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Geschäftsbericht 2009

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Kantonsspital<br />

St.Gallen


Kantonsspital St. Gallen<br />

Zum Unternehmen Kantonsspital St. Gallen gehören das Kantonsspital in<br />

St. Gallen und die Spitäler in Rorschach und Flawil. Das Kantonsspital<br />

in St. Gallen ist das Zentrumsspital der Ostschweiz. Die Häuser in Rorschach<br />

und Flawil sind auf allen Ebenen – medizinisch, logistisch und personell –<br />

voll integrierte Bestandteile des Unternehmens Kantonsspital St. Gallen.<br />

Sie sichern für die Bevölkerung in den entsprechenden Regionen die<br />

medizinische Grundversorgung.<br />

Als sechstgrösstes Spital der Schweiz übernimmt das Kantonsspital St. Gallen<br />

neben Grundversorgungsaufgaben für die Bevölkerung der Stadt St. Gallen<br />

Zentrumsfunktionen für die Einwohnerinnen und Einwohner des ganzen<br />

Kantons St. Gallen sowie der angrenzenden Regionen. Am Kantonsspital<br />

St. Gallen werden zudem umfangreiche Bildungsaufgaben wahr genommen<br />

und in sämtlichen vertretenen medizinischen Fachdisziplinen offiziell anerkannte<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildungen angeboten.<br />

Das Unternehmen ist eine aktive und kooperative Partnerin aller am Gesundheitswesen<br />

beteiligten Institutionen. Menschen werden fachkompetent und<br />

nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt und beraten.<br />

An zukunftsweisenden Forschungsprojekten ist es aktiv beteiligt.<br />

Das Kantonsspital St. Gallen weist in Bezug auf Versorgung wie auch Qualität<br />

den Standard universitärer Einrichtungen auf. Dabei gelten an allen<br />

Spitalstandorten die gleichen Richtlinien. Dieses Niveau soll auch in Zukunft<br />

zu vertretbaren Kosten gehalten werden.


Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick<br />

Beträge in TCHF IST 2008 IST <strong>2009</strong> Abweichung<br />

absolut in %<br />

Erträge stationär 252 362 261 365 9 003 4%<br />

Erträge ambulant 141 197 151 270 10 073 7%<br />

Erträge übrige mit Ertragsminderungen 32 458 36 531 4 073 13%<br />

Erträge Kanton 177 063 195 308 18 245 10%<br />

Erträge netto 603 080 644 475 41 395 7%<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren - 373 198 - 399 850 - 26 652 7%<br />

Übriger Aufwand - 207 260 - 217 271 - 10 011 5%<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergeb. und Abs. (EBITDA) 22 622 27 354 4 732 21%<br />

Abschreibungen - 17 537 - 22 276 - 4 739 27%<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergeb. (EBIT) 5 085 5 079 - 7 0%<br />

Finanzergebnis - 2 211 - 1 477 734 -33%<br />

Betriebsergebnis 2 874 3 602 728 25%<br />

Neutraler Erfolg - 171 - 359 - 188 110%<br />

Ergebnis 2 703 3 242 539 20%<br />

Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />

Unfall- Invaliden-<br />

und Militärversicherung<br />

25.9<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

2005 2006 2007 2008<br />

Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />

350 000<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

140 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

2005<br />

2006 2007 2008<br />

Schweizerischer<br />

Verband der<br />

Krankenversicherer<br />

Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />

160 000<br />

120 000<br />

80 000<br />

40 000<br />

Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />

Herkunft der Patienten<br />

FL 602<br />

übr. Kantone 1090<br />

Kantone AR/AI<br />

<strong>2009</strong><br />

Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />

<strong>2009</strong><br />

Ausland (ohne FL) 236


Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />

Unfall- Invaliden-<br />

und Militärversicherung<br />

25.9<br />

übrige<br />

Stationäre<br />

Erträge 29.5<br />

Versicherungsvertragsgesetz<br />

74.4<br />

Anzahl Pflegetage nach Versicherungsart<br />

Privat<br />

19 905<br />

Halbprivat<br />

48 194<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

2005 2006 2007 2008<br />

Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />

350 000<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

2005<br />

2006 2007 2008<br />

Schweizerischer<br />

Verband der<br />

Krankenversicherer<br />

1.3<br />

Obligatorische<br />

Krankenpflegeversicherung<br />

281.4<br />

Allgemein<br />

207 312<br />

Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />

160 000<br />

120 000<br />

80 000<br />

40 000<br />

Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />

140 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

Herkunft der Patienten<br />

FL 602<br />

übr. Kantone 1090<br />

Kantone AR/AI<br />

2 106<br />

Kanton TG<br />

2278<br />

Ausland (ohne FL) 236<br />

Bezirk St.Gallen<br />

7004<br />

übrige<br />

Wahlkreise<br />

Kanton SG<br />

21 361<br />

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende nach Personalkategorien<br />

ohne Auszubildende<br />

übrige Personalkategorien<br />

580<br />

Personal<br />

anderer<br />

med.<br />

Fachbereiche<br />

802<br />

<strong>2009</strong><br />

Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />

<strong>2009</strong><br />

Ärzte und andere<br />

Akademiker<br />

572<br />

Pflegepersonal<br />

1191


Glossar<br />

Interdisziplinarität und Interprofessionalität<br />

Unter Interdisziplinarität bzw. Interprofessionalität versteht man die Zusammenarbeit<br />

mehrerer Disziplinen bzw. Fachrichtungen und Berufsgruppen. In der<br />

Medizin wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachgebieten zunehmend<br />

wichtiger. Denn die Weiterentwicklung und steigende Komplexität der<br />

einzelnen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten erfordert eine offene Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen medizinischen Gebieten. Nur so ist gewährleistet,<br />

dass Erkrankungen fachgebietsübergreifend betrachtet werden können<br />

und Patientinnen und Patienten optimal behandelt, gepflegt und beraten werden.<br />

Stroke Unit<br />

Die Stroke Unit ist ein spezialisiertes Team, in der Fachpersonen verschiedener<br />

Disziplinen fast ausschliesslich Hirnschlagpatienten behandeln. Ziel der Stroke<br />

Unit ist die optimale Versorgung der Schlaganfallpatienten in der Akutphase bis<br />

zur Verlegung in eine Bettenstation.<br />

Board (z.B. Tumorboard)<br />

Ein so genanntes «Board» ist ein regelmässiges Treffen von medizinischen Fachpersonen<br />

aus verschiedenen Disziplinen. An diesen Treffen werden Diagnosen<br />

und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert. Es wird angestrebt, jedem Patienten<br />

eine optimierte und individuelle Behandlung nach modernsten Erkenntnissen<br />

der medizinischen Wissenschaft zu ermöglichen.<br />

Diagnose Related Groups (DRGs)<br />

Diagnose Related Groups (DRGs) – diagnosebezogene Fallgruppen – bezeichnen<br />

ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem zur Abrechnung der<br />

Spitalbehandlungen. Behandlungsfälle werden hierbei anhand von Diagnosen<br />

und Behandlungen sowie anhand von Patientenmerkmalen, wie z. B. dem Alter,<br />

in Fallgruppen nach ökonomischem Aufwand eingestuft. Der «Preis» für eine<br />

DRG wird auf Basis dieser Informationen von einem so genannten DRG-Grouper<br />

mit Hilfe eines Fallpauschalenkataloges errechnet. DRGs sollen ab 2012 landesweit<br />

zur Abrechnung der Spitalbehandlungen in der Schweiz eingeführt werden.<br />

Der Schweizer Fallpauschalenkatalog wird zur Zeit auf der Grundlage der<br />

deutschen Fallpauschalen (G-DRG) vom Verein Swiss-DRG erarbeitet.<br />

Konsilien<br />

Je nach Krankheitsbild und Krankheitsverlauf können Ärzte für Untersuchungen<br />

oder Behandlungen Fachärzte aus anderen Bereichen des Spitals hinzuziehen.<br />

Als Konsiliardienst wird das institutionalisierte Angebot zur Beurteilung und<br />

Mitbetreuung von Patienten bezeichnet, das von anderen Ärzten für deren<br />

Patienten angefordert werden kann. Dieses Angebot kann sich innerhalb des<br />

Spitals abspielen oder sich auf einen größeren Aktionsradius ausweiten.<br />

Zytostatika<br />

Zytostatika sind eine Gruppe natürlich oder synthetisch hergestellter Substanzen,<br />

die verschiedenartige, insbesondere sich häufig teilende Zellen durch unterschiedliche<br />

Beeinflussung ihres Stoffwechsels vernichten und/oder deren Vermehrung<br />

verhindern oder erheblich verzögern können. Sie werden zur<br />

Behandlung von Krebs als Chemotherapien eingesetzt.<br />

Netzwerke<br />

Die Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen basiert auf den Regionalspitälern<br />

und anderen öffentlichen und privaten Dienstleistungsanbietern sowie dem<br />

Kantonsspital St.Gallen als Zentrumsspital. In den letzten Jahren wurden die<br />

Bemühungen vorangetrieben, eine Infrastruktur für den Austausch medizinischer<br />

Informationen, Abklärungen und Behandlungen (Netzwerk) für<br />

bestimmte Krankheiten zu errichten, bei denen Spezialwissen und/oder fächerübergreifende<br />

(interdisziplinäre) Zusammenarbeit benötigt wird. Dies ermöglicht<br />

es, mehr Patientinnen und Patienten vor Ort zu behandeln, diesen jedoch<br />

gleichzeitig Expertenwissen und neue Therapiemöglichkeiten anzubieten.<br />

Zudem können die Fälle unter Einbezug aller Spezialisten an den entsprechenden<br />

spezialisierten Tumorfallvorstellungen im Zentrumsspital Kantons spital<br />

St.Gallen besprochen werden.<br />

Für die optimale Behandlung, wie zum Beispiel von Brustkrebs und gynäkologischen<br />

Tumoren, steht dieses Netzwerk samt Videokonferenz für die gemeinsame<br />

Fallbesprechung bereits vor Therapiebeginn zur Verfügung. So kann ein<br />

gemeinsamer Therapieplan aller beteiligten Spezialisten aufgestellt werden. Es<br />

ist vorgesehen, solche Netzwerke auch für andere Erkrankungen einzurichten.<br />

Netzwerke stellen eine grosse organisatorische Herausforderung für die beteiligten<br />

Ärzte, Pflegenden und IT-Bereiche dar.<br />

Impressum: Herausgeber: Unternehmenskommunikation Kantonsspital St. Gallen, Konzept / Redaktion: YJOO Communications AG,<br />

Gestaltung: Die Gestalter AG, Fotografie: Jorma Müller, St. Gallen, Druck: Ostschweiz Druck AG, Wittenbach


Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial Verwaltungsratspräsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Editorial Direktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Geschäftsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Managementdiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Reportage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Bericht Standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Medizinisches Departement I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Allgemeine Innere Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Angiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Gastroenterologie / Hepatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Infektiologie / Spitalhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Kardiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Medizinische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Nephrologie / Transplantationsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Onkologie / Hämatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Pneumologie /<br />

Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Psychosomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Rheumatologie / Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Innere Medizin Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Medizinisches Departement II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Chirurgische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Frauenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie . . . . . . . . . . . 38<br />

Orthopädische Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Urologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Medizinisches Departement III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Augenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Neurochirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Neurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Medizinisches Departement IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Nuklearmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Radiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Radio-Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Rechtsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Statistischer Teil:<br />

Der gedruckte statistische Teil in Ergänzung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> kann bezogen werden:<br />

Unternehmenskommunikation Kantonsspital St .Gallen, Sekretariat, Tel . 071 494 23 24<br />

In elektronischer Form abrufbar unter www .kssg .ch und Veröffentlichungen unter www .forschung .kssg .ch<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Dermatologie/Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Brustzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Palliativzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Muskelzentrum /ALS clinic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Spitalapotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Spitalentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Beratungs- und Sozialdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Medizinisches Forschungszentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

REA 2000 – Zentrum für Reanimations- und Simulationstraining 49<br />

Departement Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Innere Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Haus 03, CHIPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Haus 04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Haus 06, Brustzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Flawil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Operationsabteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Zentraler Transportdienst Pflege (ZTP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Dermatologie / Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Entwicklung Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Informatik Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Im Dienste eines Mitmenschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Gastronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Hauswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Technischer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Departement Finanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Aufnahme-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Tarif- und Leistungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Rechnungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Projekte und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Managementsupport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Finanzkommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Anhang zur Jahresrechnung <strong>2009</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Revisionsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

3


4<br />

« Inmitten von Schwierigkeiten<br />

liegen günstige Gelegenheiten»<br />

Albert Einstein<br />

Unternehmen Editorial<br />

Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />

Verwaltungsratspräsidentin und Vorsteherin<br />

des Gesundheitsdepartements des Kantons St. Gallen<br />

Diese Aussage von Albert Einstein hat<br />

Charme, beschreibt sie doch ungewollt<br />

und in unkonventioneller Weise das vergangene<br />

Geschäftsjahr. Dank der guten<br />

Zusammenarbeit und dem Engagement<br />

der Mitarbeitenden konnten – trotz da<br />

und dort lauernden Schwierigkeiten –<br />

wiederum viele günstige Gelegenheiten<br />

genutzt und dadurch nennenswerte Erfolge<br />

gefeiert werden.<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Der Verwaltungsrat hat an seinen acht<br />

Sitzungen viele Themen diskutiert, Berechnungen<br />

erstellt, eingereichte Vorschläge<br />

überdacht, Umsetzungsaufträge<br />

erteilt, Projekte zur Kenntnis genommen<br />

und verabschiedet. An seiner letztjährigen<br />

Klausurtagung hat er sich einmal<br />

mehr intensiv mit den Themen Bauten<br />

und der neuen Spitalfinanzierung Swiss-<br />

DRG auseinandergesetzt. Fit sein für<br />

zukünftige Herausforderungen heisst<br />

auch, sich mit diesen differenziert auseinanderzusetzen.<br />

Im Januar <strong>2009</strong> tagte der Verwaltungsrat<br />

im Kantonsspital St.Gallen. Er nahm die<br />

Gelegenheit wahr und besichtigte die<br />

Laborforschungsabteilung. Vor Ort<br />

tauschte sich der Verwaltungsrat mit den<br />

Fachleuten aus. Die vorgestellten Projekte<br />

zeigten eindrücklich auf, dass das<br />

Zentrumsspital auch im Bereich der Forschung<br />

Bedeutendes leistet. Anlässlich<br />

der Verwaltungsratssitzung im Juni <strong>2009</strong><br />

im Spital Flawil konnte nach differenziert<br />

durchgeführtem Bewerbungsverfahren<br />

Daniel Germann als Nachfolger von Hans<br />

Leuenberger gewählt werden. Und last<br />

but not least hat der Verwaltungsrat seine<br />

Novembersitzung im Spital Rorschach<br />

durchgeführt. Mit einer Impfaktion<br />

wollte der Verwaltungsrat die Mitarbeitenden<br />

ermuntern und motivieren, sich<br />

ebenfalls gegen die Grippe H1N1 impfen<br />

zu lassen. Wenn nicht zum Schutz für<br />

sich selbst, dann zum Schutz der immunschwächeren<br />

Personen, gegenüber denen<br />

die im Spital tätigen Mitarbeitenden<br />

eine grosse Verantwortung tragen.<br />

Bauen für die Zukunft<br />

Nachdem mehr als zehn Jahre (Baumoratorium)<br />

keine Spitalbauten realisiert<br />

werden konnten, ist der Nachholbedarf<br />

nicht nur augenfällig und ausgewiesen,<br />

er ist auch gross. Auch vor dem Hintergrund<br />

der freien Spitalwahl ist es wichtig,<br />

in die Spitäler zu investieren, um wettbewerbsfähig<br />

und attraktiv zu bleiben.<br />

Für unseren im schweizweiten Vergleich<br />

kostengünstigen Kanton muss es Ziel<br />

sein, die Patientinnen und Patienten im<br />

eigenen Kanton behandeln zu können.<br />

Der Verwaltungsrat freut sich, dass im<br />

Berichtsjahr denn auch verschiedene<br />

bauliche Erweiterungen und Optimierungen<br />

umgesetzt werden konnten. Am<br />

Kantonsspital St.Gallen wurde das Haus<br />

08 im Mai <strong>2009</strong> eingeweiht und in Betrieb<br />

genommen sowie mit der Sanierung<br />

des Hauses 57 begonnen. Ein wichtiger<br />

Grundstein wurde mit der Zustimmung<br />

des Kantonsrates im September<br />

<strong>2009</strong> für die Erweiterung des Hauses 24<br />

als Logistikzentrum des Kantonsspitals<br />

St.Gallen für die geplante zentrale Sterilgutaufbereitungsanlage<br />

(ZSVA) für die<br />

öffentlichen Spitäler im Kanton St.Gallen<br />

gelegt. Eine besondere Ehre für das Kantonsspital<br />

St.Gallen ist die Auszeichnung<br />

des Logistikzentrums mit dem bedeutendsten<br />

Logistikpreis der Schweiz, dem<br />

Swiss Logistics Award. Herzliche Gratulation!


Der Verwaltungsrat hat den Auftrag zur<br />

Wettbewerbsausschreibung für die erste<br />

von insgesamt drei Bauetappen erteilt.<br />

Die Ausschreibung für die Erstellung<br />

eines Neubaus auf dem Areal des Kantonsspitals<br />

St.Gallen ist im Juni <strong>2009</strong> erfolgt.<br />

Damit konnte ein weiterer bedeutender<br />

Meilenstein für die schritt weise<br />

bauliche Erweiterung und Erneuerung<br />

auf dem Spitalareal gesetzt werden.<br />

Für den Um- und Neubau am Spital Rorschach<br />

hat der Verwaltungsrat verschiedene<br />

Varianten eingehend diskutiert.<br />

Keine einfache Angelegenheit, geht es<br />

doch bei jeder Bauvorlage darum, die<br />

unterschiedlichsten Bedürfnisse wirtschaftlich<br />

sinnvoll und qualitativ hochstehend<br />

unter einen Hut zu bringen.<br />

Mit diesem Projektentscheid setzte der<br />

Verwaltungsrat erneut ein wichtiges Signal,<br />

dass die drei Spitäler auch künftig<br />

eine bedeutende Rolle in der Gesundheitsversorgung<br />

des Kantons St.Gallen<br />

erfüllen sollen.<br />

Meilensteine erreicht<br />

Im Rahmen des Projekts Patientenmanagement-System<br />

(PMS) wurden im Berichtsjahr<br />

die Module Dezentrales Patientenmanagement<br />

sowie die ärztliche<br />

Dokumentation mit der elektronischen<br />

Krankengeschichte im Spital Linth pilotiert.<br />

Konzeptionelle Arbeiten im Bereich<br />

der Pflege-Dokumentation sind angelaufen.<br />

Das Projekt ist ein bedeutender Pfeiler<br />

für die weitere elektronische Vernetzung<br />

der Spitalverbunde sowie ein wichtiger<br />

Meilenstein im Hinblick auf die<br />

Einführung von SwissDRG im Jahr 2012.<br />

Herzlichen Dank<br />

Die Aussage von Albert Einstein «Inmitten<br />

von Schwierigkeiten liegen günstige<br />

Gelegenheiten» ist Motivation für den<br />

Verwaltungsrat, sich auch in Zukunft mit<br />

hohem Engagement für das Kantonsspital<br />

St.Gallen einzusetzen, für ein Unternehmen<br />

mit drei Standorten, das gut<br />

gerüstet seine Aufgaben heute und morgen<br />

wahrnehmen will und kann. Der<br />

Verwaltungsrat will zusammen mit den<br />

Mitarbeitenden die neuen Herausforderungen<br />

angehen und seinen Beitrag dazu<br />

leisten, damit diese auch im kommenden<br />

Jahr zielgerichtet und erfolgreich gemeistert<br />

werden können.<br />

Der Verwaltungsrat des Kantonsspitals St.Gallen:<br />

Heidi Hanselmann, Regierungsrätin,<br />

Vorsteherin des Gesundheitsdepartements (Präsidentin VR)<br />

Yvonne Biri Massler, Pflegedirektorin, Linn AG<br />

Bruno Urban Glaus, Dr. oec. HSG, Sevelen (Vize-Präsident VR)<br />

Hugo Gmür, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin FMH, Kaltbrunn<br />

Leodegar Kaufmann, Dr. oec. HSG, Abtwil<br />

Walter Kohler, Wirtschaftsmediator SGO, Hondrich<br />

Felix Hans Sennhauser, Prof. Dr. med., St.Gallen<br />

Monika Stalder, Pflegedienstleiterin, Bächli (Hemberg)<br />

Guido Sutter, lic. oec. HSG und lic. iur., St.Gallen<br />

5<br />

Als Verwaltungsratspräsidentin, wie auch<br />

im Namen des gesamten Verwaltungsrates,<br />

ist es mir ein Anliegen, allen Mitarbeitenden<br />

für ihren unermüdlichen<br />

und kompetent geleisteten Einsatz zum<br />

Wohle der Patientinnen und Patienten<br />

herzlich zu danken. Insbesondere gebührt<br />

dem Geschäftsleiter Hans Leuenberger,<br />

welcher das Unternehmen seit<br />

29 Jahren erfolgreich führt, ein besonderes<br />

Dankeschön. Er lebt Albert Einsteins<br />

Leitsatz. Nicht zuletzt dank seiner um- und<br />

weitsichtigen Führungskompetenz hat<br />

das Kantonsspital St.Gallen unzählige Gelegenheiten<br />

erkannt, genutzt und zu dem<br />

entwickelt, was es heute ist, ein Zentrumsspital<br />

mit «besonderem Spirit».<br />

Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />

Verwaltungsratspräsidentin<br />

und Vorsteherin des Gesundheitsdepartements<br />

des Kantons St. Gallen


6<br />

Unternehmen Editorial<br />

Als Zentrumsspital weiterhin<br />

gut positioniert<br />

Hans Leuenberger,<br />

Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Mit verschiedenen Aktivitäten und<br />

Leistungen konnten im Berichtsjahr die<br />

strategischen Ziele des Kantonsspitals<br />

St.Gallen weiter untermauert werden.<br />

Von besonderer Bedeutung dabei ist der<br />

Abschluss eines Vertrages mit der Universität<br />

Zürich über die akademische<br />

Zusammenarbeit im Bereich der Lehre<br />

und Forschung; ist es doch unser erklärtes<br />

Ziel, medizinische Leistungen auf<br />

universitärem Niveau zu erbringen.<br />

Der Aufbau des Medizinischen Forschungszentrums<br />

konnte mit der Etablierung<br />

der Clinical Trial Unit (CTU) in einem<br />

ersten Schritt abgeschlossen werden.<br />

Sehr erfreulich ist, dass uns für diese Tätigkeiten<br />

namhafte Nationalfondsgelder<br />

zugesprochen wurden.<br />

Daneben wurden die bestehenden Netzwerke<br />

mit den übrigen Spitalverbunden<br />

ausgebaut und zum Teil auch neue Fel der<br />

erschlossen. Gleichzeitig sind weitere<br />

Anstrengungen zur Qualitätssicherung<br />

unternommen worden. Verschiedene<br />

Einzelbereiche konnten zusätzlich zertifiziert<br />

werden.<br />

Verbesserte Zusammenarbeit<br />

mit den Hausärzten<br />

Auf strategisch gleicher Ebene, wenn<br />

auch in einem ganz andern Feld, sind die<br />

vielfältigen Massnahmen zur Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit mit den Hausärzten<br />

anzusehen. Erstmals in der Geschichte<br />

des Kantonsspitals St.Gallen<br />

fand ein gemeinsames Seminar mit Hausärzten<br />

und Chefärzten statt. Das war<br />

mehr als nur eine vertrauensbildende<br />

Massnahme, sind doch aus diesen Diskussionen<br />

Aktivitäten angestossen worden,<br />

die nun in ganz verschiedenen Gefässen<br />

weiter bearbeitet werden. Zudem<br />

gibt es seit dem 1. April <strong>2009</strong> eine institutionalisierte<br />

Kooperation zwischen<br />

dem Stadtärzteverein und dem Kantonsspital<br />

St.Gallen zum gemeinsamen Betrieb<br />

der Notfallorganisation in den Räumen<br />

der Zentralen Notfallstation. Die<br />

bisherigen Erfahrungen werden von beiden<br />

Seiten als sehr positiv bewertet.<br />

Diese Entwicklung hatv wesentlich auch<br />

die Schaffung einer leitenden Arztposition<br />

für Hausarztmedizin ermöglicht. Im<br />

Gleichschritt zu diesen Aktivitäten zwischen<br />

Kantonsspital St.Gallen und den<br />

niedergelassenen Ärzten verlaufen auch<br />

die Anstrengungen auf gesundheitspolitischer<br />

Ebene, was wiederum einen<br />

unterstützenden Effekt auf eine gute<br />

Zusammenarbeit hat.<br />

Betriebliches<br />

Chefärztekonferenz und Geschäftsleitung<br />

haben schon Ende des letzten Jah-<br />

res den Grundsatzentscheid gefällt, mit<br />

der Anschaffung eines Da-Vinci-Operationsroboters<br />

in diese mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

sich rasch entwickelnde<br />

Technologie einzusteigen. Damit wollen<br />

wir den frühest möglichen Einstieg von<br />

eigenen Chirurgen in die Lernkurve einer<br />

derartigen Technik sicherstellen. Wirtschaftlichkeitsrechnungen<br />

haben jetzt<br />

aber ergeben, dass wir im Rahmen der<br />

engen Finanzvorgaben dieses Vorhaben<br />

einstweilen zurückstellen müssen.<br />

Mit der Inbetriebnahme eines dritten<br />

Kernspintomographen Ende <strong>2009</strong> konnte<br />

die Servicequalität gegenüber den<br />

internen und externen Auftraggebern<br />

deutlich verbessert werden. Erste Umsetzungsschritte<br />

des neuen und erweiterten<br />

medizinischen Leistungsangebotes am<br />

Spital Flawil konnten bereits vollzogen<br />

werden. Der Projektabschluss erfolgt<br />

dann im kommenden Jahr. Damit ist die<br />

Strategie der Geschäftsleitung konsequent<br />

weitergeführt worden, wonach<br />

die Spitäler Rorschach und Flawil einesteils<br />

Nischenprodukte anbieten und andernteils<br />

das Zentrumsspital im Grundversorgungsbereich<br />

entlasten. Dieses<br />

Geschäftsmodell hat jetzt einen Reifegrad<br />

erreicht, der durchaus Vorzeigecharakter<br />

haben kann.


Dank<br />

Danken möchte ich allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für den vorbildlichen<br />

Einsatz im vergangenen Jahr. In<br />

Anbetracht der Tatsache, dass ich nach<br />

fast 30 Jahren zum letzten Mal das Editorial<br />

verfasse, möchte ich es nicht unterlassen,<br />

auch allen früheren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sowie den<br />

Führungsorganen und den politischen<br />

Behörden früherer Tage ganz herzlich zu<br />

danken. Sie haben ebenso dazu beige-<br />

Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung<br />

des «Swiss Logistics Award<br />

<strong>2009</strong>» an das Kantonsspital St.Gallen.<br />

Bei den teilnehmenden Betrieben handelt<br />

es sich in der Regel um grosse private<br />

und öffentliche Unternehmen, bei denen<br />

die Logistik eine zentrale Rolle spielt.<br />

Erstmals hat sich nun ein Spital in diesem<br />

Bereich auszeichnen können. Damit<br />

kommt zum Ausdruck, dass die Logistik<br />

auch in einem Spital eine enorm wichtige<br />

Rolle für eine erfolgreiche Tätig keit des<br />

Gesamtunternehmens einnimmt.<br />

Die Umsetzung der vom Parlament erlassenen<br />

neuen Verordnung über die Besoldung<br />

der Kaderärzte ist für einen so<br />

grossen und vielfältigen Betrieb wie das<br />

Kantonsspital St.Gallen eine grosse Herausforderung.<br />

Unter direkter Federführung<br />

des CEO konnte auf der Basis eines<br />

Pilotbetriebes ein Umsetzungskonzept in<br />

sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

mit den betroffenen Kaderärzten<br />

entwickelt werden, das im kommenden<br />

Jahr dem Verwaltungsrat unterbreitet<br />

werden kann.<br />

Positives Finanzergebnis<br />

Besonders erfreut darf zur Kenntnis genommen<br />

werden, dass der Globalkredit<br />

um 3,5 Millionen Franken unterschritten<br />

werden konnte. Verantwortlich für dieses<br />

tragen, dass sich das Kantonsspital<br />

St.Gallen zu einem Unternehmen mit<br />

überregionaler Ausstrahlung der heutigen<br />

Ausprägung entwickelt hat.<br />

Ein besonderer Dank gebührt meinen<br />

Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsleitung.<br />

Die in jeder Beziehung hervorragende<br />

Zusammenarbeit hat sich mit<br />

Bestimmtheit sehr positiv auf das Betriebsgeschehen<br />

ausgewirkt. In unseren<br />

gute Ergebnis sind einesteils die grosse<br />

Nachfrage nach unseren Leistungen und<br />

anderseits ein straffes Kostenmanagement<br />

unter direktem Einbezug der Kliniken,<br />

Institute und Fachbereiche im<br />

Zusammenwirken mit den Exponenten<br />

des Departementes Finanzen.<br />

Bedeutung der Unternehmenskultur<br />

Der Schreibende darf auf fast 30 Jahre<br />

Tätigkeit in leitender Position am Kantonsspital<br />

St.Gallen zurückblicken. Unter<br />

diesen Vorzeichen sei eine persönliche<br />

Anmerkung im Sinne einer Erkenntnis<br />

auch im <strong>Geschäftsbericht</strong> gestattet. Tragendes<br />

Fundament eines erfolgreichen<br />

Spitals ist eine Unternehmenskultur, die<br />

ich für unser Spital wie folgt umschreiben<br />

möchte:<br />

Unsere Unternehmenskultur ist eine von<br />

gegenseitigem Respekt geprägte Grundhaltung<br />

aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

mit dem Ziel, ein leistungsförderndes<br />

Arbeitsklima zu schaffen. Ergänzt<br />

wird diese Unternehmenskultur<br />

durch eine partizipative Entscheidungs-,<br />

eine Sicherheit gebende Veränderungs-,<br />

eine offene Fehler- und eine inspirierende<br />

Lernkultur. Diese Kulturen sind der<br />

starke Unterbau zur optimalen Erreichung<br />

der Unternehmensziele mit formaler<br />

Hilfe einer auf die Besonderheiten<br />

7<br />

Bemühungen um eine kompetente und<br />

akzeptierte Führung unseres grossen<br />

Unternehmens werden wir vom Verwaltungsrat<br />

unter der Leitung von Frau Regierungsrätin<br />

Heidi Hanselmann wirkungsvoll<br />

unterstützt. Auch dafür möchte<br />

ich mich ganz herzlich bedanken.<br />

Besondere Erwähnung bedarf auch die<br />

konstruktive Zusammenarbeit mit dem<br />

Gesundheitsdepartement und der Revisionsstelle.<br />

eines Zentrumsspitals ausgerichteten Organisationsstruktur.<br />

Wesentliche Orientierungspunkte<br />

gibt das Leitbild. Prägendes<br />

Merkmal einer derartigen Unternehmenskultur<br />

ist, dass diese sowohl<br />

nach innen als auch nach aussen positiv<br />

wahrgenommen wird.<br />

Der CEO ist zugleich oberster Kulturträger<br />

eines Unternehmens. Zur Weiterführung<br />

dieser Kultur hat der Verwaltungsrat einen<br />

weisen Entscheid gefällt und Dr. Daniel<br />

Germann mit Arbeitsbeginn am 1. Mai<br />

2010 zu meinem Nachfolger gewählt.<br />

Hans Leuenberger,<br />

Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung


8<br />

Unternehmen Geschäftsleitung<br />

Organigramm<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Organigramm Kantonsspital St.Gallen<br />

Allgemeine<br />

Innere Medizin<br />

Angiologie<br />

Endokrinologie/<br />

Diabetologie/Osteologie<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

Infektiologie/<br />

Spitalhygiene<br />

Kardiologie<br />

Med. Intensivstation<br />

Nephrologie/<br />

Transplantationsmedizin<br />

Onkologie/<br />

Hämatologie<br />

Pneumologie/<br />

Schlafmedizin<br />

Psychosomatik<br />

Rheumatologie/<br />

Rehabilitation<br />

Stabsdienste<br />

Anästhesiologie<br />

Chir. Intensivstation<br />

Chirurgie<br />

Frauenklinik<br />

Hand-, Plastische und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Urologie<br />

Augenklinik<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Nuklearmedizin<br />

Pathologie<br />

Radiologie<br />

Radio-Onkologie<br />

Rechtsmedizin<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Radiologie<br />

Belegärzte: HNO<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Palliative Care<br />

Radiologie<br />

Belegärzte: HNO,<br />

Orthopädie, Urologie<br />

Medizinisches<br />

Departement I<br />

Medizinisches<br />

Departement II<br />

Medizinisches<br />

Departement III<br />

Medizinisches<br />

Departement IV<br />

Spital Rorschach<br />

Spital Flawil<br />

Direktion<br />

Stabsdienste<br />

Koordinator<br />

Geschäftsführung<br />

Rechtsdienst<br />

Informatik<br />

Personaldienst<br />

Qualitätsmanagement<br />

Seelsorge<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Departement<br />

Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste<br />

Departement<br />

Pflege<br />

Departement<br />

Betrieb & Infrastruktur<br />

Departement<br />

Finanzen<br />

Zentrale<br />

Notfallaufnahme<br />

Dermatologie/<br />

Allergologie<br />

Brustzentrum<br />

Palliativzentrum<br />

Muskelzentrum/<br />

ALS clinic<br />

Spitalapotheke<br />

Beratungs- und<br />

Sozialdienst<br />

Medizinisches<br />

Forschungszentrum<br />

REA 2000 –<br />

Zentrum für Reanimations-<br />

und Simulationstraining<br />

Stabsdienste<br />

Rettungsdienst<br />

St.Gallen<br />

Kliniken/Fachbereiche<br />

OPS/Anästhesiologie<br />

Rorschach<br />

Flawil<br />

Gastronomie<br />

Hauswirtschaft<br />

Logistik<br />

Technischer Dienst<br />

Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />

Aufnahme-Management<br />

Tarif- und Leistungswesen<br />

Rechnungswesen<br />

Controlling<br />

Projekte + Entwicklung<br />

Managementsupport/<br />

Honorare<br />

Unternehmensweit<br />

Standort St.Gallen<br />

Standort Rorschach<br />

Standort Flawil<br />

Farbcode:


Geschäftsleitung<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Mitglieder der Geschäftsleitung (im Rohbau der Pathologie und Rechtsmedizin) des Kantonsspitals St. Gallen im Berichtsjahr <strong>2009</strong> waren:<br />

von links nach rechts:<br />

Dr. med. Daniel Germann, Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Dr. med. Maurus Pfister, Medizinisches Departement Rorschach<br />

PD Dr. med. Simon Wildermuth, Medizinisches Departement IV<br />

Prof. Dr. med. Peter Bischoff, Medizinisches Departement III,<br />

Nicole Mösli, Departement Pflege<br />

Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid, Medizinisches Departement II<br />

Dr. med. Heinz Itin, Medizinisches Departement Flawil<br />

Thomas Sojak, Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger, Medizinisches Departement I<br />

René Thurnheer, Departement Finanzen<br />

Hans Leuenberger, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

9


10<br />

Unternehmen Managementdiskussion<br />

Netzwerke als Erfolgsrezept<br />

für Effizienz und Qualität<br />

Das Kantonsspital St.Gallen konnte im vergangenen Jahr viele Ziele erreichen; die<br />

Netzwerke im Bereich der Leistungserbringung weiter ausbauen und den Globalkredit<br />

um rund drei Millionen Franken unterschreiten. Trotz dieser guten Ergebnisse<br />

wird die Zukunft für das Unternehmen nicht einfach. Die Ansprüche an die<br />

moderne Medizin werden immer grösser, und auf der Suche nach qualifizierten<br />

Mitarbeitenden müssen neue Wege eingeschlagen werden. Die Verantwortlichen<br />

des Kantonsspitals St.Gallen sind aber dennoch optimistisch.<br />

Managementdiskussion<br />

In der Managementdiskussion werden jeweils die<br />

wichtigsten Themen und Projekte, die das<br />

Kantonsspital St.Gallen beschäftigen, vertieft<br />

diskutiert und beleuchtet. Teilgenommen haben<br />

Heidi Hanselmann, Regierungsrätin und Verwaltungsratspräsidentin<br />

der Spitalverbunde des<br />

Kantons St.Gallen, Hans Leuenberger, Direktor und<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung, sowie Daniel<br />

Germann, designierter Direktor und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung.


Wurden <strong>2009</strong> alle gesetzten Ziele erreicht?<br />

Hans Leuenberger: Wir haben einmal<br />

mehr sehr diszipliniert daran gearbeitet,<br />

diese zu erreichen. Das Gros konnte deshalb<br />

auch ganz oder annähernd erreicht<br />

werden. Das Erfreulichste aber war, dass<br />

der Globalkredit um rund drei Millionen<br />

Franken unterschritten werden konnte.<br />

Aus politischer Sicht ist das natürlich sehr<br />

wichtig. Möglich gemacht hat das vor<br />

allem der grosse Einsatz der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Man kann es gar<br />

nicht oft genug betonen – das Kollektiv<br />

leistet dies. Das ist ein sehr schönes Ergebnis,<br />

und es erfüllt uns mit grossem<br />

Stolz. Bei der Ausgangslage, die wir hatten,<br />

ist das keine Selbstverständlichkeit.<br />

Daniel Germann: Erwähnenswert ist in<br />

diesem Zusammenhang auch die Umset-<br />

zung des internen Weiterbildungskonzepts<br />

unserer Bildungskommission. Mit<br />

diesem vierstufigen Konzept können die<br />

sachlich-fachlichen Schulungen aufgefrischt<br />

werden, die im Laufe der Zeit etwas<br />

in Vergessenheit geraten sind. Das<br />

ist vor allem im Hinblick auf die Zukunft<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ein sehr wichtiger Schritt. Wir haben<br />

derzeit zwar viele hervorragende Leute,<br />

doch es wird immer schwieriger, diese zu<br />

behalten und neue zu finden.<br />

Was waren die Meilensteine im vergang<br />

enen Jahr?<br />

Hans Leuenberger: Wir kamen in der<br />

Umsetzung unserer Unternehmensstrategie<br />

gut voran. Massgeblich dazu beigetragen<br />

haben der Aufbau des medizinischen<br />

Forschungszentrums und die<br />

Lehr- und Forschungskooperation mit<br />

11<br />

der Universität Zürich. Zwei wichtige<br />

Pfeiler, die helfen, uns hier glaubwürdig<br />

zu positionieren. Ebenso konnten wir die<br />

Zusammenarbeit mit den Hausärzten<br />

ausbauen. Ein gutes Beispiel dafür ist die<br />

Zentrale Notfallstation. In der Notfall-<br />

Praxis der Zentralen Notfallaufnahme des<br />

Kantonsspitals St.Gallen leisten abends<br />

und am Wochenende Hausärzte Dienst.<br />

Unterdessen beteiligen sich fast 30 Hausärzte<br />

daran. Zudem haben wir mit Chef-<br />

und Hausärzten konkrete Massnahmen<br />

und Projekte erarbeitet, welche die Zusammenarbeit<br />

weiter verbessern.<br />

Daniel Germann: Neben der Vernetzung<br />

auf der Führungs- und Prozessebene haben<br />

wir auch im Supportbereich und in<br />

der Logistik grosse Fortschritte gemacht.<br />

Bei der Vernetzung der Informatik unter<br />

den Spitalverbunden, dem Bildaustausch<br />

sowie der Bildbearbeitung und -archivierung<br />

in der Radiologie und mit der Bau-<br />

Gesamtmachbarkeitsstudie. Die ganzheitliche<br />

und innovative Neugestaltung<br />

und Vernetzung unserer Logistikprozesse<br />

wurde schliesslich mit dem «Swiss Logistics<br />

Award <strong>2009</strong>» ausgezeichnet, dem<br />

bedeutendsten Logistikpreis der Schweiz.<br />

Darauf sind wir besonders stolz.<br />

Heidi Hanselmann: Diese Auszeichnung<br />

macht auch deutlich, dass unsere Bemühungen<br />

Schritte in die richtige Richtung<br />

sind. Vernetzungen oder anders gesagt,<br />

unsere Netzwerkstrategie ist und hat<br />

Zukunft. Sie hilft, Expertenwissen im Bereich<br />

der Medizin, Pflege und Therapie<br />

kantonsweit zur Verfügung zu stellen.<br />

Sie ermöglicht ebenfalls, weitere Bereiche<br />

sinnvoll zusammenzulegen, so<br />

geschehen mit der Neukonzeption des<br />

Hauses 24. Künftig soll nicht mehr jedes<br />

einzelne Spital die hohen Qualitätsansprüche<br />

von Swissmedic mit grossem<br />

finanziellem Aufwand umsetzen müssen,<br />

sondern dies soll nur noch an einem Ort<br />

geschehen. Die Menge der zu bearbeitenden<br />

Sterilguteinheiten wird konzentriert<br />

und erhöht, was zu tieferen Stückpreisen<br />

führt.


