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Einblicke Ausgabe 11 April 2010 - Seniorenheim St.Josef ...

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LIn eigener SacheLiebe Leser unserer „<strong>Einblicke</strong>!“Liebe Freunde unseres<strong>Seniorenheim</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>!Der liebe Gott segnet, aber Erprüft auch. Seine Prüfungen, dieKreuze, erscheinen beschwerlichund sie sind es auch. Warum lässtGott das zu? Warum ich? Das sindFragen, die einem immer wieder begegnen,wenn das Leid Einzug hält.Die Antwort auf solche Fragen isteinfach: Gott liebt uns unendlich, Erwill unser Heil, das ewige Leben. Erlässt das Leid zu, weil das der einzigeWeg ist, zu Gott zu finden, oderEr lässt es zu, um uns zu prüfen undzu heiligen, gemäß dem Wort Christiim heiligen Evangelium vom Winzer,der die Reben beschneidet, um sie zugrößerer Fruchtbarkeit zu führen.In der Praxis, d.h. im täglichenLeben, da ist es nicht immer leicht,hinter dem Leid die Hand des liebendenGottes zu erahnen und Ja zu sagen,zu dem, was Er uns schickt undzumutet. Und doch führt kein Wegdaran vorbei. Sagt doch Unser Herrganz deutlich: „Nicht derjenige, dersagt Herr, Herr, wird in das Himmelreicheingehen, sondern derjenige,der den Willen des Vaters im Himmeltut.“ – Und zur heiligen BernadetteSoubirous sagte die Muttergottesgleich bei der ersten Erscheinung inLourdes: „Ich verspreche nicht, dichin dieser Welt glücklich zu machen,wohl aber in der anderen.“ Kommt esim Leben nicht einzig darauf an?Als der hl. Vinzenz von Paul, dergroße Apostel der Elenden, der Gründerder christlichen Caritas- Vereine,als junger Priester Erzieher zweierPrinzen werden sollte, sagte diehochadlige Mutter zu ihm: „Herr Pater,machen Sie aus meinen beidenSöhnen Fürsten auf Erden und Heiligeim Himmel!“ Der heilige Priesterlächelte dazu und meinte dann sehrernst: „Nein, Madame, ich will ausIhren Söhnen Heilige auf Erden undFürsten im Himmel machen.“ DieserPriester hat verstanden, worauf eswirklich ankommt: das ewige Leben.Ist nicht vor allem die Betreuungvon alten, kranken, hilfs- und pflegebedürftigenMenschen, wie sie dieHauptaufgabe in unserem <strong>Seniorenheim</strong>ist, ein Werk jener Liebe, dieerahnen lässt, dass es ganz und garnicht mehr auf ein kurzes Glück indieser Welt ankommt, wohl aber aufden Augenblick, in dem wir Gott gegenübertreten?Was bietet die besteGewähr für einen guten Tod? Ichsage es Ihnen: ein gutes Leben! Helfenwir einander, einmal in den Himmelzu kommen und wenden wir unswie der hl. Vinzenz von Paul geradedenjenigen zu, die diese Hilfe JETZTam meisten benötigen!Mit priesterlichem Segensgruß, IhrP. Burkhard Kaldenbach2


Was war los im <strong>Seniorenheim</strong>?Chronik von Dezember 2009bis Februar <strong>2010</strong>1. Dezember Einkaufsfahrt nach IllertissenDer Advent hat begonnen. Im <strong>Seniorenheim</strong> wird dies sichtbar durch eine aufwendigeDekoration in allen Bereichen des Hauses. Bis Weihnachten wird esnun von Woche zu Woche deutlicher, auf welch großes Fest wir uns zu bewegen.In diesem Zusammenhang steht auch die heutige Einkaufsfahrt nach Illertissen.In den Geschäften ist zwar schon seit Ende Oktober „Weihnachten“,aber für unsere Bewohner ist es gerade jetzt schön, die äußeren Dinge der Zeitmit allen Sinnen aufzunehmen.3. Dezember Videofilm über das Gnadenbild von LimpiasSolche Filme werden besonders gerne angenommen, weil eben Christus imMittelpunkt steht: der lebendige Christus, unveränderlich in Ewigkeit. Was unsan Ihm so fasziniert, und das jeden Tag aufs Neue, das ist Seine Güte und Liebeuns Menschen gegenüber. Nie aber „brauchen“ wir Seine Liebe und Güteso sehr wie auf dem letzten <strong>St</strong>ückchen des Erdenweges. Auf dem Gnadenbildvon Limpias begegnet uns der leidende Christus, der uns einen unvergesslichenBlick tun lässt in Seine Seele – und so jeden Menschen anspricht: Gottist wahrhaft die Liebe.7. Dezember Bewohnerversammlung und Besuch des NikolausIn unserem <strong>Seniorenheim</strong> gibt es einenHeimbeirat. Das konnten Sie schon oftnachlesen. Dieser Heimbeirat vertrittdie Interessen der Bewohner. Einmalim Jahr müssen die Mitglieder desHeimbeirats den Bewohnern Rechenschaftgeben über die Tätigkeit währendder letzten zwölf Monate. Dazuversammeln sich alle Bewohnerinnenund Bewohner im Festsaal. Die Vorsitzendedes Heimbeirats gibt ihren Berichtund dann können Fragen gestellt,<strong>April</strong> <strong>2010</strong>3


9. Dezember Weihnachtsfeier der Mitarbeiter im <strong>Seniorenheim</strong>Ein ganzes Jahr über, d.h. an 365 Tagen, werden unsere Bewohner durch Mitarbeiterder Pflege, der Hauswirtschaft, der Verwaltung, der Beschäftigung,durch die Schwestern und Priester betreut. Diese Kräfte stehen bei Bedarf rundum die Uhr zur Verfügung. Die Weihnachtsfeier,die stets in den Tagen vordem Fest ausgerichtet wird, soll einkleines Zeichen des Dankeschön undder Verbundenheit sein. Und auchin diesem Jahr erscheinen fast alleMitarbeiter aus allen Bereichen undverbringen einen gemütlichen Abendmiteinander. Da gibt es zunächst eingutes Abendessen, denn mit knurrendemMagen lässt sich nicht gut feiern.Die eigene Küche zaubert diesmal nicht nur für die Bewohner… Es wird gesungen,die vergangen zwölf Monate mit ihren Höhen und Tiefen werden ins Gedächtniszurückgerufen. Schließlich folgt die „Ehrung“ der langjährigen Mitarbeiter,wie in jedem Jahr. Es lässt tief blicken, wenn man es bei uns fünf, zehn,fünfzehn und noch mehr Jahre aushalten kann. Vielen Dank, liebe Mitarbeiter;und: auf viele weitere und erfolgreiche Jahre!10. DezemberBesuch der KindergartenkinderAlt und Jung treffen aufeinander,wenn es heißt, dass die Kindergartenkindersich angesagt haben. Kinderlachen,Kindersingen und Kindertanzenbringen ein Leuchten in die Augender alten Menschen. Hier erlebenwir einen echten „Generationenvertrag.“Unbeschwert und ungezwungen gehen die Kinder auf die Bewohner zu,sprechen sie an, geben die Hand, überreichen ein kleines, selbstgebasteltesGeschenk. Klar, dass der „Holzhacker- Amadeus“ zum Programm gehört, beidem es hoch und laut hergeht. Für die kleinen Gäste gibt es ein Glas Saft undeine „süße“ Belohnung. Beim Abschied heißt es dann: „Bitte wiederkommen!“<strong>11</strong>. Dezember Heute wird Geburtstag gefeiert!Nicola Rondinella, unsere engagierte Betreuerin, lädt die Geburtstags“kinder“aus den Monaten Oktober und November zu einem gemeinsamen Kaffeetrinkenein. Manchmal „verirrt“ sich auch ein Nicht- Geburtstagskind. Feiern isteben doch immer schöner als Nicht- Feiern…<strong>April</strong> <strong>2010</strong>5


