnvolle Ergänzung, die allen das Leben erleichtert. Die INVG setzt auf ein vernünftiges Miteinander von Auto und Bus.<br />
Wir gratulieren der<br />
Audi AG herzlich<br />
zu ihrer erfolgreichen<br />
Automobilgeschichte<br />
<strong>10</strong>0 Jahre Audi.<br />
bis zum Ende des Jahres offen –<br />
der Vorstand entscheidet stets<br />
spät. Vorerst scheinen der Klassiker<br />
von Le Mans und die<br />
DTM aber gesetzt.<br />
Dabei durften auch wir unsere Leistungen seit 35 Jahren<br />
beim enormen Aufstieg der Audi AG zum Eliteautomobilhersteller<br />
als Geschäftspartner unter Beweis stellen.<br />
Wir danken für die lange Zeit des uns entgegengebrachten Vertrauens<br />
und wünschen dem großen Partner weiterhin viel Erfolg.<br />
Nürnberger Str. <strong>10</strong>8, 85055 Ingolstadt, Tel. (08 41) 95 51 70, Fax (08 41) 9 55 17 21<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 14, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Weltmeister musste sich Respekt erfahren<br />
(DK) Er kam spät, vielleicht<br />
zu spät. Und er musste zu früh<br />
wieder gehen: Walter Röhrl,<br />
zwei Mal Rallye-Weltmeister,<br />
vier Mal Sieger der Rallye Monte<br />
Carlo (mit vier verschiedenen<br />
Autos) und Fahrer des<br />
Jahrtausends, pilotierte von<br />
1984 bis 1992 alles, was Audi<br />
Sport auf die Räder stellte.<br />
„Das schönste Erlebnis war<br />
gleich die erste Rallye, die<br />
Monte 1984“, erzählt der 62jährige<br />
Bayer im Gespräch mit<br />
unserem Redakteur Oliver<br />
Konze.<br />
Hallo Herr Röhrl, wo erwische<br />
ich Sie?<br />
Walter Röhrl: Ich komme<br />
von einem Fahrertraining für<br />
Behinderte. Ein Freund von<br />
mir ist Klinikchef, und einmal<br />
im Jahr bin ich bei seiner Veranstaltung<br />
Instruktor.<br />
Es heißt aber, Sie hätten<br />
fast nie Zeit.<br />
Röhrl: Stimmt, ich bin noch<br />
viel unterwegs. Aber bei diesem<br />
besonderen Fahrertraining bin<br />
ich gern dabei. Das ist doch<br />
Ehrensache.<br />
Viel unterwegs bedeutet<br />
was?<br />
Röhrl: Ach, ich sitz schon<br />
mal <strong>10</strong>00 Kilometer oder mehr<br />
an einem Tag im Auto. Ich<br />
kann einfach nicht nein sagen.<br />
Aber es gefällt mir auch.<br />
Erinnern Sie sich noch, wie<br />
es damals, vor 25 Jahren<br />
war?<br />
Röhrl: Ja, ich kam zu Audi<br />
und hatte das Gefühl, ich wäre<br />
nicht so beliebt bei Audi Sport.<br />
Dabei sind Sie ein zwar direkter,<br />
aber doch sehr netter<br />
und höflicher Mensch.<br />
Röhrl: Ja, aber irgendwie<br />
mochten die mich nicht so<br />
Rallyepilot Walter Röhrl kam 1984 zu Audi Sport: „Es war eine tolle Zeit“<br />
sehr. Ich glaube auch, die haben<br />
mir damals absichtlich die<br />
falschen Reifen montiert, als<br />
ich die erste Rallye, die Monte<br />
Carlo fuhr.<br />
Was Sie aber schließlich<br />
nicht vom Gewinnen abhalten<br />
konnte.<br />
Röhrl: Ich glaube, das war<br />
gut so. Denn verhältnismäßig<br />
schnell habe ich mir Sympathien<br />
erworben.<br />
Durch den Sieg gegen den<br />
auf Schnee und Eis als unbesiegbar<br />
geltenden Stig Blomqvist?<br />
Röhrl: Natürlich war es für<br />
mich erfreulich, dass ich trotzdem<br />
– immerhin saß ich das<br />
erste Mal in einem allradgetrieben<br />
Rallyewagen – gewonnen<br />
habe. Aber ich glaube<br />
auch, dass die Jungs schnell erkannt<br />
haben, der Röhrl sagt<br />
nicht nur ,bitte’ und ,danke’, er<br />
macht auch nichts kaputt und<br />
ist schnell.<br />
Also war die anfängliche<br />
Distanz schnell vergessen?<br />
Röhrl: Ja, ich hatte tolle Jahre<br />
mit und bei Audi. Natürlich<br />
war der erste Sieg im ersten<br />
Rennen wertvoll. Aber eigentlich<br />
gab es viele Ereignisse, die<br />
mir in bester Erinnerung geblieben<br />
sind.<br />
Noch ein Beispiel?<br />
Röhrl: Pikes Peak 1987, der<br />
Sieg im Sport quattro S1 1985<br />
in San Remo, die Entwicklung<br />
der Rennautos für die Rundstrecke,<br />
die DTM im V8 quattro.<br />
Es war schön, die Phase aktiv<br />
mitmachen zu können, in<br />
der sich Audi vom Hosenträger-<br />
Image befreit und zum Premium-Hersteller<br />
gewandelt hat.<br />
Klingt da ein wenig Stolz<br />
mit?<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:13:12/sprogies<br />
Röhrl: Ja, warum auch nicht.<br />
Ich war ein Teil dieser positiven<br />
Entwicklung. Ich durfte<br />
damals mit anstoßen, dass<br />
man eingesehen hat, wie wichtig<br />
es ist, dass intensiv, systematisch<br />
und strukturiert getestet<br />
wird.<br />
Es hat sich rentiert . . .<br />
Röhrl: Ja, weil sich der Erfolg<br />
im Motorsport auf die Qualität<br />
und die Technik in der Serie<br />
niedergeschlagen hat. Audi hat<br />
es eben verstanden, die Motorsport-Erfolge<br />
zu nutzen. Bei<br />
Audi passen die Serienmodelle<br />
Walter Röhrl heute: Der „Lange“ ist Porsche-Repräsentant (auf dem Foto im neuen Panamera) und nach<br />
wie vor fit wie ein Turnschuh.<br />
Pikes Peak International Hill Climb 1987: Es musste ein Rookie aus Good Old Germany, genauer gesagt aus Bayern kommen, um den Amerikanern<br />
zu zeigen, was es heißt, einen Berg mit einem Rallyeauto in Rekordzeit zu erklimmen. Walter Röhrl scharrte am effektivsten im Sand<br />
und prügelte seinen Rallye-Boliden – verwegener hat ein Sport quattro S1 nie ausgesehen – zum Sieg in 4300 Metern Höhe. Fotos: Archiv<br />
zum erfolgreichen Motorsport-<br />
Engagement.<br />
Zurück zu Ihrer Karriere:<br />
Erzählen Sie uns, was den<br />
Rallyesport zu etwas Besonderem<br />
macht?<br />
Röhrl: Weil es einfach nicht<br />
reicht, wenn du dir zehn, zwölf<br />
Kurven merken kannst, sondern<br />
weil du Talent brauchst,<br />
ohne das du nie ein guter Rallyefahrer<br />
wirst. Du kannst die<br />
Wertungsprüfungen nicht einfach<br />
systematisch einstudieren.<br />
Das geht nicht. Der Rallyepilot<br />
fährt intuitiv, Schwächen deckt<br />
der Rallyesport sofort auf.<br />
Ein Zauberer also?<br />
Röhrl: Nein, aber zu meiner<br />
Zeit musstest du in der Nacht<br />
sehen wie ein Adler, du brauchtest<br />
Kondition und Konzentration<br />
für viele Kilometer am<br />
physikalischen und fahrerischen<br />
Limit.<br />
Aber da waren Sie ja mit<br />
Ihrem Beifahrer immer alleine<br />
unterwegs.<br />
Röhrl: Ja, wir brauchten nur<br />
den Kampf gegen die Uhr.<br />
Zweikämpfe mit oder gar linke<br />
Touren gegen Konkurrenten<br />
auf dem Weg zum Sieg – das<br />
war nie meine Welt.<br />
Aber Sie haben es genossen,<br />
im Audi 90 quattro, im Audi<br />
<strong>20</strong>0 quattro, im Audi V8 quattro.<br />
Röhrl: Natürlich. Es war mir<br />
wichtig, zu beweisen, dass ein<br />
guter Rallyefahrer auch auf der<br />
Rundstrecke gut ist und gewinnen<br />
kann.<br />
Sie sind inzwischen Porsche-<br />
Repräsentant. Haben Sie noch<br />
Kontakt zu Ihren ehemaligen<br />
Mechanikern oder Team -<br />
mitgliedern?<br />
Röhrl: Ich bin ja ein, zwei<br />
Mal im Jahr bei Audi. Da besuche<br />
ich immer die Jungs bei<br />
Audi Sport, die ich aus meiner<br />
Zeit bei Audi noch kenne.<br />
Weil es der Anstand verlangt?<br />
Röhrl: Nein, weil ich glaube,<br />
dass die Verbindung zwischen<br />
Rallyefahrer und Mechaniker<br />
eine viel intensivere ist als die<br />
zwischen Rundstreckenpilot<br />
und Mechaniker. Bei einer Rallye<br />
hetzen die Jungs im Auto<br />
zum nächsten Servicepunkt,<br />
damit sie rechtzeitig für dich<br />
und das Auto da sind. Das<br />
schweißt zusammen.<br />
Wie schaut es aus mit den<br />
Fahrerkollegen aus Audi-Zeiten.<br />
Sehen Sie sich noch?<br />
Röhrl: Nicht so oft, wie man<br />
meinen könnte. Ich fahre zwar<br />
mit dem Christian (Geistdörfer,<br />
Anm. d. Red.) demnächst die<br />
Heidelberg Historic, aber wir<br />
leben unsere Leben. Den Stig<br />
(Blomqvist, Anm. d. Red.) treffe<br />
ich öfter auf Oldtimerveranstaltungen,<br />
der Hannu (Mikkola,<br />
Anm. d. Red.) ist ganz der Gentleman.<br />
Und zur Michèle<br />
(Mouton, Anm. d. Red.) habe<br />
ich das beste Verhältnis.<br />
Gibt es einen Lieblingskollegen?<br />
Röhrl: Ja, zwei sogar: Ich<br />
schätze den Franz Wittmann<br />
sehr und den Haider Sepp sowieso.<br />
Wenn Sie so zurückblicken<br />
auf Ihre Karriere: Bereuen Sie<br />
irgendetwas?<br />
Röhrl: Eigentlich nicht.<br />
Okay, ich könnte nun sagen:<br />
Ich war zu lange bei Opel, ich<br />
habe zu lange gewartet, um<br />
von Fiat wegzugehen, ich hätte<br />
bei Mercedes nicht unterschreiben<br />
dürfen. Das mag alles<br />
stimmen. Aber ich bereue<br />
nichts. Ich würde es vielleicht<br />
sogar wieder so machen.<br />
RÖHRL IN INGOLSTADT<br />
Vier Mal fährt der zweifache<br />
Rallye-Weltmeister Walter<br />
Röhrl in diesem Jahr exklusiv<br />
für Audi. Ein Mal tritt<br />
der Porsche-Repräsentant in<br />
Ingolstadt auf: am 18. Juli<br />
auf dem Donauring.<br />
Nach den Demonstrationen<br />
seines außergewöhnlichen<br />
Fahrkönnens beim Festival<br />
of Speed im südengli-<br />
schen Goodwood und bei<br />
der Heidelberg Historic (zusammen<br />
mit seinem ehemaligen<br />
Beifahrer Christian<br />
Geistdörfer) wartet der Donauring:<br />
Röhrl im Rallye-<br />
Audi quattro – es gibt kaum<br />
etwas Faszinierenderes.<br />
Im Oktober steht dann<br />
noch die Eifel Classic auf<br />
dem Nürburgring an. DK
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 15, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Beim Abholen ihrer Fahrzeuge: Die alpine Damen-Mannschaft.<br />
Fußballnationalspieler Miroslav Klose.<br />
Holt schon mal den Wagen: Schauspieler Fritz Wepper.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:48:55/<strong>schichtleiter</strong><br />
Prominente<br />
Audi-Fahrer<br />
FC-Barcelona-Stürmer Lionel Messi.<br />
Franz Beckenbauer nimmt den Schlüssel von Rupert Stadler entgegen.<br />
Stabhochspringer Tim Lobinger.<br />
MTV-Moderator Markus Kavka.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 18, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Tom Webel<br />
(DK) In der Gegenwart<br />
scheint es oft, als wären die<br />
Dinge schon immer gewesen,<br />
wie sie sind. Oder zumindest,<br />
als hätten sie nicht anders<br />
kommen können. Der Blick in<br />
die Vergangenheit zeigt: Das<br />
Gegenteil ist der Fall. Deswegen<br />
ist es ein Trugschluss zu<br />
glauben, dass Audi ein Premium-Hersteller<br />
werden musste.<br />
Denn die Geschichte des<br />
Unternehmens in den vergangenen<br />
40 Jahren ist die Geschichte<br />
von einigen Autos, die<br />
den Imagewandel erst ermöglicht<br />
haben. Noch viel mehr ist<br />
es die Geschichte der Männer,<br />
die diese Autos gebaut haben.<br />
Anweisung ignoriert<br />
Sie beginnt in den 1960er<br />
Jahren mit einem Ingenieur,<br />
der Audi so stark prägte, dass<br />
das Firmengelände zeitweise<br />
„Ludwigsburg“ genannt wurde:<br />
Ludwig Kraus, Maschinenbauer<br />
und Technikvorstand.<br />
Eines Morgens sagte er zu seiner<br />
Frau: „Sollte ich heute Mittag<br />
nach Hause kommen, wurde<br />
ich gefeuert.“ Kraus hatte<br />
Gründe, an seiner Zukunft bei<br />
Audi zu zweifeln.<br />
Er und seine Mitarbeiter hatten<br />
von der Konzernmutter<br />
Volkswagen den Auftrag bekommen,<br />
den Audi 72 weiterzuentwickeln.<br />
Doch sie hatten<br />
die Anweisung ignoriert und<br />
verschwiegen, dass sie an<br />
einem komplett neuen Auto<br />
arbeiteten, dem ersten Audi<br />
<strong>10</strong>0. Und nun kam Heinrich<br />
Nordhoff, der Vorstandsvorsitzende<br />
von VW, nach Ingolstadt,<br />
um sich den Audi 72 anzuschauen.<br />
Der 1997 verstorbene<br />
Ludwig Kraus beschrieb<br />
die Szene später so: „Der Audi<br />
<strong>10</strong>0 stand hinter einem Vorhang<br />
und war von einer mehrfach<br />
geflickten alten Decke zugedeckt,<br />
immer nach dem Motto:<br />
arm, aber sauber. Ich ließ<br />
den Vorhang wegziehen und<br />
die Drehscheibe setzte das<br />
Modell in Bewegung. Nordhoff<br />
schritt mehrmals um das Fahrzeug<br />
herum und hatte zuerst<br />
einen roten Nacken. Das bedeutete<br />
bei ihm Wut und Zorn.<br />
Aber plötzlich änderte sich die<br />
Nackenfarbe und sein Gesicht<br />
wurde freundlicher.“<br />
Die Chuzpe von Kraus und<br />
seinen Mitarbeitern wurde belohnt:<br />
Nordhoff gab seinen Segen,<br />
und der Audi <strong>10</strong>0 verkaufte<br />
sich von 1968 bis 1976 mehr<br />
als 800 000 Mal. Franz Behles<br />
war damals einer der leitenden<br />
Ingenieure bei Audi. „Es hatte<br />
sich gezeigt, dass die Zeit des<br />
VW Käfers zu Ende geht“, erinnert<br />
er sich. „Das hat auch<br />
Nordhoff verstanden.“<br />
Doch es ist schwer, ein Auto<br />
im Geheimen zu bauen. Denn<br />
die Teststrecke von VW war tabu.<br />
Also erprobten die Inge-<br />
Geheimprojekt und Raumwunder<br />
Die Entwicklung von Audi hing maßgeblich von einigen wenigen Modellen und ihren Ingenieuren ab<br />
Gruppenbild mit Audi 50: Ingenieure, die an der Entwicklung der Erfolgsmodelle Audi 50 und Audi 80 beteiligt waren, tauschten im vergangenen<br />
Jahr Erinnerungen aus. Foto: Rössle<br />
nieure den Audi <strong>10</strong>0 C1 auf öffentlichen<br />
Straßen in der Region,<br />
größtenteils in der Nacht.<br />
„Wir sind mit dem Auto damals<br />
von Wettstetten nach Beilngries<br />
und wieder zurück gefahren“,<br />
erinnert sich Hans-Günther<br />
Haldenwanger. „Auch die<br />
Fahrdynamikversuche machten<br />
wir auf öffentlichen Straßen“,<br />
berichtet Eckart Albat.<br />
Besonders dazu geeignet war<br />
das ehemalige Reichsparteitagsgelände<br />
in Nürnberg.<br />
Audi 50 als Plan B<br />
So kam es, dass Frau Kraus<br />
noch etliche Jahre am Mittagstisch<br />
auf die Gesellschaft ihres<br />
Mannes Ludwig verzichten<br />
musste. Denn er wurde nicht<br />
gefeuert. Im Gegenteil: Er war<br />
in den folgenden Jahren federführend<br />
bei der Entwicklung<br />
neuer Audi-Modelle. Die heimliche<br />
Arbeit am Audi <strong>10</strong>0 sicherte<br />
den Erhalt der Marke<br />
Audi. Und die Arbeit der Ingenieure<br />
in diesen und in den<br />
kommenden Jahren auch das<br />
Überleben von Volkswagen.<br />
In Wolfsburg hatte man viel<br />
zu lange den Käfer gebaut. Der<br />
mochte das Wirtschaftswundersymbol<br />
schlechthin sein.<br />
Aber auch Symbole veralten. In<br />
letzter Minute schaffte es VW,<br />
seine Produktion auf moderne<br />
Modelle umzustellen – dank<br />
massiver Technologietransfers<br />
von Ingolstadt nach Wolfsburg.<br />
Das erste neue Modell war der<br />
Golf. Doch die Verantwortlichen<br />
trauten es dem eckigen Auto<br />
nicht zu, ein würdiger Nachfolger<br />
des Käfers zu sein. Ein Plan<br />
B musste her: der Audi 50. Der<br />
50 war eine komplette Neu-<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:38:35/sprogies<br />
entwicklung. „Es war eines der<br />
leichtesten Autos seiner Zeit“,<br />
sagt Haldenwanger. Für die<br />
Präsentation des Autos hätten<br />
die Audi-Mitarbeiter ein neues<br />
Maß erfunden, berichtet Eckart<br />
Albat. „Von der Ferse des Fahrers<br />
bis zur Oberkante der Rückenlehne<br />
der hinteren Sitzbank.“<br />
Da sei der 50 sogar besser<br />
gewesen als der damalige<br />
Fünfer-BMW.<br />
Der Audi 50 diente dann<br />
auch als Basis für den VW Polo.<br />
1978 wurde die Produktion des<br />
50 allerdings eingestellt: Die<br />
Konzernchefs wollten dem<br />
Polo nicht hausintern das Wasser<br />
abgraben. Eine wesentlich<br />
längere Karriere war dem großen<br />
Bruder des 50 vorbehalten,<br />
dem Audi 80. In dem wurde ab<br />
1972 moderne Technik erprobt,<br />
die dann auch anderweitig<br />
verbaut wurde. Zum Beispiel<br />
im ersten VW Passat. Der<br />
ist nichts anderes als ein Audi<br />
80 mit Schrägheck und modifizierter<br />
Hinterachse.<br />
Basis aller Motoren<br />
Zu besonderem Ruhm gelangten<br />
die Motoren des Audi<br />
80. Sie wurden auch im Golf<br />
und im Passat verbaut und waren<br />
viele Jahre lang die Basis aller<br />
Motoren des VW Konzerns.<br />
Noch heute stammen die VW-<br />
Vierzylindermotoren vom intern<br />
EA 827 bezeichneten Motor<br />
des Audi 80 ab.<br />
Andere Technologien erprobten<br />
die Audi-Ingenieure<br />
im Audi <strong>10</strong>0 C3, der zu einer<br />
Automobil-Ikone der 1980er<br />
werden sollte: Die scheinbar<br />
endlos lange Karosserie ist elegant,<br />
die Linienführung klar,<br />
die flach stehende Frontscheibe<br />
würde auch zu einem<br />
Sportwagen passen. Das ist<br />
kein Zufall. Tatsächlich wagten<br />
die Ingolstädter Ingenieure für<br />
dieses Auto einen Blick über<br />
die Alpen.<br />
„Wir haben damals auf Messen<br />
immer wieder gesehen,<br />
dass italienische Spitzenfahrzeuge<br />
geklebte Scheiben haben“,<br />
berichtet Eckart Albat.<br />
Das habe Ferdinand Piëch –<br />
der damals Vorstand der Ent-<br />
Der Audi <strong>10</strong>0 – im Geheimen in Ingolstadt entwickelt – verkaufte sich von 1968 bis 1976 mehr als<br />
800 000 Mal. Foto: Audi<br />
wicklung war – gefallen, „weil<br />
diese Wagen sehr glatte Oberflächen<br />
hatten“. Zu dieser Zeit<br />
war es nämlich bei Großserienmodellen<br />
üblich, Scheiben<br />
mittels wulstiger Gummiprofile<br />
im Scheibenrahmen festzuklemmen.<br />
Die Ingolstädter Ingenieure<br />
machten sich ans Werk, mit anfangs<br />
eher durchwachsenem<br />
Erfolg. Karl Bauer erinnert sich:<br />
„Bei den ersten Crashtests sind<br />
uns die Scheiben reihenweise<br />
nach vorne weg geflogen.“ Irgendwann<br />
waren die richtigen<br />
Klebstoffe gefunden. Die Karosserie<br />
des neuen Audi <strong>10</strong>0<br />
wurde durch die neuen Scheiben<br />
steifer, der Luftwiderstand<br />
sank, der Kraftstoffverbrauch<br />
auch. Bald wurden geklebte<br />
Scheiben zum Standard. Sie<br />
sind es bis heute geblieben.<br />
Allerdings waren damit nicht<br />
alle Probleme gelöst. „Die Frage<br />
lautete nun: Wie bekommen<br />
wir sie wieder heraus, wenn sie<br />
kaputt sind?“, erinnert sich<br />
Fritz Naumann. „Wir haben<br />
dann in Werkstätten Schulungen<br />
durchgeführt und gezeigt,<br />
wie man mit Stahldraht die<br />
Dichtungen durchschneiden<br />
kann.“<br />
Auch bei anderen Bauteilen<br />
betraten die Ingolstädter Ingenieure<br />
Neuland. So war es damals<br />
üblich, die Dachverkleidung<br />
an Drähten, sogenannten<br />
Spriegeln, unter das Wagendach<br />
zu hängen. „Wir haben<br />
probiert, ob man den Dachhimmel<br />
nicht auch ans Dach<br />
kleben kann“, erinnert sich<br />
Bauer.<br />
Möglich war das schon. Allerdings<br />
befürchteten die<br />
Techniker, dass die neue Konstruktion<br />
aus dünnerem Blech<br />
und verklebter Kunststoffverkleidung<br />
bei Hagel Schaden<br />
nehmen könnte. Also simulierten<br />
die Audi-Ingenieure Hagelschauer,<br />
mit physikalischer<br />
Genauigkeit und kindlicher<br />
Freude an der Zerstörung: Sie<br />
beschossen Audi-<strong>10</strong>0-Dächer<br />
mit Stahlkugeln.<br />
„Es hat sich herausgestellt,<br />
dass die neue Dachkonstruktion<br />
wesentlich stabiler ist als<br />
die alte“, sagt Bauer. Das neue<br />
Dach war dünner, also konnte<br />
es niedriger sein, bei gleicher<br />
Innenhöhe. Auch das tat dem<br />
Luftwiderstand gut. Der Audi<br />
<strong>10</strong>0 C3 konnte sogar als „cw-<br />
Wert-Weltmeister“ vermarktet<br />
werden.<br />
Auch die Ingolstädter Motorenentwickler<br />
betraten mit<br />
dem C3 Neuland. Noch heute<br />
ist das Auto für seine Fünfzylinder-Motoren<br />
bekannt. Später<br />
wurden diese Motoren mit<br />
Turboladern kombiniert. „Das<br />
hat Audi ins Gespräch gebracht“,<br />
erinnert sich Franz<br />
Hauk. „Und für uns war es der<br />
Einstieg in die Premiumklasse.“<br />
Vor allem auch wegen der<br />
Kombination mit dem Allradantrieb<br />
quattro.