12<br />

Unternehmen Managementdiskussion<br />

Hans Leuenberger: Neben der Sterilisation<br />

ist aber auch die gesamte Logistikzentrale<br />

im Haus 24 untergebracht. Dort<br />

werden die medizinischen Versorgungsgüter<br />

angeliefert und für die Verteilung<br />

auf die einzelnen Stationen vorbereitet.<br />

In einem so grossen Betrieb wie dem<br />

unseren ist das eine gigantische Herausforderung.<br />

Das Haus 24 ist quasi das<br />

« Der Globalkredit<br />

wurde um drei<br />

Millionen Franken<br />

unterschritten»<br />

Gehirn der ganzen Versorgung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen und in Teilbereichen<br />

auch für die Regionalspitäler.<br />

Warum braucht es überhaupt Netz werke?<br />

Funktionieren sie einfach besser oder<br />

ist es auch eine Strategie zur Existenzsicher<br />

ung?<br />

Heidi Hanselmann: Netzwerke sind ein<br />

Gebot der Stunde und ein Schlüssel zum<br />

Erfolg. Der Kanton ist bestrebt, dass in<br />

jeder Region ein möglichst chancengleiches<br />

Angebot besteht. Dieses Argument<br />

war auch bei der Diskussion der<br />

Strategie Quadriga II ein gewichtiges. Mit<br />

Netzwerken können nicht nur Angebote<br />

konzentriert werden, sondern Fachwis-<br />

sen vom Zentrumsspital St.Gallen in die<br />

Regionen transferiert werden gemäss<br />

dem Motto «Wissen verdoppelt sich,<br />

wenn man es teilt». Ein weiterer Vorteil<br />

der Netzwerke ist, dass in verschiedenen<br />

Bereichen die gleichen Standards kantonsweit<br />

eingeführt werden.<br />

Hans Leuenberger: Netzwerke haben<br />

einerseits einen unternehmerischen Ansatz,<br />

wo man Leistungen insgesamt abgestimmt<br />

erbringen möchte, sodass sie<br />

effizient sind und die Qualität stimmt.<br />

Andererseits gibt es Netzwerke, die primär<br />

auf das Wohl des Patienten ausgerichtet<br />

sind, unabhängig von deren<br />

Wohnort. Die Behandlung von hoch akuten<br />

Krankheiten wie zum Beispiel Herzinfarkt<br />

oder Schlaganfall erfolgt nach<br />

abgestimmten Regeln, an die sich Hausärzte,<br />

Regionalspitäler und das Zentrumsspital<br />

halten. Das Feld der Absprachen<br />

im Rahmen der Netzwerke ist unbegrenzt.<br />

So wird derzeit gerade geprüft,<br />

wie die Zusammenarbeit der Rettungsdienste<br />

optimiert werden kann.<br />

Gibt es in Anbetracht der grossen Kosten<br />

im Gesundheitswesen nicht auch politische<br />

Widerstände gegen dieses System?<br />

Heidi Hanselmann: Doch, die gibt es,<br />

das gehört zur politischen Arbeit. Wir<br />

haben aber einen Trumpf in der Hand,<br />

der sticht. Unsere Strategie kann einen<br />

Leistungsausweis vorlegen. Im gesamt-<br />

schweizerischen Brutto-Kostenvergleich<br />

belegt der Kanton St.Gallen nämlich einen<br />

der vorderen, kostengünstigen Plätze.<br />

Diese gute Positionierung ist auch<br />

eine Folge der konsequenten Umsetzung<br />

der Strategie Quadriga II, der Leistungskonzentrationen<br />

mit Netzwerkbildung.<br />

Netzwerke entstehen aber nicht von alleine.<br />

Die Mitarbeitenden müssen dafür<br />

gewonnen werden. Nicht alle sind von<br />

Beginn an begeistert, weil die Einführung<br />

immer auch mit Veränderungen gekoppelt<br />

ist. Es liegt in der Natur des Menschen,<br />

dass er Veränderungen nicht von<br />

selbst liebt.<br />

Daniel Germann: Schliesslich ist es nicht<br />

so wichtig, wie gross ein Netzwerk ist.<br />

Man gibt immer einen Teil seiner Autonomie<br />

ab. Aber man gewinnt dadurch<br />

auch sehr viel – vorausgesetzt, man ist<br />

bereit, diesen Schritt zu machen und zu<br />

erkennen, dass der Profit, den man daraus<br />

zieht, viel grösser ist als das, was<br />

man einbringt. Das fällt nicht jedem<br />

gleich leicht, aber die meisten Leute merken<br />

es irgendwann doch.<br />

Was wird das Unternehmen Kantonsspital<br />

St.Gallen 2010 politisch und strategisch<br />

bewegen?<br />

Heidi Hanselmann: Da gibt es viel Herausforderndes,<br />

das wir gemeinsam anpacken<br />

müssen. Dieses «gemeinsam» ist<br />

für mich ebenfalls ein Erfolgsfaktor des<br />

Heidi Hanselmann Hans Leuenberger


Kantonsspitals St.Gallen. Der starke<br />

Teamgeist und die grosse Leistungsbereitschaft<br />

der Mitarbeitenden ist spürbar. Um<br />

diese aufrechtzuerhalten und eine Ar-<br />

« Man muss sich<br />

immer wieder<br />

fragen, welche<br />

Ausgaben nötig<br />

sind und welche<br />

nicht.»<br />

beitssituation zu schaffen, in der sich das<br />

Personal wohl fühlt und es seine Qualitäten<br />

einsetzen kann, braucht es aber<br />

auch bauliche Massnahmen. Deshalb gehören<br />

Bauprojekte mit zu den grossen<br />

Herausforderungen dieses Jahres.<br />

Die anstehende Budgetrunde wird uns<br />

besonders fordern. Eine weitere Hürde,<br />

die im Jahr 2010 genommen werden<br />

muss, ist die Umsetzung des Patientenmanagement-Systems<br />

(PMS). Im Hinblick<br />

auf die Einführung von SwissDRG ist diese<br />

Informatikstruktur für einen soliden<br />

Start mitverantwortlich. Trotz anstehender<br />

Herausforderungen bin ich zuversichtlich,<br />

dass wir die Hürden erfolgreich<br />

schaffen werden, denn das Kantonsspital<br />

St.Gallen ist mit seiner Philosophie und<br />

den kompetenten Mitarbeitenden – nota<br />

Daniel Germann<br />

bene als grösstes nicht-universitäres Zentrumsspital<br />

der Schweiz – gut aufgestellt.<br />

Hans Leuenberger: Natürlich hängt die<br />

Entwicklung eines Spitals nicht zuletzt<br />

von seiner wirtschaftlichen Potenz ab.<br />

Dass es immer härter wird, hört man<br />

doch dauernd und überall. In meinen 30<br />

Dienstjahren habe ich solche Situationen<br />

oftmals erlebt. Man muss sich immer<br />

wieder fragen, welche Ausgaben nötig<br />

sind und welche nicht. Ein gewisses Optimierungspotenzial<br />

ist manchmal vorhanden.<br />

Wichtig ist, dass man immer<br />

versucht, eine vernünftige Medizin zu<br />

machen.<br />

Wenn Sie, Herr Leuenberger, auf Ihre Zeit<br />

am Kantonsspital St.Gallen zurückblicken,<br />

welches sind die grössten Veränderungen,<br />

die Ihnen aufgefallen sind?<br />

Hans Leuenberger: Das Markanteste<br />

und Eindrücklichste war sicherlich die<br />

Entwicklung des Spitals von einer kantonalen<br />

Dienststelle zu einem Unternehmen.<br />

Es war nicht einfach, das Unternehmerische<br />

in den Spitalbetrieb zu integrieren,<br />

ohne dass die Menschlichkeit dabei<br />

verloren geht. Aber auch die Entwicklung<br />

der Informatik, von der bei meinem<br />

Amtsantritt vor 30 Jahren wenig vorhanden<br />

war, gehört dazu. Aber schliesslich<br />

hat dank der Informatik auch eine zunehmende<br />

Spezialisierung stattgefunden,<br />

und diese Spezialisierung und Sub-<br />

13<br />

spezialisierung ist ein weiteres Phänomen<br />

der Spitalentwicklung während meiner<br />

Amtszeit.<br />

Wie wirkt sich diese Spezialisierung auf<br />

den Spitalbetrieb aus?<br />

Hans Leuenberger: Die Kunst dabei ist,<br />

all diese neuen Spezialgebiete und Spezialisten<br />

in das Unternehmen zu integrieren<br />

und vor allem zu vernetzen. Wir<br />

machen das mit neuen Bereichen, wie<br />

beispielsweise dem Brustzentrum oder<br />

dem Beckenbodenzentrum, Tumor-<br />

Boards oder gemeinsamen Sprechstunden.<br />

So muss sich heute ein Rheumatologe,<br />

der mit einem Orthopäden zusammenarbeiten<br />

will, nicht mehr durch die<br />

Departemente kämpfen, sondern kann<br />

direkt etwas mit seinem Kollegen vereinbaren.<br />

Dank diesen Strukturen kann heute<br />

jeder Einzelne zur besseren Versorgung<br />

des Patienten aktiv werden. Unser<br />

ganzes Tun ist auf das Wohl der Region<br />

und im Speziellen des Patienten ausgerichtet.<br />

« Unser Tun ist<br />

auf das Wohl der<br />

Patientinnen<br />

und Patienten<br />

ausgelegt.»


Reportage Stroke Unit<br />

Time is Brain – Die Stroke Unit<br />

am Kantonsspital St.Gallen<br />

Hirnschlag ist die dritthäufigste Todesursache in der<br />

Schweiz und Hauptgrund für die frühzeitige Behinderung<br />

erwachsener Menschen. Pro Jahr erleiden<br />

mehr als 12 000 Personen einen Hirnschlag. Um die<br />

Behandlung von Schlaganfallpatienten zu verbessern,<br />

wurde am 1. April 2005 am Kantonsspital St.Gallen<br />

ein Schlaganfallzentrum mit einer sogenannten<br />

Stroke Unit eröffnet. Das zugehörige Stroke Team ist<br />

interdisziplinär organisiert und umfasst Ärzte sowie<br />

Pflege- und Rehabilitationspersonal aus verschiedenen<br />

Fachgebieten. Dieses Team war es auch, das dem<br />

ehemaligen Topmanager Jörg Ackermann half, nach<br />

einem Hirnschlag wieder ein eigenständiges Leben<br />

führen zu können.<br />

15


16<br />

Reportage Stroke Unit<br />

Es hätten ganz normale Urlaubstage in<br />

Sardinien werden sollen, damals im Sommer<br />

2006. Jörg Ackermann spielte draussen<br />

mit seinem Sohn Fussball, als er<br />

plötzlich stürzte und mit dem Kopf auf<br />

dem harten Untergrund aufschlug. Trotz<br />

diverser Schürfungen ging er mit seinem<br />

Sohn zu Fuss zurück ins Ferienhaus,<br />

duschte dort, traf sich später mit seiner<br />

Familie zum Abendessen und ging anschliessend<br />

zu Bett. «Am nächsten Morgen<br />

merkte ich, dass ich in der Nacht<br />

ziemlich stark geschwitzt hatte, es war<br />

mir unwohl», erzählt Ackermann. «Nach<br />

dem Aufstehen holte ich dann aber trotzdem<br />

wie gewohnt Brötchen und Zeitung,<br />

frühstückte mit der Familie und legte<br />

mich danach auf einen Liegestuhl, um<br />

die Zeitung zu lesen. Plötzlich begann<br />

meine linke Hand zu zittern und ich war<br />

nicht mehr in der Lage, die Zeitung festzuhalten.<br />

Zudem hatte ich das Gefühl,<br />

dass sich ein Schleier über meine Augen<br />

legte, der aussah wie Eisblumen.»<br />

«Es legte sich ein Schleier über<br />

meine Augen, der aussah wie<br />

Eisblumen .»<br />

Bei einem Schlaganfall muss rasch gehandelt werden.<br />

Nach telefonischer Rücksprache mit<br />

einem befreundeten Arzt wurde der Familienvater<br />

umgehend in ein Spital eingeliefert.<br />

«Die fuhren wie die Irren und<br />

die Ärztin im Krankenwagen war ständig<br />

am Telefon – da wusste ich, dass irgend<br />

etwas Bedrohliches vorlag», so Ackermann<br />

im Rückblick auf damals. Man<br />

brachte ihn in eine kleine Ambulanz, die<br />

mit seinem Fall offensichtlich hoffnungslos<br />

überfordert war. Nach wenigen Untersuchungen<br />

wurde er in einem Bett auf<br />

dem Gang abgestellt. «Dann legte sich<br />

wieder dieser Schleier über meine Augen.<br />

Was mir fehlte, wusste ich immer<br />

noch nicht. Ich spürte zwar, dass meine<br />

linke Gesichtshälfte etwas herunterhing.<br />

Dass meine linke Körperseite gelähmt<br />

war, nahm ich nicht wahr.» Glücklicherweise<br />

konnte er schnell in ein nahegelegenes<br />

Universitätsspital mit neurologischer<br />

Abteilung verlegt werden, wo<br />

umgehend eine Kernspintomografie seines<br />

Gehirns gemacht wurde. Ohne diese<br />

Untersuchung hätte die Rega ihn nicht<br />

aus Italien in die Schweiz zurückgeflogen.<br />

«Es bestanden Bedenken, ob ich in<br />

meinem Zustand den Heimflug in 8000 m<br />

Höhe schadlos überstehe», ist der ehemalige<br />

Topmanager heute überzeugt.<br />

Nach der Ankunft auf dem Flughafen<br />

Altenrhein brachte man ihn unverzüglich<br />

in die Stroke Unit des Kantonsspitals<br />

St.Gallen. «Zu dieser Zeit hatte ich noch<br />

keine Ahnung, was ‹Stroke› bedeutet –<br />

ich wusste ja noch nicht einmal, was ich<br />

genau hatte», sagt Ackermann. Nach<br />

eingehenden Untersuchungen wurde<br />

klar: Er hatte sich bei seinem Sturz in<br />

Sardinien eine Halsschlagader verletzt,<br />

was schliesslich zur gestörten Blutversorgung<br />

der versorgten Hirnhälfte und<br />

schliesslich zum Hirnschlag führte. Das<br />

Ärzteteam entschied nach zunehmender<br />

Verschlechterung des Bewusstseins des<br />

«Ich fühlte mich<br />

wie ein 50-jähriges Baby. »<br />

Patienten, einen grossen Teil von seinem<br />

Schädel abzutragen, um den Hirndruck<br />

zu reduzieren. «Dies war ein lebensrettender<br />

Eingriff», betont Prof. Dr. Bruno<br />

Weder, Leiter der Stroke Unit am Kantonsspital<br />

St.Gallen. «Er war notwendig<br />

wegen einer ausgeprägten Hirnschwellung,<br />

die nicht anders unter Kontrolle<br />

gehalten werden konnte. Solche mas-


Jörg Ackermann: «Was mir fehlte, wusste ich immer noch nicht.»<br />

siven Eingriffe sind Patienten und Angehörigen<br />

im ersten Moment nur schwer<br />

zu vermitteln.»<br />

Der Eingriff verlief gut und Jörg Ackermann<br />

konnte rasch in das Überwachungszimmer<br />

auf der Stroke Unit verlegt<br />

werden. Dort wurde ihm erstmals<br />

bewusst, dass er weder seinen linken<br />

Arm noch das linke Bein bewegen konnte.<br />

Auch aufrecht sitzen konnte er nicht –<br />

einzig im Bett liegen. «Ich habe mich<br />

gefühlt wie ein 50-jähriges Baby. Umso<br />

wichtiger war für mich in dieser Zeit, dass<br />

meine Familie zu mir hielt und mich jeden<br />

Tag besuchte. Dass mein Chef mir<br />

eines Tages eröffnete, dass ich mir keine<br />

Gedanken um meinen Job machen müsse<br />

sondern erst gesund werden solle, hat<br />

mich beruhigt. Wenn ich wieder zurückkommen<br />

würde, werde für mich geschaut.<br />

Das war der Moment, in dem für mich<br />

der Heilungsprozess wirklich begann.»<br />

Eiserner Wille in der Rehabilitation<br />

Die Körperfunktionen waren nach dem<br />

Schlaganfall stark eingeschränkt. Seine<br />

linke Körperhälfte blieb gelähmt, er war<br />

auf einen Rollstuhl angewiesen und auch<br />

das Schlucken fiel ihm schwer. In der Rehabilitation<br />

wurde versucht, einen möglichst<br />

grossen Teil seiner Körperfunktionen<br />

nach und nach einzuüben und<br />

aufzutrainieren. «Es war ein sehr strenges<br />

Programm, am Abend war ich jeweils<br />

völlig erschöpft», erinnert er sich. Sein<br />

grösster Wunsch war nach wie vor, wieder<br />

ins Berufsleben zurückzukehren.<br />

Darum begann er nach der sechsmona-<br />

«Mein Leben ist nun anders, aber<br />

nicht schlechter. »<br />

tigen Rehabilitation eine teilstationäre<br />

Rehabilitation und Arbeitsproben. Noch<br />

heute absolviert er täglich selbständig<br />

während der Rehabilitation erlernte<br />

Übungen, was jeweils über zwei Stunden<br />

dauern kann. «Dies», so Ackermann,<br />

«grenzt schon fast an Leistungssport.»<br />

Der ehemalige Topmanager ist heute<br />

nicht mehr im operativen Geschäft tätig.<br />

Er arbeitet aber unterdessen zu rund 25<br />

Prozent, nimmt diverse Verwaltungsrats-<br />

17<br />

mandate in verschiedenen Tochtergesellschaften<br />

seines Arbeitgebers wahr und<br />

ist so wieder in das Unternehmen integriert.<br />

Anhaltend funktionieren einzelne Tätigkeiten<br />

und Wahrnehmungen nicht mehr<br />

wie früher, sagt Ackermann. «Meine Tiefenlageempfindung<br />

in den Extremitäten<br />

ist immer noch beeinträchtigt. Wenn mir<br />

beispielsweise meine Frau im Dunkeln<br />

über die Finger der linken Hand streicht,<br />

registriere ich dies wohl, aber ich kann<br />

nicht sagen, welchen Finger sie berührt.<br />

Zudem habe ich belanglose Defizite im<br />

Multitasking und meine Mobilität auf der<br />

linken Körperhälfte ist immer noch leicht<br />

eingeschränkt. So gehe ich, wenn ich in<br />

einem Hotel bin, am Abend zur Rezeption<br />

und lasse mir den Knopf am rechten<br />

Hemdärmel öffnen. Am nächsten Morgen<br />

lasse ich mir den Knopf von der Rezeptionistin<br />

dann wieder schliessen. Ich<br />

musste lernen, Hilfe anzunehmen.»<br />

Akzeptieren musste er auch, dass viele<br />

seiner früheren Hobbys für ihn nicht<br />

mehr in Frage kommen. Dazu gehört das


18<br />

Reportage Stroke Unit<br />

«Es ist wichtig, die Symptome eines<br />

Schlaganfalls zu erkennen. »<br />

Segeln, was er 33 Jahre lang intensiv<br />

betrieben hatte. «Ich habe versucht, weiterzumachen.<br />

Sogar bei einer Gruppe,<br />

die Boote für Behinderte umbaut, habe<br />

ich angefragt. Aber dies war alles zu aufwändig<br />

und ich musste schliesslich einsehen,<br />

dass es nicht mehr geht. Stattdessen<br />

habe ich alternative Möglichkeiten<br />

und Beschäftigungen entdeckt, wie zum<br />

Beispiel die Philosophie oder eine weitere<br />

Sprache zu erlernen. Ich bin ein anderer<br />

Mensch geworden – gelassener und<br />

überlegter. Mein Leben ist nun anders,<br />

aber nicht schlechter», sagt der Ex-Manager<br />

und gibt sich optimistisch. Angst<br />

vor einem weiteren Hirnschlag hat er<br />

nicht. «Ich weiss jetzt, dass ich in einem<br />

solchen Fall medizinisch gut versorgt<br />

wäre.»<br />

«Jörg Ackermanns Fall ist ein Paradebeispiel<br />

dafür, dass es Schlaganfallpatienten<br />

in der Rehabilitation viel weiter bringen<br />

können, als man in der Akutphase in den<br />

kühnsten Träumen erhoffen kann», sagt<br />

Stroke Unit Leiter und Neurologe Prof.<br />

Dr. Bruno Weder. «Der Mann hatte einen<br />

unglaublichen Willen und eine eiserne<br />

Disziplin.» Wenn auch etwas spektakulär,<br />

stehe dieser Fall stellvertretend für<br />

zahlreiche Patienten auf ihrem Weg zurück<br />

in den Alltag, der vielleicht ganz<br />

neue Qualitäten eröffne.<br />

Zeit als Hauptfaktor – Time is Brain<br />

Die Stroke Unit am Kantonsspital<br />

St.Gallen wurde am 1. April 2005 eröffnet.<br />

Das Stroke Team befasst sich spezifisch<br />

mit allen konkreten Problemen nach<br />

einem Schlaganfall – von der Zeit unmittelbar<br />

nach dem Ereignis über die Akutphase<br />

bis in die Subakutphase. Pro Jahr<br />

werden gegenwärtig am Kantonsspital<br />

St.Gallen etwa 500 bis 550 Schlaganfallpatienten<br />

notfallmässig eingeliefert.<br />

In den meisten Fällen haben ein Rettungsteam<br />

und ein Notarzt den ersten<br />

Kontakt mit dem Schlaganfallpatienten.<br />

«Damit wir als Erstversorger rechtzeitig<br />

zum Einsatz gerufen werden, müssen<br />

Patient und Angehörige Symptome eines<br />

Schlaganfalls erkennen und deuten können,<br />

wie beispielsweise Sehstörungen,<br />

Schwindel, gestörte Sprache, Lähmungen<br />

oder massiven Kopfschmerz. Das Wichtigste,<br />

was wir wissen müssen, ist der<br />

Beginn der Störung», sagt Dr. Paul Imboden,<br />

stellvertretender medizinischer<br />

Leiter des Rettungsdienstes. Denn bei<br />

einem Schlaganfall muss rasch gehandelt<br />

werden. «Time is Brain» lautet deshalb<br />

auch der Leitsatz der Retter. Bei einem<br />

Schlaganfall, der nicht durch eine Hirnblutung<br />

ausgelöst wurde, dürfen maximal<br />

viereinhalb bis unter Umständen<br />

sechs Stunden bis zur Thrombolyse vergehen.<br />

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall rücken<br />

die Retter deshalb auch immer mit<br />

Blaulicht aus. Vor Ort wird der Patient<br />

durch den Notarzt oder den Rettungssanitäter<br />

beurteilt und nach Sicherung der<br />

vitalen Funktionen umgehend in ein Spital<br />

gebracht, das mit der Akutbehandlung<br />

vertraut ist. Noch bevor das Schlaganfallopfer<br />

im Spital eintrifft, wird das<br />

Spitalpersonal von den Rettungskräften<br />

über den Fall informiert. So kann das<br />

Stroke Team bereits erste Vorbereitungen<br />

für die nötige Abklärung und Behandlung<br />

treffen.<br />

«Sobald wir eine solche Meldung erhalten<br />

haben, lösen wir Alarm aus. Informiert<br />

werden der diensthabende Neurologe,<br />

der Teamleader der Zentralen Notfallaufnahme,<br />

das Labor und das radiologische<br />

Team in der Computertomografie»,<br />

erklärt PD Dr. Joseph Osterwalder,<br />

Chefarzt der Zentralen Notfallaufnahme.<br />

Nach seiner Ankunft wird der Patient<br />

unverzüglich in den Schockraum aufgenommen.<br />

Das Ärzte- und Pflegeteam<br />

sichern und stabilisieren die elementaren<br />

vitalen Funktionen und klären gleichzeitig<br />

im Hinblick auf die Möglichkeit einer<br />

spezifischen Akutbehandlung, einer<br />

Thrombolyse, ab. Zu den wichtigsten


Auf dem Weg zurück in den Alltag<br />

19


20<br />

Reportage Stroke Unit<br />

«Der Zeitfaktor ist die grösste<br />

Herausforderung.»<br />

Dr. Paul Imboden: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall rücken die Retter mit Blaulicht aus.<br />

Untersuchungen gehören die Computertomografie<br />

des Gehirns sowie die Untersuchung<br />

des Hirnkreislaufes und der<br />

Hirndurchblutung und die Gerinnungsanalyse<br />

des Blutes. Der Neurologe entscheidet<br />

nach Vorliegen aller Untersuchungsbefunde<br />

definitiv über die Durchführung<br />

der Thrombolyse und allenfalls<br />

über einen interventionellen Eingriff am<br />

Hirnkreislauf mittels Kathetertechnik.<br />

«Auf der Notfallstation ist der Zeitfaktor<br />

die grösste Herausforderung, da das Ansprechen<br />

auf die spezifische Akutbehandlung,<br />

die Thrombolyse, mit der Zeit<br />

kontinuierlich abnimmt. Ist die Notfallstation<br />

überfüllt, droht durch missliebige<br />

Ablenkungen rasch ein unnötiger Zeitverlust,<br />

weshalb diese Patienten, solange<br />

die Behandlungsoption besteht, prioritär<br />

betreut werden müssen. Gefährlich ist<br />

ein unterschwelliges Gefühl, man habe<br />

noch genügend Zeit bis zu einem allfälligen<br />

Entscheid», sagt Osterwalder. Im<br />

Durchschnitt braucht das multidisziplinäre<br />

Team am Kantonsspital St.Gallen<br />

knapp eine Stunde, bis die Thrombolyse<br />

eingeleitet werden kann.<br />

Ganzheitliche Pflege in der<br />

Stroke Unit<br />

«Trotz modernster Behandlungsmethoden<br />

und gut ausgebildeter Stroke Teams<br />

sind Hirnschläge ein Hauptfaktor für Tod<br />

und Invalidität in unserer Gesellschaft.<br />

Bis vor wenigen Jahren wäre der Ausgang<br />

eines solchen Ereignisses für Patienten<br />

wie Jörg Ackermann mehr oder<br />

weniger schicksalshaft gewesen. Nach<br />

allfälliger Erholung blieben einzig die<br />

Beseitigung von Risikofaktoren. Die<br />

Möglichkeiten der Rehabilitation waren<br />

beschränkt. Diese unbefriedigende Situation<br />

zu überwinden, war die Herausforderung<br />

an die klinische Medizin», sagt<br />

Prof. Dr. Weder. In den vergangenen<br />

zehn Jahren wurden deshalb an den<br />

grösseren Schweizer Spitälern Stroke<br />

Units ins Leben gerufen. Denn nur bei<br />

rechtzeitiger Intervention kann der rasche<br />

Ablauf von Funktionsverlust bis zum<br />

Absterben von Hirngewebe durch die<br />

oben beschrieben konzertierte Aktion<br />

gebremst, im besten Fall sogar unterbrochen<br />

werden. Deshalb: «Time is Brain» –<br />

rasches Handeln kann Überleben von<br />

Hirngewebe ermöglichen.


Das Krankheitsbild bei Schlaganfällen ist<br />

nicht einheitlich. In 85 Prozent der Fälle<br />

ist eine lokale Durchblutungsstörung im<br />

Gehirn die Ursache, in den restlichen<br />

Fällen ist es eine Hirnblutung. Im ersten<br />

Fall wird durch ein Blutgerinnsel die Blutzufuhr<br />

in einer Hirnarterie blockiert. Dadurch<br />

werden die Hirnregionen hinter<br />

dem verstopften Blutgefäss nicht mehr<br />

oder nur mangelhaft durchblutet. Wenn<br />

das Gewebe dieser Hirnregionen abstirbt,<br />

kommt es zum sogenannten ischämischen<br />

Hirninfarkt. Bei einer Hirnblutung<br />

hingegen ergiesst sich nach Platzen<br />

eines Gefässes nach und nach Blut ins<br />

umgebende Hirngewebe und schädigt<br />

die lokale Hirnsubstanz.<br />

Das Stroke Team am St.Galler Kantonsspital<br />

ist interdisziplinär organisiert und<br />

umfasst Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten:<br />

Neurologie, Innere Medizin,<br />

Neuroradiologie, Notfallmedizin und<br />

Neurochirurgie. Ferner sind speziell geschultes<br />

Pflegepersonal, Physiotherapie,<br />

Ergotherapie und Logopädie integriert.<br />

«Vor allem unser Pflegepersonal musste<br />

sehr viel dazulernen – speziell was die<br />

Einschätzung von Symptomen betrifft»,<br />

so Weder. «Bevor wir unsere Stroke Unit<br />

ins Leben gerufen haben, gab es kein<br />

Pflegepersonal, das spezifisch für die Betreuung<br />

von Schlaganfallpatienten ausgebildet<br />

war. Zudem ist das Pflegepersonal<br />

auch bei der Frührehabilitation dabei.<br />

Alle haben in den vergangenen Jahren<br />

eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit<br />

gezeigt. Die damit verbundenen Fortschritte<br />

zu sehen, ist ein sehr schönes<br />

Erlebnis.» Um auf der Höhe der Probleme<br />

zu bleiben und sich stetig zu verbessern,<br />

trifft sich das gesamte Stroke Team in<br />

regelmässigen Abständen zu Besprechungen<br />

und Fortbildungen.<br />

«Es gab früher kein ausgebildetes<br />

Pflegepersonal für Schlaganfallpatienten.»<br />

21<br />

Prof. Dr. Bruno Weder, Leiter Stroke Unit und Stv. Chefarzt Neurologie


22<br />

Reportage Stroke Unit<br />

Das oberste Ziel der Stroke Unit besteht<br />

darin, den Patienten eine rasche Diagnostik<br />

zu bieten, um die optimale Therapie<br />

festzulegen und Komplikationen<br />

möglichst zu minimieren. Die Behandlung<br />

basiert auf einer intensiven und<br />

engmaschigen Überwachung des Patienten.<br />

Kontinuierlich werden Blutdruck,<br />

Puls, Temperatur und Atmung im Rahmen<br />

eines elektronischen Monitorings<br />

überwacht. «Das Pflegepersonal ist ein<br />

wichtiger Faktor im Betreuungsteam der<br />

Stroke Unit. Es ist rund um die Uhr um<br />

eine ganzheitliche Pflege der Patienten<br />

nach dem neuesten Know-how bemüht»,<br />

sagt Detlef Schmidt, Stationsleiter<br />

in der Klinik für Neurologie. Mit der<br />

intensiven Betreuung werde bereits vom<br />

ersten Tag an mit der Einleitung einer<br />

längerfristig angelegten Rehabilitation<br />

begonnen.<br />

Derzeit stehen auf der Stroke Unit des<br />

Kantonsspitals St.Gallen zwei Betten für<br />

das elektronische Monitoring der Patienten<br />

bereit. Im Sommer sollen zwei<br />

weitere Betten dazukommen. Dieser<br />

Ausbau ist erforderlich, um sicherzustellen,<br />

dass elementare organisatorische<br />

Abläufe unter Kontrolle gehalten werden<br />

und die indizierte Pflege und Überwa-<br />

PD Dr. Joseph Osterwalder, Chefarzt Zentrale Notaufnahme ZNA<br />

chung bei Schlaganfallpatienten glaubhaft<br />

durchgeführt wird. – Reicht dieses<br />

Angebot für mehr als 500 Schlaganfallpatienten<br />

pro Jahr? «Ein relativ bescheidenes<br />

Ziel wäre, mindestens 60 Prozent<br />

dieser Patienten in den ersten Tagen mit<br />

elektronischem Monitoring überwachen<br />

zu können. Das ist mit vier Betten möglich.<br />

Über mögliche zusätzliche Erweiterungen<br />

denke ich derzeit nicht nach.<br />

Man muss die Strukturen schrittweise<br />

ausbauen und konsolidieren. Konsolidierung<br />

ist in meinen Augen genauso wichtig<br />

wie die Erweiterung», sagt Stroke<br />

Unit Leiter Prof. Dr. Weder.<br />

Hohe Erfolgsquote im<br />

internationalen Vergleich<br />

Insgesamt sterben in der Schweiz nach<br />

einem Schlaganfall 15 bis 20 Prozent der<br />

Betroffenen. Im Kantonsspital St.Gallen<br />

ist diese Quote mit sechs Prozent wesentlich<br />

geringer. «Man versucht, eine Art<br />

rollende Buchhaltung zu machen, um<br />

zu sehen, ob die eigenen Erfolge den<br />

Resultaten der internationalen Studien<br />

entsprechen», erklärt Professor Weder.<br />

Kontrolluntersuchungen finden drei und<br />

zwölf Monate nach der Akutbehandlung<br />

in der angeschlossenen neurovaskulären<br />

Ambulanz statt. Nach rund drei Monaten<br />

können etwa 60 bis 70 Prozent der<br />

Schlaganfallpatienten, die in der Stroke<br />

Unit des Kantonsspitals St.Gallen behandelt<br />

wurden, im Alltag wieder ein unabhängiges<br />

Leben führen – ein sehr gutes<br />

Ergebnis auch im Vergleich mit den erwähnten<br />

Studien.


Die Stroke Unit<br />

am Kantonsspital St.Gallen<br />

Entsprechend den Empfehlungen einer nationalen<br />

Expertengruppe hat die Geschäftsleitung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen im Dezember 2004 die Schaffung<br />

eines Schlaganfallzentrums beschlossen. Eröffnet<br />

wurde dieses am 1. April 2005. Nachdem seit<br />

Jahren am Kantonsspital St.Gallen das notwendige<br />

Know-how mit der Teilnahme an internationalen<br />

Studien erarbeitet wurde, konnte auf bestehenden<br />

personellen und infrastrukturellen Ressourcen aufgebaut<br />

werden. Um die Zeitvorgaben für eine spezifische<br />

Akuttherapie zu erfüllen, sind im St.Galler<br />

Schlaganfallzentrum die Behandlungsabläufe mit<br />

klaren Aufgabenzuteilungen vorbereitet. Werden<br />

Hirnschlagpatienten innerhalb von drei bis viereinhalb<br />

Stunden nach Symptombeginn hospitalisiert,<br />

besteht die grösste Chance, das Spital ohne bleibende<br />

Schäden oder Behinderung zu verlassen.<br />

Das sogenannte Stroke Team ist interdisziplinär<br />

organisiert und umfasst Ärzte sowie Pflege- und<br />

Rehabilitationspersonal aus verschiedenen Fachgebieten.<br />

Durch den Einbezug der Regionalspitäler in<br />

ein Netzwerk versucht das Kantonsspital St.Gallen,<br />

die Dienstleistungen der Stroke Unit der Bevölkerung<br />

des ganzen Kantons zugänglich zu machen.<br />

Stroke Units oder Stroke Teams gibt es in den Universitätsspitälern<br />

Zürich, Basel, Bern, Lausanne,<br />

Genf, den Kantonsspitälern Aarau und Münsterlingen<br />

sowie im Ospedale Civico in Lugano. Im<br />

Rahmen der ARGE ALP pflegt das Kantonsspital<br />

St.Gallen eine Kooperation mit dem Kantonsspital<br />

Graubünden in Chur, wo ein Stroke Team am Entstehen<br />

ist. (www.strokeunit.kssg.ch)<br />

Führungsgremium Stroke Unit<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

23<br />

Prof. Dr. Bruno Weder, Leiter Stroke Unit und Stv. Chefarzt Neurologie<br />

Dr. Markus Diethelm, Leitender Arzt und Stv. Leiter Stroke Unit, Allgemeine Innere Medizin<br />

PD Dr. Joseph Osterwalder, Chefarzt Zentrale Notaufnahme ZNA<br />

PD Dr. Wolfgang Zaunbauer, Leitender Arzt und Stv. Chefarzt Radiologie<br />

Dr. Gian-Reto Kleger, Leitender Arzt und Fachbereichsleiter Medizinische Intensivstation<br />

Dr. Luzius Schmid, Leitender Arzt Institut für Klinische Chemie und Hämatologie IKCH<br />

Dr. Jean-Yves Fournier, Leitender Arzt Neurochirurgie<br />

Detlef Schmidt, Stv. Leiter Pflege Haus 04 und Stationsleitung Neurologie 04.09, Pflege<br />

Mitarbeitende<br />

Dr. Georg Kägi, Oberarzt Neurologie<br />

Dr. Nils Ruckstuhl, Oberarzt Allgemeine Innere Medizin<br />

Dr. Daniel Tapernoux, Oberarzt Allgemeine Innere Medizin<br />

Dr. Paul Imboden, Oberarzt mbF und Stv. Medizinischer Leiter Rettungsdienst<br />

Marlise Müller-Baumberger, leitende Logopädin, Logopädie<br />

Annemarie Osterwald, Physiotherapeutin, Rheumatologie/Rehabilitation<br />

Roger Frischknecht, Gruppenleiter Ergotherapie, Rheumatologie/Rehabilitation<br />

«Heute ist das Pflegepersonal<br />

ein wichtiger Faktor im Betreuungsteam.»


