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2B Seil- und Membrantragwerke - NASG

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<strong>2B</strong> <strong>Seil</strong>- <strong>und</strong> <strong>Membrantragwerke</strong>Prof. Dr.-Ing. Rosemarie WagnerInhaltsverzeichnisSeite1 Gr<strong>und</strong>lagen ............................................................................................................. 2.581.1 Kinematik ................................................................................................................. 2.581.2 Versteifung ............................................................................................................... 2.581.3 Geometrisch nichtlineares Verhalten ....................................................................... 2.602 Gleichgewicht .......................................................................................................... 2.612.1 Gleichgewicht am <strong>Seil</strong> .............................................................................................. 2.612.2 Gleichgewicht an <strong>Seil</strong>bindern ................................................................................... 2.632.3 Gleichgewicht an <strong>Seil</strong>netzen .................................................................................... 2.633 Lastabtragung ......................................................................................................... 2.663.1 Tragverhalten von <strong>Seil</strong>en .......................................................................................... 2.663.2 Tragverhalten nach Theorie II. Ordnung .................................................................. 2.673.3 Geometrisch nicht lineares Tragverhalten ................................................................ 2.68


2 GleichgewichtGleichgewichtDie Kinematik von <strong>Seil</strong>en <strong>und</strong> Membranen <strong>und</strong> die Versteifung durch eine Vorbelastung odereine Vorspannung führen zu Gleichgewichtsformen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass──sich die Geometrie in Abhängigkeit zu den einwirkenden Belastungen <strong>und</strong> inneren Kräftenoder Spannungen einstellt <strong>und</strong>keine Werkstoffeigenschaften berücksichtigt werden.Zur Bestimmung von Gleichgewichtsformen werden Festpunkte, Berandungen, Belastungen,innere Kräfte oder Spannungen vorgegeben <strong>und</strong> die Geometrie des <strong>Seil</strong>systems oder der Membranermittelt, die für die vorgegebenen Randbedingungen ein Gleichgewicht darstellt. Die Bestimmungder Gleichgewichtsformen ist werkstoffunabhängig, da die Tragsysteme kinematischoder statisch bestimmt sind. Auf Gr<strong>und</strong> der Kinematik bestehen mehr Freiheitsgrade als Gleichungen.Zusätzliche Bedingungen sind notwendig, die damit eine Lösung zulassen <strong>und</strong> sichaus der Geometrie oder dem geometrisch nichtlinearen Verhalten ergeben.2.1 Gleichgewicht am <strong>Seil</strong>Am zwischen unverschieblichen Auflagern gehalten <strong>Seil</strong> werden die Beziehungen zwischenBelastung <strong>und</strong> Geometrie analytisch dargestellt. Vereinfachend liegen die Auflager auf einerHöhe.p x dyH∑ pxKräftegleichgewicht am infiniten <strong>Seil</strong>stück H = 0:<strong>Seil</strong>kraftVp y dxg dsdxdsV+dVH+dHS+dSdy∑ V = 0: pydH=−dydV=dx2 2S( x) = H( x) + V( x) = H( x) 