16. Dezember Besuch derSchulkinder aus SießenAuch dieser Besuch gehört zum <strong>St</strong>andardprogrammim <strong>Seniorenheim</strong>. DieKinder üben einige <strong>St</strong>ücke mit Musikein, um sie hier bei unseren Seniorenvortragen zu können. Der Besuchselbst ist immer mittags, gleich nachder Schule; unsere Bewohner sind normalerweisenoch im Speisesaal undwarten. Wieder sieht man glücklicheGesichter, und zwar auf beiden Seiten. Auch diesen Kindern und ihren eifrigenBetreuerinnen ein herzliches Vergelt´s Gott und: bis zum nächsten Mal!19. Dezember AdventsnachmittagHeute Nachmittag, nach dem Rosenkranz in der Kapelle, versteht sich, ladendie Schwestern ein zu einem „Adventsnachmittag mit Liedern und Geschichten.“Zwischen Rosenkranz und Abendbrot, das sind weniger als zwei <strong>St</strong>unden.Die Bewohner haben ganz schön was zu tun, wenn sie denn an allen Veranstaltungenin der Kapelle und im Haus teilnehmen möchten… Advent ist Einstimmungder Herzen auf das kommende Fest und unsere Schwestern verstehensich darin, diese vorzunehmen. Draußen ist es schon finster (war es heuteüberhaupt mal hell?), drinnen brennen die Kerzen. Die adventlichen Liederlassen den uralten Ruf der Menschheits- familie wachwerden, in dem es immerwieder heißt: „Tauet Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet Ihn herab!“23. Dezember Großes Herrichten des HausesDas ist ein Tag wie kein anderer: in der Kapelle werden die Christbäume aufgestellt,die Krippe vorbereitet. Sonst sind überall im Haus die Vorbereitungeneinigermaßen abgeschlossen. Auf jedem Wohnbereich steht ein geschmückterChristbaum und „wartet“ auf seinen Einsatz am Heiligen Abend, an mehreren<strong>St</strong>ellen stehen Weihnachtskrippen, damit uns das Weihnachts- geheimnis überallbegleitet und gegenwärtig ist. Von Weihnachten kann man ebenso weniggenug bekommen wie von der Gottesmutter. Die Christbäume der Kapelle sindbeide wieder um die sechs Meter hoch. Eine tolle Leistung, sie jedes Jahr vondraußen durch das Treppenhaus in den ersten <strong>St</strong>ock zu bekommen, aufzurichten,zu justieren und dann mit Lichterketten und <strong>St</strong>rohsternen zu richten. Wirsagen es jedes Jahr, aber dadurch wird es nicht weniger wahr: So schön wieheuer war es noch nie… Und die Bewohner? Die verstecken sich heute nicht;einige übernehmen Aufgaben beim Schmücken, Tragen, Vorbereiten. Da gibtes so viel zu tun! Wo ist das frische Moos? Warum geht diese Lichterkettenicht? An einem <strong>St</strong>rohstern fehlt die Aufhängung… Eine ganz besondere Aufga-6 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


e aber gibt es jedes Jahr während der letzten Tage vor dem Heiligen Abend:das Christkind aus der großen Krippe beim Eingang zur Kapelle muß „gehütet“werden! Einfach vom Dachboden in die Kapelle? Das geht doch nicht. Bewerberinnenfür das hohe Amt gibt es genug…24. Dezember Der Heilige AbendNachmittags um 15.30 Uhr treffen sich dieHausgemeinschaft, d.h. Bewohner, Patres undSchwestern, einige Mitarbeiter, zu einer kleinenFeier im weihnachtlich dekorierten Festsaal.P.Kaldenbach trägt Weihnachtsgeschichten vor,Herr Mehne und Tochter Theresia untermalendie Feier musikalisch. „Warten auf das Christkind“könnte man sagen. Nach der Feier ist imSpeisesaal alles für den wichtigsten Abend hergerichtet:Ein Gourmet- Teller wartet auf jedenBewohner. Köstlichkeiten aus der Küche zu einemspeziellen Anlaß.25. Dezember Weihnachten!„Heute ist euch in der <strong>St</strong>adt Davidsder Heiland geboren, Christus derHerr!“ Mit diesen Worten der Engel andie Hirten ist es Weihnachten gewordenin der ganzen Welt. Wohl dem,der sie hört und danach lebt. Es stehtnämlich auch geschrieben: „Er kamin Sein Eigentum, doch die Seinennahmen Ihn nicht auf.“ Mitternachtwird die erste Weihnachtsmesse zelebriert,feierlich und natürlich mitdem berühmtesten Weihnachtslied in der nurdurch die Christbäume erleuchteten Kapelle:„<strong>St</strong>ille Nacht, heilige Nacht!“31. DezemberSilvesterfeier im <strong>Seniorenheim</strong>!Nicht mit Pauken und Trompeten, sondern eherfriedlich gestaltet sich der Jahresausklang innerhalbdes <strong>Seniorenheim</strong>s. Schon nachmittags lädt<strong>April</strong> <strong>2010</strong>7


P. Kaldenbach wieder zur Silvesterfeier ein. Dazu gehört der Jahresrückblick,dann die Erinnerung an diejenigen Bewohner, die im vergehenden Jahr in dieEwigkeit vorausgegangen sind. Sieben sind es 2009 gewesen. Das neue Jahr!Wen von uns wird der große Ruf Gottes ereilen? Den ältesten? Den jüngsten?Gott allein weiß um alle diese Dinge. Was Er tut, das ist wohlgetan.Abends folgt in der Kapelle die Jahresschlußandacht vor dem allerheiligstenSakrament. Die Andacht aus unserem Gesangbuch fordert uns auf, Gott fürein weiteres Jahr zu danken, das wir auf Erden erleben durften. Ja, jeder hatGrund zu danken, und wenn es auch nur für das Kreuz ist, durch das Gott Sichin Erinnerung bringt. Auf ein gutes neues Jahr!1. Januar <strong>2010</strong> Prosit Neujahr!Ein neues Jahr hat begonnen, laut und lärmvoll draußen in der Welt. Die Raketenund Böller in der Nachbarschaft bringen manchen Bewohner nicht nur umseine Nachtruhe, sondern auch noch in Angst und Schrecken; wenn man nichtweiß, was da geschieht, kommt Unruhe auf. Die Nachtschwester hat allerhandzu tun, die Ängstlichen zu beruhigen.Das neue Jahr, was wird es bringen? So lautet auch der rote Faden bei derNeujahrspredigt im Hochamt. Da aber die Patres (zum Glück?) keine Prophetensind, kommen nur allgemeine Antworten: das neue Jahr bringt Gottes Segenund Gnade, denn es beginnt mit dem Oktavtag der göttlichen Geburt im Fleische,jenem Tag, an dem Unser Erlöser sein erstes Blut vergossen hat, ausreiner Liebe zu jedem von uns.Eine andere Frage beschäftigt heute den einen oder anderen: Ist es vielleichtmein letztes Jahr auf Erden? Werde ich in diesem Jahr sterben? „In deine Hände,o Herr, empfehle ich meinen Geist.“4. Januar Was für ein Tag!Unser Pater Haberstroh begeht seinen 86.Geburtstag! Diesmal sind sich alle einig,die ihm gratulieren: der liebe Gott mögeihn uns noch viele Jahre erhalten! SolchePriester brauchen die Menschen geradeheute: gesunder Glaube und heitere Herzlichkeit.Nichts scheint ihm zu viel, keineMühe zu groß, wenn er Segen spendendarf. „Wie froh und dankbar bin ich doch,noch im hohen Alter Priester sein zu dürfen!“Und wie froh und dankbar sind wirerst darüber!8 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


06. Januar Epiphanie – Das Fest der heiligen Drei KönigeJene drei Weisen Männer, die aus dem Morgenland kamen, den neugeborenenKönig der Juden, den Heiland der Welt anzubeten, haben eine ganz besondereBeziehung zu unserem Vaterland, denn ihre Gebeine ruhen im Dom zuKöln; ja, man kann sagen: der ganze Kölner Dom wurde erbaut, um für diesedrei Heiligen eine würdige Grabstätte zu werden. Man kann über die Umständestreiten, wie die Heiligen nachKöln kamen (zu früheren Zeitenwar man nicht so zimperlich…),unbestreitbar bleibt, dass unserVolk eine heilige Verpflichtunghat, in der Nachfolge dieser Gottessucherund Anbeter zu leben.Ob es darum bei uns so schlechtgeht, weil der Kölner Dom einereine Touristenattraktion, abernicht mehr Pilgerziel und Gnadenortfür die Deutschen ist?In Weihungszell wird heute dasHaus gesegnet, mit dem Dreikönigswasser,das alle Einflüsse des bösen Feindes bannen und vertreiben soll.Ja, das ist gerade in einem Haus wie unserem sehr nötig, denn wo der liebeGott einen Dom aus Gnaden erbaut, da setzt bekanntlich der böse Feind eineKapelle aus Sünde und Dummheit daneben…Nachmittags ist, und das schon seit Jahren, die Weihnachtsfeier des Prioratsin der Halle der Gemeinde von Sießen. Wir sind der Gemeinde sehr dankbar,in jedem neuen Jahr diese Halle nutzen zu dürfen, denn unser Festsaal wärezu klein, die Gläubigen zu fassen und die Darbietungen aufzunehmen, die unsereKinder und Jugendlichen alljährlich bieten. Einige Bewohner im Rollstuhlwerden mit dem Krankentransport in die Halle gebracht und kehren dann nachder Feier wieder ins <strong>Seniorenheim</strong> zurück.17. Januar ErwachsenenbildungAm gestrigen Tag feierte die Kirche das Fest des Martyrerpapstes Marcellus.Das ist der Namenspatron von Erzbischof Lefebvre, der erstmals 1978 in unseremkleinen Weihungszell gewesen ist, um dort Pfarrer Anton Weber zu treffen.Auf diesen Besuch geht nicht zuletzt auch die Existenz unseres <strong>Seniorenheim</strong>szurück.Bei der Erwachsenenbildung geht es heute um ein besonderes Thema: Der 30.Juni 1988 war ein Tag wie alle anderen, aber er ist jetzt schon in die Geschichteeingegangen: es ist der Tag, an dem der mutige und weitsichtige ErzbischofMarcel Lefebvre in Ecône vier seiner Priester zu Bischöfen weihte. Er nannte<strong>April</strong> <strong>2010</strong>9