24<br />

Kantonsspital St.Gallen – ein Unternehmen, drei Spitäler. St.Gallen Rorschach Flawil


Departemente Bericht Standorte<br />

Kantonsspital St.Gallen – Erfolgreiche<br />

Kooperation fortgesetzt<br />

und für die Zukunft gut gerüstet<br />

Das Zusammenwachsen der Strukturen an den drei Standorten hat sich auch im vergangenen Jahr<br />

fortgesetzt und zur weiteren Entlastung des Zentrumsspitals in St.Gallen durch die beiden<br />

Regionalspitäler Rorschach und Flawil geführt. Die Bereiche der Direktion wie die Informatik, das<br />

Qualitätsmanagement, der Rechtsdienst, die Unternehmenskommunikation, der Personaldienst<br />

und die Seelsorge konnten als Dienstleister für das ganze Unternehmen im Jahr <strong>2009</strong> mehrere<br />

wichtige zukunftsorientierte Projekte umsetzen.<br />

Direktion<br />

St. Gallen/Rorschach/Flawil<br />

Direktion<br />

Hans Leuenberger<br />

Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Dr. med. Daniel Germann<br />

Stv. Direktor<br />

Rorschach<br />

José Farner<br />

Vorsitzender der Betriebsleitung<br />

Dr. med. Andreas Zerz<br />

Leitender Arzt Chirurgie Rorschach<br />

Dr. med. Maurus Pfister<br />

Fachbereichsleiter Innere Medizin Rorschach<br />

Dr. med. Karl Grob<br />

Leitender Arzt Orthopädie Rorschach<br />

Flawil<br />

Dr. med. Markus Antonelli<br />

Chefarzt Anästhesiologie Flawil<br />

Dr. med. Heinz Itin<br />

Chefarzt Chirurgie Flawil<br />

und Vorsitzender Betriebsleitung<br />

Dr. med. Andreas Walser<br />

Chefarzt Innere Medizin Flawil<br />

Spital Rorschach –<br />

weiterhin gut unterwegs<br />

Insgesamt lag die Anzahl aller stationär<br />

behandelten Patientinnen und Patienten<br />

deutlich über dem Vorjahresabschluss.<br />

Während in der Chirurgie die Austritte<br />

auf dem Niveau des Vorjahres waren,<br />

konnte die Orthopädie eine leichte und<br />

die Innere Medizin eine deutliche Steigerung<br />

ausweisen. Die Verweildauer konnte<br />

auf 7,2 Tage pro Aufenthalt gesenkt<br />

werden, womit die Vorbereitung auf die<br />

Einführung des DRG unterstützt wird.<br />

Anfang Jahr wurde in der Betriebsleitung<br />

die Nachfrage der Patienten nach den<br />

Fachbereichen durchleuchtet. Dies führte<br />

zu einer kleinen Anpassung des Planbettenverteilers.<br />

Die ambulanten Behandlungen<br />

haben weiter zugenommen.<br />

Nach wie vor sehr geschätzt wird die lokale<br />

Betreuung in der onkologischen<br />

Tagesstation und im Adipositaszentrum<br />

am Spital Rorschach. Beide Angebote<br />

wiesen erneut eine Frequenzsteigerung<br />

aus. Der Pilot «Zusammenarbeit des Spitals<br />

Rorschach mit den regionalen Hausärzten»<br />

wurde von den Hausärzten sehr<br />

positiv aufgenommen. Dies führte zu<br />

einer definitiven, vertraglich fixierten Zusammenarbeit.<br />

Die Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie<br />

wurde im Laufe des Jahres<br />

weitergetrieben, ein Entscheid wird im<br />

Frühjahr 2010 erwartet. Im Mai <strong>2009</strong><br />

25<br />

konnte die «Medizinische Diagnostik»<br />

nach einer intensiven Vorbereitungsphase<br />

eingeweiht werden. Nebst dem strukturellen<br />

Aufbau galt es die räumlichen<br />

und apparativen Voraussetzungen zu<br />

schaffen. Nach einem gut Dreivierteljahr<br />

praktischer Erfahrung kann bereits ein<br />

positives Resümee gezogen werden.<br />

Chirurgie Flawil – arbeitsintensiv<br />

und für die Zukunft gut positioniert<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war für die Chirurgie Flawil<br />

wiederum äusserst intensiv. Die Zunahme<br />

im stationären Bereich betrug<br />

5%, d. h. 1358 Patienten im Jahr <strong>2009</strong><br />

gegenüber 1293 im Jahr 2008. Zudem<br />

haben auch die Patientenzahlen der Belegärzte<br />

zugenommen, insbesondere der<br />

Urologie. Trotz zeitweiser Unterbesetzung<br />

des OP-Pflegepersonals konnte<br />

dieser Zuwachs an Operationen dank des<br />

grossen Einsatzes sehr gut bewältigt werden.<br />

Die Anzahl Notfälle blieb auf hohem<br />

Niveau gleichbleibend.<br />

Auch <strong>2009</strong> konnte die Chirurgie des<br />

Standortes St.Gallen entlastet werden,<br />

indem durch das Zurverfügungstellen<br />

von Betten und OP-Kapazität rund 200<br />

St. Galler Patientinnen bzw. Patienten in<br />

Flawil behandelt werden konnten.


26<br />

Departemente Bericht Standorte<br />

In der zweiten Jahreshälfte wurde mit<br />

dem Um- und Ausbau begonnen. Das<br />

damit vorgesehene Varizenzentrum,<br />

welches interdisziplinär von der Chirurgie<br />

Flawil, der Gefässchirurgie und der Angiologie<br />

geführt wird, kann voraussichtlich<br />

im Sommer 2010 eröffnet werden.<br />

Zudem werden auch vier zusätzliche tagesstationäre<br />

Betten zur Verfügung gestellt,<br />

um der Zunahme der ambulanten<br />

Operationen und Behandlungen Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gebührt Dank für ihren grossen Einsatz,<br />

durch den die Bewältigung des Patientenzuwachses<br />

erst möglich wurde.<br />

Innere Medizin Flawil –<br />

Konsolidierung der Kooperation<br />

Im vierten Jahr der Zugehörigkeit des<br />

Spitals Flawil zum Kantonsspital St.Gallen<br />

ist es auf vielen Stufen zu einem vermehrten<br />

Zusammenwachsen der Strukturen<br />

gekommen. In der Inneren Medizin<br />

Flawil hat dies zu Qualitätsverbesserungen<br />

geführt: Die regelmässigen Besuche<br />

der endokrinologischen Spezialärzte<br />

aus St.Gallen tragen bei zur guten<br />

Betreuung der Patienten und zur Ausbildung<br />

der Assistenzärztinnen und -ärzte.<br />

Die Kooperation mit der Angiologie<br />

bringt Patientinnen und Patienten sowie<br />

Fachpersonen viele wertvolle Anregungen.<br />

Der Tag und Nacht verfügbare<br />

radiologische Dienst erleichtert und verbessert<br />

das Patientenmanagement. Der<br />

infektiologische Konsiliardienst berät<br />

ebenfalls mit einem 24-Stunden-Service.<br />

Onkologen und Palliativmediziner sind<br />

täglich vor Ort. Die Zusammenarbeit mit<br />

Kardiologie und Pneumologie ist traditionell<br />

gut und effizient. Umgekehrt sind<br />

Verlegungen vom Zentrum ins Spital Flawil<br />

häufiger geworden, die administrativen<br />

Abläufe sind eingespielt.<br />

Dies sind einige Beispiele der vielen Kontakte<br />

auf allen Ebenen, die täglich stattfinden<br />

und das Zusammenwachsen der<br />

Strukturen ausmachen.<br />

Dies heisst nicht, dass die Innere Medizin<br />

Flawil quasi ferngesteuert von St.Gallen<br />

aus betrieben würde. Nach Einholen von<br />

Spezialistenmeinungen, Besprechen der<br />

verschiedenen Optionen mit dem Patienten<br />

und allenfalls dessen Angehörigen<br />

wird abgeklärt und entschieden.<br />

Ebenso werden im Team Behandlungs-<br />

und Therapiemöglichkeiten sorgfältig<br />

erwogen und diskutiert. Lokale Erfahrungen<br />

führen so im Zusammenspiel mit<br />

spezialisiertem Wissen zu einer individualisierten<br />

Medizin, die hohen Ansprüchen<br />

gerecht wird, sei es in Bezug auf<br />

Wissenschaftlichkeit, aber auch in Bezug<br />

auf Humanität.<br />

Informatik – IT-Netzwerk<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war für das SSC-IT ein<br />

besonders erfolgreiches, aber auch anspruchsvolles<br />

Jahr. So konnten die gemeinsamen<br />

Services für alle Spitalverbunde<br />

und die Geriatrische Klinik weiter<br />

ausgebaut werden. Die Spitalregion<br />

Rheintal Werdenberg Sarganserland hat<br />

nun ebenfalls dem SSC-IT den Auftrag<br />

erteilt, ihre PC-Arbeitsplätze mit der<br />

Standardbasisinfrastruktur (SBI-H) des<br />

SSC-IT zu ersetzen. Die ersten Projektphasen<br />

konnten bereits erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Für das kommende<br />

Jahr steht nun der Rollout dieses Projektes<br />

an. Nach erfolgreichem Abschluss<br />

werden damit weitere 600 PC-Arbeitsplätze<br />

durch das SSC-IT betreut und<br />

dann verfügen drei von vier Spitalverbunden<br />

über eine einheitliche PC-Basisinfrastruktur.<br />

Weiterhin wird auch intensiv im Projekt<br />

PMS mitgearbeitet. Dazu zählt der Aufbau<br />

der Betriebs- und Supportorganisation<br />

PMS und die Konzeption einer Integrationsarchitektur.<br />

Diese Architektur<br />

ermöglicht die Kommunikation zwischen<br />

den verschiedenen Systemen auch über<br />

die Spitalverbunde hinaus. Ein wichtiger<br />

Meilenstein zur Umsetzung der Architektur<br />

wurde bereits mit der erfolgreichen<br />

Einführung des MPI (Master Patient In-<br />

dex) erreicht. Weitere Umsetzungsschritte<br />

sind für das kommende Jahr<br />

geplant.<br />

Nebst den vielen kleinen und grossen<br />

Projekten muss jederzeit der IT-Betrieb<br />

sichergestellt werden. Der sichere und<br />

stabile Betrieb der IT-Infrastruktur hat<br />

immer oberste Priorität. Der Einsatz von<br />

IT im Gesundheitswesen ist mit besonderen<br />

Herausforderungen verbunden. Im<br />

Wissen darum und durch das äusserst<br />

sorgfältige Handeln, verbunden mit hoher<br />

Fachkompetenz, haben alle Mitarbeitenden<br />

des SSC-IT auch im Jahr <strong>2009</strong><br />

einen sicheren und stabilen IT-Betrieb<br />

gewährleistet.<br />

Personaldienst – Zufriedene<br />

Mitarbeitende als Erfolgsfaktor<br />

Engagierte und zufriedene Mitarbeitende<br />

sind entscheidend für den Erfolg jedes<br />

Unternehmens. Auch für das Kantonsspital<br />

St.Gallen. Aufgrund der Rückmeldungen<br />

aus der letzten Mitarbeiterumfrage<br />

wurden verschiedene Massnahmen<br />

umgesetzt, die sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

auswirken. So wurden<br />

zwei zusätzliche Spielgruppen im<br />

Kinderhort «Spieltrückli» geschaffen und<br />

die Platzverhältnisse bei der Verpflegung<br />

mit dem zusätzlichen Personalrestaurant<br />

«seasons» und dem «vitamin im Zelt»<br />

verbessert. Zudem wurde der Rayon des<br />

«Mitternachtstaxidienstes» erweitert<br />

und für den Spätdienst wurden in einem<br />

Pilotversuch reservierte Parkplätze eingeführt.<br />

Auch das Kursangebot «Gsund am<br />

Kanti» konnte <strong>2009</strong> um zusätzliche Angebote<br />

erweitert werden. Bereits sind<br />

neue Ideen vorhanden, um dem Angebot<br />

von «Gsund am Kanti» im Jahr 2010<br />

weitere Impulse zu geben. Die Mitarbeitenden<br />

sollen von einem abgerundeten<br />

Angebot zu den Themen Ernährung, Bewegung<br />

und Entspannung profitieren<br />

können. Dank dem Care Management<br />

profitieren die Mitarbeitenden bei Langzeitabsenzen<br />

von einer intensiven Begleitung.<br />

Die positiven Erfahrungen und die


erfreulichen Rückmeldungen haben dazu<br />

geführt, dass auf kantonaler Ebene entschieden<br />

wurde, den bis Mitte 2010<br />

befristeten Pilotversuch bereits ab dem<br />

1. Januar 2010 durch eine definitive Lösung<br />

zu ersetzen. Durch den raschen<br />

Beizug des Care Managers kann bei einer<br />

drohenden Langzeitabsenz ein wichtiger<br />

Beitrag zur Reintegration am Arbeitsplatz<br />

geleistet werden. Basis für den Erfolg<br />

bildet ein professionell geführtes Anwesenheitsmanagement.<br />

Neu stehen den<br />

Führungskräften in den Departementen<br />

Pflege und Betrieb und Infrastruktur Instrumente<br />

zur Verfügung, die es ermöglichen,<br />

zusammen mit den betroffenen<br />

Mitarbeitenden die notwendigen Massnahmen<br />

schneller einzuleiten.<br />

Abteilung Qualitätsmanagement –<br />

Dienstleister für das ganze Unternehmen<br />

Im Qualitätsmanagement wurde <strong>2009</strong> ein<br />

Überwachungsaudit des Kantonsspitals<br />

St.Gallen im Rahmen der Zertifizierung mit<br />

sanaCERT suisse durchgeführt. Das Ergebnis<br />

war insofern sehr erfreulich, dass keine<br />

Auflagen für alle drei Spitalstandorte St.<br />

Gallen, Rorschach und Flawil gemacht<br />

wurden. Die bestehende Zertifizierung ist<br />

durch die sanaCERT suisse bis April 2011<br />

verlängert worden. Erste Planungen für die<br />

Re-Zertifizierung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen im März 2011 konnten Ende<br />

<strong>2009</strong> in Angriff genommen werden. Im<br />

Qualitätsmanagement-Team ergab sich<br />

durch den Weggang von med. pract. Anne<br />

Muskallain die ärztliche Praxis ein Wechsel<br />

in der Leitung des Prozessmanagements,<br />

das neu von med. pract. Andreas Koepcke,<br />

Qualitätsbeauftragter Kantonsspital<br />

St.Gal len, übernommen wurde. Unter der<br />

Leitung von Dr. Norbert Rose erarbeitete<br />

eine kantonale Arbeitsgruppe Risikomanagement<br />

ein Konzept zum Risikomanagement<br />

der Spitalverbunde 1 bis 4. Für<br />

2010 ist die Umsetzung eines umfassenden<br />

Risikomanagements in allen Spitälern des<br />

Kantons St.Gallen vorgesehen.<br />

Bildungsmanagement<br />

Das Kursangebot für Mitarbeitende des<br />

Kantonsspitals St.Gallen wurde neu mit<br />

den häufig nachgefragten Office 2007<br />

und anderen Kursen ergänzt. Das gesamte<br />

Bildungsangebot des Kantonsspitals<br />

St.Gallen ist über die Website<br />

bildung.kssg.ch veröffentlicht. Im Fachbereich<br />

Medizincontrolling und Kodierung<br />

konnte die Leitung ab Juni <strong>2009</strong><br />

mit einem erfahrenen DRG-Spezialisten,<br />

Dr. Herbert Kleinfeld, besetzt werden. Er<br />

wird insbesondere die wichtige Vorphase<br />

der DRG-Einführung 2012 gestalten.<br />

Das Team der Medizinischen Kodierung<br />

erhielt erstmalig im Juli <strong>2009</strong> mit Harald<br />

Gallion eine Leitungsperson. Die Bedeutung<br />

der Medizinischen Kodierung und<br />

die personelle Dotierung des Teams verlangten<br />

eine Weiterentwicklung in der<br />

Organisation.<br />

Rechtsdienst – ein ergebnis- und<br />

erfolgreiches Jahr<br />

Der Rechtsdienst stellt die rechtliche Unterstützung,<br />

die für die Entwicklung des<br />

Unternehmens und für den Arbeitsalltag<br />

notwendig ist, um Mitarbeitende in der<br />

rechtskonformen Ausübung ihrer Aufgaben<br />

zu unterstützen und zu befähigen.<br />

So steht es auf der neu verfügbaren Intranetseite,<br />

auf der sich der Rechtsdienst<br />

präsentiert, Einblicke in seine Tätigkeitsbereiche<br />

gewährt und hilfreiche Dokumente<br />

bereitstellt.<br />

Der Ressourcenengpass konnte durch die<br />

kompetente Besetzung einer zweiten Juristin,<br />

Caroline Jaeger, reduziert werden.<br />

Es wurden rund 900 Aufträge in Form<br />

von Beratungen, Vertragserstellungen<br />

und -prüfungen, Bewilligungen, Projekt-,<br />

Verfahrens- und Prozessbegleitungen<br />

erledigt. Rund 310 Verträge konnten der<br />

Unterschrift zugeführt werden, davon 30<br />

medizinische Kooperationen, 80 Studien-<br />

und 170 Sponsoringverträge. Mit<br />

dem Umsetzungsbericht zur Verordnung<br />

über die Besoldung der Kaderärztinnen<br />

27<br />

und -ärzte konnte ein wichtiger Meilenstein<br />

erreicht werden. Die Neuauflage<br />

des Leitfadens «Klinische Studienverträge»<br />

liegt druckreif vor; der Leitfaden<br />

«Audiovisuelle Patienteninformation» ist<br />

verfügbar. Die Beschwerde in der öffentlichen<br />

Medikamentenbeschaffung konnte<br />

erfolgreich abgewehrt werden. Als<br />

Datenschutzbeauftragte – mit dem im<br />

Herbst erworbenen Befähigungsausweis<br />

als betriebliche Datenschutzverantwortliche<br />

– wurden bei der rechtskonformen<br />

Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorgaben<br />

rund 60 Anfragen unterstützt.<br />

Schulungen im öffentlichen Beschaffungsrecht,<br />

IT-Vertragsrecht und Patientenrecht<br />

wurden rege besucht. Insgesamt<br />

war es ein intensives Jahr mit vielen<br />

Erfolgsmomenten.<br />

Mit dem Abschied der Leiterin Rechtsdienst,<br />

Daniela Ittensohn, im Frühjahr<br />

2010, kann ein erfolgreicher, fachlich<br />

ausgewiesener und etablierter Rechtsdienst<br />

übergeben werden.<br />

Seelsorge – rund um die Uhr aktiv<br />

365 Tage war das Seelsorgeteam am<br />

Kantonsspital St.Gallen präsent, begleitete<br />

Patientinnen und Patienten auf deren<br />

Wunsch mit Besuchen, Gesprächen,<br />

Ritualen und gottesdienstlichen Feiern<br />

zu Sonn- und Feiertagen. Dank umfänglichem<br />

Bereitschaftsdienst konnten Seelsorgerinnen<br />

und Seelsorger wiederum<br />

sieben Tage in der Woche Tag und Nacht<br />

gerufen werden, um in Krisensituationen<br />

präsent zu sein.<br />

Erstmals haben sich die drei Teams der<br />

Spitäler St.Gallen, Rorschach und Flawil<br />

im September <strong>2009</strong> zu einer gemeinsamen<br />

Sitzung getroffen. Ein Schwerpunkt<br />

war das Projekt «Bibel und an dere<br />

heilige Schriften». In Zukunft werden sie<br />

zweimal jährlich, rotierend an den verschiedenen<br />

Standorten, zusammenkommen,<br />

um die Arbeit vermehrt zu koordinieren.<br />

Neu wird das Neue Testament<br />

mit Psalmen in allen Nachttischen der


28<br />

Departemente Bericht Standorte<br />

Patientenzimmer deponiert. Ein Informationsblatt<br />

weist darauf hin, dass Seelsorgende<br />

auf Wunsch andere Bibelübersetzungen<br />

in diversen Sprachen und heilige<br />

Schriften anderer Religionen bringen.<br />

Das evangelische Team hat in einem intensiven<br />

Prozess ein Projekt ausgearbeitet,<br />

um die evangelische Kapelle den<br />

aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Unter<br />

anderem war eine interreligiöse Meditationsnische<br />

geplant. Dieses Projekt<br />

wurde abgelehnt. Stattdessen wurde<br />

eine Umnutzung in einen Weiterbildungsraum<br />

in Betracht gezogen. Es ist<br />

zurzeit offen, wo in Zukunft die evangelisch-reformierten<br />

Gottesdienste stattfinden<br />

werden.<br />

Es gehört zu den Aufgaben des Seelsorgeteams,<br />

Angehörige nach dem Tod<br />

eines geliebten Menschen zu begleiten.<br />

So lädt das katholische Team schon seit<br />

Jahren zu einer Feier zu Allerheiligen ein.<br />

Erstmals hat das evangelische Team zu<br />

einer Lichtfeier eingeladen, für alle Hinterbliebenen,<br />

unabhängig von Konfession<br />

und Religion. Ab 2010 wird das<br />

Gesamtteam jeweils im November eine<br />

ökumenische Lichtfeier gestalten.<br />

Unternehmenskommunikation –<br />

Mitarbeitermagazin und<br />

Internetauftritt neu konzipiert<br />

Im ersten Jahr nach Zusammenschluss<br />

der Medienstelle und dem Kommunikationsdienst<br />

zur Unternehmenskommunikation<br />

hat sich die neue Abteilung gut<br />

konstituiert. Dass die verschiedenen<br />

Dienstleistungen rund um die interne<br />

und externe Kommunikation neu an einer<br />

Stelle zentral in der Direktion organisiert<br />

sind, erwies sich bereits in vielen<br />

Abläufen und Projekten als Vorteil. Zu<br />

Beginn des Jahres hat die Unternehmenskommunikation<br />

das Mitarbeitermagazin<br />

«novum» neu konzipiert. Die positiven<br />

Rückmeldungen lassen darauf<br />

schliessen, dass mit dem frischen Erscheinungsbild<br />

der Geschmack vieler Lese-<br />

rinnen und Leser getroffen wurde. Mit<br />

der Bildung einer Redaktionskommission<br />

ist gewährleistet, dass die Bedürfnisse<br />

und Wünsche der unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

auch in Zukunft in das Redaktionsprogramm<br />

einfliessen. In Zusammenarbeit<br />

mit der SSC-IT hat die Unternehmenskommunikation<br />

zudem ein<br />

Konzept für die Weiterentwicklung des<br />

Internetauftritts erstellt und zusammen<br />

mit einem externen Partner ein Redesign<br />

umgesetzt. Bereits haben mehrere Kliniken,<br />

Institute und Fachbereiche von der<br />

Möglichkeit Gebrauch gemacht, mit der<br />

Unterstützung der Unternehmenskommunikation<br />

ihre Webauftritte nach der<br />

neuen Struktur aufzubauen. In der Medienarbeit<br />

erwies sich die pandemische<br />

Grippe H1N1 als Dauerthema. Doch auch<br />

zu anderen Themen waren Fachpersonen<br />

verschiedener medizinischer Disziplinen<br />

gefragte Experten für die Medien. Für<br />

2010 wird die Unternehmenskommunikation<br />

weitere Kliniken, Institute und<br />

Fachbereiche beim Aufbau ihrer Internet-<br />

Container unterstützen und den Internetauftritt<br />

weiter optimieren. Zudem erfolgte<br />

Ende <strong>2009</strong>, gemeinsam mit der<br />

SSC-IT, der Projektstart zu einer neuen<br />

Intranetlösung.<br />

Direktion<br />

St. Gallen/Rorschach/Flawil<br />

Direktion<br />

Hans Leuenberger<br />

Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Dr. med. Daniel Germann<br />

Stv. Direktor<br />

Stabsdienste<br />

Urs Buschor<br />

Koordinator Geschäftsführung<br />

lic. iur. HSG Daniela Ittensohn, RAin<br />

Leiterin Rechtsdienst<br />

Informatik<br />

Kurt Och<br />

Leiter<br />

Personaldienst<br />

Urs Lüchinger<br />

Leiter<br />

Qualitätsmanagement<br />

Dr. med. Norbert Rose<br />

Leiter<br />

Seelsorge-Team<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Philipp Lutz<br />

Leiter<br />

Auf der Notfallstation ist der Zeitfaktor die grösste Herausforderung.


30<br />

Departemente Medizinisches Departement I<br />

Weiterer Ausbau<br />

der Dienstleistungen<br />

Die weitere Vertiefung der Kontakte zwischen praktizierenden Ärztinnen und Ärzten mit den Spitalärzteteams<br />

trägt auch zu einer erfolgreichen Umsetzung des Weiterbildungsauftrages bei. Das zeigte sich<br />

im Jahr <strong>2009</strong> beispielsweise in der Allgemeinen Inneren Medizin. Mehrere Assistenzärztinnen und<br />

Assistenzärzte haben nach Abschluss ihrer Weiterbildung eine Praxistätigkeit aufgenommen. Der Fachbereich<br />

Angiologie startete als erste nichtuniversitäre Zentrums-Angiologie der Schweiz ein Programm für<br />

ambulante vaskuläre Rehabilitation und der Fachbereich Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie ist<br />

nach dem Umzug ins neue Haus 08 neu unter einem Dach vereint. Höhepunkt für die Gastroenterologie /<br />

Hepatologie bildete die Inbetriebnahme der «Medizinischen Diagnostik» in Rorschach. Besonders<br />

gefordert waren <strong>2009</strong> die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Infektiologie / Spitalhygiene. Dies im<br />

Zusammenhang mit der Influenza H1N1.<br />

Medizinisches Departement I<br />

Vorsitz<br />

Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />

Delegierte und Mitglied Geschäftsleitung<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />

Allgemeine Innere Medizin<br />

Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />

Angiologie<br />

Dr. med. Daniel Holtz<br />

Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie<br />

PD Dr. med. Michael Brändle<br />

Gastroenterologie / Hepatologie<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />

Infektiologie / Spitalhygiene<br />

Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />

Kardiologie<br />

PD Dr. med. Hans Rickli<br />

Medizinische Intensivstation<br />

Dr. med. Gian-Reto Kleger<br />

Nephrologie / Transplationsmedizin<br />

Dr. med. Françoise-Isabelle Binet<br />

Onkologie / Hämatologie<br />

Prof. Dr. med. Thomas Cerny<br />

Pneumologie / Schlafmedizin<br />

Prof. Dr. med. Martin Brutsche<br />

Psychosomatik<br />

Dr. med. Urs Stillhard<br />

Rheumatologie / Rehabilitation<br />

Prof. Dr. med. Johannes von Kempis<br />

Rorschach Innere Medizin<br />

Dr. med. Maurus Pfister<br />

Allgemeine Innere Medizin –<br />

Erfolgreiche Weiterbildung für<br />

künftige Praxis- und Spitalärztinnen<br />

und -ärzte<br />

Für viele Kliniken und Fachbereiche des<br />

Kantonsspitals war das vergangene Jahr<br />

durch eine Vertiefung der Kontakte zwischen<br />

praktizierenden Ärztinnen und<br />

Ärzten mit den Spitalärzteteams geprägt.<br />

So fand unter anderem am Chefärzteseminar<br />

des Kantonsspitals, an einem Treffen<br />

zwischen Lehr- und Spitalärzten sowie<br />

an der Fortbildungsveranstaltung<br />

KLINFOR ein reger Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />

statt. Diese Kontakte<br />

sind insbesondere auch im Hinblick auf<br />

den Weiterbildungsauftrag des Spitals<br />

von grosser Bedeutung.<br />

Im Gebiet der Inneren Medizin trägt der<br />

Fachbereich Allgemeine Innere Medizin –<br />

in enger Kooperation mit allen anderen<br />

internistischen Fachbereichen – die Verantwortung<br />

für diese Weiterbildung.<br />

Erfreulicherweise haben im vergangenen<br />

Jahr mehrere Assistenzärztinnen und Assistenzärzte<br />

nach Abschluss ihrer Weiterbildung<br />

am Departement Innere Medizin<br />

und nach bestandenem FMH-Fachexamen<br />

eine Praxistätigkeit aufgenommen.<br />

Zweifelsohne hat die vom Kanton unter-<br />

stützte Möglichkeit der Praxisassistenz,<br />

bei der eine sechsmonatige Rotationsstelle<br />

in einer Hausarztpraxis angeboten<br />

wird, entscheidend zu dieser Entwicklung<br />

beigetragen. Andere junge Kolleginnen<br />

und Kollegen wiederum erhielten nach<br />

der Weiterbildungszeit die Möglichkeit<br />

einer weiteren Spezialisierung in einem<br />

der Teilgebiete der Inneren Medizin oder<br />

aber konnten eine kaderärztliche Tätigkeit,<br />

sei es am Kantonsspital St.Gallen<br />

oder an einer externen Klinik, aufnehmen.<br />

In Übereinstimmung mit diesen<br />

günstigen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für die Assistentinnen und Assistenten<br />

am Kantonsspital St.Gallen hat denn<br />

auch die jährlich von der FMH durchgeführte<br />

Evaluation aller internistischen<br />

Weiterbildungsstätten in der Schweiz für<br />

St.Gallen ein in allen Belangen überdurchschnittlich<br />

gutes Resultat ergeben.<br />

Angiologie – weiterer Ausbau der<br />

Dienst leistungen<br />

Anfang Jahr wurde mit der Umsetzung<br />

des neuen Wound-Care-Konzepts Kantonsspital<br />

St.Gallen gestartet, das von der<br />

Angiologie entscheidend mitgeprägt<br />

wurde. Kernelement dieses Konzepts ist<br />

die Interdisziplinarität und Interprofessionalität.<br />

In der Steuerungsgruppe, die


für die Erarbeitung des neuen Wundbehandlungskonzepts<br />

sowie dessen Um-<br />

und Durchsetzung verantwortlich ist, sind<br />

sämtliche Kliniken und Fachbereiche, die<br />

mit Wunden zu tun haben, durch je einen<br />

Arzt oder eine Pflegefachkraft vertreten.<br />

Zum Leiter dieser Organisation wurde der<br />

Leiter Fachbereich Angiologie gewählt.<br />

Nach Verabschiedung durch die Geschäftsleitung<br />

wurde zusammen mit der<br />

Chirurgie Flawil und der Gefässchirurgie<br />

die Detailplanung für das interdisziplinäre<br />

Varizenzentrum und die angiologische<br />

Wundsprechstunde am Spital Flawil (Eröffnung<br />

Sommer 2010) gestartet. Auch<br />

diese Arbeitsgruppe wird vom Fachbereichsleiter<br />

Angiologie geführt. Im Hinblick<br />

auf die Konkurrenzfähigkeit dieses<br />

Varizenzentrums mit den privaten Anbietern<br />

hat die Angiologie zusammen mit<br />

der Dermatologie die endovenöse Laser-<br />

Therapie am Kantonsspital St.Gallen eingeführt.<br />

Zudem startete der Fachbereich<br />

ein Programm für ambulante vaskuläre<br />

Rehabilitation. Hier geht es darum, bei<br />

Patienten mit verstopften Beinarterien<br />

durch strukturiertes Gehtraining die<br />

Situation so zu verbessern, dass auf eine<br />

Katheterintervention oder eine Gefässoperation<br />

verzichtet werden kann.<br />

Mit diesem Weiterausbau steht die Angiologie<br />

Kantonsspital St.Gallen nun angebotsmässig<br />

an der Spitze der nichtuniversitären<br />

Zentrums-Angiologien der<br />

Schweiz.<br />

Anlässlich des Umbaus im Herzkatheter-<br />

Labor konnte die Angiologie ihre kathetertechnische<br />

Tätigkeit auf die Radiologie<br />

verlegen. Dies führte zum Wohl der Patientinnen<br />

und Patienten zu einer noch<br />

engeren Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Interventionisten-Team der Angiologie<br />

und der Radiologie.<br />

Endokrinologie / Diabetologie /<br />

Osteologie – neues zu Hause<br />

Ende März <strong>2009</strong> durfte der Fachbereich<br />

die Räumlichkeiten im neuen Haus 08<br />

beziehen. Mit dem Umzug ist nun der<br />

ganze Fachbereich unter einem Dach<br />

vereint, womit die internen Prozesse und<br />

Arbeitsabläufe deutlich verbessert werden<br />

konnten. Die neuen Räumlichkeiten<br />

und die Zusammenführung des gesamten<br />

Fachbereichs werden sowohl von den<br />

Patienten als auch von sämtlichen Mitarbeitenden<br />

sehr geschätzt.<br />

Ende <strong>2009</strong> wurde die Weiterbildungsstätte<br />

Endokrinologie / Diabetologie nach<br />

erfolgreicher Visitation durch die FMH-<br />

Weiterbildungskommission von Kategorie<br />

B in Kategorie A umgeteilt. Die Umteilung<br />

honoriert sowohl die jahrelangen<br />

Anstrengungen, für angehende Fachärzte<br />

eine breite und optimale Weiterbildung<br />

anbieten zu können, als auch die<br />

stetige personelle und fachliche Weiterentwicklung<br />

des Fachbereichs.<br />

Seit dem Frühjahr <strong>2009</strong> wird mit der Lipidsprechstunde<br />

unter der Leitung von<br />

Dr. Stefan Bilz ein neues Dienstleistungsangebot<br />

zur Verfügung gestellt. Ziel der<br />

Lipidsprechstunde ist es, Patienten mit<br />

Lipidstoffwechselstörungen, namentlich<br />

familiäre Hyperlipidämien, unzureichend<br />

kontrollierte Hypercholesterinämien und<br />

schwere Hypertriglyzeridämien, korrekt<br />

abzuklären und optimal zu behandeln.<br />

Ab 2010 werden an den Spitälern aller<br />

Spitalverbunde des Kantons St.Gallen<br />

und des Spitalverbunds Appenzell AR<br />

Konsilien durch die Endokrinologie / Diabetologie<br />

durchgeführt. Ziel des Netzwerks<br />

Endokrinologie / Diabetologie ist<br />

es, Spezialistenwissen im Bereich Endokrinologie,<br />

Diabetologie und Osteologie<br />

für Spitalärzte, Hausärzte und Diabetes-<br />

und Ernährungsberaterinnen bei der<br />

Betreuung von stationären und ambulanten<br />

Patienten vor Ort zur Verfügung<br />

zu stellen. Ebenfalls wird die ausgezeichnete<br />

multidisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit dem Ostschweizer Kinderspital unter<br />

Einbezug der niedergelassenen Endokrinologen<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

31<br />

Gastroenterologie / Hepatologie –<br />

Neue Horizonte<br />

Der Höhepunkt des Jahres war die Inbetriebnahme<br />

der «Medizinischen Diagnostik»<br />

Rorschach mit dem Ziel, die gastroenterologische<br />

Endoskopie unter Fachführung<br />

der Gastroenterologie des Kantonsspitals<br />

St.Gallen, die chirurgische<br />

Proktologie, die Kardiologie und Pneumologie<br />

als diagnostisch-therapeutische<br />

Einheit zu organisieren. Die «Medizinische<br />

Diagnostik» ist ein Juwel für den<br />

Spitalstandort Rorschach. Sie garantiert<br />

den Grundversorgerauftrag in derselben<br />

Qualität wie in St.Gallen.<br />

Ein wesentliches Ziel war die Konsolidation<br />

der Aktivitäten im interdisziplinären<br />

Beckenbodenzentrum unter der<br />

Leitung von PD Dr. Jan Borovicka, Leitender<br />

Arzt, welches einem echten Bedürfnis<br />

entspricht. Die für das Kantonsspital<br />

St.Gallen neue Organisationsform der<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit hat<br />

sich ausgezeichnet bewährt.<br />

Die Bedeutung der Hepatologie für die<br />

Bevölkerung konnte durch eine Fernsehsendung<br />

im Tele Ostschweiz unter der<br />

Leitung von PD Dr. Tilman Gerlach und<br />

Patrizia Künzler, Study nurse, einem breiten<br />

Publikum nahegebracht werden.<br />

Im stationären Bereich übernahm Simon<br />

Merkle mit viel Schwung, Geschick und<br />

Bedacht die anspruchsvolle Führungsrolle<br />

als neuer Stationsleiter.<br />

Die Anstrengungen für eine solide Weiterbildung<br />

der Fachassistentinnen und<br />

Fachassistenten kommen in einer ausgezeichneten<br />

Bewertung weit über dem<br />

landesweiten Benchmark der Weiterbildungsstätten<br />

zum Ausdruck, nachdem<br />

die strukturierte theoretische Weiterbildung<br />

unter Einbezug der Kantonsspitäler<br />

Münsterlingen und Winterthur umgesetzt<br />

wurde.


