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Jagdliches Brauchtum - Der Lehrprinz

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17 JAGDLICHES BRAUCHTUM


J a g d l i c h e s B r a u c h t u mK a p i t e l 1 7<strong>Jagdliches</strong> <strong>Brauchtum</strong>Das jagdliche <strong>Brauchtum</strong> ist eine der Grundlagen fürdie weidgerechte Jagdausübung. Dieses Brauch tum hatsich im Laufe von Jahrhunderten entwickelt und überliefertVerhaltensweisen und Sitten des Jägers. Bedingtdurch die Technisierung unseres Lebens, die auch vordem Weidwerk nicht haltge macht hat (hochpräziseWaffen, Jagdoptik etc.), sind die Einhaltung jagdlicherTraditionen und die jagd ethische Handlungsweise desJägers ein wichtiges Gebot, um nicht einem profanenBeute schießen zu verfallen.Das jagdliche <strong>Brauchtum</strong> findet seinen Ausdruck inweidmännischer Sprache und Kleidung, weidmännischemHandeln und weidgerechter Jagdausübung.WeidmannsspracheDie Weidmannssprache ist eine seit vielen Jägergenerationengewachsene, überlieferte Zunftsprache. Wiejedes <strong>Brauchtum</strong> wird sie ständig weiterentwickelt.Ihre Ausdrücke sollen richtig angewendet und in dennormalen Sprachfluss geschickt eingebunden werden.Weidmännische Kleidung<strong>Der</strong> Jäger soll sich zweckmäßig und schlicht mit derjagdlich bodenständigen Tracht kleiden. Meistensbesteht sie aus grünem, grauem oder braunem Lodenoder auch aus Leder. Das Schuhwerk, feste Berg -schuhe, leichte Pirschschuhe, Gummistiefel etc., mussden Bodenverhältnissen, der Witterung und derJagdart angepasst sein. Übertriebene Ausschmückungdes Hutes oder Jagdanzuges mit Abzeichen, Spangenetc. wirkt nicht nur lächerlich, sondern ist im Jagdbetriebunzweckmäßig und störend.Verhalten am erlegten StückBeim erlegten Wild soll der Jäger durch sein ruhigesHerantreten, durch seine würdige Begutachtung,durch die brauchtumsmäßige Bruchanbringung (letzterBissen, Inbesitznahmebruch) und Bruchüber -reichung sowie durch das eventuelle Totverblasen seineAchtung vor der Kreatur erweisen. Die Toten wache istein kurzes In-sich-Gehen und soll Ruhe für eine jagdlicheGewissenserforschung bieten. Das Sitzen auferlegtem Wild und das Aufsetzen eines Fußes auf erlegtesWild sind Verstöße gegen die Weidgerechtigkeit.StreckenlegungDas gestreckte Wild wird nach Wildart, Geschlechtund Stärke geordnet und auf die rechte Körper seitegelegt, wobei die Streckenlegung von rechts nach linkserfolgt. Bei großen Strecken wird jedes zehnte Stückeiner Art um eine halbe Körperlänge vorgezogen. DieStrecke soll, wenn möglich, auf Reisig gelegt werden.Das Übersteigen von erlegtem Wild und von gelegtenStrecken ist verpönt. <strong>Der</strong> Jagdleiter und die Jäger stehenvor der Strecke. Die Hundeführer, Treiber undJagdhornbläser stehen hin ter der Strecke, wobei dieHundeführer links, die Treiber in der Mitte und dieJagdhornbläser rechts Aufstellung nehmen.Streckenlegung bei NiederwildFalls bei Niederwildjagden Schalenwild zur Streckegekommen ist, bildet dieses die erste Reihe. Ansonstenliegen in der ersten Reihe die Füchse, in der zweitenReihe die Hasen, in der dritten Reihe die KaninchenStreckenlegung bei NiederwildStreckenlegung bei Hochwild3