es das „Unternehmen Überleben für die Tradition.“ Knapp drei Jahre danachschon lag der glaubensstarke Nachfolger der Apostel auf der Totenbahre. Erhat der Kirche, wie es seine Pflicht war, Bischöfe geschenkt. Ohne diese Weihengäbe es nicht das Motu Proprio von Benedikt XVI. zur alten Messe, gäbe eskeine Gespräche über das Konzil, wie sie im Herbst in Rom begonnen haben.Die Bewohner des <strong>Seniorenheim</strong>s und die Prioratsfamilie sind eingeladen,abends nach der Andacht im Festsaal einen Film zu sehen mit der herrlichenZeremonie der Bischofsweihe von 1988. Es gibt, wen wundert es, auch in unserenReihen immer wieder Menschen, die Erzbischof Lefebvre noch nie imBild gesehen haben; für die anderen ist der heutige Film ein frohes Wiedersehen.Nach dem Film können wir gemeinsam ausrufen: „Merci, Monseigneur!– Vielen Dank, lieber Erzbischof!“19. JanuarFahrt zur KrippenausstellungEs gehört schon fest zum Ausflugsprogrammdes Winters, dass die Bewohnermit unserem Hausmeister Uwe Schützezu verschiedenen Krippenausstellungenfahren. So auch diesmal. Allerdings hatdas Thema eine aktuelle Brisanz: in BadSchussenried, einem säkularisierten Klosternicht allzu weit entfernt, wird heuereine besondere Krippe ausgestellt: dasJesuskind, die heilige Jungfrau und derhl. <strong>Josef</strong> werden mit Schweineköpfen dargestellt:Schweinegrippe in der Krippe!Erst ein <strong>St</strong>urm der Entrüstung, angefachtdurch Gläubige der Bruderschaft, fegt dieselästerliche „Kunst“ davon. Unser heutiger Ausflug geht nicht nach Schussenried,sondern in die nähere Umgebung, wo die Krippe noch das zeigt, was dieKrippe ausmacht: das Jesuskind, Maria und <strong>Josef</strong>. Kommt, lasset uns anbeten!22. Januar Eine traurige MeldungWährend die Hausgemeinschaft in der Kapelle den freitäglichen Kreuzweg betetund sich singend an Christi Mutter wendet, die mit Schmerzen bei demKreuz steht und mit Schmerzen weint, verstirbt unsere Frau Gertrud Habeck,wenige Tage vor ihrem 96. Geburtstag. R.I.P.Es ist der erste Todesfall seit dem vergangenen August. Frau Habeck, die vielgelitten hat auf dem letzten <strong>St</strong>ück des Weges, hat nicht alleine sterben müssen,unsere Schwestern waren an ihrer Seite und haben mit ihr gebetet, ihr10 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


Weihwasser gegeben und ihr die Augen geschlossen. Der Priester konnte ihrnach dem Kreuzweg den letzten Segen auf den Weg geben. Mögen alle verstorbenenBewohnerinnen und Bewohner unseres <strong>Seniorenheim</strong>s für uns allebitten um eine gute <strong>St</strong>erbestunde.23. Januar Vorlesestunde mit den SchwesternFür den Nachmittag dieses Samstags laden unsere Schwestern in den Festsaalein. Sie stellen heute und an drei weiteren Samstagen in einer Lesung dasLeben von Marcel Lefebvre vor: die kleine Geschichte seiner Geschichte. Dassind Geschichten, die der Erzbischof einst „seinen“ Schwestern bei verschiedenenBesuchen im Kloster anvertraut hat und die ein farbenprächtiges Bildauf die Einfachheit und Größe jenes Prälaten werfen, der den Mut hatte, amGlauben festzuhalten, gelegen oder ungelegen. Das herrliche, kleine Buch, ausdem die Schwestern vorlesen, ist auch beim Sarto - Verlag im Priorat <strong>St</strong>uttgarterhältlich…2. Februar Mariä LichtmessDas Jesuskind kommt auf den Armen seinerMutter in den Tempel. Der hl. <strong>Josef</strong>trägt das vorgeschriebene Opfer mit sich.Jesus wurde Mensch, um uns zu erlösen.Ein Zeichen dafür ist das Licht der Kerze,die leuchtet, wärmt und sich verzehrt. DieProzession führt den Priester und die Ministrantendurch die Kapelle, die durch ihreLage im ersten <strong>St</strong>ock des <strong>Seniorenheim</strong>swenig geeignet ist, kleine Prozessionennach draußen zu starten. Jeder empfängteine brennende Kerze, die auch an dieTaufkerze erinnert.<strong>11</strong>. Februar Lourdes- TagHeute stehen die Erscheinungen der UnbeflecktenEmpfängnis in Lourdes vor 150Jahren im Mittelpunkt. Nachmittags lädt P.Dickele zu einem Bildvortrag über Lourdesein, insbesondere über die jährliche Wallfahrtder Tradition, die stets zum Christkönigsfeststattfindet.Anschließend geht es in der Kapelle weiter: Aussetzung des allerheiligsten Sakramentes,Rosenkranz mit Lourdeslied, lauretanische Litanei, heilige Messe.In der Predigt ruft P.Müller die Ereignisse um die Erscheinungen ins Gedächtnis<strong>April</strong> <strong>2010</strong><strong>11</strong>


zurück und schließt mit dem Wort: „Deshalb ist Maria unsere gute Mutter.“Dem bleibt nichts hinzuzufügen.Nun warten alle Bewohner und die Gläubigen auf den Frühling, denn dannsoll die neue Lourdesgrotte im Garten „in Betrieb gehen.“ Eine aus Lourdesgesandte <strong>St</strong>atue der Jungfrau wartet bereits darauf, ihren Platz in der Grotteeinzunehmen…14. Februar Beginn des Vierzigstündigen GebetsHeute und an den beiden kommenden Tagen (Rosenmontag und Veilchendienstag)ist während des ganzen Tages in der Kapelle das allerheiligste Sakramentzur sühnenden Anbetung ausgesetzt. Die Kirche will, dass an diesenTagen Wiedergutmachung geleistet wird für alle Sünden und Lästerungen währendder „tollen Tage“ des Karnevals bzw. Faschings. Wenn man dann in denZeitungen von den „Narrenmessen“ liest, dann weiß man nicht mehr, wo mitBeten anfangen und wo aufhören. Spontan kommt das Wort des Herrn in Erinnerung:„Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“17. Februar AschermittwochHeute beginnt die Fastenzeit. Unsere Schwestern haben sich etwas Besonderesausgedacht, um diese 40 Tage fruchtbar zu machen für die Seelen, vor allemaber für die Heiligung der Priester unter dem Patronat des hl. Pfarrers vonArs, wie Papst Benedikt XVI. es für diese Zeit gewünscht hat. In einem Aushangvor der Kapelle heißt es: „Liebe Bewohner! Das Jahr des Priestertums gehtschon langsam seinem Ende zu. Die Katechismuskinder des Priorats Weihungszellhaben für diese Fastenzeit den ganz besonderen Vorsatz genommen,durch Gebet, kleine Opfer, den einen oder anderen Verzicht dazu beizutragen,unseren Priestern dabei zu helfen, auf dem Weg zur Vollkommenheitweiter mutig voranzuschreiten. „Die Heiligkeit der Gemeinde hängt von derHeiligkeit ihrer Priester ab“, sagt der hl. Pfarrer von Ars. Wollen auch Sie,liebe Bewohner, mithelfen, nebst dem täglichen Priesterrosenkranz unserenOpferkelch bis zum hochheiligen Osterfest mit guten Taten, Aufopferungen,Gebeten, Verzicht für die Priester zu füllen? Das Leben in der Gemeinschaftgibt uns allen ja genügend Möglichkeiten, die Tugenden zu üben. Alle sindherzlich eingeladen. Für weitere Hilfe dürfen Sie sich gerne an die ehrwürdigenSchwestern wenden. Schreiben Sie also Ihre „Öpferchen“ ohne Namen aufeinen weißen Zettel und legen Sie ihn dann in den großen Kelch. Sinnbildlichwird der Priester auf dem Bild voranschreiten bis zum hl. Osterfest. Dannwerden die Zettel, Gott zum lieblichen Wohlgeruch, im Osterfeuer verbranntwerden. Vergelt´s Gott allen großherzigen Helfern. Vergessen Sie nicht: „EinPriesterherz ist Jesu Herz!“ – Jetzt erscheint täglich eine „Bilanz“ der Gebeteund Opfer beim Aushang. Wir sind gespannt, wie der heilige Wettstreit um heiligePriester ausgehen wird…12 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