32<br />

Departemente Medizinisches Departement I<br />

Personelle Anpassungen und strukturelle<br />

Verbesserungen im Bereich Endoskopie/<br />

Ultraschall erlaubten eine effizientere<br />

Bewirtschaftung der Infrastruktur, wobei<br />

räumliche Ressourcen bereits wieder<br />

Grenzen setzen.<br />

Das langfristige zentrale Anliegen «Ernährung»<br />

mit dem Ziel einer zukünftigen<br />

Ernährungsmedizin am Kantonsspital<br />

St.Gallen wurde in einer interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppe an die Hand genommen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller<br />

Berufsgruppen der Gastroenterologie /<br />

Hepatologie haben erneut einen hervorragenden<br />

Einsatz geleistet mit dem täglich<br />

spürbaren Willen, das Beste für die<br />

Patientinnen und Patienten zu leisten.<br />

Infektiologie/Spitalhygiene – ein<br />

Fachbereich in Zeiten der Pandemie<br />

Im Frühjahr wurden aus Mexiko vermehrt<br />

Todesfälle mit einem neuen H1N1-Influenza-Virus<br />

gemeldet. Aus diesem Grund<br />

wurde die im Auftrag des Bundesamts<br />

für Gesundheit (BAG) geplante, von der<br />

Infektiologie geleitete schweizerische<br />

präpandemische Impfstudie abgesagt. In<br />

der Folge war der gesamte Fachbereich<br />

mit Vorbereitungs- und Umsetzungsarbeiten<br />

auch auf kantonaler Ebene stark<br />

gefordert.<br />

In Zusammenarbeit mit verschiedensten<br />

Bereichen des Kantonsspitals St.Gallen<br />

sowie den Behörden wurden die Pandemiepläne,<br />

die Hygienerichtlinien, das<br />

Patientenmanagement, die Betreuung<br />

des erkrankten Personals kontinuierlich<br />

angepasst und umgesetzt. Zudem wurde<br />

die Impfung für Personal und Bevölkerung<br />

durchgeführt. Die Zahl hospitalisierter<br />

Patienten (meist Lungenentzündungen)<br />

war beeindruckend. Ende November<br />

waren es über 10 Patienten.<br />

Im Juni wurde der 1. Deutsch-Österreichisch-Schweizerische<br />

AIDS-Kongress<br />

(SÖDAK) mit 800 Personen in St.Gallen<br />

erfolgreich durchgeführt.<br />

Im HIV-Bereich ist eine bedeutende Ar -<br />

beit zur Monotherapie hervorzuheben.<br />

St.Gallen ist auf diesem Gebiet führend<br />

und zeigte im Rahmen einer gesamtschweizerischen<br />

Studie, dass die Monotherapie<br />

durch die beschränkte Penetration<br />

ins Gehirn limitiert wird. Damit kann<br />

besser entschieden werden, bei welchen<br />

Patienten eine Monotherapie geeignet<br />

ist.<br />

Die Zusammenarbeit innerhalb des ostschweizerischen<br />

Hygieneverbundes<br />

konnte unter Leitung der Spitalhygiene<br />

weiter ausgebaut werden. Davon zeugen<br />

der sehr gut besuchte 1. Ostschweizer<br />

Hygienetag, die innovative, elektronisch<br />

erfasste Compliance der Händehygiene<br />

und die Teilnahme am SwissNOSO-Projekt<br />

«Messung postoperative Wundinfekte».<br />

Die in der Unternehmenskommunikation<br />

erarbeitete Händehygiene-<br />

Kampagne ist ebenso gut angekommen.<br />

Der infektiologische Konsiliardienst hat<br />

weiter an Bedeutung gewonnen. Die<br />

weitere Zunahme von internen Konsilien,<br />

aber vor allem Anfragen von externen<br />

Spitälern und Hausärzten sind Ausdruck<br />

des Bedarfs nach diesem Angebot – auch<br />

ausserhalb des Kantonsspitals St.Gallen.<br />

Kardiologie – trotz Belastung sich<br />

selber Sorge tragen<br />

Die ersten Monate des vergangenen Jahres<br />

<strong>2009</strong> waren geprägt durch eine sehr<br />

hohe Arbeitsbelastung bei konstant hoher<br />

Patientenzahl und umbaubedingten<br />

Betriebseinschränkungen. Dank hohem<br />

Engagement aller Mitarbeitenden in allen<br />

Bereichen sowie einer neuen optimal<br />

funktionierenden Koronarangiografie-<br />

Anlage konnten die grossen Herausforderungen<br />

trotzdem gut bewältigt werden.<br />

Das Thema Arbeitsbelastung hat<br />

den Fachbereich Kardiologie auch während<br />

der Klausurtagung im Jahr <strong>2009</strong><br />

beschäftigt.<br />

Neben der üblichen jährlichen Standortbestimmung<br />

diverser Projekte wurde<br />

während dieser Klausur am Bodensee<br />

das Thema Überlastung aus ganz verschiedener<br />

Sicht beleuchtet. Es wurde<br />

allen bewusst, dass es betriebliche Möglichkeiten<br />

gibt, Belastungen und Überlastungen<br />

zu reduzieren, andererseits ist<br />

es aber auch ein Thema, mit welchem<br />

sich jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin<br />

selber auseinander setzen muss und<br />

persönlich dazu beitragen kann, bei sich<br />

und dem Team Überlastungen zu reduzieren.<br />

Dabei hilft die Tatsache, dass im<br />

Unternehmen Kantonsspital St.Gallen<br />

eine Kultur gefördert wird, welche den<br />

Menschen, sowohl den Patienten, die<br />

Patientin und ebenso die Mitarbeitenden<br />

im Zentrum belässt.<br />

Die Planung einer räumlichen Erweiterung<br />

ist begleitet von der Vorfreude, dass<br />

gegen Ende 2010 in zusätzlichen, den<br />

gesteigerten Bedürfnissen entsprechenden<br />

Räumlichkeiten, gearbeitet<br />

werden kann.<br />

Medizinische Intensivstation –<br />

ein eigenständiger Fachbereich<br />

Am 1. Januar <strong>2009</strong> wurde die Medizinische<br />

Intensivstation zu einem eigenständigen<br />

Fachbereich im Departement<br />

Innere Medizin ernannt. Die konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen<br />

im Departement Innere Medizin,<br />

mit anderen Kliniken des Kantonsspitals<br />

St.Gal len, aber auch mit den Kollegen<br />

aus zuweisenden Spitälern sowie<br />

den Hausärzten wurde weiter ausgebaut.<br />

Die Frequenzen und der Krankheitsschweregrad<br />

der Patientinnen und Patienten<br />

entsprachen etwa denjenigen von<br />

2008. Erwähnenswert ist, dass im Vergleich<br />

zu den Vorjahren deutlich weniger<br />

intensivbehandlungsbedürftige Patienten<br />

nicht aufgenommen werden konnten.<br />

Letzteres ist neben Prozess optimierungen<br />

auch auf ein neu eingeführtes Dienstmodell<br />

in der Pflege zurückzuführen,<br />

wodurch Bettenschliessungen wegen


Personalausfällen eliminiert werden<br />

konnten. Der beinahe voll besetzte Pflegestellenplan<br />

erlaubte den Betrieb von<br />

allen 12 Patientenplätzen während annähernd<br />

des ganzen Jahres.<br />

Das Netzwerk «Akutes Koronarsyndrom»,<br />

in welchem die MIPS eine wesentliche<br />

Rolle spielt, hat sich weiter<br />

etabliert und konsolidiert. Durch die<br />

Möglichkeit, invasiv behandelte Patienten<br />

mit akutem Koronarsyndrom frühzeitig<br />

in die zuweisenden Spitäler zurückzuverlegen,<br />

können die Ressourcen der<br />

MIPS optimal genutzt werden, und auch<br />

das Vertrauen der Zuweisenden steigt.<br />

Erwähnenswert ist überdies auch die<br />

ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der<br />

Chirurgischen Intensivstation (CHIPS).<br />

Erfreulicherweise war ein lebhaftes Interesse<br />

zu verzeichnen, eine Weiterbildung<br />

in Intensivpflege zu absolvieren. Sechs<br />

Lernende der Medizinischen Intensivstation<br />

konnten <strong>2009</strong> den Fachausweis<br />

entgegennehmen, 20 Mitarbeitende sind<br />

momentan in der Weiterbildung. Mehrere<br />

Assistenzärzte in Weiterbildung haben<br />

die Facharztprüfungen Intensivmedizin<br />

erfolgreich bestanden. Die Rotationsstelle<br />

eines Oberarztes des Fachbereichs<br />

Allgemeine Innere Medizin hat sich<br />

sehr bewährt.<br />

Nephrologie / Transplatationsmedizin<br />

– Schwerpunkte und<br />

Erfolge <strong>2009</strong><br />

<strong>2009</strong> war geprägt durch die Erteilung der<br />

Bewilligung vom Bundesamt für Gesundheit<br />

zur Transplantation von menschlichen<br />

Organen für Nieren. Das Kantonsspital<br />

St.Gallen bekam diese Bewilligung als erstes<br />

Zentrum in der Schweiz. Zudem wurde<br />

der Name des Fachbereichs von Nephrologie<br />

auf Nephrologie / Transplantationsmedizin<br />

erweitert, diese Anerkennung<br />

hat das gesamte Team sehr motiviert. Zuletzt<br />

wurden im Jahr <strong>2009</strong> die 40 Jahre<br />

der Nierentransplantation am Kantonsspital<br />

St.Gallen gefeiert und eine History der<br />

Entwicklung wurde erarbeitet. Bis Ende<br />

<strong>2009</strong> sind insgesamt 560 Nierentransplantationen<br />

durchgeführt worden.<br />

<strong>2009</strong> war auch das zweite Jahr der Präsidenz<br />

der St Galler Nephrologie bei der<br />

schweizerischen Gesellschaft für Nephrologie.<br />

Als Weiterbildungsstätte wurde die<br />

Ostschweizer Weiterbildungsstätte durch<br />

deutlich überdurchschnittliche Werte<br />

gegenüber dem Benchmark in der FMH-<br />

Umfrage beurteilt.<br />

Die Patientenschulung «Leben mit Niereninsuffizienz»,<br />

die als Projekt 2008<br />

eingeführt wurde, hat sich inzwischen<br />

voll etabliert und bis jetzt sind bereits<br />

fünf Seminare durchgeführt worden.<br />

Diese werden als grosse Wissensquelle<br />

und Hilfe für betroffene Patienten und<br />

dessen Angehörige sehr geschätzt.<br />

Die Zahlen im nephrologischen Ambulatorium<br />

sind in etwa stabil, wobei die<br />

neuen Fälle nur Dank mehr Zuweisung<br />

zur Mitbetreuung an die Hausärzte akkommodiert<br />

werden konnten. Die Zahlen<br />

auf der Hämodialyse sind weiter steigend.<br />

Auf der Station wurden etwa 17%<br />

mehr Ein- und Austritte verzeichnet. Die<br />

Patientinnen und Patienten sind wiederum<br />

mit qualitativ hohem Engagement<br />

betreut worden. Zunehmend etabliert<br />

sich die spezielle Begleitung bei Verzicht<br />

oder bei Abbruch der Dialyse. Mit Hilfe<br />

der Beobachtungsstudie konnte die Qualität<br />

des Nephrologie-Palliativ-Konzepts<br />

umgesetzt und bestätigt werden.<br />

Onkologie / Hämatologie –<br />

exzellente Forschungsabteilung<br />

Die Leistungen im ambulanten Bereich<br />

haben erwartet weiter deutlich zugenommen<br />

und die bestehende Infrastruktur<br />

nun ausgereizt. Die Entwicklung<br />

weiterer interdisziplinärer Spezialsprechstunden<br />

ist nun vorerst blockiert, und es<br />

braucht neue räumliche Ressourcen für<br />

eine weitere Effizienz- und Qualitätssteigerung.<br />

Im stationären Bereich ist eine<br />

33<br />

Konsolidierung auf sehr hohem Niveau<br />

erreicht und die Komplexität der Fälle<br />

nimmt weiter zu, da leichtere und mittelschwere<br />

Fälle vermehrt dezentral im<br />

onkologischen Netzwerk selbst behandelt<br />

werden können.<br />

Der weitere Ausbau des modellhaften<br />

Onkologie-Netzwerks Ostschweiz konnte<br />

<strong>2009</strong> planmässig erfolgen, wobei die<br />

Schaffung einer Spezialsprechstunde für<br />

gynäkologische Tumore im Spital Grabs<br />

neben der bestehenden Konsiliarsprechstunde<br />

eine vorbildliche Pionierleistung<br />

ist. Erstmals wurde damit auch die Video-<br />

und digitale Vernetzung erfolgreich eingeführt,<br />

welche die unmittelbare Online<br />

Fallvorstellung im Zentrum an entsprechenden<br />

Tumorboards ermöglicht.<br />

Ein weiterer bemerkenswerter Meilenstein<br />

war die 300. autologe Stammzellentnahme.<br />

Das Programm der autologen<br />

Stammzelltransplantationen untersteht<br />

einer nach internationalen Standards<br />

definierten strengen Qualitätssicherung<br />

und wird von einem europäischen<br />

Gremium regelmässig akkreditiert.<br />

Im Bereich Forschung konnte das neue<br />

Proteasomen-Forschungslabor der Gruppe<br />

von Prof. Driessen nach Umbau eröffnet<br />

werden und produziert bereits die<br />

ersten Papers aus der hiesigen Forschung.<br />

Im Bereich nationale klinische Forschung<br />

war das Kantonsspital St.Gallen im vergangenen<br />

Jahr schweizweit das führende<br />

Zentrum, gemessenen an der Anzahl<br />

von in Studien behandelten Patienten.<br />

Zusammen mit dem Partnerspital Chur<br />

werden de facto 40% dieser nationalen<br />

Aktivität abgedeckt, notabene als nichtuniversitäre<br />

Region. Der Zugang zu den<br />

neuesten Therapien ist damit für die Patienten<br />

gewährleistet wie auch die Attraktivität<br />

für den onkologischen Nachwuchs:<br />

PD Dr. Florian Strasser hat sich an<br />

der Uni Bern habilitiert und Prof. Christoph<br />

Driessen hat von der Uni Tübingen<br />

die Ernennung zum Professor erfahren.


34<br />

Departemente Medizinisches Departement I<br />

Pneumologie & interdisziplinäres<br />

Zentrum für Schlafmedizin –<br />

Bewährtes im Wandel<br />

Der Fachbereich Pneumologie stand im<br />

Jahr <strong>2009</strong> im Zeichen des Wandels. Im<br />

April hat Prof. Martin Brutsche die Leitung<br />

des Fachbereiches übernommen<br />

und neue Impulse gesetzt. Die pneumologische<br />

Ambulanz wurde personell verstärkt,<br />

um eine Sprechstunde für komplexe<br />

Lungenkrankheiten aufzubauen.<br />

Diese soll in klar strukturierten Abläufen<br />

die Betreuung von Patienten mit interstitiellen<br />

Lungenkrankheiten und Sarkoidose,<br />

pulmonaler Hypertonie und zystischer<br />

Fibrose optimieren. Im interdisziplinären<br />

Zentrum für Schlafmedizin konnten die<br />

Wartezeiten für Abklärung und Therapieeinleitung<br />

mittels rationalisierter<br />

CPAP-Einschulung deutlich reduziert<br />

werden. Im Jahr <strong>2009</strong> wurde zudem ein<br />

vom Team getragenes klinisches Forschungsprogramm<br />

gestartet, welches<br />

von einem Biostatistiker professionell<br />

unterstützt und koordiniert wird. Zur<br />

Förderung der regionalen Zusammenarbeit<br />

wurde das PneumoForum Ostschweiz<br />

gegründet.<br />

Neben Neuentwicklungen wurde im<br />

Fachbereich aber darauf geachtet, Bewährtes<br />

zu konsolidieren. Speziell zu<br />

erwähnen ist die Arbeit der Bettenstationen<br />

im Bereich der stationären Pneumologie,<br />

welche seit Jahren qualitativ<br />

und quantitativ hochstehende Arbeit<br />

leistet. Auch die fachübergreifende Betreuung<br />

von Patienten mit bösartigen<br />

Erkrankungen und die atemunterstützende<br />

Behandlung in Zusammenarbeit<br />

mit dem Muskelzentrum / ALS clinic soll<br />

erwähnt sein. Der Bereich der nicht-invasiven<br />

Beatmung wurde personell verstärkt.<br />

Zudem ist zu deren weiterführenden<br />

Entwicklung ein Projekt in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität St.Gallen<br />

gestartet worden. Zur Qualitätskontrolle<br />

und zur Ausbildung von Assistenten und<br />

Fachpersonal wurde ein interdisziplinärer<br />

Beatmungsrapport eingeführt.<br />

Nach 27 Jahren trat Dr. Dr. h.c. Andreas<br />

Knoblauch in den Ruhestand. Seine Verdienste<br />

im Zusammenhang mit dem Aufbau<br />

der Pneumologie und des interdisziplinären<br />

Schlafzentrums wurden anlässlich<br />

eines Abschiedssymposiums gewürdigt.<br />

Von Januar bis April wurde der<br />

Fachbereich durch Dr. Norbert Nierhoff<br />

verdienstvoll und mit Bravour interimistisch<br />

geleitet.<br />

Psychosomatik –<br />

in allen Bereichen gefordert<br />

Psychosomatik am Zentrumsspital zu betreiben<br />

bedeutet, in verschiedensten Kontexten<br />

der vielen Kliniken, Fachbereich<br />

und Institute des Spitals konsiliarische<br />

Dienstleistungen zugunsten der Patienten<br />

anzubieten. Wie aus dem Statistischen Teil<br />

zu entnehmen ist, waren unsere Dienstleistungen<br />

auch <strong>2009</strong> sehr gefragt.<br />

An erster Stelle stehen Abklärungen bei<br />

Patientinnen und Patienten mit Verarbeitungsproblemen<br />

ihrer körperlichen Erkrankung.<br />

Angstreaktionen, depressive<br />

Verarbeitung von schwerer – oftmals<br />

plötzlich eingetretener – Krankheit oder<br />

Unfallfolgen sind häufig. Die Aufgabe<br />

des Konsiliarpsychiaters und -psychotherapeuten<br />

besteht in der Unterstützung<br />

und Mithilfe bei der Bewältigung. Oftmals<br />

helfen psychotherapeutisch orientierte<br />

Gespräche. Die Besprechung von<br />

Sorgen und Problemen hat einen heilenden<br />

Effekt und die dankbare Reaktion<br />

der Patienten zeigt uns, dass sie die notwendige<br />

Unterstützung erhalten haben.<br />

Depressionen sind häufiger Faktor bei<br />

vielen Krankheiten. Die rechtzeitige Diagnose<br />

und schnelle Einleitung einer fachlich<br />

korrekten Behandlung hilft mit, langdauernde<br />

Krankheitsverläufe zu beeinflussen<br />

und Lebensqualität, Behandlungstreue<br />

und aktive Bewältigung der<br />

Krankheitsfolgen zu ermöglichen.<br />

Schwere psychische Störungen mit ihrem<br />

Gefährdungspotenzial für Komplika-<br />

tionen, verzögerten Verlauf und nicht<br />

zuletzt auch Suizid oder suizidales Verhalten<br />

können regelmässig entdeckt<br />

werden. Die schnelle Einleitung einer<br />

unter Umständen auch stationären psychiatrischen<br />

Behandlung kann unumgänglich<br />

sein und wird durch die Psychosomatik<br />

vermittelt.<br />

Die Behandlung und Betreuung von Verwirrtheitszuständen,<br />

besonders bei älteren<br />

Patienten, geschieht oftmals spät<br />

und erst mit einer zeitlichen Verzögerung.<br />

Ein neuer Qualitätsstandard, der<br />

im vergangenen Jahr interdisziplinär entwickelt<br />

wurde, soll im nächsten Jahr als<br />

Pilotversuch eingeführt werden. Im Vordergrund<br />

beim Fördern der Kompetenz<br />

bei der Behandlung durch Ärzte und Pflegende<br />

steht die Früherkennung.<br />

Im Rahmen einer Neubeurteilung des<br />

Fachbereichs wurde neu die Weiterbildungskategorie<br />

C (zwei Jahre ambulante<br />

Ausbildungstätigkeit) zugesprochen. Somit<br />

können Anwärter für den Facharzttitel<br />

Psychiatrie und Psychotherapie im<br />

Fachbereich Psychosomatik während<br />

zwei Jahren ausgebildet werden.<br />

Rheumatologie/Rehabilitation –<br />

Qualitätsverbesserungen <strong>2009</strong><br />

Bei weiter steigenden Konsultationszahlen<br />

konnten dankenswerterweise drei<br />

neue Räume im 2. Obergeschoss Haus<br />

05 bezogen und das Schreibsekretariat<br />

ins Erdgeschoss verlegt werden. So können<br />

Patienten jetzt von sechs Ärzten<br />

gleichzeitig betreut und dabei noch ungestört<br />

Infusionen, Infiltrationen oder<br />

Ultraschall- und Kapillarmikroskopuntersuchungen<br />

durchgeführt werden. Für<br />

das laufende Jahr ist eine Verlegung des<br />

Empfangs ins EG geplant, um mehr Platz<br />

für wartende Patienten zu schaffen.<br />

Eine neue Oberarztstelle konnte im September<br />

kompetent besetzt werden. Sie<br />

verstärkt das Team bei den nichtentzündlichen<br />

muskuloskelettalen Erkrankungen.


Die Zusammenarbeit in den etablierten<br />

interdisziplinären Fallbesprechungen<br />

wurde intensiviert und mit dem Board<br />

für interstitielle Lungenerkrankungen<br />

eine neue geschaffen.<br />

Weitere wichtige Ziele des Jahres 2008<br />

sind im vergangenen Jahr erreicht worden:<br />

Im Oktober wurde wie geplant mit einem<br />

drittmittelfinanzierten Laborforschungsprojekt<br />

im Medizinischen Forschungszentrum<br />

begonnen. Eine neu angestellte<br />

Study Nurse hat nicht nur die – deutlich<br />

ausgeweitete – Studienambulanz professionalisiert,<br />

sie trägt auch erheblich zur<br />

administrativen Entlastung der Stu dienärzte<br />

bei. Seit Jahresbeginn wurde eine<br />

zweiwöchentliche grundlagenwissenschaftliche<br />

und klinische Seminarreihe<br />

gestartet: renommierte nationale und<br />

internationale Referenten verbessern die<br />

Fort- und Weiterbildung und sollen uns<br />

neben anderem unserem Ziel der FMH-<br />

Weiterbildungskategorie A näherbringen.<br />

Physiotherapie und Ergotherapie an den<br />

drei Standorten wurden in die Therapeutischen<br />

Dienste Rheumatologie unter<br />

einheitlicher Leitung zusammengefasst.<br />

So konnte u. a. eine gemeinsame Fachgruppe<br />

beider Einheiten für die Intensivmedizin<br />

geschaffen werden. Eine Erweiterung<br />

im Angebot der Ergotherapie sind<br />

die Arbeitsplatzabklärungen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Caremanagement<br />

des Personaldienstes. Die Renovation<br />

und Erweiterung der MTT-Räume im<br />

Linsebühl-Haus war <strong>2009</strong> ein Höhepunkt.<br />

Dadurch können jetzt mehr Patienten,<br />

Personal und sonstige Interessierte<br />

trainieren – und das unter besseren<br />

räumlichen Bedingungen.<br />

Innere Medizin Rorschach –<br />

Medizinische Diagnostik, modern<br />

und vernetzt<br />

Die stationären Austritte bewegten sich<br />

bei leichter Steigerung im Rahmen des<br />

Vorjahres. Die Betreuung der onkologischen<br />

Patienten und die ambulanten<br />

Chemotherapien haben erneut deutlich<br />

zugenommen, das bewährte Team wurde<br />

durch zwei kompetente Teilzeit-Fachärztinnen<br />

und zwei Pflegefachfrauen<br />

optimal ergänzt.<br />

Der Höhepunkt im Frühjahr war gewiss<br />

das Zusammenführen und die Einweihung<br />

der neuen Räumlichkeiten für die<br />

ambulante und stationäre medizinische<br />

Diagnostik, bestens abgestimmt und ausgerüstet<br />

mit modernster Medizintechnik<br />

für Endoskopie, Sonographie, EKG/Ergometrie<br />

und für medizinische Interventionen.<br />

Die geschaffene Nähe zur Tagesklinik<br />

bringt einen grossen Komfort für<br />

den Patienten und lässt räumlich und<br />

personell Synergien nutzen zwischen den<br />

Fachbereichen, der pflegerischen Betreuung<br />

und dem Sekretariat.<br />

Für die beiden Oberarztstellen der Inneren<br />

Medizin Rorschach konnten erneut<br />

erfahrene Kollegen aus den Fachbereichen<br />

Gastroenterologie und Kardiologie<br />

vom Zentrum gewonnen werden,<br />

was sich schon in den vergangenen Jahren<br />

sehr bewährt hat. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit der Endokrinologie / Diabetologie<br />

wird sehr geschätzt, neu wurde<br />

eine vertiefte Zusammenarbeit mit<br />

dem Palliativzentrum etabliert. Äusserst<br />

wertvoll im Alltag ist die Unterstützung<br />

durch die Physiotherapie, den Sozialdienst,<br />

die Logopädie und die Seelsorge.<br />

35<br />

Die positiven Erfahrungen mit der nächtlichen<br />

Abdeckung des hausärztlichen<br />

Notfalldienstes durch das Akutspital wurden<br />

ausgewertet, publiziert und viel beachtet.<br />

Das Team im Labor hat grossen<br />

Einsatz geleistet. Alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben engagiert und mit<br />

Begeisterung das Beste für die Patientinnen<br />

und Patienten gegeben. Dafür sei<br />

ihnen herzlich gedankt.


36<br />

Departemente Medizinisches Departement II<br />

Ausbildungskliniken<br />

der höchsten Stufe<br />

Die Qualität der Weiterbildungsmöglichkeiten ist angesichts des sich abzeichnenden Ärztemangels<br />

auch für das Kantonsspital St.Gallen von hoher Bedeutung. Umso mehr durfte man sich im<br />

medizinischen Departement II über die Rezertifizierung der Klinik für Urologie als europäisches Ausbildungszentrum<br />

freuen. Die Frauenklinik gilt nach einer Visitation durch Delegierte der FMH auch<br />

in Zukunft als Ausbildungsklinik der Kategorie A. Wichtige personelle Veränderungen gab es namentlich<br />

in der Anästhesiologie und auf der Chirurgischen Intensivstation. Diese Veränderungen wurden auch<br />

zum Anlass genommen, die Strukturen und Abläufe weiter zu optimieren. In der Klinik für Chirurgie<br />

hat sich die Zusammenarbeit zwischen St.Gallen, Rorschach, Flawil und dem Spital Appenzell etabliert.<br />

Sie wird von allen Seiten als Gewinn im chirurgischen Bereich betrachtet. Auf wissenschaftlichem<br />

Gebiet wurde die akademische Zusammenarbeit der Hand-, Plastischen und Wiederherstellungschirurgie<br />

mit der Universität Birmingham etabliert und akkreditiert; mehrere Kongresse wurden organisiert<br />

und erfolgreich abgehalten. Die Klinik hat sich als Trainingscenter für Osteosynthesen einen Namen<br />

gemacht.<br />

Medizinisches Departement II<br />

Chairman<br />

Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />

Anästhesiologie<br />

Prof. Dr. med. Thomas Schnider<br />

Chirurgie<br />

Prof. Dr. med. Jochen Lange<br />

Chirurgische Intensivstation<br />

Dr. med. Roger Lussmann<br />

Frauenklinik<br />

PD Dr. med. René Hornung<br />

Hand-, Plastische und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />

Orthopädische Chirurgie<br />

Prof. Dr. med. Markus Kuster<br />

Urologie<br />

Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />

Anästhesiologie – personelle Wechsel<br />

Im vergangenen Jahr wurde Dr. Hansjörg<br />

Gerig, Stellvertreter des Chefarzts, pensioniert.<br />

Mit ihm verliess ein Arzt das<br />

Institut, der das Fach Anästhesiologie<br />

über Jahrzehnte wesentlich mitgeprägt<br />

hat. Als Stellvertreter aller bisherigen<br />

St.Galler Chefärzte für Anästhesiologie,<br />

neben dem jetzigen Amtsinhaber waren<br />

dies Dr. Kern und Dr. Kreienbühl, verstand<br />

er es, massgebend sowohl fachliche<br />

wie auch organisatorische Akzente<br />

zu setzen. Mit der 16-maligen Organisation<br />

des Toggenburger Anästhesie. Repetitoriums<br />

unterstützte er einen wesentlichen<br />

Teil der Schweizer Anästhesieärzte<br />

bei der Prüfungsvorbereitung. Er<br />

gehörte zu den Pionieren des modernen,<br />

strukturierten Luftwegsmanagements.<br />

In mehreren Publikationen zeigte er die<br />

Wirksamkeit des St.Galler Airway Management<br />

Algorithmus auf und organisierte<br />

jährlich ein Symposium, das immer<br />

ausgebucht war. Da er es bestens verstand,<br />

die Konzepte in praxistaugliche<br />

Handlungsanleitungen umzusetzen, profitierten<br />

das ganze Institut und vor allem<br />

die Patientinnen und Patienten von seinem<br />

Wissen und Können. Im Namen des<br />

gesamten Instituts soll hier Dr. Hansjörg<br />

Gerig noch einmal der herzliche Dank für<br />

seine über 30-jährige, verdienstvolle Tätigkeit<br />

am Kantonsspital St.Gallen aus-<br />

gesprochen sein. Dank der gründlich<br />

vorbereiteten Übergabe hat sich der<br />

Nachfolger, PD Dr. Miodrag Filipovich,<br />

am Institut bereits sehr gut eingelebt. Dr.<br />

Filipovich war vorher am Universitätsspital<br />

Basel schwergewichtig in der Herzanästhesie<br />

tätig. Er ergänzt damit das<br />

St.Galler Team auch fachlich optimal. Der<br />

personelle Wechsel wurde zum Anlass<br />

genommen, die Strukturen des Instituts<br />

zu überprüfen. Mit einer Verstärkung des<br />

leitenden Kaders können in den verschiedenen<br />

Tätigkeitsbereichen durch entsprechende<br />

Stellvertretungen fachliche<br />

und organisatorische Kompetenz garantiert<br />

sowie qualifizierte Kaderärztinnen<br />

und Kaderärzte längerfristig für das Kantonsspital<br />

St.Gallen gesichert werden.<br />

Die personellen Umstellungen im vergangenen<br />

Jahr wurden von den Pflegenden<br />

sowie von den Ärztinnen und<br />

Ärzten sehr gut mitgetragen. Dafür und<br />

für den grossen und flexiblen Einsatz<br />

zugunsten des Instituts für Anästhesiologie<br />

und der Patientinnen und Patienten<br />

gebührt allen ein grosser Dank.<br />

Chirurgische Intensivstation –<br />

Neue Pflegedienstleitung<br />

Nach 18 Jahren als Leiterin Pflege Chirurgische<br />

Intensivstation (CHIPS) hat<br />

sich Tineke Smithuis am Kantonsspital<br />

St.Gallen privat und beruflich anderwei-


tig orientiert. Ihr gebührt für ihre kompetente<br />

und erfolgreiche Führungsarbeit<br />

uneingeschränkter Dank. Ihr Weggang<br />

ist für die CHIPS ein grosser Verlust, jedoch<br />

auch eine Chance für die neue<br />

Führungscrew. Mit Holger Braun konnte<br />

eine bewährte und führungserfahrene<br />

Pflegefachperson zur neuen Pflegedienstleitung<br />

der CHIPS gewählt werden.<br />

Als langjähriger früherer Stellvertreter<br />

seiner Vorgängerin Tineke Smithuis<br />

konnte er seine Führungs- und Managementkompetenz<br />

unter Beweis stellen. Er<br />

kennt die Herausforderungen und Konfliktfelder<br />

in der Führung einer Intensivstation<br />

bestens. Als seine Stellvertretung<br />

wurde Anke Lehmann angestellt. Sie hat<br />

soeben erfolgreich den Bachelor in Nursing<br />

Science (BScN) abgeschlossen und<br />

bringt somit ein vielversprechendes Potenzial<br />

bezüglich Pflegeforschung und<br />

Führungskompetenz ein.<br />

Im vergangenen Jahr konnte eine Stabilisierung<br />

im Personalbereich Pflege erreicht<br />

werden. Hauptsächlich durch die<br />

Neueinstellung von Studierenden für das<br />

Nachdiplomstudium Intensivpflege Höhere<br />

Fachschule (NDS HF Intensivpflege)<br />

konnten neue Fachkräfte für die CHIPS<br />

rekrutiert werden. Dies führte zur Konsolidation<br />

der erbrachten Leistungen und<br />

zum Vollbetrieb der 18 Betten. Sollte die<br />

Anstellung neuer Mitarbeitenden im gleichen<br />

Ausmass vonstatten gehen, wird<br />

die CHIPS im Sommer 2010 alle 20 Planbetten<br />

betreiben können.<br />

Neue Therapiekonzepte in der Behandlung<br />

des akuten Lungenversagens und<br />

bei der Therapie der Sepsis wurden erfolgreich<br />

eingeführt. Die Teilnahme an<br />

einer weiteren Studie konnte zusätzlich<br />

zu den laufenden Multicenter-Studien<br />

zugesagt werden. Neue fortschrittliche<br />

Überwachungstechniken bei der Behandlung<br />

des schweren Schädel-Hirn-<br />

Traumas wurden in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik für Neurochirurgie<br />

erarbeitet und eingeführt.<br />

Chirurgie –<br />

International auf dem Vormarsch<br />

Die Klink für Chirurgie kann wieder auf<br />

ein ereignisreiches Jahr zurückblicken.<br />

Wie in den vergangenen Jahren stiegen<br />

die Patientenzahlen. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen St.Gallen, Rorschach, Flawil und<br />

dem Spital Appenzell hat sich etabliert<br />

und wird von allen Seiten als Gewinn im<br />

chirurgischen Bereich betrachtet.<br />

Das Adipositaszentrum in Rorschach verzeichnet<br />

einen Zuwachs von 450 Patienten.<br />

Das grosse Engagement im Adipositaszentrum<br />

trug auch dazu bei, dass<br />

die Europäische Diabetes Forschungsstiftung<br />

EFSD ein zweijähriges Projekt zur<br />

Diabetes-Chirurgie der Klinik für Chirurgie<br />

am Kantonsspital St.Gallen und der<br />

Universität Graz mit 600 000 Schweizer<br />

Franken fördert.<br />

Dass die Klinik für Chirurgie besonders<br />

mit neuen Technologien und Techniken<br />

international erfolgreich ist, zeigen die<br />

zahlreich erhaltenen Preise und angenommenen<br />

Publikationen. Dazu gehören<br />

unter anderem der Award des British<br />

Journal of Surgery oder der Videopreis<br />

des Schweizer Chirurgenkongresses, die<br />

für die Innovationen in der Laparoskopie<br />

Mitarbeitenden der Chirurgie verliehen<br />

wurden.<br />

Im Juli wurde der zweitägige «Euregio<br />

Bodensee»-Kongress nach drei Jahren<br />

wieder von der Klinik für Chirurgie in<br />

St.Gallen zum Thema «Narbenhernien»<br />

ausgerichtet. Weit über 500 Teilnehmer<br />

informierten sich bei Vorträgen über Probleme<br />

wie Infektionen, Rezidive und<br />

parastomale Hernien.<br />

Im September verliess nach 20-jähriger<br />

Zugehörigkeit Dr. Michael Zünd die Klinik<br />

Chirurgie, um als Chefarzt in Zug eine<br />

neue Herausforderung anzutreten. Er ist<br />

mittlerweile der elfte Mitarbeiter der Klinik,<br />

der in eine Chefarztposition gewählt<br />

wurde.<br />

37<br />

Im Dezember fand bereits zum dritten Mal<br />

der internationale Kongress «Colorectal<br />

Congress» zum Thema «Colorectal Benign<br />

Diseases» statt. Mit über 1000 Teilnehmern<br />

aus mehr als 50 Ländern wurde<br />

hier eine neue Rekordmarke gesetzt.<br />

Frauenklinik –<br />

strebt weitere Vernetzung an<br />

Während die Welt im Jahr <strong>2009</strong> von der<br />

Wirtschaftskrise gebeutelt war, darf die<br />

Frauenklinik des Kantonsspitals St.Gallen<br />

auf ein arbeitsreiches Jahr zurückblicken.<br />

In allen Sparten, ambulant und stationär,<br />

wurde eine Steigerung der Leistungsnachfrage<br />

verzeichnet. In der Endokrinologie<br />

und Reproduktionsmedizin «fiore»<br />

wurde Spitzenqualität erreicht. Die<br />

Schwangerschaftsrate liegt deutlich über<br />

dem europäischen Durchschnitt. Das<br />

hohe Niveau der perinatalmedizinischen<br />

Versorgung führt zu einer äusserst erfreulichen<br />

Entwicklung der Geburtenzahlen<br />

im Kantonsspital St.Gallen und zu<br />

vielen gesunden termin- und frühgeborenen<br />

Kindern. Dank des konsequenten<br />

Einsatzes minimal-invasiver Operationstechniken<br />

kann durch eine Verkürzung<br />

der Hospitalisationszeiten die steigende<br />

Nachfrage nach operativen Leistungen<br />

in der Frauenheilkunde befriedigt werden.<br />

Die Umfrage bei den Patientinnen<br />

zeigt die ausserordentlich hohe Zufriedenheit<br />

dank exzellenter Betreuung<br />

durch die Pflegenden.<br />

Ein Hauptaugenmerk wird zurzeit auf die<br />

Überarbeitung der internen Prozesse gelegt.<br />

Ziel ist, die Abläufe für die Patientinnen<br />

effizienter und angenehmer zu<br />

gestalten. Diese Tätigkeit wird die Mitarbeitenden<br />

auch im Jahr 2010 noch intensiv<br />

beschäftigen. Die weitere Vertiefung<br />

der Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern<br />

ist wichtig. So werden Abklärungen<br />

und Behandlungen gemeinsam<br />

mit peripheren Kliniken geplant und<br />

in verschiedenen Modellen durch geführt.<br />

Ebenso wird der Netzwerkgedanke in<br />

die Weiterbildung der ärztlichen Mitar-


38<br />

Departemente Medizinisches Departement II<br />

beitenden integriert und die Zusammenarbeit<br />

mit peripheren Kliniken vertieft.<br />

Die Frauenklinik Kantonsspital St.Gallen<br />

wurde nach einer Visitation durch Delegierte<br />

der Schweizerischen Ärztegesellschaft<br />

FMH weiterhin als Ausbildungsklinik<br />

der Kategorie A (höchste Stufe) eingestuft,<br />

womit dem Ausbildungsauftrag<br />

auf höchstem Niveau weiterhin gerecht<br />

wird. Die gute Stimmung im Team, welche<br />

an den Klinikfesten zum Greifen<br />

spürbar ist, und die insgesamt gute Entwicklung<br />

der Klinik lassen zuversichtlich<br />

in die Zukunft blicken.<br />

Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie<br />

– komplexe<br />

Tumor- und Wiederherstellungsoperationen<br />

Trotz weiter bestehenden Personalengpasses<br />

ergab das Jahr <strong>2009</strong> abermals<br />

eine Steigerung in der Patientenzahl. Bei<br />

äusserst motiviertem Mitarbeiterteam<br />

und neuen herausfordernden Aufgaben<br />

wurden in verschiedenen Bereichen wieder<br />

Höchstleistungen erbracht. Die steigende<br />

Zahl von komplexen Tumoroperationen<br />

bei Brustkrebs und Weichteilsarkomen<br />

sowie die routinierten Versorgungen<br />

von schwierigen Radiusfrakturen,<br />

mikrochirugische Rekonstruktionen an<br />

den Extremitäten und insbesondere auch<br />

nach Tumoroperationen im Beckenbereich<br />

haben überzeugt und wurden zunehmend<br />

erbeten. Auf wissenschaftlichem<br />

Gebiet wurde die akademische<br />

Zusammenarbeit mit der Universität Birmingham<br />

etabliert und akkreditiert;<br />

mehrere Kongresse zu Osteosyntheseverfahren<br />

an Hand und Radius sowie<br />

Handgelenksproblemen wurden organisiert<br />

und erfolgreich abgehalten. Gastärzte<br />

aus England, Indien, China, Estland<br />

und den USA besuchten die Klinik, welche<br />

sich als Trainingscenter für Osteosynthesen<br />

einen Namen gemacht hat.<br />

Gemeinsam mit den Ergotherapeuten<br />

wurde die Spiegeltherapie als erfolgreiche<br />

Behandlungsmethode für schmerzhafte<br />

Probleme an den Extremitäten und<br />

der Rehabilitation von Nervenverletzungen<br />

weiterentwickelt. Ein ausgebuchter<br />

Workshop zum Thema «Hand<br />

und Gehirn» war die erfreuliche Konsequenz.<br />

Die Zusammenarbeit auf onkologischem<br />

Gebiet, insbesondere mit dem<br />

Brustzentrum Kantonsspital St.Gallen,<br />

stellt einen wichtigen Teil der Aufgaben<br />

der Klinik für Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie<br />

dar. Im Netzwerk<br />

der ostschweizerischen Spitäler ist<br />

die Plastische Chirurgie mit ihren Möglichkeiten<br />

auch für die komplexesten<br />

Wiederherstellungsoperationen ein gefragter<br />

Partner.<br />

Orthopädie –<br />

in Weiterbildung investiert<br />

<strong>2009</strong> war ein nicht ganz so hektisches<br />

Jahr wie das davor. Das Sommerloch bescherte<br />

weniger Patientenzahlen, dafür<br />

Zeit, mit Nachdruck in die Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter zu investieren,<br />

was sich bereits im Resultat der «Umfrage<br />

Weiterbildung» des FMH erfreulich<br />

niederschlug. Von einem optimalen Kontinuum<br />

noch entfernt, soll dem Ausbildungskonzept<br />

weiterhin grosse Aufmerksamkeit<br />

zugedacht werden.<br />

Das Labor für Bewegungsanalyse, ein<br />

Projekt in Zusammenarbeit mit dem Ostschweizer<br />

Kinderspital, ist seit Mai in<br />

Betrieb. Anhand einer 3D-Bewegungsanalyse<br />

werden u. a. nicht sichtbare<br />

Funktionen in der Bewegung erfasst, was<br />

zu einer Optimierung der Diagnostik und<br />

Therapie beiträgt. Neu wird nun auch das<br />

Treppensteigen analysiert. Zurzeit werden<br />

v. a. Patienten mit überwiegend<br />

Knieproblemen im Ganglabor vorstellig.<br />

Mit neuen Erkenntnissen in der Frakturversorgung<br />

am Modell mittels digitaler<br />

Bildkorrelation kann das Biomechaniklabor<br />

aufwarten. Intern werden diese<br />

neuen Techniken bereits angewendet.<br />

Nachdem sich die Pilotphase des Stationsärzteteams<br />

bestens bewährt hat, ist<br />

seit Anfang Jahr eine konstante Gruppe<br />

im orthopädischen Alltag verankert. Immer<br />

komplexere, internistische Fälle erfordern<br />

eine fachkompetente, enge und<br />

komplikationslose Zusammenarbeit, wie<br />

sie mit dem internistisch / orthopädischen<br />

Stationsteam gewährleistet ist.<br />

Ebenso erspriesslich ist die Zusammenarbeit<br />

mit den Partnerspitälern Chur,<br />

Münsterlingen, Ilanz, Grabs und dem<br />

Freemantle Hospital in Perth, Australien.<br />

Ein regelmässiger Personalaustausch ermöglicht<br />

den ärztlichen Mitarbeitern<br />

vertieftere Einblicke in andere Arbeitsstrukturen<br />

und Schwergewichte. Speziell<br />

beliebt ist hierfür das Hospital in Perth.<br />

Urologie – Einheit und Vielfalt<br />

Als tertiäres Versorgungszentrum der<br />

Ostschweiz deckt die Klinik einerseits<br />

sämtliche urologischen Erkrankungen<br />

des Erwachsenen ab, andererseits wird<br />

auch der zunehmenden Subspezialisierung<br />

in unserem Fach Rechnung getragen.<br />

Erwähnenswerte Beispiele sind die<br />

Prothetik (künstlicher Harnröhrenschliessmuskel<br />

u. a.) mit ihren überregionalen<br />

Zuweisungen, die Neuro-Urologie (moderne<br />

intravesikale Therapien und sakrale<br />

Neuromodulation) mit Referenzzentrumscharakter<br />

und die interstitielle<br />

Brachytherapie des Prostatakarzinoms in<br />

Zusammenarbeit mit Radio-Onkologie<br />

und Strahlenphysik. Das Beckenbodenzentrum<br />

als gemeinsames Modell von<br />

Chirurgie, Gastroenterologie, Gynäkologie,<br />

Physiotherapie und Urologie für<br />

komplexe, interdisziplinäre Patienten hat<br />

sich im ersten Betriebsjahr bewährt.<br />

Angesichts des sich abzeichnenden<br />

Ärzte mangels ist die Qualität der Weiterbildung<br />

von wichtiger Bedeutung für die<br />

Rekrutierung neuer Mitarbeiter. In der<br />

alljährlichen schriftlichen Umfrage der<br />

FMH schneidet die Klinik für Urologie in<br />

sämtlichen Domänen stets überdurchschnittlich<br />

gut ab. Im Sommer erfolgte<br />

zudem die Rezertifizierung als europäisches<br />

Ausbildungszentrum mit der Maximalnote<br />

durch das European Board of<br />

Urology (EBU). In Europa sind rund 60<br />

und in der Schweiz total drei urologische<br />

Kliniken dergestalt offiziell von der EU<br />

anerkannt. Zahlreiche laufende klinische<br />

Studien tragen ebenfalls zur Qualitätssteigerung<br />

bei der Patientenversorgung<br />

bei. Die wissenschaftlichen Resultate<br />

werden regelmässig und nachhaltig an<br />

in- und ausländischen Kongressen vorgestellt.<br />

Die Etablierung des Da-Vinci-Operationsroboters<br />

stellt in nächster Zukunft eine<br />

vielschichtige Herausforderung dar. Dies<br />

muss im Kontext mit weiteren innovativen<br />

Neuerungen in den operativen und<br />

bildgebenden Fächern gesehen werden<br />

und sollte somit fächerübergreifend erfolgen.<br />

Die Pflege erfolgt rund um die Uhr nach<br />

dem neuesten Know-how


40<br />

Departemente Medizinisches Departement III<br />

Ein intensives Jahr<br />

mit vielen Höhepunkten<br />

Das medizinische Departement III mit der Augenklinik, der Hals-Nasen-Ohrenklinik, der Neurochirurgie<br />

und der Neurologie blickt auf ein intensives Jahr <strong>2009</strong> mit vielen Höhepunkten zurück. So verzeichnete<br />

die Augenklinik wie schon im Vorjahr erneut eine deutliche Steigerung der ambulanten und teil -<br />

s tationären Tätigkeit in allen Bereichen insbesondere in der Netzhautabteilung. Für die Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

stand das Berichtsjahr ganz im Zeichen der Konsolidierung der organisatorischen Veränderungen<br />

nach dem Chefarztwechsel im Jahr 2008. Die neue Struktur hat sich gut bewährt. Insgesamt hat sich<br />

die Klinik noch weiter in Richtung Zentrumsspital entwickelt. Die Neurochirurgische Klinik durfte im April<br />

den Erhalt der europäischen Akkreditierung als Ausbildungsklinik für junge Neurochirurgen feiern.<br />

