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100. Todestag von Henry Dunant am 30. Oktober 2010

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Anfang 2009 begann Ludger Jutkeit<br />

seine Tätigkeit als Vorstand des DRK-<br />

Landesverbandes Westfalen-Lippe.<br />

Im Interview mit Claudia Zebandt beschreibt<br />

er Erfahrungen und Erkenntnisse<br />

seines ersten Amtsjahres.<br />

Wie haben Sie die erste Zeit beim Landesverband<br />

erlebt?<br />

Ludger Jutkeit: Nachdem ich viele Jahre<br />

für einen Träger im Gesundheitswesen<br />

gearbeitet habe, begann für mich Anfang<br />

2009 eine neue berufliche Herausforderung<br />

bei einer ganz besonderen und einmaligen<br />

Organisation, die sich auf der<br />

Grundlage des humanitären Völkerrechts<br />

bewegt, die ihre Grundsätze tagtäglich<br />

lebt und immer wieder in das Bewusstsein<br />

der Öffentlichkeit hineinträgt. So sagen<br />

zum Beispiel die Rotkreuz-Grundsätze<br />

„Menschlichkeit“, „Unparteilichkeit“ und<br />

„Freiwilligkeit“ nichts anderes als: „Hilf Deinem<br />

Nächsten, wer er auch sei, unabhängig<br />

<strong>von</strong> Nationalität, Rasse oder Religion“.<br />

In meiner ersten Zeit durfte ich – neben<br />

der wichtigen Unterstützung durch den<br />

Präsidenten Herrn Dr. Jörg Twenhöven<br />

und die Präsidiumsmitglieder – auch die<br />

Unterstützung meines Vorgängers Herrn<br />

Johannes Surholt nutzen.<br />

Insbesondere der regelmäßige und d<strong>am</strong>it<br />

fördernde Dialog mit den Mitgliedern des<br />

Präsidiums gibt mir viel Vertrauen in den<br />

Weg, den wir zur Zeit beschreiten. Ich habe<br />

das erste Jahr unter anderem dazu genutzt,<br />

das DRK vor Ort kennen zu lernen.<br />

Mittlerweile habe ich nahezu alle unsere<br />

Kreisverbände besucht. Der Austausch mit<br />

Vertretern der Kreisverbände und meine<br />

Besuche bei mehreren befreundeten Landesverbänden<br />

und im Generalsekretariat<br />

haben mir die Vielfältigkeit – man kann<br />

Vorstand Ludger Jutkeit im Gespräch<br />

„Die großartige Arbeit der vielen<br />

Menschen in unserem Verband<br />

fördern“<br />

auch sagen die Unterschiedlichkeit - im<br />

Roten Kreuz bewusst gemacht.<br />

Wo sehen Sie die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte<br />

des Landesverbandes?<br />

Ludger Jutkeit: Wir sind vielerorts gut aufgestellt,<br />

und gleichzeitig müssen wir nicht<br />

wenige Herausforderungen meistern. Die<br />

zentrale Herausforderung liegt darin, den<br />

Verband in einen kreativen Prozess einzubinden,<br />

der mit Kompetenz und Selbstbewusstsein<br />

die wichtigen Zukunftsfragen<br />

unserer Gesellschaft noch besser erkennt<br />

und Handlungsmöglichkeiten für das DRK<br />

aufzeigt.<br />

Unsere Arbeit im Rahmen der Nationalen<br />

Hilfsgesellschaft ist anerkanntermaßen<br />

ausgezeichnet. Dennoch müssen wir immer<br />

wieder Acht geben, dass wir unser<br />

hohes Niveau erhalten und letztlich auch<br />

finanziert bekommen. In der Förderung<br />

der Wohlfahrtsarbeit liegt eine unserer<br />

ganz großen Aufgaben. Entscheidend für<br />

den Erfolg wird sein, dass wir alle Kräfte<br />

unseres Verbandes bündeln können.<br />

Ortsvereine, Kreisverbände und Landesverband<br />

müssen an dieser Stelle vertrauensvoll<br />