Pilgermadonnaim <strong>Seniorenheim</strong>SBesuchderPilgermadonna im<strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>!Seit dem 3. Oktober, dem Herz-Mariä-Sühnesamstag im Rosenkranzmonat,ist die Pilgermadonnades deutschen Distriktesunterwegs durch alle Gemeindender Tradition in Deutschland.Durch den Besuch der Gnadenstatuesoll eine tiefe und echte Erneuerungder Seelen durch Mariazu Jesus erreicht werden. Brauchtman so etwas auch in Weihungszell,wo so viel gebetet wird? Geradein Weihungszell brauchenwir eine tiefe und echte Erneuerung,ebenso wie an allen Ortenauf der ganzen Welt. Man kannsich gar nicht genug erneuernund seine geistliche Hinneigungan Gott kann in Ewigkeit vertieftwerden durch Eindringen in SeineGeheimnisse, Seine Allmacht undGröße, Seine Liebe und Unendlichkeit.<strong>April</strong> <strong>2010</strong>13


Was ist eine Pilgermadonna?Am 7. November war es endlichsoweit, nachdem sich die Hausgemeinschaftund die Prioratsfamiliedurch eine Novene aufdie Ankunft und die Gnadentagevorbereitet hatten. Aus Göffingenholten wir, leider nicht in Prozessionoder auf unseren Schultern,die <strong>St</strong>atue Unserer Lieben Frauvon Fatima ab, trugen sie in dieKapelle unseres <strong>Seniorenheim</strong>s,errichteten und „krönten“ sie aufihrem Traggestell, während dieSchwestern und die Blumenfrauenden vorbereiteten Schmuckanbrachten. Gerne hätten wirUnsere Liebe Frau in Prozessiondurch das Haus getragen, aberdie Türen sind leider weder hochnoch breit genug für ein solchesUnterfangen…Alle Besucher sollten die <strong>St</strong>atuesehen können, zugleich solltesie leicht zur Verehrung zugänglichsein. So bekam sie den Ehrenplatz,den sonst nur die Weihnachtskrippeeinnimmt: an derKommunionbank! Fortan sahman eine ganze Woche lang dieMenschen, jung und alt, an dieserKommunionbank und in derKapelle knien und zu Maria aufschauen.„Jesus will die Andachtzu meinem unbefleckten Herzenin der Welt begründen.“ Es ist derHerr, der die Marienverehrungwill und der nicht genug darin tunkann, Seine heiligste Mutter vonden Menschen verehrt zu sehen.„Die Andacht zu meinem unbeflecktenHerzen ist das letzteRettungsmittel, das Gott derWelt geben will.“Eine Woche lang folgten nun jedenTag ohne Ausnahme Vorträgeund Predigten, abwechselnd gehaltenvon den vier aktiven Priesternim <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>,zur Freude der Gläubigen. Selbstdie üblichen Predigtschläfer (ichweiß genau, wer das immer ist!)waren (meist) aufmerksam, dennes ging um Maria, ihre Bedeutungfür die Kirche, für das Heil derSeelen. Besonders eindrucksvollblieb die Predigt von P. Müller inden Herzen der Menschen zurück,in welcher er über die Siegeund Triumphe der Muttergottesdurch alle Jahrhunderte bis zuraktuellen Zeit berichtete und mitdem Gedanken schloß: „Am Endewird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“Die letzte Ansprachebeim Abschied von der <strong>St</strong>atuewird sich dann noch näher mit14 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


diesem Sieg beschäftigen undder Frage: was ist gemeint mit„am Ende?“ Die Weihe Russlandsdurch den Hl. Vater, um die wirbis zum 25. März zwölf MillionenRosenkränze beten wollen, hängteng damit zusammen.Jeden Tag, eine Woche lang, feierlichehl. Messen, ein levitiertesHochamt mit dem gesungenenProprium der Votivmesse zurUnbefleckten Empfängnis, Sühnesamstag,Herz- Jesu- Freitag,Fatimatag, das waren die Höhepunkteder Woche und ich mußsagen: über den Besuch bei denoffiziellen Punkten der Gnadenwochewaren wir sehr zufrieden.Etliche waren jeden Tag da, vieledes öfteren, fast alle wenigstenseinmal. Auch ganz fremde Besuchererschienen und fragten:„Wo ist die Muttergottes?“ EinWermutstropfen musste natürlichdabei sein: mancher ist leidernicht erschienen oder zu selten,obwohl er hätte leicht teilnehmenkönnen; das gilt sogar für Bewohnerdes <strong>Seniorenheim</strong>s, die lieberanderen Dingen nachgingen,statt bei der himmlischen Mutterzu sein. Für diese Gruppe habeich mir überlegt: wenn ich jedenAbend an der Gnadenstatue stattder von Maria versprochenenGnaden des Himmels einen 500-Euro- Schein vermitteln würde:die Kapelle wäre mehrmals täglichbrechend voll gewesen. Hatdie hl. Jungfrau nicht gesagt: „Wersie (die Andacht zum unbeflecktenHerzen) übt, dem versprecheich das Heil?“Am Montag war nach der Abendmessemit Predigt großes Kinoangesagt. Der Festsaal hat sichschnell mit sehr vielen Leuten gefüllt.Mehr und noch mehr <strong>St</strong>ühlemussten aufgestellt werden. Dabeigab es keinen neuen Kinofilmaus Hollywood zu sehen, sondernden herrlichen, uralten Film überdie Erscheinungen in Fatima; einenFilm, dessen Qualität altersbedingtnicht sehr gut ist, deraber immer wieder begeistert.Die Geschichte von Fatima wirderzählt, sehr gerafft, auf Wesentlichesbeschränkt, aber sehr einfühlsam.Nach der Darstellungdes großen Sonnenwunders vonFatima am 13. Oktober 1917 undden Klängen des Ave Maria bliebauch in unserem Festsaal keinAuge trocken. Die Menschen warenergriffen und haben geweint.Der Himmel berührt die Erde, derHimmel berührt die Herzen und<strong>April</strong> <strong>2010</strong>15


will sie durch Maria zu Jesus führen,der, nach einem Wort vonErzbischof Lefebvre an KardinalRatzinger „für uns alles ist.“Bei der ersten Pilgerreise der Gnadenstatueaus Fatima durch Portugal,später auch durch Spanien,gab es allerorts Wunder überWunder, Wunder an Leib undSeele. Fonseca berichtet darüberin seinem wirklich lesenswertenBuch „Maria spricht in Fatima.“Ja, das war ja auch die Originalstatue,da mussten ja Wunder geschehen,mag manch einer sagen;und: die <strong>St</strong>atue des deutschen Distriktesist doch nur eine Kopie.Wer denkt so quer? Die <strong>St</strong>atue,die heute im Heiligtum von Fatimasteht, ist auch kein Original,denn das Original ist im Himmel;das Original ist die allerseligsteJungfrau Maria, die Königin desheiligen Rosenkranzes. Alle <strong>St</strong>atuensind nur Kopien und nicht die<strong>St</strong>atuen bewirken Wunder, wohlaber Maria durch ihre mächtigeFürsprache bei ihrem Sohn, istsie doch die Mittlerin aller Gnaden.Gab es Wunder im <strong>Seniorenheim</strong>und im Priorat?Wunder im <strong>Seniorenheim</strong>? In denZeitungen und im Fernsehen istnichts darüber berichtet worden!Ja, was, haben Sie denn noch einenFernsehapparat? Und: glaubenSie denn tatsächlich nochalles, was in den Medien berichtetwird? Kann ich mir doch nichtvorstellen bei Lesern der <strong>Einblicke</strong>…Ja, es gab Wunder, aberman kann sie nicht berichten.Die Menschen, die ein Wunder erlebthaben, sie dürfen es tun. DieWunder, die ich Ihnen andeutenkann, sind Wunder an den Seelender Menschen. Es hat echteBekehrungen weg von der Sündeund hin zu Gott gegeben in Weihungszell,und nicht wenige! VieleMenschen nehmen seither ihrePflichten gegen Gott und für ihreeigene, unsterbliche Seele vielernster, leben bewusster als Gotteskinderin der Gegenwart desAllgegenwärtigen. Sind das keineWunder in der heutigen Zeit?Wenn ein kranker Mensch umHeilung von seinen Leiden fleht,nicht geheilt wird, aber die Kraftund den Mut empfängt, „Ja“ zusagen zum göttlichen Willen, derso an ihm offenbar wird: ist daskein Wunder? Kein echtes Wunderder Gnade? Ja, es hat Wundergegeben. Wie sagte Maria am13. Oktober in Fatima zu den Kin-16 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