In der Klinik für Neurologie schliesslich wurden die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten<br />

weiter optimiert und es werden vielfältige Spezialsprechstunden angeboten.<br />

Medizinisches Departement III<br />

Chairman<br />

Prof. Dr med. Peter Bischoff<br />

Augenklinik<br />

Prof. Dr med. Peter Bischoff<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

Prof. Dr. med. Sandro Stöckli<br />

Neurochirurgie<br />

Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt<br />

Neurologie<br />

Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn<br />

Augenklinik –<br />

der Chefarztwechsel ist geplant<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> brachte erneut eine deutliche<br />

Steigerung der ambulanten und<br />

teilstationären Tätigkeit, während die<br />

stationären Zahlen des Vorjahrs in etwa<br />

konstant blieben.<br />

Die Netzhautabteilung unter der Leitung<br />

von PD Dr. Christophe Valmaggia zeigt<br />

nicht zuletzt dank der weiterhin zunehmenden<br />

Zahl von Patienten mit einer<br />

behandelbaren Form der alterskorrelierten<br />

Makuladegeneration wachsende<br />

Zahlen. Zunehmende Zuweisungen finden<br />

sich auch in der von Dr. Dagmar<br />

Ammann geführten Lidabteilung. Die<br />

von Prof. Daniel Mojon durchgeführten<br />

minimal-invasiven Schieloperationen finden<br />

internationalen Anklang, was sich in<br />

einer beachtlichen Zahl von ihn besuchenden<br />

Operateuren ausdrückt. Ebenfalls<br />

gestiegen sind die Operationszahlen<br />

im vorderen Segment unter der Leitung<br />

von KD Dr. Reinhard Rüesch, wobei dies<br />

vor allem Operationen des grauen Stars<br />

betrifft. Diese Steigerung der Behandlungszahlen<br />

hat leider zu wachsenden<br />

Wartezeiten geführt, die so rasch als<br />

möglich abzubauen versucht werden. In<br />

der von Dr. Barbara Wagels geführten<br />

Glaukomabteilung wurden <strong>2009</strong> erstmals<br />

millimeterkleine Implantate einge-<br />

setzt, welche in schwierigen Fällen von<br />

grünem Star den operativ geschaffenen<br />

neuen Abflusskanal für die Kammerwasserflüssigkeit<br />

offen halten.<br />

Ende 2010 wird der Chefarzt Dr. Peter<br />

Bischoff in Pension gehen. Die bereits<br />

langjährig tätigen und weit über die Kantons-<br />

und Landesgrenzen hinaus bekannten<br />

Spezialisten hoffen, dass eine<br />

Persönlichkeit gewählt wird, welche neben<br />

eigener kompetenter Leistung das<br />

Team weiter an die Augenklinik des Kantonsspitals<br />

St.Gallen binden kann.<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik –<br />

Dienstleistung, Lehre und Forschung<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> stand im Zeichen der Konsolidation<br />

der organisatorischen Veränderungen,<br />

die der Chefarztwechsel im<br />

Jahr 2008 mit sich gebracht hatte. Die<br />

neue Struktur mit fachspezifischen Teams<br />

unter jeweiliger Leitung eines Kaderarztes<br />

hat sich bewährt. Die Patienten werden<br />

von Beginn weg dem jeweiligen Fachspezialisten<br />

zugewiesen, Entscheidungen<br />

werden schneller gefällt und die in Weiterbildung<br />

sich befindlichen Ärzte profitieren<br />

von einer direkten Supervision.<br />

Insgesamt hat sich die Klinik noch weiter<br />

in Richtung Zentrumsmedizin entwickelt.<br />

Interdisziplinär werden Patientinnen und


Patienten mit Tumorerkrankungen im<br />

Kopf- und Halsbereich nach modernsten<br />

Erkenntnissen abgeklärt und behandelt.<br />

Die diesbezüglichen Zuweisungen überschreiten<br />

bei weitem die Kantonsgrenzen.<br />

Aber auch die endoskopischen Operationen<br />

an der vorderen Schädelbasis<br />

haben sich in Kooperation mit den Neurochirurgen<br />

weiter entwickelt. Weiterhin<br />

auf stabil hohem Niveau bleiben die Zahlen<br />

der Rhinochirurgie, plastischen und<br />

rekonstruktiven Gesichtschirurgie und<br />

der Ohrchirurgie. Wie an allen Zentrumskliniken<br />

nehmen die kleineren Routineeingriffe<br />

tendenziell eher ab, was zu<br />

Problemen in der Weiterbildung führen<br />

kann. Hier muss in Zukunft wahrscheinlich<br />

eine vermehrte Zusammenarbeit mit<br />

kleineren Kliniken und Fachärzten in Praxis<br />

gesucht werden.<br />

Im Hinblick auf die Visitation der FMH<br />

vom Januar 2010 wurde das Thema der<br />

Weiterbildung der Assistenzärztinnen<br />

und Assistenzärzte aufgegriffen. Diese<br />

dokumentieren nun ihr Kurrikulum kontinuierlich<br />

in einem strukturierten Logbuch.<br />

Typische ärztliche Handlungen und<br />

Fertigkeiten werden in regelmässigen<br />

Assessments mit direktem Feedback trainiert.<br />

Auch werden vermehrt Themen<br />

aus dem Bereiche der Oekonomie, Ethik<br />

und Patientensicherheit in die Weiterbildung<br />

eingebunden.<br />

Neben der klinischen Dienstleistung und<br />

der Lehre erhält nun auch die klinische<br />

Forschung ihren einer Zentrumsklinik<br />

entsprechenden Stellenwert. Neben vielen<br />

anderen Projekten sei hier das Thema<br />

der Infektion mit Humanen Papillomaviren<br />

als Ursache von Rachenkrebs erwähnt.<br />

Dieser Forschungsbereich wird in<br />

prospektiven Studien und in Zusammenarbeit<br />

mit schweizerischen und deutschen<br />

Zentren unter Federführung des<br />

Kantonsspitals St. Gallen bearbeitet.<br />

Neurochirurgie –<br />

Qualitätsvergleiche möglich<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war für die Neurochirurgische<br />

Klinik geprägt durch die Umsetzung<br />

und Anwendung eines Qualitätsmessinstrumentes<br />

(AQN, Arbeitsgemeinschaft<br />

für Qualitätssicherung in der<br />

Neurochirurgie). Dieses Dokumentationssystem<br />

erlaubt, die Ergebnisqualität<br />

von neurochirurgischen operativen Ein-<br />

griffen bei Patienten mit Hirntumoren<br />

und spinalen degenerativen Erkrankungen<br />

zu dokumentieren. Ferner können<br />

die Komplikationen exakt erfasst<br />

und mit anderen Spitälern im Sinne des<br />

Benchmarkings verglichen werden. Des<br />

Weiteren wurden Schritte unternommen,<br />

die Kooperation der Neurochirurgischen<br />

mit der Orthopädischen Klinik auf dem<br />

Gebiet der spinalen Chirurgie auf einer<br />

Reihe von Ebenen zu intensivieren. So<br />

wurde vereinbart, dass eine Rotationsstelle<br />

für neurochirurgische und orthopädische<br />

Ärztinnen und Ärzte mit Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

in beiden<br />

Kliniken eingerichtet wird. Zudem entwickelt<br />

sich ein grosses Projekt zur Beschaffung<br />

einer kostenintensiven, intraoperativen<br />

Bildtechnik (O-Arm).<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> konnte die internationale<br />

Akkreditierung der Neurochirurgischen<br />

Klinik am Kantonsspital St.Gallen durch<br />

die Union Europeen Medecin Specialiste<br />

auf europäischer Ebene erreicht werden.<br />

Damit ist die Neurochirurgische Klinik die<br />

erste Institution in diesem Fachbereich,<br />

die in der Schweiz eine derartige Auszeichnung<br />

für die Qualität in der Weiterbildung<br />

erreicht hat.<br />

Ferner war das Jahr <strong>2009</strong> gekennzeichnet<br />

durch die Etablierung und Differenzierung<br />

des neurochirurgischen Monitorings<br />

für Patienten auf der chirurgischen<br />

Intensivstation. Mitarbeitende der Klinik<br />

haben an zahlreichen internationalen<br />

Studien teilgenommen und zudem eine<br />

hohe Anzahl von Publikationen erstellt.<br />

Am 4. Januar 2010 konnte das 40-jährige<br />

Bestehen der Neurochirurgischen Klinik<br />

am Kantonsspital St.Gallen gefeiert<br />

werden.<br />

Neurologie –<br />

vielfältige Spezialsprechstunden<br />

Die Klinik für Neurologie an einem Zentrumsspital<br />

ist für die Betreuung von Patientinnen<br />

und Patienten mit Erkrankungen<br />

aus dem gesamten Bereich des<br />

zentralen und peripheren Nervensystems<br />

zuständig. In dieser Hinsicht unterliegen<br />

alle Mitarbeitenden einem dauernden<br />

Strukturprozess, diagnostische und therapeutische<br />

Möglichkeiten zu optimieren.<br />

Neben der neurologischen Bettenstation,<br />

inklusive Stroke Unit, werden vollumfäng-<br />

41<br />

lich elektrophysiologische und neurosonologische<br />

Abklärungsmöglichkeiten angeboten<br />

wie Elektromyographie, Elektroenzephalographie,<br />

Evozierte Potenziale.<br />

Die Spezialsprechstunden umfassen<br />

folgende Schwerpunkte: Erkrankungen<br />

des peripheren Nervensystems, der neuromuskulären<br />

Übertragung sowie der<br />

Muskulatur; Multiple-Sklerose-Sprechstunde;<br />

Neurovaskuläre Ambulanz mit<br />

Ultraschalllabor; Sprechstunde für anfallsartige<br />

Störungen; Kopfschmerzsprechstunde;<br />

Sprechstunde für Bewegungsstörungen;<br />

Neuroonkologische<br />

Sprechstunde; Neurologische Sprechstunde<br />

im Interdisziplinären Zentrum<br />

für Schlafmedizin; Sprechstunde für neurologische<br />

Sportmedizin; Schwindelambulanz;<br />

Botulinumtoxin-Sprechstunde;<br />

Sprechstunde für Demenzerkrankungen;<br />

Neuropsychologie sowie interdisziplinäre<br />

sportmedizinische Sprechstunde.<br />

In interdisziplinären Boards befassen sich<br />

die Fachpersonen der Neurologie insbesondere<br />

mit folgenden Themen: PFO-<br />

Kolloquium; Dysphagie Board; Rheumatologisch-neurologisches<br />

Kolloquium,<br />

Neurologisch-neurochirurgisches Kolloquium;<br />

Interdisziplinäres neuroonkologisches<br />

Tumorboard; Stroke Rapport des<br />

Schlaganfallnetzwerkes St.Gallen.<br />

Grosse Herausforderungen im neuen<br />

Jahr bedeuten die Konsolidierung der<br />

Tiefenhirnstimulation in Kooperation mit<br />

der Klinik für Neurochirurgie, den Ausbau<br />

der Stroke Unit mit neu vier Monitoringeinheiten<br />

und die Integration der<br />

interventionellen Neuroradiologie in<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Radiologie.


42<br />

Departemente Medizinisches Departement IV<br />

Personal, Dienstleistungen und<br />

technische Erneuerungen für hohe<br />

Behandlungsqualität – zum Nutzen<br />

für die Patientinnen und Patienten<br />

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Technik und Medizin können die Dienstleistungen ausge -<br />

baut und die Untersuchungen optimiert werden. Dies veranschaulichen die Berichte aus der Klinik<br />

und den Instituten des Medizinischen Departementes IV. Die Fachärzte für Nuklearmedizin entscheiden<br />

über spezielle Untersuchungen eigenverantwortlich. In der Pathologie werden die Dienstleistungen<br />

optimiert angeboten aufgrund der neuen IT-Möglichkeit. Von technischen Neuerungen profitiert auch<br />

das Institut für Rechtsmedizin, insbesondere wenn Substanzen, die nur in geringer Konzentration<br />

im Körper vorkommen, erfasst werden müssen. Die Spitzentechnologie in der Radiologie bringt viele<br />

Vorteile und direkten Nutzen für die Patienten und die Mitarbeitenden sowie für die Netzwerkpartner<br />

wie Spitäler und Arztpraxen.<br />

Medizinisches Departement IV<br />

Chairman<br />

PD Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Nuklearmedizin<br />

Prof. Dr. med. Bernd Bubeck<br />

Pathologie<br />

Prof. Dr. med. Wolfram Jochum<br />

Radiologie<br />

PD Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Radio-Onkologie<br />

PD Dr. med. Ludwig Plasswilm<br />

Rechtsmedizin<br />

Prof. Dr. med. Thomas Sigrist<br />

Nuklearmedizin –<br />

Onkologische Diagnostik und<br />

simultane Bildgebung im Fokus<br />

Seit 1. Januar <strong>2009</strong> haben sich die Voraussetzungen<br />

zur Durchführung von<br />

Glukosestoffwechselszintigrafie kombiniert<br />

mit CT-Untersuchungen (FDG-PET-<br />

CT) dahingehend geändert, dass nicht<br />

mehr ausschliesslich die vom Bundesamt<br />

für Gesundheit starr vorgegebenen Indikationen<br />

zu erstatten sind, sondern bei<br />

allen FDG-PET-Untersuchungen mit onkologischen<br />

Fragestellungen eine Vergütungspflicht<br />

für die obligatorische Krankenpflegeversicherung<br />

besteht. Die Entscheidung<br />

für eine solche Untersuchung<br />

liegt (ebenfalls neu) in der Verantwortung<br />

des durchführenden Facharztes für<br />

Nuklearmedizin.<br />

Infolge von Pannenserien bei allen drei<br />

europäischen (von weltweit fünf) Reaktor-Standorten<br />

kam es im vergangenen<br />

Jahr international zu erheblichen Engpässen<br />

bei der Lieferung von Generatoren<br />

zur Gewinnung von Technetium-<br />

99m, das wichtigste Isotop zur Markierung<br />

von Radiopharmaka, z. B. für die<br />

Knochen- oder Schilddrüsenszintigrafie.<br />

Dank guter Kooperation zwischen Herstellern,<br />

Lieferanten und Anwendern<br />

sowie auch den Behörden, die unbürokratisch<br />

Sondergenehmigungen für Al-<br />

ternativuntersuchungen erteilten, blieb<br />

die Patientenversorgung in St.Gallen<br />

durchgehend gewährleistet.<br />

Wegen der zunehmenden Nachfrage<br />

nach SPECT-CT-Untersuchungen, das<br />

heisst kombinierte nuklearmedizinische<br />

und radiologische Schnittbilder, wurde im<br />

Rahmen einer anstehenden Ersatzbeschaffung<br />

entschieden, eine im Herbst<br />

<strong>2009</strong> neu vorgestellte, mit einem 16-Zeilen-CT<br />

kombinierte Doppelkopf-SPECT-<br />

Kamera zu beschaffen. Die Bestellung<br />

erfolgte noch Ende des Jahres, die Inbetriebnahme<br />

ist für Mai 2010 vorgesehen.<br />

Pathologie –<br />

Dienstleistungsangebot erweitert<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurde das Angebot der am<br />

Institut für Pathologie verfügbaren Untersuchungsverfahren<br />

für Gewebe- und<br />

Zellproben weiter ausgebaut. Hierbei<br />

standen erneut molekularpathologische<br />

Tests zur Bestimmung von prädiktiven<br />

Faktoren bei Tumorerkrankungen im Vordergrund.<br />

Die Verfügbarkeit der IT-Plattform<br />

PathoWeb wurde erweitert, sodass<br />

nun Ärzte in allen vier Spitalverbunden<br />

des Kantons St.Gallen Zugriff auf die<br />

Befundberichte des Instituts haben. Das<br />

digitale Diktat und die elektronische<br />

Übermittlung von Befundberichten des<br />

Instituts wurden eingeführt. Durch die


Beschaffung eines neuen Immunfärbesystems<br />

wurde die Automatisierung im<br />

Laborbereich fortgesetzt. Der Bau eines<br />

neuen Gebäudes für die Institute für Pathologie<br />

und Rechtsmedizin wurde Anfang<br />

des letzten Jahres begonnen. Zahlreiche<br />

Mitarbeitende des Instituts waren<br />

und sind auch weiterhin in die Detailplanung<br />

eingebunden. Der Spatenstich war<br />

ein sichtbares Zeichen dafür, dass die<br />

Planungen nun Wirklichkeit werden. Alle<br />

freuen sich auf den Umzug in das neue<br />

Gebäude, das eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die auch weiterhin positive<br />

Entwicklung des Instituts für Pathologie<br />

darstellt.<br />

Radiologie – Spitzentechnologie<br />

erfordert Prozessanpassungen<br />

Das Institut für Radiologie erlebte wiederum<br />

ein Jahr voller Veränderungen.<br />

Diverse Projekte und Umstrukturierungen<br />

konnten realisiert werden.<br />

Dank einer komplett filmlosen Radiologie<br />

wurden tausende von alten Röntgenbildern<br />

mittels mehrerer Lastwagen-Ladungen<br />

vom Areal transportiert. Durch<br />

diese logistisch anspruchsvolle Räumungsaktion<br />

wurde im Untergeschoss<br />

Haus 03 Platz geschaffen für mehr als<br />

360 dringend benötigte Garderoben.<br />

Das zentralisierte digitale Bildarchivierungssystem<br />

(RIS/PACS) hat sich bestens<br />

bewährt und konnte ebenfalls im Bürgerspital<br />

sowie im Spital Wil und Wattwil<br />

eingeführt werden. Weitere Kooperationen<br />

stehen in der Realisierungsphase<br />

oder sind für die nächsten Monate geplant.<br />

Um dieses immer komplexer gewordene<br />

System optimal betreuen zu<br />

können, wurde Bernhard Asendorf als<br />

Applikationsmanger RIS / PACS am Institut<br />

angestellt.<br />

In der MTRA-Organisation (Fachfrau /<br />

Fachmann für medizinisch-technische<br />

Radiologie) wurden neben diversen Neuorganisationen<br />

offizielle Bereichslei-<br />

tungen eingeführt. Die Wahl von zwei<br />

neuen Leitenden Ärzten ermöglicht, dass<br />

im medizinischen Bereich zukunftweisende<br />

Erneuerungen bevorstehen. Mit<br />

dem Stellenantritt von Dr. Johannes Weber<br />

als Leitender Arzt Neuroradiologie<br />

werden zukünftig erstmals auch radiologisch-interventionelle<br />

Behandlungen im<br />

Kopfbereich am Kantonsspital St.Gallen<br />

angeboten. PD Dr. Sebastian Leschka ist<br />

einer der erfahrensten Radiologen im<br />

Bereich der CT-Herzbildgebung und wird<br />

den Bereich der Computertomographie<br />

leiten.<br />

Als Höhepunkt konnte das Projekt Drittes-Magnetresonanztomographiegerät<br />

(MRT) zum Jahresabschluss realisiert werden.<br />

In nur vier Monaten entstand ein<br />

rundum neuer Bereich, ein eigentliches<br />

MRT-Zentrum als funktionelle Einheit.<br />

Diese neuste Gerätegeneration (3 Tesla,<br />

TIM-Technologie) erlaubt spektakuläre<br />

und zukunftweisende Möglichkeiten in<br />

der MRT-Bildgebung, insbesondere für<br />

neurologische und orthopädische Fragestellungen.<br />

Des Weiteren wurde ein hochmodernes,<br />

voll digitales Mammographie-Gerät sowie<br />

eine mammographiegesteuerte Biopsieeinheit<br />

im Brustzentrum in Betrieb<br />

genommen. Somit ist das Institut für Radiologie<br />

bestens gerüstet, um im Jahr<br />

2010 für das geplante Mammographie<br />

Screening als Zentrum zur Verfügung zu<br />

stehen.<br />

Radio-Onkologie – Personal und<br />

technische Erneuerungen für hohe<br />

Behandlungsqualität<br />

Auch im Jahr <strong>2009</strong> war die Auslastung<br />

der Klinik mit wiederum 1200 bestrahlten<br />

Patienten sehr hoch. Die Anwendung<br />

einer intensitätsmodulierten Radiotherapie<br />

(IMRT) wurde im Vergleich zum Vorjahr<br />

um erneut über 20 % gesteigert. Der<br />

vermehrte Einsatz modernster, sehr komplexer<br />

Bestrahlungstechniken ermöglicht<br />

ein hohes Mass an Tumorkontrolle bei<br />

43<br />

gleichzeitig weniger stark ausgeprägten<br />

Nebenwirkungen. Dies führt aber bei<br />

jedem Patienten sowohl in der technischen<br />

Vorbereitung wie auch der täglichen<br />

Durchführung der meist mehrwöchigen<br />

Bestrahlung zu einem vermehrten<br />

Zeitaufwand. Damit in der Klinik diese<br />

Möglichkeiten allen betreffenden Patienten<br />

angeboten werden konnten, war<br />

eine Verlängerung der täglichen Betriebszeiten<br />

an den Linearbeschleunigern<br />

notwendig. Diese Verlängerung wurde<br />

im zweiten Quartal <strong>2009</strong> umgesetzt,<br />

nachdem zusätzlich geschaffene Stellen<br />

für MTRAs und Ärzte mit weiteren Mitarbeitenden<br />

besetzt werden konnten.<br />

Neben diesen betrieblichen und personellen<br />

Anpassungen lag ein zusätzlicher<br />

Schwerpunkt der Weiterentwicklung der<br />

Klinik im Bereich technischer Erneuerungen.<br />

Für den 1995 in Betrieb genommenen<br />

Therapiesimulator war ein Ersatz<br />

dringend erforderlich. Mit Abschluss des<br />

entsprechenden Evaluations- und Ausschreibungsverfahrens<br />

wurde ein neuer<br />

Simulator (Varian Acuity) bestellt und<br />

nach der Installation Mitte Dezember in<br />

den Routinebetrieb integriert. Dieses<br />

neue Gerät erlaubt nun auch die Anfertigung<br />

von sogenannten Conebeam-<br />

Computertomographien. Ausserdem<br />

wurde das 1992 in Betrieb genommene<br />

Afterloadinggerät zur Brachytherapie<br />

ersetzt durch die Neuanschaffung eines<br />

hoch modernen Brachytherapiesystems.<br />

Auch dieses Gerät wurde im Dezember<br />

installiert. Zusätzlich wurden weitere<br />

kleinere Investitionen getätigt, die der<br />

Verbesserung in der Qualitätssicherung<br />

der Behandlungen in der Radio-Onkologie<br />

dienen.


44<br />

Departemente Medizinisches Departement IV<br />

Rechtsmedizin –<br />

Viel Neues in engen Räumen<br />

Nebst der mittlerweile fast «üblichen»<br />

Steigerung im Dienstleistungsbereich hat<br />

das Institut eine in diesem Umfang bislang<br />

noch nie vorgekommene personelle<br />

Umwälzung und zudem eine technische<br />

Veränderung durchgemacht. Durch Stellenwechsel<br />

und -erweiterungen sind 11<br />

Personen zur Belegschaft gestossen. Dies<br />

entspricht etwa einem Drittel aller Mitarbeitenden.<br />

Bedingt durch diesen ausserordentlichen<br />

Wandel ergaben sich<br />

bereichsweise vorübergehende Verzögerungen;<br />

dennoch hat die Qualität der<br />

geleisteten Arbeiten nie einen Einbruch<br />

erlitten, was dem guten Teamgeist und<br />

dem Willen zuzuschreiben ist, sich auf<br />

Neues und Unbekanntes konstruktiv einzulassen<br />

und mitzuhelfen, Schwierigkeiten<br />

frühzeitig zu begegnen.<br />

Der technische Wandel betraf die Anschaffung<br />

eines speziellen Analysegeräts<br />

in der Forensisch-toxikologischen Abteilung,<br />

nämlich eine Apparatur für die<br />

Flüssigchromatographie gekoppelt mit<br />

Massenspektrometrie (LC-MS). Diese Gerätschaft<br />

war – mindestens für ein kleines<br />

Institut wie das unsere – sehr kostspielig<br />

und erforderte überdies eine personelle<br />

Aufstockung. Im Grundsatz entsprach<br />

sie der zeitgemässen Erweiterung der<br />

instrumentellen Analytik, die es erlaubt,<br />

viele bislang nicht erfassbare toxische<br />

Substanzen – darunter zahlreiche Medikamente<br />

und Gifte – zu identifizieren<br />

und quantitativ zu erfassen, zumal sie oft<br />

nur in äusserst geringer Konzentration<br />

im Körper vorkommen. Eine hauptsächliche<br />

Anwendung soll die LC-MS in der<br />

forensischen Haaranalytik finden.<br />

Dieses neue Arbeitsgebiet ist primär aus<br />

der Verkehrsmedizinischen Abteilung<br />

entstanden, wo die Fahreignung nach<br />

dem Entzug eines Führerausweises wegen<br />

Süchten (Alkohol, Drogen, Medikamente)<br />

dann wieder befürwortet werden<br />

kann, wenn die betroffene Person darle-<br />

gen kann, dass sie die auferlegte Abstinenz<br />

auch konsequent einhält. Die periodische<br />

Untersuchung von Haarproben<br />

ist diesbezüglich aufschlussreich, weil bei<br />

fortgesetztem Konsum Abbaustoffe<br />

etwa von Alkohol oder Betäubungs- bzw.<br />

Arzneimitteln in kleinsten Mengen über<br />

die Haarwurzeln in die Haare eingelagert<br />

werden.<br />

Die gesteigerte Leistungserbringung, die<br />

zusätzlichen Mitarbeitenden und die<br />

neuen Gerätschaften brachten naturgemäss<br />

bei den Verantwortlichen Zufriedenheit<br />

mit dem Erreichten und erweckten<br />

Energie für Neues. Gleichzeitig<br />

wurde dadurch die ohnehin schon bestehende<br />

räumliche Enge so extrem, dass<br />

das alte Institutsgebäude beinahe aus<br />

den Nähten platzt. Wir alle sehnen uns<br />

daher nach dem Bezug des Neubaus im<br />

Frühjahr 2011.<br />

Jährlich werden rund 550 Schlaganfallpatienten notfallmässig eingeliefert.


46<br />

Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Qualität und Quantität<br />

Aus allen Fachbereichen werden Steigerungen gemeldet. Dass es nicht vorwiegend um Zahlen geht, sondern<br />

um Menschen, die als Patienten und Patientinnen die vielfältigen Dienstleistungen beanspruchen,<br />

erklären die Rück- und Ausblicke. In allen Teams arbeiten Fachpersonen aus verschiedensten Gesundheitsberufen<br />

zusammen. Zum Alltag der Mitarbeitenden in der Zentralen Notfallaufnahme gehört es,<br />

dass sie situativ auf kurzfristig eingetretene Ereignisse reagieren können. Der Bericht aus dem Beratungs-<br />

und Sozialdienst zeigt, dass Härtefälle lösbar sind. Bedeutend für das gesamte Unternehmen ist die<br />

Positionierung des Medizinischen Forschungszentrums. Dieses beinhaltet die Laborforschungsabteilung<br />

mit Immunbiologie und die Clinical Trials Unit (CTU), welche klinische Forschung betreibt. Forschung<br />

wird auch im Muskelzentrum, der ALS clinic grossgeschrieben. Über erfolgreiche Forschungsprojekte<br />

konnte bereits auf internationalen Kongressen berichtet werden.<br />

Departement Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste<br />

Leitung<br />

Dr. med. Daniel Germann<br />

Zentrale Notfallaufnahme<br />

PD Dr. med. Joseph Osterwalder<br />

Dermatologie /Allergologie<br />

Dr. med. Mark Anliker<br />

Brustzentrum<br />

Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />

Palliativzentrum<br />

Dr. med. Steffen Eychmüller<br />

Muskelzentrum /ALS clinic<br />

PD Dr. med. Markus Weber<br />

Spitalapotheke<br />

Dr. phil. II Dieter Schilling<br />

Spitalentwicklung<br />

Roger Theiler<br />

Beratungs- und Sozialdienst<br />

Irma Graf<br />

Medizinisches Forschungszentrum<br />

PD Dr. med. vet. Burkhard Ludewig<br />

REA 2000 – Zentrum für Reanimations- und<br />

Simulationstraining<br />

Wolfram Schuhwerk<br />

Zentrale Notfallaufnahme –<br />

Betriebskonzept 2005 quantitativ<br />

und qualitativ erfolgreich<br />

umgesetzt<br />

Die kontinuierlich ansteigenden Patientenzahlen<br />

führten in den letzten Jahren<br />

vermehrt zu grossen räumlichen und personellen<br />

Belastungen. Die Umsetzung<br />

eines dazu passenden Massnahmenkatalogs,<br />

den die Geschäftsleitung 2005<br />

genehmigt hatte, konnte im April dieses<br />

Jahres abgeschlossen werden und zeigt<br />

Wirkung. Die gewünschte Effizienzsteigerung<br />

widerspiegelt sich unter anderem<br />

in den reduzierten Aufenthaltszeiten bei<br />

einer gleichzeitigen Zunahme der Notfälle<br />

um 20%. Dass dieses erfreuliche<br />

Resultat nicht auf Kosten einer Einbusse<br />

an Betreuungs- und Versorgungsqualität<br />

ging, zeigt eine vergleichende externe<br />

Patientenbefragung.<br />

Das neu auftretende Virus Influenza H1N1<br />

hat die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA)<br />

<strong>2009</strong> vor besondere Herausforderungen<br />

gestellt. Angesichts der unsicheren Prognosen<br />

galt es, zuerst ein flexibles Konzept<br />

inklusive Worst-Case-Szenario mit<br />

der Infektiologie zu erarbeiten. Zudem<br />

wurden die Infrastruktur bereitgestellt<br />

und personelle Dispositionen getroffen.<br />

Glücklicherweise kam es nicht so schlimm<br />

wie erwartet. Trotzdem wurden während<br />

den Spitzenzeiten über 60 zum Teil Grippepatienten<br />

pro Woche behandelt.<br />

Schliesslich hiess die Geschäftsleitung ein<br />

von langer Hand vorbereitetes Projekt<br />

im Bereich Aus- und Weiterbildung gut.<br />

Zusammen mit REA 2000 wird die ZNA<br />

Notfallsimulationstrainings für interne<br />

und externe Interessenten anbieten.<br />

Damit sollen relevante Fehler im Versorgungsablauf<br />

vermieden, die interdisziplinäre<br />

und interfachliche Zusammenarbeit<br />

verbessert sowie die Behandlung und Betreuung<br />

der Patienten optimiert werden.<br />

Ziele für das neue Jahr sind die Suche<br />

nach pragmatischen Lösungen für die<br />

räumlichen und infrastrukturellen Mängel,<br />

welche Folge der weiter ansteigenden<br />

Notfallfrequenzen sind, die kontinuierliche<br />

qualitative Verbesserung der<br />

Patientenbetreuung sowie die Optimierung<br />

der Notfallversorgung durch Maximierung<br />

der immer wichtiger werdenden<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit.<br />

Dermatologie /Allergologie –<br />

Quantensprung und kritische Grösse<br />

Wieder blickt der Fachbereich Dermatologie<br />

/Allergologie auf ein ereignisreiches<br />

Jahr zurück. Die Oberärztinnen PD Dr.<br />

Lucie Heinzerling und Dr. Marianne Lerch<br />

und der Oberarzt Dr. Uwe Hauswirth sind


zugezogen und bereichern das Team.<br />

Dank des breiten Fachwissens können<br />

auch Spezialgebiete der Dermatologie<br />

angeboten werden. Dies sind zum Beispiel<br />

die dermatologische operative Tätigkeit,<br />

die Kinderdermatologie und die<br />

Behandlung von dermatologischen Tumorerkrankungen,<br />

wie sie vor allem auch<br />

interdisziplinär relevant sind. Dazu gehört<br />

auch die Abklärung von Arzneimittelunverträglichkeiten.<br />

Das Wissen um Wirkung<br />

und Nebenwirkung trägt wesentlich<br />

zur erfolgreichen Behandlung bei.<br />

Die Dermatologie /Allergologie wächst<br />

und Platzbedürfnisse machen sich bemerkbar.<br />

Der seit einiger Zeit geplante<br />

Umzug ins Haus 33 konnte nicht realisiert<br />

werden, aber dank weiterer Ausbaupläne<br />

kann in absehbarer Zeit mit der Entspannung<br />

der Raumnot gerechnet werden.<br />

Die hohe Fachkompetenz ermöglicht es,<br />

die gesamte Dermatologie /Allergologie<br />

anzubieten und die Patientinnen und<br />

Patienten vielfältig versorgen zu können.<br />

Aktuell beteiligen sich die Verantwortlichen<br />

an einigen neuen Studien, wie<br />

zum Beispiel zu Neurodermitis und<br />

Schuppenflechte. Zudem wird in klinischen<br />

Forschungsprojekten gearbeitet,<br />

die sich unter anderem mit der Hautbarrierefunktion<br />

bei Erkrankungen aus dem<br />

allergischen Formenkreis beschäftigen.<br />

Brustzentrum –<br />

Der Weg in die Zukunft<br />

Der senologisch-operative Dienst hat mit<br />

376 neuen Patientinnen und 910 Konsultationen<br />

eine starke Zunahme verzeichnet.<br />

Auch die Anzahl der Mammographien<br />

ist auf 1760 (+ 7,8 %) angestiegen.<br />

Beim Audit der IBCSG (International<br />

Breast Cancer Study Group) hat das<br />

Brustzentrum Kantonsspital St.Gallen<br />

zusammen mit der Onkologie wiederum<br />

ein Spitzenresultat erreicht.<br />

Zertifizierungsarbeiten für die minimalinvasive<br />

Brustbiopsie gemäss Kriterien<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie<br />

und des Bundesamtes für Gesundheit<br />

und Aufbau des Programms für<br />

Frauen mit abgeschlossener Brustkrebsbehandlung<br />

(Survivorship) wurden angegangen.<br />

Das Mammographie-Screening-Programm<br />

hat intensive Vorbereitungsar-<br />

beiten im Fachexpertengremium, im<br />

Krebsregisterrat und im Kantonsspital<br />

St.Gallen selbst erfordert.<br />

Starkes Echo haben auch die Resultate<br />

der Patterns of Care Studie gefunden.<br />

Diese umfangreiche Studie zu Brustkrebs<br />

in der Schweiz zeigte erhebliche Unterschiede<br />

der Behandlungsmuster und<br />

-qualität zwischen den Regionen und<br />

Leistungserbringern in der Schweiz. Im<br />

Netzwerk wurde der senologisch-gynäkologische<br />

Dienst im Spital Grabs mit<br />

Strukturaufbauarbeiten und vermehrter<br />

Sprechstundentätigkeit ausgebaut. Neu<br />

wurde eine Video-Tumorkonferenz eingeführt,<br />

sodass Patientinnen und Ärzte<br />

des Spitals Grabs vom interdisziplinären<br />

Tumorboard im Kantonsspital St.Gallen<br />

profitieren können. Dabei handelt es sich<br />

um ein Pionierprojekt, welches für das<br />

Spital Grabs Voraussetzung für die geplante<br />

Zertifizierung ist. Diese Form der<br />

Zusammenarbeit kann auch als Modell<br />

für weitere Kooperationen zwischen<br />

einem Zentrumsspital und Regionalspitälern<br />

innerhalb und ausserhalb des Kantons<br />

dienen.<br />

Ein Highlight war der 11. Internationale<br />

Brustkrebskongress mit Konsensuskonferenz;<br />

mit 5 000 Brustkrebsspezialisten<br />

die grösste medizinische Veranstaltung<br />

in der Schweiz überhaupt. Zunehmendes<br />

Interesse findet diese Veranstaltung und<br />

deren Behandlungsrichtlinien vor allem<br />

in Südostasien, wo Prof. Dr. Thürlimann<br />

in Japan und China berichtete. Dabei<br />

wurde auch eine «Zusammenarbeit» mit<br />

Regierungsvertretern vereinbart.<br />

Palliativzentrum –<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

für die Zukunft<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> brachte für die Entwicklungen<br />

in der Palliative Care einige Highlights.<br />

Am Standort Flawil sollen die<br />

Angebote für Palliative Care und<br />

Schmerzmanagement durch die Onkologie<br />

und komplementäre Medizin ergänzt<br />

und zu einer speziellen Qualität ausgebaut<br />

werden; so entschied die Geschäftsleitung<br />

im März. Mit dem Pilotprojekt<br />

«Integrative Palliative Care» im stationären<br />

Bereich in Kooperation mit Dr.<br />

Marc Schlaeppi von der Onkologie werden<br />

hier erstmals Schritte hin zu einer<br />

Integration von komplementär- und<br />

47<br />

schulmedizinischen Massnahmen gegangen.<br />

Der Aufwand für diese Neuerung<br />

war enorm und ist wiederum geprägt<br />

von einer einzigartigen Motivation aller<br />

Mitarbeitenden.<br />

Ein Meilenstein für die Palliative Care in<br />

St.Gallen ist die Habilitation von Dr. Florian<br />

Strasser (Onkologische Palliativmedizin,<br />

Medizinische Onkologie) an der<br />

Universität Bern. Sein grosses Engagement<br />

für die Integration der Palliative<br />

Care in die Onkologie wurde belohnt;<br />

eine Habilitation in einem Bereich, der<br />

noch so wenig bekannt ist in akademischen<br />

Kreisen, hat einen besonderen<br />

Wert. Die Aktivitäten sehr vieler Mitarbeitenden<br />

bei Fortbildungen, Tagungen<br />

und in regionalen, nationalen und internationalen<br />

Projekten sind enorm vielfältig.<br />

Das ist besonders wichtig für ein<br />

Fach, welches von der internationalen<br />

Kollaboration lebt. Die Nachfrage nach<br />

Bildungsangeboten mit der besonderen<br />

Verbindung von Theorie und Praxis in der<br />

Palliative Care ist gross – auch unter den<br />

eigenen Mitarbeitenden. Die Vielzahl der<br />

Hospitierenden am Zentrum und die<br />

zahlreichen Einladungen aus dem Palliativzentrum<br />

zu Vorträgen und Kursen im<br />

In- und Ausland zeigen die Qualität des<br />

Zentrums im Bereich der Bildung. Das<br />

Jahresende brachte dann eine Bestätigung<br />

für den Sinn der zahlreichen Aktivitäten<br />

auch auf nationaler Ebene: mit<br />

der nationalen Strategie Palliative Care<br />

2010 – 2012 wurde ein Rahmen definiert.<br />

So stehen die Türen offen für eine<br />

nachhaltige Entwicklung des Zentrums<br />

auch für die Zukunft.<br />

Muskelzentrum /ALS clinic – interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit verstärkt<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war gekennzeichnet durch<br />

den weiteren Ausbau der Sprechstundentätigkeit<br />

und damit einhergehend<br />

eine Zunahme der Konsultationen. Die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde<br />

insbesondere mit der Gastroenterologie/<br />

Hepatologie, der Pneumologie, Strabologie,<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik sowie mit<br />

der Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie<br />

intensiviert. Auch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Ostschweizer<br />

