Jugend<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>-Sonntag in Amberg (28.10.2012)Die Meldungen im Jugendbereich <strong>de</strong>s<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>bezirkes Oberpfalz sind rückläufig,im männlichen Jugendbereichist keine nennenswerte Infrastrukturvorhan<strong>de</strong>n. Der Kreis Nord will <strong>de</strong>nSpielbetrieb „wie<strong>de</strong>rbeleben“ und <strong>de</strong>rAuftakt wur<strong>de</strong> mit einem „<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>-Sonntag“ in <strong>de</strong>r Amberger triMAXhallegemacht. Wie schon <strong>de</strong>n Vorjahrenorganisierte <strong>de</strong>r Jugendtrainer<strong>de</strong>r SGS Amberg, Roy Nanka, wie<strong>de</strong>reinen Auftritt <strong>de</strong>s VC Olympia Kempfenhausenin Amberg. Um das Spiel<strong>de</strong>r 3.Liga herum wur<strong>de</strong>n eine Trainerfortbildung,ein Lehrgang für dieBezirksauswahlmannschaften und dieMöglichkeit zum Ablegen <strong>de</strong>s DVJ-Jugendabzeichens angeregt. Die Resonanzauf diese einmalige Veranstaltungwar überragend – mehr als 170Kin<strong>de</strong>r, in Worten EINHUNDERTSIEB-ZIG, <strong>de</strong>r Jahrgänge 1997 bis 2003 aus17 Vereinen, stürmten die triMAX-Halle.Das ist sensationell! Und schließlichzeigt es auch, dass immer nochein großes Potenzial an Enthusiastenim Bezirk Oberpfalz und hier speziellim Kreis Nord vorhan<strong>de</strong>n ist. Natürlichwar es ein Goldgriff, hier mehrere<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>angebote zu kombinieren:Auswahltraining, Trainerfortbildung,Spitzenspiel.Ohne die tolle Vorbereitung durch dieFamilie Weiß aus Wei<strong>de</strong>n, durch RoyNanka, durch die SGS Amberg – aberauch ohne die Unterstützung durch dieTrainer <strong>de</strong>r Fortbildung - wäre das Vorhabenin <strong>de</strong>r knappen Zeit nicht durchführbargewesen. So viele Jugendlichein drei Hallen zu betreuen und dabeiWertungen durchzuführen, benötigtschon enorme „Mann-und Frauen-Power“.Die war zweifellos vorhan<strong>de</strong>n,dazu kam die umfangreiche, generalstabsmäßigeVorbereitung. Die I<strong>de</strong>edas DVJ-Abzeichen mit an<strong>de</strong>ren <strong><strong>Volley</strong>ball</strong>-Veranstaltungenzu kombinieren,war also äußerst erfolgreich undsollte ein Vorbild für weitere Veranstaltungensein.136 Mädchen und immerhin 42 Jungsmel<strong>de</strong>ten sich an, um das DVJ-Abzeichenin Gold und Silber (jeweils 52),sowie in Bronze (74) abzulegen. Altersmäßigwaren die Jahrgänge 1998 bis2003 jeweils mit ca. 25 Kin<strong>de</strong>rn starkvertreten, <strong>de</strong>r TB Wei<strong>de</strong>n hatte 33 und<strong>de</strong>r SV Hahnbach 29 Kin<strong>de</strong>r in die Hallegebracht. Es hat sich herausgestellt,dass die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Jugendabzeichensdurchaus anspruchsvoll sind.Natürlich haben die Auswahlspieler/innen „Gold“ geschafft, mussten sichaber sehr konzentrieren und warengefor<strong>de</strong>rt. Erfreulich auch, dass gera<strong>de</strong>die Jüngsten beim Bronzeabzeichenkonzentriert bei <strong>de</strong>r Sache waren undmit großem Ehrgeiz versuchten, alleBedingungen zu schaffen. Hervorhebenmuss man auch die große Disziplin<strong>de</strong>r Kids, sonst hätte man mit sovielen Akteuren auf engstem Raumnicht arbeiten können! Interessant ist,dass mehrere Jugendliche, die sich z.B.für Silber gemel<strong>de</strong>t hatten, das Abzeichennicht schafften (ihnen wur<strong>de</strong>dafür Bronze zugestan<strong>de</strong>n). So wirdklar, dass nicht je<strong>de</strong>r so einfach dieseLeistungsstufe ablegen kann. Das Abzeichenkann auch je<strong>de</strong>rzeit im Vereinwie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, sinnvoll ist es, jedochvorher für das DOSB-Sportabzeichenzu trainieren.In <strong>de</strong>r Pause <strong>de</strong>r Partie VCO