dern: „Einige Kranke sind schongeheilt, einige werden noch geheiltwerden, alle aber müssensich bessern!“Die Kinder von Fatima, welch einGeheimnis Gottes! Zu Luzia sagtedie Muttergottes: „Du musstnoch länger hier bleiben.“ „Länger“,Luzia ist über 90 Jahre altgeworden, und ihr Leben, ihreBerufung, ihr Reden, vor allemaber ihr Schweigen über das Verschweigendes großen 3. Geheimnisses– das ist ein Geheimnis!Die beiden anderen, Francisco,der Tröster des Heilands seinwollte, der soviel von den Menschenbeleidigt wird, und dannJacintha, die weinte und opfertefür die Bekehrung der armen Sünder,„von denen so viele auf dieHölle zueilen.“ Beide Kinder hatGott nur Monate nach der letztenErscheinung in die Ewigkeit gerufen.Luzia hatte die Muttergottesam 13. Mai für die beiden Gefährtengefragt: „Wird Jacintha in denHimmel kommen?“ Die Antwortlautete einfach Ja. „Wird auchFrancisco in den Himmel kommen?“Diesmal war die AntwortUnserer Lieben Frau schon etwasweniger einfach: „Ja, aber er mußnoch viele Rosenkränze beten!“Und der glückliche Junge hat erwidert:„Rosenkränze will UnsereLiebe Frau? Rosenkränze soll sie<strong>April</strong> <strong>2010</strong>17


so viele haben, wie sie nur will!“Da können wir auch in Weihungszellnur staunen und lernen fürdie Restzeit bis zum großen RufGottes!Dann kam der 14. November,der letzte Tag, die letzte hl. Messe,die letzte Aussetzung, derRosenkranz, die Weihe des <strong>Seniorenheim</strong>s<strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und unseresPriorates <strong>St</strong>. Christophorus andas Unbefleckte Herz, der letzteSegen. Und es wurde jenes Liedgesungen, welches in Fatima erklingt,wenn sich die Pilger vonder Gnadenstatue und dem Heiligtumverabschieden: „Nun mußich von dir scheiden mit tiefbewegtemHerzen. O hör diesletzte Rufen, und lindre meineSchmerzen. Von dir nehm ichjetzt Abschied mit schmerzerfülltemFlehen. Erhöre mich, guteMutter, laß uns den Kampf bestehen.Ein letzter Gruß noch beimVerlassen dieses Orts! Immerdarder unsterblich Ruf in mir: AufWiedersehen, Jungfrau! Fatimaade!“und sagte: „Komm bald wieder,Maria!“ Und dem können wir unsalle nur anschließen: Komm baldwieder! Es war eine wunderbareWoche mit der wunderbaren Mutter.Ave Maria!P. Burkhard KaldenbachUnd die Tränen flossen reichlichbei vielen zum Abschied von derGnadenmadonna. Beim Heraustragenküsste eine Frau die <strong>St</strong>atue18 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


BaufortschrittIn den letzten „<strong>Einblicke</strong>n“ habeich Ihnen über das fortwährendeWunder des hl. <strong>Josef</strong> berichtet.Auch bis heute ist kein Aufsehenerregendes Ereignis eingetreten,obwohl etliche von uns daraufgewartet haben. Ich weiß nicht,warum es kein spürbares Wundergegeben hat; vielleicht will derliebe Gott uns nicht noch stolzermachen. So bleibt es beim „Betteln“und „Hoffen.“ Der Bau istnoch nicht vollendet, von der Einrichtungganz zu schweigen.Aber, angesichts der Tatsache,dass wir dieses riesige Projektohne einen einzigen Euro an eigenem<strong>St</strong>artkapital begonnen haben,ist das, was man heute sieht,mehr als ein Wunder: ein Wunder,das fortwährend geschieht durchdie Unterstützung von Wohltäternin ganz Deutschland. Wir neigendas Haupt in Dankbarkeit und wagenein frohes Lächeln.Wie sieht es jetzt aus auf der Baustelle?Beim Redaktionsschlussfür diese <strong>Ausgabe</strong> Ende Februarkönnen wir melden, dass wir indie Endphase der Arbeiten eingetretensind! Der Architekt hat einegroße Besprechung mit den Handwerksfirmendurchgeführt undgemeinsam wurde ein Zeitplanaufgestellt, nachdem es nicht unwahrscheinlichist, bis Ende Julifertig zu werden, vorausgesetzt:1. es kommt nichts mehr dazwischen,2. der Winter dauert nichtbis Ostern, 3. die erforderlichenMittel erlauben die reibungsloseVergabe von weiteren Aufträgen.Die großen (und teuren) Gewerke,<strong>April</strong> <strong>2010</strong>19


die gerade verwirklicht werden,sind die Installation von Elektro,Heizung und Sanitär, danach folgenAußen- und Innenputz, derEstrich, die Böden, die Malerarbeitenund viele, viele „Kleinigkeiten“,an die gedacht sein will.Die unglaubliche Summe vonmehr als einer Million fehlt nochin der Kasse. Ist es vermessen,auf das Fortdauern des „Wundersvon Weihungszell“ zu hoffen?Ich würde es nichtwagen, liebe Wohltäter,immer wiederauf Sie zuzukommenund Sie um Hilfezu bitten, wenn ichnicht davon überzeugtwäre, dass essich hier um ein sehrgutes und sehr wichtigesWerk handelt.Ich danke Ihnen sehr und sageein herzliches Vergelt´s Gott,dass Sie uns immer wieder mitkleinen und auch größeren Spendenbedenken. Ich danke Ihnenim Namen unserer Bewohner,deren Zuhause Sie verschönernund ausbauen helfen. Ich dankeIhnen im Namen unserer vielenMitarbeiter, deren Arbeitsplatz Siesichern helfen. Gott segne Sie!P. Burkhard Kaldenbach20 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


Wir über uns…l Unser <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>verfügt derzeit über 60 Plätze (davon58 Plätze im Einzelzimmer),nach Vollendung des Neubaus,so <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> weiter hilft, werdenes dann schon 78 sein. Aufnahmefinden bei uns pflegebedürftigeund nichtpflegebedürftigeSenioren.Mit den Pflegekassen besteht einVersorgungsvertrag für alle Pflegestufen.Die aktuellen Pflegesätzefinden Sie auf unserer Internetseite.Sie können sich auch direktin unserer Verwaltung danach erkundigen.l Wie ist das Leben in Weihungszell?Die Bewohner sind bei unsfrei in ihren Aktivitäten. Dennochist das <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>eine Wohn- und Lebensgemeinschaftvon Menschen, die sich dafürentschieden haben bzw. sichdafür entscheiden mussten, weiles daheim nicht mehr ging. Werhier im Haus Gesellschaft oderGeselligkeit sucht, kommt ebensoauf seine Kosten wie derjenige,der einfach nur still für sichleben möchte und keine Kontaktepflegen will.l Wir bieten zur <strong>St</strong>rukturierungdes Tages neben den 4 Mahlzeiten(und dem Nachtbuffet fürden kleinen Hunger während derNacht…) folgende Möglichkeiten,den Tag zu gestalten:* Montag – Samstag: 8.45 –10.45 Uhr: Beschäftigungsangebotefür einzelne oder für die sichfindende Gruppe* Montag – Freitag: auch nochvon 15 - 17 Uhr: verschiedene,täglich wechselnde Beschäftigungsangeboteim Haus odersonst wo* Montag und Donnerstag:18.15 – 19.30 Uhr: gemütlichesBeisammensein mit unterschiedlichemProgramm* für Bewohner mit eingeschränkterAlltagskompetenz:Sonntag – Samstag (365mal proJahr): vormittags und nachmit-<strong>April</strong> <strong>2010</strong>21


