Hauskommunion in der Seelsorgeeinheit Görwihl

Das Geschenk
Ein alter Mann wohnte am See. Ein anderer alter Mann wohnte am Waldrand. Im
Herbst wurde der Mann am See schwer krank. Da kam der Mann vom Wald,
besuchte ihn und brachte ihm ein kostbares Geschenk.
Der Mann am See freute sich darüber. Bald wurde er wieder gesund. Zur
Weihnachtszeit traf’s den Mann am Waldrand. Krank lag er in seiner Hütte. Jetzt war
es umgekehrt. Wenn auch langsamen Schrittes, so kam doch jeden Tag der Mann
vom See zum Waldrand herauf und besuchte den alten kranken Mann. Täglich
brachte er ein Geschenk mit. Und es war genau dasselbe, das sein Freund ihm im
Herbst gegeben hatte. Schließlich konnte auch der Mann am Waldrand das Bett
wieder verlassen. Die beiden Männer gingen hinaus, wanderten geruhsam ein Stück
Wegs durch den Wald oder am Ufer des Sees. Beide empfanden tiefe Freude über
das Geschenk.
Was war es, was sie sich gegenseitig brachten? Sie hatten es in keinem Geschäft
gekauft. Man kann es gar nicht kaufen. Es wird auch nicht eingehüllt in buntes
Seidenpapier. Die beiden Männer trugen es nicht bei sich, sondern in sich. So
konnten sie es nicht verlieren. Es war ein so großes Geschenk, daß kein Papier der
Welt ausgereicht hätte, es darin einzuschlagen.
Was war es?
Die Geschenke, die die beiden sich gegenseitig machten waren
Freundschaft - Zeit haben füreinander - und Aufmerksamkeit.
Hauskommunionkreis in der Seelsorgeeinheit Görwihl
Ansprechpartner:
Diakon Günter Kaiser � (07754) 7315
Pfarrer Dr.Jörg Lichtenberg � (07754) 929668
Kath.Pfarramt � (07754) 237
Internet: www.se-goerwihl.de
Von Jesus lesen wir in der Hl. Schrift,
daß er oft die Kranken segnete und
heilte. Er sucht die Gemeinschaft mit den
Kranken und Schwachen. Er will ihnen
nahe sein, sie trösten und stärken.
Diesem Beispiel folgen seine Jünger. So
erfüllen die christlichen Gemeinden seit
den ersten Tagen der Kirche den
Liebesdienst an den Kranken und
Schwachen. Die Pfarrgemeinde setzt ein
besonderes Zeichen der Zusammengehörigkeit,
wenn der Priester, der
Diakon oder ein vom Bischof beauftragter
Kommunionhelfer die Hauskommunion
bringt.
Wenn der Weg zur Kirche zu schwer wird
Hauskommunion in der
Seelsorgeeinheit Görwihl
Ein Kranker, der zu Hause die heilige Kommunion empfängt, soll spüren, daß er
zur Gemeinschaft der Glaubenden gehört und an ihrer festlichen Feier in der
heiligen Eucharistie Anteil hat.
Unser Hauskommunionkreis existiert seit Januar 2007 und wurde gegründet,
um in der immer größer gewordenen Seelsorgeeinheit diesen diakonischen Dienst
in ausreichendem Umfang anbieten zu können und unseren Pfarrer in der
Kranken- und Altenpastoral zu unterstützen.
Wir sind derzeit neun Kommunionhelfer und besuchen entweder alleine oder zu
zweit Menschen, die vorübergehend oder dauerhaft den Gottesdiensten in den
Pfarrkirchen nicht mehr beiwohnen können.
Unsere Aufgabe in der Hauskommunion sehen wir nicht als Pflicht, sondern als
freudigen Dienst der Nächstenliebe im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus.
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten
unter ihnen“ (Matthäus 18,20)

Fragen und Antworten zur Hauskommunion
wer kann die Hauskommunion empfangen?
alle Mitschwestern und –Brüder, die vorübergehend oder dauerhaft nicht in der Lage
sind, dem Gemeindegottesdienst beizuwohnen
was muß zu Hause vorbereitet werden?