Kempfenhausen– VGF Marktredwitz überreichteHeinrich Schüppert, Vizepräsi<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>s Bayerischen <strong><strong>Volley</strong>ball</strong><strong>Verband</strong>es, mit Lan<strong>de</strong>strainer PeterMeyndt, Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>m RudiRieger, Bezirkslehrwart Christian Gabrielund Bezirkssportwart ChristianHofmaier die Abzeichen. Schüppertnannte <strong>de</strong>n „<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>-Sonntag“ eineAktion, wie man sie in Bayern nochnicht gesehen habe. Er dankte RoyNanka für die I<strong>de</strong>e und Ausführung,stellvertretend Thomas Koller(SGSAmberg) für die Organisation.Insgesamt war es eine Freu<strong>de</strong> fürFunktionäre und Eltern, das intensive<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>geschehen von <strong>de</strong>r Tribüneaus zu beobachten. Intensive 2 Stun<strong>de</strong>n,die es jetzt gilt, nachhaltig in <strong>de</strong>nVereinen zu nutzen, um die Begeisterungam <strong><strong>Volley</strong>ball</strong>sport fortzuführen.Das ist <strong>de</strong>r größte Wunsch <strong>de</strong>r Veranstalter.10
InterviewAnlässlich <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>spokals in Erfurt sprach Bernd Sonntag mit <strong>de</strong>n AuswahlspielerinnenMaja Mewes, Helena Gleiss und Pia Demhartner von <strong>de</strong>r weiblichen und mitBenjamin Kock von <strong>de</strong>r männlichen Auswahl am Tag vor <strong>de</strong>n Finalspielen.Bun<strong>de</strong>spokal - was ist euererster Eindruck?Mä<strong>de</strong>ls: Es ist alles viel größer und <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>strainer ist da. Man muss sichdaher auch mehr anstrengen. Es istauch sehr schön, dass das Leistungsniveauzwischen <strong>de</strong>n Spielerinnen etwagleich hoch ist. Nicht wie in <strong>de</strong>n Vereinen,so dass man auf einem höherenLevel miteinan<strong>de</strong>r spielen kann.Benjamin: Aber es ist auch einenKonkurrenzkampf, da wirklich vielestarke Teams da sind und das Niveauhöher ist. Allerdings macht das auchviel mehr Spaß.Gab es ein beson<strong>de</strong>res Erlebnisin <strong>de</strong>n vergangenen Tagen?Mä<strong>de</strong>ls: Ja, das letzte Spiel gegenSachsen. Ein Spiel gegen Sachsen istimmer etwas Beson<strong>de</strong>res. Wir hattenuns viel vorgenommen, was dann jaauch geklappt hat ;-)Benjamin: Ja, das erste Spiel gegenHessen, da Hessen als Mitfavorit gehan<strong>de</strong>ltwur<strong>de</strong>n. Den ersten Satz habenwir zwar nur knapp gewonnen,aber im zweiten Satz haben wir richtigaufgedreht.Ihr hattet jetzt eine Woche zur intensivenVorbereitung, in <strong>de</strong>r ihrnicht in <strong>de</strong>r Schule sein konntet -was sagen da eure Klassenkamera<strong>de</strong>n?Mä<strong>de</strong>ls / Benjamin: Es gibt zwar einigeMitschüler, die es nicht so tollfin<strong>de</strong>n, wenn wir mal eine „Ex“ nichtmitschreiben müssen, aber eigentlichhaben sie kein Problem damit. Es gibteinige, die auch sehr sportlich sind,aber nicht so erfolgreich. Die sinddann schon eher ein bisschen neidisch.Aber ihr müsst ja <strong>de</strong>n Stoffdann nachlernen, o<strong>de</strong>r?Mä<strong>de</strong>ls / Benjamin: Das ist kein Problem- es ist ja nur eine Unterrichtswochenachzuholen, außer<strong>de</strong>m helfen dieKlassenkamera<strong>de</strong>n gern per E-Mail.Euer Ziel für diese Wochenen<strong>de</strong> ist:gewinnen. Aber wie sehen eureZiele für die Zukunft aus?Mä<strong>de</strong>ls: Nationalmannschaft wäre<strong>de</strong>r Traum, aber man muss realistischbleiben. Manche Mä<strong>de</strong>ls sind etwaskleiner, die haben es auch etwasschwerer. Bayernauswahl ist ja schonwas richtig Gutes, das darf man nichtvergessen. Wir sind die 12 Besten ausganz Bayern, aber Bun<strong>de</strong>sliga wärschon genial.Benjamin: Wir sollten uns „Nationalmannschaft“als Ziel setzen. Aberwer erreicht das wirklich? Es ist haltein Traum – Visionen muss man haben.Wir möchten uns erst mal hierim Team etablieren und Spaß haben,solange es möglich ist.Gibt es für euch ein sportlichesVorbild?Mä<strong>de</strong>ls: Eigentlich nein. Höchstensdie Beachvolleyballerin Sarah Goller,weil ich die auch ein bisschen persönlichkenne (Maja).Benjamin: Nein eigentlich nicht. Aberman nimmt sich von verschie<strong>de</strong>nenSpielern das, was einem am bestengefällt, weil man ja nicht genau wiesein Vorbild wer<strong>de</strong>n will, son<strong>de</strong>rn einIndividualist.Wie viel schläft man an soeinem Wochenen<strong>de</strong>?Mä<strong>de</strong>ls / Benjamin: Da man aufgeregtist, schon etwas weniger, aber dieTrainer schauen schon, dass wir allegenug Schlaf und Ruhe bekommen.Die Jungs können hier etwas längerschlafen, weil sie etwas später in <strong>de</strong>rHalle sein mussten.Habt ihr außerhalb <strong>de</strong>r BayernauswahlKontakt miteinan<strong>de</strong>r?Mä<strong>de</strong>ls: Ja klar, da entstehen richtigeFreundschaften. Mit <strong>de</strong>m Alter wirddas dann auch noch mehr. Facebookist da natürlich auch sehr hilfreich. Einigebeachen jetzt auch zusammen.An Mä<strong>de</strong>ls: Ihr habt gestern das1. Spiel verloren. Woran lag es?Mä<strong>de</strong>ls: An <strong>de</strong>r Nervosität, wir warennoch nicht richtig im Turnier drin. Wirstan<strong>de</strong>n alle sehr unter Druck, <strong>de</strong>nnvon uns wird schon erwartet, dass wirweit oben mitspielen, doch Hessen istrichtig gut. Aber das ist noch keineVorentscheidung.An Jungs: Das 1. Spiel hatte jaein kurioses En<strong>de</strong>…Benjamin …ja! Es stand 24:23 füruns! Unser Außenangreifer dachte,er hätte Aufschlag. Der Schiri hatteschon angepfiffen, wir hatten nun nur8 Sekun<strong>de</strong>n Zeit, um <strong>de</strong>n Aufschlagauszuführen. Unser Zuspieler hat abersofort gemerkt, dass da was nichtstimmt. Ich bin einfach aus <strong>de</strong>m Feldgerannt, hab mir <strong>de</strong>n Ball gegriffen,hab meinen Außenangreifer ins Feldgeschubst, damit alle drin stehen undhab dann einfach <strong>de</strong>n Ball irgendwierüber gespielt. Und witziger Weise wardas dann auch noch ein Ass - gewonnen!Wie seid ihr zum <strong><strong>Volley</strong>ball</strong>gekommen?Benjamin: Erst habe ich mit Judo angefangen,hat aber dann keinen Spaßmehr gemacht, weil es auch keineMöglichkeiten mehr nach oben gab.Da mein Vater seit vielen Jahren beim<strong><strong>Volley</strong>ball</strong> in Lohhof als Abteilungsleitertätig ist und meine Schwester dortspielt, bin ich auch zum <strong><strong>Volley</strong>ball</strong> gekommen.Wir sind eine <strong><strong>Volley</strong>ball</strong>familie.Maja: Durch Zufall. Ich habe früherviele an<strong>de</strong>re Sportarten wie Tennis,Fußball, usw. gemacht. Ich war zwarnicht schlecht, aber das hat alles nichtzu mir gepasst. Dann bin ich durch einpaar Freundinnen zum <strong><strong>Volley</strong>ball</strong> gekommen.Das hat dann auch richtiggut zu mir gepasst und ich bin dabeigeblieben.Helena: Ich habe Anfang <strong>de</strong>r 1. Klasseangefangen. Da gab es an unsererSchule eine <strong><strong>Volley</strong>ball</strong> AG, d.h. eigentlichging es da mehr um das allgemeineBallgefühl. Ich habe dann nebenbeinoch Leichtathletik gemacht, aberauch nur ein halbes Jahr und ab <strong>de</strong>r3. o<strong>de</strong>r 4. Klasse habe ich dann schon<strong><strong>Volley</strong>ball</strong>turniere gespielt. Ab dawollte ich dann auch nichts an<strong>de</strong>resmehr machen. Ich war auch die Größteund das war sehr von Vorteil.Pia: Bei uns im Verein gab es eineSchnupperstun<strong>de</strong> und dann hat <strong>de</strong>rTrainer gesagt, dass ich eigentlich ganzgut bin. Naja und dann bin ich dort insTraining gegangen und fand es so toll,dass ich dort geblieben bin.11