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Schwule Lesben & Freunde - schwulesbisches Zentrum Würzburg

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FlorianWer hat Angst vorm nacktenMann?Am 06. Februar findet wie jedenMonat die GayDisco im CaféLudwig mit dem Thema „Pornofasching“statt. Als DJ wird Florianauflegen, der bereits vor einigenMonaten im Café Ludwig das Partypublikumzu begeistern wusste. Fürviele ist er bekannt als der „Nackt-DJ“. Wer ins Café Ludwig geht,kennt ihn sicherlich, weil er dort oftals Gast ist, natürlich nackt, wasverständlicherweise nicht unbemerktbleibt und auch für Diskussionensorgt. Für alle Freund_innen desTuntenballs im Theater Chambinzkyist der gebürtige Würzburger längsteine Instanz, weil er dort schon seitüber 20 Jahren als DJ tätig ist. DerWahl-Frankfurter ist seit acht Jahrenin einer festen Beziehung. Er arbeitetals Tontechniker beim Fernsehenund ist sporadisch als DJ tätig. Vielefragen sich sicherlich: Warum ist ernackt? Ist es Provokation? Wie kamer auf den Tuntenball? Und wie insFernsehen? Viele Fragen, hier sinddie Antworten:Florian, du bist DJ. Wie fing alles an? Wasmachst du genau? Was legst du auf?Das erste Mal hab ich auf der Geburtstagspartymeiner Schwester aufgelegt. Daskam ziemlich gut an, worauf ich das auchbei anderen <strong>Freunde</strong>n und Bekanntengemacht habe. Dann habe ich meinendamaligen Freund Charly kennen gelernt,der im Chambinzky arbeitete und michdorthin vermittelt hat. Ich mache lieberauf Events Musik als in Clubs, finde dadie Stimmung einfach ausgelassener. Mirpersönlich gefällt Vocal- und Deep-Houseam besten, wobei es ja als DJ eigentlichnur darauf ankommt, dass die Stimmungpasst, daher läuft bei mir jede Stilrichtung,jedoch Blackmusic / R’n‘B ist nicht so meinDing. Musikwünsche sind mir - solangesie spielbar sind - jederzeit willkommen,da man hierdurch auch öfters mal eineAnregung bekommt.Thema Tuntenball. Wann fing alles an?Das war der dritte Tuntenball (1986),bei dem ich zum ersten Mal auf eineröffentlichen Veranstaltung aufgelegthabe. Ab 1989 hatte ich dann einenTon- und Lichtverleih, mit dem ich dannden größten Teil der schwulen Events inFrankfurt bis Mitte der 90er, auch als DJdurchgeführt habe. (Volksbildungsheim,KBW-Haus, usw.) Den Tuntenball macheich bis heute.Du warst im Fernsehen bei TIMM. Wiekam es dazu und was war der Anlass?Der Anlass war mein „ungewöhnliches“Nicht-Outfit beim Ausgehen. Als die„Timmousine“-Crew in FrankfurtKandidaten suchte, fragten sie micheines Tages im Central, ob ich nicht fürein Interview mitfahren wollte.Warum gehst du nackt aus? Was istdeine Motivation? Ist es Provokation?Meine Motivation ist einfach dasBefreiungsgefühl, das ich habe, wennich nackt bin. Besonders wenn ich tanze,ist es ein extrem intensives Erlebnis.Provozieren will ich überhaupt nicht(wenn mir auch klar ist, dass es mancheLeute so empfinden)! So beschäftige ichmich auch mit jedem, der zu mir kommtund mich deswegen befragt.Wie reagieren die Leute darauf?Die Leute reagieren sehr unterschiedlich:Viele sind ganz begeistert, vor allemauch Heterofrauen, andere werdenin meiner Gegenwart unsicher undsehr viele junge Leute reagieren vonabweisend bis zum Lächerlichmachen.Ich bin jederzeit bereit, mich fürToleranz und Akzeptanz einzusetzenund versuche das auch zu vermitteln.Schließlich ist es auch egal wie manunterwegs ist, wenn man sich damitwohlfühlt.Was würdest du gern im Leben und inder Gesellschaft erreichen?Ich würde gern erreichen, dassbesonders in der schwulen Szeneweniger über Toleranz geredet und mehrdavon gelebt wird! Im Durchschnitthabe ich in Hetero-Kneipen wenigerKonfrontationen, als wenn ich schwulweggehe. Das finde ich grotesk. Der Wirtdes „Schwejk“ in Frankfurt sagte mal„Wenn nicht wir tolerant sind, wer dann?“Ich bin der Meinung, dass jeder so leben(oder ausgehen) sollte, wie es ihm/ihr passt und solange es niemandemschadet das eigentlich in Ordnung seinsollte. Im Grunde wollen wir ja beimAusgehen alle nur dasselbe: Feiern!Der diesjährige Tuntenball findetübrigens am 13. Februar 2010, um 20Uhr im Theater Chambinzky statt. (Sil)interview 45 florian

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