1+<strong>Seil</strong>länged d 2 d 21 dys = x + y = + d 2 xdxMit diesen Gleichungen kann für eine in Verteilung <strong>und</strong> Richtung vorgegebene <strong>und</strong> kontinuierlicheBelastung die Geometrie der <strong>Seil</strong>kurve bestimmt werden. In den Gleichungen für die <strong>Seil</strong>kurvenist immer die Horizontalkraft als zusätzliche Unbekannte enthalten, die durch eine dernachfolgenden Bedingungen bestimmt wird:─ maximaler Durchhang f max = f─ maximale <strong>Seil</strong>kraft S max─ <strong>Seil</strong>länge syH Axp(x)H BV AV BDie <strong>Seil</strong>kurve für eine konstante Gleichstreckenlast kann näherungsweise auch bei <strong>Seil</strong>bindern,<strong>Seil</strong>netzen <strong>und</strong> Membranen zur Berechnung der Zugkräfte oder –spannungen verwendet werden.<strong>Seil</strong>eigengewicht führt immer zu einem Durchhang <strong>und</strong> bei langen frei gespannten <strong>Seil</strong>enwird das Tragverhalten durch den Durchhang unter Eigengewicht beeinflusst, eine Radiallasttritt bei Innendruck auf <strong>und</strong> Ellipsen entstehen bei Randseilen, wenn die Gewebebahnen randparallelverlaufen.L22dy2dxf max = f2.61


<strong>2B</strong> <strong>Seil</strong>- <strong>und</strong> <strong>Membrantragwerke</strong>2.1.1 ParabelBelastung konstante Gleichstreckenlast⇒ p x = 0, p y = p = konstant⇒ H A = H B = H = konstantyS max<strong>Seil</strong>kurve:p 2 p⋅Ly = x − x2H2HH A22p ⋅ L LMax. Durchhang f = oder R =8H8 fmit H = p⋅R<strong>Seil</strong>kraft<strong>Seil</strong>längeNäherung⎛ p p⋅L⎞S = H ⋅ 1+ ⎜ x−⎟⎝ H 2H⎠22 2 2L ⎛ 4 41 p ⋅ L ⎞ H arcsinh p ⋅ L L ⎛1 f ⎞s = + ⎜ ⎟ + = + ⎜ ⎟ +L arcsinhf2 ⎝ 2H ⎠ p 2H 2 ⎝ L ⎠ 8f L2 2⎡ ⎤ ⎡ ⎤1 ⎛ p⋅L⎞ 8⎛ f ⎞s ≈ L⎢1+ ⎜ ⎟ ⎥ = L⎢1+⎜ ⎟ ⎥⎢⎣ 24 ⎝ H ⎠ ⎥⎦ ⎢⎣ 3 ⎝ L⎠⎥⎦xRLpS maxH Bf2.1.2 KettenlinieBelastung Eigengewicht⇒ p x = 0, p y = g/cos α(x)⇒ H A = H B = H = konstant<strong>Seil</strong>kurve:H ⎡H⎤y = ⋅cosh( x x0)y0g⎢ − +g⎥⎣ ⎦MitH ⎛ 2g⎞x0 = L /2 <strong>und</strong> y0=− cosh ⎜ ⎟g ⎝H⋅L⎠H ⎛ gL ⎞Max. Durchhang f = cosh ⎜ ⎟g ⎝ 2 H ⎠Max. <strong>Seil</strong>kraft⎛ gL ⎞Smax = H ⋅cosh ⎜ ⎟⎝ 2 H ⎠<strong>Seil</strong>länge2H⎛ gL ⎞s = ⋅sinh ⎜ ⎟g ⎝ 2 H ⎠2.1.3 KreissegmentBelastungRadialbelastung⇒ p x = p, p y = p⇒ H A = H B , H (x) ≠ konstant22L ⎞ ⎛ HA⎞ 2x y R22 ⎛L⎞ ⎛HA⎛⎞<strong>Seil</strong>kurve: ⎜ − ⎟ + ⎜ − ⎟ = mit R =⎝ 2 ⎠ ⎝ p⎜ ⎟ + ⎜ ⎟⎠⎝ 2 ⎠ ⎝ p ⎠22H⎛AL f ⎞ ⎛ L f ⎞Max. Durchhang f = R− oder HA= p⎜− ⎟ <strong>und</strong> R = ⎜ + ⎟p⎝8f2 ⎠ ⎝8f2 ⎠2⎛ L f ⎞Max. <strong>Seil</strong>kraft Smax= S = p⋅ f + HA= p⋅ ⎜ + ⎟= p⋅R⎝8f2 ⎠<strong>Seil</strong>länge16 H16s = L + ( R− ) = L + f3 p32 A 2 2 2SH Ayyxx2LLRpgSH Bf2.62


GleichgewichtDer Kreisradius unterscheidet sich vom Scheitelkrümmungskreis einer Parabel mit derselbenSpannweite <strong>und</strong> demselben Durchhang um den halben Durchhang (f/2). Bei geringem Durchhangwird dieser Term vernachlässigt; Kreisradius <strong>und</strong> Scheitelkrümmungskreis sind identisch.2.1.4 EllipseyBelastung Konstante Vertikal- <strong>und</strong> Horizontallast S⇒ p x = n · p, p y = p⇒ H A = H B , H (x) ≠ konstant HxA22⎛ L ⎞ ⎛ HA⎞⎜x− ⎟ ⎜y−2 n⋅p⎟<strong>Seil</strong>kurve:⎝ ⎠+⎝ ⎠= 12 2a bL22⎛2 1 L H ⎞22⎛ ⎞ ⎛A⎞2 2 1 ⎛ L ⎞ ⎛ HA⎞mit a = n⋅ ⋅ ⎜ ⎟ + ⎜ ⎟= n⋅b<strong>und</strong> b = ⋅ +⎜ ⎟⎜n ⎝ 2⎠ ⎝n⋅p ⎠ ⎟n⎜2⎟⎝ ⎠ ⎝n⋅p ⎠⎝⎠2H⎛ L f ⎞AMax. Durchhang f = b− oder Hn ⋅A= p⎜−n⋅ ⎟p⎝8f2 ⎠Die <strong>Seil</strong>kraft ist für a > b in Systemmitte am größten <strong>und</strong> für b > a an den AuflagernFür die <strong>Seil</strong>länge gibt es keine geschlossene Lösung.SH Bpn·pf2.2 Gleichgewicht an <strong>Seil</strong>bindernDie Gleichgewichtsform für einen ebenen <strong>Seil</strong>binder mit vertikalen Hängern lässt mit den Annahmenbestimmen, dass der horizontale Abstand der vertikalen Hänger <strong>und</strong> die Kraft in denHängern konstant sind. Damit werden die Hängerkräfte durch eine konstante Gleichlast ersetzt.Es gelten folgende Gleichgewichtsbedingungen:u 2o⋅L H o o⋅8fLooH0 = ⇒ uo =28 foLR ooV ou 2u⋅ L H u u⋅8fH f oouHu = ⇒ uu =u o28 fuLuu uKrümmungsradien im Scheitel der Parabeln sind:H uf u22LoLVuuRo= <strong>und</strong> Ru=R u L u8 fo8 fuMit der Bedingung, dass in den Hängern uo= uugelten muss, ergibt sichHo⋅8fo Hu⋅8fu Ho Hu= ⇒ − = 02 2Lo Lu Ro RuSind die Geometrien der beiden mit den Umlenkkräften uo= uugegeneinander vorgespannten<strong>Seil</strong>e nicht identisch, erhält das <strong>Seil</strong> mit dem geringeren Durchhang die größeren <strong>Seil</strong>kräfte.2.3 Gleichgewicht an <strong>Seil</strong>netzenBei doppelt gekrümmten <strong>Seil</strong>netzen sind gegensinnig gekrümmte <strong>Seil</strong>scharen um 90° gegeneinanderverdreht. Auf Gr<strong>und</strong> der <strong>Seil</strong>krümmungen entstehen in jedem <strong>Seil</strong> an den KreuzungspunktenUmlenkkräfte, die als Belastung auf das gegensinnig gekrümmte <strong>Seil</strong> wirken. Gleichgewichtist erfüllt, wenn die Umlenkkräfte aus den <strong>Seil</strong>scharen an den Kreuzungspunkten entgegengesetztgerichtet <strong>und</strong> gleich groß sind. Mit der Vereinfachung, dass die Umlenkkräftekonstant sind <strong>und</strong> nur in vertikaler Richtung wirken, gilt derselbe Zusammenhang wie bei denebenen <strong>Seil</strong>bindern. Liegen die <strong>Seil</strong>scharen in Richtung der Erzeugenden sind die <strong>Seil</strong>e gerade<strong>und</strong> können nur gegen unverschiebliche Auflager gespannt werden.2.63


<strong>2B</strong> <strong>Seil</strong>- <strong>und</strong> <strong>Membrantragwerke</strong>R 2S 2 S 1S 2u 2S 1u 1 = – u 2S 1S 2S 2 S 2R S 21 S 1S 1S 2SS 11S 2S 1S 2 p 2R 2S 1p 1 S 2S 1 R 1S 2S 1S 1S 2mitS1 S2S1 S2− = 0SR1 R1 ist unabhängig von S 2+ = p , p = p1+p22R1 R222L1LS21S2R1= <strong>und</strong> R2= R1 = R2=∞ mit R1= <strong>und</strong> R2=8 f8 fpp1212Die Vorspannkräfte in beiden Richtungen der <strong>Seil</strong>scharen verhalten sich proportional zu denKrümmungsradien. Größere <strong>Seil</strong>kräfte führen zu größeren Krümmungsradien <strong>und</strong> damit zugeringeren Krümmungen. Wirkt in jedem Knoten eine äußere Last normal zur Fläche, sind die<strong>Seil</strong>kräfte mit der äußeren Last ins Gleichgewicht zu setzen <strong>und</strong> entsprechen beispielsweiseeinem Vorspannzustand infolge von Innendruck. Auch hier sind die Vorspannkräfte proportionalzu den Krümmungsradien. Die Flächen besitzen im Allgemeinen eine gleichsinnige odersynklastische Krümmung.2.4 Gleichgewicht an Membranenn 22,kn 11,k ≠ n 22,k ≠ n 11,i≠ n 22,ikn 11,i ≠ n 22,in 22,inR11 221in− = 0RAnisotroper <strong>und</strong> inhomogenderSpannungszustand2nknnni1 1n ⋅( − ) = 0R R1 2Isotroper <strong>und</strong> homogener Spannungszustand(Minimalfläche)nR11 221n 11n+ = pRAnisotroper <strong>und</strong> inhomogenderSpannungszustand2n 2<strong>2B</strong>ei Membranen als Kontinuum ist in jedem Punkt der