narrenspiegel narrenspiegel - Heuchelheimer Carnevalverein 1957 ...

Welch böse Träume –
Wanderbäume
Ach, was muss man oft von bösen
Bäumen hören oder lesen,
welche so seit 15 Jahren,
hier im Ort am Kreuze waren,
um nicht nur, schön anzuseh’n,
sondern nah den Bänken steh’n,
um mit Blättern an den Enden,
Bankbenutzern Schatten spenden!
Doch da naht die Neugestaltung –
so mancher Baum verlor die Haltung,
tat vor Bedauern braun erbleichen
und muss nun jäh dem Kreisel weichen!
Drei von ihnen, nicht die Alten,
wollte man in Grün erhalten,
doch wohin fiel niemand ein,
kein Platz gab’s hier in Heuchelheim!
Jedoch sie mussten nicht nach Flandern,
so weit kann kaum ein Bäumchen wandern,
man legte kurzerhand sie flach
und schickte sie nach Kinzenbach!
Dort stellte man sie steil nach oben,
der Standort, der war wohl zu loben
und pflanzte sie am Mehrzweckhaus
bei der Terrasse wieder aus!
Dort wurzelten sie neu und schön,
stolz, am Bürgerpark zu stehn,
doch nicht zu Ende die Geschicht’,
dem Oberdorf gefiel das nicht.
Viel Unmut gab es und Geschrei,
sogar zur Bürgermeisterei
gelangte so manch böses Wort,
die drei Bäume stören dort!
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Denn es passiert von Zeit zu Zeit,
bei mancher Feierfestlichkeit,
braucht man, wie’s ist auf dieser Welt,
zu dem Haus auch noch ein Zelt
und genau wo dies muss hin,
stehn nun die Bäume mittendrin!
Dem Bürgermeister, Gott bewahr’,
wächst nicht nur deshalb graues Haar.
Und er entschied, so seine Pflicht,
ich gönne euch die Bäume nicht.
Nun gab es einen Ortstermin,
der Bauhofleiter musste hin,
grub um die Bäume einen Krater
und der Umweltbaumberater
musste sich herbei bemühen,
denn wohin soll’n die Bäume ziehen?
„Die Bäume müssen wieder heim!“
sprach Helmut, sprich nach Heuchelheim
und man fuhr sie, wieder flach,
diesmal an den Bieberbach,
setzt’ sie an der Bachstraß’ aus,
unweit von des Neidel’s Haus,
stehn sie nun als wahrer Schatz
voller Stolz am Radlerplatz!
Dies soll und wir fänden’s fein,
ihr allerletzter Standort sein
und das Ende der Geschicht’,
denn einen Baum verpflanzt man nicht,
sonst wird er von der Heimat träumen,
wie’s war, mit den drei Wanderbäumen!!!
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