budoka 06 2008 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...
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Auf die Genauigkeit kommt es an<br />
standen Abwehren gegen das<br />
Hochziehen vom Stuhl sowohl<br />
an den Handgelenken als auch<br />
am Revers. Es folgte eine<br />
Übungseinheit mit Bewegungsübungen<br />
und Verteidigungstechniken<br />
in der Bodenlage. Beate<br />
demonstrierte, dass auch in der<br />
„ungeliebten“ Bodenlage eine<br />
effektive Selbstverteidigung<br />
möglich ist. Am Ende des interessanten,<br />
aber auch schweißtreibenden<br />
Lehrganges mussten die<br />
Frauen noch eine Abschlussübung<br />
zum Thema „Rote Zone“<br />
absolvieren. Hierbei ging jede<br />
Frau einzeln durch die vom<br />
Dojo aus nicht einsehbaren<br />
Umkleideräume sowie den<br />
Eingangsbereich der Sporthalle.<br />
Dort hatte Beate drei potenzielle<br />
Angreifer „versteckt“ , welche<br />
von den Frauen daran gehindert<br />
werden sollten, in deren „Rote<br />
Zone“ zu gelangen. Auch diese<br />
Aufgabe meisterten die Frauen<br />
mit Bravour, denn obwohl<br />
man sie im Dojo nicht sehen<br />
konnte, hörte man ihre lauten<br />
und energischen Rufe dort sehr<br />
Beate Kuhn mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Lehrgangs<br />
Lehrgänge JIU-JITSU<br />
deutlich. Zu Beates Freude<br />
haben die Schüler/innen sehr<br />
konzentriert und mit viel Elan<br />
und Engagement mitgearbeitet.<br />
Die gezeigten Techniken wurden<br />
positiv angenommen und<br />
sehr gut umgesetzt. Vielen Dank<br />
an dieser Stelle an die mutigen<br />
Männer, die sich selbstlos als<br />
Angreifer zur Verfügung gestellt<br />
haben.<br />
Bernd Kampmann<br />
Iai Do Lehrgang<br />
mit Werner<br />
Schmidt Sensei<br />
Das Schwert trennt Gut und<br />
Böse - so lautet sinngemäß eine<br />
Weisheit aus vergangenen Tagen,<br />
die auch in Zeiten „messerscharfer<br />
Präzision“ nichts von<br />
ihrer Aussagekraft eingebüßt<br />
hat. Wie schwer es jedoch ist,<br />
ein Schwert kunstvoll in einer<br />
Kata zu führen, davon konnten<br />
sich die Teilnehmer des diesjährigen<br />
Iai Do Lehrgangs am 19.<br />
April <strong>2008</strong> mit Werner Schmidt<br />
Sensei (5. Dan Iai Do) ein Bild<br />
machen. Dem Jiu-Jitsuka, der<br />
sich in der Kunst der waffenlosen<br />
Selbstverteidigung übt,<br />
sind Waffen wie Messer, Pistole<br />
oder Kurz- und Langstock - die<br />
Waffen des „Gegners“ - aus<br />
der Übungspraxis gut bekannt.<br />
Werner Schmidt, der zunächst<br />
über das Wesen des Iai Do<br />
referierte und dann verschiedene<br />
Grundübungen vorstellte,<br />
stieg alsbald in die Iai Do Kata,<br />
die Seitei-Iai („Standard-Iai“),<br />
ein. Die von Werner Schmidt<br />
ausgeübten verschiedenen Vorübungen<br />
(suburi) waren sowohl<br />
Einstieg in das Iai Do als auch<br />
als weitere Aufwärm- und Dehnungsprogramm<br />
gedacht. In der<br />
Wiederholung liegt der Schlüssel<br />
zum Erfolg: Nukitsuke,<br />
Kiriotoshi, Tchiburi und Noto<br />
im Stand und im Knien - der<br />
Zyklus zwischen Ziehen und<br />
Zurückführen des Schwertes<br />
in die Scheide - wurde wieder<br />
und wieder geübt, bis sich der<br />
Ablauf automatisiert hatte und<br />
man an die Fehlersuche und<br />
Verbesserung der Techniken der<br />
Kata gehen konnte. Die Teilnehmer<br />
übten nicht mit einem Iaito,<br />
sondern mit einem Bokken<br />
(Boku-to), dem Holzschwert,<br />
das, von geübter Hand geführt,<br />
ebenfalls eine sehr wirkungsvolle<br />
Waffe ist. Ausgangspunkt<br />
<strong>für</strong> jede Iai Do Kata ist die<br />
Achtsamkeit oder erhöhte Aufmerksamkeit<br />
in Konzentration<br />
und Ruhe. Plötzlich taucht (vor<br />
dem geistigen Auge) ein Gegner<br />
auf und der Kampf beginnt:<br />
Es folgen präzise ausgeführte<br />
Techniken, die den oder die<br />
Gegner töten. Während der<br />
besiegte Gegner immer noch<br />
aufmerksam beobachtet wird,<br />
folgt das tchiburi (das Blut wird<br />
von der Klinge abgeschlagen<br />
bzw. tropft ab). Das Schwert<br />
wird in die Scheide zurückge-<br />
6/<strong>2008</strong> der <strong>budoka</strong> 43