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budoka 06 2008 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...

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JIU-JITSU Lehrgänge<br />

Werner Schmidt Sensei<br />

führt, jederzeit ist ein weiteres<br />

Schwertziehen möglich (noto).<br />

Die Ruhe ist wieder eingekehrt.<br />

Der Kreis schließt sich. Schon<br />

anhand der Kata „Mae“ wurde<br />

deutlich, dass sich hinter einer<br />

„einfachen“ Kata - in den<br />

Grundzügen (scheinbar) schnell<br />

gelernt - eine Welt <strong>für</strong> sich verbirgt,<br />

die dem Übenden Schritt<br />

<strong>für</strong> Schritt verständlicher wird,<br />

je mehr er sich mit den vielen<br />

kleinen Details und dem „Warum?“<br />

beschäftigt, weil die Kata<br />

nicht nur technisch ausgeführt<br />

werden muss, sondern technisch<br />

beherrscht und „verstanden“<br />

werden muss. In diesem Punkt<br />

unterscheiden sich Jiu Jitsu und<br />

Iai Do überhaupt nicht, vielmehr<br />

sind sie Zweige, die aus<br />

dem mächtigen „Baum Budo“<br />

herausgewachsen sind. Der wesentliche<br />

Unterschied zwischen<br />

Jiu Jitsu und Iai Do liegt darin<br />

begründet, dass man es im Jiu<br />

Jitsu mit physisch vorhandenen<br />

Gegnern (Partnern) zu tun hat,<br />

während man sich beim Üben<br />

des Iai Do den oder die Gegner<br />

im Geiste vorstellen muss. Wer<br />

nun darauf sinnt, beide Künste<br />

nach ihrer Wirksamkeit, nach<br />

ihrem „Wert“ oder nach dem<br />

Nützlichen zu vergleichen, und<br />

zwar mit dem Ziel, das Trennende<br />

zu finden, wird schnell<br />

in eine Sackgasse geraten.<br />

Vielmehr ist im Budo nach<br />

dem Verbindenden zu suchen.<br />

In jeder Kata spiegelt sich sehr<br />

pointiert das mögliche eigene<br />

Schicksal - eine Momentaufnahme<br />

im Leben - zwischen Sieg<br />

und Niederlage wider. Ziel von<br />

Kata ist es, das eigene Schicksal<br />

in die Hand zu nehmen und<br />

sich selbst zu erkennen. Alles<br />

hinterlässt (s)eine Spur und ist<br />

Bestandteil der ewigen Kette<br />

von Ursache und Wirkung,<br />

auch wenn man an sich selbst<br />

im Moment noch nicht so recht<br />

feststellen kann, welchen Erfolg<br />

das Üben dieser oder jener<br />

Technik <strong>für</strong> den jetzigen Status<br />

quo des (technischen) Könnens<br />

gebracht hat oder in Zukunft<br />

bringen wird.<br />

Gegen Ende des Lehrgangs<br />

konnten die angereisten<br />

Teilnehmer am Beispiel einer<br />

Iai Do Demonstration unter der<br />

Leitung von Werner Schmidt<br />

Sensei beeindruckende Einblicke<br />

in die Welt des Schwertziehens<br />

gewinnen und erahnen,<br />

wie oft man Kata laufen muss,<br />

um mit der dargebotenen<br />

Genauigkeit, Leichtigkeit und<br />

Freude das Schwert als „natürlichen“<br />

Bestandteil von Körper,<br />

Geist und Seele in einem immer<br />

wiederkehrenden Kreislauf von<br />

Handeln und Nicht-Handeln betrachten<br />

zu dürfen. Vielen Dank<br />

an Werner Schmidt Sensei <strong>für</strong><br />

seinen gelungenen Lehrgang im<br />

Iai Do, der uns einen Einblick<br />

in die „Welt“ der Kunst des<br />

Schwertziehens ermöglichte. In<br />

manchem Handeln spiegelt sich<br />

die Wirklichkeit zweckungebundenen<br />

Strebens wider, wie<br />

der Weg, der kein Ende hat und<br />

doch beschritten wird ..., um<br />

mit Liebe und Liebe zum Detail<br />

Dinge zu erkennen, die nur<br />

erkannt werden können, wenn<br />

man sich seiner Kampfkunst mit<br />

ganzer Hingabe widmet.<br />

Volker Schwarz<br />

Tshiburi<br />

Abfragen des Gelernten<br />

Wer kämpfen will,<br />

muss auch helfen<br />

können! ...<br />

... hieß das Motto des Trainings<br />

am 16. und 17. Februar<br />

<strong>2008</strong>. In einem genau zugeschnittenen<br />

Seminar lernten<br />

die Jugendmitglieder unseres<br />

Vereins Bushido Mülheim,<br />

worauf es bei der Ersten Hilfe<br />

ankommt. Markus Wilger, ausgebildeter<br />

Erste-Hilfe-Trainer,<br />

erarbeitete mit den Kindern und<br />

Jugendlichen das richtige Melden<br />

eines Notfalls. Hier stellte<br />

sich heraus, dass die kleinen<br />

Teilnehmer oftmals mehr wussten<br />

als die Erwachsenen, mit<br />

denen Markus normalerweise<br />

trainiert. Im Anschluss lernten<br />

die Kinder die wichtigsten Eckpunkte<br />

der ersten Maßnahmen<br />

zur Betreuung eines Verletzten.<br />

Hier standen die Überprüfung<br />

von Bewusstsein und Atmung<br />

genauso auf dem Programm,<br />

wie die Einrichtung einer<br />

stabilen Seitenlage bei einem<br />

bewusstlosen aber atmenden<br />

Verletzten. Praxisnah stellten<br />

die Kinder und Jugendlichen<br />

viele Fragen, die Markus und<br />

Die Kleinen<br />

konnten ihr<br />

Wissen sofort<br />

ausprobieren<br />

seine Helferinnen Heike und<br />

Katja gerne beantworteten.<br />

Nach einem kleinen Snack ging<br />

es nach der Mittagspause weiter<br />

mit Verbänden und Pflastern.<br />

Gleich zu Anfang mussten<br />

die Kinder einen „blutenden“<br />

Markus verbinden, der sich in<br />

den Arm „geschnitten“ hatte.<br />

Nachdem die kleinen Helfer<br />

den ersten Schreck überwunden<br />

hatten, leisteten sie professionell<br />

Erste Hilfe und setzten die<br />

erlernten Grundbegriffe schnell<br />

um. Hier zeigte sich wieder<br />

einmal, dass Kinder genauso<br />

helfen können wie Erwachsene.<br />

Auch der besondere Teamgeist<br />

bei den Kindern wurde erlebbar.<br />

Insgesamt waren die kleinen<br />

Helfer sehr motiviert bei der<br />

Sache und enttäuscht, dass das<br />

Training irgendwann, nachdem<br />

viele „Verletzte“ erfolgreich<br />

versorgt worden waren, vorbei<br />

war. Für das nächste Jahr sind<br />

wiederum ähnliche Veranstaltungen<br />

geplant. Dann werden<br />

wir aber dem Wunsch der<br />

kleinen Helfer folgen und einen<br />

ganzen Tag lang trainieren.<br />

Text: Markus Wilger<br />

Fotos: VL<br />

44 6/<strong>2008</strong> der <strong>budoka</strong>

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