tags jew. 2 <strong>St</strong>unden zusätzlicheBetreuung und Beschäftigung,ganz an den Fähigkeiten undWünschen der Menschen orientiert,denen man sich in diesemRahmen zuwendet.l Daneben stehen (als Alternativeoder zur Ergänzung) die religiösenAngebote:Montag bis Samstag Frühmessemit anschließender Spendungder hl. Kommunion an die Krankenim Haus, zusätzlich an einigenTagen Abendmesse, sonntagswird zweimal die hl. Messezelebriert, zweimal gepredigt.l Für Ihre persönlichen Bedürfnisseund Wünsche gibt es unteranderem folgende Angebote:- Friseur und Fußpflege (kommenregelmäßig ins Haus)- Sprechstunde der Sparkasse1x wöchentlich und der Raiffeisenbankalle 2 Wochen (allesbei uns im Haus)- Verkaufsstand (Süßigkeiten,Kekse, Obst usw.) einmal wöchentlich,Einkaufswünsche könnendem Hausmeister zur Besorgungmitgegeben werden, bzw.man kann an Einkaufsfahrtenteilnehmen- Getränkeautomat rund umdie Uhr- Verkauf von Getränken IhrerWahl (werden ins Zimmer gebracht)- Mineralwasser und verschiedeneTeesorten gehören zumtäglichen Angebot und sindfür Sie kostenfrei- das Nachtbuffet (für den kleinenHunger in der Nacht). Gehmüdewerden bei Bedarf von derNachtschwester unterstützt…l Weitere Informationen überunser <strong>Seniorenheim</strong> erhaltenSie unter der Telefonnummer07347/6010 oder auch im Internetunterwww.seniorenheim-weihungszell.deGerne senden wir Ihnen auch Informationsunterlagenzu.l Wenn Sie sich vor Ort informierenoder Ihre Angehörigen besuchenmöchten, stehen einfache,aber ordentliche Gästezimmer(Einzelzimmer) zur Verfügung.Für die Nutzung der Gästezimmererheben wir einen Unkostenbeitragvon nur € 18.- pro Nacht. DieGästezimmer (bei Nichtbelegungauch ein Bewohnerzimmer) könnenauch zum „Probewohnen“ genutztwerden, d. h. man kann ei-22 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


nige Zeit bei uns wohnen und soherausfinden, ob es gefällt undman zu gegebener Zeit seinenLebensabend bei uns verbringenmöchte.Hungern müssen unsere Gästenatürlich auch nicht. Für unsereüppigen Speiseangebote verrechnenwir Ihnen kleine Beträge, dieunsere Aufwendungen deckensollen:Frühstück vom Buffet: 3,50 €Mittagessen(3 Gänge- Menu): 5,50 €Nachmittagskaffee: 2,50 €Abendessen: 4,50 €l Für Interessenten, die bereitspflegerische Hilfe benötigen,bieten wir auch die klassische„Kurzzeitpflege“ an, für die SieUnterstützung aus der Pflegekasseerhalten.Wenn Sie in unserer Nähe wohnen,können Sie auch das Angebotunserer Tagespflege nutzen.Dabei ist es unerheblich, ob Sienur ein paar <strong>St</strong>unden oder denganzen Tag bei uns verbringenmöchten.l Wenn Sie Fragen dazu haben,rufen Sie uns doch bitte an!<strong>April</strong> <strong>2010</strong>23


Bewohner-PortraitHerr Pater Franz Xaver Haberstroh wurdeam Rande des Schwarzwaldes, in Mariazellbei Schramberg, geboren und hat dort seineKindheit verbracht.Seit dem 17.01.2005 wohnt er im <strong>Seniorenheim</strong><strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und konnte im Januar seinen86. Geburtstag feiern.Das Gespräch mit ihm führte Frau Amann,Mitarbeiterin der Verwaltung.Interview mitPater HaberstrohFrau Amann: Herr Pater Haberstroh,erzählen Sie unseren Leserndoch bitte etwas über Ihr Leben.Herr Pater Haberstroh: Ich bin ineinem sehr christlich orientiertenElternhaus mit drei Schwestern undzwei Brüdern (ein Bruder starb sehrjung) aufgewachsen und wir alle habenden Ordensberuf gewählt.Ein Bruder wurde wie ich Priesterbei den <strong>St</strong>eyler Missionaren, der andereBenediktiner-Bruder in Beuron,zwei Schwestern gingen zu den Franziskanerinnenvon Reute. Die dritteSchwester pflegte unsere Mutter biszu deren Tod. Sie war dann bereits42 Jahre alt, als sie bei den Franziskanerinnenin Schramberg-Heiligenbronneingetreten ist. Dort lebt sienoch heute und hat ein gesegnetesAlter von 96 Jahren erreicht. Sie istalso 10 Jahre älter als ich.Fr. A: Es ist schon außergewöhnlich,dass alle Geschwister den Ordensberufwählten.H. P. Haberstroh: Meine Mutter sagteimmer „Ich habe meine Kinder Gottgeschenkt.“ Aus unserer Verwandtschaftsind 28 Priester und Ordensleutehervorgegangen.Fr. A: Zurück zu Ihrem Werdegang.H. P. Haberstroh: Nach der Grundschuleging ich 1935 bei den <strong>St</strong>eylerMissionaren im Missionshaus <strong>St</strong>. Johannin Aulendorf zur Schule. Nachdemes von den Nazis geschlossenwurde, wechselte ich nach Ingolstadtund besuchte dort fünf Jahre dasstädtische Gymnasium, welches sehrstreng geführt wurde.1942 musste ich drei Jahre bis zumEnde des Krieges zum Militär.Ende 1945 trat ich in das Missionspriesterseminar<strong>St</strong>. Augustin beiBonn ein, wo ich mein Theologiestudiumabsolvierte. Unser Weihekurswar der stärkste nach dem Krieg. Wir24 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


waren bei der Priesterweihe 1951 38Neupriester.Als meine 1. Missionsbestimmungwar Indien vorgesehen, aber die Einreisewar nicht möglich, weil Indienkeine deutschen Missionare mehreinreisen ließ.Schließlich wurde ich 1954 in die ProvinzAbra im Norden der Philippinen– 400 km von Manila entfernt – berufen.Als Pfarrer hatte ich eine großePfarrei mit 25 Missionsstationen zubetreuen. Abra war zum großen Teilin den Bergen gelegen. Weite Wegevon einem Tal ins andere waren zubewältigen. <strong>St</strong>raßen gab es keine,deshalb waren lange und sehr mühsameFußmärsche über die hohenund steilen Berge zu bewältigen. Biszu sieben <strong>St</strong>unden Fußmarsch vonSiedlung zu Siedlung war normal.Meine erste selbständige Aufgabe wardie Gründung einer neuen Missionsstationin den Bergen. Das Pfarrhausdort war noch im Rohbau. Das dafürbenötigte Baumaterial musste zu Fuß10 Kilometer über die Waldwege denBerg hinauf getragen werden. <strong>St</strong>romund Maschinen gab es nicht. Es warsehr anstrengend, mit einfachen Mittelnetwas zu <strong>St</strong>ande zu bringen, aberin den vier Jahren, die ich dort tätigwar, ist es mir gelungen, fünf Kapellenund zwei Schulen aufzubauen.Anschließend wurde ich Sekretär desBischofs. Dort hatte ich gleichzeitigeine Pfarrei mit <strong>11</strong>.000 Einwohnernzu betreuen.Meine 3. <strong>St</strong>ation war dann kleiner,hier waren es noch 25 Dörfer, fürdie ich zuständig war. Wiederum wares sehr wichtig, in den verschiedenenDörfern Kapellen zu bauen. Fürmich persönlich aber zählte die Sozialarbeitebenfalls zu den großenHerausforderungen. Die Einwohnerwaren sehr arm und von der Regierungenttäuscht, da galt es zuerst dasVertrauen zu gewinnen. Durch denBau einer Trinkwasserversorgunggelang mir das sehr gut. Wir nutztendie Wasserquellen in den Bergen,bauten einen Brunnen und legteneine Leitung direkt zum Dorf, jedeFamilie bekam eine eigene Zuleitungins Haus. Eine Schule wurde gebaut.Die Kinder scheuten sich nicht, täglichviele Kilometer zu Fuß zu gehen,um die Schule zu besuchen. VielenEltern war es finanziell jedoch nichtmöglich, den Schulbesuch zu bezahlen.Bildung war aber sehr wichtig fürdiese Kinder. Ich lieh den Eltern darumGeld zum Kauf eines Ferkels, dasdie Eltern dann mästen und anschließendverkaufen sollten. Mit dem Erlöskonnten sie den Schulbesuchbezahlen und wieder ein Ferkel fürsnächste Schuljahr kaufen. Das hatganz gut funktioniert.Fr. A: Ich habe den Eindruck, Siesind gerne dort gewesen und gutmit den Philippinos zurechtgekommen.<strong>April</strong> <strong>2010</strong>25


