Dezember 2010
Dezember 2010
Dezember 2010
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Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Fest und<br />
guten Rutsch ins Jahr 2011!<br />
6. jahrgang • dezember <strong>2010</strong><br />
interviews meinungen reportagen sport kultur
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Impressum<br />
VERLEGERIN / HERAUSGEBERIN<br />
RyckVerlag Greifswald<br />
Marienstraße 30 / 17489 Greifswald<br />
Inh. Grit Juhnke<br />
V.i.S.d.P. Grit Juhnke<br />
Telefon: 03834 883019<br />
Telefax: 03834 883021<br />
Handy: 0151 17264926<br />
Mail: info@ryckverlag.de<br />
PRODUKTION / LAYOUT<br />
RyckVerlag<br />
Grit Juhnke & Dirk Fenner<br />
Telefon: 03834 883001<br />
Mail: grafik@ryckverlag.de<br />
DRUCK<br />
Druckhaus Panzig<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und mit dem ersten Adventslicht<br />
wird die ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit eingeläutet.<br />
Wir hoffen, dass Sie sich vom Einkaufsstress der Geschenke<br />
zu Weihnachten nicht all zu sehr anstecken lassen. Vielleicht<br />
nutzen Sie lieber die Gelegenheit, bei Kerzenschein und den<br />
ersten Plätzchen sich Zeit für Ihre Familie und Ihre Lieben zu<br />
nehmen. Das gemütliche Beieinandersein bei einem guten Gespräch<br />
mit einem heißen Punsch oder Tee werden Sie sicher länger<br />
in Erinnerung und im Herzen behalten als das noch so perfekte,<br />
ergatterte Weihnachtsgeschenk.<br />
Während Sie mit Ihren Lieben dann das bewegte Jahr <strong>2010</strong> Revue<br />
passieren lassen können, bereiten wir uns derweil auf einen Neustart<br />
im nächsten Jahr mit neuen Räumlichkeiten vor. Ab sofort finden Sie uns nicht mehr in der Marienstraße,<br />
sondern in der Galerie "Am Mühlentor". Und sollten Sie mal wieder kein Exemplar unseres Stadtgespräches<br />
erhalten, können Sie gemütlich von zu Hause aus die letzten Ausgaben lesen. Unter www.stadtgespraechgreifswald.wordpress.com<br />
finden Sie immer die aktuelle Ausgabe. Wenn Ihnen ein bestimmtes<br />
Thema in Greifswald besonders am Herzen liegt, dann lassen Sie es uns wissen. Für Anregungen sind wir<br />
auch im neuen Jahr dankbar und offen.<br />
In diesem Sinne… genießen Sie die Weihnachtszeit, kommen Sie gut ins neue Jahr<br />
und bleiben Sie uns auch 2011 als Leser gewogen....<br />
Ihre Grit Juhnke!<br />
Foto: www.pixelio.de<br />
Haben Sie schon ein Weihnachtsgeschenk? Nein?<br />
Ein Greifswald-Kalender ist immer eine gute Idee.<br />
Erhältlich bei:<br />
Touristeninformation / (Rathaus-Arkaden)<br />
Buchhandlung Weiland<br />
Rats- und Universitätsbuchhandlung<br />
Papierhaus Hartmann Briefmarkenfachgeschäft Timm<br />
Studentenberg 1A, HGW<br />
Telefon: 03834 595240<br />
www.druckhaus-panzig.de<br />
REDAKTION:<br />
G. Juhnke, B. Kaiser (freie Redakteurin),<br />
Kathi Mü, M. Fritz, freie Mitarbeiter,<br />
D. Fenner<br />
FOTOGRAFIE<br />
G. Juhnke, www.pixelio.de,<br />
M. Fritz, D. Fenner, B. Kaiser<br />
weitere freie MA<br />
ANZEIGENBERATUNG<br />
G. Juhnke, M.Fritz<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Mindestaufl.:<br />
4.000 St./Ausg.<br />
2011<br />
VERTEILUNG<br />
Firmen, Geschäfte, Kultureinrichtungen,<br />
Hotels, Gastronomie, Verwaltungen,<br />
Touristeninformationen, Kurverwaltungen,<br />
Kino etc.<br />
HAFTUNG<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung.<br />
Mit Namen oder Kürzel gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder.<br />
Für die vom Verlag gestalteten Anzeigen<br />
besteht Urheberrecht.<br />
Nachdruck von Anzeigen, Fotos und<br />
Redaktion nur mit Genehmigung des<br />
Verlages.<br />
inhalt<br />
4-5 Aktuelles<br />
Von einem, der auszog, Filme zu machen...<br />
6 Diskussionsthema<br />
Keine Stärke aber Bibliothek des Jahres<br />
7 Kolumne<br />
Ich weiß, was du letzte Nacht getan hast!<br />
10 Weihnachtliches<br />
Weihnachten wird abgeschafft !?<br />
11 Stadtgeschichte<br />
Das Greifswalder Bahnhofsgebäude<br />
12 Diskussionsthema<br />
Eine eigene Stadtmarketinggesellschaft<br />
13 Aktuelles<br />
Mit Nordeck auf Schicht - Teil 2<br />
15 Diskussionsthema<br />
Weihnachten ohne Gehör?<br />
16-17 Aktuelles<br />
Auch wenn ich nicht laufen kann...<br />
19 Stadtgeschichte<br />
Erlebnisse aus der Reichskristallnacht<br />
20-21 Weihnachtsmärchen<br />
24 Guter Rat<br />
Der Fall “Emmely”<br />
25 Diskussionsthema<br />
Kinderbetreuung in den Randzeiten<br />
29 Aktuelles<br />
Greifswalds “Dicke Marie”<br />
31 Diskussionsthema<br />
Sittenwidrige Aufwandsentschädigung?<br />
32-33 Aktuelles<br />
Kulinarisches zum Fest<br />
34-35 Aktuelles<br />
Geschichten um den<br />
Vierower Hafen<br />
36 Aktuelles<br />
Weihnachtsminigolf?!<br />
38 Schmökerecke<br />
12/10<br />
3
4<br />
Von einem, der auszog, Filme zu<br />
Im Interview mit dem Greifswalder Thomas Frick - heute erf<br />
In den politischen Zwängen der 1980er Jahre begann<br />
Thomas Frick seine Künstlerkarriere als Liedermacher,<br />
Undergroundfilmer und Karikaturist. Später<br />
arbeitete er als Regisseur und Autor beim Fernsehen,<br />
drehte so bekannte Serien wie „Gute Zeiten - Schlechte<br />
Zeiten“ oder „Das Alpha Team“. Auch als Werbefilmer<br />
und mit Kurzfilmen machte er sich einen<br />
Namen, besuchte internationale Festivals, gewann<br />
Preise und drehte den Kinofilm „Lovelorn und die<br />
Rache des Pharao“, der auf der Berlinale seine<br />
Premiere hatte. Vor seiner Kamera standen bekannte<br />
Schauspieler wie Horst Buchholz, Udo Kier, Detlev<br />
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Tel.: 03834 57900 • Fax: 03834 579013<br />
Mobil: 0173 2084954<br />
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Buck, Didi Hallervorden, Eva Hassmann und Jessica<br />
Schwarz. 8 Jahre lang wohnte Frick in Greifswald,<br />
bevor er nach Berlin und schließlich nach Potsdam<br />
ging, wo er heute lebt. Wir sprachen mit ihm über<br />
seine Zeit in der Hansestadt.<br />
1979 zogen Deine Eltern mit Dir nach<br />
Greifswald. Welche Erinnerungen hast<br />
Du an deinen Umzug und die Anfangszeit<br />
in unserer Hansestadt?<br />
„Genau entsinnen kann ich mich noch an den starken<br />
Winter während unseres Umzuges von Rostock<br />
hierher. Mitten in einer Schneekatastrophe fuhr unser<br />
Möbelwagen durch fünf Meter hohe Schneewehen<br />
Richtung Schönwalde 2, wo wir anfangs wohnten.<br />
Damals war ich 16 und kannte hier niemanden. Fand<br />
aber schnell Anschluss und Freunde. Einer der<br />
Wichtigsten war Robert Conrad, mit ihm drehte ich<br />
meine ersten Filme, wir sind auch heute noch gut<br />
befreundet. Auch Thomas Putensen, der schon damals<br />
sagenhafte Partys veranstaltete, Klaviere durch die<br />
Gegend trug und dann Beethoven drauf spielte, besuche<br />
ich heute noch gern. Übrigens wohnt meine Mutter<br />
nach wie vor in Eldena, weshalb ich oft hier bin.“<br />
In Greifswald besuchtest du die Jahn<br />
EOS und wurdest dort rausgeworfen,<br />
wie kam es dazu?<br />
„Ich habe die Schule gemocht, wurde aber schon<br />
nach der 10. Klasse “gefeuert”. Weil mein Onkel der<br />
dienstälteste Pilot der NVA war, hielten sie mich vermutlich<br />
für einen brauchbaren „Kader“ und ich<br />
wurde regelrecht bedrängt, Offizier zu werden. Aber<br />
ich befand mich gerade in einer christlichen<br />
Selbstfindungsphase, war überzeugter Pazifist und<br />
äußerte das auf dem Wehrkreiskommando sehr drastisch.<br />
Ich wollte nicht Offizier werden, sondern Arzt.<br />
Natürlich habe ich sehr darum gekämpft, weiter in<br />
die Schule gehen zu dürfen. Meine Eltern besuchten<br />
den Bezirksschulrat und schrieben mehrere Eingaben.<br />
Es änderte aber nichts. Mein Abitur durfte ich<br />
nicht zu Ende machen.<br />
Ich begann eine Ausbildung zum Krankenpfleger an<br />
der MediFa (Medizinische Fachschule Greifswald),<br />
um auf diese Weise zu einem Studienplatz zu kommen.<br />
Die Situation in den 80er Jahren machte mich<br />
depressiv, es war bedrückend, nicht studieren zu können.<br />
Überall gab es Einschränkungen durch den<br />
Staat und die Überwachung durch die Staatssicherheit.<br />
Natürlich hatten wir auch viel Spaß, legendär<br />
waren unsere Strandpartys zur Sonnenwende in<br />
Wampen. Eine Episode weiß ich noch wie heute. Ich<br />
besetzte eine Wohnung in einem Abrisshaus in der<br />
Kuhstraße. Einmal gegen die Tür getreten, schon war<br />
sie auf, und ich richtete es mir gemütlich ein, hatte<br />
ein paar eigene Wände - als Schüler, Räume, die sonst<br />
niemand mehr haben wollte. Immerhin waren die<br />
Haubesetzer in dieser Zeit diejenigen, die eine Menge<br />
der alten Häuser am Leben erhielten, indem sie z.B.<br />
Eimer und Töpfe hinstellten wenn es durch die maroden<br />
Dächer regnete. Aber als ich eines Tages von der<br />
Schule nach Hause kam - war das ganze Haus verschwunden!<br />
Abgerissen!<br />
Nach deinem Fachschulstudium hast<br />
du als Psychiatriepfleger in Greifswald<br />
gearbeitet und begannst Filme zu produzieren,<br />
gingst später zum Theater.<br />
Was waren politisch prägende Erlebnisse<br />
in dieser Zeit?<br />
Meinen Beruf mochte ich sehr. Die Psychiatrie war<br />
immer eine Art "weißer Fleck" in der Medizin, denn<br />
vieles war noch nicht erforscht. Ich arbeitete auf der<br />
geschlossenen Männerstation, was durchaus auch<br />
abenteuerlich sein konnte. So kam es vor, dass ein<br />
tobender Patient von 6 Polizisten in die Station<br />
geschoben wurde, die Polizisten dann einfach gingen<br />
und ich allein mit dem Mann da stand.<br />
Aber ich hatte auch gute Freunde unter den<br />
Patienten, wie zum Beispiel einen bekannten Maler,<br />
der mir im Nachtdienst beibrachte, in Öl zu malen.<br />
So kam ich auch auf die Idee, mit Patienten eine<br />
Maltherapie zu machen, in Eigeninitiative, etwas<br />
Kreatives halt. Den Patienten bereitete es Freude und<br />
sie begannen mit mir zu reden, wie mit sonst niemandem,<br />
da die eigenen Zeichnungen sie in ihre<br />
Kindheit zurück versetzten. Aber dann wurde mir das<br />
Malen untersagt - es sei eine "bürgerliche Therapieform"<br />
und damit nicht erwünscht. Möglicherweise<br />
waren gewissen Ärzten einfach meine Erfolge<br />
unheimlich. Mir wurde mit der Zeit bewusst, dass<br />
Medizin vielleicht doch nicht mein Weg werden<br />
würde - obwohl ich gern in die Fußstapfen meiner<br />
Eltern getreten wäre, welche beide Ärzte sind.<br />
Verschiedene Erlebnisse brachten mich immer mehr<br />
davon ab. So versuchte<br />
man beispielsweise jeden,<br />
der Medizin studieren<br />
wollte, zu erpressen,<br />
Reserveoffizier zu werden.<br />
Die Chefs meines<br />
Vaters, der nicht in der<br />
Partei war, fuhren mit<br />
seinen Forschungsergebnissen<br />
in den Westen. All<br />
das entfernte mich vom<br />
Medizinstudium und<br />
führte mich hin zur<br />
künstlerischen Auseinandersetzung<br />
mit der Welt<br />
um mich herum. Ich<br />
sang im Domchor, dich-
u machen…<br />
rfolgreicher Regisseur, damals Hausbesetzer und Pazifist<br />
tete im Poetenseminar, war im Zeichenzirkel bei<br />
Mechthild Homberg, machte mehrere Ausstellungen<br />
mit Illustrationen und Karikaturen, trat als Liedermacher<br />
auf, inszenierte mit Freunden kleine Stücke<br />
und bewarb mich schließlich in den Bereichen Gebrauchsgrafik,<br />
Buchillustration und Malerei an verschiedenen<br />
Kunsthochschulen. Leider wurde ich<br />
immer wieder abgelehnt. Begründung: Nichteignung!<br />
Ich versuchte es einmal mit einem Trick.<br />
Bewarb mich unter dem Namen eines erkrankten<br />
Freundes. Und prompt hatte ich eine wirklich begeisterte<br />
Zusage für ein Studium für Trickfilm in<br />
Dresden, freundete mich mit den dortigen<br />
Regisseuren an, machte schon Pläne mit ihnen. Aber<br />
die Freude dauerte nicht lang an, denn als mein rich-<br />
tiger Namen bekannt wurde, war ich einmal mehr<br />
ungeeignet. Ich besitze Kopien der Stasi-Telegramme<br />
- Überschrift: "Maßnahme zur Verhinderung einer<br />
Immatrikulation", Beispiele findet man auf meiner<br />
Website, www.frickfilm.de. Die 80er sind für mich im<br />
Rückblick eine eigenartige Zeit, ähnlich wie in dem<br />
Film "Sonnenallee" - eine Mischung aus jung, tatendurstig<br />
und verliebt sein auf der einen Seite - und<br />
Ratlosigkeit und Paranoia auf der anderen. Als ich<br />
einmal im November ´85 nach Budapest fliegen wollte<br />
und wegen des schlechten Wetters Gummistiefel<br />
trug, wurde ich prompt wegen versuchter Republikflucht<br />
verhaftet und einen Tag lang festgehalten. Man<br />
hatte messerscharf kombiniert, dass ich durch die<br />
Donau nach Österreich wollte. Der Witz ist, dass ich<br />
nie ernsthaft mit dem Gedanken spielte, in den<br />
Westen zu gehen, ich wollte bleiben und etwas verändern.<br />
Mein naiver Glaube ans Gute ging so weit, dass<br />
ich meine (in Stasi-Maßstäben beinahe konspirative)<br />
Arbeit als Vertrauensstudent in der Evangelischen<br />
Studentengemeinde offiziell als "Gesellschaftliche<br />
Tätigkeit" deklarierte.<br />
Also arbeitete ich weiter in der Klinik und drehte eigene<br />
"Super 8-Filme". Der erste, die Verfilmung einer<br />
Kafka-Geschichte, entstand im Herbst 1983 im<br />
Armeeurlaub, weitere folgten. Einer hieß "Das<br />
Massaker" und beschäftigte sich mit der Entstehung<br />
von Gewalt. Eines Tages wurde ich verhaftet und vierundzwanzig<br />
Stunden lang verhört, meine Filme wurden<br />
beschlagnahmt. "Das Massaker" wurde als Gewaltaufruf<br />
interpretiert, ich sollte der treibende Kern<br />
einer "feindlich negativen" Gruppierung sein! Einige<br />
meiner besten Freunde und Darsteller, die selbst mit<br />
Filmen und Aktionen aufgefallen waren, mussten für<br />
längere Zeit ins Gefängnis. Ich wandte mich an offizielle<br />
Stellen, unter anderem an den Bezirksstaatsanwalt<br />
und das damalige Stadtkabinett für Kulturarbeit,<br />
im heutigen "Sankt Spiritus". Ich nahm in<br />
Kauf, meine Filme sozusagen unter öffentlicher<br />
staatlicher Aufsicht weiter drehen und vorführen zu<br />
dürfen - ein Spagat, der mich auf schizophrene Weise<br />
selbst zum Funktionär zu machen drohte. Es führte<br />
jedoch andererseits zu einer Tauwetterphase und zur<br />
Gründung des legendären Greifswalder Experimentalfilmzirkels<br />
"GEZ", über den sogar später eine<br />
Holländerin ihre Magisterarbeit schrieb. Der Chef des<br />
Kulturkabinetts war "Inoffizieller Mitarbeiter", irrer<br />
Weise hatte er sich selbst den Decknamen "Erich<br />
Fried" verpasst, was später zu einiger Verwirrung bei<br />
einer Westberliner Erich-Fried-Forschungsgesellschaft<br />
führte.<br />
Wie ich nach der Wende aus meiner Stasiakte erfuhr,<br />
war leider auch meine damalige Freundin ein IM und<br />
bespitzelte meinen Freundeskreis und mich 6 Jahre<br />
lang. Man erpresste sie und erklärte ihr, sie beschütze<br />
mich mit ihren Aussagen vor Straftaten. IM "Erich<br />
Fried" hielt tatsächlich seine schützenden Hände über<br />
mich. Er machte seinen Führungsoffizieren weis, dass<br />
ich am friedlichsten sei, wenn man uns einfach unsere<br />
Filme machen ließ und ansonsten ignorierte. Mitte<br />
der 80er begannen wir mit den so genannten "DDRoffenen<br />
Amateurfilmtreffen" - eigentlich Undergroundfilmfestivals,<br />
die in der alternativen Schmalfilmszene<br />
ziemlich beliebt waren. Ich bekam Kontakte<br />
zu Künstlern in Leipzig, Berlin und Dresden, z.B. zu<br />
Heinz Behling, Lutz Dammbeck oder Christine<br />
Schlegel, lernte Filmemacher wie Andreas Dresen und<br />
Heiner Carow kennen.<br />
Auch in Ungarn knüpfte ich Kontakte zu interessanten<br />
Künstlern und Dissidenten. Meine Arbeitsstelle, die<br />
Universitätsnervenklinik hingegen legte mir ständig<br />
Steine in den Weg, damit ich z.B. nicht zu Eignungsprüfungen<br />
fahren konnte. Deshalb kündigte ich<br />
schließlich meinen Vertrag als Pfleger und bewarb<br />