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 19, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Der Audi quattro wurde 1980 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zuvor mussten die Audi-Ingenieure den VW-Vorstand vom Nutzen des<br />
Allradantriebs überzeugen. Foto: Audi<br />
Drei Männer und ein Iltis im Schnee<br />
Allradantrieb überzeugte im Straßengraben und auf der Winterreifen-Teststrecke<br />
(tow) Die Geschichte des<br />
quattro beginnt in Finnland.<br />
Dort machten Audi-Ingenieure<br />
regelmäßig Testfahrten. Hans-<br />
Günther Haldenwanger erinnert<br />
sich: „Beim Bremsen<br />
wurde man auf den vereisten<br />
und verschneiten Straßen nur<br />
unwesentlich schneller.“ 1977<br />
waren die Ingolstädter wieder<br />
mit etlichen Audis und einem<br />
Iltis nach Finnland gefahren.<br />
Der Iltis war ein Allrad-Auto,<br />
das bei Audi für VW entwickelt<br />
worden war.<br />
Es muss gegen Mitternacht<br />
gewesen sein, mitten in einem<br />
dunklen, verschneiten finnischen<br />
Wald: Drei Männer<br />
standen neben einem Iltis, der<br />
im Straßengraben lag, tief in<br />
einem Schneehaufen. Franz<br />
Behles, damals leitender Inge-<br />
nieur bei Audi, hatte den Wagen<br />
da hinein bugsiert. Die Ingenieure<br />
schaufelten, bis der<br />
Iltis zumindest auf der linken<br />
Seite wieder Boden unter den<br />
Rädern hatte. Nun kam der<br />
Wagen ohne weitere Hilfe frei.<br />
Karl Bauer erinnert sich: „Da<br />
war dann auch Behles überzeugt,<br />
dass man mit einem Allradantrieb<br />
etwas anfangen<br />
kann.“<br />
Zurück in Deutschland,<br />
überzeugte Jörg Bensinger, der<br />
Leiter des Fahrwerksversuchs,<br />
der in Finnland mit dabei gewesen<br />
war, Ferdinand Piëch<br />
davon, einen Audi-80-Prototyp<br />
mit Allradantrieb herzustellen.<br />
1978 wurde das Auto dem VW-<br />
Vorstand auf einer verschneiten<br />
Steigung in Österreich präsentiert,<br />
auf der sonst Winter-<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:52:08/<strong>schichtleiter</strong><br />
reifen und Schneeketten getestet<br />
wurden. Der quattro-Prototyp<br />
meisterte die Steigung. Anschließend<br />
fragten die Audi-<br />
Ingenieure, ob sie nun auch<br />
einmal Winterreifen aufziehen<br />
sollten.<br />
Der erste offizielle Audi<br />
quattro wurde 1980 auf dem<br />
Genfer Automobilsalon vorgestellt.<br />
Im Motorraum werkelte<br />
ein Fünfzylindermotor, der<br />
dank Turbolader <strong>20</strong>0 PS stark<br />
war. „Das war eigentlich ein Iltis<br />
mit <strong>20</strong>0 PS“, sagt Bauer lächelnd.<br />
Es folgten zahlreiche<br />
Siege bei Rennen.<br />
Unter anderem gewann 1984<br />
ein junger Mann, der in Regensburg,<br />
also nur 60 Kilometer<br />
von Ingolstadt entfernt,<br />
aufgewachsen war, die Rallye<br />
Monte Carlo in einem Audi<br />
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quattro: Walter Röhrl. Der Rest<br />
ist Rennsportgeschichte. Und<br />
für Audi war der Weg zu einem<br />
sportlichen Image bereitet.<br />
Die Entwicklung zeigt, wie<br />
eine Firmengeschichte von einigen<br />
wenigen Modellen abhängen<br />
kann. Wo wäre Audi<br />
heute ohne den ersten Audi<br />
<strong>10</strong>0? Oder ohne den quattro?<br />
Man kann nur raten. Doch die<br />
meisten Ingolstädter werden<br />
froh sein, dass Franz Behles,<br />
Hans-Günther Haldenwanger,<br />
Eckart Albat, Karl Bauer, Fritz<br />
Naumann, Franz Hauk sowie<br />
ihre Kollegen in der Entwicklung<br />
wie auch in der Produktion<br />
getan haben, was sie getan<br />
haben. Denn letztlich ist<br />
eine Automarke vor allem<br />
eines: die Summe der Talente<br />
ihrer Mitarbeiter.<br />
Audi Typ A 19<strong>10</strong><br />
„...treffen wir<br />
uns in Sandizell“<br />
Die Flucht Carl Hahns nach Bayern<br />
Von Christian Fahn<br />
Faszinierende Automobile<br />
kommen aus Ingolstadt,<br />
Putztücher von Mewa.<br />
Typisch deutsch.<br />
Typisch Mewa.<br />
(DK) Das idyllische Wasserschloss<br />
in Sandizell vor den Toren<br />
Schrobenhausens ist in den<br />
Wirren der unmittelbaren<br />
Nachkriegstage einer der Fixpunkte<br />
für den Neuanfang der<br />
Auto Union. „Renngraf“ Carl<br />
Max von Sandizell war in den<br />
1930er Jahren für die Auto<br />
Union gefahren. Umgekehrt<br />
reiste die Familie von Carl Hahn,<br />
der in der Auto Union die Geschicke<br />
von DKW leitete, zur<br />
Sommerfrische nach Schloss<br />
Sandizell. Carl Hahn, Vater des<br />
späteren VW-Chefs Carl Hahn,<br />
gab also in den letzten Kriegstagen<br />
die Parole aus: „Wenn wir<br />
uns aus den Augen verlieren,<br />
treffen wir uns in Sandizell.“<br />
Nachdem er mit seiner Panzerkanone,<br />
die in einer Stellung<br />
irgendwo vor Chemnitz eingegraben<br />
war, die letzte Munition<br />
verschossen hatte, kletterte also<br />
Sohn Carl aus dem Schützengraben<br />
und machte sich auf den<br />
Weg. Tage- und nächtelang<br />
marschierte er Richtung Südwesten,<br />
umging die US-amerikanischen<br />
Kontrollposten, versteckte<br />
sich im Unterholz vor<br />
umherstreifenden Plünderern<br />
und kam schließlich nach Sandizell.<br />
Der Marsch ist Hahn junior<br />
als „eine wunderbare Wanderung“<br />
in Erinnerung geblieben.<br />
Im Kontrast zu den völlig<br />
zerbombten sächsischen Industriestädten<br />
erschien im die<br />
Landschaft in Bayern friedlich<br />
und unzerstört.<br />
In Sandizell wartete er allerdings<br />
vergeblich auf den Rest<br />
der Familie. Also marschierte er<br />
die 4<strong>20</strong> Kilometer zurück. Daheim<br />
in Chemnitz traf er den Vater<br />
eher zufällig – vor einer Aushangtafel<br />
der Besatzungstruppen.<br />
Die neuerliche Reise nach<br />
Sandizell trat die Familie vereint<br />
und deutlich bequemer an: Va-<br />
Audi wird <strong>10</strong>0 Jahre alt! Wir gratulieren herzlich und danken für ein Stück<br />
automobile Geschichte. Und wir sind stolz, Partner in Sachen Textil-<br />
Management zu sein. www.mewa.de<br />
Wir gratulieren!<br />
Idyllischer Ort: Schloss Sandizell<br />
bei Schrobenhausen. Foto: oh<br />
ter Hahn hatte zwei Autos versteckt<br />
und Benzin gebunkert.<br />
Inwieweit der anschließende<br />
Aufenthalt auf Schloss Sandizell<br />
mit der Entscheidung, die Auto<br />
Union nach Ingolstadt zu verlegen,<br />
zu tun hat, ist bis heute<br />
nicht eindeutig geklärt. Die<br />
Hahns jedenfalls gingen später<br />
ins Rheinland, wo in Düsseldorf<br />
auch die Pkw-Fertigung von<br />
DKW wenig später wieder aufgenommen<br />
wurde.<br />
Aber möglicherweise gaben ja<br />
die Kamingespräche zwischen<br />
Vater Hahn und dem „Renngrafen“<br />
Carl Max, der seinem<br />
Freund wohl von den leeren Kasernen<br />
in der alten Festungsstadt<br />
Ingolstadt und dem Autobahn-<br />
und Eisenbahnanschluss<br />
erzählte, den Ausschlag. Oder<br />
waren es doch die Organisationskünste<br />
von Karl Brod? Der<br />
Ingolstädter Autohändler hatte<br />
bereits in den 30er Jahren Vertrieb<br />
und Wartung der Auto-<br />
Union-Fahrzeuge in Ingolstadt<br />
übernommen. In der Nachkriegszeit<br />
erwies er sich als Genie,<br />
wenn es um die Beschaffung<br />
von Ersatzteilen ging. Und<br />
mit der Einrichtung eines Ersatzteillagers<br />
fasste die Auto<br />
Union schließlich wenig später<br />
Fuß in Ingolstadt.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite <strong>20</strong>, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Michael Stadik<br />
(DK) Er ist der direkte Chef<br />
von mehr als 1700 Audi-Beschäftigten<br />
und fast genauso<br />
vielen Robotern. Lorenz Forster,<br />
der 1962 als Mechanikerlehrling<br />
bei der Auto Union<br />
angefangen hat, leitet heute<br />
den Karosseriebau des A4, A5<br />
und Q5. „Kein einziger Tag war<br />
falsch,“ bilanziert der 61-Jährige<br />
rückblickend.<br />
In den frühen 1960er Jahren<br />
war Bayern noch ein landwirtschaftlich<br />
geprägtes Land, und<br />
Maschinen waren vielerorts eine<br />
Seltenheit. Auch im Dorf Eitensheim<br />
im Landkreis Ingolstadt<br />
brannte noch das Feuer<br />
in der Schmiede, und die Bohrmaschine<br />
war die Krönung der<br />
Mechanisierung. Die Lehrwerkstatt<br />
der Auto Union in den<br />
ehemaligen Werkshallen an der<br />
Ingolstädter Dreizehnerstraße<br />
war dagegen ein Hort der modernen<br />
Technik: „Da stand eine<br />
riesige Sammlung an Maschinen<br />
und Werkbänken“,<br />
schildert Lorenz Forster aus Eitensheim.<br />
„Alles bewegte sich<br />
– und es pulsierte richtig.“<br />
Vollkommen neue Welt<br />
Keine Frage: Der 14-jährige<br />
Bub, der am 1. September 1962<br />
seine Lehre zum Mechaniker<br />
bei der Union in Ingolstadt begann,<br />
betrat eine vollkommen<br />
neue Welt. „Ich war schon aufgeregt“,<br />
erinnert sich Forster<br />
an seinen ersten Arbeitstag, der<br />
mit einer Zugfahrt zum Nordbahnhof<br />
und einem Fußmarsch<br />
zum heutigen Volksfestplatz<br />
los ging. Eine Schonfrist<br />
gab es für die jungen Auszubildenden,<br />
allesamt in blauen<br />
Hosen und Jacken mit Ar-<br />
Karriere mit Karosserien<br />
Fast 47 Jahre bei Audi: Lorenz Forster arbeitete sich vom Mechanikerlehrling zum Manager hoch<br />
Lorenz Forster ist heute für die Fertigung der Karosserien für den A4, A5 und Q5 verantwortlich. Fotos: Audi<br />
beitsmütze, nicht: Nach einer<br />
ausführlichen, systematischen<br />
Einweisung in die Werkstatt<br />
drückten ihnen die Meister die<br />
ersten U-Eisen in die Hand, die<br />
auf Maß gefeilt werden mussten.<br />
Das wichtigste Thema war<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:40:04/sprogies<br />
jedoch die Unfallverhütung,<br />
die damals schon im Zentrum<br />
der Lehre stand. „Das war eine<br />
ganz neue Erfahrung für uns“,<br />
erzählt Lorenz Forster.<br />
Trotz des langen Arbeitsweges<br />
in aller Herrgottsfrüh klag-<br />
In den 60er Jahren war die Mechanikerlehre in der Auto Union ganz anders als heute bei Audi, wie auf<br />
dem Bild von 1967 zu sehen ist.<br />
ten die Lehrlinge nicht über die<br />
Anstrengungen. „In jeder<br />
Stunde und an jedem Tag war<br />
die Begeisterung groß“, berichtet<br />
der 61-Jährige rückblickend.<br />
Von seinem Elan hat Forster,<br />
der heute noch in Eitensheim<br />
lebt, auch nach mehr als 46<br />
Audi-Jahren keine Spur verloren.<br />
Ganz im Gegenteil: Als Leiter<br />
des größten Karosseriebaus<br />
im Ingolstädter Werk sieht Lorenz<br />
Forster heutzutage selbstverständlich<br />
auch am Wochenende<br />
in seinem Bereich nach<br />
dem Rechten. Immerhin ist er<br />
als Vorgesetzter von 1767 Beschäftigten<br />
für die Fertigung<br />
der Karosserien für den A4, A5<br />
und Q5 in verschiedenen Varianten<br />
verantwortlich. Der<br />
Automatisierungsgrad ist extrem<br />
hoch: In fünf Produktionshallen<br />
betreuen Forster<br />
und sein Team insgesamt 1648<br />
Industrieroboter.<br />
Effektiv verknüpfen<br />
„Wir gehen heute nicht mehr<br />
mit dem Schweißgerät hinaus“,<br />
so beschreibt der Experte den<br />
modernen Herstellungsprozess<br />
in der Automobilindustrie. Die<br />
große Herausforderung sei es<br />
vielmehr, die Anlagen untereinander<br />
effektiv zu verknüpfen,<br />
die nötigen Ressourcen bereitzustellen<br />
und die Technik<br />
weiterzuentwickeln. „Die Vor-<br />
Ort-Kompetenz ist sehr groß“,<br />
erläutert Lorenz Forster, während<br />
er an einer Reihe von Plexiglas-Kabinen<br />
in der Halle A1<br />
vorbeigeht. Nur eine Handvoll<br />
Mitarbeiter in grauen Audi-<br />
Overalls überwacht hier die<br />
Roboter, die unermüdlich und<br />
hochpräzise die Karosserien<br />
bearbeiten. „Die Taktzeit beträgt<br />
60 bis 65 Sekunden“, weiß<br />
der Chef. „Das ist eine große<br />
Herausforderung für die Steuerung<br />
der Anlagentechnik.“<br />
Weg von der Werkbank<br />
In seinem Großraumbüro,<br />
wenige Meter von der Fertigungsstraße<br />
entfernt, lässt Lorenz<br />
Forster eine außergewöhnliche<br />
Karriere Revue passieren:<br />
Denn nach der Mechanikerausbildung<br />
ging es steil bergauf.<br />
Während der Eitensheimer<br />
die Produktion des Audi 60 ab<br />
1965 noch als Schlosser erlebte,<br />
kam 1972 der Schritt von der<br />
Werkbank weg. Dank eines<br />
Abendstudiums zum Maschinenbauer<br />
übernahm Lorenz<br />
Forster verantwortliche Aufgaben<br />
in der Technischen Fertigungsplanung<br />
für die Karosserien<br />
und baute diese Position<br />
kontinuierlich aus.<br />
Ende der 70er Jahre gehörte<br />
er dem Entwicklungsteam für<br />
den Ur-Quattro an, der viele<br />
Grenzen sprengte und den My-<br />
thos Audi bis heute prägt. „Wir<br />
hatten alle leuchtende Augen“,<br />
begeistert sich der Karosseriebauer<br />
noch heute.<br />
Ebenfalls ein persönlicher<br />
Meilenstein war die Arbeit für<br />
VW of America Mitte der 80er<br />
Jahre. „Damals war Detroit<br />
noch das Herz der weltweiten<br />
Autoindustrie“, blickt Lorenz<br />
Forster zurück. Daheim in<br />
Deutschland betreute der junge<br />
Ingenieur dann den Bau der<br />
neuen Lackiererei in Neckarsulm<br />
oder die Entwicklung und<br />
Fertigung des TT, die eng mit<br />
den Prozessen im ungarischen<br />
Audi-Werk in Györ verknüpft<br />
war. Seit Mai <strong>20</strong>02 verantwortet<br />
der ehemalige Mechanikerlehrling<br />
die Produktion von bis zu<br />
1600 Fahrzeugen am Tag.<br />
„So eine Laufbahn ist auch<br />
heute noch möglich.“ Mit diesem<br />
Fazit lobt Forster die Personalpolitik<br />
des Ingolstädter<br />
Autobauers, der zum Beispiel<br />
mit seinem so genannten StEP-<br />
Programm Berufsausbildung<br />
und Studium sinnvoll verzahnt.<br />
Als der heutige Abteilungsleiter<br />
in den 60ern bei Audi begann,<br />
gab es mit dem Autobauer, der<br />
Despag und der Bahn noch<br />
drei attraktive Arbeitgeber.<br />
Heute locken die vier Ringe aus<br />
ganz Deutschland junge Talente<br />
an. Lorenz Forster: „Es macht<br />
mich stolz, dass ich bei dieser<br />
Entwicklung dabei war.“
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 21, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Suzanne Schattenhofer<br />
Wenn Audi Flügel und Segel bekommt<br />
(DK) Der Wackeldackel und<br />
die obligatorische Klopapierrolle<br />
mit Häkelüberzug auf der<br />
Hutablage – einst waren das<br />
die wichtigsten automobilen<br />
Accessoires. Eine beschauliche,<br />
überschaubare Idylle. Doch<br />
diese Zeiten sind vorbei. Gute<br />
Fahrzeuge zu bauen allein genügt<br />
längst nicht mehr, mindestens<br />
ebenso wichtig ist heute<br />
das Drumherum. Und so<br />
bemüht sich Audi nach Kräften,<br />
für seine Kundschaft eine<br />
Welt zu erschaffen. Kreatives<br />
Zentrum dafür ist das Münchener<br />
Studio Konzept-Design.<br />
Audi-Uhr Tachoscope<br />
Was der Audi-Shop so alles<br />
an Nützlichem und Überflüssigem<br />
zu bieten hat, vermag das<br />
Verlangen gewisser Kundenkreise<br />
allerdings bei Weitem<br />
nicht mehr zu befriedigen. Für<br />
diese Klientel wurde zum Beispiel<br />
als kleines Geschenk zum<br />
Typische Formensprache fließt in völlig andere Bereiche ein / Sponsoring und soziales Engagement<br />
<strong>10</strong>0 Jahre und kein bisschen<br />
leise: So kennen wir AUDI.<br />
Die Beilngrieser Gastronomie<br />
wünscht allen Audi-Mitarbeitern<br />
auch zukünftig Kraft, Erfolg<br />
und gutes Gelingen.<br />
<strong>10</strong>0. Geburtstag der Marke die<br />
Audi-Uhr Tachoscope entwickelt,<br />
die in der Weißgoldausführung<br />
so viel kostet wie ein<br />
Kleinwagen. Beim Ziffernblatt<br />
ließen sich die Designer von<br />
den Instrumenten früherer<br />
Rennwagen inspirieren, das<br />
Schriftbild erinnert an den<br />
Drehzahlmesser des legendären<br />
Typ-C-Rennwagens.<br />
So richtig hoch schlägt das<br />
Designer-Herz, was den jüngsten<br />
Streich betrifft. Unter dem<br />
Titel „Horch, ein Audi“ präsentiert<br />
das Hochglanzmagazin<br />
Architectural Digest („Die<br />
schönsten Häuser der Welt“) in<br />
seiner aktuellen Juli-Ausgabe<br />
einen Flügel, den der Automobilhersteller<br />
nach den Ideen<br />
von Chefdesigner Wolfgang<br />
Egger gemeinsam mit Bösendorfer<br />
in Wien anfertigte. Es ist<br />
nicht die Krise auf dem Automarkt,<br />
die dieses ungewöhnliche<br />
Projekt hervorbrachte – es<br />
wurde ganz einfach ein grand<br />
piano für die Jazzreihe im Audi-Forum<br />
benötigt.<br />
Designstudent Markus Klug mit dem Modell des Audi Daysailer. Es<br />
entstand in Kooperation mit der Fachhochschule Joanneum in Graz.<br />
Stadt Beilngries<br />
Tourist-Information<br />
Hauptstr. 14 92339 Beilngries<br />
Tel. 0 84 61/84 35 Fax 96 61<br />
tourismus@beilngries.de<br />
www.beilngries.de<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:54:57/<strong>schichtleiter</strong><br />
Nach gründlichem Abwägen<br />
entschied man sich, das<br />
<strong>10</strong>0 000-Euro-Klavier nicht mit<br />
den vier Ringen zu schmücken,<br />
sondern es bei einer dezenten<br />
Edelstahl-Intarsie in der Klappe<br />
zu belassen. Am 16. Juli soll<br />
der Audi-Flügel beim Festakt<br />
zum hundertjährigen Firmenjubiläum<br />
in Anwesenheit von<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
erstmals vor großem Publikum<br />
erklingen – und spielen<br />
wird ihn natürlich Lang Lang,<br />
der Popstar der Klassik.<br />
Themen mit Mehrwert<br />
Das ist die Audi-Welt, wie sie<br />
gefällt. Das Auto selbst darf<br />
dabei ruhig diskret im Hintergrund<br />
bleiben. So wie bei<br />
einem Workshop mit dem Titel<br />
„Design der Sinne“, den Audi<br />
unlängst für eine handverlesene<br />
Auswahl von Journalisten<br />
veranstaltete: Sehen, riechen,<br />
fühlen, hören – die Suche nach<br />
dem Audi-Feeling jenseits<br />
nackter Zahlen und Fakten.<br />
„Wir suchen die Themen, die<br />
Mehrwert bieten“, so drückt es<br />
Larissa Braun von der Lifestyle-<br />
Kommunikation aus und<br />
schwärmt vom Auftritt bei der<br />
Art Miami <strong>20</strong>08: „Dort können<br />
wir spielen. Unser Stand war<br />
dem Deck eines Segelboots<br />
nachempfunden, mit viel Holz<br />
und Wasser. Das hat doch<br />
Charme, wenn wir nicht nur<br />
platt ein Auto präsentieren.“<br />
Audi ist Förderer der Art<br />
Miami/Basel und pflegt auch<br />
sonst rege Kontakte mit dem<br />
Designernachwuchs. So entstand<br />
in Kooperation mit der<br />
Fachhochschule Joanneum in<br />
Graz ein Segelboot, ein Daysailer,<br />
der Audi-Gene in sich trägt.<br />
Das Teil wird allerdings nicht<br />
gebaut, ebenso wie der Tischkicker,<br />
der auch schon entwickelt<br />
wurde. Für Larissa Braun<br />
ist das trotzdem „megaspannend“,<br />
wie die Audi-Formensprache<br />
in ganz andere Bereiche<br />
einfließt.<br />
Wer weiß – vielleicht gibt es<br />
zum nächsten Weihnachtsfest<br />
einen Audi-Ski? Das würde sich<br />
anbieten, wo der Autobauer<br />
doch auch Sponsor des Deutschen<br />
Ski-Verbands ist. Neben<br />
Fußball, Segeln oder Golf wird<br />
ferner das Red Bull Air Race gefördert:<br />
Bei dieser Weltmeisterschaft<br />
treten die besten Piloten<br />
der Welt in einem Flugzeugrennen<br />
durch die Lüfte gegeneinander<br />
an.<br />
Akzente werden aber auch<br />
im kulturellen Bereich gesetzt:<br />
Audi bringt sich finanziell ein<br />
bei den Sommerkonzerten in<br />
der heimatlichen Region eben-<br />
so wie bei den Salzburger Festspielen.<br />
Begleitend dazu werden<br />
Events geplant, bei denen<br />
sich die Prominenz ein Stelldichein<br />
gibt.<br />
Große Außenwirkung erzielen<br />
auch medienwirksame Auftritte<br />
der Flaggschiffe oder futuristischer<br />
Fahrzeugstudien in<br />
diversen Kinofilmen wie in „I,<br />
Robot“ oder „Transporter 3“.<br />
Product Placement ist für<br />
einen Konzern ebenso unverzichtbar<br />
wie anspruchsvolle<br />
Werbung. Der Art Directors<br />
Club of Europe zeichnete den<br />
TV-Spot „Überfall“ kürzlich als<br />
besten Werbefilm mit der<br />
Goldmedaille aus.<br />
Tatkräftiger Einsatz<br />
Doch es geht auch ohne<br />
Glanz und Glamour: Der Ingolstädter<br />
Automobilhersteller<br />
engagiert sich vor der eigenen<br />
Haustüre für jene Menschen,<br />
die eher im sozialen Abseits<br />
stehen. Hier sei nur der tatkräftige<br />
Einsatz von Audi-Lehrlingen<br />
erwähnt, die im Piustreff<br />
bei der Installation von Computerplätzen<br />
halfen, um benachteiligten<br />
Jugendlichen<br />
einen besseren Start ins Leben<br />
zu ermöglichen.<br />
Damit der Vorsprung sicher bleibt:<br />
DEKRA gratuliert Audi zum <strong>10</strong>0-jährigen Jubiläum.<br />
Audi feiert – wir schenken Sicherheit.<br />
Von Audi-Chefdesigner Wolfgang Egger wurde dieser Flügel gemeinsam mit Bösendorfer in Wien angefertigt.<br />
Er kommt erstmals beim Festakt „<strong>10</strong>0 Jahre Audi“ am 16. Juli zum Einsatz.<br />
<strong>10</strong>0 Jahre Vorsprung durch Technik: Als langjähriger technischer Partner der DTM<br />
wünschen wir Audi, dass sie auch in den nächsten Jahren sicher im Rennen bleiben.<br />
www.dekra.de Automotive Industrial Personnel<br />
Auch im Segelsport engagiert sich Audi. Der Audi MedCup, eine Serie<br />
für TP52 Yachten, startete in der Saison <strong><strong>20</strong>09</strong> im spanischen Alicante.<br />
Fotos: Audi<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 22, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Tom Webel<br />
(DK) „Enten legen ihre Eier<br />
in aller Stille. Hühner gackern<br />
dabei wie verrückt. Was ist die<br />
Folge? Alle Welt isst Hühnereier.“<br />
Da mag Henry Ford nicht<br />
unrecht gehabt haben. Gerade<br />
in seiner Branche, dem Automobilbau,<br />
war und ist Werbung<br />
ein Schlüssel zum Erfolg.<br />
Denn ob es sich die Kunden<br />