Kinderspital wurde ausgebaut. Die gemeinsame<br />

Weiterbildungsserie erfreut<br />

sich zunehmender Beliebtheit. Wichtige<br />

Forschungsprojekte des Muskelzentrums


48<br />

Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

konnten erfolgreich zum Abschluss gebracht<br />

und auf internationalen Kongressen<br />

präsentiert werden. Betriebswirtschaftlich<br />

gelang in der ALS clinic eine<br />

Verbesserung der Effizienz und damit des<br />

Ergebnisses. Dies ist nicht zuletzt auf die<br />

Konstanz innerhalb des Fachbereich-<br />

Teams und dessen Einsatzfreudigkeit<br />

zurückzuführen.<br />

Im Jahr 2010 wird angestrebt, einerseits<br />

die Patientenversorgung weiter zu optimieren,<br />

andererseits die Forschung weiter<br />

auszubauen. Dankenswerterweise<br />

stehen hierfür genügend Drittmittel zur<br />

Verfügung.<br />

Spitalapotheke – Patientensicherheit<br />

Zum ersten Mal wurde eine Ausschreibung<br />

für Arzneimittel nach der Verordnung<br />

über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

mit Zustimmung der Arzneimittelkommission<br />

durchgeführt, da es für<br />

niedermolekulare Heparine mehrere Anbieter<br />

gibt. Nach dem Bewertungsverfahren<br />

und der Eröffnung des Zuschlags<br />

legte eine Partei Beschwerde ein. Dank<br />

grosser Unterstützung durch den Rechtsdienst<br />

konnte eine Ablehnung der Beschwerde<br />

erreicht werden.<br />

Das Projekt zentrale Zytostatikazubereitung<br />

und -herstellung wurde der Geschäftsleitung<br />

vorgestellt. Es zeigte sich,<br />

dass die Sichtweise der Apotheke nicht<br />

deckungsgleich ist mit derjenigen der<br />

Ärzteschaft und Pflege der Onkologie<br />

bezüglich Anforderungen an Arbeitssicherheit,<br />

Produktesicherheit und Rückverfolgbarkeit.<br />

Die Abteilung Herstellung hat alle aseptischen<br />

Prozesse und alle Mitarbeitenden<br />

mit Hilfe von wiederholten Nährmedien-<br />

Abfüllungen und Abklatschtests mikrobiologisch<br />

validiert. Ein Reinraum-Kleidungskonzept<br />

wurde erstellt und eingeführt.<br />

Ephedrin-Fertigspritzen für die Anästhesiologie<br />

werden seit September zur Unterstützung<br />

der Patientensicherheit zentral<br />

hergestellt und nicht mehr täglich<br />

vor Ort verdünnt und vorbereitet.<br />

Schulungen für Stationspersonal zum<br />

Umgang mit Zytostatika wurden durchgeführt.<br />

Die Vorbereitung auf die pandemische<br />

Grippe H1N1 erforderte die Bereitstellung<br />

von Tamiflu für das gesamte Spitalpersonal.<br />

Für die Impfaktion im November /<br />

Dezember waren die Verteilung der kontingentierten<br />

drei Impfstoffe an die Spitäler,<br />

die Koordination und Auskunftserteilung<br />

die zentrale Aufgabe.<br />

Im Projekt «Integrative Medizin» kann<br />

eine Apothekerin in regelmässigen Visiten<br />

in Flawil ihren Beitrag zur Optimierung<br />

der Pharmakotherapie einbringen.<br />

Im 2010 wird die Vorbereitung für den<br />

Neubau des Logistikzentrums eine intensive<br />

Mitarbeit beanspruchen.<br />

Spitalentwicklung –<br />

Prozess- und Ressourcensteuerung<br />

Die Spitalentwicklung übernahm <strong>2009</strong><br />

die Projektleitung für die Konzeption und<br />

Einführung eines unternehmensweiten<br />

OP-Managements. In Zusammenarbeit<br />

mit Vertretern der chirurgisch tätigen<br />

Kliniken, dem Institut für Anästhesiologie<br />

und dem Departement Pflege wurde<br />

ein zukunftsgerichtetes Konzept erarbeitet,<br />

welches im laufenden Jahr umgesetzt<br />

wird. Im Auftrag der Geschäftsleitung<br />

wurden das Multiprojektmanagement<br />

zur Priorisierung und Steuerung<br />

der bestehenden und zukünftigen Vorhaben<br />

und Projekte konzipiert und die<br />

notwendigen Hilfsmittel dazu entwickelt.<br />

Dieses effektive Führungsinstrument unterstützt<br />

die zielgerichtete Strategieumsetzung<br />

und Unternehmensentwicklung.<br />

Um die Mitarbeitenden bei ihrer täglichen<br />

Projektarbeit direkt zu unterstützen,<br />

wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern<br />

aus Finanzen, Informatik und<br />

Technischem Dienst die Projektsprechstunde<br />

etabliert. Nach dem Motto «Hilfe<br />

zur Selbsthilfe» steht die Sprechstunde<br />

jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin<br />

für projektbezogene Fragestellungen<br />

unbürokratisch offen.<br />

Für das Jahr 2010 stehen Vorhaben und<br />

Projekte im Vordergrund, welche die Planung<br />

und Steuerung der unternehmensweiten<br />

Ressourcen im Fokus haben. Als<br />

weitere zentrale Aufgabe der Spitalentwicklung<br />

steht die Bewertung und Weiterentwicklung<br />

der Unternehmensstrategie<br />

im Mittelpunkt.<br />

Beratungs- und Sozialdienst –<br />

Härtefälle sind lösbar!<br />

<strong>2009</strong> wurden rund 300 Beratungen mehr<br />

durchgeführt als im Vorjahr. Erstmals haben<br />

mehr Männer den Dienst beansprucht<br />

als Frauen. Was mag die Ursache<br />

sein? Die Problemdefinition «Fehlendes<br />

oder ungenügendes Erwerbseinkommen»<br />

hat sich von 120 auf 182 Anmeldungen<br />

gesteigert und so zeigt sich auch<br />

im Spital, dass die Wirtschaftskrise viele<br />

Menschen betrifft.<br />

Die Frau hat ihre Teilzeitstelle verloren,<br />

der Mann wird krank und der Arbeitgeber<br />

kündigt. Die finanzielle Belastung<br />

drückt und wenn noch Kinder da sind,<br />

ist der Weg zur Gesundheit lange und<br />

schwer zu gehen. Zusatzversicherungen<br />

werden gekündigt, Franchisen erhöht,<br />

um das Budget zu entlasten und dann<br />

kommt plötzlich eine schwere Krankheit<br />

und es fehlt im wahrsten Sinne des<br />

Wortes an allen Ecken und Enden.<br />

Die Einsparungen bei den Zusatzversicherungen<br />

spiegeln sich auch seit Jahren<br />

im Rückgang der Kuraufenthalte. Die<br />

Selbstkosten der Hotellerie belasten das<br />

Budget zu sehr. Das zeigt sich auch darin,<br />

dass ein Kuraufenthalt sofort organisiert<br />

werden kann, während für die Rehakliniken<br />

Wartezeiten bestehen, da diese<br />

Aufenthalte durch die Grundversicherung<br />

gedeckt sind.<br />

Für Härtefälle gibt es den Patientenfonds.<br />

Um einen Beitrag daraus zu erhalten,<br />

muss der Patient eingewilligt haben, die<br />

Steuerzahlen offenzulegen. In 95 Fällen<br />

konnte so Hilfe geleistet und die Not im<br />

Moment etwas gelindert werden.<br />

Der Beratungs- und Sozialdienst hat sich<br />

in Rorschach und auf der Palliativstation<br />

in Flawil etabliert. Auch in diesen Spitälern<br />

wird eine starke Zunahme der Fälle<br />

verzeichnet. Die Interdisziplinarität ermöglicht<br />

eine grössere Kreativität im<br />

Suchen von Lösungen bei schwierigen<br />

Problemstellungen.<br />

Germana Schmid und Cristina Roos verstärken<br />

das Team seit einem Jahr und<br />

erstmals wurde mit Cristina Roos eine<br />

Springerin für Ferienablösungen eingesetzt.<br />

Ein herzliches Dankeschön an alle


Mitarbeitenden im Beratungs- und Sozialdienst<br />

für den täglichen Einsatz.<br />

Medizinisches Forschungszentrum –<br />

neue Strukturen für die Forschung<br />

Mit der Schaffung eines Medizinischen<br />

Forschungszentrums im Jahr <strong>2009</strong> wurden<br />

am Kantonsspital St.Gallen neue<br />

Strukturen etabliert, um die Forschung<br />

in dieser Institution national und international<br />

noch besser zu positionieren.<br />

Die seit 1996 existierende Laborforschungsabteilung<br />

(LFA) wurde in das<br />

Medizinische Forschungszentrum integriert.<br />

Im Institut für Immunbiologie werden<br />

nun die Grundlagenforschungsaktivitäten<br />

der LFA unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. Burkhard Ludewig weitergeführt.<br />

Die Forschungsarbeiten des Instituts<br />

für Immunbiologie konnten auch im<br />

Jahr <strong>2009</strong> in renommierten internationalen<br />

Journalen publiziert werden. Zudem<br />

wurden namhafte Drittmittelbeiträge<br />

eingeworben, u. a. vom Schweizerischen<br />

Nationalfonds.<br />

Mit der im März <strong>2009</strong> eröffneten Clinical<br />

Trials Unit (CTU) unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. Christoph Driessen ist eine neue<br />

Stufe des Ausbaus der klinischen Forschung<br />

am Kantonsspital St.Gallen erreicht.<br />

Die CTU versteht sich als Dienstleister<br />

aller klinisch forschenden Fachbereiche.<br />

Sie verfügt über Kompetenz, Infrastruktur<br />

und Personalressourcen für<br />

alle Aspekte klinischer Forschung. Insgesamt<br />

wurden bereits im ersten Jahr des<br />

Bestehens der CTU über 50 klinische Forschungsprojekte<br />

in allen Departementen<br />

des Spitals unterstützt und über 150 Mitarbeitende<br />

in zertifizierten Kursen in<br />

Good Clinical Practice weitergebildet.<br />

Die produktive Forschungsarbeit des<br />

Kantonsspitals St.Gallen wird seit Mitte<br />

<strong>2009</strong> in der vom Medizinischen Forschungszentrum<br />

(MFZ) betreuten Studien-<br />

und Forschungsdatenbank abgebildet<br />

und somit der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht. Um die Forschungsaktivitäten<br />

des Kantonsspitals St.Gallen<br />

in den Bereichen klinische Forschung und<br />

Grundlagenforschung weiter zu fördern,<br />

wurde zudem der MFZ-Fonds eingerichtet,<br />

über den innovative Forschungsprojekte<br />

unterstützt werden können. Dem<br />

Fonds werden Anteile der sogenannten<br />

Overhead-Mittel aus bestehenden Forschungsprojekten<br />

zugewiesen, sodass<br />

über bereits bestehende erfolgreiche Forschung<br />

wieder neue Forschungsaktivitäten<br />

am Kantonsspital St.Gallen finanziert<br />

werden können.<br />

REA 2000 – Zentrum für<br />

Reanimations- und<br />

Simulationstraining<br />

<strong>2009</strong> wurden in verschiedenen Reanimations-Kursen<br />

insgesamt 2538 Personen<br />

ausgebildet. Dazu kamen diverse interne<br />

Schulungen in der Handhabung des<br />

Oxylators und verschiedene Übungen auf<br />

den Stationen.<br />

Mitarbeitende des Departements Betrieb<br />

und Infrastruktur, des Instituts für Radiologie,<br />

der Hals-Nasen-Ohrenklinik und<br />

der Physiotherapie besuchten speziell<br />

organisierte Reanimationskurse an<br />

Wunsch daten. Mitarbeitende des Departements<br />

Finanzen wurden anlässlich<br />

eines Workshops in CPR (Herz-Lungen-<br />

Wiederbelebung) geschult. Die Fachpersonen<br />

der Klinik für Chirurgie und des<br />

Departements Innere Medizin wurden in<br />

speziellen Fortbildungen geschult.<br />

Wie jedes Jahr buchten wieder viele<br />

externe Stammkunden Kurse, wie zum<br />

Beispiel aus der St.Gallisch-Appen zel -<br />

lischen Kraftwerke AG, der Klinik Gais,<br />

Rheinburg Klinik Walzenhausen, Berit<br />

Klinik, Polizeischule Ostschweiz, Praxis<br />

Sanacare, Medizinische Massageschule,<br />

Staatsverwaltung St.Gallen, Paracelsus<br />

Klinik, Lungenliga sowie die Rettungsschwimmer,<br />

die Auszubildenden Fachangestellte(r)<br />

Gesundheit sowie die Interessierten<br />

des Hotels Hof Weissbad, des<br />

Sportamtes St.Gallen, Bäuerinnenverbands<br />

und Lehrerteams der Schule und<br />

des Kindergartens Wittenbach.<br />

Viel Zeit in Anspruch genommen hat die<br />

Planung und Projektierung des neuen<br />

Zentrums für Reanimations- und Simulationstraining.<br />

Das Zentrum wird im<br />

Frühling 2010 an der Fürstenlandstrasse<br />

100 eröffnet. Dadurch werden viele neue<br />

Kursmöglichkeiten geschaffen.<br />

49


50<br />

Departemente Pflege<br />

Die Energie zum Jahresbeginn –<br />

gibt Kraft für das ganze Jahr<br />

Mittlerweile gehört das Fachsymposium Gesundheit zu einem festen sowie erfolgreichen Fach-Event des<br />

Kantonsspitals St.Gallen. Dass die Bearbeitung der Thematik zu Skills- und Grademix in der Pflege eine<br />

hohe Zukunftsbedeutung bekommen wird, zeigte der erste Tag deutlich. Wie der Erfolgsfaktor eines<br />

Unternehmens durch die interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit geprägt wird, wurde<br />

durch kompetente Referate am zweiten Tag bekräftigt. Dieses Jahr prägte die Einführung der Logistik<br />

2010 und forderte grosse Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Projekt Skills-<br />

und Grademix ist in der ersten Phase abgeschlossen und wird nun in die Praxis umgesetzt. Die Vorbereitung<br />

auf die Teilprojekte im Patienten-Management-System (PMS) laufen auf hohem Niveau.<br />

«Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.»<br />

Erich Fromm (1900 – 80)<br />

Departement<br />

Pflege<br />

Leitung<br />

Nicole Mösli<br />

Innere Medizin<br />

Heidi Elsener<br />

Haus 03, CHIPS<br />

Margrit Khan<br />

Haus 04<br />

Greti Reissig<br />

Haus 06, Brustzentrum<br />

Elfie Cendic<br />

Rorschach<br />

Rita Arndt<br />

Flawil<br />

Katrin Staub<br />

Operationsabteilungen<br />

Judith Kos<br />

Anästhesiologie<br />

Peter Siegfried<br />

Zentrale Notfallaufnahme,<br />

Zentraler Transportdienst Pflege,<br />

Dermatologie /Allergologie<br />

Elisabeth Heeb<br />

Rettungsdienst<br />

Günter Bildstein<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Denise Eigenmann<br />

Entwicklung Pflege<br />

Monika Roth Sigrist<br />

Informatik Departement Pflege<br />

Hanspeter Zähner<br />

Freiwilligendienst IDEM<br />

Monika Rüegg Bless<br />

Innere Medizin – Rekrutierung<br />

bedeutet tägliche Herausforderung<br />

Die Rekrutierung von Personal war eine<br />

tägliche Herausforderung. Dank intensivsten<br />

Bemühungen und der Nutzung<br />

aller möglichen Quellen gelang es, gut<br />

ausgebildetes Personal mit hoher Fach-<br />

und Sozialkompetenz zu finden. Die düsteren<br />

Prognosen über den grossen Personalmangel<br />

in den Spitälern machen<br />

sehr betroffen. Es stellt sich die Frage,<br />

was zur Haltung von Personal getan werden<br />

kann und wie die Attraktivität für<br />

Stellensuchende gesteigert werden<br />

könnte.<br />

Es kommt auf verschiedene Dinge an:<br />

Allgemein bietet die Innere Medizin vielfältige,<br />

interessante und attraktive Arbeitsfelder.<br />

Dabei wird grosser Einsatz<br />

geleistet zur Hochhaltung der Qualität,<br />

trotz enormer Anforderungen. Ausserordentlich<br />

bedeutend für die Arbeitszufriedenheit<br />

der Mitarbeitenden ist, in welcher<br />

Arbeitsatmosphäre sie eingebettet<br />

sind. Wertschätzung erfahren, Vorbilder<br />

haben, persönliche Förderung und Unterstützung<br />

von Vorgesetzten und dem<br />

Team zu erhalten, sind wichtige Voraussetzungen<br />

für die Treue zum Arbeitsplatz.<br />

Mit Stolz kann festgestellt werden,<br />

dass langjährige Mitarbeitende helfen,<br />

für Kontinuität zu sorgen. Der Rolle der<br />

Stationsleitung als Schlüsselperson<br />

kommt besondere Bedeutung zu. Zusammen<br />

mit den Leitungen Pflege tragen<br />

sie grosse Verantwortung. Die Belastung<br />

aller Beteiligten ist oft gross und es ist<br />

wichtig, dass gelernt wird, sich selber<br />

Sorge zu tragen. Freude an der täglichen<br />

Arbeit steigert die Leistungsbereitschaft<br />

und trägt entscheidend dazu bei, dass<br />

die Verweildauer im Beruf erhöht und<br />

Berufsbefriedigung erfahren wird.<br />

Das Angebot an Lernmöglichkeiten für<br />

die Auszubildenden auf unterschiedlichen<br />

Ausbildungsstufen ist vielfältig. Die gute<br />

Zusammenarbeit zwischen den Ausbildenden<br />

und den Stationsleitungen ermöglicht<br />

individuelle Förderprogramme<br />

bei Lernschwierigkeiten. Trotz aller Bemühungen<br />

kam es zu diversen Lehrabbrüchen,<br />

was ebenso eine Belastung für die<br />

Station bedeutete. Nachwuchs auszubilden<br />

ist eine wichtige Aufgabe, um künftig<br />

den Personalbedarf decken zu können.<br />

Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen<br />

Ausbildungen und Fähigkeiten<br />

im Praxisalltag wird die Herausforderung<br />

der nächsten Jahre sein.<br />

Haus 03, CHIPS<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurde die Implementierung<br />

des Projekts Bezugspflege auf allen Bet-


tenstationen weitergeführt und praktisch<br />

auf allen Stationen abgeschlossen.<br />

Der Rollout des Projekts Logistik 2010<br />

wurde auf allen Bettenstationen des<br />

Hauses 03 erfolgreich umgesetzt. Dies<br />

erforderte sowohl von den Teams der<br />

Stationen wie auch vom Logistikteam<br />

einen grossen Einsatz. Die Pflege und<br />

Betreuung von Patientinnen und Patienten<br />

mit komplexen Situationen blieb<br />

konstant hoch.<br />

Die Leitungen Pflege arbeiten engagiert<br />

mit an den diversen <strong>2009</strong> gestarteten<br />

Projekten wie OP-Management, Standard<br />

18, Time Out, interdisziplinäre<br />

Schmerztherapie, Verpflegungsmanagement<br />

usw. Die Weiterführung dieser<br />

Projekte wird uns ins Jahr 2010 begleiten.<br />

Zudem steht der erste Schritt der<br />

Umsetzung eines Bausteins des Grossprojektes<br />

PMS in die Praxis an, welches<br />

für alle Mitarbeitenden eine grosse Herausforderung<br />

sein wird. Die Erarbeitung<br />

eines interdisziplinären und interprofessionelles<br />

Konzeptes für die Betreuung<br />

von opiatabhängigen Patientinnen und<br />

Patienten der Bettenstationen Haus 03<br />

konnte <strong>2009</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

werden und wird im Jahr 2010 in die<br />

Praxis umgesetzt.<br />

Haus 04 – mit Strukturveränderungen<br />

und Neuerungen<br />

Strukturveränderungen, die multiprofessionelle<br />

Zusammenarbeit, der bewusste<br />

Umgang mit interdisziplinärem und interprofessionellem<br />

Denken und Handeln<br />

spielten auch <strong>2009</strong> die zentrale Rolle für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

klinischen Pflegealltag.<br />

Anlässlich einer Sitzung im Januar <strong>2009</strong><br />

wurde die Situation bezüglich der Bettenzuteilung<br />

im Departement III-Haus 04<br />

besprochen und wurden mögliche Massnahmen<br />

zur betrieblichen Optimierung<br />

diskutiert. Aufgrund der hohen Nachfrage<br />

in den Tageskliniken wurden als So-<br />

fortmassnahme per 1. April, auf 0410 die<br />

ambulanten Plätze von fünf auf zehn<br />

aufgestockt. An der Geschäftsleitungssitzung<br />

Ende Juni wurde auch dem Antrag<br />

auf Ausbau Tagesklinik der Klinik für<br />

Augenkrankheiten stattgegeben. Weiter<br />

dazu dem Rückzug der HNO-Klinik aus<br />

der Station 0409 auf 0407. Einhergehend<br />

mit dieser Änderung im Oktober<br />

wurden die ambulanten Kinder von 0407<br />

in die für sie zuständigen Kliniken ausgelagert.<br />

Dies hiess für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mehrerer Stationen<br />

Veränderungen in den Rahmenbedingungen,<br />

dem Pflegeangebot sowie in<br />

der Umgestaltung von Dienstzeiten.<br />

Dank der professionellen und konstruktiven<br />

Zusammenarbeit der Stationsleitungen<br />

im Gesamtinteresse vom Haus 04<br />

verlief die Umorganisation problem- und<br />

reibungslos. Einmal mehr gelang es den<br />

Pflegenden, während einer Strukturveränderung<br />

die ganzheitliche und kompetente<br />

Betreuung der kleinen und grossen<br />

Patientinnen und Patienten im stationären<br />

und ambulanten Bereich ohne jegliche<br />

Einschränkung zu gewährleisten.<br />

Pflege Haus 06, Brustzentrum –<br />

flexibel und kreativ<br />

Alle Trends der letzten Jahre setzten sich<br />

auch im Jahr <strong>2009</strong> fort: Mehr Geburten,<br />

mehr Patienten, mehr Austritte, mehr<br />

operative Eingriffe sowie eine starke Zunahme<br />

der ambulanten Fälle. Die häufigen<br />

hektischen Zeiten im Kerngeschäft<br />

der Pflege, bedingt durch hohe Eintrittszahlen,<br />

wurden von den Pflegeteams<br />

konzentriert, kompetent und flexibel<br />

bewältigt. Positiven Einfluss hatte dabei<br />

sicher auch die Arbeit des langjährig<br />

stabilen Leitungsteams im Haus 06. Zudem<br />

konnten im Jahr <strong>2009</strong> alle offenen<br />

Stellen im Pflegedienst relativ rasch wieder<br />

besetzt werden, sodass längerdauernde<br />

Personal engpässe vermieden werden<br />

konnten.<br />

Die Begleitung und Ausbildung der<br />

vielen Lernenden aus vier unterschied-<br />

51<br />

lichen Ausbildungsgängen in der beruflichen<br />

Praxis ist weiterhin für alle Mitarbeiterinnen<br />

im Pflegedienst eine grosse<br />

Herausforderung.<br />

Die geburtshilflichen Pflegeteams setzten<br />

sich im Jahr <strong>2009</strong> weiter dafür ein, dass<br />

Mütter und ihre Kinder nach Geburt und<br />

Wochenbett nach der Entlassung aus der<br />

Frauenklinik kompetente Betreuung finden<br />

und erhalten können. So findet die<br />

POstPartale Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

(POPIZ) in Form von Workshops<br />

3- bis 4-mal pro Jahr statt mit niedergelassenen<br />

Stellen, wie z.B. Mütter- und<br />

Väter-Beratungsstellen, freiberufliche<br />

Hebammen, Familienberatungsstellen<br />

und andere. Zusätzlich wurde eine Informationsbroschüre<br />

für die erste Zeit mit<br />

Kind zu Hause entwickelt.<br />

Die Hilfe für die Pflege durch das Springerteam<br />

im ganzen Bereich des Kantonsspitals<br />

St.Gallen war auch <strong>2009</strong> umfassend<br />

und unverzichtbar. Um eine optimale<br />

Flexibilität zu erreichen, waren im<br />

Springerpool 49 Mitarbeiterinnen mit<br />

variablem Beschäftigungsgrad angestellt.<br />

Trotzdem konnte der Stellenplan von<br />

11,2 bewilligten Personaleinheiten, übers<br />

ganze Jahr gesehen, eingehalten werden.<br />

Rorschach –<br />

Ereignisse und Höhepunkte<br />

Seit Oktober <strong>2009</strong> ist das Projekt Bezugspflege<br />

auf allen Stationen des Standortes<br />

Rorschach umgesetzt. Aufgrund des<br />

letztjährigen Projekts der Evaluation des<br />

Pflegediagnostischen Prozesses wurden<br />

konkrete vertiefende Massnahmen abgeleitet.<br />

Daraus entstand in teamübergreifender<br />

Zusammenarbeit eine Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus Leitung Pflege,<br />

Pflegeberatung, Ausbildung und MitarbeiterInnen<br />

der Stationen, inklusive Führungsstufe,<br />

das Projekt «Kritisches Denken<br />

und klinische Entscheidungsfindung<br />

in der Praxis». Systematische Fallbesprechungen,<br />

Reflexionen alleine oder im<br />

Zweier-Team und verschiedene Schu-


52<br />

Departemente Pflege<br />

lungen bezüglich Kommunikation / Feedbackregeln<br />

zielen darauf hin, die Pflegekompetenzen<br />

aller Pflegenden und Auszubildenden<br />

in Rorschach zu verbessern.<br />

Um den Anforderungen der gesteigerten<br />

Zahlen von Auszubildenden im Pflegebereich<br />

gerecht zu werden, mussten die<br />

Teams intensiv geschult und über neue<br />

oder überarbeitete Ausbildungen informiert<br />

werden. Die Ausbildnerinnen haben<br />

mit grossem Elan diese Aufgabe<br />

übernommen und ihre Teams auf den<br />

neusten Stand gesetzt. Es entstand auch<br />

das Konzept «Einführung neuer Mitarbeiter<br />

als Tagesbezugspersonen» im Rahmen<br />

einer SVEB-2-Ausbildung. Die Schulung<br />

von neuem Pflegepersonal kann<br />

nun mit professionellen Hilfsinstrumenten<br />

auf allen Stationen durchgeführt<br />

werden. Das grösste Highlight in diesem<br />

Jahr für die Auszubildenden des Pflegedienstes<br />

in Rorschach war der Bezug<br />

einer eigenen Lernwohnung. Die Eröffnung<br />

und der Aufbau der medizinischen<br />

Diagnostik in Rorschach wurde eine weitere<br />

grosse Herausforderung für alle,<br />

denn ein häufiger Wechsel von den Gastroenterologen<br />

und die damit verbundene<br />

neue Arbeitsablauforganisation<br />

wurden und sind eine Herausforderung.<br />

Flawil – vielfältige Herausforderungen<br />

gemeistert<br />

Die Einführung Bezugspersonenpflege in<br />

den verbleibenden zwei Bettenstationen<br />

bildete zusammen mit den Arbeiten AGQ<br />

Pflege und der Entwicklung Pflege, insbesondere<br />

die Umsetzung des Pflegeprozesses<br />

und die Durchführung der Pflegefachgespräche,<br />

einen Schwerpunkt.<br />

Nach wie vor bedeutet die Sicherstellung<br />

der Pflege am Bett, bei steigenden Patientenfrequenzen<br />

und mit immer schwieriger<br />

werdenden Personalsituationen,<br />

eine zentrale Herausforderung. Dank der<br />

kompetenten und sehr motivierten Mitarbeitenden<br />

des Pflegedienstes und aufgrund<br />

des erweiterten Stellenplans konnten<br />

die vielfältigen Aufgaben auf hohem<br />

Qualitätsniveau erfüllt werden.<br />

Mit Freude kann festgestellt werden,<br />

dass innerhalb der laufenden Projekte<br />

eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit<br />

gelebt wurde. Erwähnenswert sind<br />

die Integrative Medizin als Pilot auf dem<br />

B1 (äussere Anwendungen wie Wickel,<br />

Kompressen, Einreibungen), die Woundcare<br />

(Mithilfe im Ausbau des stationären<br />

und ambulanten Bereiches durch die<br />

dipl. Wundexpertin) wie auch der Pilot<br />

Sturzprävention auf dem B3 (als eine von<br />

drei Stationen im ganzen Unternehmen).<br />

Daneben wurde zur Vorbereitung und<br />

Einführung der Weiterentwicklung des<br />

medizinischen Leistungsangebotes in<br />

den Teilprojekten «Integrative Medizin»<br />

und «Varizenzentrum» mitgearbeitet.<br />

Um bei veränderten Leistungsangeboten<br />

entsprechende professionelle Pflege anbieten<br />

zu können, erweitern verschiedene<br />

Pflegende ihr Wissen in Fort- und<br />

Weiterbildungen wie Komplementärmedizin,<br />

HöFa 1 Onkologie, HöFa 1 Palliative<br />

Care und im Management akuter<br />

Pflegesituationen.<br />

Anästhesiologie –<br />

Strukturelle Anpassung<br />

Der Fachbereich Operationslagerung der<br />

Neurochirurgie und der Aufwachraum<br />

der Frauenklinik wurden in die Anästhesiepflege<br />

integriert. Durch diese Organisationsveränderung<br />

sind nun alle Fachpersonen<br />

Operationslagerung unter einer<br />

Leitung zusammengefasst. Damit konnten<br />

der fachliche Austausch verbessert<br />

und Synergien im Bereich Personalführung<br />

und -planung umgesetzt werden.<br />

Gegenseitige Unterstützung bei Personalengpässen<br />

wurden somit möglich.<br />

Die Integration des Aufwachraumes der<br />

Frauenklinik ins Institut für Anästhesiologie<br />

verlief ebenfalls erfolgreich. Durch<br />

eine Anpassung des Stellenplanes an die<br />

gestiegenen Bedürfnisse und Operationszahlen<br />

wurde es zudem möglich,<br />

den Aufwachraum jeweils auch am Freitag<br />

zu öffnen.<br />

Positiv entwickelt hatte sich gegenüber<br />

dem letzten Jahr die Rekrutierungssituation.<br />

So konnten neben sehr engagierten<br />

Pflegenden für die Anästhesieweiterbildung<br />

auch mehrere erfahrene Anästhesiepflegende<br />

aus Deutschland gewonnen<br />

werden, die zu ihrem deutschen Abschluss<br />

im laufenden Jahr noch die Prüfung<br />

zum Schweizer Fähigkeitsausweis<br />

ablegen werden. Die Weiterbildungsstelle<br />

für Anästhesiepflegende leistete einen<br />

ausserordentlich grossen Beitrag bei der<br />

Ausbildung und Unterstützung der neuen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Operationsabteilungen<br />

Die sieben OP-Abteilungen des Kantonsspitals<br />

St.Gallen mussten eine Zunahme<br />

an Operationen bewältigen, was teilweise<br />

unter einer sehr angespannten<br />

Personalsituation gelungen ist. Hier ist<br />

positiv hervorzuheben, dass in Teilbereichen<br />

ein Aushelfen des OP-Pflegepersonals<br />

untereinander organisiert wurde.<br />

So konnten Personalengpässe entschärft<br />

und ein kollegiales Miteinander gefördert<br />

werden. Die Schwierigkeit, ausgebildetes<br />

Fachpersonal in der nötigen<br />

Anzahl rekrutieren zu können, wird auch<br />

als Herausforderung in das kommende<br />

Geschäftsjahr mit einfliessen. Im Bereich<br />

der Qualitätsarbeit wurde die Q-Gruppe<br />

OP-Pflege etabliert. So können nun gemeinsam<br />

fachübergreifende Standards<br />

erarbeitet und umgesetzt werden.<br />

Neben dem alltäglichen Kerngeschäft<br />

fand die Mitarbeit und Beteiligung des<br />

Kaderpersonals der OP-Pflege an den laufenden<br />

Projekten des Unternehmens<br />

statt. Dies wird auch 2010 engagiert fortgeführt.<br />

Vorwiegend zu nennen sind: OP-<br />

Management, «Team-Time-Out» (QM)<br />

und die Fortführung der Logistik 2010.<br />

<strong>2009</strong> wurde die OP-Abteilung der Hals-<br />

Nasen-Ohren-Klinik auf die «Entnahmeerfassung<br />

OP/ Logistik 2010» umgestellt.<br />

In Hinblick auf die Anbindung aller OP-<br />

Abteilungen an den geplanten Neubau


Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />

(ZSVA) konnte Rita Dix als Projektleiterin<br />

Instrumentenmanagement ab 1. September<br />

<strong>2009</strong> in den Dienst des Kantonsspitals<br />

St.Gallen treten. Ihre Aufgabe und<br />

Zielsetzung sind die umfangreichen und<br />

anspruchsvollen IST-Analysen und die<br />

Konzepterarbeitungen in enger Zusammenarbeit<br />

mit allen betroffenen Bereichen<br />

für diesen aufwendigen Veränderungsprozess.<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) –<br />

Teamorientierte Entwicklung von<br />

transkultureller Pflegekompetenz<br />

In der schweizerischen Gesellschaft spiegelt<br />

sich die Vielfalt an Sprachen und<br />

Kulturen von Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Im Bestreben, auch mit<br />

diesem Focus die Pflegequalität hochhalten<br />

zu können, wurde das Projekt<br />

«Teamorientierte Entwicklung von transkultureller<br />

Pflegekompetenz» durchgeführt.<br />

Die intensive Arbeit an der Thematik<br />

Patient mit Migrationshintergrund<br />

anhand des transkulturellen Modells<br />

sollte den Pflegefachpersonen die Sichtweise<br />

öffnen und Handlungsalternativen<br />

aufzeigen für eine gelingende Patientenbeziehung.<br />

Reale Patientensituationen<br />

wurden von den Pflegenden aufgearbeitet,<br />

insbesondere die Illness-Erklärungsmodelle<br />

– die individuellen Lebenswelten<br />

und die Selbstreflexion. Die anschliessende<br />

Evaluation des Projekts zeigte auf,<br />

dass rund 60% der Mitarbeitenden ihre<br />

Sicherheit im Umgang mit Patientinnen<br />

und Patienten mit Migrationshintergrund<br />

steigern konnten. Allen gebührt ein grosses<br />

Lob für die engagierte Teilnahme an<br />

einem anspruchsvollen Projekt. Im kommenden<br />

Jahr wird das Triage-Konzept<br />

überarbeitet und der neuen Herausforderung<br />

angepasst. Diese besteht im Aufnehmen<br />

und Betreuen von mehr als<br />

31 000 Notfallpatienten pro Jahr.<br />

Zentraler Transportdienst Pflege<br />

(ZTP) – neu mit Intranet-Auftritt<br />

Das ZTP Team erstellte im Rahmen ihrer<br />

Jahresziele den eigenen Intranet-Auftritt.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Beschreibung<br />

des Dienstleistungsangebotes,<br />

die Einsatzzeiten des Teams, Anleitungen<br />

zur Absetzung von Patiententransportaufträgen,<br />

Erwartungen zur<br />

Transportbereitschaft der Patienten und<br />

Vereinbarungen zwischen dem ZTP und<br />

einzelnen Fachbereichen. Abschliessend<br />

werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des ZTP Teams persönlich bildlich<br />

vorgestellt. Die Inbetriebnahme des<br />

Hauses 08 stellte das ZTP Team vor grosse<br />

Herausforderungen. Der ZTP ist bezüglich<br />

Arbeitsmittel darauf ausgerichtet,<br />

Patiententransporte im Hause auszuführen,<br />

mit dem elektronischen Bettenstösser<br />

via Kanalsystem. Das Haus 08<br />

kann aber nur über Terrain erreicht werden.<br />

Die Witterungsabhängigkeit und<br />

Bodenbeschaffenheit im Aussenbereich<br />

verlangt nach zusätzlichen Lösungen.<br />

2010 wird es soweit sein, dass der ZTP<br />

die Material- und Medikamententransporte<br />

ganz der Abteilung Logistik 2010<br />

übergeben kann. Seit jeher haben Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus dem<br />

Patiententransport die Material- und Medikamentenlieferungen<br />

vom Lager und<br />

der Apotheke an die Bettenstationen<br />

und Dienststellen durchgeführt. Für die<br />

engagierte Arbeitsweise und den freundlichen<br />

Kontakt zu unseren Patientinnen<br />

und Patienten und Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern gehört jedem einzelnen<br />