Fläche das Gleichgewicht einzuhalten.Ebenen Spannungszustand vorausgesetzt, lassen sich Gleichgewichtsflächen berechnen. DieGleichgewichtsflächen besitzen allgemein einen anisotropen <strong>und</strong> inhomogenen Spannungszustand,d.h. die Spannungen ändern sich von Punkt zu Punkt stetig in Richtung <strong>und</strong> Betrag,[Blum 85]. Bezogen auf einen Punkt der Fläche gelten dieselben Beziehungen wie für <strong>Seil</strong>netze.Ein Sonderfall sind aller möglichen Flächen sind Minimalflächen mit einem isotropen <strong>und</strong> homogenenSpannungszustand, d.h. die Spannungen sind in jedem Punkt auf der Fläche <strong>und</strong> injede Richtung konstant <strong>und</strong> beschreiben den hydrostatischen Spannungszustand.Die mittlere Krümmung ist null, wobei die Krümmungsradien von Punkt zu Punkt variieren.Werkstoffe, mit denen Minimalflächen hergestellt werden können, dürfen keine Schubsteifigkeitbesitzen <strong>und</strong> müssen homogen sein, damit sich ein hydrostatischer Spannungszustand einstellt.Beispielsweise tritt ein hydrostatischer Spannungszustand in der Oberflächenspannungvon Flüssigkeiten auf. Eine Möglichkeit Minimalflächen herzustellen, sind Seifenhautmodelle.2.64


2.5 Numerische Berechnung von GleichgewichtsformenGleichgewichtAuch bei der numerischen Berechnung von Gleichgewichtsformen werden in einem AusgangssystemBelastungen, innere Kräfte oder Spannungen in Größe, Richtung <strong>und</strong> Verteilung vorgegeben<strong>und</strong> die Geometrie berechnet, für die das Tragsystem mit den Festpunkten <strong>und</strong> Berandungenim Gleichgewicht ist. Für einen Punkt im Raum, der durch 4 <strong>Seil</strong>stücke gehalten wird,lassen sich die Gleichgewichtsbedingungen. im 3-dimensionalen Koordinatensystem x, y, zaufstellen. Die Methode geht auf [Linkwitz 71] <strong>und</strong> [Schek 74] zurück. Es gilt:sa sb sc sP id( xa − xi) + ( xb − xi) + ( xc − xi) + ( xd − xi)= pxS c cla lb lc lSdl b b b S alsa sb sc scd( ya − yi) + ( yb − yi) + ( yc − yi) + ( yd − yi)= pi l aayla lb lc lldd dsa sb sc sd( za − zi) + ( zb − zi) + ( zc − zi) + ( zd − zi)= pzl l l lS da b c dDie Gleichungen sind auf Gr<strong>und</strong> der <strong>Seil</strong>stücklängen nichtlinear, denn für die Längen gilt amBeispiel von l a dargestellt:2 2 2l = ( x − x ) + ( y − y ) + ( z − z ) .a a i a i a iFür die Berechnung der Gleichgewichtsflächen wird die Proportionalität zwischen <strong>Seil</strong>kraft <strong>und</strong>Komponenten genützt, die über die Richtungswinkel auch für die Längen gelten:S sa,xsaa, ysa,z= = = = konst.= ql l l la a, x a, y a, zDas Verhältnis von <strong>Seil</strong>kraft zu <strong>Seil</strong>stücklänge ist unabhängig von der Lage eines <strong>Seil</strong>stückesim Raum konstant, wird als zusätzlicher Parameter eingeführt, mit Kraftdichte bezeichnet <strong>und</strong>führt zu einem linearen Gleichunksystem.qa( xa − xi) + qb( xb − xi) + qc( xc − xi) + qd( xd − xi)= pxqa( ya − yi) + qb( yb − yi) + qc( yc − yi) + qd( yd − yi)= pyq ( z − z ) + q ( z − z ) + q ( z − z ) + q ( z − z ) = pa a i b b i c c i d d i zDurch plausible Vorgaben für die Kraftdichten - insbesondere müssen alle Kraftdichten positivsein zum Erhalt eines positiv definiten Gleichungssystems - kann das System ohne Vorgabevon Startwerten, nur durch die topologische Netzbeschreibung, das Vorhandensein von Kraftdichtenfür alle Elemente <strong>und</strong> der