eingestehen, oder nicht: Das<br />
Image einer Marke ist einer der<br />
Hauptgründe für die Entscheidung,<br />
welchen Wagen sie kaufen.<br />
Da spielt es keine Rolle, ob<br />
es ein rumänisches Billigauto<br />
ist („Mehr Auto braucht doch<br />
wirklich kein Mensch“) oder<br />
eine heimische Limousine<br />
(„Das ist noch deutsche Wertarbeit“).<br />
Die Hersteller haben<br />
das erkannt. Und keinem anderen<br />
ist in den vergangenen<br />
Jahrzehnten ein derart gründlicher<br />
Image-Wechsel gelungen<br />
wie Audi. Die Werbespots und<br />
Imagefilme des Unternehmens<br />
dokumentieren den Wandel.<br />
Image-Wandel in der Eiswüste<br />
Nicht zuletzt dank schlauer Werbung ist Audi den Ruf einer Biedermann-Marke losgeworden<br />
Mit den Quattro-Spuren im Schnee (oben), der Fahrt auf der Sprungschanze (links unten) und dem Wakeboarder im flachen Wasser (rechts<br />
unten) hat Audi Werbegeschichte geschrieben. Fotos: Audi<br />
In den 1970ern stand Audi in<br />
dem Ruf, Autos für Oberstudienräte<br />
im Ruhestand zu bauen,<br />
die keinen VW wollen und<br />
sich keinen Mercedes leisten<br />
Wir gratulieren Audi zum <strong>10</strong>0-jährigen<br />
Bestehen und bedanken uns für die über<br />
30-jährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
PODOBNIK Betonbohr- und -sägeservice GmbH<br />
851<strong>34</strong> Stammham, Tel. 0 84 05/4 22, kontakt@podobnik.de<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:56:12/<strong>schichtleiter</strong><br />
können. Ein Unding aus Sicht<br />
der Werber. Also schleppten sie<br />
ihre Kameras in die Alpen und<br />
postierten einen Regensburger<br />
auf einem Golfplatz. „Kennen<br />
Sie den Mann?“, fragt eine<br />
Stimme. „Gesehen haben Sie<br />
ihn sicher schon. Nur nicht in<br />
so einer idyllischen Umgebung.<br />
Richtig: Das ist der Walter<br />
Röhrl.“ Der zieht seinen<br />
Golf-Trolley zu einem roten<br />
Sportquattro, jenem 306 PS<br />
starken Boliden, mit dem Audi<br />
1983 zeigte, was technisch<br />
möglich ist.<br />
„Ich schaff’ das“<br />
Die Szene geht weiter: Röhrl<br />
spricht per Autotelefon – 1983<br />
ein unvorstellbarer Luxus – mit<br />
einem Bekannten, den er vom<br />
Flugplatz abholen will. „Nein,<br />
da brauchst Du Dir keine Sorgen<br />
machen. Ich schaff’ das in<br />
einer Stunde“, sagt der Rallye-<br />
Fahrer. Er hetzt den Quattro<br />
über kurvige Bergstraßen,<br />
durch Wälder und auf die Autobahn.<br />
Er schnupft einen Porsche<br />
911, dann eine Mercedes<br />
S-Klasse. Ob diese Bilder den<br />
Durchschnittsverdiener motiviert<br />
haben, einen Sportquattro<br />
zu bestellen? Wohl eher nicht,<br />
angesichts einer Stückzahl von<br />
2<strong>20</strong> und eines Preises von<br />
195 000 Mark. Was der Film<br />
transportieren soll, ist aber<br />
klar: Audis sind nicht nur biedere<br />
Autos. Audis sind auch<br />
Vorrichtungsbau<br />
Sondermaschinenbau<br />
Werkzeuge<br />
Konstruktion und Entwicklung<br />
CNC-Drehen<br />
CNC-Fräsen<br />
Schweißen (MIG, MAG u. WIG)<br />
Lackieren<br />
Montagearbeiten<br />
Fertigung von Roboterbaugruppen<br />
Seit über <strong>10</strong> Jahren erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Firma AUDI AG.<br />
Tel.: +49 (0) 84 63 64 24-0<br />
Fax.: +49 (0) 84 63 64 24-<strong>20</strong><br />
Rainweg 23<br />
91171 Greding-Euerwang<br />
www.kirschner-maschinenbau.de<br />
sportliche, starke Autos. Das erinnert<br />
ein wenig an die Bemühungen<br />
eines Pubertierenden,<br />
zu beweisen, dass er eigentlich<br />
ein Großer ist.<br />
Zwei Jahre später, in einem<br />
der bekanntesten Werbespots<br />
aller Zeiten, wirkt die Marke<br />
wesentlich erhabener: Der Zuschauer<br />
sieht einen roten Audi<br />
<strong>10</strong>0 C3 im Schneegestöber. Ein<br />
Mann steigt ein. Er macht das<br />
Licht an, legt den Gang ein und<br />
gibt Gas: Ohne Probleme fährt<br />
der Audi eine steile Skischanze<br />
hoch. Dann die Einblendung:<br />
„Vorsprung durch Technik“.<br />
Punkt. Wegen des Verzichts auf<br />
einen marktschreierischen Off-<br />
Text wirkt der Spot souverän.<br />
Diese Strategie wurde weiter<br />
verfolgt. Da ist der Inuit-Opa,<br />
der mit seinem Enkel durch die<br />
verschneite Wildnis stapft. Sie<br />
finden Fußspuren von Tieren.<br />
„Wolf“, sagt der Großvater,<br />
dann: „Bär“. Schließlich finden<br />
sie eine Reifenspur. Opa Inuit<br />
schaut genau hin und kommt<br />
dann zu dem Schluss: „Audi<br />
quattro“. Und der Enkel nickt<br />
wissend. In einem anderen<br />
Spot wird ein Wakeboarder<br />
durchs flache Wasser gezogen.<br />
Er springt über Wellen, macht<br />
einen Salto. Irgendwann sieht<br />
der Zuschauer, dass der Mann<br />
von einem Audi A6 gezogen<br />
wird. Lässiger lässt sich gute<br />
Traktion kaum demonstrieren.<br />
Dann ist da natürlich noch<br />
der King. Oder zumindest sein<br />
Wackel-Abbild: Ein Elvis-Fan<br />
hat eine Panne. Wie das immer<br />
so ist auf einsamen Straßen in<br />
der Wüste, kommt eine hübsche<br />
Frau in einem neuen Audi<br />
vorbei und nimmt ihn mit. Er<br />
hängt seinen Wackel-Elvis an<br />
ihre Windschutzscheibe. Doch<br />
der King tanzt nicht: Das Audi-<br />
Getriebe schaltet zu ruckfrei.<br />
Einen Schritt voraus<br />
Die Botschaft all dieser Spots<br />
ist immer: Audi baut nicht ausschließlich<br />
besonders sportliche,<br />
nur besonders sichere<br />
oder vor allem besonders komfortable<br />
Autos, sondern Autos,<br />
die in allen Bereichen technisch<br />
einen Schritt voraus sind.<br />
Und das Audi technisch sehr<br />
gute Autos baut, gilt mittlerweile<br />
sogar unter Mitarbeitern anderer<br />
deutscher Marken als<br />
Tatsache. Mehr kann Werbung<br />
kaum leisten. Doch eines ist<br />
auch klar: Ohne die Entwicklungen<br />
und Innovationen der<br />
Ingolstädter Ingenieure hätten<br />
auch die besten Werber nichts<br />
zum Bewerben gehabt. In Henry<br />
Fords Worten: Ohne Eier<br />
hätten die Hühner nichts zum<br />
Gackern gehabt.<br />
Wir gratulieren!<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 23, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Die Welt im Wackel-Wahn<br />
Wir gratulieren zu<br />
Dettenheimer Str. 23<br />
91781 Weißenburg<br />
Tel. (09141) 99 55 9-0<br />
Audi-Spot „The Fan“ löst Ansturm auf Elvis-Puppe aus<br />
Mit dem Werbespot „The Fan“ fing der Wackel-Wahn an. Damals war an einen Verkauf der Figur gar nicht<br />
gedacht, das Original war handgefertigt. Foto: Audi<br />
Von Michael Stadik<br />
(DK) Die ganze Welt im Wackel-Wahn:<br />
Im Frühjahr <strong>20</strong>01<br />
begründete der Audi-Werbespot<br />
„The Fan“ für die Getriebeautomatik<br />
Multitronic einen<br />
Kult. Und die Hauptfigur des<br />
Films, eine hüftschwingende<br />
Puppe im Elvis-Look, wurde<br />
zum Verkaufsschlager.<br />
Werbung aus dem Hause<br />
Audi hat schon mehrfach Geschichte<br />
geschrieben. Aber<br />
kaum eine Kampagne des Ingolstädter<br />
Autobauers schlug<br />
so ein wie der Film, den sich<br />
die Kreativen der Frankfurter<br />
Agentur Saatchi & Saatchi einfallen<br />
ließen. „Der Wackeldackel<br />
ist tot – es lebe der King!“,<br />
jubelte nicht nur der DONAU-<br />
KURIER, als der Spot „The<br />
Fan“ im Frühjahr <strong>20</strong>01 auf die<br />
TV-Bildschirme und Kinoleinwände<br />
in Deutschland kam.<br />
Führende Medien in der ganzen<br />
Welt berichteten monatelang<br />
über das Phänomen. Sogar<br />
die Fachwelt stand Kopf:<br />
Audi gewann mit dem Werbefilm<br />
unter anderem einen Goldenen<br />
Effie, die höchste Auszeichnung<br />
für Effizienz im<br />
Marketing, und in Cannes<br />
einen Silbernen Löwen.<br />
„King of the road“<br />
Zur Erinnerung: In dem Spot<br />
spielt der Schauspieler Peter<br />
McNamara einen Elvis-Imitator,<br />
der in einer Klapperkiste<br />
durch die Wüste fährt. Aus<br />
<strong>10</strong>0 Jahren Vorsprung durch Technik<br />
Audi Service Betriebe:<br />
Sulzweg 2<br />
92360 Mühlhausen<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/18:58:17/<strong>schichtleiter</strong><br />
dem Autoradio dröhnt der<br />
Song „King of the road“ von<br />
Roger Miller. An der Windschutzscheibe<br />
klebt eine kleine<br />
Puppe im Stil des King of Rock<br />
’n’ Roll, die im Takt die Hüften<br />
schwingt.<br />
Nachdem „The Fan“ das Getriebe<br />
seines Wagens ausgiebig<br />
malträtiert hat, gibt das Auto<br />
den Geist auf. Die Fahrerin<br />
eines Audi A4 (gespielt von Karina<br />
Krawczyk) stoppt und<br />
nimmt den Möchtegern-Elvis<br />
mit. Der Anhalter steckt seine<br />
Kassette in die Radioanlage<br />
und befestigt die Puppe mit<br />
dem Saugnapf an der Scheibe.<br />
Aber der King hängt regungslos<br />
da – schuld daran ist Multitronic,<br />
die stufenlose und vor allem<br />
ruckelfreie Getriebeauto-<br />
Am 8. Juni <strong>20</strong>01, dem ersten Verkaufstag, bildeten sich vor dem Quattro-Shop bei Audi lange Schlangen.<br />
Jeder wollte die kleine Elvis-Figur haben. Fotos: Herbert<br />
Kelheimer Str. 35<br />
92339 Beilngries<br />
Industriestraße 2<br />
91171 Greding<br />
matik des A4. Eine kleine, aber<br />
feine Geschichte.<br />
Hinter den Kulissen steckte<br />
sehr viel Arbeit in dem Dreißigsekünder.<br />
Allein drei Monate<br />
benötigten die Werber von<br />
Saatchi & Saatchi, bis ein sogenanntes<br />
Storyboard, ein detailliertes<br />
Drehbuch, fertig war.<br />
Gedreht wurde der Spot dann<br />
innerhalb von wenigen Tagen<br />
in Südafrika.<br />
Für einige Aufnahmen wurden<br />
die Autos mitsamt den<br />
Kameras auf Lastwagen geladen<br />
und befestigt. Um den<br />
Wackel-Elvis zum Tanzen zu<br />
bringen, rüttelten zwei Mann<br />
an der Motorhaube. Die Puppe<br />
mit den blonden Haaren, die<br />
dem King aus lizenzrechtlichen<br />
Gründen nicht zu sehr ähneln<br />
durfte, war ein handgefertigtes<br />
Original.<br />
„Nicht unser Geschäft“<br />
Das war jedoch schnell ein<br />
echtes Problem für die Autobauer<br />
in Ingolstadt: „Puppen<br />
herzustellen und zu verkaufen<br />
ist eigentlich nicht unser Geschäft“,<br />
kommentiert der Audi-<br />
Pressesprecher Jürgen de Graeve<br />
beinahe fassungslos den<br />
gewaltigen Ansturm auf den<br />
Wackel-Elvis.<br />
Aus ganz Europa trafen die<br />
Bestellungen für die Figur ein,<br />
die für genau acht Euro (oder<br />
damals noch 15,60 Mark) verkauft<br />
wurde. Eine erste Tranche<br />
von 15 000 Exemplaren<br />
ging weg wie die sprichwörtlichen<br />
warmen Semmeln: Am<br />
ersten Verkaufstag am Freitag,<br />
8. Juni <strong>20</strong>01, bildeten sich lange<br />
Schlangen vor dem Quattro-<br />
Shop bei Audi in Ingolstadt.<br />
Pro Person wurden maximal<br />
zehn Stück abgegeben.<br />
Serienproduktion<br />
Aus der einmaligen Auflage<br />
wurde schnell eine Serienproduktion<br />
in China: Schließlich<br />
wurden von WE, wie die Figur<br />
in Deutschland liebevoll abgekürzt<br />
wurde, mehr 550 000<br />
Stück hergestellt. Dazu kamen<br />
unzählige Imitate, gegen die<br />
sich Audi nach Kräften juristisch<br />
wehrte. Auch heute noch<br />
findet „The Fan“ seine Anhänger:<br />
Im Internet gibt es den<br />
Werbefilm auf verschiedenen<br />
Video-Plattformen zu sehen.<br />
Das goldige Kerlchen im Glitzerlook<br />
wird nach wie vor von<br />
verschiedenen Anbietern zum<br />
Kauf angeboten, entweder solo<br />
oder im Paket mit der Filmmusik.<br />
<strong>20</strong>01 gab es übrigens auch<br />
viele Anfragen für die Kleidung<br />
der Schauspielerin Karina<br />
Krawczyk aus dem Werbespot.<br />
Während es das Kostüm jedoch<br />
nicht zur Serienreife<br />
schaffte, ist das Multitronic-<br />
System ein Renner geworden:<br />
Die ruckelfreie Automatikschaltung,<br />
die weitgehend den<br />
wirtschaftlichen Drehzahlbereich<br />
mit dem höchsten Drehmoment<br />
nutzt, steckt heute<br />
noch auf Wunsch in Audi-Modellen<br />
mit Frontantrieb.<br />
Neu- & Gebrauchtwagen unter:<br />
www.bierschneider.de<br />
Am Gewerbepark <strong>10</strong><br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 24, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Siegfried Schredl, 49, Ingolstadt,<br />
Rettungsassistent und<br />
Leiter des Sanitätsdiensts: Als<br />
Zivildienstleistender hat mich<br />
die Rettungsmedizin begeistert<br />
und fasziniert. Daher habe ich<br />
mich sehr gefreut, als ich vor<br />
26 Jahren in diesen Beruf bei<br />
Audi eingestiegen bin. Meine<br />
Aufgaben sind umfassend und<br />
reichen von der Unterstützung<br />
im Bereich der Gesundheitsvorsorge<br />
über die Arbeit in der<br />
Ambulanz bis hin zu den Rettungseinsätzen.<br />
Dabei leben<br />
wir auch den Vorsprung durch<br />
Technik: In Zusammenarbeit<br />
mit dem Klinikum Ingolstadt<br />
haben wir ein Online-EKG zum<br />
Einsatz gebracht, das zum Beispiel<br />
bei einem Verdacht auf<br />
Herzinfarkt äußerst hilfreich<br />
und manchmal sogar lebensrettend<br />
ist. Wir bauen im Gesundheitszentrum<br />
natürlich<br />
keine Autos, aber auch unsere<br />
Arbeit dient dem Unternehmenszweck.<br />
Robert Kratzer, 36, Langenmosen,<br />
Hauptbrandmeister:<br />
Wie alle Mitarbeiter der Audi-<br />
Werksicherheit habe auch ich<br />
zunächst in der Produktion gearbeitet,<br />
bevor ich zur Werksfeuerwehr<br />
wechselte. Mein Tätigkeitsgebiet<br />
umfasst nicht<br />
nur die Brandbekämpfung und<br />
den Hilfseinsatz im Unglücksfall,<br />
sondern auch die Betreuung<br />
von Veranstaltungen. Das<br />
ist sehr spannend, denn so habe<br />
ich bereits viele Prominente<br />
aus der Nähe erlebt. Im Unterschied<br />
zu einer öffentlichen<br />
Feuerwehr haben wir bei Audi<br />
zum Teil ein anderes Einsatzspektrum,<br />
da wir auch für die<br />
Sicherheit in der Produktion<br />
verantwortlich sind.<br />
Alexandra Magg, 40, Ingolstadt,<br />
Besucherbetreuerin: Im<br />
Audi Forum arbeiten wir an<br />
fünf verschiedenen Empfängen.<br />
Die Besucherbetreuer<br />
haben ein vielfältiges Aufgabengebiet<br />
und kümmern sich<br />
zum Beispiel um die Selbstabholer,<br />
die Besucher von<br />
Werks- und Museumsführungen,<br />
den Verkauf von Traditionsartikeln<br />
im Museumsladen<br />
sowie von Karten für das<br />
Programmkino. Zudem stehen<br />
wir als Ansprechpartner<br />
für die verschiedensten Anfragen<br />
im Audi Forum zur<br />
Verfügung. Kurzum: Unser<br />
Team ist im Publikumsverkehr<br />
das Gesicht von Audi.<br />
Wir identifizieren uns deshalb<br />
sehr stark mit der Marke.<br />
Ich empfinde eine große<br />
Freude am interkulturellen<br />
Dialog und habe eine ausgeprägteDienstleistungsmentalität:<br />
Service macht einfach<br />
Freude!<br />
Verena Sommerer, 17, Geisenfeld,<br />
Kfz-Mechatronikerin<br />
im ersten Ausbildungsjahr der<br />
dualen Berufsausbildung mit<br />
Fachhochschulreife (DBFH):<br />
Audi ist meiner Meinung nach<br />
die Automarke schlechthin und<br />
steht für die Prädikate Qualität,<br />
Sportlichkeit und Eleganz.<br />
Nach einem Praktikum bei Audi<br />
war mir sofort klar: Hier will<br />
ich arbeiten. Ich bastele gerne<br />
mit meinem Bruder an Autos.<br />
Von daher liegt mir der Beruf<br />
sehr. Ich fühle mich keineswegs<br />
in einer Vorreiterrolle,<br />
aber natürlich gibt es in den<br />
Werkstätten mehr Männer als<br />
Frauen. An die Ausbildung will<br />
ich ein Studium anschließen<br />
und danach bei Audi arbeiten.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:43:35/sprogies<br />
Thomas Miehling, 19, Pollenfeld,<br />
Technischer Produktdesigner<br />
im ersten Ausbildungsjahr:<br />
Zunächst habe ich Mechatroniker<br />
gelernt, doch ein Unfall<br />
hat mich für ein Jahr außer Gefecht<br />
gesetzt. Audi hat mir dann<br />
eine Reihe von Berufen angeboten,<br />
und ich habe mich für die<br />
Ausbildung zum Technischen<br />
Produktdesigner entschieden.<br />
Sehr spannend ist es, an den<br />
Lernstationen im Werk das fertige<br />
Ergebnis zu sehen. Audi ist<br />
nicht nur ein Arbeitgeber mit<br />
einem guten Image, sondern<br />
bildet hervorragend aus: Wo<br />
sonst wird für die Auszubildenden<br />
ein Trainer abgestellt? Trotz<br />
meiner Behinderung fühle ich<br />
mich sehr gut aufgehoben –<br />
mein Büro zum Beispiel wurde<br />
eigens umgebaut und mit einer<br />
Rampe für den Rollstuhl ausgerüstet.<br />
Sollte ich Probleme haben,<br />
kann ich mich auch immer<br />
an den Trainer oder an die Behindertenvertretung<br />
wenden.<br />
Richard Kreipp, 44, Ingolstadt,<br />
Gärtner: Meine Kollegen<br />
und ich sind verantwortlich für<br />
die grüne Lunge in und um das<br />
Werk: Wir pflegen die Pflanzen<br />
in allen öffentlichen Bereichen<br />
und den Brotzeitinseln. In Absprache<br />
mit den Landschaftsarchitekten<br />
pflegen wir zudem<br />
die großen Anpflanzungen. Bei<br />
der Gartenarbeit legen wir großen<br />
Wert auf ein sauberes,<br />
schönes Erscheinungsbild von<br />
Audi. Bei schönem Wetter<br />
werden die Grünanlagen gerne<br />
in der Pause genutzt. Ich bin<br />
seit 1983 bei Audi beschäftigt<br />
und sehr stolz darauf. Vor allem<br />
die Arbeit im Team ist toll<br />
– und Pflanzen machen einfach<br />
Spaß!<br />
Markus Polzin, 37, Ingolstadt,<br />
PTM-Entwickler im<br />
Windkanal: Meine Aufgabe ist<br />
es, den Prüfstand „Windkanal“<br />
als Operator zu betreiben. Zum<br />
Aufgabenspektrum gehört zum<br />
Beispiel, das Fahrzeug im<br />
Windkanal auf- und abzubauen,<br />
erforderliche Messtechnikumfänge<br />
bereitzustellen, Kraftund<br />
Akustikmessungen durchzuführen,<br />
den Projektingenieur<br />
bei Optimierungen zu unterstützen,<br />
aber auch Wartungsund<br />
Instandhaltungsarbeiten<br />
am Windkanal auszuführen. Im<br />
Audi Windkanal wird jedes<br />
Fahrzeugmodell intensiv auf<br />
einen geringen Luftwiderstand<br />
hin optimiert. Ein möglichst<br />
niedriger Luftwiderstandsbeiwert<br />
(cw-Wert) ist heute ein<br />
wichtiges Maß für hohe Effizienz.<br />
Bei Audi haben Fahrzeuge<br />
mit guter Aerodynamik Tradition.<br />
Der Audi <strong>10</strong>0 von 1982<br />
hatte einen zu seiner Zeit weltmeisterlichen<br />
cw-Wert von 0,30.<br />
Menschen bei Audi<br />
Stephanie Hainzinger, <strong>20</strong>,<br />
Pörnbach, Fertigungsfachkraft<br />
in der A3 Montage: Audi bietet<br />
mir umfangreiche Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Ich bin froh,<br />
Mitarbeiterin eines Premiumherstellers<br />
zu sein, der zu den<br />
attraktivsten der Welt zählt.<br />
Zudem ist er ein guter Arbeitgeber,<br />
und auch das Arbeitsklima<br />
ist sehr angenehm. Für<br />
eine Frau ist Audi kein Problem,<br />
in einer Männerdomäne<br />
zu arbeiten. Das Verhältnis zu<br />
den Kollegen ist angenehm. Ich<br />
fühle mich in der Gruppe gut<br />
aufgehoben. Die Arbeitsplätze<br />
sind ergonomisch und gut ausgestattet.<br />
Somit kann man<br />
auch als Frau „seinen Mann<br />
stehen“.<br />
Julia Mayer, 18, Buxheim,<br />
Werkzeugmechanikerin im<br />
zweiten Ausbildungsjahr: Nach<br />
der Berufsberatung stand meine<br />
Wahl fest: Ich wollte nicht ins<br />
Büro, sondern etwas Handwerkliches<br />
machen. Audi ist ein sehr<br />
attraktiver Arbeitgeber, und ich<br />
bin glücklich, dass sich meine<br />
Erwartungen an die Ausbildung<br />
erfüllt haben. Wichtig für die<br />
berufliche Zukunft sind unter<br />
anderem die Lernstationen, wo<br />
wir die betriebliche Ausbildung<br />
in den Fachbereichen durchlaufen<br />
und die praktische Anwendung<br />
in der Produktion erleben.<br />
Ebenfalls entscheidend ist die<br />
Arbeit in Teams. Die Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
bei Audi<br />
sind vielfältig. Aber vorerst lasse<br />
ich es auf mich zukommen, wie<br />
ich mich fortbilden werde. Als<br />
Frau in einem ursprünglichen<br />
Männerberuf fühle ich mich bei<br />
Audi wohl. Ich bin akzeptiert<br />
und mache meine Arbeit gerne,<br />
wie alle anderen auch.<br />
Sandra Gotovac, 24, Ingolstadt,<br />
Fertigungsfachkraft in<br />
der A3 Montage: Audi ist für<br />
mich ein attraktiver Arbeitgeber,<br />
da er mir einen gesicherten<br />
Arbeitsplatz bietet. Es herrscht<br />
ein sehr angenehmes Betriebsklima,<br />
das sich in einer guten<br />
Zusammenarbeit widerspiegelt<br />
und stets zum Erfolg führt. Ausschlaggebend<br />
für mich ist vor<br />
allem, dass ich von dem Endprodukt<br />
überzeugt bin. Deswegen<br />
fahre ich selbst einen Audi.<br />
Für mich ist Audi ein Unternehmen<br />
mit Zukunft. Die<br />
Arbeit mit dem ergonomischen<br />
Montagesitz hat den Vorteil,<br />
dass ich mich körperlich nicht<br />
zu sehr anstrengen muss. Die<br />
Körperhaltung ist angenehm.<br />
Klaus Henze, <strong>20</strong>, Ingolstadt,<br />
Teilnehmer im StEP-Programm<br />
(Studium und Erfahrung<br />
in der Praxis), Ausbildung<br />
zum Mechatroniker und Studium<br />
des Wirtschaftsingenieurwesens:<br />
Ich stamme aus<br />
Halle/Saale und habe mich für<br />
Audi als Arbeitgeber entschieden,<br />
weil ich bei einem großen,<br />
innovativen und zukunftsorientierten<br />
Unternehmen tätig<br />
sein will. Für mich stand<br />
dabei immer fest, eine duale<br />
Ausbildung zu machen, denn<br />
ein Studium allein reicht mir<br />
nicht. Seit September bin ich<br />
im ersten Ausbildungsjahr, im<br />
kommenden Herbst beginne<br />
ich mit dem ersten Semester<br />
an der Hochschule Ingolstadt.<br />
Die Doppelbelastung im StEP-<br />
Programm von Audi ist für<br />
mich kein Problem und<br />
schränkt mich auch nicht ein.<br />
In der Automobilbranche ist<br />
Audi einfach der attraktivste<br />
Arbeitgeber.<br />
Gerhard Schmid, 27, Manching,<br />
Gruppensprecher in<br />
der A4 Avant / Q5 Produktion:<br />
Neue Mitarbeiter werden<br />
bei uns schnell in das<br />
Team integriert, denn die<br />
