INFO 1 / 2008 - GGG Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule e.V.
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Foto: Hasubek<br />
6. Soziales Lernen und klare Regeln<br />
Wie viele <strong>Gesamtschule</strong>n bilden wir Streitschlichterinnen und Streitschlichter<br />
aus, die uns helfen, ein friedfertiges und solidarisches Miteinander zu pflegen.<br />
Demnächst 4-5 Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen arbeiten in den<br />
Feldern Beratung und Ganztag. In den Klassenstufen 5 und 6 führen Tutorinnen<br />
und Tutoren gemeinsam mit dem Beratungsteam<br />
das Trainingsprogramm Soziales Lernen durch (abgewandeltes<br />
Programm nach Großmann). Die Schule<br />
hat sich auf ein einheitliches Instrument zum Umgang<br />
mit Menschen und Sachen und zur Regelung des Alltags<br />
in den Klassen und im Schulraum verabredet: „Bei<br />
Stopp ist Schluss“ wird in allen Klassen praktiziert.<br />
Als griffige, schnelle Hausordnung bzw. Kurzregel<br />
gelten die aus der <strong>Gesamtschule</strong> Kassel-Waldau adaptierten<br />
Begriffe „friedlich, freundlich, langsam, leise“,<br />
die auch in der ganzen Schule mit optischen Symbolen<br />
(Aufkleber) verdeutlicht sind.<br />
7. Ausblick<br />
Durch die Zusammenlegung mit der ehemaligen <strong>Gesamtschule</strong><br />
Fährbuernfleet hat die Schule eine Größe erreicht, die deutlich neue innere<br />
Strukturen benötigt. Kleinere Einheiten der Kommunikation und Teilhabe an<br />
Entscheidungen zu schaffen ist dabei ein Ziel. Programmatische Verabredungen<br />
und Beschlüsse über den Weg der beiden Schulen waren durchaus unterschiedlich.<br />
Der moderierte Neufindungsprozess ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Helfen soll dabei eine geschaffene Steuergruppe, in der neben dem Schulleiter<br />
Beauftragte für die Bereiche Unterrichtsentwicklung, Integration, Kultur,<br />
Sport, Primarstufenfragen, Mittelstufenfragen, Oberstufenfragen, Beratung,<br />
Ganztagsschule, Nachhaltiges Lernen, Berufsorientierung und Teamentwicklung<br />
vertreten sind. Helfen soll auch die Stärkung der Jahrgangsteams. Begonnen<br />
wurde mit der Schaffung der räumlichen Voraussetzungen: Teamzimmer mit<br />
ansprechender und ausreichender Ausstattung. Denkbar aber nicht verabredet<br />
ist die Entwicklung hin zur Verlagerung weitreichender Kompetenzen und<br />
Alltagsregulierungen durch die Teams selbst (Stundenplangestaltung,<br />
Vertretungsregelung, Jahrgangsterminplan …) wie z. B. an der <strong>Gesamtschule</strong><br />
Mümmelmannsberg eingeführt. Neben der Suche nach neuen Strukturen ist<br />
die Identitätsfindung des „neuen“ Kollegiums wichtig. Gewachsene Traditionen<br />
gelten zum Teil nicht mehr, Rituale müssen neu gefunden werden. Ist die<br />
Zusammenführung zweier mittelgroßen Schulen an sich schon ein Mammutprojekt,<br />
so hat sich die Schule noch den Beginn der verpflichtenden Ganztagsschule,<br />
die Einführung neuer Unterrichtsformen und den Aufbau einer eigenen<br />
Teiloberstufe zugemutet. All dies neben dem alle Schulen betreffenden<br />
tiefgreifenden Umbau des Bildungswesens zu meistern, ist eine große Leistung<br />
des Kollegiums. Die an die Grenze gekommenen Belastungen zeigen<br />
aber uns auch deutlich: Ohne weitere Ressourcenverbesserungen werden die<br />
angefangenen Vorhaben nicht zu wirklich nachhaltigen Qualitätsverbesserungen<br />
führen.<br />
Bernd Martens<br />
26 <strong>GGG</strong> LV HH Info 1/<strong>2008</strong>