INFO 1 / 2008 - GGG Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule e.V.
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Hier geht´s lang...<br />
stellte sie klar, dass es in Hamburg nur um die Frage gehen kann, ob es ein<br />
Zweisäulenmodell oder eine Schule für alle geben wird. Alle anderen Modelle<br />
sind auszuschließen.<br />
Die in den Schulen und unter den Eltern verbreitete<br />
Unruhe ist nicht künstlich geschürt worden;<br />
sie hat sich aus dem engen Zeitrahmen, in<br />
dem das Hamburger Schulwesen grundlegend<br />
verändert werden soll, ebenso ergeben wie aus<br />
den vielen offenen Fragen, die bis heute nicht beantwortet<br />
sind und aus der mangelhaften Information<br />
der Betroffenen. Erst seit Januar <strong>2008</strong> bietet<br />
die BBS den Schulen an, Referenten einzuladen,<br />
die „über erste Vorüberlegungen zu einem<br />
Handlungsrahmen“ informieren können.<br />
Wie vage dieser Handlungsrahmen noch ist,<br />
wurde im Gespräch deutlich. Die Klassenfrequenzen<br />
sollen in der Stadtteilschule niedriger<br />
als im Gymnasium sein. Dazu steht bisher nur fest, dass die Klassenfrequenz<br />
zwischen der Basisfrequenz der Hauptschulen ( 19,5 ) und dem Gymnasium<br />
( 24 ) liegen soll. Klaus Bullan wies zu recht daraufhin, dass die Stadtteilschulen,<br />
wenn sie neben den Gymnasien bestehen sollen, wegen ihrer schwierigeren<br />
pädagogischen Aufgabe deutlich besser ausgestattet werden müssten<br />
als die Gymnasien.<br />
An den Stadtteilschulen sollen Lehrer aller Lehrämter unterrichten. Noch<br />
scheint nicht geklärt, wie sichergestellt werden kann, dass hinreichend viele<br />
Gymnasial- und Berufsschullehrer rechtzeitig an den Stadtteilschulen tätig<br />
werden können. Wird es genügend Freiwillige aus den Gymnasien geben?<br />
Der Handlungsrahmen sieht vor, dass die Schulen über die Form der Differenzierung<br />
entscheiden können; dabei sollen „dauerhafte Formen der äußeren<br />
Differenzierung zugunsten innerer Differenzierung und Individualisierung<br />
zurücktreten.“ Das ist begrüßenswert und anspruchsvoll zugleich. Gelingen<br />
kann das aber nur, wenn die Kollegen und Kolleginnen darauf in einem umfangreichen<br />
Fortbildungsprogramm vorbereitet werden. Der Hinweis der<br />
Senatorin darauf, dass das Landesinstitut in den letzten Jahren den Umgang<br />
mit der Heterogenität zu einem seiner Schwerpunkte gemacht habe, reicht<br />
dafür sicher nicht aus. Zusätzliche Ressourcen sind erforderlich. In diesem<br />
Zusammenhang hat der Bundesvorsitzende der <strong>GGG</strong> Lothar Sack angeboten,<br />
die Fortbildung der Lehrer in Hamburg dadurch zu unterstützen, dass die<br />
<strong>GGG</strong> Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet benennen könnte, die hinsichtlich<br />
der Individualisierung des Lernens bereits über praktische Erfahrungen<br />
verfügen. Darauf soll zurückgekommen werden.<br />
Rechtzeitig zur Anmelderunde 2009 sollen die einzelnen Stadtteilschulen<br />
ihr Bildungsangebot von Jahrgang 5 bis 13 erarbeitet haben, um es den Eltern<br />
und Schülern und Schülerinnen vorstellen zu können. Das muss in der Zeit<br />
vom Sommer bis zum Herbst <strong>2008</strong> erfolgen; denn im November beginnen<br />
bereits die Informationsabende. Das ist nur von den bestehenden <strong>Gesamtschule</strong>n<br />
zu bewältigen, die ihre erfolgreiche Arbeit unter anderem Namen fortsetzen<br />
können, aber nicht von den neuen Stadtteilschulen, bei denen man<br />
davon ausgehen muss, dass nicht eine Haupt- und Realschule allein eine<br />
Stadtteilschule bilden kann, sondern mit einer oder zwei weiteren vereint<br />
werden muss, um die angestrebte Schülerzahl von 100 bis 150 pro Jahrgang<br />
12 <strong>GGG</strong> LV HH Info 1/<strong>2008</strong>