gute Zusammenarbeit bei<br />
uns ist immens wichtig, um<br />
ständig den hohen Qualitätsansprüchen,<br />
die wir bei<br />
Audi haben, gerecht werden<br />
zu können.<br />
Bei den zahlreichen Neuanläufen<br />
ist eine hoch motivierte<br />
Mannschaft unabdingbar.<br />
Nur so ist es uns<br />
möglich, den Kundinnen<br />
und Kunden die Autos in der<br />
hohen Qualität zu liefern,<br />
die sie von einem Audi erwarten.<br />
Fotos: Sauer/Stadik
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 25, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Stefan Sielaff, 47, München,<br />
Leiter Audi design: Für unsere<br />
Kunden ist Design der Kaufgrund<br />
Nummer eins. Wir möchten<br />
die Menschen mit unserem<br />
Design begeistern, für die Marke<br />
Audi gewinnen. Und das<br />
weltweit. Dazu ist es wichtig,<br />
dass ein Fahrzeug klar und eindeutig<br />
als Audi zu erkennen ist.<br />
Das gewährleisten einige wichtige<br />
Merkmale, wie zum Beispiel<br />
die Proportionen des Fahrzeugkörpers.<br />
Für den Produktionsprozess<br />
spielt das Design eine<br />
große Rolle. Schließlich sind wir<br />
die ersten, die sich mit einem<br />
neuen Fahrzeug befassen, etwa<br />
fünf Jahre, bevor man es auf der<br />
Straße sieht. In dieser Zeit entwickeln<br />
wir die Optik und arbeiten<br />
ganz eng mit den Kollegen<br />
der Technischen Entwicklung<br />
und der Produktion zusammen.<br />
Heidi Geretshauser, 51, Ingolstadt,<br />
Besucherführerin: Als<br />
Besucherführerin im Audi Forum<br />
Ingolstadt erlebe ich täglich<br />
zwei Audi-Welten: einerseits<br />
Hightech pur bei den<br />
Werksführungen mit den aktuellen<br />
Modellen und einer<br />
hochmodernen Produktion,<br />
andererseits die faszinierende<br />
Vergangenheit von Audi bei<br />
den Führungen im Museum.<br />
Beide Welten sind emotional<br />
und mit der Marke eng verbunden.<br />
Die Automobilgeschichte<br />
weckt viele Erinnerungen<br />
bei den Besucherinnen<br />
und Besuchern. Ein Italiener<br />
beispielsweise war völlig aus<br />
dem Häuschen, als er vor dem<br />
Sport quattro stand: „Ich fühle<br />
mich wie ein 15-Jähriger mit<br />
Herzklopfen vor meiner ersten<br />
Verabredung.“<br />
Beathe Lesser, 39, Ingolstadt,<br />
Fertigungsfachkraft in der Lackiererei<br />
im Bereich Finish Linie:<br />
In der Lackiererei erhält die<br />
Karosse ihren Schutz gegen<br />
Korrosion und Umwelteinflüsse.<br />
Doch die Farbe ist das erste,<br />
was der Kunde wahrnimmt. Wir<br />
bringen mit unseren Lacken<br />
Farbe in den grauen Alltag. Bis<br />
vor kurzem waren Silber und<br />
Schwarz hoch im Kurs, heute<br />
sind es eher weiße und graue<br />
Farbtöne. Audi-Kunden können<br />
sich neben den Serienfarben<br />
auch Sonderwünsche erfüllen<br />
lassen. Qualität bedeutet für<br />
mich: Wir wollen perfekt glänzende<br />
Oberflächen ohne Fehler<br />
erzeugen. Dabei hilft uns die<br />
Umsetzung der Reinraumtechnik.<br />
Ganz nach dem Grundsatz:<br />
„Standards leben und die<br />
Nachhaltigkeit sicherstellen.“<br />
Markus Gabler, 22, Eitensheim,<br />
Fertigungsfachkraft in<br />
der A3 Montage, bald Besuch<br />
der Technikerschule: Bei Audi<br />
hat man gute Zukunftsaussichten.<br />
Zudem werden Weiterbildungsmaßnahmen<br />
stark gefördert.<br />
Man entwickelt sich stets<br />
weiter, hat die Möglichkeit,<br />
sich in vielen Aufgabengebieten<br />
zu profilieren und sich zu<br />
beweisen, was ich auch stets<br />
versuche! An einem Audi<br />
schätze ich die qualitativ<br />
hochwertige Verarbeitung und<br />
das sportliche Image – egal in<br />
welchem Segment: sei es bei<br />
den S-, RS- oder bei den Serienmodellen.<br />
Bei einem Auto<br />
spielt für mich Sportlichkeit<br />
eine große Rolle. Und auch die<br />
Kunden, die sich für einen Audi<br />
entscheiden, schätzen diese<br />
Eigenschaft.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:01:37/<strong>schichtleiter</strong><br />
Adam Sulowski, 46, Ingolstadt,<br />
Systemingenieur für<br />
Elektroakustik: Der Sound hat<br />
im Auto eine sehr große Bedeutung.<br />
Denn: Nur perfekt abgestimmte<br />
Soundanlagen bringen<br />
den richtigen Klang ins<br />
Auto. Die Soundanlage steuert<br />
auch die Telefone, was zu einer<br />
sehr guten Sprachverständlichkeit<br />
führt. Heute verbauen wir<br />
komplette Advanced Surroundanlagen<br />
mit 14 Lautsprechern<br />
und über <strong>10</strong>00 Watt Leistung.<br />
Dabei wird jeder Lautsprecher<br />
mit getrennten Signalen angesteuert,<br />
die einzeln abgestimmt<br />
werden. So entsteht ein gesamtharmonischesMeisterwerk.<br />
Der Geschmack unserer<br />
Kunden liegt uns am Herzen.<br />
Das Feedback aus regelmäßigen<br />
Kundenbefragungen ist<br />
für uns extrem wichtig.<br />
Carolyn-Theresia Scherübl,<br />
44, Denkendorf, Fertigungsgruppenleiterin<br />
in der A3 Montage:<br />
Meine Arbeit bei Audi<br />
macht mir Freude. Das Werk<br />
liegt zentral zu meinem Wohnort<br />
und die Verdienstmöglichkeiten<br />
sind gut. Zudem hatte<br />
ich bei Audi die Möglichkeit,<br />
nach dem Erziehungsurlaub in<br />
Teilzeit wieder in den Beruf einzusteigen.<br />
Mein Führungsstil ist<br />
sehr teamorientiert und mein<br />
Leitspruch lautet „fordern und<br />
fördern“. Für mich sind Motivation,<br />
Kameradschaft und Zusammenarbeit<br />
die wichtigsten<br />
Voraussetzungen, um die Arbeit<br />
bestmöglich zu erledigen. Nur<br />
miteinander kann sinnvoll gearbeitet<br />
werden. Die Mitarbeiter<br />
sollen sich bei ihrer Arbeit<br />
wohl fühlen, denn die meiste<br />
Zeit verbringt man in der Arbeit.<br />
Alexander Dorfmeister, 30,<br />
Ingolstadt, Teamkoordinator in<br />
der Methodenplanung des<br />
Werkzeugbaus: Als Teamkoordinator<br />
bin ich für die fachliche<br />
Koordination einer Gruppe von<br />
derzeit 17 Mitarbeitern verantwortlich.<br />
Wir sorgen dafür, dass<br />
bei verschiedenen Fahrzeugprojekten<br />
sämtliche Blechteile<br />
prozesssicher hergestellt werden<br />
können. Außerdem begleiten<br />
wir in der frühen Fahrzeugentstehungsphase<br />
das Design.<br />
Wir achten in der Methodenplanung<br />
darauf, dass die Werkzeugfertigung<br />
mit möglichst<br />
wenig Werkzeugstufen, einem<br />
guten Materialnutzungsgrad<br />
sowie bester Bauteilqualität gestartet<br />
werden kann. Wir legen<br />
so den Grundstein für eine kostengünstige<br />
Serienfertigung der<br />
Karosserieblechteile.<br />
Igor Pecjak, 41, Ingolstadt;<br />
Werksicherheitsfachkraft: Ich<br />
stamme wie viele Kolleginnen<br />
und Kollegen im Ingolstädter<br />
Werk aus einer Audi-Familie<br />
und hatte schon immer den<br />
Traum, bei dem Autobauer zu<br />
arbeiten. Wir kümmern uns um<br />
Unfälle, Diebstähle, Sachbeschädigungen,<br />
die Einhaltung<br />
der Verkehrsregeln auf dem Gelände<br />
und die Kontrollen an<br />
den Toren. Dort sind wir der<br />
erste Ansprechpartner der<br />
Kunden und somit das Aushängeschild<br />
des Unternehmens.<br />
Das ist eine sehr verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit, bei der ich<br />
sehr viel mit Menschen zu tun<br />
habe. Mögliche Probleme können<br />
im Dialog geregelt werden.<br />
Denn Sicherheit ist unsichtbar:<br />
Unsere Arbeit wird oft erst dann<br />
sichtbar, wenn etwas passiert.<br />
Quirin Kraus, 27, Friedrichshofen,<br />
Werkzeugmechaniker in<br />
der Sparte Presswerk: Nicht nur<br />
die Werkzeuginstandhaltung,<br />
-verbesserung und -optimierung<br />
gehören zu meinen Aufgaben.<br />
Ich betreue auch die Neuanläufe<br />
von allen zukünftigen<br />
Audi-Modellen für unseren Bereich<br />
bis zur Abnahme des<br />
Werkzeugsatzes für die Serienfertigung.<br />
Während hier früher<br />
Hydraulikpressen eingesetzt<br />
wurden, sind es heute hochkomplexeKompakt-Saugerpressen.<br />
Diese Maschinen stellen<br />
höchste Anforderungen an<br />
die Qualifikation der Mitarbeiter.<br />
Deshalb gibt es bei uns fortlaufende<br />
Schulungen, Weiterbildungen<br />
und eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der TU München<br />
im Rahmen der Wissenschaftskooperation<br />
INI.TUM.<br />
Florian Faber, 38, Ingolstadt,<br />
Koch und stellvertretender Küchenchef<br />
der Betriebsgastronomie:<br />
Gesundes und gutes Essen<br />
ist die Grundlage dafür,<br />
eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und Arbeitgeberattraktivität<br />
zu erreichen. Daher erfüllt<br />
die Audi Gastronomie eine<br />
wichtige Aufgabe. Zu meinen<br />
Aufgaben gehört die Erstellung<br />
der Speisepläne. Dabei achten<br />
wir vor allem auf eine ausgewogene<br />
und abwechslungsreiche<br />
Ernährung. Trotz der großen<br />
Menge – täglich werden etwa<br />
9000 Essen zubereitet – haben<br />
wir einen sehr hohen Anspruch<br />
an die Qualität und Frische der<br />
Lebensmittel. Das Konzept geht<br />
auf: In den vergangenen sechs<br />
Jahren hat sich die Zahl der<br />
ausgegebenen Essen verdoppelt.<br />
Darauf sind wir sehr stolz.<br />
Zoltan Peter Les, 38, Györ/Ingolstadt,<br />
Leiter Montagelinie<br />
Audi A3 Fertigungsabschnitt<br />
2: Audi unterstützt Weiterbildungsmaßnahmen<br />
und<br />
bietet Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Außerdem besteht die Möglichkeit<br />
für einen Einsatz an<br />
einem Audi-Standort im Ausland.<br />
Im September konnte ich<br />
in Form einer Job-Rotation<br />
nach Ingolstadt an die Montagelinie<br />
A3 wechseln. Ich fühle<br />
mich sehr wohl in Bayern, die<br />
Arbeit macht mir große Freude.<br />
Die Kollegen stellen ein gutes<br />
Team zusammen, und die Kultur<br />
ist sehr interessant. Der<br />
Unterschied zu Györ ist, dass die<br />
Produktionsstückzahlen größer<br />
sind und dass in Ingolstadt alles,<br />
inklusive Technischer Entwicklung,<br />
vertreten ist. Das erleichtert<br />
die Kommunikation sehr.<br />
Gabriele Wendlinger, Ingolstadt,<br />
Kundenberaterin: Seit<br />
fünf Jahren bin ich als Kundenberaterin<br />
bei Audi tätig und<br />
kümmere mich neben den<br />
Fahrzeugübergaben an deutsche,<br />
französische und englischsprachige<br />
Kunden auch<br />
um Werksführungen. Dabei<br />
habe ich bereits eine Reihe<br />
netter Episoden erlebt: So kam<br />
einmal der Besitzer von Jack<br />
Daniels, der seinen Audi R8 bei<br />
uns abholte. Zum Abschied<br />
gab er mir ein Küsschen und<br />
lobte unser Team beim amerikanischen<br />
Vertriebschef: „They<br />
do a very good job in Ingolstadt.“<br />
Es ist natürlich sehr angenehm,<br />
mit gut gelaunten<br />
Kunden zu tun zu haben und<br />
den Arbeitstag in einer angenehmen<br />
Atmosphäre zu verbringen.<br />
Fotos: Sauer/Stadik
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 28, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Die Sommerkonzerte feiern Jubiläum<br />
Musikfestival geht in die <strong>20</strong>. Runde / Stars wie Carlos Kleiber, Anne-Sophie Mutter und Lang Lang prägten das Niveau<br />
Von Jesko Schulze-Reimpell<br />
(DK) Sie können auch selber<br />
Konzerte geben: die vier Macher<br />
der Audi-Sommerkonzerte,<br />
der Sänger und studierte Betriebswirt<br />
Jürgen Bachmann<br />
sowie die Kulturwirte Sebastian<br />
Wieser und Oliver Scharfenberg<br />
und die Betriebswirtin Inge<br />
Wolf-Frör. Denn alle beherrschen<br />
sie mindestens ein Instrument,<br />
und drei von ihnen<br />
sind engagierte Sänger. Vor allem<br />
aber sind sie versierte Kulturmanager,<br />
die die Sommerkonzerte<br />
professioneller denn<br />
je organisieren.<br />
Kein Wunder eigentlich:<br />
Denn inzwischen blickt man<br />
auf bald <strong>20</strong> Festivaljahrgänge<br />
zurück. Ein umfassender Erfahrungsschatz<br />
konnte angereichert<br />
werden – und er wurde<br />
von Leitungs-Generation zu<br />
Leitungs-Generation weitergegeben.<br />
Von der Gründer-Generation<br />
des Musikfestivals ist nur noch<br />
Inge Wolf-Frör dabei. Der Geist<br />
des Festivals ist jedoch über<br />
die Jahre hinweg weitgehend<br />
erhalten geblieben. In den vergangenen<br />
drei Jahren konnte<br />
das ursprüngliche Profil sogar<br />
noch weiter geschärft werden.<br />
Wie bei den ersten Konzertzyklen<br />
in den 90er Jahren konzentriert<br />
man sich inzwischen<br />
wieder auf die klassische Musik.<br />
Was allerdings nicht bedeutet,<br />
dass man bei Audi die<br />
Popmusik vernachlässigt. Sie<br />
hat nun sogar ein eigenes kleines<br />
Festival erhalten, veranstaltet<br />
an zwei langen Konzertabenden<br />
im Juli.<br />
Einziges Klassikfestival<br />
Nach wie vor wichtig ist den<br />
Audi-Kulturmanagern, dass<br />
von den weit gefächerten<br />
Sponsoring-Aktivitäten in erster<br />
Linie diejenigen profitieren,<br />
die die Grundlage aller Unternehmensgewinne<br />
sind: die<br />
Mitarbeiter, die in Ingolstadt,<br />
aber auch in der Region zwischen<br />
Donau und Altmühl leben.<br />
Diese Überzeugung war<br />
der Kerngedanke, überhaupt<br />
einen eigenen Veranstaltungsreigen<br />
zu gründen – übrigens<br />
weltweit das einzige Klassikfestival<br />
eines Automobilunternehmens.<br />
Bereits Ende der 80er Jahre<br />
hatte Audi sich zunehmend bei<br />
der Förderung klassischer Konzerte<br />
und Musikfestivals engagiert.<br />
Und Audi organisierte die<br />
ersten Konzerte im Ingolstädter<br />
Festsaal: Dirigent Sergiu Celibidache<br />
und die Münchner<br />
Philharmoniker begeisterten<br />
1988 mit einer beispielhaften<br />
Deutung der 6. Sinfonie von<br />
Peter Tschaikowsky, Justus<br />
Frantz spielte an zwei Abenden<br />
sämtliche Klavierkonzerte von<br />
Ludwig van Beethoven. Im folgenden<br />
Jahr kam es sogar zu<br />
einem besonders denkwürdi-<br />
Sternstunde der Audi-Konzerte: Im April 1996 gastierte der Dirigent Carlos Kleiber (hier bei einer Probe) mit dem Bayerischen Staatsorchester<br />
im Ingolstädter Festsaal. In einem fulminanten Konzert waren Werke von Mozart, Brahms und Beethoven zu hören. Foto: Archiv<br />
gen Event: Celibidache und die<br />
Münchner traten in einer leer<br />
geräumten Audi-Werkhalle auf,<br />
Solist des Abends war Daniel<br />
Barenboim: ein triumphaler Erfolg.<br />
Im gleichen Jahr gastierte<br />
eine weitere für die Sommerkonzerte<br />
maßgebliche Persönlichkeit<br />
erstmals in Ingolstadt:<br />
Yehudi Menuhin kam mit dem<br />
Hallé Orchester aus Manchester<br />
– in gewisser Weise die Geburtsstunde<br />
der ein Jahr später<br />
ins Leben gerufenen Sommerkonzerte.<br />
Das neu gegründete Festival,<br />
das sich zunächst noch „Sommerkonzerte<br />
zwischen Donau<br />
und Altmühl“ nannte, trat 1990<br />
als ein kompliziertes Konstrukt<br />
auf. Denn veranstaltet wurden<br />
die Sommerkonzerte von Audi<br />
und dem Bayerischen Rundfunk<br />
(BR), Unterstützung erhielt<br />
der Konzertreigen von<br />
mehreren Kommunen. Eingefädelt<br />
hatte dieses komplexe<br />
Joint Venture Justus Frantz,<br />
damals Berater für die Klangkörper<br />
des BR und zugleich als<br />
Leiter des Schleswig-Holstein<br />
Musikfestivals Nutznießer des<br />
Audi-Kultursponsorings. Am<br />
15. Juni 1990 war es dann soweit:<br />
Lorin Maazel erhob im<br />
Ingolstädter Festsaal den Taktstock<br />
zum Auftakt von Webers<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:46:41/sprogies<br />
„Oberon“-Ouvertüre, es musizierten<br />
die BR-Symphoniker.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Autokonzern und<br />
dem Rundfunksender erwies<br />
sich in den ersten Jahren als<br />
äußerst fruchtbar. Aus München<br />
kamen hauptsächlich das<br />
Know-how und die hervorragenden<br />
Orchester, die stets im<br />
Mittelpunkt der Festival-Saison<br />
standen. Und Audi brachte die<br />
finanziellen Voraussetzungen<br />
in die Zweckgemeinschaft.<br />
Im Laufe der Jahre lebte man<br />
sich allerdings auseinander.<br />
Die Programmgestalter bei Audi<br />
wurden selbstbewusster<br />
und eigenwilliger. Bald galt die<br />
alte Formel der Kooperation<br />
nicht mehr, und ab <strong>20</strong>04 ging<br />
man getrennte Wege: Audi hatte<br />
die kreative Förderung vom<br />
Sender nicht mehr nötig. Die<br />
BR-Symphoniker gastieren dennoch<br />
weiterhin fast jährlich in<br />
Ingolstadt.<br />
Gleichzeitig mit dem Abnabelungsprozess<br />
kam es zu einer<br />
zunehmenden Profilierung des<br />
Festivals. Während der erste<br />
Konzertzyklus sich noch ausschließlich<br />
auf große klassische<br />
Künstler konzentrierte, wurde<br />
die Programmatik zügig von<br />
Jahr zu Jahr erweitert. Bereits<br />
im zweiten Festivaljahr berei-<br />
cherten nun auch Konstantin<br />
Wecker und Harald Schmidt<br />
das Programm, und der Kritikerpapst<br />
Joachim Kaiser referierte<br />
über Wolfgang Amadeus<br />
Mozart. Von sieben Konzerten<br />
im ersten Jahr wuchs das Festival<br />
im dritten Jahr bereits auf<br />
13 Veranstaltungen. Von diesem<br />
Jahr an wurden nun auch<br />
regelmäßig Auftragskompositionen<br />
wichtiger zeitgenössischer<br />
Komponisten uraufgeführt.<br />
Ab 1994 kamen Kinderkonzerte<br />
hinzu, später auch<br />
Jazz, Pop und vor allem Weltmusik.<br />
Start mit Menuhin<br />
Als wichtigster Ausdruck der<br />
Zusammenarbeit mit dem BR<br />
erwies sich in den Anfangsjahren<br />
die Bayerische Jugend-Orchesterakademie,<br />
an deren<br />
Verwirklichung auch die Stadt<br />
Ingolstadt einen großen Anteil<br />
hatte. 1991 gab der Nachwuchsklangkörper<br />
sein erstes<br />
Konzert im Rahmen der Sommerkonzerte,<br />
Dirigent war Yehudi<br />
Menuhin. Im Laufe der<br />
Jahre leiteten zahlreiche prominente<br />
Dirigenten das Symphonieorchester:<br />
Lorin Maazel,<br />
Heinrich Schiff, Simyon Bychkov.<br />
Nach dem Gastauftritt des<br />
berühmten Cellisten und Dirigenten<br />
Mstislaw Rostropowitsch<br />
<strong>20</strong>00 wurde die Orchesterakademie<br />
eingestellt – zu<br />
hoch waren die Kosten, zu unverhältnismäßig<br />
groß war der<br />
Organisationsaufwand.<br />
Die Sommerkonzerte wuchsen<br />
jedoch auch in den folgenden<br />
Jahren – sowohl bei den<br />
Besuchern als auch bei der Anzahl<br />
der Veranstaltungen. Und<br />
es kamen weitere Stars: die<br />
Wiener Philharmoniker, Seji<br />
Ozawa, Anne-Sophie Mutter<br />
und andere. Ein Konzert, das<br />
aus Termingründen nicht in<br />
die Audi-Sommerkonzerte integriert<br />
werden konnte, aber<br />
dennoch von Audi veranstaltet<br />
wurde, machte Furore: Die Dirigentenlegende<br />
Carlos Kleiber<br />
gab zusammen mit dem Bayerischen<br />
Staatsorchester im<br />
April 1996 in Ingolstadt eines<br />
seiner letzten Konzerte. Das<br />
Ereignis zog Kritiker aus ganz<br />
Deutschland in den Festsaal,<br />
der „Spiegel“ brachte sogar<br />
eine mehrseitige Reportage.<br />
Nach <strong>20</strong>03 verwässerte das<br />
Profil des Festivals. Nun wurde<br />
geboten, was immer dem Publikum<br />
gefallen könnte – von<br />
Pop bis Jazz, von Klassik bis<br />
Kabarett, von Reamonn bis<br />
Mariss Jansons. Gemischtwa-<br />
renladen statt erlesene Hochkultur,<br />
die zu einem Premiumanbieter<br />
im Automobilsektor<br />
passen würde. Ein Konzept war<br />
allmählich nicht mehr zu erkennen.<br />
Nach einem erneuten Wechsel<br />
in der Festivalleitung drei<br />
Jahre später besannen sich die<br />
Sommerkonzerte wieder auf<br />
ihre alten Stärken. Bachmann,<br />
Scharfenberg und Wieser führten<br />
den Konzertreigen programmatisch<br />
zurück zu seinem<br />
Ursprung, klassische Musik<br />
stand nun wieder im Zentrum<br />
des Musikangebots. Das Musikfestival<br />
verstanden sie nicht als<br />
Auftrittsplattform von Künstlern<br />
mit klangvollen Namen.<br />
Sondern jede Festivalrunde sollte<br />
von einem inhaltlichen Kerngedanken<br />
getragen werden.<br />
<strong>20</strong>06 standen so zum 250. Geburtstag<br />
von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart dessen Werke im<br />
Zentrum, <strong>20</strong><strong>07</strong> erarbeitete man<br />
sich die Tonale Moderne, und<br />
vergangenes Jahr ging es um die<br />
musikalischen Elemente. Heuer<br />
aber wird Jubiläum gefeiert: In<br />
fast jedem Konzert wird auf<br />
den runden Todestag oder Geburtstag<br />
eines großen Künstlers<br />
verwiesen – unter anderem<br />
auf Mendelssohn, Haydn, Horowitz<br />
und Händel.<br />
Nachwuchspflege<br />
Die neue Führungsriege<br />
bringt bei alledem natürlich<br />
auch ein wenig private Vorlieben<br />
ins Spiel. Bachmann ist ein<br />
hervorragender Bass, Oliver<br />
Scharfenberg hat bei den Freiburger<br />
Domsingknaben gesungen,<br />
Sebastian Wieser war<br />
Augsburger Domsingknabe.<br />
Kein Wunder, dass bei dieser<br />
Ballung sängerischer Kompetenz<br />
immer wieder vorzügliche<br />
Gesangsstars von Edita Gruberova<br />
bis Juan Diego Flórez<br />
ihren Weg nach Ingolstadt fanden.<br />
Vor allem aber wurde<br />
<strong>20</strong><strong>07</strong> die Jugendchorakademie<br />
gegründet – ein Nachwuchschor,<br />
der vergleichbar mit der<br />
Bayerischen Jugend-Orchesterakademie<br />
jungen Musikern<br />
die Chance gibt, in hervorragenden<br />
professionellen Konzerten<br />
aufzutreten. Außerdem<br />
verleiht das neue Sommerkonzerte-Team<br />
nun den Jugendund<br />
Kinderkonzerten ein größeres<br />
Gewicht. Oliver Scharfenberg<br />
begründet das sehr<br />
prägnant: „Wer einmal bei der<br />
Matthäuspassion mitgesungen<br />
hat, der möchte dieses wunderbare<br />
Erlebnis natürlich<br />
auch an andere junge Leute<br />
weitervermitteln.“<br />
Kein Zweifel: Das Festival hat<br />
inzwischen ein beeindruckendes<br />
künstlerisches und intellektuelles<br />
Niveau erreicht. Mit<br />
dem Ansehen der Marke Audi<br />
sind auch die Sommerkonzerte<br />
mitgewachsen. Und nichts<br />
verpflichtet schließlich so sehr<br />
wie ein gutes Image.