mich ungefähr 1986 am Theater und bekam eine<br />
Stelle - als Anrechtswerber! Das hieß nichts anderes,<br />
als über Land zu fahren und Schuldirektoren zu<br />
"erpressen", dass sie ihre Schüler in langweilige<br />
Operetten schickten. Das Greifswalder Theater war so<br />
etwas wie das Sibirien des DDR-Theaters, dorthin<br />
kamen die ganz schlechten Regisseure und die, die zu<br />
gut waren, vor denen man in Berlin Angst hatte.<br />
Insofern war auch das eine spannende und wichtige<br />
Zeit für mich. Ich war ganz gut in meinem Job, plante<br />
z.B. Werbefilme für das Theater auf Schmalfilm zu<br />
drehen und den Schülern vorzuführen - aber ich<br />
wollte eigentlich lieber in den Bereich der Dramaturgie<br />
wechseln - wurde aber ständig nur hingehalten.<br />
Nach anderthalb Jahren Eiertanz und drei Kündigungen<br />
endete auch diese Phase. Es war Zeit, meiner<br />
Heimatstadt Greifswald den Rücken zu kehren…<br />
es lockten Berlin - und vor allem Babelsberg…<br />
Lesen sie weiter in der kommenden Ausgabe.<br />
Wie Thomas Frick an der Filmhochschule erneut als<br />
Staatsfeind auf die schiefe Bahn geriet und gleichzeitig<br />
für ein paar Tage FDJ-Sekretär wurde, seine Erlebnisse<br />
in Berlin und Hollywood…<br />
Fotos: Thomas Frick / Interview: Thomas Frick und<br />
Grit Juhnke / Text: Grit Juhnke<br />
Fotos: linke Seite oben: Oktober 1983 beim Dreh von<br />
"Der Ausflug ins Gebirge"<br />
linke Seite unten: ca 1985 - der Psychiatriepfleger<br />
Thomas Frick rechte Seite mitte: 1984 das Drehbuch<br />
zum Film "Das Massaker"<br />
rechte Seite oben: 1985 Robert Conrad und Thomas<br />
Frick, per Anhalter durch Armenien / rechte Seite<br />
unten: Thomas Frick ca.1988, Babelsberg im Blick...<br />
12/10 5
Restaurant<br />
mit 2 Ferienwohnungen<br />
zum Verkauf<br />
Kaufpreis: 400.000,00 €<br />
Gesamtfläche: ca. 248,3 m²<br />
Gastraumfläche: ca. 85,68 m²<br />
Baujahr: 1998<br />
Anzahl Etagen 2<br />
Heizung Gas<br />
Bei dem Verkaufsobjekt handelt es sich um ein Geschäftshaus<br />
mit Restaurant und zwei Ferienwohnungen. Es ist ein massiver<br />
Bau mit Holzfenstern. Das Obergeschoss ist gedämmt.<br />
Die beiden Ferienwohnungen bestehen jeweils aus einem großen<br />
Wohnraum mit offener Küche, einem Schlafzimmer, einem<br />
Bad mit Dusche und einem kleinen Abstellraum. Die Wohnflächen<br />
der Ferienwohnungen betragen 39,31 m² und 42,93 m².<br />
Das Objekt befindet sich im kleinen Fischerdorf Wieck, einem<br />
Ortsteil von Greifswald, direkt am Yachthafen mit Blick auf den<br />
Ryck. Das alte Fischerdorf Wieck ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes<br />
Ausflugsziel für Urlauber und Einheimische. Die Immobilie<br />
besticht durch ihre exponierte Lage an der Wiecker<br />
Promenade und lädt zum Verweilen ein.<br />
Durch die gut ausgebaute Infrastuktur ist der Ortskern von<br />
Greifswald innerhalb kürzester Zeit zu erreichen.<br />
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Lange-Straße 4-6 • 17489 Greifswald • Tel.: 03834 585850<br />
Fax: 03834 799624 • E-Mail: Boettger-Immobilien@t-online.de<br />
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Greifswald ist wieder um eine Auszeichnung reicher. Anfang November wurde die<br />
Greifswalder Stadtbibliothek zum zweiten Mal mit dem Titel "Bibliothek des Jahres in<br />
Mecklenburg-Vorpommern" ausgezeichnet. Wir gratulieren!<br />
Wie es in der offiziellen Pressemitteilung hieß, waren die Auslober des Preises begeistert<br />
von dem, was die Greifswalder Stadtbibliothek zu bieten hat. Weniger begeistert von<br />
dem, was unsere Hansestadt zu bieten hat, zeigten sich indes die Macher des Prognos<br />
Zukunftsatlas. 2007 war Greifswald noch Aufsteiger des Jahres auf dem 101. Platz. Dieses<br />
Jahr reichte es nur noch für Platz 159. Der kreativsten Stadt in M-V fehlt es an<br />
Innovation, Wettbewerb und Stärke. Ist also der stolze und starke, rote Greif in unserem<br />
Stadtwappen in Wahrheit nur noch ein gerupftes Huhn? Müssen wir Angst vor Land<br />
unter auf Deutschlands Sonnendeck haben? Oder liegt es an den steigenden Pegeln der<br />
Ostsee - Sie wissen schon von wegen Klimaerwärmung und so -, dass das Licht unseres<br />
Leuchtturms nicht mehr so gut und weit strahlend zu sehen ist.<br />
Keine Stärke, aber die<br />
Bibliothek des Jahres<br />
Dabei gibt es ihn, den Wettbewerb in unserer Stadt. Er wird beim Bierchen oder Golfen<br />
mit einem Händedruck ausgetragen. Wohlgemerkt nur zwischen städtischen<br />
Clubmitgliedern. Und städtische Innovationen erleben wir Greifswalder spätestens mit<br />
dem neuen Jahr. Da lässt man sich nicht nur wieder einen neuen Mietspiegel einfallen,<br />
der uns mit einer höheren Miete als treue Greifswalder belohnt. Nein, darüber hinaus<br />
wird die Stadt auch innovativ mit einem neuen Parkraumkonzept aufwarten. Mit mehr<br />
Anwohnerparkplätzen in der Innenstadt, so dass wir Normalgreifswalder noch schlechter<br />
dort mal schnell parken können. Zur besseren Einhaltung der Greifswalder<br />
Parkideen setzt man übrigens darauf, dass die Bürgerschaft zustimmt, Politessen auf die<br />
Parksünder auch in den Abendstunden oder aber am Wochenende loszulassen. Sorry,<br />
meine Ordnungshüterdamen und - herren. Das stimmt uns knöllchensammelnde<br />
Parksünder schon fast wieder versöhnlich, zu wissen, dass auch Ihre Wochenenden mal<br />
mit Arbeit versaut sind. Tja, kein Wunder, dass in "Wettbewerb und Innovation"<br />
Greifswald fast 250 Plätze verlor.<br />
Dafür konnten wir bei "Soziale Lage und Wohlstand" reichliche Plätze gutmachen.<br />
Wobei die Indikatorenbeurteiler sicher nicht persönlich mal nach Schönwalde geschaut<br />
haben. Auch bei "Dynamik" und "Entwicklung des Arbeitsmarktes" konnte Greifswald<br />
aufholen. Hoffentlich geben unsere Verwaltungsoberhäupter den bekannten städtischen<br />
Unternehmen, die die vielen Arbeitslosen aus der Statistik mit ihren 165 Euro-Jobs<br />
holen, mehr als nur ein Sektchen aus.<br />
Auch, dass in Greifswald Veränderungen und Entwicklungen in Rekordtempi vor sich<br />
gehen, hat man bei der Prognos ganz richtig erkannt. Es dauert nur ganze zwei Jahre<br />
bis man es in Greifswald hoffentlich im nächsten Jahr nun schafft, den Tannenbaum<br />
auf dem Markt mal nach dem Totensonntag zu schmücken. Das ist echtes dynamisches<br />
Verwaltungsverhalten, wie zukunftsträchtige Städte es brauchen. Aber immerhin ist<br />
Greifswald im Prognos Zukunftsatlas <strong>2010</strong> die viertbeste Stadt in Ostdeutschland. Das ist<br />
leider kein Platz auf dem Medaillentreppchen, aber sonst ein echter Trost für die<br />
Greifswalder: Anderswo scheint es noch besch… eidener zu sein! Text: HerrLich
Ich weiß, was du letzte Nacht getan hast!<br />
Ich höre noch heute die sorgenvollen Worte meiner<br />
Mutter, als ich ihr verkündete, in die Greifswalder Platte<br />
zu ziehen. "Kind, da kennst du deine Nachbarn nicht<br />
mehr und wenn mal was passiert, findet man dich erst<br />
nach Wochen tot in deiner Wohnung. Und<br />
Nachbarschaftshilfe kennen die auch nicht." Die Angst<br />
vor der drohenden sozialen Isolation wandelte sich bei<br />
mir indes schon kurz nach dem Einzug in echte<br />
Bedenken hinsichtlich der fehlenden Isolation. Im<br />
Qualitätsbau der 60er Jahre habe ich im Laufe meiner<br />
Greifswalder Einwohnerschaft tatsächlich wenige meiner<br />
Nachbarn persönlich kennen gelernt. Aber bei allen<br />
- egal ob neben, unter oder über mir- wurde ich wenig<br />
von ihrem Leben ausgeschlossen. Anders formuliert: ich<br />
war immer mittendrin statt nur dabei.<br />
Zwar versteht man im Plattenbau die Nachbarschaftshilfe<br />
ein wenig anders, aber es gibt sie. Glauben Sie mir!<br />
Nehmen wir zum Beispiel die junge Frau, die einige<br />
Jahre neben mir wohnte. Als hingebungsvoller Schlagerfan<br />
hörte sie im Dauerdurchlauf zu allen Tages- und<br />
auch Nachtzeiten ihre LieblingsCD: The greatest Hits<br />
von Roland Kaiser. Auch wenn ich der deutschen<br />
Unterhaltungsmusik nie zugetan war, könnte ich nach<br />
der jahrelangen Dauerbeschallung textsicher jede<br />
Schlagerparty durchstehen. Und das dank ihr wahrscheinlich<br />
sogar noch nach einem Prosecco mehr als<br />
üblich. Nach ihr zog ein junger Mann neben mir ein.<br />
Nach lauten, spätabendlichen Schreien wie "Schieß"<br />
oder "Sie kommen. Deckung", die mich anfangs<br />
gedanklich schon mit gepackten Koffern die Flucht in<br />
den Keller antreten und fast 112 wählen ließen, habe<br />
ich mich an den offensichtlich Computer spielenden<br />
jungen Mann gewöhnt. Und immerhin half er mir<br />
nachbarschaftlich, während diesen Sommers massiv<br />
Strom zu sparen. Ohne einmal meinen Fernseher eingeschaltet<br />
zu haben, habe ich jedes Spiel der deutschen<br />
Das Leben in der Greifswalder Platte...<br />
Nationalmannschaft live miterlebt. Und die grölenden<br />
Kommentare seiner bierseligen Kumpels zu jedem Tor<br />
machten mich zu einem echten Fußballexperten.<br />
Leider nimmt man nicht nur tagsüber sondern auch<br />
nachts am Leben der Anderen teil. Immerhin kann ich<br />
dem Greifswalder Plattenbau dafür danken, die zwei in<br />
meiner Nachbarwohnung gezeugten Kinder buchstäblich<br />
vom Moment der Zeugung an im Leben zu begleiten.<br />
Ich habe den langen Weg mit vielen lauten<br />
Höhepunkten der Eltern zur Ehe miterlebt und ebenso<br />
den nicht zu überhörenden Tag der Scheidung! Dabei<br />
habe ich mehr Kosenamen, Vorlieben und Macken beider<br />
kennen gelernt, als ich je in einem freundschaftlichen<br />
Kaffeeklatsch mit beiden persönlich erfahren<br />
hätte. Und eigentlich hätten sie sich auch bei mir zur<br />
Paartherapie anmelden können, so gut kannte ich sie<br />
bei ihrem Auszug. Das junge Paar, das dann nach dem<br />
Ehepaar einzog, überforderte mich jedoch in meiner<br />
akustischen Toleranz zu Nachtzeiten. Nachdem ich es<br />
doch tatsächlich einmal gewagt hatte, ohne Ohrstöpsel<br />
ins Bett zu gehen, in der Hoffnung, schlafen zu können,<br />
riss mir nach einer durchwachten Nacht mein<br />
Geduldsfaden. Früh morgens klingelte ich die beiden<br />
immer noch miteinander Beschäftigten raus. Dem jungen<br />
Mann schoss buchstäblich das Blut aus anderen<br />
Körperteilen ins Gesicht, als ich ihm an der Tür sagte:<br />
"Ich weiß, was ihr letzte Nacht wie und vor allem wie<br />
lange gemacht habt. Wie gestern. Und vorgestern."<br />
Nun, leiser wurden sie danach leider nicht, auch wenn<br />
es dem jungen Mann zunächst die Sprache verschlug.<br />
Ich jedoch mutierte aus Verzweiflung zu einem<br />
Spezialisten im Bereich der Gehörgangsverschlussmöglichkeiten.<br />
Ja, die Sorge der sozialen Isolation oder der Nachbarschaftshilfe<br />
in der Plattensiedlung sind wirklich völlig<br />
unbegründet. Jetzt ziehe ich übrigens in ein schönes<br />
Reihenhäuschen ins Grüne. So mit Garten und reichlich<br />
Abstand zum Nachbarn. Meine Mutter freut´s. Mich<br />
nicht so sehr: Ich habe Angst vor Isolation. Allerdings<br />
weniger vor der fehlenden!<br />
Text: HerrLich Zeichnung: Herr Socke<br />
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12/10<br />
7
Am 12. November 1990 öffneten sich erstmals die Türen des BerufsBildungsWerk<br />
Greifswald. 17 Jugendliche begannen ihre Berufsvorbereitungsmaßnahme<br />
im Rahmen eines Förderlehrgangs. Im Jahr 1991 erweiterte<br />
sich das Spektrum um die berufliche Ausbildung in 10 Berufsrichtungen.<br />
Inzwischen sind die Möglichkeiten der Berufsvorbereitung und -ausbildung<br />
deutlich gewachsen. Ressourcenorientiert und immer bedacht auf<br />
die individuelle Förderung des Einzelnen steht den Jugendlichen neben<br />
verschiedenen berufsvorbereitenden Maßnahmen, eine Palette von 40<br />
Ausbildungsgängen in den Bereichen Agrarwirtschaft, Bau-, Druck- und<br />
Elektrotechnik, Ernährung und Hauswirtschaft, Farb- und Raumgestaltung,<br />
Holz- und Metalltechnik sowie Wirtschaft und Verwaltung zur Wahl.<br />
In den vergangenen 20 Jahren entwickelte sich das BerufsBildungsWerk<br />
Greifswald zu einem hochspezialisierten Unternehmen für die Berufsvorbereitung<br />
und Erstausbildung junger Menschen mit Handicaps. Die gleichzeitige<br />
berufliche, soziale und medizinische Rehabilitation macht das BBW<br />
Greifswald einzigartig in Mecklenburg-Vorpommern. Heute erlernen jedes<br />
Jahr mehr als 400 junge Menschen aus der gesamten Bundesrepublik und<br />
mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten einen Beruf.<br />
Orientierung am Arbeitsmarkt<br />
Eine erfolgreiche Ausbildung und die Integration der Jugendlichen in den<br />
ersten Arbeitsmarkt ist seit jeher das oberste Ziel der Mitarbeiter im BBW<br />
Greifswald. Um dieses Ziel zu erreichen, orientiert sich das BBW nicht nur<br />
an den Anforderungen der Wirtschaft. Im Laufe der 20 Jahre entwickelte<br />
sich eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region. Erfolgreiche<br />
und zukunftsorientierte Berufsausbildung findet nicht mehr nur in<br />
modern ausgestatteten Ausbildungsbetrieben und -werkstätten statt<br />
sondern auch kooperativ direkt in Wirtschaftsbetrieben und Kanzleien<br />
der Ausbildungspartner.<br />
Hindernisse werden zu entwicklungsfördernden Prozessen<br />
Anfangs absolvierten vorwiegend Jugendliche mit einer Lernbehinderung<br />
ihre Ausbildung im BerufsBildungsWerk Greifswald. Seit damals nahm<br />
die Vielfalt und Intensität der Krankheitsbilder zu. So begleitet das<br />
Unternehmen heute neben lern- und körperbehinderten Jugendlichen<br />
auch Teilnehmer mit Sinnesbehinderungen sowie psychischen Störungen<br />
und Mehrfachbehinderungen mit und ohne Schulabschluss auf ihrem<br />
Weg ins Arbeitsleben.<br />
Insbesondere für Jugendliche mit ADHS und autistischen Syndromen bie-<br />
Wandlungsfähig - nachhaltig -<br />
tet das BBW Greifswald seit mehreren Jahren besondere Rahmenbedingungen<br />
und spezielle Fördermaßnahmen. Seit 2003 bzw. 2005 nimmt das<br />
BBW Greifswald gemeinsam mit weiteren Rehabilitationseinrichtungen<br />
an bundesweiten Modellprojekten zum Thema Autismus und ADHS teil<br />
und entwickelte damit optimale Voraussetzungen für die berufliche Integration<br />
der betroffenen Jugendlichen. Mit dieser Spezialisierung positioniert<br />
sich das BerufsBildungsWerk Greifswald auf bundesweiter Ebene.<br />
Ein anderes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des BBW Greifswald an<br />
veränderte Anforderungen ist die virtuelle IT-Ausbildung (vITa). Speziell<br />
für Jugendliche, die besondere Ausbildungsmethoden und Konzepte<br />
benötigen oder körperlich schwerstbehindert sind, bietet das BBW<br />
Greifswald seit 2002 die "vITa" an. Der Berufsschulunterricht sowie auch<br />
die praktische Ausbildung findet<br />
in ihrer vertrauten häuslichen<br />
Umgebung oder in den eigens<br />
dafür speziell eingerichteten<br />
Räumlichkeiten statt. Dieses Ausbildungskonzept<br />
ermöglicht Jugendlichen,<br />
trotz ihres Handicaps<br />
selbständig und gleichberechtigt<br />
einen anerkannten Berufsabschluss<br />
zu erwerben und somit<br />
die Teilhabe am Arbeitsleben.<br />
"Wenn es kein Modellprojekt gibt, dann muss man<br />
eben eins erfinden"<br />
Sportbegeisterten Jugendlichen mit Handicap sollen die Möglichkeit erhalten,<br />
neben ihrer Berufsausbildung Hochleistungssport betreiben zu<br />
können. Dieser Grundgedanke bewog das BBW Greifswald<br />
2005 das Landesleistungszentrum (LLZ) Mecklenburg-Vorpommern<br />
- Sport mit Handicap - zu gründen.<br />
Seitdem bietet das Unternehmen als Trägereinrichtung<br />
gemeinsam mit dem Verband<br />
für Behinderten- und Rehabilitationssport<br />
(VBRS) Mecklenburg-Vorpommern e.V., als<br />
Trägerverband, sportlichen Talenten optimale<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Für diese Leistung erhielt das Landesleistungszentrum<br />
2008 vom Bundespräsidenten die<br />
Auszeichnung als "Ausgewählter Ort im Land der<br />
Ideen".
