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Fraktal Hologramm - Formenzeichnen - von Klaus Podirsky

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Anfangs mag es als 'unnatürlich' erscheinen, auf diese Weise zu schauen. Je mehr sich jedoch dieinnere Natur des Chaos und der komplexen, subtilen Ordnung lebendiger Systeme – wieströmender Flüsse, rotierender Galaxien, Licht und Schall, Wachstum und Zerfall – unsererwissenschaftlichen Wahrnehmung enthüllen, um so mehr werden wir verstehen, wie statisch undbegrenzt die platonischen und euklidischen Ideen sind. Regelmäßige, simple Ordnungen sind in derNatur durchaus die Ausnahme und nicht die Regel. Die wahren Archetypen der Natur liegenvermutlich näher an Ruelles seltsamen Attraktoren und Mandelbrots <strong>Fraktal</strong>en als an denplatonischen Körpern.Seltsame Attraktoren und <strong>Fraktal</strong>e rufen ein tiefes Gefühl des Wiedererkennens hervor, jenesGefühl, etwas schon gesehen zu haben, das einen vor den raffiniert verflochtenen Figuren derkeltischen Bronzezeitkunst befällt, vor den komplexen Mustern eines rituellen Gefäßes aus derShang-Zeit, vor Bildmotiven der amerikanischen Westküste, vor den Mythen <strong>von</strong> Irrgärten undLabyrinthen, den iterativen Sprachspielen der Kinder oder den Gesangsmustern sogenannter'primitiver' Völker. Die regelmäßigen Harmonien klassischer westlicher Kunst erscheinen danebenbeinahe als eine Verirrung. Schauen wir aber die Werke unserer größten Künstler an, so fällt unsauf, dass selbst in den klassischen Formen stets eine Dynamik des Chaos in der Klarheit derOrdnung enthalten ist. Alle große Kunst geht dieser Spannung zwischen Ordnung und Chaos nach,zwischen Wachstum und Stagnation. Stellen wir uns diesen Ordnungen des Chaos, des Wachstumsund des Gleichgewichts gegenüber, so blickt uns etwas ins Angesicht, was offenbar an die Wurzelnaller menschlichen Existenz rührt...Die Anziehungskraft des <strong>Fraktal</strong>s liegt vermutlich darin, dass in jedem seiner ' Teile' ein Bild desGanzen enthalten ist, ein Spiegelbild gewissermaßen.“ 8Nun, Waldorfschüler werden dieses „tiefe Gefühl des Wiedererkennens“ wohl in verstärktem Maßehaben, denn derartige Flechtbänder mit ihrer starken Symmetrie, ihren Kreuzungen undMetamorphosen – ähnlich jenen der Topologie – den Palmetten und Ergänzungsformen,Umstülpungen usw. werden ja in der Unterstufe in <strong>Formenzeichnen</strong> vielfältig geübt.Selbstähnliches Muster auf dem 'Spiegel Metamorphose – Ableitung einer Palmette<strong>von</strong> Desborough' – <strong>von</strong> Kelten wahr- aus dem <strong>Formenzeichnen</strong>unterrichtscheinlich im 1. Jhdt n. Chr. verfertigt. einer 4. Klasse.„Formen müssen empfunden, nicht erfunden werden“, sagt Rudolf Steiner. Zu diesem Empfindenfinden die Kinder in selbständigem Tun genug Zeit und Muße; eine Verbindung mit jenerFormenwelt findet auf völlig anderer Ebene statt, als bei einem 'fraktalen Trip in den Weltraum', derwohl in zunehmendem Maße Spielplatz der zukünftigen Kindergenerationen sein wird. Geeignet fürOberstufen-Schüler; da ist es früh genug!Nun noch zum dritten Motiv dieser Darstellung der drei 'Problemkinder' des Unterstufenlehrplans:der 'Eins', als der größten Zahl – der Gotteszahl. Diese Ganzheit, welche alle Teile einschließt,findet die moderne Forschung im '<strong>Hologramm</strong>'. Unter einem <strong>Hologramm</strong> versteht man ein mittelsinterferierendem Laserlicht erzeugtes, räumliches Abbild eines beliebigen Gegenstandes, welchesauf einer photographischen Platte festgehalten ist.

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