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 29, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Zeitungsarchiv in digitaler Form<br />
Audi-Geschichte seit 1945<br />
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59,90<br />
„Lucias Wahnsinnsarie“ – unvergessen<br />
Das Team der Audi-Sommerkonzerte spricht über besonders bewegende Augenblicke während der Festspiele<br />
(DK) Ein Vorteil der Arbeit<br />
im Team der Audi-Sommerkonzerte<br />
ist das umfassende<br />
Angebot an großartigen Konzerten,<br />
die man besuchen<br />
kann. Außerdem kommt es<br />
immer wieder zu interessanten<br />
Begegnungen mit den Künstlern.<br />
Wir befragten die vier Audi-Mitarbeiter<br />
nach ihren eindrücklichsten<br />
Erlebnissen bei<br />
den Sommerkonzerten.<br />
Sebastian Wieser: Juan<br />
Diego Flórez: Arienabend mit<br />
dem Georgischen Kammerorchester,<br />
<strong>20</strong><strong>07</strong>; Arbeit bei der<br />
Jugendchorakademie<br />
Flórez hatte die Gabe wie<br />
wenige andere, das Publikum<br />
in seinen Bann zu ziehen und<br />
daneben noch ein paar Späße<br />
anzubringen. Das gesamte<br />
Konzert hindurch war er so<br />
hoch konzentriert, dass das<br />
Publikum ununterbrochen an<br />
seinen Lippen und seinen Augen<br />
hing.<br />
Spannend war für mich auch<br />
im Jahr <strong>20</strong>06 die Begegnung<br />
mit Diana Damrau, die ich<br />
damals in München abgeholt<br />
habe und mit der ich mich eine<br />
Stunde lang über Gott und die<br />
Welt unterhalten konnte. Sie<br />
ist wirklich eine ganz ungewöhnlich<br />
bodenständige Person,<br />
ganz anders als manch<br />
anderer doch etwas abgehoben<br />
wirkende Star. Ein weiterer<br />
wirklich sehr bewegender Augenblick<br />
war damals, als die<br />
vielen Sänger der Audi-Jugendchorakademie<br />
zum ersten Mal<br />
bei der ersten Probe zusammen<br />
sangen. Wie die vielen<br />
Einzelsänger, die wir ausgesucht<br />
haben, zum ersten Mal<br />
aus Haydns „Schöpfung“ „Die<br />
Himmel erzählen“ zusammen<br />
sangen, das Stück, das jeder<br />
Die Gestalter der Sommerkonzerte: Sebastian Wieser (links), Oliver Scharfenberg, Jürgen Bachmann (rechts) und Inge Wolf-Frör. Foto: oh<br />
Einzelne bei der Bewerbung<br />
hatte vorsingen müssen – das<br />
war überwältigend. Da habe<br />
ich sofort gedacht: Das ist wirklich<br />
ein magisch klingender<br />
Chor. Ein Aha-Erlebnis.<br />
Oliver Scharfenberg: Arienabend<br />
Edita Gruberova mit<br />
dem Georgischen Kammerorchester,<br />
<strong>20</strong>06; Gastspiel des<br />
San Francisco Youth Orches-<br />
ïïïïïïïïïïïï<br />
ïïïï ïïïïïï ïï ïïï ï ïïïïïïïïïïïï<br />
29,90 ïïïïï ï ï ïï ïïïïïïï<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:04:30/<strong>schichtleiter</strong><br />
tra unter der Leitung von Benjamin<br />
Shwartz, <strong>20</strong>08<br />
Der Arienabend mit Edita<br />
Gruberova war für mich das<br />
erste Highlight bei den Sommerkonzerten,<br />
vielleicht auch,<br />
weil es für mich das erste Jahr<br />
hier bei Audi war. Die Intensität<br />
war so groß, dass man eine<br />
Stecknadel hätte fallen hören.<br />
Sie hat ja Lucias Wahnsinnsarie<br />
gesungen, eine etwa <strong>20</strong><br />
Audi-Geschichte auf DVD<br />
ïïïïïïïïïïïïïïïïïï ïïïï ïïï ïïïïï ïïïï<br />
ïïï ïïï ï ïïï ïïïïïïïïïï ïïï ïïï ï ïïïïïïï<br />
ïïïïïïïïï ïïï ïïïïïïïï ï ïïï ï ïïï ïïïïï<br />
ïï ï ï ïïïï ïïïïïïïïïï ï ïïïïïïïïï ïïï ïïï<br />
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ïïïïïïïïïïï ïïïï ïï<br />
ïïïïïïï ïïïïïïï<br />
Minuten lange Arie. Da hing<br />
wirklich Hochspannung in der<br />
Luft. Ein wichtiger Augenblick<br />
war für mich auch das Gastspiel<br />
des San Francisco Youth<br />
Orchestra. Bei der Anspielprobe<br />
wollte ich mir mal anhören,<br />
was die Jugendlichen so können.<br />
Als ich die Saaltür vorsichtig<br />
öffnete, war ich überwältigt<br />
von diesem Klang, ich habe sofort<br />
gehört, was für ein Poten-<br />
_____ ïïïïï Audi-Geschichte ïïïïïï ïïïï ïïïïïïïïïïï ïïï ïïïïïïï ïïïï ïïï<br />
ïïïïïïïïï ï ïï ïï ïïïïï ïïï ïïï ïïïïïïïïïïïï ï ïïïïïïï ïïïïïïïïï ï ïïï<br />
Ja, ïïï ïïï ï ïïïïïïïïïïïï ïïïïïïïïïïïïïïï ï ïïï ïïïïïïïïïïïïïïïï ïïïï<br />
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ïïïï ïïïïïï ï<br />
ïïïïïï ïïï ï ïï<br />
ïï ïïïï ï ïïïïïïïï<br />
ïïïïïïïïïïïïïïïï ïïï ïïï ï ï ï ï ï ïï ï ïïïïïï ïï ïïï ïïïï ï ïï ïïïïïïïïï ïïïïï<br />
ïïïïïïïïïïï<br />
ïïï ïïïïï<br />
ïïïïïïïïïïïï<br />
zial in diesem Orchester steckt,<br />
mit was für einer Hingabe und<br />
Professionalität hier selbst die<br />
Zwölfjährigen musizieren.<br />
Inge Wolf-Frör: Dimitrij Kitajenko<br />
mit der Bayerischen<br />
Jugend-Orchesterakademie,<br />
1997.<br />
Die Orchesterakademie<br />
spielte Antonin Dvoraks „Aus<br />
der Neuen Welt“: ein absolut<br />
ïïïïï ï ï ïïïïïïïïï<br />
bewegendes Konzert. Man<br />
konnte förmlich am eigenen<br />
Körper diese unverbrauchte<br />
Spielfreude der jungen Musiker<br />
spüren, die wie gebannt und<br />
mit höchster Aufmerksamkeit<br />
jeder noch so kleinen Nuancierung<br />
im Dirigat von Kitajenko<br />
folgten. Das Publikum war von<br />
dieser bewegenden, außergewöhnlich<br />
erfrischenden musikalischen<br />
Leistung der hoch<br />
motivierten Musiker im Festsaal<br />
ebenso ergriffen, und der<br />
abschließende tosende Applaus<br />
war Zeichen des Dankes<br />
für ein wunderbares Konzerterlebnis.<br />
Jürgen Bachmann: Wolfgang<br />
Amadeus Mozarts „Zauberflöte“,<br />
konzertantes Gastspiel<br />
der Deutschen Oper Berlin.<br />
Simon Mayr: „Fedra“,<br />
Gastspiel des Staatstheaters<br />
Braunschweig<br />
Ein ganz bewegender Augenblick<br />
war das erste Konzert<br />
überhaupt, das ich betreut habe:<br />
Die „Zauberflöte“ mit der<br />
Deutschen Oper Berlin. Lange<br />
haben wir am Computer überlegt,<br />
was für ein Programm wir<br />
anbieten sollten – und dann<br />
dieser Moment: es geht los<br />
gleich auf einem sehr hohen<br />
Niveau in einem ausverkauften<br />
Haus. Das war ein wunderbarer<br />
Moment. Der Übergang<br />
vom Reißbrett zur Realität.<br />
Sehr viel Spaß gemacht hat<br />
auch die erste Aufführung<br />
einer Mayr-Oper in Süddeutschland<br />
seit weit über <strong>10</strong>0<br />
Jahren, der Oper „Fedra“ als<br />
Gastspiel des Staatstheaters<br />
Braunschweig. Wenn man sich<br />
überlegt, was das für ein Aufwand<br />
war, diese Oper zu produzieren,<br />
dann war das schon<br />
eine ganz wichtige Station.<br />
ïï ï ïïïïïïï ï ïïïï ïïïïï ïïïïïïï ïï ï ïïïïï ïïïïïïïïïï ïïïïï ïïïïï<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 30, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Streben nach „starken und guten Wagen“<br />
Von Carsten Rost<br />
(DK) Die Audi AG gehört<br />
heute zu den erfolgreichsten<br />
deutschen Unternehmen – mit<br />
technisch anspruchsvollen wie<br />
hochwertigen Produkten, die in<br />
aller Welt zu den begehrtesten<br />
Erzeugnissen deutscher Ingenieurskunst<br />
zählen. Damit nicht<br />
genug hat sich die Ingolstädter<br />
VW-Tochter zum Ziel gesetzt,<br />
der „attraktivste Europäer auf<br />
dem Weltmarkt“ zu werden.<br />
Ein hoher Anspruch, wie der<br />
Automobilhersteller gerade in<br />
seinem Jubiläumsjahr feststellen<br />
muss. Die Serie der Absatzund<br />
Umsatzrekorde hat <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
zunächst einmal ein Ende,<br />
auch das Unternehmen mit<br />
den vier Ringen hat Wind von<br />
vorne, spürt die Folgen der Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise.<br />
Wieder einmal, könnte der<br />
mit der Firmenhistorie Vertraute<br />
feststellen: Denn der nun<br />
<strong>10</strong>0 Jahre währende Verlauf der<br />
Audi-Geschichte glich mitunter<br />
einer wilden Achterbahnfahrt.<br />
Technischen und geschäftlichen<br />
Höhenflügen folgten<br />
nicht selten dramatische Abstürze.<br />
Immerhin hat das<br />
Unternehmen überlebt, während<br />
viele Wettbewerber über<br />
die Zeit hinweg sozusagen im<br />
Straßengraben gelandet sind.<br />
Allein schon die Geburt des<br />
Unternehmens im Jahr 1909 ist<br />
im weiteren Sinne das Ergebnis<br />
einer Krise – einer Beziehungskrise.<br />
Nachdem der Ingenieur<br />
und Automobilhersteller August<br />
Horch wegen technischer<br />
und ökonomischer Misserfolge,<br />
aber auch persönlicher Querelen<br />
aus seinem eigenen Unternehmen,<br />
der August Horch<br />
Motorenwerke AG in Zwickau,<br />
geflogen war, machte er noch<br />
im selben Jahr und gleich um<br />
die Ecke ein neues Unternehmen<br />
auf, das ab April 19<strong>10</strong> als<br />
Audi Automobilwerke GmbH<br />
firmierte.<br />
„Alpensieger“<br />
Mit gerade einmal 33 Mann<br />
machte sich Horch ans Werk.<br />
„Ich war unter allen Umständen<br />
bestrebt, nur starke und<br />
gute Wagen zu bauen“, so sein<br />
Motto. Noch 19<strong>10</strong> rollte der<br />
erste Audi auf die Straße. Den<br />
Nimbus der Sportlichkeit und<br />
Zuverlässigkeit erwarben sich<br />
die Fahrzeuge vor allem bei<br />
den sogenannten Alpenfahrten<br />
und wurden auch wirtschaftlich<br />
– als „Alpensieger“ – ein<br />
Erfolg. Eines der größten Probleme<br />
des Unternehmens war<br />
jedoch die chronische Kapitalknappheit,<br />
selbst nachdem das<br />
Unternehmen 1915 in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt<br />
worden war, die Audi Werke<br />
AG, Zwickau.<br />
Immerhin wurden bis<br />
Kriegsausbruch 1914 insgesamt<br />
754 Fahrgestelle gebaut, bis<br />
Kriegsende sogar 2130 – die Ka-<br />
Vor <strong>10</strong>0 Jahren legte August Horch den Grundstein für das Erfolgsunternehmen Audi<br />
Die Audi Mannschaft auf Audi <strong>10</strong>/28 PS Typ B vor dem Start zur Internationalen Österreichischen Alpenfahrt 1911 vor der Karlskirche in<br />
Wien. Firmengründer August Horch war im mittleren Wagen unterwegs. Foto: August Horch Museum Zwickau<br />
rosserien kamen von darauf<br />
spezialisierten Betrieben. Das<br />
Geschäft – in den Kriegsjahren<br />
vor allem für das Militär – lohnte<br />
sich; nicht nur die Zwickauer<br />
Autohersteller kamen mit deutlichen<br />
Gewinnen über den<br />
Krieg.<br />
Knappes Kapital<br />
Allerdings blieb Horchs<br />
Unternehmen trotz der 543 Beschäftigten<br />
1918 eigentlich ein<br />
mittelständischer Betrieb mit<br />
relativ geringen Stückzahlen<br />
und eher mageren Jahresumsätzen<br />
von weniger als fünf<br />
Millionen Reichsmark. Audi<br />
hatte sich auf den Bau technisch<br />
anspruchsvoller Fahrzeuge<br />
für eine eher gut betuchte<br />
Klientel spezialisiert. Die<br />
Stückzahlen blieben denn auch<br />
selbst in den „Goldenen Zwanzigern“<br />
eher überschaubar:<br />
Zwischen 1921 und 1932 wurden<br />
gerade einmal 2500 Audi<br />
mit Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren<br />
gebaut. Noch<br />
überschaubarer wurde der Absatz<br />
dann mit der Weltwirtschaftskrise,<br />
die immense Vermögen<br />
vernichtete, und der galoppierenden<br />
Inflation.<br />
Schließlich wurde Audi die<br />
nach wie vor magere Kapitalausstattung<br />
zum Verhängnis.<br />
Unter mehr oder minder heftigem<br />
Druck und Führung der<br />
Sächsischen Staatsbank schlossen<br />
sich 1932 die Horchwerke,<br />
Audi und die Zschopauer Motorenwerke<br />
Rasmussen (DKW)<br />
sowie die Automobilsparte von<br />
Wanderer zur Auto Union AG<br />
zusammen. Die Marken blieben<br />
zwar erhalten, doch die<br />
unternehmerische Eigenstän-<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/16:49:54/sprogies<br />
digkeit war dahin.<br />
Freilich wuchs die Auto<br />
Union in den folgenden Jahren<br />
zum zweitgrößten Automobilhersteller<br />
Deutschlands heran:<br />
Zwischen 1932 und 1938<br />
schoss die jährliche Autoproduktion<br />
von 17 000 auf 67 000<br />
Stück in die Höhe und die Motorradfertigung<br />
von 12 000 auf<br />
59 000 Stück. Der Umsatz kletterte<br />
von 65 Millionen auf 276<br />
Millionen Reichsmark und die<br />
Zahl der Beschäftigten von<br />
8000 auf gut 23 000.<br />
Mit der Zeit entwickelte sich<br />
der Konzern zu einem wichtigen<br />
Lieferanten für Behörden<br />
und wiederum für das Militär.<br />
Nach und nach wurde die Zivilproduktionzurückgenommen<br />
und die Fertigung von<br />
Motoren und Kraftfahrzeugen<br />
für die Wehrmacht hochgefahren.<br />
Für 1943 wird noch ein<br />
Umsatz von gut 474 Millionen<br />
Reichsmark und ein Gewinn<br />
von 2,2 Millionen Reichsmark<br />
genannt, dann herrscht Funkstille:<br />
„Psst, Feind hört mit.“<br />
Wenn es denn in der deutschen<br />
Geschichte 1945 eine<br />
„Stunde Null“ gegeben hat –<br />
die Auto Union erlebte sie mit<br />
Gewissheit: Die Betriebe in<br />
Sachsen zerbombt, was noch<br />
übrig war an Maschinen und<br />
Anlagen, von der sowjetischen<br />
Besatzungsmacht demontiert<br />
und nach Osten verfrachtet,<br />
blieb von dem Unternehmen<br />
nicht viel mehr als der Name.<br />
Ende Oktober wurde die Auto<br />
Union durch mehrere Befehle<br />
der Sowjetischen Militäradmi-<br />
In den 1930er Jahren wuchs die Auto Union zum zweitgrößten Automobilhersteller Deutschlands heran.<br />
Produziert wurde unter anderem dieses Audi 9<strong>20</strong> Cabrio von 1939. Foto: Audi<br />
nistration (SMAD) enteignet<br />
und das Unternehmen 1948<br />
schließlich im Handelsregister<br />
gelöscht.<br />
Gänzlich Schluss war damit<br />
aber nicht. Im Westen fanden<br />
die vier Ringe eine neue Zukunft.<br />
Bereits Ende 1945 wurde<br />
in Ingolstadt ein neues Unternehmen<br />
gegründet, die Zentraldepot<br />
für Auto Union Ersatzteile<br />
Ingolstadt GmbH. Das<br />
Unternehmen, das sich zunächst<br />
mit der Ersatzteilversorgung<br />
für Autos von Horch,<br />
Audi, DKW und Wanderer befasste,<br />
setzte 1946 gerade einmal<br />
gut drei Millionen Reichsmark<br />
um. Drei Jahre später,<br />
mit der Gründung der Auto<br />
Union GmbH im September<br />
1949, begann in Ingolstadt<br />
auch wieder die Fahrzeugproduktion:<br />
Noch im selben Jahr<br />
verließen 504 DKW-Schnelllaster<br />
und 500 DKW-Motorräder<br />
die Ingolstädter Werkhallen.<br />
Der Umsatz lag bei 13,8 Millionen<br />
DM. 1950 wurde in Düsseldorf<br />
mit dem DKW F9 auch<br />
wieder die Pkw-Produktion<br />
aufgenommen. Zwei Jahre später<br />
buchte das Unternehmen<br />
erstmals einen Gewinn.<br />
Freilich blieb auch für das<br />
neue Unternehmen der Kapitalmangel<br />
ein chronisches<br />
Problem, das die Auto Union<br />
erheblich in ihrer Entwicklung<br />
behinderte. Dann stieg 1954<br />
„Deutschlands reichster<br />
Mann“, Friedrich Flick, bei der<br />
Auto Union ein, der vier Jahre<br />
später auch die letztlich unglückliche<br />
Liaison mit der<br />
Daimler-Benz AG einfädelte.<br />
Die Stuttgarter übernahmen<br />
88 Prozent des Gesellschaftskapitals.<br />
Während die Produktion in<br />
den Jahren des deutschen<br />
„Wirtschaftswunders“ rasch<br />
nach oben ging – 1955 zum<br />
Beispiel baute die Auto Union<br />
etwa 38 000 Pkw, gut 7000<br />
Schnelllaster und 74 290 Motorräder<br />
und erlöste damit gut<br />
339 Millionen DM – schwankte<br />
die Ertragslage von Jahr zu Jahr<br />
teils erheblich. So rutschte das<br />
Unternehmen 1956 bei knapp<br />
395 Millionen DM Erlösen mit<br />
knapp 4,8 Millionen DM in die<br />
roten Zahlen.<br />
VW übernimmt<br />
Selbst unter dem Zeichen<br />
des Daimler-Sterns ab 1958 –<br />
damals wurde die Motorradfertigung<br />
an die Nürnberger Victoria<br />
AG verkauft – blieb die<br />
Lage bei der Auto Union angespannt.<br />
Dazu trug auch die<br />
weiland eher geringe technische<br />
Innovationsfreude der Ingolstädter<br />
in der Motorentechnik<br />
bei. Das Beharren auf dem<br />
Zweitaktmotor – bis 1965 –<br />
führte nicht nur zu Verstimmungen<br />
mit Daimler-Benz.<br />
sondern brachte mit der Zeit<br />
auch zunehmend schwächere<br />
Geschäfte mit sich.