Selbst einen Beruf, den es 2008 noch nicht einmal gab, entwickelte das<br />
Unternehmen. Gemeinsam mit ansässigen Wirtschaftspartnern und der<br />
Industrie- und Handelskammer konzipierte das BBW Greifswald das anerkannte<br />
Berufsbild des Baugruppenmechanikers. Die Auszubildenden erwerben<br />
u.a. in der Metall-, Mechanik- und in der Elektrotechnik Kennt-<br />
- zukunftsorientiert<br />
nisse und Fähigkeiten. Diese breit gefächerte Ausbildung verspricht vielseitige<br />
Einsatzmöglichkeiten und damit gute Vermittlungschancen.<br />
Ein komplexes Netzwerk -<br />
das Greifswalder 3-Phasen-Modell<br />
Die räumliche Nähe der 3 Greifswalder Spezialeinrichtungen - das Universitätsklinikum,<br />
die BDH-Klinik und das BBW Greifswald - bietet optimale<br />
Voraussetzungen für eine bundesweit einzigartige Partnerschaft.<br />
Seit mehreren Jahren arbeiten diese 3 Unternehmen bei der Behandlung<br />
und Rehabilitation von Patienten mit Hirnverletzungen Hand in Hand.<br />
Dieses Greifswalder 3-Phasen-Modell zeigt wie Akutklinik, Rehabilitationsklinik<br />
und eine berufliche Rehabilitationseinrichtung vernetzt auf<br />
kurzem Weg zusammen arbeiten. "Schnittstellen-Probleme" werden<br />
schnell und strukturell gelöst. Es ist daher ein Erfolgskonzept, das von Patienten<br />
und Angehörigen, den beteiligten Einrichtungen und Kostenträgern<br />
sehr geschätzt wird. Als "Ausgewählter Ort im Land der Ideen"<br />
bekam es dafür 2009 eine Auszeichnung und hat somit Vorbildwirkung.<br />
"Noch nie ist etwas durch Sparen entstanden, immer nur<br />
durch sinnvolle Investition von Zeit und Geld".<br />
Auch räumlich setzt das Unternehmen stetig neue Maßstäbe. Mit dem<br />
Bau des Campus in der Pappelallee entstand in den 90er Jahren ein<br />
moderner, barrierefreier Komplex von Wohn- und Ausbildungsgebäuden,<br />
die eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung ermöglichen.<br />
Und das BBW wuchs weiter und reagierte 2001 z. B. mit dem Bau des<br />
Wohnhauses Koos auf veränderte Kundenwünsche. Modernste<br />
Kommunikationstechnik und bauliche Spezialanpassungen schaffen im<br />
Wohnhaus "Koos" den sogenannten barrierefreien Grundstandard nach<br />
DIN 18025, der auch körperlich schwerstbehinderten Auszubildenden ein<br />
perfekt abgestimmtes Wohnen und Lernen ermöglicht. Rolligerechte<br />
Pantryküchen, automatische Türöffner, elektronische Sprachmodulsteuerung,<br />
ein Patientennotrufsystem sind nur einige der besonderen Ausstattungsmerkmale.<br />
Am 18. November <strong>2010</strong> wurde mit dem symbolischen 1. Spatenstich ein<br />
neues Bauprojekt begonnen, das Berufliche Diagnostik- und Förderzentrum.<br />
Das Baugelände befindet sich in unmittelbarer Nähe zum bestehenden<br />
Campus des BBW Greifswald. Die geplante Bauzeit beträgt ca.<br />
1 ½ Jahre, so dass Mitte 2012 die ersten Nutzer in das neue Gebäude ein<br />
ziehen können.<br />
Dieser Erweiterungsbau soll im Rahmen der Weiterentwicklung des<br />
Greifswalder 3-Phasen-Modells sowohl ein Zentrum für das berufliche<br />
Assessment als auch eine Koordinationsstelle für die Zusammenarbeit in<br />
der medizinisch-beruflichen Rehabilitation mit der BDH-Klinik Greifswald<br />
und dem Universitätsklinikum Greifswald werden.<br />
Insgesamt wird der moderne Komplex über eine Nutzfläche von ca. 4.200 m²<br />
verfügen und sowohl den Teilnehmern und Gästen aus Greifswald und<br />
Umgebung, aber auch landes- und bundesweit offen stehen.<br />
Mit viel Respekt auf das bisher Geschaffene sind wir uns sicher, dass auch<br />
in den kommenden Jahren das BerufsBildungsWerk Greifswald alle<br />
Herausforderungen mit viel Engagement bewältigen wird.<br />
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In einer Talkshow<br />
des öffentlich-rechtlichen<br />
Fernsehens verfolgte<br />
ich vor einigen Tagen abends<br />
eine Diskussion um die Pflegeversicherung. Es ging<br />
hin und her, die Kosten standen im Mittelpunkt.<br />
Wo nehmen wir das Geld her? Auf einmal sagte ein<br />
Diskussionsteilnehmer: Da werden wir wohl den 2.<br />
Weihnachtsfeiertag drangeben müssen. Ich wurde<br />
wieder wach. So etwas hatten wir doch schon. In der<br />
DDR wurden Feiertage abgeschafft. 1995 wurde,<br />
außer in Sachsen, der Buß- und Bettag für die<br />
Pflegeversicherung als Feiertag abgeschafft. Hat<br />
das was genützt? Mir fiel ein, dass ich vor einigen<br />
Jahren einmal eine Geschichte gelesen hatte:<br />
"Weihnachten wird abgeschafft." Also, warum nur<br />
einen Feiertag abschaffen? Das lohnt doch nicht.<br />
Wenn, dann doch gleich ganz!<br />
Stellen Sie sich dies doch einen Augenblick vor,<br />
Weihnachten wäre abgeschafft: Es gäbe keinen festlichen<br />
Höhepunkt in der kalten und dunklen<br />
Jahreszeit. Wir hätten ganz normale Arbeitstage. Es<br />
gäbe den üblichen Sonntagszuschlag für alle die<br />
Dienst haben und nicht den höheren Feiertagszuschlag.<br />
Das Weihnachtsgeld entfiele, manches<br />
Unternehmen wäre froh. Es ließe sich sparen, normal<br />
weiterarbeiten und das Bruttosozialprodukt<br />
wüchse ungestört. Wir müssten uns nicht ärgern<br />
über die Schokoladenweihnachtsmänner Ende September<br />
in den Geschäften. Es erübrigten sich die<br />
aufwendigen Festvorbereitungen. Wir brauchten nicht<br />
zu grübeln, was wir kochen oder backen müssen.<br />
Weihnachten wird abgeschafft !?<br />
Kein Rieseneinkauf im übervollen Supermarkt, kein<br />
Familienstreß. Keine krampfhaften Überlegungen<br />
für Geschenke, die am Ende wieder umgetauscht<br />
werden müssen, keine sentimentale oder depressive<br />
Stimmung, keine Einsamkeit.<br />
Andererseits keine Familienbesuche, keine Zeit für<br />
Begegnungen zwischen Großeltern und Enkeln,<br />
keine Weihnachtslieder. Wir könnten nicht zum<br />
Krippenspiel der Kinder in die Kirche gehen und hörten<br />
auch nicht die Geschichte von dem Kaiser Augustus,<br />
der die Menschen in seinem Reich zählen<br />
ließ, dem mühsamen Weg für Joseph und Maria<br />
nach Bethlehem und die besondere Geburt eines<br />
Kindes. Dafür hätten wir auf viele Jahre genug Geld<br />
für die Pflegeversicherung. Das wäre doch was!<br />
Ja, unterschiedliche Gedanken können uns durch<br />
den Kopf gehen, wenn wir uns vorstellen, daß<br />
Weihnachten abgeschafft wäre. Vor vielen Jahren<br />
hatte Ernesto Cardenal in einem Bericht aus Kuba<br />
darüber informiert, daß Fidel Castro tatsächlich<br />
Weihnachten abgeschafft hatte. Mich hat das damals<br />
sehr bewegt. Für Castro war Weihnachten ein Ärgernis,<br />
nicht nur, weil er Kommunist war und dieses<br />
religiöse Fest ablehnte, sondern vor allem weil es im<br />
<strong>Dezember</strong> gefeiert wurde. Es war die Zeit der<br />
Zuckerrohrernte, sie geriet ins Stocken,<br />
wenn die Erntearbeiter Weihnachten begingen.<br />
Da das kleine Land von diesem<br />
Produkt lebte, mußte die Ernte zügig<br />
eingebracht werden, Verzögerungen<br />
konnte und wollte man sich nicht leisten.<br />
Also wurde Weihnachten kurzerhand<br />
abgeschafft. Weihnachten,<br />
ein festlicher Höhepunkt mit unterschiedlichenBegleiterschei-<br />
nungen, aber auch ein Störfaktor in einer Welt, in<br />
der Arbeit, Festigung revolutionärer Errungenschaften<br />
und Steigerung des Bruttosozialproduktes oberstes<br />
Gebot geworden sind? Gewiß läßt es sich auch so<br />
sehen. Trotz allem liegt in diesem Fest eine geheimnisvolle<br />
Kraft, ein Zauber, der sich nicht unterkriegen<br />
läßt. Vor einiger Zeit lasen wir in den Zeitungen, daß<br />
erstmals seit dreißig Jahren auch in Kuba wieder im<br />
<strong>Dezember</strong> offizielle Weihnachtsfesttage sind. Weihnachten<br />
ließ sich nicht abschaffen, nicht in den<br />
Herzen der Menschen.<br />
Es ist die Botschaft des Weihnachtsfestes, die sich<br />
nicht unterdrücken lässt. Diese Botschaft setzt sich<br />
immer wieder durch, seit fast 2000 Jahren. In der<br />
Mitte dieser Botschaft heißt es: "Ehre sei Gott in der<br />
Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein<br />
Wohlgefallen." Diese Worte berühren uns immer<br />
wieder neu, sie sprechen uns tief in unserem Inneren<br />
an, sie bleiben lebendig von einer Generation zur anderen.<br />
Patienten, die Weihnachten in der Klinik sein<br />
müssen, empfinden die Weihnachtsbotschaft zunächst<br />
als Provokation. Erfahren Sie aber Zuwendung<br />
in Gesprächen oder in der Gemeinschaft, gibt<br />
die Weihnachtsbotschaft ihnen auch neue Kraft. Sie<br />
trifft ihre Sehnsucht, nährt ihre Hoffnung. Sie denken<br />
neu über ihr Leben nach und spüren, dass es zu<br />
unserem Frieden, uns zum Wohlgefallen, uns als<br />
Chance zu neuem Leben Weihnachten geworden ist.<br />
Gegen allen Augenschein gewinnen wir unendlich<br />
viel, wenn wir alle Gründe verwerfen, die dieses Fest<br />
gefährden.<br />
Wir bedanken uns bei allen, die der<br />
Johanna-Odebrecht-Stiftung und<br />
ihren Einrichtungen das Vertrauen<br />
geschenkt haben und wünschen<br />
eine besinnliche Adventszeit, ein<br />
gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und Gottes Segen im<br />
neuen Jahr<br />
Ingelore Ehricht,<br />
Vorsteherin
... ist 147 Jahre alt und im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Bahnhofsgebäuden<br />
der Strecke Stralsund-Stettin<br />
ist dieses nicht aus rotem sondern<br />
gelbem Backstein gebaut.<br />
Wissen Sie warum?<br />
Als im August 1843 die Eisenbahnstrecke von Berlin<br />
nach Stettin eröffnet wurde, schauten die Hafenstädte<br />
Anklam, Stralsund aber auch Greifswald neidisch<br />
auf Stettin. Sie sahen es in einer günstigeren<br />
Lage, um Handelsgüter zu transportieren. Und so<br />
machte man sich Gedanken, selbst schnell an die<br />
Trasse angeschlossen zu werden. Es gab viele Vorschläge<br />
zur Führung der Bahnstrecke. Nach einem<br />
sollte die zu erbauende Bahn von Bruchhagener<br />
Mühle von der Stettiner Eisenbahn abzweigen und<br />
über Prenzlau, Pasewalk und Anklam nach Greifswald<br />
führen. Später sollte nach einem anderen<br />
Vorschlag in Passow die Strecke nach Greifswald<br />
abzweigen. Bei letzterer Idee blieb es dann auch.<br />
Für die Strecke von Passow nach Greifswald, die<br />
etwa 16,89 Meilen lang war, veranschlagte man<br />
4,25 Millionen Taler, die die Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft<br />
selbst zahlte. Kaiser Wilhelm I.<br />
unterzeichnete die Bestätigungsurkunde am 21.<br />
Juni 1861. Ein Jahr später schon gelangte der<br />
Schienenbau bis nach Greifswald. Die Hansestadt<br />
musste dazu die Flächen ihrer Güter Sanz und Wackerow<br />
zur Verfügung stellen. Und das kostenlos.<br />
"Zu diesem Zweck hatte Greifwald 85 Privatgrundstücke<br />
erworben. Zahlreiche Anlagen und Bauwerke<br />
mussten dem Bahnbau geopfert werden. Windmühlen<br />
vor dem Fleischertore, Scheunen, Wohnund<br />
Stallgebäude sowie Baulichkeiten des Actien-<br />
gartens mussten dem neuen Verkehrsmittel weichen."(1)<br />
"Bis Mitte August 1863 waren die Strecke<br />
von Anklam bis Greifwald und wesentliche Teile des<br />
hiesigen Bahnhofs am heutigen Standort fertig<br />
gestellt."(1) Trotzdem verzögerte sich die Inbetriebnahme<br />
der Strecke wegen noch bestehender Unstimmigkeiten<br />
mit Stralsund. Die preußischen Militärbehörden<br />
hatten gravierende Forderungen zum<br />
Bahnhof dort gestellt, denn Stralsund war damals<br />
Festungsstadt.<br />
Der erste Zug…<br />
… in Greifswald hielt am 13. August 1863. Ein<br />
Sonderzug mit festlich geschmückter Lokomotive,<br />
mit drei Personenwagen und sieben Güterwagen lief<br />
etwa um 18.30 Uhr in Greifswald ein. Fast 3.000<br />
Greifswalder waren gekommen, um das Spektakel<br />
auf den Schienen zu sehen. Fanfaren der Stadtkapelle<br />
und Böllerschüsse begrüßten den Zug. Der<br />
damalige Bürgermeister Dr. Teßmann hielt anschließend<br />
im Deutschen Haus vor einer Deputation<br />
der Bürgerschaft und Kaufleuten wie auch dem<br />
Geheimrat Stein eine überschwängliche Rede. Ihm<br />
sei keine Stadt in Preußen bekannt, die so hohe<br />
Opfer gebracht hätte, wie Greifswald. Damit<br />
spielte er auf die gegebenen<br />
Landgüter an.<br />
Ein Empfangsgebäude für 28.000<br />
Taler<br />
Ganze 28.000 Taler kostete das Stationsgebäude in<br />
Greifswald nebst Bahnsteig, das die Berlin-Stettiner<br />
Eisenbahngesellschaft errichten ließ. Dabei war es<br />
zunächst mehr ein bescheidener Zweckbau aus gelbem<br />
Sandstein. Seit der Eröffnung der Trasse gab es<br />
auch ein Bahnhofsrestaurant. Wie oftmals die heutigen<br />
Bahnhofsspeisemöglichkeiten, war auch die-<br />
Das Bahnhofsgebäude in Greifswald...<br />
ses nicht sonderlich beliebt. 1913 erschien in der<br />
Greifswalder Zeitung ein Artikel, der auf das Problem<br />
hinwies: Man vermisst bei Einkehr, "was überall<br />
anderswo peinlich geregelt ist, das Institut der<br />
Toilette"(2). Auch Warteräume richtete man erst<br />
später ein. Trotzdem erlebte das Gebäude insgesamt<br />
in seinen 147 Jahren nur wenige Veränderungen.<br />
Warum ist unser Bahnhof gelb?<br />
Wie einige andere Ausnahmen an der Bahnstrecke,<br />
zum Beispiel Jeeser, ist unser Empfangsgebäude aus<br />
gelbem statt rotem Backstein. Wir wollen wissen:<br />
Warum? Haben Sie die richtige Erklärung? Dann<br />