K a p i t e l 1 7 J a g d l i c h e s B r a u c h t u mund in der vierten Reihe die Fasane. Das restlicheFederwild wird nach Arten geordnet im Anschluss andie Fasanreihe gelegt. Die Waldschnepfe wird alsbesonders hervorzuhebende Jagdbeute manchmal vordie erste Reihe gelegt.Streckenlegung bei HochwildIn der ersten Reihe liegt das Rotwild, in der zweitenReihe das Gamswild, in der dritten Reihe dasMuffelwild und in der vierten Reihe das Rehwild.WildbringungDie Wildbringung muss unter größtmöglicher Schonungvon Aussehen und Qualität des Stückes ge sche hen.Bringung von SchalenwildFür den Abtransport von schwerem Schalenwild müssenmeist mehrere Personen sowie geeignete Vorrichtungenund Transportmöglichkeiten vorhanden sein.Man sollte das Kahl scheuern der Decke, das durch dasZiehen über längere Strecken geschieht, wenn möglich,verhindern. Geringes Schalenwild kann geschränktund über der Schulter getragen werden. SollteWild im Ruck sack verstaut werden (Vorsicht vorWärmestau!), so müssen das Haupt und auch dieLäufe sichtbar bleiben. Aufgrund wildbrethygienischerÜberlegungen sollte frisch erlegtes Wild aber nicht imRucksack verstaut werden.Bringung von KleinhaarwildKleinhaarwild wird mit dem Kopf nach unten getragen.Bringung von FederwildFasan, Ente, Huhn, Taube etc. werden entweder amHühnergalgen (Hals schlinge am Gürtel) oder aber mitder Hand am Stingel getragen. Einzelstücke, z. B.Auerhahn, Birk hahn, Haselhahn, werden an denFüßen bzw. Ständern kopffallend gebracht.BruchzeichenBrüche und Bruchzeichen haben in der Geschichte derJagd schon eine sehr alte Überlieferung. Im deutschenSchrifttum sind sie um 1200 erstmals erwähnt.Belaubte Zweige hatten im Volksglauben der Germanenund anderer Völker eine unheilabwehrende,aber auch rechtliche Bedeutung.Die Kenntnis aller Bruchzeichen war bei unseren Altvorderen,vor allem bei der Berufsjägerschaft, ein Teildes weidgerechten Jägers. Heute finden nur mehrwenige der Brüche Verwendung. Dies sind Anschussbruch,Fährtenbruch, Standortbruch, Inbesitznahmebruch,letzter Bissen, Beutebruch und Standesbruch.Bedeutung der BrücheBrüche hatten ursprünglich eine unheilabwehrende(letzter Bissen), rechtliche (z. B. Inbesitznahmebruch)und funktionelle Bedeutung (z. B. Anschussbruch).Kleinhaarwild wird kopffallend gebrachtFasan und Ente werden am Stingel gebracht4


J a g d l i c h e s B r a u c h t u mK a p i t e l 1 7Bruchgerechte HolzartenUnter bruchgerechten Holzarten versteht man all jeneGehölze, die der Gewinnung von Brüchen dienen. DieWahl der Holzart zur Gewinnung eines Bruches hängtin erster Linie davon ab, welches Gehölz am Ort desGebrauches (z. B. Erlegungsort) greifbar ist. Gegendweiseund zeitlich verschieden kommen aber für weidgerechteBruchzeichen nur bestimmte Holzarten inBetracht.Ursprünglich galten nur fünf Holzarten als bruchgerecht,nämlich Eiche, Kiefer (alle Arten), Fichte, Tanneund Erle. Je nach Örtlichkeit, Brauch und Überlieferungwerden heute noch zusätzliche Holzarten (Eibe,Wacholder, Buche und Almrausch) verwendet.Verwendung der BrücheDie Verwendung (Ausformung, Anbringung, Folgerichtung)von Brüchen kann örtlich unterschiedlichsein. Wichtig ist die optische Auffälligkeit vonBrüchen im Gelände. Wie der Name Bruch schon sagt,werden Brüche gebrochen und nicht mit dem Messerabgeschärft.Einteilung der BrücheJe nachdem, wo Brüche eingesetzt werden, unterscheidetman Brüche im Gelände (Verständigungsbrüche),Brüche am Wild und Brüche am Hut.Brüche im GeländeHauptbruchAussehen: armlang, Astunterseite befegt (Rinde entfernt,um den Bruch optisch auffälliger zu machen);Anbringung: im Boden steckend, am Boden liegend,auf Bäumen, Sträuchern, Zäunen etc. hängend;Verwendung: Achtung, Hinweis auf weitere Bruchzeichen.Leitbruch (Wegzeichenbruch)Aussehen: halbarmlang, Astunterseite befegt;Anbringung: am Boden liegend, das gewachsene Endedes Bruches in die Folgerichtung weisend;Verwendung: Richtungsweisung entlang eines zu folgendenWeges, Hinführung zum Anschuss, Hinführungzum gestreckten Stück, Hinführung zu einemTreffpunkt etc.AnschussbruchAussehen: halbarmlang bis armlang (je nach Höhe derUmgebungsvegetation), nicht befegt;Anbringung: am Anschuss im Boden steckend;Verwendung: Kennzeichnung des Anschusses.Fährtenbruch (Nachsuchebruch)Aussehen: halbarmlang, angespitzt, nicht befegt;Anbringung: am Boden liegend. Beim männlichenStück zeigt das angespitzte Ende, beim weiblichenStück die gewachsene Spitze in die Fluchtrichtung.Um zu wissen, ob ein Hirsch nach rechts oder ein Tiernach links geflüchtet ist, wird der Fährtenbruch geäftert,d. h. ein kleiner Querbruch wird hinter denFährtenbruch gelegt. Ist die Fluchtrichtung unbekannt,so werden hinter dem Fährtenbruch zwei Afterbrüchegelegt, wobei die gebrochenen Enden in entgegengesetzteRichtung zeigen.Verwendung: Richtungsweisung in Fluchtrichtung deskrankgeschossenen Stückes.WartebruchAussehen: halbarm- bis armlange, nicht befegteBrüche. Die Brüche werden gekreuzt auf den Boden gelegt.Anbringung: am Boden liegend;Verwendung: Aufforderung zum Warten an dieser Stelle.Kann der Wartende durch besonders zwingendeGründe nicht an der bezeichneten Stelle verweilen,entfernt er die Seitenzweige oder Blätter bis auf dieunberührt bleibenden Spitzen und legt die beidenBrüche wieder gekreuzt auf den Boden. Die verbleibendenZweigspitzen weisen in die Richtung seinesFortgehens.Drei Wartebrüche nebeneinandergelegt kennzeichneneinen Sammelplatz bei Gesellschaftsjagden.WarnbruchAussehen: möglichst lang, entastet (nur die Spitzebleibt), befegt, kreisförmig gebogen;Anbringung: am Baum gut sichtbar aufgehängt oderam Boden liegend;Verwendung: zur Warnung.StandplatzbruchAussehen: halbarm- bis armlang, halbkahl (Querästewerden im Unterteil entfernt);Anbringung: im Boden vor dem Schützen steckend.<strong>Der</strong> Hauptbruch hinter dem Stand des Schützen zeigtmit dem gewachsenen Ende die nach abgeschlossenemTreiben einzuhaltende Richtung des Wei ter gehens desSchützen an. <strong>Der</strong> einzunehmende Stand des Schützenliegt zwischen Standplatzbruch und Hauptbruch, sodasssich der Standplatzbruch vor und der Hauptbruchhinter dem Schützen befindet.Verwendung: Kennzeichnung des Standplatzes beiTreib- und Drückjagden.StandortbruchAussehen: wie Standplatzbruch;Anbringung: im Boden steckend;Verwendung: Bezeichnung des bei Schussabgabe innegehabtenStandortes. Dieser Bruch wird z. B. bei derPirsch verwendet, um vom Anschuss aus wieder denSchussabgabestandort zu finden.5


K a p i t e l 1 7 J a g d l i c h e s B r a u c h t u mLeitbruchHauptbruchFährtenbruchAnschussbruchWartebruchWarten wurde aufgegebenWarnbruchStandplatzbruchStandortbruchAnschussbruch m. FährtenbruchFluchtrichtung unbekanntAnschussbruch m. FährtenbruchKahlwild zog nach linksAnschussbruch m. Fährtenbruch<strong>Der</strong> Hirsch zog nach links6