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 31, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Carsten Rost<br />
(DK) Schließlich gaben die<br />
Stuttgarter auf und verkauften<br />
1962, nachdem ein Jahr zuvor<br />
das Aus für das Düsseldorfer<br />
Pkw-Werk beschlossen worden<br />
war, die Auto Union für 300<br />
Millionen DM an Volkswagen.<br />
Der Jahresumsatz der Ingolstädter<br />
war mittlerweile auf<br />
rund 800 Millionen DM angewachsen.<br />
Beim Zweitakter<br />
häuften sich die Probleme, der<br />
Absatz ging schlagartig zurück.<br />
Dennoch wurde in Ingolstadt<br />
sogar an einem Sechszylinder-<br />
Zweitakter gearbeitet, bis von<br />
VW in Wolfsburg ein Machtwort<br />
gesprochen wurde, „dass<br />
nicht an solchen Spielereien<br />
wie dem Sechszylinder-Zweitakter<br />
herumgebastelt wird“.<br />
1966 war schließlich Schluss<br />
mit dem Zweitakt-Geschepper<br />
und den blauen, stinkenden<br />
Abgasfahnen – der letzte DKW<br />
F<strong>10</strong>2 mit Zweitaktmotor lief<br />
vom Band, rund 30 000 unverkaufte<br />
Wagen standen auf Halde.<br />
Und der Ruf der Marke war<br />
derart ruiniert, dass in Ingolstadt<br />
von 1965 bis 1969 sogar<br />
knapp 350 000 VW Käfer montiert<br />
werden mussten, um die<br />
Beschäftigung zu sichern.<br />
Auf Wachstumskurs<br />
Damit kam aber auch wieder<br />
die Marke Audi ins Spiel: 1965<br />
wurde der Audi F<strong>10</strong>2 mit einem<br />
Viertaktmotor vorgestellt, der<br />
auf eine Daimler-Entwicklung<br />
zurückging. Für geschäftliche<br />
Erfolge sorgten dann Fahrzeuge<br />
wie Audi 80, Audi 60 und<br />
1968 die vor den Wolfsburger<br />
Konzernherren zunächst geheim<br />
gehaltene „Schwarzentwicklung“<br />
Audi <strong>10</strong>0, von<br />
dessen erster Generation bis<br />
1976 mehr als 800 000 Einheiten<br />
gebaut wurden. Das<br />
Unternehmen bekam wieder<br />
Auftrieb: 1969 setzte die Auto<br />
Union 265 000 Autos ab, erlöste<br />
damit 1,65 Milliarden DM<br />
und fuhr einen Jahresüberschuss<br />
von 12,9 Millionen DM<br />
„Vorsprung durch Technik“<br />
Ingenieure bringen das Unternehmen in die Erfolgsspur / Herbe Rückschläge trüben die Bilanz<br />
Vom A2 bis zum TT (Foto) reichte Ende der 90er-Jahre die Angebotspalette. 1999 setzte Audi mehr als 6<strong>34</strong> 000 Autos ab und erzielte einen<br />
Gewinn von gut 1,6 Milliarden DM vor Steuern. Foto: Audi<br />
ein. Ein Jahr später gab es aber<br />
schon wieder einen Verlust von<br />
0,6 Millionen DM.<br />
Ebenfalls 1969 wurde die<br />
Auto Union mit dem Traditionshersteller<br />
NSU zur Audi<br />
NSU Auto Union AG zusammengeschlossen.<br />
Die Neckarsulmer<br />
waren mit ihrem progressiven<br />
Wankelmotor-Auto<br />
Ro 80 ins Schleudern geraten.<br />
VW setzte jetzt auf Wachstum<br />
und investierte in den folgenden<br />
Jahren Milliarden. Ein<br />
strategisches Ziel: Der Kleinund<br />
Mittelklasseautos bauende<br />
Hersteller mit den vier Ringen<br />
sollte nun die Oberklasse erobern.<br />
„Vorsprung durch<br />
Technik“ lautete ab 1971 das<br />
stark an August Horch erinnernde<br />
Motto. Bis zur erneuten<br />
Aufnahme in den Olymp des<br />
Automobilbaus sollten aber<br />
noch mehr als zehn Jahre vergehen,<br />
bis 1979 der Audi <strong>20</strong>0<br />
auf den Markt rollte.<br />
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<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:08:57/<strong>schichtleiter</strong><br />
Dazwischen lag aber auch<br />
noch die „Ölkrise“ 1973, die für<br />
die Automobilhersteller dramatische<br />
Absatzeinbußen mit sich<br />
brachte und erstmals wieder<br />
kleinere Wagen ins Blickfeld<br />
rückte – wie etwa den Audi 50,<br />
der dann zum VW Polo mutierte.<br />
Die Ingolstädter überlebten<br />
die Krise zwar mit erheblichen<br />
Absatz-, Umsatz- und Gewinneinbußen,<br />
blieben aber noch in<br />
den schwarzen Zahlen. 1975<br />
musste VW allerdings einen<br />
Verlust von 71,2 Millionen DM<br />
ausgleichen. Über die Jahre<br />
entwickelte sich Audi NSU<br />
dank Entwicklungen wie etwa<br />
dem quattro-Antrieb zu einer<br />
technikgetriebenen Marke mit<br />
entsprechenden Markterfolgen.<br />
Freilich gab es auch Rückschläge,<br />
die empfindliche Einbußen<br />
mit sich brachten – so<br />
etwa die angeblichen „Selbstbeschleuniger“,<br />
die in den<br />
1980er Jahren das wichtige<br />
USA-Geschäft schwer in Mitleidenschaft<br />
zogen. Eine Hypothek<br />
für das 1985 in Audi AG<br />
umbenannte Unternehmen.<br />
Aber der mit einem Rekordinvestitionsvolumen<br />
von 943 Millionen<br />
DM unterlegte Wille<br />
zum Aufstieg belebte auch das<br />
Geschäft. Gerade unter dem ab<br />
Anfang 1988 amtierenden Vorstandschef<br />
Ferdinand Piëch<br />
ging es mit Audi rasant bergauf.<br />
Vollverzinkte Karosserie,<br />
Fünfzylinder-Motor, Aluminium-Leichtbau<br />
oder Turbodiesel-Technologie<br />
sorgten für<br />
Schub: 1989 setzte die VW-<br />
Tochter mehr als 421 000 Fahrzeuge<br />
ab und erlöste damit<br />
erstmals über zwölf Milliarden<br />
DM; der Gewinn lag bei 630<br />
Millionen DM.<br />
Von der Wiedervereinigung<br />
profitierte Audi wie andere<br />
Autohersteller auch, fuhr einen<br />
Rekord nach dem anderen ein,<br />
bis 1993 – Piëch hatte sich in-<br />
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für die jahrelange gute Zusammenarbeit.<br />
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zwischen auf den Chefposten<br />
bei der Konzernmutter VW<br />
verabschiedet – der Absturz in<br />
die roten Zahlen folgte. 148<br />
Millionen DM Verlust, ein Absatzeinbruch<br />
um ein Viertel auf<br />
gerade noch 354 158 Autos, ein<br />
Umsatzminus von 25 Prozent<br />
auf 12,5 Milliarden DM und ein<br />
Verlust von mehr als 4000 Stellen<br />
standen Ende des Jahres zu<br />
Buche. Doch ein Jahr später<br />
meldete sich die VW-Tochter<br />
wieder mit schwarzen Zahlen<br />
in der Erfolgsspur zurück –<br />
auch dank des Erfolgs der drei<br />
neuen Modelle A8, A6 und A4.<br />
Rekorde in Serie<br />
Das Unternehmen blieb auf<br />
Rekordfahrt, auch dank eines<br />
Produktfeuerwerks, das die<br />
Angebotspalette sowohl nach<br />
unten mit dem A3 und dem<br />
ersten Aluminium-Kleinwagen<br />
A2 als auch mit dem TT in den<br />
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Sportwagenbereich erweiterte.<br />
1999 setzte Audi mehr als<br />
6<strong>34</strong> 000 Autos ab, 29,6 Milliarden<br />
DM um und erzielte einen<br />
Gewinn von gut 1,6 Milliarden<br />
DM vor Steuern.<br />
Auch wenn der A2 seiner Zeit<br />
um Jahre voraus war und sich<br />
seinerzeit als – heute heiß begehrter<br />
– Flop erwies und der<br />
TT nach einigen – für manche<br />
übermütige Piloten leider tödlichen<br />
– Ausflügen in die Wildnis<br />
für das Unternehmen eine<br />
teure Umrüstaktion erforderte<br />
– die Marke mit den vier Ringen<br />
war nicht mehr aufzuhalten.<br />
In den folgenden Jahren<br />
eilte die „schöne Tochter“ der<br />
Wolfsburger Konzernmutter<br />
mit Abermilliarden an Investitionen<br />
von einem Rekord zum<br />
nächsten. <strong>20</strong>08 schließlich setzte<br />
Audi erstmals mehr als eine<br />
Million Autos weltweit ab. Die<br />
Erlöse markierten mit knapp<br />
<strong>34</strong>,2 Milliarden Euro ein weiteres<br />
Rekordhoch, und der Gewinn<br />
vor Steuern erreichte mit<br />
3,17 Milliarden Euro ebenfalls<br />
ein noch nie zuvor gesehenes<br />
Niveau. Spitze auch die Mitarbeiterzahl:<br />
Insgesamt standen<br />
<strong>20</strong>08 rund 57 500 Menschen<br />
im Dienst der vier Ringe.<br />
„<strong>20</strong>08 war also genau das,<br />
was wir uns zu Jahresbeginn<br />
gewünscht und vorgenommen<br />
hatten: ein durch und durch erfolgreiches<br />
Jahr, in dem uns die<br />
Leidenschaft für unsere außergewöhnlichen<br />
Automobile den<br />
ehrgeizigen strategischen<br />
Unternehmenszielen wieder<br />
ein gutes Stück näher gebracht<br />
hat“, schrieb der Audi-Vorstandsvorsitzende<br />
Rupert Stadler<br />
im Geschäftsbericht für<br />
<strong>20</strong>08. Freilich habe auch Audi<br />
die Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
zu spüren bekommen.<br />
Aber wie auch immer<br />
das Jubiläumsjahr <strong><strong>20</strong>09</strong> sich<br />
entwickeln werde, eines sei sicher:<br />
„Wir werden weiterhin<br />
unbeirrt unseren Audi-Weg gehen<br />
– innovativ und progressiv,<br />
weltoffen und verantwortungsbewusst.“<br />
Das könnte auch von<br />
August Horch stammen.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 32, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Stefan Woltereck<br />
Der Fahrer mit Hut ist längst vergessen<br />
Der erstaunliche Aufstieg der Marke Audi vom Nischenhersteller zum Millionen-Seller in der Premiumklasse<br />
(DK) Die Situation ähnelt bis<br />
zu einem gewissen Grad der<br />
heutigen: 1931/32 finden sich<br />
die klammen Hersteller Audi<br />
und DKW, Horch und Wanderer<br />
zur Auto Union zusammen.<br />
Vier Ringe, nachempfunden<br />
denen der Olympischen Spiele<br />
1932, dokumentieren diese<br />
Union noch heute – das Audi-<br />
Markenzeichen. Sie überleben<br />
Wirtschaftskrise, Krieg und<br />
Demontage der wichtigsten<br />
Werke in Sachsen. Die vier<br />
Ringe stehen auch heute für<br />
Zuversicht: In Ingolstadt wurde<br />
eine automobile Erfolgsgeschichte<br />
geschrieben. Sie setzt<br />
sich in unseren Tagen fort: Audi<br />
hält an seinen couragierten<br />
Wachstumsplänen fest.<br />
Der Anfang ist schwer, als die<br />
Marke 1965 wieder ersteht. Der<br />
neue alte Name soll die müffelnden<br />
zweitaktenden DKW-<br />
Modelle vergessen lassen, er<br />
soll ab 1969 auch die Tradition<br />
der technisch interessanten,<br />
aber auf dem Markt nicht überlebensfähigen<br />
NSU-Modelle<br />
fortführen. Um es kurz zu sagen:<br />
Die Aufgabe gelingt.<br />
Schon der erste neue Audi<br />
1965 – mit der Karosserie des<br />
letzten DKW-Modells F <strong>10</strong>2<br />
und modernem Viertaktmotor<br />
– schlägt ein. Aus diesem Anfang<br />
entwickelt sich Audi zur<br />
heutigen Größe – vom A3 bis<br />
zu A8, R8 und Q7, mit Limousinen,<br />
Kombis, Coupés, Cabrios<br />
und sport utility vehicles<br />
(SUV), mit Motoren von vier,<br />
fünf, acht, zehn und zwölf Zylindern,<br />
von 75 kW/<strong>10</strong>2 bis 386<br />
kW/525 PS. Bis <strong>20</strong>05 war sogar<br />
ein Dreizylinder-Diesel dabei –<br />
im A2, dessen 1.2 TDI-Variante<br />
(zusammen mit dem Lupo 3L<br />
von Volkswagen) noch immer<br />
den Sparrekord im Normverbrauch<br />
hält: 2,99 Liter pro <strong>10</strong>0<br />
Kilometer.<br />
In zwei, drei Jahrzehnten<br />
steigt die Audi NSU Auto<br />
Union GmbH – 1985 umbenannt<br />
in die heutige Audi AG –<br />
von Nischenprodukten mit<br />
Zweitakt- und Wankelmotoren<br />
(DKW, NSU Ro 80) zum Großserienhersteller<br />
auf. Der einen<br />
Spagat beherrscht: Die vier Ringe<br />
stehen für kompakte, sparsame<br />
und umweltfreundliche<br />
(aber vollwertige und damit<br />
nicht billige) Kompaktwagen<br />
(A2, künftig A1) ebenso wie für<br />
anspruchsvolle Acht-, Zehnund<br />
Zwölfzylindermodelle und<br />
Geländewagen.<br />
Audi hat sich nicht nur in der<br />
Riege der jährlichen Millionen-<br />
Seller etabliert, sondern vor allem<br />
in der Premium-Klasse.<br />
Die Ingolstädter Modelle rangieren,<br />
wie zahlreiche internationale<br />
Rankings immer wieder<br />
beweisen, in Design, Technik<br />
und Qualität weltweit in der<br />
Spitzengruppe.<br />
Design ist dabei der eine<br />
Wir gratulieren...<br />
Autohaus Hofmann & Wittmann GmbH<br />
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Das Publikum hat sich gewandelt. Audi hat es geschafft – zum Beispiel mit seinem A8 –, in die erste Liga aufzusteigen. Foto: Audi<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:<strong>10</strong>:25/<strong>schichtleiter</strong><br />
Schlüssel zum Erfolg. Während<br />
andere Großserienhersteller<br />
ihre Formen immer wieder radikal<br />
ändern, so dass bisherige<br />
Käufer ihre Marke mitunter<br />
nicht wiedererkennen, setzt<br />
Audi auf Kontinuität. Elemente<br />
aus der (überaus erfolgreichen)<br />
Auto-Union-Historie schmücken<br />
die neueren Modelle, etwa<br />
das Hufeisen als singleframe-Kühlergrill,<br />
die moderne<br />
LED-Lichttechnik setzt Akzente<br />
bei Tag und Nacht – immer<br />
aber bleibt ein Audi ein Audi.<br />
Behutsame Weiterentwicklung<br />
ist auch innen zu beobachten:<br />
Statt viele Elemente<br />
mit einem unverständlichen<br />
Dreh-Drück-Steller zu steuern,<br />
setzt das „Mensch-Maschine-<br />
Interface“ (MMI) auf logisch<br />
angeordnete Tasten, die auch<br />
Ungewohnte intuitiv bedienen<br />
können.<br />
Den größten Schub brachten<br />
Unser Marken-Partner<br />
SONNENSCHUTZ<br />
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die Dinge unter der Haube.<br />
„Vorsprung durch Technik“ ist<br />
nicht umsonst das Motto in Ingolstadt.<br />
Der Quattro-Vierradantrieb<br />
lässt ab 1980 Audi auf<br />
Glätte, schon bei Nässe buchstäblich<br />
Kreise um die Wettbewerber<br />
fahren. Er prägt das<br />
Image noch heute: Ingolstadt<br />
gewinnt die Rallye-Weltmeisterschaft.<br />
Walter Röhrl siegt<br />
mit dem Sport Quattro S1 beim<br />
legendären Pikes Peak-Bergrennen<br />
in Colorado: Audi quattro<br />
wird zum Synonym für<br />
sportliche Fahrzeuge mit überlegener<br />
Traktion.<br />
Seien es Motoren mit fünf<br />
oder mit zwölf Zylindern, Einspritzung,<br />
rostresistente verzinkte<br />
Bleche, niedriger Luftwiderstand<br />
oder Leichtbau-Karossen<br />
aus Alu: Audi ist stets in<br />
vorderster Front dabei. Auch<br />
mit dem Katalysator für den<br />
Benzinmotor und Direktein-<br />
seit 40 Jahren<br />
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Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum<br />
und vielen Dank für die sehr gute Zusammenarbeit<br />
und für die Zukunft weiterhin viel Erfolg!<br />
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spritzung für den Diesel – das<br />
Kürzel TDI steht seit 1992 für<br />
kräftige und gleichzeitig sparsame<br />
Dieselmotoren – die drei<br />
Mal hintereinander Sieger sind<br />
bei den 24 Stunden von Le<br />
Mans, die (eine andere Seite<br />
der Medaille) als Blue-TDI mit<br />
ultra low-emission-system sogar<br />
nach dem Titel des weltweit<br />
saubersten Diesels greifen.<br />
Bei den Benzinmotoren setzen<br />
Turbolader und neuerdings<br />
Kompressoren entsprechende<br />
Akzente, ergänzt durch<br />
Direkteinspritzung (FSI, TFSI).<br />
Auch bei den Getrieben verkörpert<br />
Audi mit der stufenlosen<br />
Multitronic und der S-Tronic<br />
moderne Technik.<br />
Nicht anders bei den Fahrwerken:<br />
Mit „Magnetic Ride“<br />
ist Audi Pionier – mit Stoßdämpfern,<br />
deren Flüssigkeit<br />
winzige Eisenpartikel enthält.<br />
Sie ändern ihre Härte magne-<br />
Stahlhochbau n Anlagenbau n Industriebau n Hallenbau<br />
tisch gesteuert in Sekundenbruchteilen<br />
– weich bei normaler<br />
Fahrweise, hart, wenn es<br />
zum Beispiel bei raschen Ausweichmanövern<br />
auf Stabilität<br />
ankommt. Radar-Abstandsregelung,<br />
Spurhalte- und Spurwechsel-Assistent<br />
sind Schlagworte<br />
für die neuen Entwicklungen.<br />
An der Spitze steht<br />
einmal mehr der R8: Er ist Pionier<br />
mit seinen Scheinwerfern<br />
in LED-Technik.<br />
Auffällige Formen (TT, R8),<br />
gelobte Technik, die zu zahlreichen<br />
Auszeichnungen führte<br />
(unter anderem Auto des Jahres,<br />
Goldenes Lenkrad, aber<br />
auch der Innovationspreis der<br />
deutschen Wirtschaft): Sie allein<br />
sind ist es nicht, was Audi<br />
ausmacht. Sondern als dritte<br />
Komponente die sicht- und<br />
fühlbare Qualität: Die sich etwa<br />
im satten „plopp“ beim Schließen<br />
der Türen ausdrückt, in<br />
schmalen, absolut parallelen<br />
Fugen an Türen und Hauben,<br />
in warmen, sympathischen Innenraum-Materialien<br />
und Farben<br />
– aber auch in niedrigen<br />
Wind- und Rollgeräuschen.<br />
Solidität war schon die Maxime<br />
beim ersten Audi der<br />
neueren Geschichte. Vielleicht<br />
fühlten sich, der Zeit entsprechend,<br />
damals eher gesetzte<br />
Fahrer mit Hut von ihm angesprochen.<br />
Das Publikum hat<br />
sich längst gewandelt: Im<br />
wahrsten Sinn des Wortes sehenswerte<br />
Formen, der buchstäbliche<br />
Vorsprung durch<br />
Technik, die Sporterfolge, das<br />
beharrliche Streben nach Qualität<br />
ließen Audi Schritt für<br />
Schritt nach oben gehen –<br />
nicht nur in den Produktionsund<br />
Verkaufszahlen, sondern<br />
auch in der Reputation beim<br />
Publikum, im Image, wie es<br />
heute heißt. Audi hat es geschafft,<br />
in die erste Liga aufzusteigen.<br />
Die Fahrzeuge werden<br />
da ist man sich in Ingolstadt sicher,<br />
auch morgen noch ihre<br />
Anziehungskraft behalten.<br />
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Herzlichen Glückwunsch<br />
zum Firmenjubiläum!<br />
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Mit den besten Glückwünschen zum<br />
<strong>10</strong>0 jährigen Jubiläum<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 33, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Verrückt auf Technik<br />
Dieter Stebich liebt die neuesten und schnellsten Wagen<br />
Von Silvia Obster<br />
(DK) Wenn beim Ehepaar<br />
Stebich aus Neuburg ein neuer<br />
Audi in der Einfahrt parkt, lässt<br />
sich sofort an der Farbe ablesen,<br />
wem das blitzblanke<br />
Modell gehört: Während Eva<br />
Stebich immer auf klassisches<br />
Schwarz setzt, schlägt das Herz<br />
ihres Ehemannes schon lange<br />
für Dunkelgrün. „Grün gefällt<br />
mir einfach am besten“, sagt<br />
Dieter Stebich. Eine Ausnahme<br />
machte er lediglich bei seinem<br />
TT Roadster, den er sich vor<br />
zwei Jahren in der Modefarbe<br />
Ibisweiß gekauft hat.<br />
Auch wenn ihr erstes Auto<br />
1971 ein VW Käfer war – die<br />
Stebichs kann man als wahre<br />
Audi-Fans bezeichnen. Etwa 30<br />
Autos der Premiummarke hatten<br />
sie bereits in ihrem Besitz.<br />
„Es könnten aber auch etwas<br />
mehr gewesen sein“, überlegt<br />
der 68-jährige Steuerberater.<br />
Möckmühl<br />
Bad Mergentheim<br />
Sinsheim<br />
Bad Rappenau<br />
Neckarsulm Öhringen<br />
Eppingen Heilbronn<br />
Bretten<br />
Lauffen<br />
Esslingen<br />
Ostfildern/Ruit<br />
Plochingen<br />
Wendlingen<br />
2x in Kirchheim<br />
Metzingen<br />
Laichingen<br />
Bad Urach<br />
Blaubeuren<br />
Ehingen<br />
Nach dem Käfer folgte ein VW<br />
K70, ein NSU Ro 80 (die NSU<br />
fusionierte 1969 mit der Auto<br />
Union) und schließlich ein Audi<br />
<strong>20</strong>0. Heute hat Dieter Stebich<br />
einen S8 als Dienstwagen, seine<br />
Frau fährt einen RS4.<br />
„Man könnte schon sagen,<br />
dass ich etwas verrückt auf<br />
Technik bin – und auch gerne<br />
schnell fahre“, gibt Stebich lächelnd<br />
zu. In erster Linie aber<br />
bleibe er der Marke Audi treu,<br />
weil er sich bei längeren Strecken<br />
hundertprozentig auf ein<br />
Fahrzeug und dessen Sicherheit<br />
verlassen will. „Deshalb<br />
mag ich auch keine Oldtimer,<br />
sondern lieber die neuen<br />
Autos.“<br />
Stebich nennt ein Beispiel,<br />
als ihm einmal während der<br />
Fahrt auf der Autobahn mit 240<br />
Stundenkilometern ein Reifen<br />
platzte. „Das habe ich nur gemerkt,<br />
weil sich plötzlich das<br />
Fahrgeräusch verändert hat.“<br />
Hörgeräte LANGER gratuliert zum <strong>10</strong>0-jährigen Jubiläum.<br />
Rudolf Langer erinnert sich:<br />
»Meine Firmengeschichte<br />
begann mit einer Ausbildung<br />
bei der Auto Union.«<br />
Laupheim<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:11:23/<strong>schichtleiter</strong><br />
Eichstätt<br />
Neuburg<br />
3x in Ingolstadt<br />
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Schrobenhausen Pfaffenhofen<br />
Dinkelscherben<br />
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Als er anhielt, um nachzuschauen,<br />
sah er die Bescherung.<br />
Ein Vorfall, der ihn noch<br />
mehr von der Qualität seines<br />
Autos überzeugte.<br />
„Audi ist technisch so weit<br />
fortgeschritten wie kaum ein<br />
anderer“, schwärmt er. „Gerade<br />
der Quattro – da gibt es doch<br />
nichts Besseres!“ Zudem sei für<br />
ihn ein Auto nur ein gutes<br />
Fahrzeug, wenn auch Service<br />