schicken Sie uns bis zum 05.01.2011 ihre Erklärung<br />
an: RyckVerlag Greifswald, Marienstr. 30 in<br />
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Unter allen Einsendungen verlosen wir einen<br />
Restaurantgutschein und 50 Euro Bargeld.<br />
Text: BeKa, (1) Dieter Grusenick "145 Jahre Bahnhof<br />
Greifswald" Verlag Bernd Neddemeyer, Berlin 2007, S. 9;<br />
(2) s. o. S. 43, Fotos: Stadtarchiv, Grusenick, Dr. Wächter<br />
Wir danken Herrn Grusenick für die<br />
freundliche Unterstützung!<br />
12/10 11
12<br />
Eine eigene Stadtmarketinggesellschaft für<br />
Greifswald?<br />
Stadtmarketing ist unbestritten wichtig. Greifswald<br />
muss sich eben gut verkaufen, um für seine<br />
Bewohner wie Gäste attraktiv zu bleiben. Nur wie<br />
dies konkret geschehen soll, ist für Greifswald noch<br />
offen. Für den 13. <strong>Dezember</strong> liegt der Bürgerschaft<br />
nun eine Beschlussvorlage vor, die den Verein<br />
"Greifswalder Innenstadt" (VGI) mit der Konzepterarbeitung<br />
zur Gründung einer Stadtmarketinggesellschaft<br />
für Greifswald beauftragen soll.<br />
Der Verein "Greifswalder Innenstadt" war bisher<br />
ehrenamtlich damit beschäftigt, die Greifswalder<br />
Innenstadt attraktiver zu machen. Trotzdem wurde<br />
er allein <strong>2010</strong> mit 15.000 Euro aus dem Stadtsäckel<br />
gefördert. Das wird im nächsten Jahr für die<br />
Vorbereitung der Gründung einer Stadtmarketinggesellschaft<br />
nicht mehr reichen. So wird in der<br />
Beschlussvorlage um Haushaltsmittel in angemessener<br />
Höhe gefordert. Die Mittel sind laut<br />
Rechtsanwalt Mario Wittkopf, Verantwortlicher für<br />
Öffentliche Angelegenheiten des VGI, um bis dato<br />
übernommene freiwillige Aufgaben fortsetzen zu<br />
können, wie er an die Bürgerschaftsfraktionen<br />
schrieb. (1) Das dürfte angesichts der maroden<br />
12/10<br />
Haushaltslage in Greifswald interessant werden.<br />
Denn, wo soll gespart werden, um zusätzliche Mittel<br />
fürs Stadtmarketing aufzubringen? Und es bleibt<br />
auch die Frage, warum bisher freiwillig übernommene<br />
Aufgaben nicht auch freiwillig fortgesetzt<br />
werden können.<br />
Es gibt keine Alternative zu einer<br />
richtigen Stadtmarketinggesellschaft<br />
… führt Rechtsanwalt Wittkopf aus. (2)<br />
Stadtmarketing kostet eben Geld. Da muss die Stadt<br />
etwas dazugeben. Sein Ziel: die Schaffung einer flexiblen<br />
und finanziell gut ausgestatteten<br />
Stadtmarketinggesellschaft ohne Abhängigkeit von<br />
der Stadtverwaltung (2). Aber würde dies nicht frei<br />
übersetzt heissen: Ohne Einfluss der Verwaltung mit<br />
städtischen Geldern frei verfügen zu können? Kann<br />
Greifswald sich soviel bezahlte Freiheit leisten? Und<br />
vor allem braucht Greifswald eine stadteigene Marketingfirma<br />
überhaupt?<br />
Der VGI, der momentan etwa 70 Mitglieder zählt,<br />
wirbt mit dem großen Ansehen und der Akzeptanz<br />
in der Öffentlichkeit (2). Er sieht sich selbst in einer<br />
Vorreiterrolle bei Shopping-Events und im kreativen<br />
Citymanagement in Mecklenburg-Vorpommern<br />
(2). Ob er Vorreiter einer immer mehr aussterbenden<br />
Innenstadtbummelmeile ist und andere Städte<br />
in M-V nur lahm hinterher traben? Entscheiden Sie<br />
selbst! Glaubwürdig hingegen ist das bestehende,<br />
sehr gut funktionierende Netzwerk des VGI (2). So<br />
wurden schon früher die Aktionen in der<br />
Greifswalder Innenstadt zahlreich in einem kleinen<br />
A 5 - Magazin beworben, das sich im direkten familiären<br />
Netzwerk des Herrn Wittkopf befand. Wenig<br />
verwunderlich ist daher auch, dass gerade mit den<br />
Publikationen dieses Magazins die Aktivitäten des<br />
VGI präsentiert werden. (3)<br />
Einzig Gutes an der vorgelegten Beschlussvorlage<br />
ist, dass man sich als Ziel setzt, die Angestellten der<br />
Stadtinformation weiter zu beschäftigen (1). Man<br />
hätte ja fast schon erwartet, dass hier eventuell auch<br />
nur an das gut funktionierende Netzwerk des<br />
Verantwortlichen für Öffentliche Angelegenheiten<br />
gedacht wird. Aber so eine Stadtmarketinggesellschaft<br />
braucht ja auch Angestellte. Warten wir es ab!<br />
Text: HerrLich, Quellen: (1) Mail vom 11.11.<strong>2010</strong>,<br />
Betreff: Anregung des Vereins "Greifswalder<br />
Inennstadt" e. V. für die Einreichung eines interfraktionellen<br />
Beschlussentwurfs<br />
(Stadtmarketinggesellschaft) und der Entwurf für<br />
eine Beschlussvorlage,<br />
(2)http://89.200.168.215/ihk/fileadmin/user_uplo<br />
ad/News/IHK-Veranstaltungen/Verein-Greifswalder-<br />
Innenstadt.pdf (3) siehe (2) auf den Seiten 18-20<br />
Bild: Archiv<br />
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Wir begleiteten Pfleger Monty Seebald eine Spätschicht<br />
lang bei seiner Tätigkeit. Noch 3 ½ Stunden<br />
haben wir vor uns.<br />
18:35 Uhr: Kurze Einsatzbesprechung der abendlichen<br />
Patientenliste in der Zentrale.<br />
18:50 Uhr: Ankunft bei Familie Hentschel. Es ist das<br />
zweite Mal an diesem Tag, dass Monty sie besucht.<br />
Herr Hentschel braucht Augentropfen, Frau Hentschel<br />
die Tabletten. "Da muss ich drauf achten, dass<br />
sie sie auch nimmt", merkt Monty an.<br />
19:10 Uhr: Weiter geht es in Schönwalde zu Frau Köblin.<br />
Hier muss das Inhalationsgerät vorbereitet, die<br />
Sonde angestellt werden. Außerdem muss er sie eincremen.<br />
"Das gehört dazu. Aber ich habe keine Berührungsängste",<br />
erklärt Monty.<br />
19:21 Uhr: Im Ostseeviertel ist die erste Klientin<br />
Frau Päplow. Der älteren Dame hilft Monty die Kompressionsstrümpfe<br />
auszuziehen. "Das ist für ältere<br />
Menschen eben nicht mehr so einfach." Auch die<br />
abendliche Wäsche führt er mit ihr durch.<br />
19:41 Uhr: Gleich nebenan wartet schon ein älteres<br />
Ehepaar auf ihn. Die Frau sitzt im Rollstuhl, begrüßt<br />
ihn freudig. "Monty kommt rein und er strahlt immer.<br />
Man merkt, dass sein Beruf auch seine Berufung ist.<br />
Außerdem ist er immer so geduldig mit uns", erzählt<br />
Teil 2 - Mit Nordeck auf Schicht<br />
sie. Die drei kennen sich schon, seitdem Monty beim<br />
Pflegedienst "Nordeck" ist. "Das schafft Vertrauen."<br />
20:16 Uhr: Weiter geht es nach Neuenkirchen. Monty<br />
fährt zu denselben zwei Klienten, wie am Nachmittag.<br />
Der eine muss Tabletten nehmen, beim anderen<br />
liegt noch das Wechseln eines Wundverbandes an.<br />
20:41 Uhr: Ankunft in der Innenstadt. "Pflege be-<br />
Pfleger bauen keine Häuser...<br />
erhalten keinen Nobelpreis...<br />
trifft eben nicht nur ältere Leute", erzählt Monty<br />
auf dem Weg durchs Treppenhaus zu Patrick. Der<br />
junge Mann ist ohne Arme gehandicapt, braucht Unterstützung<br />
im Bad. "Er hat immer ein offenes Ohr<br />
für unsere Probleme", erzählt die Lebensgefährtin,<br />
während Monty dem jungen Mann hilft.<br />
20:55 Uhr:Nur wenige Straßen weiter wartet schon<br />
eine ältere Dame auf Monty. Blutzuckerspiegel messen,<br />
die Insulinspritze setzen. Dieselbe Prozedur wie<br />
jeden Abend.<br />
21:05 Uhr: Wir kommen in der Innenstadt bei dem<br />
älteren Herrn an, der heute Nachmittag bei unserem<br />
ersten Besuch noch schlief. Der Herr genießt gerade<br />
sein Feierabendbierchen. Monty räumt auf.<br />
"Mit meinen 87 Jahren erlaube ich mir, ganz kritisch<br />
zu sein", merkt der ehemalige HNO-Arzt an,<br />
"Seit 2 Jahren betreut mich Monty. Inzwischen<br />
haben wir ein freundschaftliches Verhältnis. Ich bin<br />
mit ihm sehr zufrieden". Hilfe anzunehmen war für<br />
den älteren Herrn nicht einfach. Nach Magenblutungen,<br />
einem Beckenbruch und einem schweren<br />
Sturz braucht er täglich Unterstützung. "Vor zwei<br />
Jahren konnte ich noch alles selbst machen, mich<br />
versorgen oder kochen. Das geht jetzt nicht mehr.<br />
Aber Monty geht gut auf mich und meine Wünsche<br />
Lange Straße 13 · 17489 Greifswald · 24 h Telefon 03834 771677<br />
ein." Später bringt dieser ihn zu Bett.<br />
21:35 Uhr: Es geht zurück ins Büro. Ein anstrengender<br />
Tag liegt hinter Monty. "Jetzt wartet noch die<br />
Schreibarbeit, wo ich heute war, was ich gemacht<br />
habe. Außerdem muss ich besondere Vorkommnisse<br />
festhalten, schließlich müssen die Kollegen morgen<br />
früh auf den ersten Blick sehen, ob etwas Besonderes<br />
bei den Klienten anliegt und was zu beachten<br />
ist." Die Schreibarbeit gehört eben auch zu seinem<br />
Beruf. Monty Seebald freut sich auf den Feierabend,<br />
während er von seinen Klienten einen Pflegebericht<br />
nach dem anderen durchgeht. "Eigentlich<br />
haben wir nie Feierabend. Wir arbeiten hier im<br />
Schichtsystem an 365 Tagen im Jahr. Feiertage gibt<br />
es nicht für uns." Aber dieses Jahr für ihn. Ab Anfang<br />
<strong>Dezember</strong> geht er in die Elternzeit. Dann wird<br />
ihn seine kleine Tochter jeden Tag fordern. "Darauf<br />
freue ich mich schon", erzählt er stolz.<br />
Wir danken dem Pflegedienst "Nordeck" und Pfleger<br />
Monty Seebald für die uns gewährte Möglichkeit,<br />
einen Tag lang mit auf Schicht zu sein.<br />
Text, Fotos: BeKa<br />
Wir wünschen unseren Patienten und<br />
Angehörigen, Geschäftspartnern und Freunden eine frohe<br />
Weihnacht und einen guten Rutsch ins Jahr 2011!<br />
12/10 13
Anzeige<br />
14<br />
Während viele Singvögel im Herbst Richtung Süden<br />
ziehen, zieht es einige in der kalten Jahreszeit als<br />
Wintergäste auch zu uns. Zu ihnen gehören zum<br />
Beispiel der Seidenschwanz und die Wacholderdrossel.<br />
Im Spätsommer und Herbst wimmelt es in den<br />
Obstbäumen und Beeren tragenden Sträuchern von<br />
"Plagegeistern", die den Gärtnern viele Sorgen<br />
bereiten. Trupps von Staren fallen über die Früchte<br />
her und lassen die eine oder andere Ernte schlecht<br />
aussehen. Aber zum Herbst, wenn die meisten<br />
Obstbäume leer sind, tragen die Ebereschen ihre<br />
roten Früchte. Sie scheinen für die Stare nicht so<br />
interessant zu sein. Aber gerade diese Beeren sind<br />
dann gefragte Leckerbissen für zwei andere<br />
Vogelarten, welche uns im Herbst und Winter aus<br />
den nördlichen und östlichen Gefilden besuchen<br />
und dann nicht selten zusammen anzutreffen sind.<br />
Der aparte Seidenschwanz bewohnt die Wälder der<br />
nördlichen Breiten Skandinaviens bis nach<br />
Sibirien. In manchen Wintern ist er ein Standvogel,<br />
was bedeutet, dass der überwiegende Teil der Population<br />
auch im Winter im Brutgebiet bleibt. Allerdings<br />
müssen dazu die Nahrungsangebote stimmen.<br />
Wenn dies nicht der Fall ist, zieht die Mehrheit<br />
nach Süden, wo noch genug Nahrung zu finden ist.<br />
In solchen Jahren, Invasionsjahre genannt, erreichen<br />
auch uns Scharen von Seidenschwänzen, die<br />
sich dann zumeist an Ebereschenbeständen einfinden.<br />
Den fliegenden Seidenschwanz kann man leicht<br />
mit dem Star verwechseln. Wenn er aber sitzt und<br />
12/10<br />
Wintergäste<br />
in Greifswald:<br />
Der Seidenschwanz und<br />
die Wacholderdrossel<br />
sich gut präsentiert, ist eine Verwechslung ausgeschlossen.<br />
Ein rötlich-grauer Geselle mit oft aufgestellter<br />
Federhaube über einer schwarzen Kopfmaske,<br />
dazu kontrastierende weiße, rote und gelbe Abzeichen<br />
auf Schwanz und Flügeln: Kein anderer<br />
Singvogel kann mit ihm verwechselt werden. Seine<br />
Stimme ist ein nicht besonders lautes silberhelles<br />
Klingeln und Trillern, das ebenfalls ein gutes Unterscheidungsmerkmal<br />
zu anderen Arten ist. Interessierte<br />
können sich die Stimme auch anhören:<br />
http://www.vogelstimmen-wehr.de/vogstim9.htm#seid<br />
Sind die Ebereschen "abgeerntet" frisst der Seidenschwanz<br />
auch Früchte der Mistel, des Schneeballs,<br />
der Schlehe und andere "Winterbeeren" oder tut<br />
sich an Fallobst gütlich. Aber auch Insekten werden<br />
im Herbst und Winter gefangen, soweit sie noch fliegen.<br />
Sind auch diese Nahrungsquellen erschöpft,<br />
zieht der Seidenschwanz weiter und kann bis an das<br />
Mittelmeer vordringen.<br />
Die Wacholderdrossel ist zur Brutzeit in Deutschland<br />
weit verbreitet, vor allem aber in den Bergregionen<br />
Mittel- und Süddeutschlands heimisch. In<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist sie auch vertreten,<br />
nistet aber nur zerstreut. Hier an der Ostseeküste<br />
sind Brutvorkommen regelrecht selten.<br />
In den Herbst- und Wintermonaten sind die Vögel<br />
bei uns dagegen regelmäßig anzutreffen. Wie der<br />
Seidenschwanz kommt die Wacholderdrossel aus<br />
Skandinavien und Nordosteuropa hierher, um zu<br />
überwintern. Sie tritt dann in kleinen Trupps in der<br />
Stadt, aber auch in Schwärmen<br />
bis zu Hunderten auf<br />
Äckern und an Feldhecken<br />
auf, um dort nach Nahrung<br />
zu suchen. Diese<br />
besteht zu einem großen<br />
Teil aus Regenwürmern,<br />
Insekten<br />
und deren Larven. Liegt<br />
viel Schnee, so dienen<br />
"Winterfrüchte" als Nahrungsquelle.<br />
Sehr gerne nehmen sie auch ausgelegtes Obst an<br />
Winterfutterstellen. Die recht bunte Wacholderdrossel<br />
ist amselgroß. Unverwechselbar macht sie ihre<br />
hellgraue Brust mit schwarzer Strichelung, der<br />
aschgraue Kopf und Bürzel und ihr geschuppter rötlicher<br />
Rücken. Auch die Stimme, die an Elstern<br />
erinnert, ist charakteristisch. Der Gesang ist im<br />