Teammitglied ein herzliches Danke.<br />

Dermatologie /Allergologie –<br />

weitere Lösungen werden gesucht<br />

Die Verabreichung von ärztlich verordneten<br />

Remicade-Therapien durch die Pflege<br />

Dermatologie hat konstant zugenommen<br />

und hat sich nun zu einem alltäglichen<br />

Pflegeangebot entwickelt. Im Weiteren ist<br />

die Anzahl an Lichttherapien stark angestiegen.<br />

Die Zunahme sprengte die Kapazitäten<br />

der Medizinischen Praxisassistentinnen,<br />

weshalb die Aufgabe vom Bereich<br />

Pflege übernommen wurde, ausgeführt<br />

durch eine sehr routinierte Fachfrau Ge-<br />

53<br />

sundheit (FAGE). Das Haus 31 platzt aus<br />

allen Nähten: Nachdem die Ausbaupläne<br />

für das Haus 33 gescheitert waren, suchte<br />

das Derma-Team <strong>2009</strong> mit neuem Elan<br />

und Erfolg nach einer weiteren Lösung.<br />

So konnte bereits Ende Jahr eine Baueingabe,<br />

für eine Erweiterung vor Ort, eingereicht<br />

werden. Im Jahr 2010 soll das<br />

Bauvorhaben umgesetzt werden, was<br />

dem Team einiges abverlangen und das<br />

Betriebsjahr prägen wird. Herzlichen Dank<br />

für die wertvolle Arbeit im Jahr <strong>2009</strong>.<br />

Rettungsdienst –<br />

Schwerpunkt Aus- und Fortbildung<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurde die Ausbildung der<br />

Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter<br />

den neuen Anforderungen,<br />

welche im Rahmen der Höheren Fachausbildung<br />

notwendig sind, angepasst.<br />

Neu fahren die Auszubildenden während<br />

eines Jahres als Drittpersonen mit. In dieser<br />

Zeit lernen sie zunehmend die Verantwortung<br />

für die Behandlung und<br />

Betreuung von Patienten zu übernehmen.<br />

Die Dienstplanung und die Planung<br />

der Praktika ausserhalb des eigenen Rettungsdienstes<br />

erfolgen in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Weiterbildungsstelle.<br />

Im Endausbau des neuen Ausbildungskonzeptes<br />

werden jährlich wiederkehrend<br />

vier jungen Menschen Ausbildungsplätze<br />

offeriert. Die theoretische Ausbildung<br />

erfolgt an der höheren Fachschule<br />

für Rettungsberufe in Zürich.<br />

Die rettungsdienstlichen Möglichkeiten<br />

der Patientenversorgung wurden weiter<br />

verbessert, durch die Einführung neuer<br />

Materialien und die Übermittlung von<br />

EKG-Kurven an die Fachärzte des Kantonsspitals.<br />

Durch diese Übermittlung<br />

können das Zielspital rasch festgelegt<br />

und weitere Therapien telefonisch besprochen<br />

werden. So können Rettungsdienst<br />

und Spital Hand in Hand zum<br />

Wohle der Patientinnen und Patienten<br />

arbeiten. Im Juni konnte das Team der<br />

Kantonalen Notrufzentrale (KNZ) wieder<br />

in die Räumlichkeiten der Kantonspolizei


54<br />

Departemente Pflege<br />

zurückzügeln, nachdem dort alle Umbauarbeiten<br />

abgeschlossen waren.<br />

Erneut durfte der Rettungsdienst mithelfen,<br />

einen sportlichen Grossanlass sanitätsdienstlich<br />

mit zu betreuen. Der dreitägige<br />

Gigathlon – eine Mischung aus<br />

Sportveranstaltung, Teamerlebnis und<br />

persönlicher Grenzerfahrung – wurde in<br />

der Ostschweiz durchgeführt. In fünf<br />

Disziplinen zeigten die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer von frühmorgens bis<br />

spät in die Nacht, welchen Herausforderungen<br />

sie gewachsen sind. Die Rettungsteams<br />

unterstützten den offiziellen<br />

Sanitätsdienst mit Personal, Material und<br />

Ortskenntnis und trugen so zu einem<br />

reibungslosen Ablauf des Events bei.<br />

Ausserdem bewiesen mehrere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Rettungsdienstes<br />

als Teilnehmer ihre Fitness.<br />

Die wiederum auf kantonaler Ebene<br />

durchgeführten rettungsdienstlichen<br />

Fortbildungen zeigen den Willen zur<br />

überregionalen Zusammenarbeit. Diese<br />

Zusammenarbeit wird im nächsten Jahr<br />

intensiviert.<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung –<br />

ein Abschied und viel Neues<br />

Ein bedeutender Event war die Verabschiedung<br />

der beiden traditionsreichen<br />

Gesundheits- und Krankenpflegeschulen,<br />

Theodosianum und Ostschweizer<br />

Kinderspital. Beide Schulen haben im<br />

Herbst <strong>2009</strong> ihre Tore geschlossen, somit<br />

ging die Ära der DN-II-Schulen endgültig<br />

zu Ende. Die ausgezeichnete und langjährige<br />

Zusammenarbeit wurde mit einer<br />

gebührenden Feier beendet.<br />

Kaum hatten im Juli 09 die Fachfrauen<br />

und -männer Gesundheit (FaGe) ihre<br />

dreijährige Grundausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen, starteten im August bereits<br />

wieder 91 neue FaGe mit ihrer beruflichen<br />

Ausbildung. Die hohe Anzahl<br />

von durchschnittlich 90 FaGe-Auszubildenden<br />

pro Jahr und die Umsetzung der<br />

revidierten Bildungsverordnung stellten<br />

eine grosse Herausforderung für alle an<br />

der Ausbildung Beteiligten dar. Die Neuausrichtung<br />

in Form einer kompetenzorientierten<br />

Ausbildung bedingte einige<br />

strukturelle Umstellungen auf den Stationen<br />

und zusätzliches Personal bei den<br />

Fachverantwortlichen im Bereich FaGe.<br />

Erstmalig starteten im November 09 angehende<br />

Pflegefachfrauen und -männer<br />

ihre Ausbildung im verkürzten Modus<br />

von 2 ½ Jahren, vorausgehend haben<br />

alle eine FaGe-Ausbildung abgeschlossen.<br />

Im Pilot «strukturiertes Praxisjahr<br />

zur Erlangung der Fachmaturität Gesundheit»<br />

haben 5 Praktikantinnen gestartet.<br />

Im Dezember 09 hat das Kantonsspital<br />

St.Gallen die Anerkennung als<br />

Ausbildungsbetrieb auf Stufe Höhere<br />

Fachschule Pflege erhalten. Diese Anerkennung<br />

erfolgte nach einem aufwändigen<br />

Verfahren, das von zwei betriebsunabhängigen<br />

Expertinnen durchgeführt<br />

wurde. Die Integration der neu<br />

auf HF-Stufe angesiedelten Ausbildung<br />

zur Rettungssanitäterin, zum Rettungssanitäter<br />

ist in vollem Gange. Die vier<br />

Auszubildenden Rettungssanitätrer, davon<br />

zwei Frauen, besuchen die Berufsschule<br />

in Zürich. Im Ausbildungsbereich<br />

der Operationsfachpflege läuft das Anerkennungsverfahren.<br />

Seit dem Start der Ausbildung für Ausbildnerinnen<br />

und Ausbildner SVEB<br />

(Schweizerischer Verein für Erwachsenenbildung)<br />

Zertifikat-Stufe am 1. September<br />

2007 haben 34 Teilnehmerinnen,<br />

davon 12 externe, erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die neue Berufsbildungssystematik<br />

fordert diesen Abschluss in allen<br />

Ausbildungsbereichen. Im Juli wurde der<br />

letzte HöFa-1-Kurs in Krankenpflege und<br />

im Oktober der letzte HöFa-1-Kurs in<br />

Onkologiepflege mit einer Abschluss feier<br />

beendet. Die Weiterbildung in Onkologiepflege<br />

wird bereits seit Oktober 2008<br />

als Nachdiplomstudiengang an geboten.<br />

Für die Weiterbildungen in Anästhesie-<br />

pflege, Intensivpflege und Notfallpflege<br />

wurde der Rahmenlehrplan im Juli <strong>2009</strong><br />

in Kraft gesetzt.<br />

Entwicklung Pflege –<br />

interprofessionell, lösungsorientiert,<br />

wertschöpfend<br />

In der Entwicklung Pflege stand das Jahr<br />

<strong>2009</strong> unter dem Zeichen der interprofessionellen<br />

Zusammenarbeit. Das gemeinsame<br />

Arbeiten an kontinuierlichen Optimierungen<br />

und Erneuerungen schafft die<br />

Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven,<br />

Meinungen und Vorschläge zu berücksichtigen,<br />

und fördert die internen<br />

Netzwerke. Fachpersonen der Pflege arbeiteten<br />

in Projekten, wie Aufbau einer<br />

interdisziplinären Koordinationsstelle für<br />

Schmerztherapie, Integrative Medizin in<br />

der Palliativ Care Spital Flawil und Patientenedukation<br />

auf der Hämodialyse<br />

und Kardiologie, mit. Auf zwei Pilotstationen<br />

wurden in interprofessionellen<br />

Workshops die bestehenden Prozesse im<br />

Verpflegungsmanagement auf den Bettenstationen<br />

analysiert, Verbesserungspotenziale<br />

identifiziert und eine Umsetzungsplanung<br />

erstellt, welche nun<br />

schrittweise realisiert wird. Dieser Pilot<br />

dient der Einführung eines patientenzentrierten<br />

Verpflegungsmanagements auf<br />

allen Bettenstationen. Die Strategie zur<br />

Sturzprävention Risikoerkennung / Screening<br />

wurde auf drei Bettenstationen erfolgreich<br />

erprobt. Sie wird nun auf allen<br />

andern Bettenstationen der drei Häuser<br />

mit der höchsten Anzahl Stürze implementiert<br />

werden. Eine Evidenzabklärung<br />

zur trockenen bzw.. angefeuchteten<br />

Sauerstoffverabreichung wurde abgeschlossen<br />

und entsprechende Empfehlungen<br />

wurden ausgearbeitet. Die Veranstaltungen<br />

Refresher Qualitätsmanagement<br />

und -sicherung in der Pflege<br />

wurden im Hinblick auf das Überwachungsaudit<br />

der sanaCERT suisse rege<br />

besucht. Das Projekt zur teamorientierten<br />

Entwicklung von transkultureller Pflegekompetenz<br />

auf der Zentralen Notfallaufnahme<br />

konnte erfolgreich abgeschlossen


werden. Die 6. Auflage des Handbuchs<br />

Anwendung ätherischer Öle in der Pflege<br />

ist erschienen und entführt in die Welt<br />

der wohltuenden Düfte.<br />

Informatik Pflege –<br />

Projektarbeit im Focus<br />

Das kantonale Projekt «Patientenmanagementsystem<br />

(PMS)» dominierte die<br />

Arbeit der Abteilung Informatik im Departement<br />

Pflege vor allem durch die<br />

Teilprojektleitung für die pflegerische<br />

Dokumentation. Grobkonzeptionen für<br />

die Module Kurve und Medikation wurden<br />

erarbeitet und stehen vor der Ausformulierung<br />

zu Detailkonzepten.<br />

Im Bereich LEP ® konnte eine Grobkonzeption<br />

zum künftigen Controlling und<br />

der damit verbundenen Weiterentwicklung<br />

formuliert werden. Erste Umsetzungsschritte<br />

sind geplant. Die Mitarbeitenden<br />

sollen vermehrt im Umgang<br />

mit der Erfassung sowie der Auswertung<br />

der Daten sensibilisiert werden.<br />

Die Mitarbeit in und die Leitung von Projekten<br />

sind ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Arbeit in der Informatik im Departement<br />

Pflege. Beispiel dafür sind das Verpflegungsmanagement,<br />

das Druckeroutsourcing<br />

und das Projekt «LEP-Controlling».<br />

Das Projekt «Wissensmanagement im<br />

Departement Pflege» führt die im letzten<br />

Jahr gestartete Analyse im Bereich der<br />

Wissensplattformen fort. In Erarbeitung<br />

ist eine Strategie zur Nutzung der Wissensplattformen.<br />

Diese wird Bestandteil<br />

einer künftigen Wissensmanagement-<br />

Strategie sein. Die Informatik Pflege ist<br />

in diesem Zusammenhang auch am Projekt<br />

«Service eLearning-H» und an der<br />

Vorbereitung des Projekts «Intranet» des<br />

KSSG unter der Leitung des SSC-IT beteiligt.<br />

Der in die Jahre gekommene Internet-<br />

Auftritt des Departements Pflege wird<br />

mit dem Wechsel auf eine neue Web-<br />

Plattform grundsätzlich erneuert. Dazu<br />

formuliert eine Arbeitsgruppe, in der<br />

auch die externe Sicht auf das KSSG<br />

sichergestellt ist, die konzeptionellen<br />

und inhaltlichen Grundlagen. Der neue<br />

Auftritt wird im Frühling 2010 aufgeschaltet.<br />

Im Dienste eines Mitmenschen –<br />

der wertvolle Freiwilligendienst<br />

Am 1. Februar <strong>2009</strong> durfte der IDEM-<br />

Freiwilligendienst die neuen, hellen<br />

Räumlichkeiten im Haus 04 beziehen.<br />

Der Umbau wurde nach den Bedürfnissen<br />

der IDEM gestaltet. Er ist durch und<br />

durch gelungen. Die Freiwilligen schätzen<br />

die zentrale Lage und können so sehr<br />

effizient ihren vielen verschiedenen Tätigkeiten<br />

nachgehen. Im Jahr <strong>2009</strong> waren<br />

191 Freiwillige am Kantonsspital<br />

St.Gallen tätig. Mit viel Freude und Motivation<br />

durften sie zahlreiche Aufgaben<br />

erfüllen. Die freundliche und zuvorkommende<br />

Art der IDEM-Mitarbeiterinnen<br />

und -Mitarbeiter ist für das Spital unbezahlbar.<br />

Allen Freiwilligen gebührt ein<br />

herzliches Dankeschön für ihren unermüdlichen<br />

Einsatz für die Patientinnen<br />

und Patienten.<br />

55


56<br />

Departemente Betrieb & Infrastruktur<br />

Organisatorische Anpassungen<br />

zum Wohle der Kunden<br />

Das Departement Betrieb & Infrastruktur bildet das infrastrukturelle Rückgrat des Kantonsspitals St.Gallen<br />

und ist daher verpflichtet, optimale Voraussetzungen für die Entwicklungen in der Medizin und Pflege zu<br />

schaffen.<br />

Durch die permanent wachsende Komplexität und die veränderten Bedürfnisse müssen auch die Dienstleistungen<br />

und die Organisation des Querschnittdepartements B&I überprüft und bei Bedarf angepasst<br />

werden. Vor diesem Hintergrund wurde die Zentrale Sterilgüteraufbereitungsabteilung (ZSVA) zur eigenständigen<br />

Abteilung entwickelt und die ehemalige Abteilung Hotellerie in die zwei neugeschaffenen<br />

Abteilungen Gastronomie und Hauswirtschaft aufgeteilt.<br />

Durch diese Neuorganisation können die Kundenbedürfnisse noch besser und vor allem schneller angegangen<br />

werden und die Dienstleistungen professionalisiert und erweitert werden.<br />

Departement<br />

Betrieb & Infrastruktur<br />

Leitung<br />

Guido Bucher (bis Mai <strong>2009</strong>)<br />

Thomas Sojak<br />

Gastronomie<br />

Wolfgang Pierer<br />

Hauswirtschaft<br />

Thomas Sojak<br />

Logistik<br />

Jürg Schiesser<br />

Projekt Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie<br />

Christof Stäheli<br />

Qualitätsbeauftragter<br />

Norbert Rädler<br />

Technischer Dienst<br />

Urs Müller<br />

Zentrale Sterilgutversorgungs abteilung<br />

Brigitte Kammerlander<br />

Gastronomie – Trendige Konzepte<br />

führen zu Umsatzwachstum<br />

Im März <strong>2009</strong> wurde mit dem Restaurant<br />

«seasons» ein komplett neues Verpflegungskonzept<br />

eröffnet, welches sich an<br />

den Verpflegungstrends der heutigen<br />

Zeit ausrichtet. Ein grosses Salatbuffet<br />

mit über 16 verschiedenen Salaten, diverse<br />

spezielle Sandwiches, frisch geschnittene<br />

Früchte sowie ein Getränkeangebot,<br />

welches sich den Bedürfnissen<br />

der Gäste anpasst, zeichnet dieses seit<br />

dem ersten Tag sehr erfolgreiche Konzept<br />

aus.<br />

Im Spital Rorschach wurde die Cafeteria<br />

«le Bistro» mit einem Neuauftritt wie<br />

auch mit einem neuen Bestuhlungskonzept<br />

ausgestattet. Ebenfalls wurde im<br />

Juni <strong>2009</strong> ein weiterer Schritt zur Patientenzufriedenheit<br />

getätigt, indem die Essenszeiten<br />

für Patienten den gewohnten<br />

Zeiten von zu Hause angepasst wurden.<br />

Zum dritten Mal in Folge hat die Gastronomie<br />

am jährlichen St.Galler Genusstag<br />

teilgenommen und ihr schon sehr bekanntes<br />

sowie allerseits beliebtes Birchermüsli<br />

(3500 Stk.) abgegeben.<br />

Auch dieses Jahr wurde in allen Restaurants<br />

durch kulinarische Sonderwochen,<br />

zusätzliches Raumangebot und eine<br />

massive Steigerung der Zahl von Banket-<br />

ten und Sonderveranstaltungen eine<br />

Umsatzsteigerung von über 10 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr erreicht. Dieses<br />

Ergebnis stellt eine grosses Wertschätzung<br />

für die ganze Gastronomie dar, ist<br />

aber gleichzeitig eine Verpflichtung, den<br />

Dienstleistungs- und Qualitätsgedanken<br />

konsequent zu leben und zu verbessern,<br />

damit den hohen Erwartungen Genüge<br />

getan werden kann.<br />

Im Rahmen der Neuorganisation des Departements<br />

wurden in Flawil und in Rorschach<br />

die Restaurationen neu den vor<br />

Ort tätigen Küchenchefs unterstellt. Für<br />

die Position des Abteilungsleiters Gastronomie<br />

konnte der langjährige Kadermitarbeiter<br />

und Gastroprofi Wolfgang Pierer<br />

gewonnen werden.<br />

Hauswirtschaft –<br />

Freundlichkeit und Professionalität<br />

als gemeinsamer Nenner<br />

In der Abteilung Hauswirtschaft ist ein<br />

bunter Strauss von Dienstleistungen zusammengefasst.<br />

Neben der Reinigung<br />

und der Wäscheversorgung an den drei<br />

Standorten beinhaltet dieser Bereich<br />

auch die Auskunft mit der Telefonzentrale<br />

und das Logierwesen mit über 250<br />

Personalzimmern. Trotz dieser Breite und<br />

Vielfalt der Aufgaben verbindet alle Mitarbeitenden<br />

die Maxime, dass Freund-


lichkeit und Professionalität jeden Tag<br />

gelebt werden müssen, um eine echte<br />

Kundenorientierung zu gewährleisten.<br />

In der Reinigung wurden durch ein internes<br />

Auditsystem die Leistungen auf allen<br />

Stationen überprüft und entsprechende<br />

Optimierungsmassnahmen eingeführt.<br />

Dabei ist zu betonen, dass die Synergien<br />

auch zwischen den drei Spitalstandorten<br />

intensiv genutzt werden. Auch im Bereich<br />

der Wäscheversorgung stellt die<br />

sich ständig verändernde Spitallandschaft<br />

immer wieder neue Herausforderungen<br />

dar, welche mit grossem Einsatz<br />

gemeistert werden.<br />

Logistik – Projekt LOGISTIK 2010<br />

gewinnt Swiss Logistics Award <strong>2009</strong><br />

Nach rund einem Jahr produktiver Nutzung<br />

sind die neuen Prozesse und Systeme,<br />

aber auch die Organisation in den<br />

drei Spitälern sehr gut etabliert; das Ganze<br />

hat sich eingespielt und bringt den<br />

erwarteten Nutzen.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> standen mit Projektstufe 2<br />

die Vorbereitung und Umsetzung der<br />

integrierten und automatisierten Prozesse<br />

zu den wichtigsten Lieferanten<br />

sowie die Konsolidierung der Organisation<br />

und des bisher Erreichten im Zentrum.<br />

Ebenso wurde der Rollout der<br />

Reorganisation dezentraler Läger vorangetrieben;<br />

dieser wird im Jahr 2010 weitergeführt.<br />

Der effizienten, kostenoptimierten Beschaffung<br />

medizinischer Güter kommt<br />

bei gleichzeitiger Beibehaltung eines hohen<br />

Qualitätsniveaus der Produkte und<br />

Dienstleistungen immer grössere Bedeutung<br />

zu. Zu diesem Zweck hat das Kantonsspital<br />

St.Gallen die Anstrengungen<br />

verstärkt, aktiv an der Gestaltung einer<br />

überregionalen Einkaufs-Kooperation<br />

mitzuarbeiten. Ab Januar 2010 wird es<br />

Mitglied einer solchen Kooperation sein<br />

und sukzessive mit den beteiligten Kooperationspartnern<br />

die Optimierungspotenziale<br />

nutzen und die Beschaffungskosten<br />

optimieren.<br />

Höhepunkt des Jahres <strong>2009</strong> war zweifelsfrei<br />

die Auszeichnung mit dem Swiss<br />

Logistics Award <strong>2009</strong>. Dieser im Bereich<br />

Logistik und Supply Chain Management<br />

von einer Fachjury jährlich verliehene<br />

Preis geniesst einen sehr hohen Stellenwert<br />

und zeichnet Prozess und Logistiklösungen<br />

mit hohem Innovationsgehalt<br />

sowie markt- und volkswirtschaftlich relevantem<br />

Nutzen aus. Die Verleihung<br />

dieses Preises erfolgte auch unter dem<br />

Aspekt der Vorreiterrolle des Kantonsspitals<br />

St.Gallen in Bezug auf eine zukunftsgerichtete<br />

Spitallogistik und wegweisende<br />

Lösung für die ganze Branche.<br />

Der Abschluss der Konzeptions- und Planungsphase<br />

Erweiterungsbau Haus 24<br />

für das neue Logistikcenter bildete einen<br />

weiteren Schwerpunkt und Meilenstein<br />

im abgelaufenen Jahr.<br />

57<br />

Technischer Dienst – es wird gebaut!<br />

Sowohl in den Gebäuden des Kantonsspitals<br />

St.Gallen als auch auf dem Areal<br />

ist eine rege Bautätigkeit gut sichtbar.<br />

Kaum ein Monat, in dem nicht in auf<br />

irgendeiner Etage ein kleiner oder grösserer<br />

Umbau zu beobachten ist. Das Angebot<br />

der einzelnen Kliniken ist permanent<br />

in Bewegung, und so sind immer<br />

wieder neue Installationen und bauliche<br />

Anpassungen gefragt. Für den Technischen<br />

Dienst (TD) bedeutet dies, dass<br />

neben dem Alltag und der damit verbundenen<br />

Sicherstellung des Betriebs die<br />

steigende Anzahl an Projekten eine zusätzliche<br />

Herausforderung ist.<br />

Auf dem Areal des Kantonsspitals in<br />

St.Gallen waren im vergangenen Jahr<br />

zwei Grossbaustellen zu beobachten.<br />

Der Rohbau für das neue Gebäude der<br />

Institute Pathologie und Rechtsmedizin<br />

kam ausserordentlich gut voran und die<br />

zukünftige Gestalt des markanten Gebäudes<br />

kann bereits erkannt werden.<br />

Ebenfalls im Zeitplan befindet sich die<br />

Sanierung des ehemaligen Personalhauses<br />

Haus 57, Schlössli II, welches<br />

künftig als Bürohaus genutzt wird.


58<br />

Ausserhalb des Spitalareals konnte in<br />

St.Gallen eine Liegenschaft als Rechenzentrum<br />

langfristig gemietet werden. Die<br />

notwendigen technischen Anpassungen<br />

wurden gemeinsam durch den TD und<br />

das SSC-IT vorgenommen. Ebenfalls ausserhalb<br />

des Areals kommt der neue<br />

Standort der REA 2000 zu liegen. Der TD<br />

hat die neuen Räume an der Fürstenlandstrasse<br />

100 den Bedürfnissen des REA-<br />

Teams angepasst und der Vorgaben entsprechend<br />

ausgestattet.<br />

Aus Sicht der Medizintechnik gab es<br />

<strong>2009</strong> neben zahlreichen kleineren Vorhaben<br />

auch zwei Grossprojekte, welche<br />

dank einer detaillierten Planung und der<br />

konstruktiven Zusammenarbeit aller Betroffenen<br />

termingerecht und erfolgreich<br />

verwirklicht werden konnten. Im Institut<br />

für Kardiologie konnte Anfang Jahr ein<br />

zweites Herzkatheterlabor eingeweiht<br />

werden. Diese Einrichtung benötigt nicht<br />

nur einen aufwändigen Gerätepark, sondern<br />

stellt auch besondere Anforderungen<br />

an die Räumlichkeiten. Anfang<br />

Dezember konnte nach fast einjähriger<br />

Bauzeit der dritte Magnetresonanztomograph<br />

(MRI) im Institut für Radiologie in<br />

Betrieb genommen werden. Damit der<br />

laufende Betrieb so wenig wie möglich<br />

gestört wurde, war eine umfassende Ablaufplanung<br />

und eine sorgfältige Kommunikation<br />

bezüglich der einzelnen Bauschritte<br />

unabdingbar. Die komplexe<br />

technische und räumliche Einbindung<br />

sowie der aufwändige Einbau stellten<br />

das ganze Team vom TD vor grosse Herausforderungen,<br />

welche erfolgreich<br />

gemeistert wurden.<br />

Gleich vier Pensionierungen von langjährigen<br />

Mitarbeitern führten zu einer merklichen<br />

Verjüngung des TD, stellten aber<br />

auch hohe Ansprüche an die Know-how-<br />

Sicherung innerhalb des Betriebs.<br />

Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />

– Im Zeichen der Weiterentwicklung<br />

Auf dem Gebiet der Sterilisation fand in<br />

den letzten Jahren eine starke Entwicklung<br />

statt, die bei Weitem noch nicht<br />

abgeschlossen ist. Die Optimierung der<br />

Prozesse verlangte nach einer Anpassung<br />

der Aufbauorganisation. Auf den 1. Januar<br />

<strong>2009</strong> wurde die Zentrale Sterilgutversorgung<br />

aus der Logistik herausgelöst<br />

und erhielt den Status einer Abteilung<br />

(ZSVA). Damit wurde eine wichtige Voraussetzung<br />

zur Weiterentwicklung geschaffen.<br />

Die Sterilisationsabteilungen müssen für<br />

die Wiederaufbereitung von Sterilgütern<br />

die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Das<br />

erfordert nebst entsprechender Infrastruktur<br />

und qualifiziertem Personal ein<br />

zertifiziertes Qualitätsmanagement.<br />

Nach der Erstzertifizierung im Jahr 2006<br />

erfolgte im August <strong>2009</strong> die erfolgreiche<br />

Rezertifizierung nach ISO 9001:2008 sowie<br />

ISO 13485:2003. Der Auditbericht<br />

bestätigt eine konsequente Normerfüllung<br />

und hält fest, dass das Qualitätsmanagementsystem<br />

nicht nur unterhalten,<br />

sondern auf allen Stufen gelebt wird. Das<br />

Zertifikat gilt nun für weitere drei Jahre<br />

und ermöglicht, Dienstleistungen im Bereich<br />

Sterilgutversorgung für Dritte zu<br />

erbringen. Neben der Operationsabteilung<br />

des Hauses 03 werden auch das<br />

Spital Altstätten und die Geriatrische Klinik<br />

mit Sterilgütern versorgt.<br />

Im Rahmen der Erweiterung des Hauses<br />

24 als Logistikzentrum des Kantonsspitals<br />

St.Gallen mit der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung,<br />

der Kantonsapotheke<br />

und der zentralen Logistik ist geplant,<br />

alle dezentralen Sterilisationsanlagen<br />

des Spitalverbundes Kantonsspital<br />

St.Gallen aufzuheben und ab 2012 in der<br />

neuen ZSVA zusammenzuführen. Auch<br />

die Spitalregion Rheintal Werdenberg<br />

Sarganserland und Fürstenland Toggenburg<br />

werden künftig ihre Sterilgüter<br />

zent ral aus St.Gallen beziehen.


Finanzen<br />

59


60<br />

Departemente Finanzen<br />

Qualität dank rezertifiziertem<br />

Managementsystem<br />

Im Sommer <strong>2009</strong> konnte das Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2008 des Departements Finanzen<br />

nach den drei ersten operativen Jahren rezertifiziert werden. Nach dieser erfolgreichen Re-Zertifizierung<br />

wurde die Integration des internen Kontrollsystems in den ISO-Prozess an die Hand genommen.<br />

Bei vielen Projekten wirkt bereits die bevorstehende Einführung von SwissDRG. Dabei ist es von unschätzbarem<br />

Vorteil, dass Mitarbeitende des Kantonsspitals St.Gallen in diversen schweizerischen Gremien<br />

(eKarus, Einführungsverträge SwissDRG) vertreten sind und Inputs geben können.<br />

Insgesamt war das Jahr von einer ausserordentlichen Stabilität prozessual als auch personell geprägt.<br />

Die Fortschritte der Vorjahre konnten weiter konsolidiert und gefestigt werden. Diese Entwicklung ist nur<br />

dank den motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich.<br />

Departement Finanzen<br />

Leitung<br />

René Thurnheer<br />

Aufnahme-Management<br />

Flavia Müller<br />

Tarif- und Leistungswesen<br />

Gabriela Scheiwiller<br />

Rechnungswesen<br />

Andreas Dörig<br />

Controlling<br />

Roger Weishaupt<br />

Projekte und Entwicklung<br />

Andreas Hilber<br />

Managementsupport / Honorare<br />

Roland Buschor<br />

Aufnahme-Management –<br />

Datenharmonisierung<br />

Im vergangenen Jahr wurde mit verschiedenen<br />

Projekten die Basis zu einer kantonsweiten<br />

Patienten-Datenharmonisierung<br />

gelegt. Einerseits soll zukünftig der Patient<br />

im Kanton St.Gallen nur einmalig geführt<br />

werden, andererseits wurden diverse Vorbereitungsarbeiten<br />

zur Einführung der<br />

Patienten-Versichertenkarte lanciert.<br />

Tarif- und Leistungswesen –<br />

Routineprozesse<br />

Durch bestehende Tarifverträge konnten<br />

im Jahr <strong>2009</strong> die Prozesse rund um die<br />

Fakturierung und Debitorenbewirtschaftung<br />

in gewohnter Routine abgewickelt<br />

werden. Als neuer Prozess können nun<br />

die ausserkantonalen Kostengutsprachen<br />

mit den Kantonsärzten elektronisch abgewickelt<br />

werden. Dies ist für die spätere<br />

Sicherstellung des Zahlungseinganges<br />

ein nicht mehr wegzudenkendes Instrument.<br />

Rechnungswesen – Stabilität<br />

Hauptaufgabe des Rechnungswesens ist<br />

die Führung der Bücher des Kantonsspitals<br />

St.Gallen. Es ist unerlässlich, eine<br />

moderne, effiziente Debitorenbewirtschaftung<br />

zu betreiben. Deshalb wurde<br />

im Jahr <strong>2009</strong> ein neues Inkasso-Tool,<br />

welches ein Modul unseres Administrativ-Systems<br />

SAP ist, eingeführt.<br />

Controlling – Kontinuität<br />

Das Jahr stand ganz im Zeichen eines neu<br />

angepassten monatlichen Reportings.<br />

Die Auswertungen erfolgen neu fast ausschliesslich<br />

automatisiert aus einem weiteren<br />

SAP-Tool (SAP Business Warehouse<br />

«SAP BW»). Diese Prozessverbesserung<br />

ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem<br />

elektronischen Reporting für die internen<br />

Kunden.<br />

Projekte und Entwicklung –<br />

Unterstützung<br />

Auch im vergangenen Jahr konnte im<br />

Gesamtprojekt PMS mitgearbeitet werden.<br />

Im Weiteren haben wir mit der Spezifikation<br />

des Teilprojekts Leistungserfassung<br />

begonnen. In weiteren Projekten<br />

wie e-Rechnungen im Lieferanten- und<br />

Logistikbereich wurde aktiv mitgearbeitet.<br />

Seit diesem Jahr wird eine Ansprechstelle<br />

für Projekte angeboten.<br />

Managementsupport / Honorare –<br />

Planungsqualität<br />

Eine der Hauptaufgaben war die Re-<br />

Zertifizierung, für die der Bereich Managementsupport<br />

/ Honorare hauptverantwortlich<br />

war. Diese Aufgabe wurde<br />

glänzend gelöst. Die kommenden Prozessveränderungen<br />

in Bezug auf Swiss-<br />

DRG / PMS können nun mit aller Sorgfalt<br />

vorbereitet werden.


Finanzkommentar<br />

61<br />

Ergebnis<br />

Das Geschäftsjahr schliesst mit einer Globalkreditunterschreitung (Gewinn) von TCHF 3 242 ab. Dies liegt über dem budgetierten<br />

Gewinn von TCHF 2 050. Die gesamten Erträge stiegen um 6,9 % auf TCHF 644 704 an. Demgegenüber stiegen die<br />

gesamten Aufwände zum Vorjahr um 6.7 % auf TCHF 641 462 an. Insgesamt wurde das Betriebsergebnis vor Abschreibungen<br />

(EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um TCHF 4 732 erhöht.<br />

Geschäftsgang <strong>2009</strong> im Vergleich zu 2008<br />

<strong>2009</strong> 2008 Abweichung<br />

Jahresergebnis in TCHF 3 242 2 703 47,4%<br />

Durchschnittlich verfügbare Betten (ohne Säuglingsbetten) 857 860 - 0,3%<br />

Bettenbelegung (ohne Säuglinge) 89,6% 90,1% - 0,6%<br />

Anzahl Patientenaustritte stationär 34 677 33 316 4,1%<br />

– davon Anteil an Halbprivat- und Privatpatienten 23,4% 24,1% - 2,9%<br />

Anzahl Pflegetage stationär 275 411 275 659 - 0,1%<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 7,9 8,3 - 0,3%<br />

Erträge stationär in TCHF 261 365 255 269 2,4%<br />

Erträge ambulant in TCHF 151 270 141 197 7,1%<br />

Erträge Kanton in TCHF 195 308 177 063 10,3%<br />

Erträge netto in TCHF 644 475 603 080 6,9%<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare in TCHF - 365 568 - 339 639 7,6%<br />

Ø Personaleinheiten ohne Auszubildende / Fremdfinanzierte 3 145 3 015 4,3%<br />

Medizinischer Bedarf in TCHF - 127 228 - 123 656 2,9%<br />

Die Erträge stationär steigen gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % auf TCHF 261 365. Dies ist zum einen auf verschiedene Tariferhöhungen,<br />

zum anderen auf die Einführung der Kurzlieger zurückzuführen. Der Effekt der Tariferhöhung bleibt für das<br />

Unternehmen insgesamt erfolgsneutral, da dieser Mehrertrag einer Verschiebung der Erträge Kanton zu den Erträgen stationär<br />

bedeutet. Die Anzahl der Austritte stieg um 1 361 auf 34 677 Austritte (davon 1 599 Kurzlieger).<br />

Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher neu für die Berichtsperiode<br />

bei CHF 0.82 (bisher CHF 0.80) pro Taxpunkt liegt. Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag um<br />

7,1 % gesteigert werden. Das Wachstum bei den Tarmed-Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen<br />

Tarmed-Leistungen zurückzuführen. Da immer mehr Dienstleistungen für Dritte erbracht werden, erhöhen sich die übrigen<br />

Erträge um TCHF 7 034 gegenüber dem Vorjahreswert. Die Erträge Kanton liegen aufgrund der oben beschriebenen Tariferhöhungen<br />

mit TCHF 195 308 um rund TCHF 9 492 unter dem Budgetwert.<br />

Auf der Aufwandseite liegt der Personalaufwand ohne Arzthonorare mit TCHF 365 568 um rund TCHF 4 522 unter dem<br />

Budgetwert. Der Personalbestand ohne Auszubildende, ohne Dienstleister Dritte und ohne Fremdfinanzierte liegt bei 3 096<br />

Personaleinheiten. Der übrige Aufwand liegt mit einem Zuwachs von 6,3 % unter der wachstumsbedingten Steigerung<br />

der Erträge, was auf eine restriktive Ausgabenpolitik zurückzuführen ist. Die Erhöhung des medizinischen Bedarfs von rund<br />

TCHF 3 600 ist mehrheitlich auf den erhöhten Verbrauch von Implantationsmaterial zurückzuführen.