und Kundendienst stimmten.<br />
„Da hatten wir nie Probleme.“<br />
Kein Wunder also, dass die<br />
ganze Familie vollends von der<br />
Marke Audi überzeugt ist. Enkel<br />
Jakob, der an diesem Tag<br />
mit seiner Schwester Lilly (5)<br />
bei Oma und Opa zu Besuch<br />
ist, ist zwar erst „siebendreiviertel<br />
Jahre alt“, spart aber<br />
nach eigenen Angaben schon<br />
fleißig auf einen Q7 – oder<br />
wahlweise auch auf einen A8<br />
mit Fernsehbildschirmen auf<br />
dem Rücksitz.<br />
Zu viert im Zweisitzer: Wenn der Audi TT Roadster wegen Regens in der Garage stehen bleiben muss, dürfen<br />
Lilly und Jakob zumindest auf dem Schoß von Oma Eva und Opa Dieter Stebich sitzen. Foto: Obster<br />
Rudolf Langer ist Firmengründer, Inhaber und<br />
kreativer Geist der Firma Hörgeräte LANGER<br />
Hörgeräte LANGER GmbH & Co. KG,<br />
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Die älteren Audi-Modelle haben es ihm besonders angetan: Horst Schürrer in seinem türkis-metallic-farbenen<br />
Audi 80, Baujahr 1972. Foto: Obster<br />
Familie von Audi-Fahrern<br />
Von Silvia Obster<br />
Horst Schürrer bevorzugt die alten Modelle<br />
(DK) Horst Schürrer hat sie<br />
schon alle besessen: den DKW<br />
<strong>10</strong>00 SP, den DKW F12 S, den<br />
Audi 60, den Audi Super 90,<br />
den Audi TT sowie sämtliche<br />
Modelle aus der B- und C-Reihe<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Farben – Tibetorange, Türkis<br />
Metallic und Indianer Rot sind<br />
nur einige Beispiele, die der<br />
69-Jährige aus Lenting (Kreis<br />
Eichstätt) nennt. Wie viele Audis<br />
er in seinem Leben schon<br />
gefahren hat, kann er nicht sagen:<br />
„Keine Ahnung, ich habe<br />
jedes halbe Jahr gewechselt.<br />
Das gehörte zu den Konditionen<br />
der Werksangehörigen.“<br />
Schürrer begann nach seinem<br />
Ingenieursstudium in<br />
München 1964 in der Audi-<br />
Forschung. Dort war er zunächst<br />
in der Messtechnik tätig,<br />
bevor er in den Prototypenbau<br />
wechselte und Erpro-<br />
bungsfahrten mit den noch<br />
streng geheimen Fahrzeugen<br />
unternahm.<br />
Seit 15 Jahren ist er nun in<br />
Rente, die Leidenschaft für<br />
Autos hat ihn aber dennoch<br />
nicht losgelassen. Ganz besonders<br />
die älteren Fahrzeuge haben<br />
es ihm angetan: Bei seinem<br />
Sohn Jochen, der eine Kfz-<br />
Werkstatt mit Oldtimer-Restauration<br />
betreibt, packt er kräftig<br />
mit an, er hat den „Autosonntag“<br />
in Kösching (Kreis Eichstätt)<br />
mit ins Leben gerufen, er<br />
organisiert Oldtimerausstellungen<br />
und ist bei Veranstaltungen<br />
zum Thema Verkehrssicherheit<br />
und -erziehung mit<br />
seinem Fahrsimulator im Einsatz.<br />
Den hat er für Reaktionstests<br />
in einen motor- und getriebelosen<br />
Lloyd LP 600 eingebaut.<br />
So sehr er das Aussehen und<br />
die Nostalgie der einstigen<br />
Automarken Lloyd und Borg-<br />
Firmeninhaber Rudolf Langer denkt<br />
gerne zurück an seine Ausbildungszeit<br />
bei Audi. Er lernte bei der Auto Union<br />
vom 1. September 1963 bis 31. Januar<br />
1967 den Beruf des Maschinenschlossers.<br />
Diese Ausbildung ist sicherlich<br />
eine der Grundlagen seines spä-<br />
ward liebt – „wir sind eine Familie<br />
von Audi-Fahrern“, sagt<br />
er. Emotional mit dem Werk<br />
verbunden fühlt er sich nicht<br />
nur, weil er dort lange gearbeitet<br />
hat, auch seine Tochter ist<br />
bei Audi nun als Ingenieurin<br />
beschäftigt.<br />
An den Autos selbst schätzt<br />
Schürrer ganz allgemein „die<br />
Sicherheit, die Qualität und<br />
den Service“ – im Besonderen<br />
begeistern ihn der Quattro-Antrieb<br />
und die verzinkten Karosserien.<br />
„Das machte Audi als<br />
einer der ersten“, erklärt er.<br />
Das einzige Audi-Modell, das<br />
Horst Schürrer bis jetzt noch<br />
nicht gefahren hat, ist übrigens<br />
der A2. „Da muss ich demnächst<br />
mal schauen, dass ich<br />
einen bekomme“, überlegt<br />
Schürrer, „ist ein schönes<br />
Auto.“ Und ein Mann, der in<br />
seinem Leben so viele Audis in<br />
seinem Besitz hatte, muss es ja<br />
wissen.<br />
teren Erfolgs als Gründer und Inhaber<br />
der Firma Hörgeräte LANGER.<br />
Er erinnert sich gerne an das hohe<br />
Ausbildungsniveau, den fairen Umgang<br />
und die tolle Kameradschaft.<br />
Herr Langer dankt der Firma Audi für<br />
diese tollen Jahre.<br />
»Das Beste für Ihre Ohren« – Hörgeräte LANGER<br />
seit über 30 Jahren in Süddeutschland,<br />
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Hörgeräte LANGER vor allem die soziale Verantwortung den<br />
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und kompetenter Beratung wird für jeden Kunden die<br />
optimale Versorgung gefunden.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite <strong>34</strong>, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Drei Generationen im selben Unternehmen<br />
Von Silvia Obster<br />
(DK) Audi spielt bei der Familie<br />
Binner aus Manching<br />
eine ganz besonders große Rolle:<br />
Drei aufeinanderfolgende<br />
Generationen waren beziehungsweise<br />
sind noch heute in<br />
dem Unternehmen beschäftigt.<br />
Helene Binner arbeitete von<br />
1970 bis 1982 in der Audi AG.<br />
„Ich habe am sogenannten Finishband<br />
die Lichter eingestellt“,<br />
erklärt sie. Eben hat die<br />
67-Jährige zusammen mit<br />
ihrem Mann eine Führung<br />
durch die A3-Produktion bekommen.<br />
Nun schaut sie sich<br />
aufmerksam auf dem Audi Forum<br />
um. „Hier hat sich richtig<br />
viel verändert“, staunt sie. Besonders<br />
interessant findet die<br />
Rentnerin die heutigen<br />
Arbeitsbedingungen. „Früher<br />
musste man am Montageband<br />
noch neben den Autos mitlaufen,<br />
um daran arbeiten zu<br />
können. Heute stehen die<br />
Arbeiter auf dem Band und<br />
fahren mit.“<br />
Ins Auge gefallen sind ihr<br />
auch ganz alltägliche Dinge,<br />
die anders geworden sind: „Alles<br />
ist heute so sauber – sogar<br />
die Böden! Die glänzen richtig.<br />
Früher waren das Betonböden,<br />
jetzt ist das eine Art Parkett.“<br />
Und die vielen Roboter? „Ja,<br />
die sind natürlich neu“, meint<br />
sie eher beiläufig. „Die Technik<br />
interessiert sie nicht so sehr“,<br />
sagt ihr Sohn Michael (47) lachend,<br />
„sie achtet mehr auf<br />
andere Dinge.“<br />
Michael Binner hat in der<br />
Audi AG seine Lehre zum Modellbauer<br />
im Karosseriebau<br />
gemacht. Nach der Bundeswehr<br />
bewarb er sich in der<br />
Qualitätssicherung – und wurde<br />
genommen. Seit 32 Jahren<br />
arbeitet er nun bereits im<br />
Werk Ingolstadt. Und auch<br />
seinen Sohn Michael (22) hat<br />
es in die Audi AG verschlagen:<br />
Familie Binner aus Manching schätzt Audi als „attraktiven Arbeitgeber“<br />
„So haben wir damals die Lichter eingestellt“: Im Audi Museum zeigt Helene Binner ihrem Sohn Michael (links) und ihrem Enkel Michael an<br />
einem Audi-80-Schnittmodell, Baujahr 1979, die einzelnen Arbeitsschritte. Foto: Rössle<br />
<strong>20</strong>03 absolvierte er seine Ausbildung<br />
zum Elektroniker für<br />
Automatisierungstechnik, jetzt<br />
ist er in der Abteilung Instandhaltung/Lackiererei<br />
tätig.<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:13:23/<strong>schichtleiter</strong><br />
Die drei sind aber noch lange<br />
nicht alle aus der Verwandtschaft:<br />
„Meine Schwester,<br />
mein Schwager, die Nichte<br />
und deren Mann und die<br />
Auch für uns bringt Technik Vorsprung<br />
ïï ïïïïïïïïïïïïïïïïï ïïïï ïïï ïïïïïï ïïïïï ïï ïïïïïïï ï ïïïï ï ïïïïïïï ïïï ïïïïïïïïïïïïï<br />
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ïïïïïïïïïï ï ïïïïïïïïïï ïïïïïïï ïï ï ïïïïïï ï ïïïïïïïï ïïï ï ïïïïïï ïïï ï ïïïïïïï ïïï ïïï ïïïïïïï<br />
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COVIDIEN, COVIDIEN mit Logo, und alle mit gekennzeichneten Marken sind Warenzeichen der Covidien AG oder eines verbundenen Unternehmens. © <strong><strong>20</strong>09</strong> Covidien AG. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Großnichte sind oder waren<br />
ebenfalls bei Audi“, zählt Helene<br />
Binner auf. Auch die<br />
18-jährige Enkelin will sich<br />
nach dem Abitur für das För-<br />
derprogramm StEP (Studium<br />
und Erfahrung in der Praxis)<br />
bewerben. „Aber wünschen ist<br />
das eine, bekommen das andere“,<br />
meint ihr Vater Michael.<br />
An bessere Chancen, einen<br />
Job bei Audi zu ergattern,<br />
wenn bereits einige Familienmitglieder<br />
dort beschäftigt<br />
sind, glauben die Binners allerdings<br />
nicht. Wichtig seien<br />
eher die Zeugnisnoten, meint<br />
Michael Binner senior. „Aber<br />
auch Ferienjobs und Praktika“,<br />
ergänzt Sohn Michael. Denn<br />
damit ließen sich am besten<br />
erste Kontakte in den einzelnen<br />
Abteilungen knüpfen.<br />
Ob es nun reiner Zufall oder<br />
Absicht war, dass alle drei bei<br />
Audi anfingen, können sie<br />
nicht so genau sagen. „Mei,<br />
wenn man mit was zufrieden<br />
ist, dann zeigt man das wohl<br />
auch gegenüber der Familie“,<br />
vermutet Oma Helene. Noch<br />
heute bereue sie es, damals<br />
nicht noch ein bisschen länger<br />
im Unternehmen geblieben zu<br />
sein, sondern 1982 zur Bundeswehr<br />
gewechselt zu haben,<br />
wo sie in der Küche arbeitete.<br />
Schon allein finanziell sei das<br />
ein riesengroßer Unterschied<br />
gewesen.<br />
„Audi ist einfach ein attraktiver<br />
Arbeitgeber“, fasst es Michael<br />
Binner senior zusammen.<br />
Vor allem das enorme<br />
Entwicklungspotenzial, die vielen<br />
Schulungen und die Aufstiegschancen<br />
seien dort sehr<br />
viel größer als bei einem kleineren<br />
Unternehmen.<br />
Und die Nachteile? Alle drei<br />
überlegen und schütteln die<br />
Köpfe. Außer der Schichtarbeit,<br />
die Helene Binner damals<br />
dazu bewogen hat, die<br />
Arbeitsstelle zu wechseln, weil<br />
sie dadurch zu wenig Zeit mit<br />
ihrem Mann hatte, fällt den<br />
Binners nichts ein. „Ach doch,<br />
einen Nachteil gibt es vielleicht“,<br />
wirft Michael Binner<br />
junior ein: „Wenn – wie bei<br />
mir – auch die Freunde bei<br />
Audi arbeiten, redet man beim<br />
Weggehen die ganze Zeit nur<br />
über Autos.“<br />
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Von Christian Rehberger<br />
(DK) Die Mutter allen Sozialengagements<br />
bei Audi hat ihren<br />
runden Geburtstag bereits feiern<br />
dürfen. 32 Jahre ist die erfolgreichste<br />
Benefizaktion der<br />
Region, die Weihnachtsspende<br />
der Audi-Belegschaft, alt. Am<br />
Anfang stand das wenig festliche<br />
Wort Weihnachtsgratifikationsgrundbetrag:<br />
Der wurde<br />
1977 für die Audianer von <strong>10</strong>5<br />
auf 350 Mark angehoben. Wie<br />
es damals in der Zeitung hieß,<br />
folgten die Mitarbeiter aus<br />
einer „Stimmung der Zufriedenheit<br />
und Dankbarkeit“ dem<br />
Vorschlag ihres Betriebsratschefs<br />
Fritz Böhm, jeweils fünf<br />
Euro dem jungen Verein Lebenshilfe<br />
zu spenden. <strong>10</strong>2 600<br />
Mark kamen zusammen.<br />
Drei Jahrzehnte später weist<br />
die stolze Bilanz über zehn Millionen<br />
Euro aus, die von den<br />
Audi-Beschäftigten in Ingolstadt<br />
gespendet worden sind.<br />
Dabei jagt nicht nur das Unternehmen<br />
seit 1995 von einem<br />
Rekordjahr zum nächsten, sondern<br />
auch die Weihnachtsspende.<br />
<strong>20</strong>08 gingen bereits<br />
knapp 518 000 Euro (384 846<br />
von der Belegschaft, dazu<br />
Solidarität über die Werkstore hinaus<br />
Die Spenden der Belegschaft<br />
sind das eine, das soziale Engagement<br />
des Unternehmens<br />
in der Region das andere.<br />
Eine Auswahl.<br />
Motor von Irma, der Initiative<br />
für ein Regionalmanagement<br />
der Region<br />
Wissenschaftsprojekte mit<br />
diversen Hochschulen<br />
Internationale Schule in<br />
Ingolstadt-Friedrichshofen<br />
Lernpartnerschaften mit<br />
Schulen<br />
Aufträge für Caritas- und<br />
Lebenshilfewerkstätten<br />
perfect tools – best service<br />
Maschinenbau<br />
Kfz-Spezialwerkzeuge<br />
Entwicklung & Fertigung<br />
130 000 vom Unternehmen) an<br />
inzwischen 89 Vereine und Organisationen<br />
in der Region. In<br />
der Regel werden auch zwölf<br />
Autos übergeben. „Daran denken<br />
die meisten unserer Mitarbeiter,<br />
wenn von der Weihnachtsspende<br />
die Rede ist“,<br />
sagt Gertraud Grünwald, die<br />
beim Betriebsrat für die Spendenaktion<br />
zuständig ist.<br />
Besonders stolz ist sie auf die<br />
Geschlossenheit, mit der die<br />
Belegschaft ihre Solidarität<br />
über die Werkstore hinaus beweist.<br />
Zuletzt spendeten fast 99<br />
Prozent der Audianer den Betrag<br />
von inzwischen zwölf Euro.<br />
Sie wissen: Das Geld wird in der<br />
Region sinnvoll eingesetzt. Der<br />
regionale Charakter ist sogar in<br />
der Satzung des Vereins festgeschrieben,<br />
der das Geld verwaltet.<br />
Der Betriebsrat überzeugt<br />
sich bei Besuchen in den Einrichtungen<br />
selbst davon, was<br />
mit den Spenden angeschafft<br />
wird. „Wir machen dann auch<br />
im eigenen Haus viel Öffentlichkeitsarbeit,<br />
damit unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen sehen,<br />
für was sie spenden.“<br />
<strong>20</strong><strong>07</strong>, zum 30-jährigen Bestehen<br />
der Weihnachtsspende,<br />
gab es zudem einen so genann-<br />
VIELFÄLTIGES ENGAGEMENT<br />
Travolution, die intelligente<br />
Ampel<br />
Hauptsponsor des Ingolstädter<br />
Halbmarathon<br />
Sponsoring von ERCI und<br />
FC Ingolstadt 04<br />
Fit4U mit Berufsschule<br />
Förderung von Sportveranstaltungen<br />
wie der DeutschenTaekwondo-Meisterschaft<br />
in Ingolstadt<br />
Jugend forscht<br />
Girls’ Day<br />
Sommerkonzerte<br />
Audi-Bläserphilharmonie<br />
Georgisches Kammerorchester<br />
Ingolstadt<br />
Werner Weitner GmbH · Sollnau 14 · D - 85<strong>07</strong>2 Eichstätt<br />
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<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:14:23/<strong>schichtleiter</strong><br />
Belegschaft spendet seit 1977 über zehn Millionen Euro<br />
Der Lebenshilfe treu verbunden: Der Audi-Betriebsrat und die Belegschaft unterstützen die Behinderteneinrichtung, hier Wolfgang Förster,<br />
Peter Mosch, Gertraud Grünwald, Jörg Schlagbauer und Max Wäcker mit Thomas Seidl und Josef Nimbs in der Gärtnerei (v. l.). Foto: Rössle<br />
ten sozialen Marktplatz, auf<br />
dem sich zumindest ein Teil der<br />
unterstützten Organisationen<br />
auf dem Audi-Gelände präsentieren<br />
konnte.<br />
Solo für Stars<br />
Stiftung für Konkrete<br />
Kunst und Design Ingolstadt<br />
Jazz und Programmkino<br />
im Audi-Forum<br />
Museum mobile<br />
Veranstaltungen mit Audi<br />
Tradition, u.a. Donau Classic<br />
Audi-Jugendchorakademie<br />
Montessori-Verein (Kinderkrippe)<br />
Regionales Tourismus-Portal<br />
im Internet<br />
Teilnahme an der Berliner<br />
Tourismusmesse ITB<br />
Kompetenzforum Bayern<br />
Projekt „KLASSE!“ DK<br />
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Mo–So 11 bis 15 Uhr<br />
und 18 bis 23 Uhr<br />
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Mo–Sa 8 bis 18 Uhr<br />
So <strong>10</strong> bis 16 Uhr<br />
Service<br />
Doch die Audianer blicken<br />
auch über die Region hinaus.<br />
„Immer wenn sich irgendwo<br />
eine schlimme Katastrophe ereignet<br />
hat, dann war unsere Belegschaft<br />
bereit, zu helfen“, sagt<br />
Grünwald. Sei es in Deutschland<br />
bei der Oder- beziehungsweise<br />
Elbeflut oder auch<br />
beim Tsunami in Südostasien,<br />
den Erdbeben in der Türkei<br />
oder zuletzt in China. Nach<br />
dem Unglück in der Region Sichuan<br />
<strong>20</strong>08 zum Beispiel kamen<br />
von Unternehmen und Belegschaft<br />
insgesamt 1<strong>10</strong> 000<br />
Euro zusammen. Im August<br />
dieses Jahres wird von diesem<br />
Geld ein Waisenhaus in der<br />
Erdbebenregion in Betrieb genommen.<br />
Das habe sich etwas<br />
gezogen nach der Spendenaktion,<br />
da man länger nach einem<br />
verlässlichen Partner im Reich<br />
der Mitte suchen musste, erklärt<br />
Grünwald. Für sie ist<br />
<strong>10</strong>0-prozentiges Vertrauen der<br />
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Ausführung von<br />
Baumeisterarbeiten.<br />
Wir gratulieren<br />
der AUDI AG.<br />
zentrale Punkt. „Dafür steht der<br />
Betriebsrat.“<br />
Namhafter Partner ist da etwa<br />
das Kinderhilfswerk terre<br />
des hommes, für das sich der<br />
gesamte VW-Konzern seit zehn<br />
Jahren engagiert. Unter dem<br />
Motto „Eine Stunde für die Zukunft“<br />
spenden seit <strong>20</strong>02 auch<br />
die Audi-Mitarbeiter (Grünwald:<br />
„Rund drei Viertel machen<br />
mit“) für Hilfsprojekte an<br />
VW-Konzernstandorten wie<br />
Brasilien, Mexiko oder auch,<br />
gerade aktuell, Südafrika. Der<br />
Austragungsort der Fußball-<br />
Weltmeisterschaft <strong>20</strong><strong>10</strong> wird<br />
derzeit mit der Sonderaktion „A<br />
chance to play“ bedacht. Es sollen<br />
unter anderem Spiel- und<br />
Sportmöglichkeiten für Kinder<br />
geschaffen werden.<br />
Seit Sommer <strong>20</strong>03 läuft dieses<br />
Engagement unter dem Begriff<br />
„Rest-Cent-Aktion“ und ist<br />
fester Bestandteil der Unterstützung<br />
für terre des hommes.<br />
Dabei verzichten die Audianer<br />
auf die Cents ihres Lohnes, die<br />
Nachkommastellen. Mit beachtlichem<br />
Effekt: Die Schirmherrin<br />
und ehemalige Tagesschausprecherin<br />
Dagmar Berghoff<br />
bekam <strong>20</strong>06 vom Betriebsrat<br />
einen Scheck über 180 000<br />
Euro überreicht.<br />
Auch hausintern ist die Solidarität<br />
groß, schon seit dem<br />
Neuanfang in Ingolstadt nach<br />
dem Krieg. Seit 1951 gibt es hier<br />
die Sterbegeldsammlung, an<br />
der sich im Schnitt <strong>34</strong> 000 Beschäftigte<br />
beteiligen. Außerdem<br />
bietet der Unterstützungsfonds<br />
ein soziales Netz. Wer selbst<br />
unverschuldet in Not gerät oder<br />
ein Präventionsprogramm<br />
durchläuft, wird auf Antrag finanziell<br />
unterstützt. Gertraud<br />
Grünwald zitiert in diesem Zusammenhang<br />
das Credo Fritz<br />
Böhms: „Wenn viele einzahlen,<br />
kann denen geholfen werden,<br />
die dringend Hilfe brauchen.“<br />
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Herzlichen Glückwunsch<br />
zum <strong>10</strong>0-jährigen Bestehen<br />
der Firma Audi AG!<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 36, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Beim Festakt und beim Open-Air-Konzert am 16. und 17. Juli wird die Piazza auf dem Audi Forum von zahlreichen Gästen bevölkert werden – wie hier während des Familientags im vergangenen Jahr. Foto: Schalles<br />
(DK) Mit einem großen Festakt<br />
auf dem Audi Forum Ingolstadt<br />
begeht die Marke mit den<br />
vier Ringen am Donnerstag, 16.<br />
Juli, die Feierlichkeiten zu<br />
Weltpremiere und Uraufführung<br />
Bei großem Festakt am 16. Juli wird neues Audi-Modell enthüllt / Viertägige Veranstaltungsreihe<br />
ihrem <strong>10</strong>0-jährigen Bestehen.<br />
Der Festakt, bei dem Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel ein<br />
Grußwort sprechen wird, bildet<br />
den Auftakt zu einer viertägi-<br />
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<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:18:55/<strong>schichtleiter</strong><br />
gen Veranstaltungsreihe mit<br />
einem vielfältigen und sehenswerten<br />
Programm.<br />
Die Gäste in Ingolstadt erwartet<br />
am 16. Juli eine Weltpremiere:<br />
Vor den Augen von<br />
knapp 2500 Ehrengästen – darunter<br />
auch 50 Leserinnen und<br />
Leser des DONAUKURIER, die<br />
bei einer Verlosungsaktion Karten<br />
gewonnen haben – wird<br />
Vorstandsvorsitzender Rupert<br />
Stadler ein neues Audi-Modell<br />
enthüllen.<br />
Der Starpianist Lang Lang<br />
wird den Festakt, der von<br />
Thomas Gottschalk moderiert<br />
wird, musikalisch eröffnen. Der<br />
chinesische Tastenvirtuose ist<br />
seit dem Jahr <strong>20</strong>06 als Markenbotschafter<br />
weltweit für Audi<br />
tätig. Ein weiterer Höhepunkt:<br />
Zum <strong>10</strong>0. Geburtstag präsentiert<br />
der namhafte Münchner<br />
Musikproduzent Leslie Mandoki<br />
eine Auftragskomposition<br />
für Audi.<br />
Die Neue Philharmonie<br />
Frankfurt wird das klassische<br />
Werk unter der Leitung von<br />
Paul Momberger am 16. Juli<br />
uraufführen. Optisch begleitet<br />
der international bekannte<br />