Winter selten zu hören. Im Internet ist die<br />
Stimme hier zu hören:<br />
http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenwiki/tierlexikon/voegel/Voegel-<br />
Standardartikel_29328.jsp<br />
Die Wacholderdrossel ist den ganzen Winter bei uns<br />
anzutreffen. Nur wenn extreme Witterung eintritt,<br />
zieht sie in "angenehmere" Gefilde. Auf dem<br />
Rückzug in die Brutgebiete kann es im Gegensatz<br />
zum Seidenschwanz bis Ende April zu großen<br />
Ansammlungen auf Acker und Grünland kommen.<br />
Text: Jens Köhler, Fotos: R. Bend
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Weihnachten ohne<br />
"Oh Tannenbaum"?<br />
Was gibt es Schöneres, als in der Adventszeit über<br />
den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Überall ist es<br />
festlich geschmückt. Es duftet nach Glühwein und<br />
gebrannten Mandeln. Und überall ertönt weihnachtliche<br />
Musik, die uns mit vielen schönen<br />
Liedern auf das Weihnachtsfest so richtig einstimmt.<br />
Aber was, wenn man die Musik gar nicht hören<br />
kann? Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem<br />
Greifswalder Weihnachtsmarkt, um Sie herum tobt<br />
der Rummel und Sie hören nichts! Endlich mal<br />
Ruhe wird der Eine oder Andere von Ihnen sicher<br />
denken. Was aber, wenn die Ruhe immer anhält?<br />
80.000 Gehörlose gibt es in Deutschland (1)<br />
"Ich kenne in Greifswald vier Betroffene. Aber sicher<br />
sind es mehr", erzählt Frau Meier*. Seit 5 Jahren<br />
beschäftigt sie sich mit dem Thema Gehörlosigkeit<br />
und Gebärdensprache. Krankheitsbedingt blieb ihr<br />
früher immer für lange Zeit die Stimme weg. "Ich<br />
suchte damals einen Weg, um mit meinem Umfeld<br />
zu kommunizieren. So lernte ich die Gebärdensprache.<br />
Jetzt engagiere ich mich mit meinem Mann<br />
für Gehörlose." Einige besucht sie oft.<br />
"In Greifswald besuche ich regelmäßig ein zwei alte<br />
Damen. Beide sind gehörlos. Eine von ihnen schon<br />
seit dem Kindesalter. Die Andere ist seit einem<br />
schweren Sturz gehörlos. Beide freuen sich immer<br />
mit mir in der Gebärdensprache zu plaudern. Und<br />
ich freue mich auch, mal wieder ‚gebärden' zu können."<br />
Die Gebärdensprache ist nicht einfach zu<br />
erlernen. "Alles, was wir mit Worten beschreiben,<br />
wird bildlich dargestellt. Da kann man sich schlecht<br />
eine Vokabel aufschreiben und nur auswendig lernen.<br />
Außerdem gibt es ein offizielles Fingeralphabet.<br />
Das wird immer dann eingesetzt, wenn etwas<br />
Kompliziertes buchstabiert werden muss." Oftmals<br />
verstehen Gehörlose auch nicht vollständig unsere<br />
Schriftsprache. "Da muss man schon mal einiges<br />
erklären und dolmetschen." Dabei verwendet jeder<br />
von uns ganz unbewusst tagtäglich Gesten, die in<br />
der Gebärdensprache dieselbe Bedeutung haben.<br />
"Daumen hoch" heißt gebärdet auch spitze. Und<br />
unser Winken als ‚Hallo' oder ‚Guten Tag' verstehen<br />
auch Gehörlose als solches.<br />
Weihnachten nehmen Gehörlose hauptsächlich<br />
visuell wahr. "Da darf es schon mal ein wenig bunter<br />
sein, um in Stimmung zu kommen. Und natürlich<br />
der Eindruck der vielen Lichter. Die Musik können<br />
sie nur spüren durch die Wellen. Dafür habe ich<br />
festgestellt, dass Gehörlose vielmehr sehen als wir<br />
Wir wünschen allen Mandanten und<br />
Angehörigen, Geschäftspartnern<br />
und Freunden eine gesegnete Weihnacht<br />
und einen guten Rutsch ins Jahr 2011!<br />
Steuerberatung für Ärzte<br />
Hörenden. Ihr Blick richtet sich vielmehr auf<br />
Details, die wir schon manchmal übersehen."<br />
Blinde Menschen erkennt man an einem<br />
Blindenstock in der Öffentlichkeit. "Gehörlose erkennt<br />
man erst, wenn man sie anspricht. Oder aber<br />
mit geübten Blick, denn der Kopf gehörloser<br />
Menschen ist immer in Bewegung, um möglichst<br />
viel visuell zu erfassen."<br />
"Leider werden Gehörlose noch immer nicht genug<br />
berücksichtig, wenn es zum Beispiel um Medien<br />
geht." Zwar gibt es in einigen Fernsehfilmen das<br />
Angebot der Untertitel. "Aber eben nur bei ausgesuchten<br />
Filmen. Außerdem sind diese durch das<br />
Tempo der Filme so schnell, dass der Gehörlose<br />
nicht gleichzeitig alles lesen und den Film genießen<br />
kann."<br />
Trotz aller Probleme, mit denen Gehörlose im Alltag<br />
konfrontiert werden, ist Frau Meier* von der<br />
Lebenslust der beiden Greifswalder Rentnerinnen,<br />
die sie besucht, beeindruckt: "Wenn man uns so<br />
beim Kaffee und Kuchen lachen sieht und hört,<br />
dann weiß man, dass nichts hören keinesfalls<br />
bedeutet, keine Lust am Leben zu haben. Und auch<br />
ohne Weihnachtsmusik freuen sich die beiden schon<br />
auf die schöne Weihnachtszeit".<br />
Text: BeKa ,Quellen: (1)<br />
www.fingeralphabet.org/daten-und-fakten<br />
* Name geändert, liegt der Redaktion vor<br />
Fotos: "Kleines Wörterbuch der Gebärdensprache",<br />
marixverlag<br />
Gützkower Straße 87 • 17489 Greifswald • Tel.: 03834 51360 • Fax: 03834 513625 • Mail: info@BUST.de<br />
12/10<br />
15
erzählt Dominique Lehmann voller Tatendrang.<br />
Dass er wieder so positiv in seine Zukunft schaut und<br />
diese aktiv gestalten will, war nicht immer so.<br />
Ende März dieses Jahres überlebte der 19-jährige<br />
einen Motorradunfall. "Ich war auf dem Weg von<br />
Freunden nach Hause, fuhr eine Abkürzung. Auf<br />
dem Feldweg kam ich ins Schleudern, stürzte mit<br />
meinem Motorrad und prallte mit dem Kopf gegen<br />
einen Baum." Lebensbedrohlich verletzt, mit zahlreichen<br />
Brüchen, einer Stauchung des Oberkörpers<br />
und einer Kopfverletzung wurde er ins Schweriner<br />
Klinikum auf die Intensivstation eingeliefert. Spaziergänger<br />
hatten ihn durch Zufall auf dem abgelegenen<br />
Weg gefunden. "Ein Glücksfall", wie Dominique<br />
diesen Zufall heute nennt. Ende Mai kam er<br />
in die BDH-Klinik nach Greifswald. "Es ging so gut<br />
wie nichts bei ihm", erinnert sich Ergotherapeutin<br />
Juliane Albrecht an diesen Tag. Als dann die Diagnose<br />
"Querschnittlähmung" kam, war Dominique<br />
zunächst geschockt: "Eine Welt brach für mich<br />
zusammen und fast anderthalb Monate Zeit<br />
brauchte ich, um diese Diagnose zu akzeptieren.<br />
Dann fing ich langsam an zu überlegen, wie es in<br />
meinem Leben weiter gehen soll."<br />
"Wieder selbstständig werden…<br />
war bei den täglichen Übungen der Physio- und<br />
Ergotherapie seine Motivation", erzählt Juliane<br />
Albrecht von dem langen Weg der Rehabilitation, der<br />
manchmal recht mühsam für Dominique verlief.<br />
"Aber er bekam sehr viel Unterstützung von seinen<br />
vielen Freunden. Das ist nicht immer so. Dominique<br />
hatte jedoch diese Hilfe."<br />
Heute sagt er, dass ihm damals besonders die Sporttherapie<br />
gefallen hat, wenn man denn überhaupt<br />
von Gefallen reden kann. Denn eigentlich wünschte<br />
er sich nur sein altes Leben zurück, aber das war<br />
durch den Unfall vorbei. "In der Sporttherapie<br />
konnte ich zumindest alle möglichen Sportarten<br />
testen", erzählt er. "Sie erinnerte mich an mein damaliges<br />
Leben, als Leistungssportler in Karate und<br />
Judo. Es war ein großer Teil meines Lebens, den ich<br />
mit Sport verbrachte und durch die in der Klinik<br />
angebotene Sporttherapie bekam ich zusätzliche<br />
Motivation und konnte viel Neues ausprobieren." In-<br />
"Auch wenn ich nicht laufen ka<br />
ich trotzdem mobil sein…",<br />
zwischen hat er im Rollstuhlbasketballteam seinen<br />
festen Platz gefunden. Um wieder selbstständig zu<br />
werden, muss das alltägliche Lebensumfeld den Gegebenheiten<br />
und Möglichkeiten angepasst werden,<br />
weiß die Therapeutin Juliane Albrecht nur zu genau.<br />
Dominique ist inzwischen fast wieder selbstständig.<br />
Ein weiterer Schritt hierfür ist noch die Unabhängigkeit<br />
durch Mobilität zu erreichen.<br />
"Auch wenn ich nicht laufen kann,<br />
will ich trotzdem mobil sein…"<br />
"Mobilität ist zuerst keinesfalls das Wichtigste, aber<br />
um wieder ein eigenes selbstständiges Leben zu führen<br />
ist sie unabdingbar. Freiheit und Flexibilität zu<br />
fühlen, seinen Lebensrhythmus selbst bestimmen zu<br />
können, dafür ist Mobilität unerlässlich", weiß Dirk<br />
Weber von der Kfz Service und Umrüstungs GbR zu<br />
berichten. Er sitzt selbst im Rollstuhl. Seine eigene<br />
Betroffenheit ließ ihn erfahren, wie wichtig Mobilität<br />
für einen Querschnittgelähmten ist. Von ihm<br />
ließ sich Dominique ausführlich beraten. Schließlich<br />
muss ein Auto den speziellen Bedürfnissen von<br />
Rollstuhlfahrern angepasst werden. Etwa 2.000 Euro<br />
kostet die Umrüstung eines Kfz. "Hilfsmittel und<br />
Zusatzeinrichtungen im Auto lassen bei vielen
Behinderungen wieder eine sichere Teilnahme am<br />
aktiven Straßenverkehr zu", erklärt er. Sein<br />
Geschäftspartner Jürgen Herrmann nimmt die<br />
Umrüstungsmaßnahmen vor. Verschiedene Handgeräte<br />
zur Bedienung von Gas und Bremse, Rollstuhlverladehilfen<br />
oder Übersetzhilfen werden individuell<br />
auf den künftigen Fahrer angepasst. Natürlich<br />
muss der Rehabilitand auch auf den veränderten<br />
Umgang mit dem Auto vorbereitet werden. Dazu<br />
ann, will<br />
steht in der BDH-Klinik Greifswald ein umgerüstetes<br />
Fahrzeug zur Verfügung. "Wir haben vor allem<br />
das mühsame Ein- und Aussteigen schon geübt",<br />
erzählt Dominique. Ein technisches Gutachten, Fahrschule<br />
und eine Fahrprobe stehen noch aus.<br />
Noch ist für sein umgerüstetes Auto kein Kostenträger<br />
gefunden. "Bei einem Privatunfall wird das<br />
schwer", weiß auch Dirk Weber, der den 19-jährigen<br />
Dominique zu den Möglichkeiten der Beschaffungszuschüsse<br />
berät.<br />
"Bei uns gibt es die Linienbusse nur<br />
mit Treppen…"<br />
Bei Dominique steht jetzt erst einmal der Umzug an.<br />
"Bei meinen Eltern werde ich nicht selbstständig<br />
leben können. Dort bräuchte ich immer Hilfe. Auch<br />
in meiner Heimatstadt mit ihren unzähligen Stu-<br />
fen und Kopfsteinpflasterstraßen ist man nicht auf<br />
Rollstuhlfahrer eingestellt. Die öffentlichen Verkehrsmittel<br />
ohne behindertenfreundlichen Eingang<br />
werden mir keine Möglichkeit der Unabhängigkeit<br />
geben. Hier in Greifswald ist das anders, behindertenfreundlicher.<br />
Dazu kommt, dass ich mich hier gut<br />
eingelebt habe und im Sportteam auch Freunde<br />
fand.", so Dominique. "Und dann, nach dem Umzug<br />
muss ich mir Gedanken um meine berufliche Zu-<br />
kunft machen. Ich hatte eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker<br />
angefangen. Das geht jetzt<br />
natürlich nicht mehr. Es war mein Traumberuf. Ich<br />
weiß, dass ich mich jetzt ganz neu orientieren muss.<br />
Aber ganz ehrlich: soweit bin ich noch nicht. Es fällt<br />
mir immer noch schwer, darüber nachzudenken."<br />
Trotzdem freut er sich inzwischen auf seinen neuen<br />
Lebensabschnitt. "Man darf einfach nicht ängstlich<br />
sein, darf nicht aufgeben", rät er Betroffenen. Sein<br />
größter Wunsch für die Zukunft: "Einen Kostenträger<br />
für ein umgerüstetes Auto zu finden. Einfach<br />
wieder ohne fremde Hilfe irgendwo hinfahren<br />
zu können, eben fast so, wie früher."<br />
Text, Fotos: BeKa<br />
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BDH-Klinik Greifswald<br />
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Telefon: (03834) 871 101<br />
E-Mail: sekretariatgf@bdh-klinik-greifswald.de<br />
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18<br />
Seit Mitte November ist es offiziell: Testsieger der umfassenden<br />
Servicestudie"Bester Mobilfunkanbieter<br />
<strong>2010</strong>" des Deutschen Instituts für Service-Qualität<br />
DISQ) ist wie schon im vergangenen Jahr blau.de.<br />
Von 22 getesteten Mobilfunkanbietern landete<br />
blau.de sowohl für seine Tarif-Konditionen als auch<br />
für die herausragende Service-Qualität auf Platz 1.<br />
Zitat aus der Studie vom Deutschen Institut für Service-Qualität:<br />
blau.de war das einzige Unternehmen,<br />
das alle Gespräche fehlerfrei, strukturiert und<br />
vollständig führte.<br />
Maik Pruss, Leiter Kundenservice bei blau.de, kommentiert:<br />
Wir sind sehr stolz darauf, dass blau.de wie<br />
bereits 2009 auch <strong>2010</strong> als bester Mobilfunkanbieter<br />
Deutschlands ausgezeichnet worden ist. Die Ehrung<br />
des DISQ zeigt: Günstige Konditionen und<br />
erstklassiger Service müssen sich nicht ausschließen.<br />
KDW hat in der Durchführung des Kundenser-<br />
12/10<br />
Das Team blau.de und<br />
KDW Greifswald GmbH<br />
wird zum zweiten Mal<br />
Servicesieger des Jahres<br />
vices für uns einen wesentlichen Anteil an dieser<br />
Auszeichnung und wir freuen uns, dass wir mit<br />
der KDW einen exzellenten Partner für den Kundenservice<br />
beauftragt haben.<br />
Darüber freut sich die KDW Greifswald GmbH besonders.<br />
Seit Januar 2008 wird in Greifswald der<br />
Servicebereich von blau.de betreut. Geschäfts- sowie<br />
Privatkunden werden hier bei ihren Fragen rund um<br />
den blau.de -Tarif und seinen Vorteilen, zum blau.de<br />
Kostenschutz, zur Handynummern-Mitnahme<br />
und vielem mehr von einem 40-köpfigen Team rund<br />
um die Uhr kompetent und engagiert betreut.<br />
"Mobilfunknutzer schätzen an blau.de nicht nur,<br />