Ein Tisch genügt, bei bettlägerigen Menschen auch ein Nachttisch. Alles Andere
wird von den Kommunionhelfern mitgebracht. Eigene Blumen oder Kerzen können
selbstverständlich beigestellt werden.
Können die Angehörigen mitfeiern?
Wenn der/die Besuchte und die Angehörigen es möchten, sind sie herzlich zur Mit-
feier und auf Wunsch auch zum Kommunionempfang eingeladen
Kommt dann der Pfarrer nicht mehr?
Der Dienst des Hauskommunionkreises soll die Besuche des Pfarrers nicht
ersetzen sondern ergänzen. Auf Wunsch kommt weiterhin oder zusätzlich der
Pfarrer zur Kommunionspendung bzw. zur Spendung des Bußsakramentes
Wie kann man den Hauskommunionkreis kennenlernen?
Die Namen der Kommunionhelfer erfahren Sie direkt über das Pfarramt oder durch
Herrn Diakon Kaiser. Vorgeschlagen wird Ihnen dann wenn möglich der Besuch
eines Kommunionhelfers aus Ihrem Wohnort, wobei auf Ihre Wünsche
selbstverständlich Rücksicht genommen werden soll. Erst nach einem
Vorstellungsbesuch entscheiden Sie dann, ob Sie künftig von diesem besucht
werden möchten.
Wann wird die hl.Kommunion gebracht?
Das regeln Sie ganz individuell direkt mit Ihrem Kommunionhelfer. Vorgesehen sind
Besuchsintervalle von ca. 6-8 Wochen. Die Besuchstage und –Zeiten stimmen Sie
oder Ihre Angehörigen ebenfalls individuell mit dem Kommunionhelfer ab.
Darf der Hauskommunionkreis überhaupt die Kommunion spenden?
Alle Mitglieder des Hauskommunionkreises sind, nach einer intensiven
Vorbereitung, durch unseren Erzbischof zur Mithilfe bei der Kommunionspendung
beauftragt worden. Diese Beauftragung gilt sowohl für den Gemeindegottesdienst
wie auch für die Haus- und Krankenkommunion
Die häusliche Kommunionfeier
Liturgische Elemente der Hauskommunionfeier:
- Begrüßung durch den Kommunionhelfer
- Besinnung / Schuldbekenntnis
- Schriftlesung und Evangelium
- Fürbitten
- Lobgebet
- Vater unser
- Kommunionempfang
- Dankgebet und Segen
Liturgisch gesehen handelt es sich bei der
Hauskommunionfeier um einen Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier. Der Wortteil kann
je nach Befindlichkeit des Besuchten alle
Elemente der Wortliturgie oder auch nur einige
Teile davon umfassen.
Die Kommunionhelfer sind mit speziellen
Schriften ausgestattet, die auch ein Mitlesen
des Besuchten oder der Angehörigen
ermöglichen, sofern diese es möchten.
Bild: Brotbrechung, Bronzekreuz
Nach dieser „offiziellen“ Feier muß aber unser Besuch noch nicht enden. Wir
nehmen uns auch gerne die Zeit für ein persönliches Gespräch.
Daß nicht nur das Sakrament alleine wichtig ist, ist gerade hier eine vielleicht allzu
menschliche, aber doch wieder sehr menschliche Erfahrung. Dabei wird in diesem
Zusammenhang deutlich, daß Christus nicht nur im Sakrament, sondern
genauso im anderen Menschen begegnet. Die Tatsache, daß mich da jemand
besuchen kommt, der als Kommunionhelfer dann sogar noch ein wenig mehr Zeit
mitbringt als der Pfarrer, der meist gleich wieder weiter muß, die Tatasche, daß da
einer einen Kranken besucht, wiegt manchmal fast soviel wie die eigentliche
Spendung der Kommunion.