und kreativ zus<strong>am</strong>menarbeiten.<br />

Insbesondere ist die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

zwischen Ehren<strong>am</strong>t und Haupt<strong>am</strong>t massiv<br />

zu fördern, d<strong>am</strong>it ein vertrauensvoller,<br />

dialogischer und vor allem nachhaltiger<br />

Prozess entsteht, der <strong>von</strong> Respekt und<br />

Wertschätzung geprägt ist.<br />

Die Vermittlung <strong>von</strong> Wissen ist eine weitere<br />

wichtige Aufgabe, der ich sehr große<br />

Bedeutung für unseren Verband zumesse.<br />

Mit unserem Institut für Bildung und Kommunikation<br />

werden wir den innerverbandlichen<br />

Diskussionsprozess anspornen und<br />

uns mit zentralen Fragestellungen immer<br />

wieder einmischen. Die weitere Förderung<br />

<strong>von</strong> Dienstleistungsangeboten zugunsten<br />

der Gliederungen steht ganz oben auf der<br />

Agenda. D<strong>am</strong>it möchten wir besonders die<br />

gemeins<strong>am</strong>en wirtschaftlichen Interessen<br />

zum Wohle des ges<strong>am</strong>ten Verbandes<br />

Interview<br />

stärken. Unser Handeln ist zu oft noch an<br />

„Kirchtürmen“ orientiert. Der Blick für das<br />

„Ganze“ ist oft nicht möglich, da häufig die<br />

Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />

unterentwickelt ist und manchmal auch<br />

schlicht die Kenntnis über die bessere<br />

Möglichkeit nicht vorhanden ist.<br />

Wie sehen die nächsten Schritte in<br />

Richtung Zukunft des Landesverbandes<br />

aus?<br />

Ludger Jutkeit: Im abgelaufenen Jahr haben<br />

wir uns sehr intensiv mit der Aufbauorganisation<br />

unseres Verbandes beschäftigt.<br />

Wir haben erkannt, dass die heutigen<br />

Strukturen nicht „zukunftsgeeignet“ sind.<br />

In mehreren Klausuren mit den Bereichsleitern<br />

und einem Klausurtag mit dem Präsidium<br />

haben wir die oben beschriebenen<br />

Punkte diskutiert und sind letztlich zu einer<br />

Neuordnung der Organisation gekommen.<br />

Die Leitsätze möchte ich wie folgt formulieren:<br />

1. Stärkung der strategischen Arbeit<br />

des Präsidiums und des Vorstandes,<br />

2. Stärkung des Ehren<strong>am</strong>tes, 3. Stärkung<br />

der inhaltlichen und operativen Arbeit des<br />

Landesverbandes.<br />

Welche Prozesse sind in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

zu erwarten?<br />

Ludger Jutkeit: Im Rahmen der Stärkung<br />

der strategischen Arbeit des Präsidiums<br />

und des Vorstandes geht es darum, dass<br />

sich der Landesverband noch stärker als<br />

bisher konzeptionell und zielorientiert mit<br />

den wichtigen Herausforderungen in unserer<br />

Gesellschaft befasst. Insbesondere<br />

die Diskussion um die Inhalte und die<br />

strategische Ausrichtung muss im Präsidium<br />

stattfinden. Dem Willen zur Stärkung<br />

des Ehren<strong>am</strong>ts tragen wir dadurch Rechnung,<br />

dass die Servicestelle Ehren<strong>am</strong>t<br />

künftig eine Stabsstelle des Vorstandes<br />

sein wird. Hiermit legen wir eine wichtige<br />

Grundlage dafür, neue Ehren<strong>am</strong>tliche für<br />

das DRK zu gewinnen. Denn ohne den<br />

engagierten Einsatz <strong>von</strong> Ehren<strong>am</strong>tlichen<br />

werden wir künftige Aufgaben – insbeson-<br />

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