J a g d l i c h e s B r a u c h t u mK a p i t e l 1 7Brüche am WildInbesitznahmebruchAussehen: maximal halbarmlang, unbefegt;Anbringung: auf dem Wildkörper des zustande gekommenenSchalenwildes liegend. Das Stück wird aufdie rechte Körperseite gelegt, sodass die linke Körper -seite die bodenabgewandte ist. Beim männlichen Stückzeigt das gebrochene Ende des Bruches zum Haupt.Beim weiblichen Stück zeigt die ge wach sene Spitze desBruches zum Haupt.Verwendung: rechtliche (im Sinne des <strong>Brauchtum</strong>s,keine gesetzliche Rechtsnorm) Bedeutung der Inbe sitz -nahme nach weidgerechter Erlegung des Stückes. <strong>Der</strong>Inbesitznahmebruch wird immer dann angebracht,wenn das betreffende Stück nicht gleich abtransportiertwerden kann. Ein anderer Jäger kann an demInbesitznahmebruch erkennen, dass das Stück ordnungsgemäßgestreckt wurde. <strong>Der</strong> Inbesitznahmebruchsoll aber nicht nur ein rechtliches Sinnbild, sonderngleichzeitig auch letzter Gruß und Schmuck sein,die der Jäger dem erlegten Wild zukommen lässt. Es istdaher mancherorts üblich, diesen Bruch auch bei derStreckenlegung zu verwenden.Letzter BissenAussehen: kleiner Bruch, meist Dreispross;Anbringung: im Äser, Wurf, Brocker usw. des bruchgerechtenWildes;Bruchgerechte Wildarten: Schalenwild, Auerhahn,Birkhahn, Rackel hahn, Haselhahn, Murmeltier;Verwendung: <strong>Der</strong> letzte Bissen soll die Achtung desJägers vor der Kreatur und dessen Schöpfer kundtun.Brüche am HutBeutebruch (Schützenbruch)Aussehen: kleiner Bruch, meist Dreispross;Anbringung: rechte Hutseite;Verwendung: nach weidgerechter Erlegung einesbruchwürdigen Stückes;Bruchwürdige Stücke: Schalenwild, Murmeltier, Auerhahn,Birkhahn, Rackelhahn, Haselhahn, Treibjagdfuchs;Überreichung: <strong>Der</strong> Jagdbegleiter bricht in unmittelbarerUmgebung des Erlegungsortes den Bruch, benetztdiesen an der Ein schussstelle mit Schweiß und überreichtden Beutebruch auf dem Hut oder auf der blankenWaffe liegend mit der linken Hand, während ermit der rechten Hand ein „Weid manns heil“ entbietet.<strong>Der</strong> Erleger entbietet „Weidmannsdank“ und stecktden Beute bruch auf den bereits vor der Überreichungabgenommenen Hut und zwar auf dessen rechte Seite.Auch wenn mehrere bruchwürdige Stücke von einemSchützen bei einer Gesell schaftsjagd erlegt wurden, sollnur ein Beutebruch getragen werden.War für die Auffindung des Stückes eine Nachsuchemit einem Hund erforderlich, so ist es üblich, dassnicht der Pirschführer, sondern der Hundeführer demErleger den Beutebruch überreicht. <strong>Der</strong> Schütze überreichtsodann dem erfolgreichen Suchen gespann einenBruch. <strong>Der</strong> Hundeführer wird einen Teil diesesBruches an der Schweiß halsung seines Hundes anbringen.StandesbruchAussehen: kleiner Bruch, meist Dreispross;Anbringung: linke Hutseite (gegendweise verschieden);Verwendung: bei allen festlichen Anlässen;Bei Jägerbegräbnissen wird als Standesbruch einTannenzweig verwendet und mit der matten Nadelblattunterseitenach außen getragen.(Unterscheide Bruchzeichen, Pirschzeichen, Schusszeichenund hirschgerechte Zeichen).JägerrechtDas Jägerrecht ist ein sehr alter Brauch (keine gesetzlicheRechtsnorm), der sich aus der Naturalentlohnungdes Berufsjägers entwickelt hat. Teile des Wildkörpersgehörten als Entlohnungsanteil zu seinem monatlichenEinkommen. Das Große Jägerrecht als Naturalentlohnungdes Berufsjägers ist heute nicht mehr üblich. Jenach Dienst ver trag werden heute dem Berufsjägereventuell Deputatstücke zuerkannt.Man unterscheidet das Jägerrecht des Erlegers, dasKleine Jägerrecht und das Große Jägerrecht.Beutebruch (hier Eiche) auf rechter HutseiteStandesbruch (hier Fichte) auf linker Hutseite7


