Beinamputation Wie geht es weiter? - beinamputiert-was-geht eV
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3 / Rund um die Proth<strong>es</strong>e<br />
ßerdem dazu, sich nach außen zu bewegen. Der Amputierte muss sich daher<br />
über der Proth<strong>es</strong>e ausbalancieren, <strong>was</strong> einen humpelnden Gang verursacht.<br />
Sitzbeinumgreifender Schaft (Längsovaler, CAT-CAM-Schaft)<br />
Das Körpergewicht wird bei di<strong>es</strong>er Schaftform von der g<strong>es</strong>amten Stumpfoberfläche<br />
getragen, das Sitzbein wird vom Proth<strong>es</strong>enschaft umschlossen. Es<br />
kommt dadurch nicht zu dem ungewohnten Aufsitzen auf dem Sitzbein. Das<br />
Volumen d<strong>es</strong> Schaft<strong>es</strong> muss exakt mit dem d<strong>es</strong> Stumpf<strong>es</strong> übereinstimmen.<br />
Durch die längsovale Bettung d<strong>es</strong> Stumpf<strong>es</strong> wird der seitliche Halt verstärkt.<br />
Es findet eine knöcherne Verriegelung statt. Dadurch kann der Schaft nicht<br />
mehr nach außen abwandern. Die Kontrolle d<strong>es</strong> Patienten über die Proth<strong>es</strong>e<br />
wird deutlich verb<strong>es</strong>sert.<br />
M.A.S.-Schaft<br />
Beispiel ein<strong>es</strong> M.A.S.-Schafts<br />
Bei dem nach seinem Entwickler Marlo Ortiz benannten<br />
M.A.S.-Schaft erfolgt die Lastaufnahme ausschließlich<br />
über den Stumpf. Di<strong>es</strong>er Schaft zeichnet sich b<strong>es</strong>onders<br />
durch die diagonale Verklammerung der knöchernen<br />
und muskulären Anteile d<strong>es</strong> Stumpf<strong>es</strong> aus. Er<br />
ermöglicht eine b<strong>es</strong>sere Steuerung der Proth<strong>es</strong>e und<br />
eine höhere Bewegungsfreiheit im Hüftgelenk. Der<br />
Amputierte kann sich b<strong>es</strong>ser bewegen, beispielsweise<br />
gelingt ihm das Zubinden seiner Schnürsenkel auch<br />
bei angezogener Proth<strong>es</strong>e. Da die G<strong>es</strong>äßmuskulatur<br />
beim M.A.S.-Schaft vollständig freigelegt ist, wird das<br />
Sitzen erleichtert.<br />
Der M.A.S.-Schaft kann sowohl mit als auch ohne Liner verwendet werden.<br />
Damit <strong>es</strong> nicht zu einer negativen Druckbelastung auf den Oberschenkel<br />
kommt, muss er sorgfältig und exakt angepasst werden.<br />
3.1.5 Proth<strong>es</strong>enversorgung nach Hüftamputationen<br />
Amputationen im Bereich der Hüfte stellen b<strong>es</strong>ondere Anforderungen an den<br />
Patienten, da hier noch ein <strong>weiter</strong><strong>es</strong> Gelenk, das Hüftgelenk, ersetzt werden<br />
muss. Zudem fehlen je nach Amputationsart Abstützpunkte, <strong>was</strong> dem Patienten<br />
bereits das Sitzen erschwert. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn<br />
Teile d<strong>es</strong> Beckens entfernt werden mussten (Hemipelvektomie). Das Gehen<br />
mit Hüftproth<strong>es</strong>en ist generell möglich. Die Schwungphase der Proth<strong>es</strong>e<br />
wird durch das Zurückdrehen d<strong>es</strong> Beckens g<strong>es</strong>teuert, <strong>was</strong> sehr anstrengend<br />
ist und hohe Anforderungen an das Gleichgewicht d<strong>es</strong> Patienten stellt.