H. P. Haberstroh: Ja, die Philippinossind sehr lieb und gesellig, aber auchleicht erregbar. Man muss gelassenbleiben und darf in solchen Situationenkeine Angst haben.Fr. A.: Und das Essen? War es nichtetwas ungewöhnlich?H. P. Haberstroh: Es war sehr einfach.Drei mal täglich Reis mit Ei oderÖlsardinen. An Festtagen gab es auchmal ein Hühnchen. Die exotischenSpeisen der Philippinos (z.B. Ameiseneier)habe ich kaum gegessen.Fr. A: Sicherlich war das Klimaauch anstrengend und erst die Regenzeit.Hat sie lange gedauert?H. P. Haberstroh: Das Klima ist subtropisch,also man schwitzt schonordentlich, aber in den Bergen ist eskühler. Die Regenzeit dort dauert vonMärz/<strong>April</strong> bis Oktober.Das Klima und die Arbeit auf denMissionsstationen waren sehr anstrengend.Ich wurde krank, hattesogar noch Tuberkulose und Herzbeschwerden,sodass ich 1972 nach18 Jahren auf den Philippinen nachDeutschland zurückberufen wurde.Ab Januar 1973 war ich 21 Jahrelang Hausgeistlicher im Kreiskrankenhausin Tettnang und Sonntagsals Aushilfe bei der Pfarrei tätig, bisich bei der modernen Kirche nichtmehr gebraucht wurde. Dann wurdeich von Frau Gaida aufgenommen.Sie war sehr fürsorglich und stetsdarum bemüht, dass es mir an nichtsfehlte. Leider erlitt Frau Gaida einenSchlaganfall und da ihre Pflege zuHaus nicht mehr möglich war, habeich einen Pflegeheimplatz für sie undeinen Altenheimplatz für mich im<strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> bekommen.Zwei Jahre lang bis zu ihrem Todehabe ich sie hier betreut. Jetzt binich den Priestern hier im Haus beider Seelsorge behilflich und besuchejeden Tag die Bewohner im Pflegebereich<strong>St</strong>. Vincenz.Fr. A: Haben Sie denn auch ein Hobbybzw. haben Sie überhaupt nochZeit dazu?H. P. Haberstroh: Frau Gaida hatmit großer Leidenschaft Briefmarkengesammelt. Gelegentlich hat siesich nach dem Abendessen an ihreBriefmarkensammlung gesetzt undalles akribisch sortiert. Ich habe dieseLeidenschaft mit ihr geteilt, aberjetzt möchte ich davon nichts mehrwissen.Fr. A: Was wünschen Sie sich fürdie Zukunft?H. P. Haberstroh: Ich hoffe, dass ichnoch viele Jahre in der Seelsorge hierim <strong>Seniorenheim</strong> mithelfen kann.Fr. A: Schade, dass wir unser Gesprächbeenden müssen. Sie habenso viel erlebt und es ist richtigspannend, Ihnen zuzuhören. HerzlichenDank für Ihre Offenheit.26 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


AusflugAusflug zumBiberacher-Weihnachtsmarktam 19. Dezember 2009AAm 19.12.2009 brachen wirPfleger, Dörnte Jacobsen undKaren Fuchs-Wolf, mit dem ehrenamtlichenHelfer Herrn Maderund unseren BewohnerinnenFrau Botsch, Frau Bürger undFrau Grandt auf, um an diesemschneereichen Mittag mit demHausbus den Weihnachtsmarkt inBiberach zu besuchen.Nach einer halbstündigen Anfahrthatten wir Biberach auch erreichtund machten uns daran, diesenschönen Weihnachtsmarkt mitseinen weihnachtlich und winterlichdekorierten <strong>St</strong>änden zuerkunden. Natürlich durfte derobligatorische Glühwein nichtfehlen, der unsere kalten Gliedervorzüglich wärmte. Bei unsererErkundung trafen wir in den Gassender <strong>St</strong>ände den Nikolaus, deruns auf‘s herzlichste begrüßte.Nachdem wir die <strong>St</strong>ände besichtigthatten, führte unser Weg indie Biberacher Martinskirche,wo wir aneinem vorweihnachtlichenOrgelkonzert teilnehmendurften; einschöner Umstand, indem wir die Musik indiesem schönen Bauwerkgenießen durften.Danach ging es wiederauf den Weihnachtsmarkt,auf dem wirkleinere Einkäufe tätig-<strong>April</strong> <strong>2010</strong>27


ten – für uns und für das Haus.Als wir dann den Weihnachtsmarktverlassen wollten, kam zuunserer Freude noch das BiberacherChristkind um den Weg undgesellte sich kurz zu uns.Bevor wir zum Hausbus gingen,gab es noch in einem Cafe leckerenKuchen und ein warmesGetränk, was ein wirklich sehr gemütlicherAbschluss des Besuchsauf dem Biberacher Weihnachtsmarktwar. Frisch gestärkt fuhrenwir dann wieder zurück nach Weihungszell,wo wir um circa 17 Uhrankamen.Da dies nach unserem Empfindenein wirklich wunderschönerund abwechslungsreicher Tagwar, wäre es schön, wenn wir soeinen Ausflug noch mal stattfindenlassen könnten. Als nächstesAusflugziel könnten wir uns dasKloster in Ochsenhausen odereine Fahrt mit der Öchsle– Bahnvorstellen. Aber vielleicht habenSie, liebe Leser, ja auch den einenoder anderen Vorschlag fürein Ausflugsziel. Sagen Sie es unseinfach!Dörnte JacobsenKaren Fuchs-Wolf28 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


Vorstellungunserer Auszubildendenim PflegebereichIm September 2009 haben im <strong>Seniorenheim</strong><strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> Angela Horoba,Sheila Instenberg und ValentinaJantzen ihre Ausbildung zur „staatlichanerkannten Altenpflegerin“begonnen.Sie haben sich innerhalb des Pflegeteamssehr gut integriert und eingearbeitet.Ihnen stehen Praxisanleiterzur Seite, die sie während dergesamten Ausbildung begleiten unddirekte Ansprechpartner sind. DiePraxisanleiter sind auch anwesend,wenn praktische Prüfungen hier imHaus von Lehrern ihrer jeweiligenSchule abgenommen werden.Je nach Wohnortnähe besuchendie Auszubildenden eine Fachschulefür Altenpflege. Auf dem <strong>St</strong>undenplanstehen keine einzelnenSchulfächer, sondern sogenannteLernfelder, wie z.B. Rechtskunde,Gerontologie, Gesundheitslehre,Praxisanleitungen usw. Währendder Ausbildung muss zudem einmehrwöchiges Praktikum in eineranderen Einrichtung absolviert werden.Die in der Schule erlernten theoretischenKenntnisse werden unterAufsicht und Anleitung des Fachpersonalsam Arbeitsplatz umgesetzt.Neben der Hilfe bei der täglichenKörperpflege, Mobilisation,Toilettengänge usw., werden vonden Auszubildenden die jeweiligenMahlzeiten entsprechend gerichtetund die Bewohner beim Essenund Trinken unterstützt. Die Mitarbeitbeim Beschäftigungsangebotgehört ebenso zu den vielseitigenTätigkeiten wie die selbständigeDokumentation. Die Schülerinnensind mitverantwortlich für ein ordentliches,der Jahreszeit entsprechenddekoriertes „<strong>St</strong>üble“, in demdie Bewohner ihre gemeinsamenMahlzeiten einnehmen.Nach dem Abschluss der Fachoberschulehat sich Angela fürden Beruf zurAltenpflegerinentschieden,da sie es sehrpositiv findet,mit ihrer Arbeitanderen Menschenzu helfen.Ihr ist esAngela Horobawichtig, die ihr anvertrauten Menschenmit Respekt zu behandeln.Interessant findet sie Gespräche mitBewohnern, wenn diese über ihreVergangenheit und von „Früher“ erzählen.Sie musste leider schon die<strong>April</strong> <strong>2010</strong>29