Starpianist Lang Lang, seit <strong>20</strong>06 als Markenbotschafter für Audi tätig, wird den Festakt am 16. Juli musikalisch<br />
eröffnen. Foto: dpa<br />
Schweizer Lichtkünstler Gerry<br />
Hofstetter den feierlichen Festakt.<br />
Er wird die moderne Architektur<br />
am Audi Forum Ingolstadt<br />
spannend choreografiert<br />
in Szene setzen. Mit seiner<br />
Lichtkunst hat Hofstetter<br />
schon Menschen auf der ganzen<br />
Welt verzaubert. In der<br />
Vergangenheit hat er bereits<br />
viele berühmte Gebäude beleuchtet,<br />
darunter das Brandenburger<br />
Tor in Berlin, den<br />
Pariser Arc de Triomphe und<br />
die Pyramiden von Gizeh.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 37, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Zum RUNDEN Geburtstag<br />
unserem Vertragspartner, der Audi AG,<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
Auf weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />
Fanta Vier und Beethoven<br />
Open-Air-Konzerte auf der Audi Piazza und im Klenzepark / Donauring-Rennen mit Audi R15 Sportprototyp<br />
(DK) Ein hochkarätiges Pop-<br />
Konzert steht am Freitag, 17.<br />
Juli, auf dem Programm. Die<br />
Fantastischen Vier, eine der<br />
bekanntesten Bands aus dem<br />
deutschsprachigen Raum, spielen<br />
live und ohne elektronische<br />
Instrumente, begleitet von einem<br />
60 Mann starken internationalen<br />
Sinfonieorchester.<br />
„Audi rockt <strong>10</strong>0“<br />
Bereits das MTV-Unplugged-<br />
Konzert 1998 war ein musikalischer<br />
Meilenstein der vier<br />
Sprechgesangskünstler aus<br />
Stuttgart. Die Live-Show am 17.<br />
Juli soll einen neuen, glanzvollen<br />
Höhepunkt in der Bandgeschichte<br />
setzen. Unter dem<br />
Motto „Audi rockt <strong>10</strong>0“ feiern<br />
sie das <strong>10</strong>0-jährige Bestehen<br />
der Ingolstädter Premiummar-<br />
ke mit einem großen Open-Air-<br />
Konzert auf der Audi Piazza.<br />
Tickets gibt es bei<br />
www.eventim.de oder unter<br />
der Hotline (0 18 05) 57 00 70<br />
(0,14 Cent/Minute, Mobilfunkpreise<br />
können abweichen).<br />
Den 18. Juli sollten sich vor<br />
allem Motorsportfans dick im<br />
Kalender anstreichen: An diesem<br />
Samstag feiert Audi Tradition<br />
den <strong>10</strong>0. Geburtstag auf<br />
dem historischen Donauring in<br />
der Ingolstädter Altstadt. Nahezu<br />
alle Rennsport-Fahrzeuge,<br />
die jemals in der Markengeschichte<br />
im Einsatz waren,<br />
werden zu Demo-Fahrten auf<br />
die Piste geschickt. Dazu werden<br />
neben DTM- und STW-Boliden<br />
natürlich auch die siegreichen<br />
Le Mans-Sportwagen<br />
ihre Kreise ziehen – der Audi<br />
R8 ebenso wie der R<strong>10</strong> TDI.<br />
Zur Feier des <strong>10</strong>0-jährigen Audi-Bestehens wird der Donauring wieder<br />
zur Rennstrecke. Foto: Archiv<br />
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<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:21:11/<strong>schichtleiter</strong><br />
Der Audi R15 Sportprototyp –<br />
die neueste Entwicklung im<br />
Hause Audi Sport – wird sich<br />
den Zuschauern in Ingolstadt<br />
auf dem Donauring erstmals<br />
im Fahreinsatz zeigen.<br />
Herausragende Fahrer aus<br />
der Audi-Geschichte werden<br />
erwartet. Zusagen liegen bereits<br />
vom zweimaligen Rallye-<br />
Weltmeister Walter Röhrl, der<br />
DTM-Champion Hans-Joachim<br />
Stuck und Rallye-Europameister<br />
Harald Demuth vor.<br />
Nur eine Woche später, am<br />
25. Juli, wird Audi Tradition<br />
auch am Geburtsort der Marke,<br />
in Zwickau, eine historische<br />
Fahrveranstaltung organisieren.<br />
Vier historische Rennfahrzeuge<br />
werden auf dem Platz<br />
der Völkerfreundschaft ihre<br />
Runden drehen.<br />
Abschlussfeuerwerk<br />
Am Sonntag, 19. Juli, dem<br />
letzten von insgesamt vier Festtagen,<br />
lädt Audi seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie<br />
die Bürgerinnen und Bürger<br />
der Region Ingolstadt zu Beethovens<br />
Neunter Sinfonie in<br />
den Ingolstädter Klenzepark<br />
ein. Präsentiert wird das kostenlose<br />
Open-Air-Konzert vom<br />
Tschechischen Philharmonischen<br />
Chor Brünn und dem<br />
Philharmonischen Orchester<br />
Brünn unter der Leitung von<br />
Peter Altrichter. Zum großen<br />
Finale der <strong>10</strong>0-Jahr-Feier wird<br />
den Gästen anschließend ein<br />
spektakuläres Abschlussfeuerwerk<br />
geboten.<br />
Sportlicher Höhepunkt der<br />
Feierlichkeiten ist der Audi<br />
Cup in der Münchener Allianz<br />
Arena. Auf Einladung der Audi<br />
AG spielen die Mannschaften<br />
des FC Bayern München, AC<br />
Mailand, Manchester United<br />
und des Club Atlético Boca Juniors<br />
in einem zweitägigen<br />
Her li hen l kw ns h<br />
Die EDAG Gruppe gratuliert der Audi AG herzlich<br />
zu ihrer <strong>10</strong>0-jährigen Erfolgsgeschichte!<br />
Gerne haben wir Sie in den letzten 40 Jahren<br />
unseres Bestehens bei Ihrem Weg von der<br />
Traditionsmarke hin zur international geschätzten<br />
Premium-Marke begleitet.<br />
EDAG – Entwicklungspartner der internationalen<br />
Mobilitätsindustrie<br />
Die Fantastischen Vier mit ihrem Sänger Smudo bekommen am 17. Juli Verstärkung von einem internationalen<br />
Sinfonieorchester. Foto: dpa<br />
Turnier am 29. und 30. Juli um<br />
den Titel im Audi Cup. Tickets<br />
für den Audi Cup gibt es in der<br />
günstigsten Kategorie schon ab<br />
zwölf Euro, die besten Karten<br />
kosten 60 Euro. Die Tickets gelten<br />
jeweils für einen ganzen<br />
Spieltag, das heißt: Jeder Fan<br />
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Telefon: +49 841 9680-0<br />
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sieht zwei Spiele. Zur Eröffnung<br />
des Turniers treffen am<br />
Mittwoch die Boca Juniors auf<br />
Manchester United und der<br />
FC Bayern München auf den<br />
AC Mailand. Für diesen Spieltag<br />
verlost der DONAUKURIER<br />
zwei VIP-Karten (siehe Seite<br />
Gratulation<br />
an die Audi AG<br />
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39). Am Donnerstag spielen die<br />
Verlierer beider Partien um<br />
Platz drei, bevor die Sieger im<br />
Finale den Gewinner des Turniers<br />
ermitteln.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Audi Cup gibt es unter<br />
www.audicup.de/com.<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 38, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Von Martin Schwarzott<br />
(DK) <strong>10</strong>0 Jahre Audi wollen<br />
gebührend gefeiert sein. Mit<br />
Erscheinen dieser Verlagsveröffentlichung<br />
beginnt das<br />
große DONAUKURIER-Gewinnspiel,<br />
für das Audi Preise<br />
im Wert von rund 50 000 Euro<br />
zur Verfügung gestellt hat. Erster<br />
Preis: ein A4 2.0 TDI e.<br />
Genau lesen<br />
Rupert Stadler, der Audi-<br />
Vorstandsvorsitzende, im Exklusiv-Interview.<br />
Alles Wissenswerte<br />
über die Faszination<br />
Museum mobile. Die Erfolge<br />
im Motorsport. Die Geschichte<br />
der Auto Union in Ingolstadt.<br />
Und der Wackel-Elvis, mit<br />
dem Audi Werbegeschichte<br />
geschrieben hat. Nur wer die<br />
Beiträge über diese und andere<br />
Themen in der Verlagsveröffentlichung<br />
zum Audi-Jubiläum<br />
genau liest, kann einen<br />
der drei attraktiven Preise gewinnen.<br />
In Zeitung und Internet<br />
Denn es gilt, insgesamt acht<br />
Fragen richtig zu beantworten.<br />
Beantwortet werden können<br />
die Fragen ganz einfach bei<br />
der Lektüre, denn die Lösungen<br />
finden sich in den Artikeln<br />
der Beilage. Der erste Teil des<br />
Preisrätsels wird auf der folgenden<br />
Seite veröffentlicht, die<br />
restlichen sieben sind bis<br />
Samstag, 18. Juli, täglich in<br />
den Lokalteilen des DONAU-<br />
KURIER und seiner Heimatzeitungen<br />
sowie im Internet bei<br />
www.donaukurier.de zu fin-<br />
Gemeinde<br />
Großmehring<br />
Zum <strong>10</strong>0. Geburtstag gratuliert<br />
unsere Gemeinde AUDI sowie allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
mit den besten Erfolgswünschen.<br />
Besonderer Dank gilt dem Unternehmen<br />
auch für das hilfreiche<br />
Wirken zum Wohle seines Umlandes.<br />
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Ludwig Diepold, ïïï ïïïïïï ïïïïïï<br />
Die Stadt<br />
Geisenfeld<br />
Großes Gewinnspiel zum Jubiläum<br />
gratuliert der<br />
AUDI AG<br />
zum<br />
<strong>10</strong>0-jährigen Jubiläum,<br />
dankt dem Unternehmen für das<br />
vielfältige Engagement in der Region und<br />
wünscht für die Zukunft<br />
weiterhin großen Erfolg.<br />
Preise im Wert von 50 000 Euro / Täglich eine Frage im DONAUKURIER<br />
Wer will einen Audi A4 2.0 TDI e gewinnen? Er ist der erste Preis im großen DONAUKURIER-Gewinnspiel zum Audi-Jubiläum (Abbildung ähnlich). Einsendeschluss ist Dienstag,<br />
21. Juli. Foto: Audi<br />
den. Aber Achtung: Jede Frage<br />
wird nur einmal in der Zeitung<br />
stehen und ist auch nur einen<br />
Tag lang im Internet zu finden.<br />
Wer trotzdem eine ver-<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:23:<strong>34</strong>/<strong>schichtleiter</strong><br />
passt, bekommt jedoch eine<br />
zweite, allerletzte Chance: Am<br />
Montag, <strong>20</strong>. Juli, werden noch<br />
einmal sämtliche Fragen im<br />
Internet und in den Lokaltei-<br />
Stadt Vohburg a. d. Donau<br />
Rudi Fahn 1. Bürgermeister<br />
Der Markt Altmannstein<br />
grat liert der irma di<br />
m 00- hrigen Bestehen<br />
nd w ns ht all eit g te ahrt<br />
in der nationalen nd internationalen<br />
Er olgss r. Adam Dierl, 1.Bürgermeister<br />
Naturpark Altmühltal<br />
len des DONAUKURIER veröffentlicht.<br />
Wer die jeweilige Lösung<br />
weiß, trägt sie in die entsprechenden<br />
Kästchen auf dem<br />
Wir gratulieren<br />
recht herzlich zum<br />
<strong>10</strong>0-jährigen<br />
Firmenjubiläum<br />
und wünschen<br />
einen weiteren<br />
erfolgreichen<br />
Geschäftsverlauf.<br />
Gut ausgebaute Wanderwege, Radwanderwege/Fahrradverleih,<br />
beheiztes Freibad mit Wasserrutsche, neues Marktmuseum,<br />
Ignaz-Günther-Museum, Burg Altmannstein, Kult-Ur-Hang,<br />
HopfenErlebnisHof Tettenwang, Fossiliensteinbruch Schamhaupten,<br />
Waffen-, Huf- und Hammerschmiede Hexenagger.<br />
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Der Markt Pförring<br />
beglückwünscht<br />
das Traditionsunternehmen<br />
Audi<br />
zu seiner <strong>10</strong>0-jährigen<br />
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Wohlstand unserer Wirtschaftsregion<br />
auch in Zukunft recht viel Erfolg!<br />
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Bernhard Sammiller, 1.Bürgermeister<br />
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etwas schwieriger zu machen,<br />
gibt es am Schluss kein übliches<br />
Lösungswort, sondern<br />
eine Folge von Buchstaben<br />
und Zahlen. Wer alle Fragen<br />
richtig beantwortet, sieht den<br />
Gewinncode auf einen Blick:<br />
Er steht in den farbig markierten<br />
Kästchen.<br />
Markt<br />
Kösching<br />
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Maximilian Schöner, 1.Bürgermeister
Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 39, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
Zu Luca Toni, Schweinsteiger und Co. in die Allianz-Arena dürfen<br />
zwei DONAUKURIER-Leser am 29. Juli. Foto: dpa<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum und<br />
wünschen für die Zukunft viel Erfolg.<br />
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<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/19:24:45/<strong>schichtleiter</strong><br />
Erlebnis auf dem Eis<br />
Viertägige Reise nach Schweden und Audi-Cup-Eintrittskarten<br />
(mot) Die Preise sind die<br />
Mühe allemal wert. Erster Preis<br />
ist ein A4 2.0 TDI e, für den<br />
Audi den Titel „effizienteste<br />
Mittelklasse-Limousine“ beansprucht.<br />
Er ist erst Anfang Juni<br />
auf den Markt gekommen,<br />
braucht 4,6 Liter Dieselkraftstoff<br />
auf <strong>10</strong>0 Kilometer und hat<br />
einen CO2-Ausstoß von 119<br />
Gramm. Gebaut wird das Fahrzeug<br />
erst, wenn der Gewinner<br />
feststeht – so können spezielle<br />
Wünsche, etwa für die Farbe,<br />
berücksichtigt werden.<br />
Zweiter Preis des DONAU-<br />
KURIER-Gewinnspiels ist eine<br />
viertägige Reise für zwei Personen<br />
zwischen Januar und März<br />
<strong>20</strong><strong>10</strong> nach Arjeplog in Schweden,<br />
zur „Audi ice experience“<br />
– inklusive Flug, Hotel und<br />
Vollpension. Zwei Tage lang<br />
üben die Gewinner dort das<br />
Autofahren auf Eis und gehen<br />
auf Snowmobil-Safari.<br />
Dritter Preis sind zwei VIP-<br />
Karten für den ersten Tag des<br />
Audi-Cup am 29. Juli in der Allianz-Arena<br />
in München. Die<br />
Gewinner besuchen die Fußballspiele<br />
Club Atlético Boca<br />
Juniors gegen Manchester United<br />
und FC Bayern München<br />
gegen den A.C. Milan – das Interesse<br />
ist groß, über <strong>10</strong>0 000<br />
Karten wurden bereits verkauft.<br />
Einsendeschluss für das Gewinnspiel<br />
ist Dienstag, 21. Juli.<br />
Die Gewinncoupons werden<br />
per Post geschickt an den DO-<br />
NAUKURIER, Stichwort Audi-<br />
Münchener Str. 27, 85123 Karlskron<br />
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<strong>10</strong>0 Jahren technischem Vorsprung<br />
im Zeichen der vier Ringe<br />
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„Testfahrer“ auf Eis und Schnee: Zweiter Preis des DONAUKURIER-Gewinnspiels ist eine viertägige Reise<br />
nach Arjeplog in Schweden zur „Audi ice experience“. Foto: Audi<br />
Preisrätsel, Stauffenbergstraße<br />
2a, 85051 Ingolstadt. Sie können<br />
auch in allen Lokalredaktionen<br />
und Geschäftsstellen<br />
des DONAUKURIER und seiner<br />
Heimatzeitungen abgegeben<br />
werden. Und die Teilnahme ist<br />
auch im Internet unter<br />
www.donaukurier.de möglich.<br />
Die Gewinner werden unter<br />
notarieller Aufsicht gezogen<br />
und am Samstag, 25. Juli, im<br />
DONAUKURIER bekannt gegeben.<br />
Alle wichtigen Einzelheiten<br />
zu den Teilnahmebedingungen<br />
stehen im Teilnahmecoupon<br />
auf dieser Seite.<br />
Vom Auto aufs Snowmobil umsteigen können die Gewinner der<br />
Schweden-Reise. Foto: Colourbox<br />
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Verlagsveröffentlichung <strong>10</strong>0 JAHRE AUDI Seite 40, DK Nr. 156, Freitag. <strong>10</strong>. Juli <strong><strong>20</strong>09</strong><br />
<strong>10</strong>0 Jahre Audi beim Goodwood Festival of Speed: Die Audi-Skulptur vor Goodwood House bei Nacht:<br />
ein Audi R8 V<strong>10</strong> trifft auf den Auto Union Typ C Stromlinie. Fotos: Audi<br />
Der Geschwindigkeit<br />
Form gegeben<br />
Riesige Audi-Skulptur beim Goodwood Festival of Speed<br />
Von Birgit Sprogies<br />
(DK) Die Crème de la Crème<br />
des Motorsports kam vom 3.<br />
bis 5. Juli in Großbritannien<br />
zusammen. Beim jährlichen<br />
Goodwood Festival of Speed<br />
gab es wieder ganz besondere<br />
historische und aktuelle Automobile<br />
zu sehen. Veranstalter<br />
des Festivals auf seinem Anwesen<br />
in West Sussex ist der motorsportbegeisterte<br />
Charles<br />
Gordon-Lennox, Earl of March<br />
und Kinrara, besser bekannt als<br />
Lord March. Doch nicht nur<br />
das berühmte Goodwood-<br />
Bergrennen, das 1948 zum ersten<br />
Mal stattfand, sorgte heuer<br />
für Aufmerksamkeit. Seit 1997<br />
wird in jedem Jahr auch eine<br />
riesige Skulptur präsentiert, die<br />
einer Automarke gewidmet ist,<br />
und in diesem Jahr stand das<br />
Audi-Jubiläum Pate für einen<br />
wahren Stahlkoloss.<br />
35 Meter hoch und 40 Tonnen<br />
schwer ist die gigantische<br />
Christian Megert und Audi-Auszubildende (Werkzeug- und Fertigungsmechaniker)<br />
mit ihren Trainern in einem Teilabschnitt der<br />
Drehtürenskulptur. Ab September ist das fertige Werk im Audi Forum<br />
zu sehen. Fotos: Audi<br />
<strong><strong>20</strong>09</strong>-<strong>07</strong>-08/17:06:26/sprogies<br />
Stahlschleife, an deren Enden<br />
ein Auto Union Typ C Stromlinie<br />
von 1937 und ein Audi R8<br />
V<strong>10</strong> zu einer Fahrt in die Stratosphäre<br />
abzuheben scheinen.<br />
Der Künstler Gerry Judah, der<br />
alle Skulpturen für Lord March<br />
entworfen hat, wollte eine Figur<br />
schaffen, die die hundertjährige<br />
Geschichte von Audi<br />
versinnbildlicht. Und sie solle<br />
für das stehen, wofür Audi bekannt<br />
sei, so Judah: Sportlichkeit,<br />
Prestige und Fortschritt.<br />
Zwölf Männer waren vier<br />
Wochen lang mit der Fertigung<br />
der Skulptur beschäftigt, die so<br />
viel wiegt wie 40 kleinere Familienwagen.<br />
Schließlich wurde<br />
die riesige Stahlkonstruktion<br />
mit zwei Spezialkränen aufgestellt.<br />
Schon zum 90-jährigen Bestehen<br />
1999 war Audi mit einer<br />
Aufsehen erregenden Skulptur<br />
beim Goodwood-Festival geehrt<br />
worden. Damals stand die<br />
berühmte Avus-Rennstrecke<br />
im Mittelpunkt. Mit eingebunden<br />
in die Konstruktion war<br />
Spiegel und Stahl<br />
Interaktive Kunst aus dem Audi Bildungszentrum<br />
(DK) Ein Künstler im Autowerk:<br />
Christian Megert legte im<br />
Bildungswesen der Audi AG<br />
beim Bau einer seiner Skulpturen<br />
Hand an und diskutierte<br />
mit den Auszubildenden über<br />
sein künstlerisches Werk.<br />
Die Auszubildenden des Audi<br />
Bildungswesens arbeiten schon<br />
seit längerem an einer Drehtürenskulptur<br />
aus Spiegel und<br />
Stahl nach den Plänen von<br />
Christian Megert. Das Kunstwerk<br />
wird drei Meter hoch, fünf<br />
Meter breit und sieben Meter<br />
lang. Christian Megert ist einer<br />
der bedeutendsten Vertreter<br />
interaktiver Kunst, der den<br />
Spiegel als Material in seinen<br />
Objekten auf vielfältige Weise<br />
einsetzt. Ein großer Teil seines<br />
Werks wurde Ende vergangenen<br />
Jahres in die Stiftung für<br />
Konkrete Kunst und Design Ingolstadt<br />
aufgenommen. Die<br />
Verwirklichung der Drehtürenskulptur<br />
ist ein Beispiel dafür,<br />
wie Audi als Gründungsmitglied<br />
der Stiftung dazu beiträgt,<br />
die Ideen und Werke der Künstler<br />
lebendig zu halten.<br />
Die Auszubildenden der<br />
Fachrichtungen Werkzeugund<br />
Fertigungsmechanik der<br />
Audi AG erarbeiten sich eigenverantwortlich<br />
ihr Kunstwerk<br />
von der Berechnung über die<br />
Fertigung bis hin zur Errichtung<br />
der vollständigen Skulptur.<br />
Mit dieser außergewöhnlichen<br />
Projektarbeit verknüpfen<br />
Die stählerne Audi-Skulptur ist 35 Meter hoch und 40 Tonnen schwer. Zum Aufstellen wurden zwei Spezialkräne<br />
benötigt.<br />
die Auszubildenden handwerkliche<br />
Präzision mit der Kreativität<br />
der Kunst. Diese Verbindung<br />
öffnet neue Denkwelten<br />
und Perspektiven in ihrer beruflichen<br />
Erstausbildung –<br />
nicht nur bezogen auf den<br />
Rohstoff Stahl, sondern auch<br />
auf das gesamte Arbeitsumfeld.<br />
Neben der erforderlichen<br />
Teamfähigkeit wird auch die<br />
soziale Kompetenz der Auszubildenden<br />
positiv beeinflusst<br />
und gefördert.<br />
Nach der Fertigstellung wird<br />
die Drehtürenskulptur in<br />
einem letzten Arbeitsschritt<br />
von den Auszubildenden in<br />
dem charakteristischen Rot der<br />
Marke Audi lackiert. Ab September<br />
ist das fertige Kunstwerk<br />
im Audi Forum Ingolstadt<br />
zu sehen, bevor es an seinen<br />
endgültigen Bestimmungsort<br />
im Skulpturengarten der Stadt<br />
Ingolstadt ziehen und in den<br />
Stiftungsbestand übergehen<br />
wird.<br />
Christian Megert und Julia Mayer (Audi-Auszubildende) bei der Bearbeitung<br />
eines Drehlagers für die Skulptur.<br />
unter anderem ebenfalls ein<br />
Auto Union Typ C Stromlinie.<br />
Beim Festival wurden den<br />
vielen tausend Besuchern<br />
heuer außerdem Audis bedeutendste<br />
Wagen und Fahrer aus<br />
den vergangenen <strong>10</strong>0 Jahren<br />
vorgestellt.<br />
donaukurier.de<br />
(DK) Videos und Fotos<br />
von den Veranstaltungen<br />
des Festprogramms sowie<br />
zum Thema <strong>10</strong>0 Jahre Audi<br />
finden Sie im Internet<br />
auf www.donaukurier.de/<br />
<strong>10</strong>0JahreAudi. Unter anderem<br />
zu sehen ist hier<br />
ein Zusammenschnitt der<br />
bekanntesten Audi-Werbespots.<br />
Sie können<br />
selbstverständlich auch<br />
online am großen Preisrätsel<br />
des DONAUKURIER<br />
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