Fixierung des Netzes durch Festpunkte <strong>und</strong>/oder Ränder gelöstwerden, [Ströbel 97]. Der Ansatz ist auf Kontinuumselemente übertragbar <strong>und</strong> wird zurBestimmung der Gleichgewichtsflächen bei Membranen eingesetzt, [Singer 95], [Bletzinger00]. Für die Berechnung sind Lösungsverfahren erforderlich, die für große Verformungen <strong>und</strong>ohne Berücksichtigung der Werkstoffgesetze ein Gleichgewicht finden.Ebenes Netz mit Spannungen, dieorthogonal <strong>und</strong> jeweils in jedeRichtung konstant sindFestpunkte, Randkurven mitKräften aus den ebenen NetzspannungenNumerisch ermittelte Gleichgewichtsform2.65


Lastabtragung2 33 2 ⎛ L⎞EA⋅q ⋅ LUmgeformt <strong>und</strong> nach H aufgelöst H + H ⋅EA⎜1− ⎟=⎝ s ⎠ 24⋅s2 23 EA⋅q⋅ LFür den Sonderfall des „geraden <strong>Seil</strong>es“ gilt L = s <strong>und</strong> H =24Der Einfluss der Vorspannung auf die Verformungen <strong>und</strong> <strong>Seil</strong>kräfte zeigt sich am Beispiel derkonstanten Gleichlast, wenn ein gerades, gewichtsloses <strong>Seil</strong> gegen unverschiebliche Auflagervorgespannt wird. Die vertikale Verformung wird mit Zunahme der Vorspannung kleiner. Dievertikale Komponente der <strong>Seil</strong>kraft bleibt konstant bleibt <strong>und</strong> die horizontale Komponente wirdum die Vorspannung größer. Die Dehnungen unter Last ergeben sich ausschließlich durch diekonstante Gleichlast. Wird wieder für einen kleinen Durchhang die Horizontalkomponente mitder <strong>Seil</strong>kraft gleichgesetzt, ergibt sich die Längenänderung Δsinfolge äußerer Belastung zuqΔs≈ =( )H ⋅ L H −H ⋅LEAVEAFür den gedehnten Zustand gilt auch für ein2q⋅Lvorgespanntes <strong>Seil</strong> Δ f =8 ⋅ H2 2Damit ergibt sichq ⋅ LV= q·L/2⎡ ⎤ ( H − HV) ⋅ LL⋅ ⎢1 + L 242 ⎥ = +⎣ H ⎦ EANach der unbekannten Horizontalkraft aufgelöst, gilt:SH VHH qs = L + ΔsLEA⋅q ⋅ LH 2 ( H − HV) =242 2qΔf3.2 Tragverhalten nach Theorie II. OrdnungFür vorgespannte <strong>Seil</strong>binder, <strong>Seil</strong>netze <strong>und</strong> Membranen lassen sich die Verformungen, <strong>Seil</strong>kräfte<strong>und</strong> Membranspannungen für Geometrie affinen Lasten näherungsweise berechnen <strong>und</strong> wirdfür eine konstante Gleichstreckenlast dargestellt. Weitere Einschränkungen sind für <strong>Seil</strong>netze<strong>und</strong> Membranen, dass die <strong>Seil</strong>scharen bzw. die Gewebebahnen in Richtung der Hauptkrümmungender doppelt gekrümmten Flächen angeordnet sind. Dieser Ansatz gilt sowohl für mechanischals auch pneumatisch vorgespannte Tragsysteme.q = q o + q un oV oH oL of oH ufV uuL uΔf uf oΔfΔf ooL uL of uebener <strong>Seil</strong>binder <strong>Seil</strong>netz MembranDie Gesamtlast teilt sich auf in einen Anteil, der die Zugkräfte in Tragrichtung erhöht <strong>und</strong> inSpannrichtung abbaut. Werden die Nachgiebigkeiten der Auflager <strong>und</strong> die Nachgiebigkeit dervertikalen Hänger bei <strong>Seil</strong>bindern vernachlässigt, gilt dass die Vertikalverformungen von Trag<strong>und</strong>Spannrichtung in Systemmitte gleich sind. Auf Gr<strong>und</strong> der Vereinfachungen in den Herleitungenhaben die Gleichungen eine ausreichende Genauigkeit für Verhältnisse von Durchhang/Spannweitevon 1/16 < f/L < 1/5.2qo⋅LoFür den verformten Zustand gilt in Tragrichtung noH ,= = qo⋅Ro8 foΔf uq = q o + q un u2.67

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