traurige Erfahrung machen, dasseine Bewohnerin verstorben ist, diesie schon häufig versorgt hat. WennAngela z.B. Frühschicht hat, stehtsie um 4 Uhr auf, Arbeitsbeginn istdann um 5.45 Uhr. Gegen 13.30Uhr kommt sie nach Hause und erledigtnoch verschiedene Dinge imHaushalt, geht einkaufen oder lerntfür die Schule. Dienstags und mittwochsbesucht sie die Valckenburgschulein Ulm.Wenn sie frei hat, geht sie mitFreunden weg, liest und schreibtgern Geschichten.Sheila, die immerviel undgern mit älterenMenschenzu tun hatte,e n t s c h l o s ssich, nach ihremRealschul-Sheila Instenbergabschluss denBeruf der Altenpflegerin zu ergreifen.In Weihungszell gefällt ihr dieangenehme Atmosphäre und dernette Umgang mit den Bewohnern.Sie findet ihre Kollegen/innen sehrnett und sie haben für Fragen oderProbleme immer ein offenes Ohr.Sheila besucht in Blockeinheitenvon 3 Wochen die Berufsschule inBiberach. An ihrem Ausbildungsberuffindet sie gut, dass er „Zukunft“hat und sie sehr viel Positives bewirkenkann. In ihrer Freizeit geht siegerne zum Fitnesstraining.Bevor Valentina nach Weihungszellkam, hat sie bei den HeggbacherEinrichtungen eine dreijährigeAusbildung zur Heilerziehungspflegerinerfolgreich abgeschlossen.Dadurch kannsie ihre Lehrzeitverkürzenund nach einemJahr ihrePrüfung zurA l t e np f l e ge -rin ablegen.Valentina Jantzen Donnerst agsund freitagsbesucht sie das „Institut für sozialeBerufe“ in Bad Wurzach. DieLerninhalte sind kompakter als inder regulären dreijährigen Ausbildung.Seit Februar absolviert sieein 80-stündiges Praktikum im ambulantenPflegedienst. Valentinahat aus ihrer vorherigen Ausbildungschon viel Erfahrung im Umgangmit pflegebedürftigen Menschenmitgebracht. Sie möchte durchihre jetzige Tätigkeit den Umgangmit alten Menschen kennenlernen,vorhandene Kenntnisse entwickelnund Neues aus dem medizinischpflegerischenBereich erfahren.Ihre Hobbies sind Musikhören, Lesenund mit Freunden ausgehen.Wir wünschen unseren drei AuszubildendenErfolg, viel Spaß unddass sie mit ihrer Arbeit immer Gutesam Menschen bewirken können.Carola Losert30 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


Wie Sie uns helfen könnenWUnser <strong>Seniorenheim</strong> unterstützen?!Warum braucht das <strong>Seniorenheim</strong> Spenden? Ist der Pflegesatz, den Kassenund Bewohner gemeinsam tragen, nicht schon hoch genug? Wer so fragt,der zeigt, dass er mitdenkt, denn so sollte es sein. Aber bei uns ist es nichtso. Wir sind eben anders. In mancher Hinsicht. Wir treiben zum Beispiel in derpersönlichen Betreuung einen Aufwand, den andere Einrichtungen so nichttreiben, z.B. im Einsatz der Priester und der Schwestern. Darauf wollen unsereBewohner auch gar nicht mehr verzichten; ja, die meisten von ihnen sindnur deshalb nach Weihungszell gekommen, weil sie hier diese Begleitung zufinden hoffen. Aber, das sei klar gesagt: das kostet einfach: denken Sie hier andie Kranken- und Pflegeversicherung für Patres und Schwestern, an Kost undLogis und manches mehr.Wir sind sehr stolz auf die gute Betreuung, die neben der Seelsorge inunserem Haus geleistet wird. Von Montagfrüh bis Samstagmittag ist immeretwas geboten, mal für den einzelnen, mal für Gruppen von Bewohnern. Werwill, muß im Alter keine Langeweile haben und auf die nächste Mahlzeit bzw.auf das <strong>St</strong>erben warten. Wer nicht will, kann aber auch ganz individuell seinenTag verbringen. Wir haben professionelle Mitarbeiterinnen, die durch ihreSchulung und durch ihre positive Einstellung zu älteren Menschen Hervorragendesleisten in einem Bereich, der alles andere als leicht zu meistern ist.Spenden helfen, dieses Angebot zu halten und zu schauen, wo man nochzusätzlich etwas tun kann für die Menschen, an die sonst oft niemand mehrdenkt. Ich möchte Ihr Augenmerk aber auch auf eine andere große Aufgabelenken, die uns mit der näher rückenden Vollendung unseres Erweiterungsbausins Haus steht: die Einrichtung von Pflegezimmern, Aufenthalts- und Gemeinschafträumen,der Bäder, Funktionsräume, Sitzgruppen, der Außenanlagenund so vieles mehr.Was kann ich auch diesmal anders sagen als: Vergelt´s Gott?Ihr, P. Burkhard KaldenbachUnser Spendenkonto:<strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>Konto 2 714 954BLZ 630 500 00bei der Sparkasse Ulm<strong>April</strong> <strong>2010</strong>31


100 Jahre!Zum 100. Geburtstagvon Frau Karoline HössEEs war der 3. März 1910. In Romregierte der hl. Papst Pius X. schonim siebten Jahr die Kirche Gottes.In unserer Heimat gab es noch dasKaiserreich und Wilhelm II. war PreußensKönig und Deutschlands Kaiser.Er residierte damals noch in Berlin.Und im schönen Wien saß der alteKaiser Franz- <strong>Josef</strong> und hielt ein wachesAuge auf die habsburgischenLänder, die von Salzburg bis nachVenedig reichten. Das ist alles vergangen.Aber geblieben ist ein kleinesMädchen, das an jenem 3. Märzim schwäbischen Kirchberg das Lichtder Welt erblickte und auf den NamenKaroline getauft wurde. Sie feiertheute ihren 100.Geburtstag.Neun Päpste, vom hl. Pius X.über Benedikt XV, Pius XI., Pius XII,Johannes XXIII., Paul VI., JohannesPaul I, Johannes Paul II. bis zu BenediktXVI. hat sie erlebt, weltlich denunseligen Adolf, der unser geliebtesVaterland ins Verderben führte. Indas lange Leben von Karoline Hössfielen die beiden Weltkriege mit ihrenBegleiterscheinungen, zweimal eineNachkriegszeit. Sie erlebte alle Präsidentenund Kanzler der neuen Bundesrepublikund auch Angela Merkelaus Deutschlands Mitte blieb ihremAuge nicht verborgen…Der Glaube wurde ihr bei der Taufegeschenkt, auch die heiligmachendeGnade. Jetzt lebt Karoline Hössseit dem <strong>April</strong> 2003 in unserem <strong>Seniorenheim</strong>.Der Hauptgratulant des Tages istder Schwendier Bürgermeister GüntherKarremann. Er überbringt nebenden Glückwünschen der GemeindeSchwendi auch einen ebensolchendes deutschen Bundespräsidenten.Vertreter der Rentenanstalt fehlenbeim Chor der Gratulanten. Bewohner,Mitarbeiter, Leitung, Priester undSchwestern des <strong>Seniorenheim</strong>s wünschenFrau Höss eine gute verbleibendeZeit auf Erden und schließlicheine glückliche <strong>St</strong>erbestunde, wennGott ruft und der Lebenskreis sichschließt. Dann wird der Leib von KarolineHöss wohl an den Geburtsortzurückkehren, während die Seelesich (hoffentlich) aufmachen wird,alle jene wiederzusehen, die, angefangenvom hl. Pius X. ihr Leben begleitethaben…32 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • Weihungszell


Unsere JubilareGeburtstag feierten(runde und halbrunde Geburtstage und über 90 Jahre)im Dezember 2009Frau Klara GerbodeFrau Margarethe Ohlim Januar <strong>2010</strong>Schwester Marina GuntliFrau Else Kriescheim Februar/März <strong>2010</strong>Frau Karolina Höss93 Jahre93 Jahre80 Jahre93 Jahre100 JahreHerzlich willkommenAls Gäste in der Kurzzeitpflege waren bei uns:Herr Anton Kirchmaier Frau Irmgard HuberWir wünschen allen neuen Bewohner/-innen, dass sie sich guteingewöhnen und sich bald zuhause fühlen.NachrufUnsere MitarbeiterWir trauern umunsere verstorbenen Bewohner22.01.<strong>2010</strong> Frau Gertrud HabeckO Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.Und das ewige Licht leuchte ihnen. Amen.Als neue Mitarbeiter/-innen begrüßen wir sehr herzlichIm Bereich der Hauswirtschaft: Frau Annett WernickeWir wünschen allen ein gutes Miteinander und frohes Schaffen.


Nun wissen wir:Christ ist erstandenWahrhaft vom Tod.Du Sieger Du KönigSieh unsre NotAmen. AllelujaAus der Ostersequenz

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