K a p i t e l 1 7 J a g d l i c h e s B r a u c h t u mJägerrecht des ErlegersDieses Jägerrecht umfasst die Trophäen des erlegtenStückes. Sie stehen dem Erleger des betreffenden Stückes zu.Kleines JägerrechtDas Kleine Jägerrecht besteht aus dem Geräusch(Herz, Lunge, Leber, Niere, Milz) und Inselt. DasKleine Jägerrecht steht demjenigen zu, der die roteArbeit erledigt (das Stück aufgebrochen) hat.Großes JägerrechtDas Große Jägerrecht besteht aus Haupt (ohneTrophäe), Vorschlag, Mehrbraten (Lungenbraten),Decke und Kleinem Jägerrecht.<strong>Der</strong> ErlegerKugelschussBeim Kugelschuss gilt das Recht des ersten Schusses.Es gilt derjenige als Erleger, der dem Stück die erstewirksame Kugel angetragen hat.SchrotschussBeim Schrotschuss gilt das Recht des letzten Schusses.Es gilt derjenige als Erleger, der den letzten wirksamenSchuss erzielt hat.Unter wirksamem Schuss versteht man einen Schuss,dessen Sitz im Wildkörper vermuten lässt, dass diesesStück unter Verwendung eines fermen Hundes zu stan -de gekommen wäre. Im Zweifelsfall entscheidet immerder Jagdleiter unwiderruflich und ohne An ga ben vonUrteilsbegründungen. Streitigkeiten um ein Stückerlegten Wildes gereichen dem Weidmann nicht zurEhre. Im Zweifelsfall sollte man sich ehrenhaft verhaltenund zurückstehen.Weidmannsheil und Weidmannsdank<strong>Der</strong> Jägergruß „Weidmannsheil“ ist uralt. Er wird inder Regel nur bei jagdlichen Zusammenkünften, alsoinsbesonders bei der Jagdausübung selbst, unter denJägern angewendet. <strong>Der</strong> Gegengruß des be grüßtenJägers lautet, da es sich ja ausdrücklich um einen Grußhandelt, der auch im Alltagsleben meist gleich lautet,ebenfalls „Weidmannsheil“.Wird „Weidmannsheil“ als Wunsch für einen Jagderfolgvor Jagdbeginn von Nichtjägern oder nicht mitjagendenWeidkameraden entboten, so erwidert mandiesen Wunsch mit „Weidmannsdank“. Haben Jagdkameradenjedoch ebenfalls die Absicht zu jagen, soerwidert man diesen Wunsch mit „Weidmannsheil“.In manchen Gegenden ist statt „Weidmannsheil“ alsWunsch für einen Jagderfolg der weidmännischeAusdruck „Guten Anblick“ gebräuchlich, worauf wiederummit „Weidmannsdank“ oder „Guten Anblick“bzw. „Weidmannsheil“ geantwortet wird.Jagdfreie TageKarfreitag, Ostersonntag, Allerheiligen, Allerseelen(keine Gesellschaftsjagd), Christtag, Heiliger Abend(nur bedingt), Neujahr (nur bedingt) sind die üblichenjagdfreien Tage.SchüsseltriebUnter Schüsseltrieb versteht man das gesellige Beisammenseinnach beendeter erlebnisreicher Gesellschaftsjagd.Wird dem Jagdherrn oder den Schützen ein Weidmannsheilentboten, geschieht das Zutrinken mit demGlas in der linken Hand.JagdsignaleDas Jagdhorn war einst ein wesentliches Zeichen deshirschgerechten Jägers. Ursprünglich waren Jagdsignaleals Kommunikationsmittel verwendet worden.Die Jagdsignale im Jagdbetrieb sind bei uns eher inVergessenheit geraten. Heute werden Jagdsignale vorwiegendan der Strecke und bei feierlichen Anlässen(Bezirksjägertage, Hubertusmessen etc.) eingesetzt.Allgemeine Signale: Das hohe Wecken, Begrüßung,Zum Essen, Blattschlagen, Jagd vorbei mit Halali.Jagdsignale: Hegeruf, Antwort, Notruf, Das Ganze mitAnblasen des Treibens, Aufbruch zur Jagd, Laut treiben,Leise treiben, Aufmunterung zum Treiben, Halt -Treiber in den Kessel, Treiben zurück, Aufhören zuschießen, Sammeln der Jäger, Hunderuf, Wagenruf.Gebräuchliche Totsignale: Hirsch tot, Gams tot,Damhirsch tot, Muffel tot, Sau tot, Reh tot, Fuchs tot,Hase tot, Flugwild tot.34= 8468= 843 3 3 3 3 3Anblasen des Treibens68= 56Abblasen des TreibensSammeln der Jäger8

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