budoka 06 2008 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...
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JIU-JITSU Lehrgänge<br />
Übungen mit dem Pappkarton<br />
mögen geschult, da die Waffe<br />
und deren Lage erst im letzten<br />
Augenblick wahrgenommen<br />
wird. Nach der Fallübung wurden<br />
zwei große Pappkartons als<br />
„Schlagopfer“ aufgebaut. Die<br />
Lehrgangsteilnehmer konnten<br />
hier einmal selbst in Erfahrung<br />
bringen, wie groß die zerstörerische<br />
Kraft eines Kurzstockangriffes<br />
sein kann, denn oft ist<br />
zu beobachten, dass Kurzstockabwehren<br />
„leichtfertiger“ geübt<br />
werden als Messerabwehren, da<br />
es sich bei der Waffe ja „nur“<br />
um einen Stock handelt. Dabei<br />
wird weithin vergessen, dass<br />
eine Schlagwaffe nicht weniger<br />
gefährlich als eine Stichwaffe<br />
ist. Durch die größere Reichweite<br />
und die hohe Schlagenergie<br />
können auch mit einem<br />
Kurzstock lebensgefährliche<br />
Verletzungen herbeigeführt<br />
werden.<br />
Im Anschluss an diese<br />
Übung machte man sich an<br />
die eigentlichen Abwehrtechniken.<br />
Diese waren ausgerichtet<br />
auf die Prüfungsordnung des<br />
Deutschen Jiu Jitsu Bundes<br />
(DJJB) und sahen Angriffe im<br />
Stand von oben, außen, innen<br />
sowie quer gestoßen vor. Im<br />
Verlauf des Lehrgangs wurden<br />
Theorie und Praxis<br />
zu jedem Angriff verschiedene<br />
Abwehrtechniken geübt. Hierbei<br />
wurden kurze und schnelle,<br />
aber auch komplexere Abwehrtechniken<br />
mit anschließender<br />
Transporttechnik gezeigt. Be-<br />
Vorsicht vor dem verlängerten<br />
Schlagarm<br />
sonderes Augenmerk lag auch<br />
hier auf den Grundelementen,<br />
wie der richtigen Distanz beim<br />
Angriff sowie dem Ausweichen<br />
und der Ausnutzung der<br />
Kraft des Angreifers. Soll der<br />
Schlagarm geblockt werden,<br />
muss dies zu einem möglichst<br />
frühen Zeitpunkt erfolgen,<br />
da die Waffe dann noch eine<br />
geringe Geschwindigkeit<br />
besitzt. Bei der Waffenabnahme<br />
schließlich ist darauf zu achten,<br />
dass der Kurzstock immer<br />
durch einen Hebel entwendet<br />
wird. Die Waffe ist <strong>für</strong> den<br />
Angreifer „überlebenswichtig“<br />
und er wird diese im Ernstfall<br />
nicht freiwillig hergeben! Zum<br />
Abschluss wurden noch einmal<br />
alle Techniken wiederholt, um<br />
die neuen Techniken zu festigen<br />
und die bekannten zu vertiefen,<br />
bevor die Lehrgangsteilnehmer<br />
ihre Heimreise antraten.<br />
Andreas Dolny<br />
Erste Hilfe mit<br />
Dieter Mäß in<br />
Mülheim/Ruhr<br />
Betreuung eines Verletzten und neue stabile Seitenlage<br />
Unter Sicherheit fasst man<br />
einen Zustand der mehr oder<br />
weniger frei von Risiken und<br />
Gefahren ist. Schaut man auf<br />
die Statistiken, so kann man<br />
froh sein, wenn man zur Gruppe<br />
der Menschen gehört, die im<br />
Laufe ihres Lebens noch nie in<br />
eine Not(fall)situation geraten<br />
sind. Andere hatten in ihrer unglücklichen<br />
Situation dennoch<br />
Glück im Unglück, weil ein<br />
Ersthelfer am Unfallort erfolgreich<br />
Erste Hilfe geleistet hat.<br />
Ob auf der Wiese im Schwimmbad<br />
oder im Dojo - es kann<br />
jeden von uns treffen. Für uns<br />
Jiu-Jitsukas gilt in besonderem<br />
Maße, dass wir bei allem energievollen<br />
Üben der Techniken<br />
bewusst und respektvoll mit der<br />
Gesundheit unseres Gegenübers<br />
umgehen. Aber was ist, wenn<br />
doch einmal etwas passiert?<br />
„Was mache ich dann eigentlich<br />
..., und bin ich überhaupt<br />
verpflichtet zu helfen?“<br />
Genau an dieser schwierigen<br />
Stelle holte Dieter Mäß (7.<br />
Dan Jiu Jitsu, 1. Dan Judo und<br />
Ausbilder in der Ersten Hilfe<br />
beim DRK) die Teilnehmer des<br />
Erste-Hilfe-Lehrgangs vom<br />
26./27. April ab, um sie rundum<br />
mit solidem Wissen über die<br />
Erste Hilfe auszustatten. Zentraler<br />
Gedanke der Ersten Hilfe<br />
ist nicht, einen Arzt zu ersetzen<br />
- diese Aufgabe können, müssen<br />
und dürfen wir nicht erfüllen,<br />
sondern es geht um die lebensrettenden<br />
Maßnahmen (im<br />
Rahmen der Rettungskette) in<br />
40 6/<strong>2008</strong> der <strong>budoka</strong>