dass sie damit frei von Vertragsbindung, Grundumsatz<br />
und sehr günstig ihr Handy nutzen können,<br />
sondern auch den Service, den wir ihnen mit unseren<br />
Mitarbeitern zu allen Fragen oder Problemen<br />
bieten", erklärt Zueleyha Temucin, die das Projekt<br />
bei der KDW Greifswald GmbH seit Februar dieses<br />
Jahres leitet. Mit der schnellen und unkomplizierten<br />
Bearbeitung aller Kunden-Anliegen am Telefon<br />
und per E-Mail versucht unser Team den heutigen<br />
Ansprüchen und Bedürfnissen der Kunden<br />
optimal zu entsprechen. "Um diese hohe Qualität<br />
des Services zu erreichen, arbeiten wir eng mit<br />
blau.de zusammen. Inzwischen ist daraus ein partnerschaftliches<br />
Verhältnis geworden. Und alle Mitarbeiter<br />
im Team sorgen täglich dafür, dass wir das<br />
hohe Qualitätslevel weiterhin halten", merkt Zueleyha<br />
Temucin zufrieden an.<br />
Mit einer konstant hohen Leistungsgüte und viel Engagement<br />
der Mitarbeiter hat sich die KDW Unternehmensgruppe<br />
in den ersten drei Jahren ihres Bestehens<br />
bereits nachhaltig zu den führenden Customer-Service<br />
Dienstleistern in Deutschland<br />
entwickelt.<br />
Text, Foto: KDW Unternehmensgruppe<br />
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In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten<br />
jüdische Synagogen in ganz Deutschland.<br />
Schaufenster jüdischer Geschäfte wurden zertrümmert,<br />
die Wohnungen jüdischer Bürger demoliert<br />
und die Bewohner misshandelt. 91 Tote, 267 zerstörte<br />
Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete<br />
Geschäfte - das war die "offizielle" Bilanz<br />
des Terrors. Tatsächlich starben während und<br />
unmittelbar in Folge der Ausschreitungen weit<br />
mehr als 1.300 Menschen, mit mindestens 1.400<br />
wurden über die Hälfte aller Synagogen oder<br />
Gebetshäuser in Deutschland und Österreich stark<br />
beschädigt oder ganz zerstört. (1)<br />
Was geschah aber am 9. November<br />
in Greifswald? Wie erging es den<br />
Juden in unserer Hansestadt?<br />
Juden gab es seit dem Mittelalter nachweislich in<br />
Greifswald. Erst im 19. Jahrhundert gründete sich<br />
eine kleine Synagogengemeinde. Im September<br />
1935 leitete der Nürnberger NSDAP-Parteitag eine<br />
neue Phase der Judenverfolgung ein. (2) So wurde<br />
in der Folge dieser Gesetze unter anderem an der<br />
Greifswalder Universität "nichtarischen" Professoren<br />
die Prüfungsberechtigung entzogen, was z. B.<br />
den Mediziner Wilhelm Steinhausen oder den<br />
Historiker Fritz Curschmann traf. Den Prodekan der<br />
Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät, Professor<br />
Hermann Jahrreiss, enthob man seines Amtes.<br />
Nachweislich meldeten bis 1938 viele jüdische<br />
Greifswalder Geschäftsleute ihr Gewerbe ab, weil sie<br />
Greifswald verließen oder ihnen wegen der antisemitischen<br />
Schikanen die Geschäftsbasis entzogen<br />
war. Unter ihnen waren Julius Futter, Georg<br />
Feldmann oder auch Josef Brandwein.(3) Im<br />
Hinterhaus seines Geschäfts, im Seitenflügel des<br />
Hauses Steinbecker Straße 27, befand sich der letzte<br />
Greifswalder Betraum der immer kleiner werdenden<br />
Greifswalder Synagogengemeinde.<br />
Der 9. November - ein unvergessener<br />
schwarzer Tag des Antisemitismus<br />
Auch in Greifswald kam es am Abend des 9.<br />
November 1938 zu Randalen. In der Greifswalder<br />
Zeitung hieß es am folgenden Tag nur: "Vor allen<br />
jüdischen Geschäften und Wohnungen der Juden<br />
fanden spontane Kundgebungen und Demonstrationen<br />
statt,…wenn es trotz alledem zu ernsthaften<br />
Ausschreitungen gegen die Juden nirgends gekommen<br />
ist, so ist dies nur der unerhörten Disziplin<br />
unserer Volksgenossen zu danken" (4) Weniger verklärt<br />
hielt der Greifswalder Otto Wobbe die<br />
Geschehnisse in seinem Tagebuch fest: "In der<br />
Nacht vom 9. auf den 10. werden die Läden der jüdischen<br />
Firmen Joel und Biermann demoliert." (5)<br />
Auch Zeitzeuge Hans Futter erinnert sich an die<br />
Reichspogromnacht in Greifswald anders. 1922 in<br />
Greifswald geboren ging er seit Sommer 1937 in<br />
Berlin in eine Schule, auf der vor allem jüdische<br />
Kinder unterrichtet wurden. An einer Greifswalder<br />
Schule durfte er nicht verbleiben, er wurde isoliert.<br />
"Während der Kristallnacht wurde mein Vater<br />
gewarnt, dass die jüdischen Männer verhaftet werden<br />
sollten. Zusammen mit Georg Feldmann verließ<br />
er für einige Tage Greifswald. Nach ihrer<br />
Rückkehr wurden sie aber dann doch verhaftet und<br />
für etwa drei Monate ins Konzentrationslager<br />
Sachsenhausen bei Berlin gebracht. Wer Papiere<br />
nachweisen konnte, dass er bald Deutschland verlassen<br />
würde, wurde entlassen. Da meine Mutter<br />
inzwischen falsche Einreisepapiere des kubanischen<br />
Konsulats besorgt hatte, wurde auch Vater entlassen.<br />
Meine Eltern gaben noch Wohnung und<br />
Geschäft auf und zogen nach Berlin." (6)<br />
Ein Jahr später emigrierte Hans Futter mit seinem<br />
Bruder nach England. Während der ersten<br />
Kriegsjahre mussten seine Eltern in der<br />
Rüstungsproduktion bei Siemens arbeiten. 1942<br />
brachte man sie nach Auschwitz, wo sie ein Jahr<br />
später ermordet wurden.<br />
Text: BeKa, Quellen:<br />
(1)www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/<br />
kristallnacht/index.html (2) Wolfgang<br />
Wilhelmus:"Geschichte der Juden in Greifswald<br />
und Umgebung : von den Anfängen bis zum<br />
Holocaust", Kückenshagen: Scheunen-Verl., 1999,<br />
S.9 / (3) s. o. S. 81 / (4) s. o. S. 86, Greifswalder<br />
Zeitung, 10.11.1938 / (5) s. o. S.86 / (6) s. o. S. 86<br />
Fotos aus Wolfgang Wilhelmus: "Geschichte der<br />
Juden in Greifswald und Umgebung : von den<br />
Anfängen bis zum Holocaust", Kückenshagen:<br />
Scheunen-Verl., 1999<br />
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12/10 19
Manche Geschenke…<br />
"Weihnachten, das Fest der<br />
Liebe", dachte Clara voller Zynismus,<br />
als sie zum zweiten<br />
Mal angerempelt wurde - ohne<br />
Entschuldigung. "Was für eine<br />
dumme Idee am Heiligabend<br />
einkaufen zu gehen." Überall<br />
hetzten die Last-minute-Einkäufer<br />
mit gestressten Gesichtern<br />
an ihr vorbei, um noch<br />
Geschenke für die Lieben daheim<br />
zu ergattern. "Das Fest<br />
der Familie", sinnierte sie vor<br />
sich her, "das erste Weihnachten<br />
ohne alle!"<br />
Dann riss sie ein lautes "Na<br />
toll" aus den Gedanken. Sie<br />
blickte neben sich. Eine junge<br />
Frau schaute sie frustriert und<br />
vorwurfsvoll an. Clara hatte<br />
die letzte Gans aus der Tiefkühltruhe<br />
gegriffen. Ihr entschuldigender<br />
Blick fiel schon<br />
nicht mehr in das Gesicht der<br />
jungen Frau. Die war längst<br />
laut vor sich her schimpfend<br />
wieder im Einkaufsrummel<br />
verschwunden. "Dann eben<br />
nicht", dachte Clara und<br />
begab sich mit ihrem ergatterten<br />
Weihnachtsbraten zur<br />
Kasse. Auf dem Weg nach<br />
hause schaute sie auf das Foto<br />
ihrer Eltern, das seit Jahren an<br />
der Armatur klebte. "Wir können<br />
uns nicht aufteilen. Dieses<br />
Jahr ist eben dein Bruder<br />
dran", hatte ihre Mutter am<br />
Flughafen Anfang <strong>Dezember</strong><br />
gesagt, als sie mit ihrem Vater<br />
den Flieger in die Karibik<br />
bestieg. "Der hat es ja bestimmt<br />
auch viel schwerer, so bei weißem<br />
Strand, blauem Wasser,<br />
dauerhafter Sonnengarantie<br />
und seiner inzwischen eigenen<br />
kleinen Familie Weihnachten<br />
zu verbringen" ging ihr durch<br />
den Kopf, als sie aus dem Auto<br />
heraus auf das graue Wetter in<br />
dem ihr noch ziemlich fremden<br />
Greifswald schaute. Es sollte<br />
Schnee geben. Hatte zumindest<br />
der Moderator im Radio<br />
gesagt. Aber davon war noch<br />
nichts zu sehen. "Dann eben<br />
ohne Familie." Aber Lisa würde<br />
ja kommen. Lisa, die Freundin,<br />
die sie schon seit Ewigkeiten<br />
kannte und die tatsächlich<br />
keine Familie hatte. Abgesehen<br />
von dem kleinen Windelbündel,<br />
das seit einigen Monaten<br />
lautstark im Hintergrund des<br />
Telefons nach mütterlicher<br />
Milch schrie. "Aber Toby bringe<br />
ich mit" hatte sie vorgewarnt.<br />
Lieber einen kleinen Schreihals<br />
als soviel ‚Stille Nacht' allein in<br />
Greifswald, dass es deprimiert.<br />
Zuhause schob sie nach einigen<br />
Vorbereitungen die Gans<br />
am späten Nachmittag in die<br />
Ofenröhre. Der Rotkohl kochte<br />
schon vor und die Klöße<br />
kamen eh später dran. Clara<br />
deckte den Tisch festlich. Sogar<br />
einen kleinen Baum hatte sie<br />
geschmückt. Für Lisa und den<br />
Kleinen hatte sie auch kleine<br />
Geschenke gekauft. Studenten<br />
haben zwar nie Geld, aber
Clara hatte bei der Vorfreude<br />
auf den Heiligen Abend ihr<br />
schmales Budget ganz vergessen.<br />
Dafür lagen jetzt unter der<br />
Minitanne diverse Geschenke<br />
mit goldener Schleife.<br />
Der Abend erstreckte sein dunkles<br />
Antlitz über die Hansestadt.<br />
Die Gans hatte sich zu<br />
einem köstlich duftenden und<br />
knusprig verpackten Braten<br />
entwickelt. Alles war fertig für<br />
den Besuch. Dann klingelte das<br />
Telefon. Gespannt, wer wohl<br />
am Heiligabend an sie denkt,<br />
griff Clara zum Hörer. Die<br />
wohlbekannte Stimme Lisas<br />
verkündete nichts Gutes.<br />
"Der Kleine, der hat Fieber<br />
bekommen, ich bin gerade im<br />
Krankenhaus. Aber so kann ich<br />
mit ihm ja auch nicht bis zu<br />
dir fahren. Das verstehst du<br />
doch? Wenn es besser ist, kann<br />
ich ja morgen oder übermorgen<br />
kommen. Der Braten hält<br />
sich bestimmt, kannste ja in<br />
den Kühlschrank stellen. Und<br />
lass dich nicht vom Weihnachtsblues<br />
einfangen. Ich<br />
melde mich morgen früh noch<br />
mal." Clara schielte zu ihrem<br />
Weihnachtsbaum mit den liebevoll<br />
verpackten Geschenken.<br />
"Tolle Bescherung, aber mach<br />
dir keine Sorgen, hoffentlich<br />
geht's dem Kleinen bald besser."<br />
"Der Weihnachtsblues braucht<br />
mich nicht mehr einzufangen,<br />
der hat mich schon", dachte<br />
Clara, als sie von ihrem<br />
Balkonfester in die vielen<br />
Wohnungen mit den beleuchteten<br />
Weihnachtsbäumen schaute.<br />
Die Gans blieb köstlich duftend<br />
in der Röhre. Der Bratentopf<br />
war größer als der ganze<br />
Kühlschrank ihrer WG.<br />
"Tja, dann muss ich dich allein<br />
schlachten", sagte sie vor sich<br />
her. Als der Braten Minuten<br />
später auf dem Tisch stand,<br />
schaute sie ihn nur mitleidig<br />
an. Viel zu schade, ihn schon<br />
anzuschneiden. Also wieder<br />
zurück in die Röhre. "Hoffentlich<br />
gibt's einen Pizzaservice,<br />
der heute noch liefert", dachte<br />
sie, als sie die vielen bunten<br />
Flyer durchwühlte, um einen<br />
Lieferservice zu finden.<br />
"Ja, Pizza Nr. 19, groß, und<br />
eine große Portion Tiramisu,<br />
ja, und eine Flasche Rotwein",<br />
gab sie ihre Bestellung auf. Der<br />
Abend war schon weit fortgeschritten,<br />
als es endlich an<br />
ihrer Tür klingelte. "Ihre<br />
Pizza", tönte ihr die junge Frau<br />
an der Tür entgegen. "Kommen<br />
sie doch kurz rein", sagte Clara<br />
ganz in Gedanken, als sie ihr<br />
Portemonnaie nach dem passenden<br />
Kleingeld durchwühlte.<br />
"Hier duftet die letzte Gans<br />
wohl so gut?", fragte die junge<br />
Frau und riss Clara aus ihrem<br />
Geldabgezähle. Als sie in ihr<br />
Gesicht schaute, schmunzelte<br />
sie. Es war die Frau, der sie die<br />
Gans heute Vormittag vor der<br />
Nase weggeschnappt hatte. "Ja,<br />
und jetzt bleibt sie auch noch<br />
ungegessen. Und Sie arbeiten<br />
heute freiwillig, am<br />
Heiligabend?" "Die Kollegen<br />
wollten alle heim, und auf<br />
mich wartet niemand. Aber das<br />
ist meine letzte Lieferung. Und<br />
dann ist dieser schreckliche<br />
Heiligabend ja auch schon fast<br />
um", merkte die junge Frau an<br />
und schielte hemmungslos in<br />
die Küche, wo die Gans in der<br />
Röhre ihre Blicke magisch<br />
anzog. Clara musterte die<br />
junge Frau. "Wir kennen uns<br />
doch. Du sitzt doch in meinem<br />
Seminar, montags bei Herrn<br />
Riedmann." Die junge Frau<br />
schaute sie nachdenklich an.<br />
"Na klar, ich erinnere mich. Bei<br />
unserem Musterprofessor:<br />
Meine Damen und Herren,<br />
Lernen ist das A und O", versuchte<br />
sie den Ton besagter<br />
Lehrkraft zu imitieren. Beide<br />
lachten. Clara zögerte einen<br />
Moment, dann fragte sie: "Tja,<br />
also wenn niemand auf dich<br />
wartet und das deine letzte<br />
Lieferung war, wie wäre es<br />
dann mit Gänsebraten und<br />
einem Rotwein?" "Und ich bin<br />
übrigens Clara", merkte sie an<br />
und reichte der jungen Frau<br />
die Hand. "Anne. Jetzt bekomme<br />
ich ja doch noch einen<br />
Weihnachtsbraten", antwortete<br />
diese und schlug ein. Es wurde<br />
ein langer Abend. Beide erzählten<br />
und lachten bis spät in die<br />
Nacht. Das ist jetzt zwei Jahre<br />
her. Dieser Heiligabend war der<br />
Beginn einer großartigen<br />
Freundschaft.<br />
Manche Geschenke… kauft<br />
man sich selbst oder sie liegen<br />
mit roter Schleife unter dem<br />
Weihnachtsbaum. Und dann<br />