62<br />

Departemente Finanzen<br />

Bilanz per 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2009</strong> 2008<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel 1 4 801 3 702<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 81 617 92 145<br />

- Delkredere 2 - 4 761 - 3 725<br />

Übrige Forderungen 1 082 1 845<br />

Warenvorräte 3 8 929 8 569<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 4 17 293 16 691<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 7 062 8 896<br />

Umlaufvermögen 116 024 128 124<br />

Finanzanlagen 6 p . m . p . m .<br />

Sachanlagen 7, 8 83 123 73 891<br />

Sachanlagen in Leasing 7, 8 2 776 1 864<br />

Anlagevermögen 85 899 75 755<br />

Aktiven 201 922 203 879<br />

Passiven<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9 36 539 43 088<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 10 6 632 3 300<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 11 27 092 25 583<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton 12 34 107 38 621<br />

Rückstellungen 13 11 061 9 907<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 115 431 120 499<br />

Langfristige Darlehen Kanton 14 25 000 25 000<br />

Fonds und Stiftungskapital 15 14 588 13 358<br />

Patientenfonds 16 4 886 4 962<br />

Langfristiges Fremdkapital 44 475 43 320<br />

Fremdkapital 159 906 163 819<br />

Dotationskapital 32 660 32 660<br />

Gesetzliche Pflichtreserven 3 090 2 699<br />

Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 024 1 999<br />

Jahresergebnis 3 242 2 703<br />

Eigenkapital 17 42 016 40 061<br />

Passiven 201 922 203 879


Erfolgsrechnung 1 . Januar bis 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2009</strong> 2008<br />

Erträge stationär 261 365 255 269<br />

Erträge ambulant 151 270 141 197<br />

Erträge übrige 39 195 32 161<br />

Erträge Kanton 195 308 177 063<br />

Erträge brutto 647 139 605 691<br />

Ertragsminderungen - 2 664 - 2 610<br />

Erträge netto 18 644 475 603 080<br />

Besoldungsaufwand - 313 207 - 292 097<br />

Sozialleistungen - 42 439 - 38 688<br />

Personalnebenkosten - 9 922 - 8 854<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare - 365 568 - 339 639<br />

Arzthonorare - 32 215 - 31 556<br />

Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 067 - 2 003<br />

Arzthonorare mit Sozialleistungen - 34 282 - 33 559<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren 19 - 399 850 - 373 198<br />

Medizinischer Bedarf 20 - 127 228 - 123 656<br />

Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung 21 - 22 910 - 21 295<br />

Sonstiger Betriebsaufwand 22 - 67 132 - 62 309<br />

Übriger Aufwand - 217 271 - 207 260<br />

Personal- und Sachaufwand - 617 120 - 580 458<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA) 27 354 22 622<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 7,8 - 22 276 - 17 537<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) 5 079 5 085<br />

Zinsaufwand Kantonsdarlehen 14 - 1 147 - 1 412<br />

Übriger Finanzaufwand - 403 - 868<br />

Finanzertrag 73 70<br />

Finanzergebnis 23 - 1 477 - 2 210<br />

Betriebsergebnis 3 602 2 874<br />

Neutraler Aufwand - 516 - 994<br />

Neutraler Ertrag 157 823<br />

Neutraler Erfolg 24 - 359 - 171<br />

Jahresergebnis 3 242 2 703<br />

63


64<br />

Departemente Finanzen<br />

Geldflussrechnung Kantonsspital St . Gallen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2009</strong> 2008<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (operativer Cash Flow)<br />

Jahresergebnis 3 242 2 703<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 22 276 17 537<br />

Direktabschreibungen auf Sachanlagen < TCHF 3 7 528 6 542<br />

Bildung Rückstellungen 1 154 543<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens 34 201 27 325<br />

Veränderung der Forderungen inkl . Delkredere 12 327 85<br />

Veränderung der noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten - 601 - 16 236<br />

Veränderung der Warenvorräte - 360 - 435<br />

Veränderung der Aktiven Rechnungsabgrenzung 1 834 6 319<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen - 6 549 10 801<br />

Veränderung der kurzfristige Verbindlichkeiten 2 377 - 5 065<br />

Veränderung der Passive Rechnungsabgrenzung 1 510 17 448<br />

Geldzufluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cash Flow) 25 44 737 40 240<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Investitionen von Sachanlagen - 33 151 - 27 559<br />

Investitionen von Sachanlagen < TCHF 3 - 7 528 - 6 542<br />

Devestition von Sachanlagen 732 747<br />

Geldabfluss aus Investitionstätigkeit 26 - 39 946 - 33 354<br />

Free Cash Flow 4 791 6 886<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Ausschüttung Gewinnanteil Kanton aus Vorjahr - 783 0<br />

Verwendung Freie Reserven - 503 0<br />

Veränderung kurzfristige Verbindlichkeit gegenüber Kanton - 4 514 14 914<br />

Veränderung Leasingverbindlichkeiten 954 - 668<br />

Veränderung langfristige Darlehen Kanton 0 - 25 000<br />

Veränderung Patientenfonds, Fonds- und Stiftungskapital 1 155 1 108<br />

Geldabfluss aus Finanzierungstätigkeit 27 - 3 692 - 9 646<br />

Veränderung Fonds flüssige Mittel 1 099 - 2 760<br />

Nachweis Veränderung Fonds flüssige Mittel<br />

Flüssige Mittel am Anfang der Periode 3 702 6 462<br />

Flüssige Mittel am Ende der Periode 4 801 3 702<br />

Veränderung Fonds flüssige Mittel 1 099 - 2 760


Eigenkapitalnachweis Kantonsspital St . Gallen<br />

Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung 2008 Dotationskapital<br />

Gesetzliche<br />

Pflichtreserven<br />

Freie<br />

Reserven<br />

Jahresergebnis<br />

65<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

Eigenkapital am 01.01.2008 32 660 2 699 2 744 - 745 37 358<br />

Ergebnisverwendung 2007:<br />

Jahresergebnis 2008 2 703 2 703<br />

Eigenkapital am 31.12.2008 32 660 2 699 2 744 1 958 40 061<br />

Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung <strong>2009</strong> Dotationskapital<br />

Gesetzliche<br />

Pflichtreserven<br />

Freie<br />

Reserven<br />

Jahresergebnis<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

Eigenkapital am 01.01.<strong>2009</strong> 32 660 2 699 2 744 1 958 40 061<br />

Ergebnisverwendung 2008:<br />

– Zuweisung gesetzliche Pflichtreserven 392 - 392<br />

– Zuweisung 50 % Gewinnanteil freie Reserven 783 - 783<br />

– Ausschüttung 50 % Gewinnanteil Kanton - 783 - 783<br />

Verwendung freie Reserven <strong>2009</strong>:<br />

– Verwendung für das Personal - 503 - 503<br />

Jahresergebnis <strong>2009</strong> 3 242 3 242<br />

Eigenkapital am 31.12.<strong>2009</strong> 32 660 3 090 3 024 3 242 42 016


66<br />

Departemente Finanzen<br />

Anhang<br />

zur Jahresrechnung <strong>2009</strong><br />

Rechtsform, Firma und Sitz<br />

Das Kantonsspital St.Gallen mit den Betriebsstätten<br />

Kantonsspital St.Gallen,<br />

Spital Rorschach und Spital Flawil ist gemäss<br />

Art. 2 des Gesetzes über die Spitalverbunde<br />

vom 22. September 2002 (sGS<br />

320.2) eine selbständige öffentlichrechtliche<br />

Anstalt mit Sitz in St.Gallen.<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Die Rechnungslegung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen erfolgt in Übereinstimmung mit<br />

den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung<br />

Swiss GAAP FER. Es wird das gesamte<br />

Swiss GAAP FER Regelwerk eingehalten.<br />

Die Jahresrechnung basiert auf<br />

dem geprüften Abschluss per 31. Dezember<br />

und vermittelt ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

(true and fair view). Die Jahresrechnung<br />

entspricht den massgebenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen des Kantons<br />

St.Gallen über den Finanzhaushalt.<br />

Bewertungsgrundsätze<br />

Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu<br />

Nominal- oder Anschaffungswerten. Die<br />

Umrechnung der Fremdwährungen erfolgt<br />

zum Stichtageskurs. Spezielle Bewertungsmethoden<br />

sind in den entsprechenden<br />

Erläuterungen beschrieben.<br />

Immaterielles Anlagevermögen<br />

Alle Rechte aus den drittmittelfinanzierten<br />

Forschungsbeiträgen an das Kantonsspital<br />

St.Gallen sind grundsätzlich an<br />

die Kapitalgeber abgetreten. Aufwendungen<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

werden nicht aktiviert, sondern direkt<br />

der Erfolgsrechnung belastet. Es bestehen<br />

weder von Dritten übernommene<br />

Lizenzen, Patente oder ähnliche Rechte<br />

noch Leistungen für eigene Software-<br />

Entwicklungen oder Goodwill.<br />

Darstellung der Zahlen<br />

Die Zahlen werden vorwiegend in Tausend<br />

Schweizer Franken TCHF ausgewiesen.<br />

Werte mit der Bezeichnung «p. m.»<br />

werden in der Bilanz mit einem Franken<br />

pro memoria geführt. Die in den Tabellen<br />

aufgeführten Beträge sind gerundet. Das<br />

ausgewiesene Total kann deshalb von der<br />

Summe einzelner Werte abweichen.<br />

Steuern<br />

Das Kantonsspital St.Gallen ist als selbständige<br />

öffentlich-rechtliche Anstalt von<br />

der Kapital- und Ertragssteuer befreit.<br />

Personalvorsorge<br />

Das Personal des Kantonsspitals St.Gallen<br />

ist bei der Versicherungskasse für das<br />

Staatspersonal (VKStP) versichert. Für die<br />

Assistenz- und Oberärzte wurde durch<br />

den Kanton St.Gallen mit der Vorsorgestiftung<br />

des Verbands Schweizerischer<br />

Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte<br />

VSAO ein Anschlussvertrag abgeschlossen.<br />

Per Bilanzstichtag besteht gegenüber<br />

der VSAO eine Verpflichtung von<br />

TCHF 2 793.<br />

Angewandtes Verfahren der<br />

Erfolgsrechnung<br />

Die Erfolgsrechnung wurde nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren erstellt.


Erläuterungen zur Bilanz<br />

1 Flüssige Mittel (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Kassen 96 51<br />

Post 4 115 2 458<br />

Bank 590 1 193<br />

Flüssige Mittel 4 801 3 702<br />

Die flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Post- und Bankguthaben .<br />

Die Kassenvorschüsse in den Kliniken, Instituten, Fachbereichen und Querschnittsdepartementen sowie die Post- und Bankguthaben sind zu Nominalwerten<br />

bilanziert . Die Veränderung der flüssigen Mittel ist in der Geldflussrechnung nachgewiesen .<br />

2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 81 617 92 145<br />

Delkredere - 4 761 - 3 725<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto 76 856 88 420<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto zeigen die zum Stichtag offenen Guthaben gegenüber Patienten und Garanten (abzüglich der<br />

Wertberichtigung) auf . Für die Berechnung des Delkredere werden Rechnungen in der dritten Mahnung und solche im Betreibungsverfahren zu 100%<br />

berücksichtigt . Der restliche Debitorenbestand wird pauschal wertberichtigt (Garanten 0,7 %, Selbstzahler 2,5 %) .<br />

Der Forderungsbestand konnte im Vergleich zum Vorjahr trotz des Umsatzwachstums um TCHF 10 528 gesenkt werden . Dies ist einerseits durch den<br />

konsequenten Mahnprozess sowie andererseits der aktiven Debitorenbewirtschaftung realisiert worden .<br />

Das Delkredere musste im Gegenzug aufgrund des optimierten Mahnprozesses (Forderungsverschiebung in Mahnstufe 3 ab 120 Tage) um TCHF 1 036<br />

erhöht werden .<br />

3 Warenvorräte (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Klinikinventar 2 294 2 294<br />

Verbands- und Nahtmaterial 246 217<br />

Implantationsmaterial 780 676<br />

Einwegmaterial medizinisch 1 073 948<br />

Textilien p .m . 128<br />

Medikamente und Chemikalien 4 065 3 831<br />

Verbrauchsmaterialien p . m . p . m .<br />

Heizöl 471 475<br />

Warenvorräte 8 929 8 569<br />

Die Warenvorräte bestehen hauptsächlich aus eingekauften Waren und sind nach dem gleitenden Durchschnittspreis abzüglich einer Wertberichtigung<br />

für Lagerrisiken ausgewiesen . Die Lager der Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, Büromaterial, Drucksachen und Formulare, Fotokopiermaterial,<br />

Informatikmaterial, Film- und Fotomaterial, OPS-Textilien, Nahrungsmittel) sind pro memoria mit einem Franken bilanziert . Neben den bilanzierten<br />

Warenvorräten bestehen in einzelnen Kliniken Konsignationslager mit hochwertigen Implantationsmaterialien, welche sich bis zu dessen Verbrauch im<br />

Eigentum der Lieferanten befinden .<br />

4 Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen stationär 11 150 13 250<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen ambulant 6 143 3 441<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 17 293 16 691<br />

Bei dieser Position handelt es sich um Leistungen an Patienten, welche noch nicht fakturiert wurden .<br />

Insgesamt liegen die noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten im Rahmen des Vorjahres . Die noch nicht verrechneten Leistungen für stationäre<br />

Patienten konnten im Vergleich zum Vorjahr (TCHF -2 v100) gesenkt werden . Diese Senkung konnte durch das stetige und stabile stationäre Fakturamanagement<br />

erreicht werden .<br />

67


68<br />

Departemente Finanzen<br />

5 Aktive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Ausstehende Rückvergütungen 4 661 4 520<br />

Vorausbezahlte Aufwendungen 1 690 1 403<br />

Übrige Abgrenzungen 711 2 973<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 7 062 8 896<br />

Im Vergleich zur Vorjahresperiode zeigen sich keine markanten Abweichungen innerhalb der transitorischen Aktiven . Einzig bei den vorausbezahlten Aufwendungen<br />

(grösstenteils Serviceverträge) mussten die Abgrenzungen erhöht werden .<br />

6 Finanzanlagen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE, St .Gallen (einfache Gesellschaft) p . m . p . m .<br />

LEP AG, St .Gallen p . m . p . m .<br />

Finanzanlagen p. m. p. m.<br />

Das Kantonsspital St .Gallen ist am Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE und an der LEP AG beteiligt . Sie sind<br />

deshalb je mit einem Franken pro memoria geführt .<br />

7 Sachanlagen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Technische Anlagen 143 365 133 456<br />

Informatik Anlagen 58 199 42 684<br />

Sachanlagen im Bau 458 2 387<br />

Anschaffungswerte Sachanlagen 202 021 178 526<br />

Kumulierte Wertberichtigung auf den Technischen Anlagen - 91 369 - 87 052<br />

Kumulierte Wertberichtigung auf den Informatik-Anlagen - 27 530 - 17 583<br />

Wertberichtigung auf Sachanlagen - 118 899 - 104 635<br />

Nettobuchwert Technische Anlagen 51 996 46 404<br />

Nettobuchwert Informatik Anlagen 30 669 25 101<br />

Nettobuchwert Anlagen in Bau 458 2 387<br />

Nettobuchwert Sachanlagen 83 123 73 891<br />

Da die Gebäude im Eigentum vom Kanton sind, handelt es sich bei den Sachanlagen um Mobilien, Softwares und Lizenzen . Anschaffungen grösser als<br />

TCHF 3 werden in der Anlagenbuchhaltung geführt und linear vom Anschaffungswert abgeschrieben . Zu den Technischen Anlagen gehören vor allem<br />

medizinaltechnische Anlagen wie beispielsweise die Kernspintomographen (MRIs) oder die Computertomographen (CTs) . Die Informatik Anlagen<br />

beinhalten sämtliche Informatik Geräte wie PCs, Drucker, sowie Software und Lizenzen . In der Kategorie Anlagen in Bau werden Anlagen erst abgeschrieben,<br />

wenn diese in Betrieb genommen werden und somit einen wirtschaftlichen Nutzen generieren .<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurde ein Total-Zugang von TCHF 31 286 verzeichnet . Davon sind per Bilanzstichtag noch TCHF 458 Anlagen in Bau, welche im<br />

Vergleich zum Vorjahr um TCHF 1 351 tiefer sind . Zu den grösseren Anlagenzugängen gehören das aktivierte Projekt PMS, der zusätzlich erworbene MRI<br />

sowie der Ausbau der Informatik-Infrastruktur, um die anstehenden Grossprojekte überhaupt realisieren zu können .


7a Sachanlagenspiegel Technische Anlagen (in TCHF) <strong>2009</strong><br />

Anlagenteile Medizinaltechnische- <br />

Anlagen<br />

Geräte und<br />

Apparate<br />

Verbrauchsgegenstände<br />

Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 3 Jahre<br />

Nettobuchwerte 01.01.<strong>2009</strong> 4 453 38 593 2 481 877 46 404<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .<strong>2009</strong> 16 272 109 655 5 186 2 343 133 456<br />

Zugänge / Reklassifikation 1 283 13 364 1 065 244 15 956<br />

Abgänge 0 - 6 041 - 6 0 - 6 047<br />

Bruttowerte 31 .12 .<strong>2009</strong> 17 555 116 977 6 245 2 588 143 365<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .<strong>2009</strong> - 11 818 - 71 062 - 2 705 - 1 467 - 87 052<br />

Abschreibungen - 747 - 8 438 - 522 - 552 -10 259<br />

Abgänge 0 5 940 2 0 5 942<br />

Stand 31 .12 .<strong>2009</strong> - 12 565 - 73 560 - 3 225 - 2 019 - 91 369<br />

Nettobuchwerte 31.12.<strong>2009</strong> Technische Anlagen 4 990 43 417 3 020 569 51 996<br />

7b Sachanlagenspiegel Informatik Anlagen (in TCHF) <strong>2009</strong><br />

IT-Anlagen<br />

Grossrechner-<br />

Systeme<br />

IT-Anlagen<br />

und Zubehör<br />

Abschreibungsdauer 5 Jahre 3 Jahre<br />

Nettobuchwerte 01.01.<strong>2009</strong> 16 451 8 650 25 101<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .<strong>2009</strong> 27 741 14 943 42 684<br />

Zugänge / Reklassifikation 9 763 7 495 17 258<br />

Abgänge - 807 - 936 - 1 743<br />

Bruttowerte 31 .12 .<strong>2009</strong> 36 697 21 502 58 199<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .<strong>2009</strong> - 11 290 - 6 293 - 17 583<br />

Abschreibungen - 5 980 - 5 083 - 11 063<br />

Abgänge 743 373 1 116<br />

Stand 31 .12 .<strong>2009</strong> - 16 527 - 11 003 - 27 530<br />

Nettobuchwerte 31.12.2008 Informatik-Anlagen 20 170 10 499 30 669<br />

69


70<br />

Departemente Finanzen<br />

7c Sachanlagenspiegel in Bau und in Leasing (in TCHF) <strong>2009</strong><br />

Anlagen in Bau Sachanlagen<br />

in Leasing<br />

Aktiven<br />

Leasing Verbindlichkeiten<br />

Passiven<br />

Nettobuchwerte 01.01.<strong>2009</strong> 2 387 1 864 1 514<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .<strong>2009</strong> 2 387 3 550<br />

Zugänge 458 1 865<br />

Abgänge / Reklassifikation - 2 387 0<br />

Bruttowerte 31 .12 .<strong>2009</strong> 458 5 415<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .<strong>2009</strong> - 1 686<br />

Abschreibungen - 953<br />

Abgänge 0<br />

Stand 31 .12 .<strong>2009</strong> - 2 639<br />

Nettobuchwerte 31.12.<strong>2009</strong> Sachanlagen in Bau und in Leasing 458 2 776 2 468<br />

Bei den Sachanlagen in Leasing handelt es sich um ein Finanzierungsleasing, welches nach Swiss GAAP FER 13 wie eine Anlage bilanziert und abgeschrieben<br />

wird . Die Leasingverbindlichkeit wird passiviert und entsprechend um die vertraglichen Zahlungen reduziert (siehe Punkt 10) . Es wurden zwei<br />

neue Leasingverbindlichkeiten (Projekt Druckeroutsourcing, medizindiagnostische Geräte für das Spital Rorschach) von TCHF 1 865 eingegangen .<br />

In der Berichtsperiode wurden Anlagen in Bau von TCHF 2 387 umklassifiziert .<br />

8 Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />

Die Immobilien gehören dem Kanton und sind bei der Gebäudeversicherungsanstalt GVA versichert . Das Versicherungswesen des Kantonsspitals wird,<br />

wie dasjenige der gesamten Kantonsverwaltung und der übrigen öffentlich-rechtlichen Anstalten zentral durch die Abteilung Risk Management des<br />

kantonalen Finanzdepartementes abgewickelt . Die mobilen Sachanlagen sind im Rahmen einer pauschalen Globalversicherungspolice versichert .<br />

Der Versicherungswert wird nicht auf die einzelnen Dienststellen und Anstalten aufgeteilt .<br />

9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Kreditoren 36 539 43 088<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 36 539 43 088<br />

10 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Vorausbezahlte Depotgelder von Patienten 371 345<br />

Leasingverbindlichkeiten 2 468 1 514<br />

Poolkonti - 702 - 453<br />

Quellensteuer, VSAO und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 4 495 1 895<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 6 632 3 300<br />

11 Passive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Lieferungen und Leistungen 3 397 2 219<br />

Honorare 11 908 10 575<br />

Globalkreditverbindlichkeit gegenüber Kanton 9 684 9 267<br />

Andere passive Rechnungsabgrenzungen 2 103 3 522<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 27 092 25 583<br />

Zu den Transitorischen Passiven zählen Erträge, welche zwar in der laufenden Periode verbucht wurden, aber ganz oder teilweise der nächsten Periode<br />

gutzuschreiben sind (z . B . im Voraus erhaltene Miete) . Weiter fallen Aufwendungen darunter, die erst in der nächsten Periode definitiv verbucht werden<br />

können, aber der laufenden Periode zu belasten sind (wie z . B . noch ausstehende Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen) .<br />

Bei der Globalkreditverbindlichkeit gegenüber dem Kanton handelt es sich wie im Vorjahr um die Abgrenzung der vom Kanton zu viel erhaltenen Globalkredittranche<br />

.


12 Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Kontokorrent gegenüber dem Kanton - 34 107 - 13 621<br />

Darlehen vom 28 .07 .2004 bis 27 .07 .<strong>2009</strong> zu 2,55% 0 - 25 000<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton - 34 107 - 38 621<br />

Geldzu- und abflüsse zwischen dem KSSG und dem Kanton werden über das Kontokorrent abgewickelt .<br />

Das per 27 . Juli <strong>2009</strong> ausgelaufene Darlehen von Mio . CHF 25 wurde nicht erneuert und über das Kontokorrent ausgeglichen .<br />

13 Rückstellungen (in TCHF) <strong>2009</strong><br />

Ferien- und Mehrzeitguthaben<br />

Rückstellungen<br />

für Immobilien<br />

Übrige<br />

Rückstellungen<br />

Buchwert am 01 .01 . 8 744 1 163 0 9 907<br />

Bildung 1 430 0 100 1 530<br />

Verwendung 0 0 0 0<br />

Auflösung 0 - 376 0 - 376<br />

Buchwert am 31.12. 10 174 787 100 11 061<br />

Rückstellungen sind begründete, wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Ereignis im Geschäftsjahr liegt . Die Höhe der Rückstellung wird nachvollziehbar<br />

berechnet oder zuverlässig geschätzt .<br />

Die Ferien- und Mehrzeitenguthaben sind im Berichtsjahr gestiegen . Zudem wurde aufgrund der in den letzten Jahren gewährten Teuerungsausgleiche<br />

auf die Besoldungen per Ende <strong>2009</strong> eine Erhöhung des durchschnittlichen Satzes (letzte Anpassung im 2004) für die Rückstellungsberechnung vorgenommen<br />

. Durch diese Massnahme werden die Rückstellungen inflationsbereinigt und richtig dargestellt .<br />

Die Rückstellungen für Immobilienunterhalt wurden gebildet gemäss Bestimmungen in Art . 9 der Grundvereinbarung mit dem Kanton . Diese konnten in<br />

der Berichtsperiode aufgrund des nicht vollständig ausgeschöpften Budgets erhöht werden .<br />

Die Rückstellungen für das Gebäudeprozent verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um TCHF 376, da das Budget für den baulich-betrieblichen Unterhalt<br />

überschritten wurde .<br />

14 Langfristige Darlehen Kanton (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Darlehen vom 02 .07 .2004 bis 01 .07 .2012 zu 3,10% 25 000 25 000<br />

Langfristige Darlehen Kanton 25 000 25 000<br />

15 Fonds- und Stiftungskapital (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Wissenschaftliche Fonds und Studien 12 281 11 632<br />

Andere Fonds, Legate und Stiftungskapital 2 308 1 726<br />

Fonds- und Stiftungskapital 14 588 13 358<br />

Die Zunahme der Wissenschaftlichen Fonds erfolgte durch neu akquirierte Forschungsaufträge und Studien .<br />

16 Patientenfonds (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Nachweis der Veränderung des Patientenfonds<br />

Bestand am 01 .01 . 4 962 5 076<br />

Spenden 12 3<br />

Verwendungen - 210 - 280<br />

Zinsertrag 123 163<br />

Patientenfonds Bestand am 31.12. 4 886 4 962<br />

– davon nicht antastbarer Teil 1 056 1 056<br />

Der Patientenfonds wird durch freiwillige Zuwendungen gespiesen und ist zweckgebunden . Die Verwendung der Fondsgelder für bedürftige Patienten<br />

wird fallweise entschieden . Der Patientenfonds wurde mit 2,5% (Vorjahr 3 .25%) verzinst .<br />

17 Eigenkapital (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Dotationskapital 32 660 32 660<br />

Gesetzliche Pflichtreserven 3 090 2 699<br />

Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 024 1 999<br />

Jahresergebnis 3 242 2 703<br />

Eigenkapital 42 016 40 061<br />

Das Dotationskapital wird zu 100 % vom Kanton St .Gallen gehalten . Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals können dem Eigenkapitalnachweis<br />

entnommen werden .<br />

71<br />

Total


72<br />

Departemente Finanzen<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

18 Erträge netto (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Allgemeine Patienten – Fall- / Tagespauschalen 114 872 111 389<br />

Allgemeine Patienten – Implantatspauschalen 8 043 6 082<br />

HP/P Patienten – Fall- / Tagespauschalen 41 831 42 348<br />

HP/P Patienten – Implantatspauschalen 2 991 3 234<br />

HP/P – Zuschläge 20 991 21 264<br />

HP/P – Honorarertrag 46 887 46 055<br />

Allgemeine Patienten – Erträge UV / IV / MV 16 407 15 854<br />

Allgemeine Patienten – Erträge SVK 2 763 2 543<br />

Übrige stationäre Erträge 6 578 6 499<br />

Erträge stationär 261 365 255 269<br />

Tarmed ärztliche Leistung 29 721 28 080<br />

Tarmed technische und übrige Leistung 60 353 56 777<br />

Medikamente und Material ambulant 34 429 32 243<br />

Übrige ambulante Erträge 26 767 24 097<br />

Erträge ambulant 151 270 141 197<br />

Erträge aus Leistungen für Patienten 2 168 1 976<br />

Mietertrag 2 760 2 815<br />

Erträge aus Leistungen an Personal und Dritte 12 463 10 357<br />

Erträge aus Dienstleistungen 13 343 9 518<br />

Erträge aus Forschung, Spenden, Sponsoring 9 046 8 217<br />

Übrige Nebenerlöse 176 147<br />

Beiträge und Subventionen 210 156<br />

Bestandeszunahme Fondskonti - 971 - 1 025<br />

Erträge übrige 39 195 32 161<br />

Erträge Kanton (Globalkredit) 195 308 177 063<br />

Erträge brutto 647 139 605 691<br />

Debitorenverluste - 1 479 - 1 435<br />

Anpassung Delkredere - 1 036 - 1 009<br />

Umsatzrückvergütungen - 149 - 166<br />

Ertragsminderungen - 2 664 - 2 610<br />

Erträge netto 644 475 603 080<br />

Zu den stationären Erträgen gehören alle Fall-, Tages- und Implantatspauschalen für Allgemein, Halbprivat und Privat versicherte Patienten, sowie alle<br />

Erträge aus UV/ IV/ MV (Unfall-, Invaliden- und Militärversicherung) und SVK (Schweizerischer Verband der Krankenversicherer) .<br />

Per 1 . Januar <strong>2009</strong> wurde die Kontostruktur im stationären Ertrag der Tarifstruktur angepasst, was eine höhere Transparenz zur Folge hat . Seit dem 1 .<br />

Januar <strong>2009</strong> werden die stationären Krankentransporte unter dem «übrigen stationären Ertrag» ausgewiesen . Die Vorjahres- und Budgetwerte wurden<br />

entsprechend angepasst . Per 1 . Januar <strong>2009</strong> wurde die Kategorie der stationären «Kurzlieger» (Aufenthalt weniger als 24 Stunden, über Mitternacht im<br />

Spital und Benützung eines Bettes auf einer Pflegestation) eingeführt . Diese wurden bisher ambulant abgerechnet .<br />

Der Mehrertrag im stationären Bereich ist einerseits auf verschiedene Tariferhöhungen zurückzuführen . Die 1 361 Mehraustritte resultieren vollständig<br />

aus den Kurzliegern (1 599 Kurzlieger) . Werden die Kurzlieger von den effektiven Austritten subtrahiert, bleiben für das Berichtsjahr 33 078 Austritte,<br />

welche 238 unter dem Vorjahreswert liegen . Die Bettenauslastung liegt bei 89,6% (Vorjahr 90,1%) .<br />

Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher neu für die Berichtsperiode bei CHF 0 .82 (bisher<br />

CHF 0 .80) pro Taxpunkt liegt . Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag mit um 7,1% gesteigert werden . Das Wachstum bei den Tarmed<br />

Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen Tarmed-Leistungen zurückzuführen . Die erwartete Verschiebung des ambulanten Ertrages<br />

zum stationären Ertrag aufgrund der neu eingeführten Kurzlieger trat nur punktuell ein .<br />

Gegenüber dem Vorjahr konnten die übrigen Erträge nochmals gesteigert werden . Die Mehrerträge aus Leistungen an Personal und Dritten resultieren<br />

im Wesentlichen aus der Integration der REA 2000 per Mitte Jahr und aus Mehreinnahmen im Bereich der Patientenverpflegung aufgrund des erweiterten<br />

Angebotes . In den Erträgen Dienstleistungen sind primär die SSC-IT-Erträge enthalten, welche im Berichtsjahr nochmals ausgeweitet werden konnten<br />

. Trotz der angespannten Wirtschaftslage konnten die Erträge aus Forschung, Spenden, Sponsoring erhöht werden .<br />

Bei der Position Erträge Kanton handelt es sich um den Ende Jahr aufgrund der effektiven Mengen nachkalkulierten Globalkredit des Kantons .


19 Personalaufwand mit Arzthonoraren (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Besoldungen Ärzte u .a . Akademiker in medizinischen Fachbereichen - 80 278 - 75 444<br />

Besoldungen Pflegepersonal im Pflegebereich - 110 790 - 105 826<br />

Besoldungen Personal anderer medizinischer Fachbereiche - 68 899 - 61 799<br />

Besoldungen Verwaltungspersonal - 19 036 - 18 678<br />

Besoldungen Ökonomie/Transport/Hausdienst - 23 531 - 22 050<br />

Besoldungen Personal technische Betriebe - 5 255 - 4 790<br />

Besoldungen Fremdfinanzierte - 7 644 - 6 747<br />

Besoldungen Verwaltungsrat - 172 - 161<br />

Zunahme der noch nicht bezogenen Ferien und Mehrzeiten - 1 260 - 102<br />

Besoldungsrückvergütungen 3 660 3 499<br />

Besoldungsaufwand - 313 207 - 292 097<br />

Sozialleistungen - 42 439 - 38 688<br />

– davon Arbeitgeberbeiträge an die Personalvorsorge - 22 867 - 20 758<br />

Personalnebenkosten inkl . Fremdpersonal - 9 922 - 8 854<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare - 365 568 - 339 639<br />

Arzthonorare - 32 215 - 31 556<br />

Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 067 - 2 003<br />

Arzthonorare mit Sozialleistungen - 34 282 - 33 559<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren - 399 850 - 373 198<br />

Im Personalaufwand sind sämtliche Entschädigungen an die arbeitsvertraglich beschäftigten Angestellten aufgeführt . Dazu gehören auch die Sozialabgaben<br />

und die übrigen Personalaufwendungen wie z . B . Aufwendungen für Personalbeschaffungen, Spesen und Weiterbildungen . Aus dem Verwaltungspersonal<br />

wurden im Berichtsjahr 51 Personaleinheiten dem Personal anderer medizinischer Fachbereiche und Ökonomie-, Transport- und Hausdienstpersonal<br />

zugeteilt . Die Vorjahreszahlen wurden angepasst .<br />

Der Besoldungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TCHF 21 110 gestiegen, davon resultieren TCHF 10 087 aus der pauschalen Besoldungsanpassung<br />

. Die Rückstellungen für noch nicht bezogene Ferien- und Mehrzeiten mussten mehrheitlich aufgrund der inflationsbedingten Kostensatzanpassung<br />

um TCHF 1 334 erhöht werden (letztmalige Anpassung im Jahr 2004) . Die Steigerung der Arzthonorare um 2,2% ist auf die Erhöhung der stationären<br />

und ambulanten Erträge zurückzuführen .<br />

20 Medizinischer Bedarf (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Medikamente, Blut und Chemikalien - 51 767 - 50 885<br />

Implantats-, Verbands- und Nahtmaterial - 32 122 - 29 350<br />

Einwegmaterialien und Instrumente - 22 516 - 22 762<br />

Film- und Fotomaterial - 196 - 621<br />

Medizinische Fremdleistungen - 826 - 732<br />

Laborarbeiten - 19 773 - 19 306<br />

Medizinischer Bedarf - 127 228 - 123 656<br />

Der medizinische Bedarf enthält das Verbrauchsmaterial, Laborleistungen sowie medizinisch, therapeutische und diagnostische Fremdleistungen .<br />

Die Aufwände für den medizinischen Bedarf liegen weiter auf hohem Niveau . Das Wachstum vom Jahr 2007/2008 von 13,3% konnte im Berichtsjahr<br />

2008 / <strong>2009</strong> auf 2,9% reduziert werden . Wie bereits im Vorjahr sind beim medizinischen Bedarf die Aufwände für Implantate über proportional gewachsen .<br />

21 Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

St .Gallen - 18 998 - 17 659<br />

Rorschach - 2 111 - 1 962<br />

Flawil - 1 801 - 1 674<br />

Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 22 910 - 21 295<br />

Besitzer der Grundstücke und Gebäude ist der Kanton St .Gallen . Die Entschädigung erfolgt im Sinne einer Miete nach vertraglich festgelegten Kriterien .<br />

73


74<br />

Departemente Finanzen<br />

22 Sonstiger Betriebsaufwand (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Lebensmittelaufwand - 8 014 - 7 627<br />

Haushaltaufwand, Wäscheverarbeitung - 7 419 - 6 779<br />

Unterhalt und Reparaturen Immobilien / Mobilien - 11 776 - 11 077<br />

Aufwand für Kleinanschaffungen unter TCHF 3 - 7 528 - 6 542<br />

Übriger Mietaufwand und Fremdreinigung - 2 675 - 2 424<br />

Energie und Wasser - 4 389 - 4 750<br />

Büro- und Verwaltungsaufwand inkl . Porti und Telefon - 8 301 - 7 615<br />

Informatikaufwand - 9 393 - 8 111<br />

Sachversicherungen und übriger Sachaufwand - 7 638 - 7 384<br />

Sonstiger Betriebsaufwand - 67 132 - 62 309<br />

Die Aufwandssteigerung für Unterhalt und Reparaturen resultiert aus dem Wachstum des Geräteparks aufgrund der erhöhten Investitionstätigkeit sowie<br />

aus dem vermehrten Einsatz komplexer und anfälligerer Technologien .<br />

Die Zunahme bei den Kleinanschaffungen ist einerseits auf Anschaffungen im technischen Bereich zurückzuführen (Ersatz von Pagern, Kauf von Mobiliar),<br />

andererseits ist ein erhöhter Bedarf bei der Informatik zu verzeichnen . Dabei spielten verschiedene Projekte für die Spitalregionen 2 und 4 sowie der<br />

Verkauf der Oracle-Lizenzen eine wesentliche Rolle . Diese Positionen konnten weiter verrechnet werden und sind somit ergebnisneutral . Der Aufwand<br />

für Energie und Wasser liegt aufgrund der milden Novembertemperaturen und der moderaten Entwicklung der Energiepreise unter dem Vorjahreswert .<br />

Der Informatikaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um rund TCHF 1 300 gestiegen . Dabei sind rund TCHF 700 auf das Druckeroutsourcing zurückzuführen,<br />

das im Jahr <strong>2009</strong> vollständig eingeführt worden ist . Ferner wurden weitere IT-Dienstleistungen im SSC-IT zentralisiert .<br />

23 Finanzergebnis (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen - 1 147 - 1 413<br />

Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 114 - 554<br />

Einfluss aus Fremdwährungen (netto) - 61 - 39<br />

Übriger Finanzaufwand - 190 - 243<br />

Finanzertrag 32 34<br />

Beteiligungsertrag LEP AG 3 3<br />

Finanzergebnis - 1 477 - 2 211<br />

Das Kontokorrent Kanton wurde mit 0,38% (im Vorjahr 2 .58%) verzinst .<br />

24 Neutraler Erfolg (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />

Ausserordentlicher Aufwand Anlagevermögen - 229 - 678<br />

Diverser neutraler Aufwand - 288 - 316<br />

Neutraler Aufwand - 516 - 994<br />

Zahlungseingänge aus Vorjahren 14 222<br />

Diverser neutraler Ertrag 142 601<br />

Neutraler Ertrag 157 823<br />

Neutraler Erfolg - 359 - 171<br />

Der ausserordentliche Aufwand Anlagevermögen ist auf Sachanlagen, die vor Ablauf der ordentlichen Nutzungsdauer ersetzt werden mussten,<br />

zurückzuführen .<br />

Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />

25 Geldfluss aus Betriebstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt . Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> konnte ein Cash Flow von rund Mio . CHF 44,7<br />

erwirtschaftet werden . Dies bedeutete eine Steigerung von Mio . CHF 4,5 gegenüber dem Vorjahr .<br />

26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit zeigt den Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen . Inklusive den Anschaffungen < TCHF 3 wurden netto rund<br />

Mio . CHF 40 .0 investiert . Im Vergleich zum Vorjahr ist die Investitionstätigkeit um 19,8% oder Mio . CHF 6,6 angestiegen .<br />

27 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit zeigt die Aufnahme oder Rückzahlung von Eigenkapital oder langfristigem Fremdkapital . <strong>2009</strong> wurde kein Kapital<br />

aufgenommen, jedoch konnten die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber dem Kanton um Mio . CHF 4,5 gesenkt werden . Demgegenüber steht<br />

eine Äufnung des Fonds- und Stiftungskapitals von Mio . CHF 1,2 .


Sonstige Angaben<br />

28 Transaktionen mit nahestehenden Personen (in TCHF)<br />

Das Kantonsspital St . Gallen unterhält Geschäftsbeziehungen zum Kanton St . Gallen . Diese werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt .<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Aufträge Kantonale Laboratorien St.Gallen<br />

(IKMI Institut für Klinische Mikrobiologie und Immunologie und IKCH Institut für Klinische Chemie und Hämatologie)<br />

- 16 086 - 15 397<br />

Versicherungsprämien an das Risk Management des Kantons - 2 477 - 2 665<br />

Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 22 910 - 21 295<br />

Umsätze mit der kantonalen Materialzentrale für Büromaterialien - 1 037 - 823<br />

Erträge aus Dienstleistungen für die Gesundheitsschulen 72 101<br />

Kanton St.Gallen als Dienstleistungserbringer/-empfänger - 26 352 - 24 682<br />

Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 114 - 554<br />

Zinsaufwand langfristige Darlehen - 1 147 - 1 413<br />

Kanton St.Gallen als Kapitalgeber - 1 261 - 1 966<br />

Erträge Kanton (Globalkredit) 195 308 177 063<br />

Die Erträge Kanton beinhalten die Beiträge des Kantons St .Gallen an den Betrieb des Kantonsspitals St .Gallen . Der nachkalkulierte Globalkredit wurde<br />

durch die Regierung des Kantons St .Gallen am 2 . März 2010 definitiv genehmigt .<br />

29 Eventualverbindlichkeiten und andere Ausserbilanz-Risiken<br />

Es bestehen keine Bürgschaften, Garantieverpflichtungen oder Pfandbestellungen an Dritte . Derivative Finanzinstrumente sind keine vorhanden .<br />

30 Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen nach Fristigkeiten (in TCHF)<br />

Gemäss dem Gesetz über die Spitalverbunde vom 22 . September 2002 stellt der Staat die dem Spitalverbund dienenden Immobilien zur Verfügung .<br />

Der Spitalverbund sorgt für den Unterhalt der Immobilien . Die Abgeltung für die Immobiliennutzung wird jährlich neu berechnet .<br />

Langfristige Mietverträge <strong>2009</strong> 2008<br />

Verträge mit Dritten, laufend bis ins Jahr 2011 - 255 - 255<br />

Verträge mit Dritten, laufend bis ins Jahr 2012 - 89 - 89<br />

Verträge mit Dritten, laufend bis ins Jahr 2013 - 55 -<br />

Verträge mit dem Kanton St . Gallen (Gesetz der Spitalverbunde vom 22 .9 .2002), unbefristet - 22 910 - 21 295<br />

Jährlicher Aufwand für langfristige Mietverträge - 23 309 - 21 639<br />

31 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Die Jahresrechnung wurde am 18 . Februar 2010 durch den Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St .Gallen genehmigt . Es sind bis zu diesem<br />

Zeitpunkt keine wesentlichen Ereignisse bekannt, welche die Jahresrechnung <strong>2009</strong> beeinflussen könnten .<br />

Antrag zur Ergebnisverwendung<br />

in TCHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Verlustvortrag - 745<br />

Jahresergebnis 3 242 2 703<br />

Ergebnis nach Verlustverrechnung 3 242 1 958<br />

Zuweisung an die gesetzliche Pflichtreserve (20 % des Jahresgewinns) 648 392<br />

Ergebnis nach Pflichtreservenzuweisung 2 594 1 566<br />

- 50 % Gewinnbeteiligung des Kantons - 1 297 - 783<br />

- 50 % Zuweisung an freie Reserven - 1 297 - 783<br />

Übertrag auf neue Rechnung 0 0<br />

75


Kantonsspital St. Gallen<br />

Rorschacher Strasse 95<br />

CH-9007 St. Gallen<br />

Tel. 071 494 11 11<br />

www.kssg.ch<br />

Spital Rorschach<br />

Heidener Strasse 11<br />

CH-9400 Rorschach<br />

Tel. 071 858 31 11<br />

www.kssg.ch<br />

Spital Flawil<br />

Krankenhausstrasse 23<br />

CH-9230 Flawil<br />

Tel. 071 394 71 11<br />

www.kssg.ch

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