gibt es andere, die man unverhofft<br />
durch den Zauber der<br />
Heiligen Nacht bekommt. Ganz<br />
ohne goldene Schleife.<br />
Man muss sie nur annehmen<br />
können, denn manchmal sind<br />
sie viel wertvoller!<br />
Text: BK<br />
Zeichnung: Uwe Niebergall
Rycky Moden feiert 20 Jahre<br />
1. Greifswalder Spieletag<br />
1. Spatenstich beim BBW für einen Neubau<br />
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n-tv - Moderatorin<br />
Corinna Wohlfeil stellte den Gästen der Sparkasse<br />
Vorpommern die "Sieben Anlagesünden" vor<br />
Eine andere Form der Anlageberatung erlebten die<br />
Kunden der Sparkasse Vorpommern am 15.<br />
November in Greifswald. Corinna Wohlfeil,<br />
Börsenexpertin des Nachrichtensenders n-tv, begeisterte<br />
mit einem Vortrag über die "Sieben<br />
Anlagesünden" ca. 120 Gäste. Wir nutzten die<br />
Gelegenheit, Frau Wohlfeil, die seit 9 Jahren die<br />
Börsensendungen "Märkte am Morgen" und<br />
"Telebörse" moderiert, einige Fragen zu stellen.<br />
Herzlich Willkommen in unserer Hansestadt.<br />
Waren Sie denn schon einmal in Greifswald?<br />
"In Greifswald war ich noch nicht. Aber ich habe<br />
ganz in der Nähe hier, auf Rügen, schon einmal<br />
meinen Urlaub verbracht. Mir gefällt es an der Ostseeküste<br />
immer sehr."<br />
Sie haben sich bei Ihrer Ausbildung damals für ein<br />
Bankstudium entschieden. Warum? Es gibt doch<br />
viele frauentypischere Berufe, als täglich mit<br />
nüchternen Zahlen umzugehen.<br />
"Eigentlich war das Studium der Wunsch meiner<br />
Eltern. Meine Mutter hat übrigens selbst bei der<br />
Sparkasse ihre Ausbildung absolviert."<br />
Wie wird eine "Börsenfrau" unter Männern behandelt?<br />
"Ich fühle mich da ganz wohl. Es ist gut, daß ich<br />
lange als Anlageberaterin gearbeitet habe. Dadurch<br />
bin ich in den Themen zu Hause."<br />
Börsennachrichten sind oft auch "schlechte"<br />
Nachrichten. Wie leicht fällt Ihnen dabei das<br />
Lächeln in die Kamera?<br />
"Okay, bei fallenden Börsenkursen ist das nicht<br />
immer einfach. Ich versuche mir und unseren<br />
Zuschauern klar zu machen, dass Aktienanlagen<br />
langfristige "Projekte" sind. Dann lebt es sich mit<br />
dem täglichen Auf und Ab leichter."<br />
Was war das schlimmste Ereignis, das Sie bisher<br />
moderieren mussten?<br />
"Das war nach dem 11. September. Wir haben die<br />
ganze Nacht live gesendet. Da sitzt du in der<br />
Redaktion und sollst - unter dem Eindruck der<br />
grausamen Bilder - nüchtern einschätzen, was das<br />
für die Wirtschaft bedeutet."<br />
Machen Sie sich über die menschliche Seite von<br />
Wirtschafts-News Gedanken?<br />
"Natürlich. Nehmen wir zum Beispiel die Flutkatastrophe.<br />
Viele Menschen verlieren ihr Hab und Gut,<br />
und an der Börse steigen die Bau-Aktien. Da muss<br />
man schon sehr sorgfältig formulieren, um nicht<br />
als Zyniker dazustehen."<br />
Ihre Zuschauer treffen finanzielle Entscheidungen<br />
auch aufgrund Ihrer Tipps. Wie gehen Sie mit dieser<br />
Verantwortung um?<br />
"Der Verantwortung bin ich mir bewusst. Wir selbst<br />
geben zwar keine Empfehlungen, aber unsere<br />
Experten. Meinen Job sehe ich darin, diese Tipps für<br />
den Zuschauer einzuordnen und auf besondere<br />
Risiken hinzuweisen.<br />
In Börsenberichten ist oft die Rede von der "Psychologie<br />
des Marktes". Haben Frauen dafür mehr<br />
Gefühl?<br />
"Nur dann, wenn sie Psychologinnen sind. Nein, im<br />
Ernst, das ist keine Frage des Geschlechts, sondern<br />
eher der Erfahrung. Es geht darum, einzuschätzen,<br />
wie die Masse der Anleger in bestimmten Situationen<br />
reagiert."<br />
Sind Sie selbst bei Ihrer Geldanlage ein "Zocker-Typ"?<br />
"Überhaupt nicht. Ich gehe lieber auf "Nummer<br />
sicher."<br />
Unsere Bundeskanzlerin, Frau Merkel, betont immer<br />
wieder, dass wir in Deutschland das Tal der Fi-<br />
nanzkrise längst verlassen haben. Sehen Sie das<br />
ähnlich?<br />
"Ich teile ihre Ansicht. Die Zahlen und Daten in diesem<br />
Jahr bestätigen das auch."<br />
Schon zu Beginn der Finanzkrise kamen immer wieder<br />
Stimmen auf, die mehr gesetzliche Regelungen<br />
oder Regulierungen der Finanz- und Kapitalmärkte<br />
forderten. In diesem Sommer kam für Deutschland<br />
dann u. a. das Gesetz zur Vorbeugung gegen missbräuchliche<br />
Wertpapier- und Derivategeschäfte.<br />
Finden Sie, dass die Bundesregierung damit zu<br />
spät reagiert hat?<br />
"Nein, ganz im Gegenteil. In Deutschland war man<br />
damit eher zu schnell. Finanzmärkte müssen<br />
immer global betrachtet werden. Ein deutscher<br />
Alleingang nutzt also wenig, wenn zum Beispiel<br />
nicht alle Länder in der EU mitziehen. Das taten sie<br />
aber bisher nicht. So sehe ich mehr die Gefahr, dass<br />
mit den Regelungen Investoren verschreckt werden,<br />
sich Möglichkeiten für Deutschland verschließen."<br />
Als Börsenexpertin sind tägliche und aktuelle<br />
Informationen für Sie unerlässlich. Laufen in Ihrem<br />
Urlaub im Hintergrund immer die Börsendaten oder<br />
schaffen Sie es, auch abzuschalten?<br />
Corinna Wohlfeil: "Ich schaue nicht ständig auf die<br />
Börsendaten im Urlaub. Aber täglich einmal<br />
Wirtschaftsnachrichten müssen auch dann sein."<br />
Herzlichen Dank für das Interview!<br />
Text/Fotos: BeKa, Quelle: Sparkasse Vorpommern<br />
12/10 23
Der Fall "Emmely"<br />
Auch nach der Entscheidung des BAG vom<br />
10.06.<strong>2010</strong> kann jeder Diebstahl nach wie<br />
vor ein Grund für eine fristlose Kündigung<br />
sein.<br />
Die Einen bestreichen sich ein Brötchen, die Anderen<br />
laden am Arbeitsplatz ihr Handy auf und wieder<br />
andere naschen einen Bienenstich. Kann dies jeweils<br />
einen Kündigungsgrund darstellen oder ist<br />
alles halb so schlimm?! Kündigungen wegen der<br />
oben beschriebenen vermeintlichen Kleinigkeiten<br />
hat es schon immer gegeben, in Zeiten wirtschaftlicher<br />
Schieflagen jedoch haben sie an Dramatik<br />
hinzugewonnen.<br />
Aus diesem Grunde haben auch in der jüngeren Vergangenheit<br />
verschiedene spektakuläre Urteile für Aufsehen<br />
gesorgt, mit denen Kündigungen von Arbeitnehmern<br />
wegen offensichtlich harmloser Vermögensdelikte<br />
zu Lasten des Arbeitgebers zumindest in den ersten<br />
Instanzen für rechtmäßig erklärt wurden.<br />
24 12/10<br />
Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Fall "Emmely",<br />
deren fristlose Kündigung das BAG im Juni<br />
<strong>2010</strong> für unwirksam erklärt hatte.<br />
Emmely war 30 Jahre bei einer Supermarktkette beschäftigt<br />
und wurde wegen des Verdachts der Unterschlagung<br />
von 1,30 € gekündigt.<br />
Im Nachgang zu diesem Urteil hat es mannigfache Veröffentlichungen<br />
in allen Medien gegeben, die in der<br />
breiten Öffentlichkeit so diskutiert wurden, dass der<br />
Diebstahl oder die Unterschlagung von geringem Wert<br />
nicht mehr zu einer fristlosen Kündigung führen können<br />
und das Bundesarbeitsgericht insofern von seiner<br />
seit fast 3 Jahrzehnten aufrecht erhaltenen Rechtsprechung<br />
abgewichen sei. Im Jahre 1984 hatte das BAG<br />
entschieden, dass die fristlose Kündigung einer Bäckereiverkäuferin,<br />
die ein Stück Bienenstich unerlaubt<br />
verkonsumiert hatte, gerechtfertigt sei.<br />
Bei genauerer Betrachtung des<br />
aktuellen Urteils des BAG jedoch,<br />
wird sehr schnell deutlich, dass<br />
dieses nochmals ausdrücklich betont, dass ein vorsätzlicher<br />
Verstoß des Arbeitnehmers gegen seine<br />
Vertragspflichten eine fristlose Kündigung auch<br />
dann rechtfertigen kann, wenn der damit einhergehende<br />
wirtschaftliche Schaden gering sei. Dies ist<br />
schon 1984 im legendären "Bienenstichfall" so entschieden<br />
worden.<br />
Umgekehrt jedoch sei nicht jede unmittelbar gegen<br />
die Vermögensinteressen des Arbeitgebers gerichtete<br />
Vertragsverletzung ohne Weiteres ein Kündigungsgrund.<br />
Das Gesetz verlangt für eine außerordentliche<br />
fristlose Kündigung einen wichtigen Grund,<br />
ohne dass das Gesetz definiert, was ein wichtiger<br />
Grund ist. Dies bedeutet, dass es immer einer Einzelfallentscheidung<br />
bedarf, in die das gegebene Maß<br />
der Beschädigung des Vertrauens, das Interesse an<br />
der korrekten Handhabung der Geschäftsanweisung<br />
und das vom Arbeitnehmer in seiner Beschäfti-<br />
RAe Bulla & Ehmke<br />
Greifswald · Grimmen · Zinnowitz<br />
Lange Straße 60 · 17489 Greifswald · Tel: 03834/899273<br />
Fax: 03834/899271 · Internet: www.bulla-ehmke.de · E-Mail: info@bulla-ehmke.de<br />
gung erworbene "Vertrauenskapital" ebenso zu berücksichtigen<br />
sei, wie die wirtschaftlichen Folgen des<br />
Vertragsverstoßes.<br />
Da eine abschließende Aufzählung der wichtigen<br />
Gründe im Gesetz nicht existiert, muss sich die sofortige<br />
Auflösung des Arbeitsverhältnisses immer als<br />
angemessene Reaktion auf die eingetretene Vertragsstörung<br />
erweisen. Dementsprechend kann eine<br />
Abmahnung als "milderes Mittel" zur Wiederherstellung<br />
des für die Fortsetzung des Vertrages notwendigen<br />
Vertrauens in die Redlichkeit des Arbeitnehmers<br />
ausreichen, insbesondere, wenn sich der Arbeitnehmer<br />
durch jahrelanges tadelloses Verhalten ein<br />
großes "Vertrauenskonto" aufgebaut hat.<br />
Die Entscheidung des BAGs setzt sowohl in Richtung<br />
der Arbeitnehmer als auch in Richtung des Arbeitgebers<br />
Signale.<br />
Für Arbeitnehmer gibt diese Entscheidung keinen<br />
Freibrief dergestalt, dass einmal "Klauen" im Arbeitsverhältnis<br />
unschädlich ist. Dementsprechend<br />
sollte jedem Arbeitnehmer klar sein, dass selbst der<br />
begründete Verdacht eines Vermögensdeliktes mit<br />
auch noch so kleinem finanziellen Schaden für den<br />
Arbeitnehmer im Prinzip eine fristlose, jedenfalls<br />
eine ordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses<br />
rechtfertigen kann. Die Zeiten, in denen man Büromaterial<br />
o. Ä. bedenkenlos einpackte, sollten für<br />
ein und allemal vorbei sein, allein schon deshalb,<br />
weil häufig Arbeitgeber verständlicher Weise derartige<br />
Vorfälle nutzen, um missliebige oder zu teure<br />
Arbeitnehmer kündigen zu können.<br />
Arbeitgeber sollten durch klare Regelungen in ihrem<br />
Unternehmen den Umgang mit Betriebseigentum<br />
klären und dessen Einhaltung überprüfen. Entsprechende<br />
Hinweise sollten zwischenzeitlich wiederholt<br />
werden. Anderenfalls besteht das Risiko, dass<br />
sie sich im Falle einer fristlosen Kündigung der Argumentation<br />
des Arbeitnehmers ausgesetzt sehen,<br />
dass sein Verhalten betriebsüblich war und dem Arbeitnehmer<br />
daher das Unrechtsbewusstsein gefehlt<br />
habe.<br />
mitgeteilt von Rechtsanwalt Volker Bulla<br />
RA Volker Bulla: Fachanwalt für Arbeitsrecht, Familienrecht, Erbrecht,<br />
Verkehrsrecht, Kapitalanlagerecht<br />
RA Tobias Ehmke: Strafrecht, Familienrecht, Baurecht, Verkehrsrecht<br />
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Anzeige<br />
Die Arbeitslosenquote betrug in Greifswald im<br />
Oktober 11,2%. Allein stehende Frauen mit<br />
Kindern sind davon ein großer Teil. Gern würden<br />
sie arbeiten und zurück in den Beruf. Auch im<br />
Schichtsystem. Hauptsache eben wieder Arbeit.<br />
Aber wohin in dieser Zeit mit den Kindern? Wer<br />
hier nicht gerade auf die Familie zurückgreifen<br />
kann, muss sich nach einer Betreuungsmöglichkeit<br />
umsehen. Einzige Möglichkeit in Greifswald<br />
ist gegenwärtig die Kindertagesstätte A.S. Makarenko,<br />
in der die Kinder von 5.45 Uhr bis 21.45<br />
Kinderbetreuung in den Randzeiten -<br />
Panikmache oder echtes Problem in Greifswald?<br />
Uhr betreut werden. Stand Anfang November werden<br />
60 Kinder in den Randzeiten, also auch nach<br />
18 Uhr dort betreut. Fünf weniger als noch im<br />
Juni. Dabei hatte man sich Ende Juni auf einer<br />
Tagung, an der sowohl die Arge Greifswald, das<br />
Amt für Jugend, Soziales und Familie wie viele<br />
Greifswalder Unternehmen teilnahmen, auf den<br />
Ausbau der Kinderbetreuung geeinigt: flexiblere<br />
Kinderbetreuung für flexiblere Arbeitnehmer.<br />
Damit wollte man vor allem arbeitslosen, allein<br />
erziehenden Frauen den Zugang zum ersten<br />
Arbeitsmarkt in Greifswald erleichtern. Was ist also<br />
seit dieser Tagung geschehen? Nicht viel! Die Kita<br />
A.S. Makarenko ist immer noch die einzige<br />
Möglichkeit für die Betreuung von Kindern in den<br />
Randzeiten in Greifswald. Und auch das Bestreben,<br />
die Unternehmen durch Kooperationen an den<br />
Kosten für den Ausbau der Betreuung zu beteiligen,<br />
ist bisher wenig fruchtbar verlaufen. Zu den<br />
Kooperationspartnern wie Universität oder<br />
Studentenwerk kam lediglich das Max-Plank-<br />
Institut hinzu. "Es ist schwer Unternehmen aus<br />
dem Niedriglohnsektor zu einer Kooperation zu<br />
bewegen. Scheinbar gibt es für sie noch problemlos<br />
Arbeitskräfte", erklärt Herr Scheer, Leiter des<br />
Amtes für Jugend, Soziales und Familie. "Wir würden<br />
uns wünschen, es wären noch mehr, die eine<br />
Kooperation mit uns suchen würden." Immerhin<br />
geht es um ein Arbeitnehmerinnenpotential von<br />
fast 300 Frauen, die bei flexibler Kinderbetreuung<br />
leichter einen Job fänden. "Viele allein stehende<br />
Frauen würden gern wieder in feste Arbeit kommen,<br />
auch im Schichtsystem, aber ohne<br />
Kinderbetreuung geht das nicht", bestätigt die<br />
Personalreferentin der KDW, Marion Rust. "Wir<br />
bieten zwar Muttischichten bis zum späten<br />
Nachmittag an, aber dieses Kontingent ist<br />
begrenzt."<br />
280 Plätze - Wunsch oder Wirklichkeit?<br />
Der Personaldienstleister Randstad hatte im Juni<br />
einen Bedarf an flexiblen Kinderbetreuungsplätzen<br />
in Greifswald allein für seine betreuten<br />
Unternehmen von insgesamt 280 Plätzen gemeldet.<br />
Während auf der Tagung noch alle dem hohen<br />
Bedarf zustimmten, sieht man diese Zahl heute<br />
kritisch. "Das sehen wir aktuell nicht als tatsächlichen<br />
Bedarf", merkt Amtsleiter Scheer an. Selbst<br />
bei Randstad rudert man inzwischen zurück.<br />
"Nicht jeder dieser Plätze ist tatsächlich erforderlich",<br />
erklärt Frau Bahll, Gebietsleiterin bei dem<br />
Personaldienstleister. In der Kindertagesstätte<br />
"Sieben Raben", bei der leitenden Erzieherin Frau<br />
Rieck nachgefragt, erhalten wir eine ähnliche<br />
Aussage: "Ich führe auch Informationsgespräche<br />
mit Eltern. Bis jetzt hat mich noch niemand<br />
danach gefragt." Derweil plant man im<br />
Jugendamt, sowohl die Tagesmütter unserer Hansestadt<br />
mit neuen Richtlinien zur Randzeitenbetreuung<br />
zu bewegen, als auch mit der Arge ein<br />
Projekt, durch gesicherte Randzeitenbetreuung<br />
allein erziehende Frauen wieder in die Arbeit zu<br />
bringen. Warum eigentlich, wenn niemand wirklich<br />
zu wissen scheint, wie hoch der Bedarf tatsächlich<br />
in unserer Stadt an flexiblen Betreuungsplätzen<br />
für Kinder ist?<br />
Text: KM, Fotos: Juhnke<br />
12/10 25
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1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
2 6<br />
Alle 9 gesuchten Begriffe sind senkrecht einzutragen.<br />
Die farbige Zeile ergibt das Lösungswort:<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1. Name eines ehemaligen Greifswalder Hospitals.<br />
2. Ein bekannter Greifswalder Pflegedienst.<br />
3. Bezeichnung der Bauweise in der viele historische<br />
Bauwerke im Zentrum Greifswalds errichtet<br />
wurden, z.B. die Marienkirche.<br />
4. Fast Food oder hochwertige Mahlzeiten? Name<br />
einer internationalen Restaurantkette.<br />
5. Früherer Name des EWN.<br />
6. Margit´s Rezept des Monats aus unserer Oktober/November<br />
Ausgabe.<br />
7. Sportveranstaltung, die am 31.12. <strong>2010</strong> um 10.00<br />
Uhr im Volksstadion beginnt.<br />
8. Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt Universität.<br />
9. Bekanntes Cafe im Zentrum der Hansestadt<br />
Greifswald.<br />
Senden Sie Ihr Lösungswort bitte bis zum<br />
05. Januar 2011 an:<br />
RyckVerlag Greifswald<br />
Marienstraße 30<br />
17489 Greifswald<br />
Zu gewinnen gibt es wieder vier Überraschungspreise.<br />
Das Lösungswort der letzten Ausgabe lautete:<br />
Regennass<br />
Die Gewinner des Stadträtsels der Ausgabe<br />
Oktober/November <strong>2010</strong> sind:<br />
S. Hinz aus Hinrichshagen<br />
Christa Glasow aus Greifswald<br />
Carmen Christiansen aus Lubmin<br />
Ruth Heinze aus Greifswald<br />
Wir gratulieren allen Gewinnern!<br />
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Anzeige<br />
Die dicke Marie -<br />
ein echtes Greifswalder Urgestein<br />
Die dicke Marie - ein echtes Greifswalder<br />
Urgestein<br />
Es gibt Greifswalder Einwohner, die als echte Originale<br />
nicht aus der Stadt wegzudenken sind. Gleiches<br />
gilt seit Jahrhunderten für die St. Marienkirche, die<br />
man als echtes Greifswalder Urgestein bezeichnen<br />
kann.<br />
Der Baubeginn der Marienkirche liegt vermutlich<br />
kurz nach 1250, als Greifswald das Lübische Stadtrecht<br />
verliehen wurde. Schon dreißig Jahre später<br />
wurde sie 1280 zusammen mit der St. Nikolaikirche<br />
und der St. Jacobikirche das erste Mal urkundlich<br />
erwähnt. Um 1350 wurde die Annenkapelle an<br />
der Südseite der Kirche angebaut. Einhundert Jahre<br />
später errichtete man die Turmvorhalle. Die "dicke<br />
Marie", wie sie von den Greifswaldern liebevoll genannt<br />
wird, ist eine chorlose Hallenkirche, ein eindrucksvolles<br />
Zeugnis norddeutscher Backsteingotik.<br />
Sie ist die älteste unserer drei Stadtkirchen (ist<br />
baugeschichtliche m.W. nicht eindeutig nachgewiesen).<br />
Die Innenhöhe beträgt 21 m. Ihre weißen<br />
Wände, die einheitlich rot gefärbten Pfeiler und<br />
Wanddienste und die von Blattkrabben begleiteten<br />
farbigen Rippen der weiß getünchten Gewölbe stammen<br />
aus dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts.<br />
"Was nichts kostet, ist nichts wert"…<br />
… dachten sich drei Bürgerfamilien in Greifswald<br />
als sie durch ihre Stiftung die wunderschöne Renaissance-Kanzel<br />
der Kirche schenkten. Etwa 60 verschiedene<br />
Holzarten wurden 1587 vom Rostocker<br />
Kunsttischler Joachim Mekelenborg bis zur Fertigstellung<br />
der Schnitz- und Intarsienarbeiten verwendet.<br />
Im dreißigjährigen Krieg wurde dann das<br />
oberste Turmgeschoss beschädigt. Die Turmpyramide<br />
ersetzte man durch den jetzigen Turmhelm mit<br />
Partyservice”Greif”<br />
LANDESGRILLMEISTER Mecklenburg-Vorpommern<br />
Inhaber Raik Gerbot<br />
Sie feiern? Wir servieren!<br />
Firmen- und Familienfeiern<br />
einer Höhe von 65 Metern. Als Mitte des 17. Jahrhunderts<br />
Greifswald durch brandenburgische Truppen<br />
belagert und beschossen wurde, traf es auch wieder<br />
die dicke Marie. Eisenkugeln an Wänden und Pfeilern<br />
zeugen noch heute von den Beschädigungen.<br />
Zur Zeit der französischen Besatzung wurde die Marienkirche<br />
als Heeresmagazin genutzt. Dabei ging<br />
ein großer Teil der Innenausstattung verloren. Viele<br />
Altarteile wurden als Brennholz verkauft. Einzig das<br />
Altarfragment "Grablegung" wurde gerettet. Schon<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte die dicke Marie<br />
ihre erste bauliche Instandsetzung. Kurz danach<br />
wurde auch der Hochaltar durch Christian Friedrich,<br />
einem Bruder von Caspar David Friedrich, errichtet.<br />
1866 erbaute F. A. Mehmel aus Stralsund die<br />
große romantische Orgel der Marienkirche. Sie ist<br />
durch die vergangenen Jahrzehnte hindurch fast in<br />
ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben.<br />
Da die großen Instrumente Mehmels während des<br />
2. Weltkrieges vernichtet wurden, ist das Greifswalder<br />
Exemplar die größte Orgel im Nordosten<br />
Deutschlands und insgesamt eines der größeren romantischen<br />
Instrumente überhaupt. Selbst als in der<br />
Orgelbewegung zwischen 1920 und 1970 Instrumente<br />
andernorts in ihrer Stimmung verändert wurden,<br />
blieb die Mehmel-Orgel in der dicken Marie<br />
verschont.<br />
Turmsanierung und Sanitätsdepot<br />
Im zweiten Weltkrieg nutzte man die Marienkirche<br />
als Sanitätsdepot. Danach hat sie in den letzten<br />
Jahrzehnten zahlreiche Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen<br />
erlebt. Dass unsere alte Dame in<br />
die Jahre kommt, zeigte sich erst wieder diesen Sommer.<br />
Die vier Wände des Turmes sind von zahlreichen<br />
Rissen durchzogen, der Turm drohte buchstäblich<br />
aus den Nähten zu platzen. Deswegen ist die<br />
dicke Marie gegenwärtig auch eingerüstet. Auch<br />
· Lieferung von kalten/warmen Buffets<br />
· Ausstattungen von Firmenevents · Eigene Servicekräfte<br />
· Bereitstellung von Getränken, Gläsern, Geschirr und Besteck<br />
· Bestuhlung und Dekoration auf Wunsch<br />
wenn man von außen noch nicht viel sieht, im Inneren<br />
geht es voran. Zuganker werden eingezogen<br />
und eine Stahl-Beton-Konstruktion soll ein Gewölbe<br />
stützen. So kann die dicke Marie auch für viele zukünftige<br />
Generationen als echtes Greifswalder Urgestein<br />
das Stadtbild und -leben prägen.<br />
Text, Fotos: BeKa / Juhnke,<br />
Quelle: www.marien-greifswald.de;<br />
Gemeindekirchenrat St. Marien<br />
Die Advents- und Weihnachtszeit<br />
in der St. Marienkirche:<br />
Sonntag, 5. <strong>Dezember</strong> 10.15 Uhr<br />
Gottesdienst zum 2. Advent mit Taufe und<br />
Abendmahl (Annenkapelle)<br />
Samstag, 11. <strong>Dezember</strong> 15.00/17.00/19.00 Uhr<br />
Bläsermusiken im Kerzenschein<br />
Sonntag, 12. <strong>Dezember</strong> 10.15 Uhr<br />
Gottesdienst zum 3. Advent (Annenkapelle)<br />
Sonntag, 19. <strong>Dezember</strong> 10.15 Uhr<br />
Gottesdienst zum 4. Advent mit Krippenspiel des<br />
Kinderchores (Annenkapelle)<br />
Sonntag, 19. <strong>Dezember</strong> 17.00 Uhr<br />
Weihnachtsliedersingen<br />
Heiligabend 24. <strong>Dezember</strong> 15.00 Uhr<br />
Christvesper für Familien mit kleinen Kindern<br />
(Annenkapel le)<br />
Christvesper 16.00 Uhr<br />
Christvesper mit Krippenspiel 17.30 Uhr<br />
1. Weihnachstag, 25. <strong>Dezember</strong> 10.15 Uhr<br />
Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl<br />
(Annenkapelle)<br />
2. Weihnachstag , 26. <strong>Dezember</strong> 10.15 Uhr<br />
Weihnachtsgottesdienst (Annenkapelle)<br />
Silvester, 31. <strong>Dezember</strong> 17.00 Uhr<br />
Gottesdienst zum Jahresabschluss mit<br />
Abendmahl (Annenkapelle)<br />
Besuchen Sie uns auf dem Firmengelände der Greifen-Fleisch GmbH<br />
in 17489 Greifswald, Wolgaster Straße 114, rufen Sie uns an:<br />
Telefon/Fax: 038 34 / 57 14 24, Mobilfunk: 0170 / 200 15 76<br />
oder im Internet: www.partyservice-greif.de<br />
12/10 29
30<br />
12/10
Streit um Aufwandsentschädigungen beim<br />
AStA - Wider der “guten” Sitten?<br />
Erst streitet man sich im Sommer an unserer<br />
Universität um die Bekleidung und jetzt eben ums<br />
liebe Geld. Geld, das die AStA-Referenten monatlich<br />
als Aufwandsentschädigung für ihre ‚ehrenamtliche'<br />
Tätigkeit im Dienste der Studierenden erhalten. Es<br />
geht um 210 Euro monatlich, was im bundesweiten<br />
Durchschnitt fast mager erscheint. Der Freie Zusammenschluss<br />
von StudentInnenschaften gab an, dass<br />
die Aufwandsentschädigungen bundesweit zwischen<br />
unter 100 bis zu 800 Euro im Monat liegen.(1)<br />
Einfach nicht gewusst?<br />
Ein Gutachten von Rechtsanwalt Dennis Shea und<br />
Steuerberater Jan Evers stellte nun fest, dass die in<br />
Greifswald gezahlte Aufwandsentschädigung rechtswidrig<br />
ist. Die Tätigkeit der AStA-Mitglieder sei als ein<br />
nicht selbständiges Beschäftigungsverhältnis und keineswegs<br />
nur als Aufwandsentschädigung zu betrachten.(2)<br />
Eine Erkenntnis, die man an der<br />
Universität schon seit Jahren hätte<br />
haben müssen.<br />
Das Thema ist nicht neu. Es beschäftigte bereits seit<br />
2008 den Bundesfinanzhof. In einem Urteil (Aktenzeichen:<br />
VI R 51/05 vom 22. Juli 2008) bestätigte er:<br />
Mitglieder im Allgemeinen Studierendenausschuss<br />
sind Arbeitnehmer der Studierendenschaft. Sie werden<br />
vom Studierendenparlament gewählt, führen dessen<br />
Beschlüsse aus und müssten in allen grundlegenden<br />
Fragen auf die Weisungen des Parlaments hören.(3)<br />
Insofern sind sie in derselben Lage wie Arbeitnehmer<br />
in der Privatwirtschaft.(3) Kommen die Studenten<br />
also mit ihrer Aufwandsentschädigung über ihre steuerrechtlichen<br />
Freibeträge, müssen sie auf ihre Einkünfte<br />
Lohnsteuer zahlen. Zudem unterliegt ein solches<br />
Beschäftigungsverhältnis der Versicherungs- und<br />
Beitragspflicht in der Sozialversicherung und folglich<br />
müssen Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Renten-<br />
und Pflegeversicherung abgeführt werden, entsprechend<br />
jedem anderen Arbeitsverhältnis auch. Dies gilt<br />
selbstverständlich nicht nur für die Arbeitnehmerseite.<br />
Der Arbeitgeber seinerseits muss ebenso die anfallenden<br />
Abgaben leisten. Wollte man vielleicht deshalb an<br />
unserer Universität bislang nichts von diesem Urteil<br />
wissen? Zusätzliche Kosten für studentische Demokratie<br />
und Willensbildung wird dem klammen Geldbeutel<br />
der Universität wenig gelegen kommen. Kein<br />
Wunder also, dass StuPa-Präsident von Malottki<br />
immer noch daran fest hält, dass das Amt der AStA-<br />
Mitglieder ehrenamtlich sei und die 210 Euro nur als<br />
Aufwandsentschädigung anzusehen seien.(2) Dabei<br />
ist das Maß ehrenamtlicher Arbeit mit geschätzten<br />
20 Wochenstunden mehr als überschritten, wie<br />
Gutachter Shea angab.(4)<br />
Auch noch sittenwidrig?<br />
Im Rahmen des Gutachtens kam man mithin zum<br />
Ergebnis, dass die gezahlte Aufwandsentschädigung<br />
als Lohn sittenwidrig sei. Bei etwa 60 Stunden im<br />
Monat käme man so auf einen Stundenlohn von 3,50<br />
Euro.(4) Damit ist der ortsübliche Lohn um 30 %<br />
unterschritten.(4)<br />
StuPa-Präsident von Malottki will sich jetzt diesem<br />
Problem annehmen. Zu allererst will er sich Informationen<br />
einholen, um sich ein Bild über die rechtliche<br />
Lage machen zu können, ließ er der Tagespresse<br />
gegenüber verlauten.(2)<br />
Zeit wird dies ohne Zweifel und als Lektüre können<br />
wir ihm nur Aktenzeichen: VI R 51/05 und das erstellte<br />
Gutachten des Rechtsanwalts Shea und Steuerberaters<br />
Evers empfehlen. Und sollte ihm dies nicht reichen,<br />
bleibt noch der Weg zu einem Fachanwalt für<br />
Arbeitsrecht, Thema: Ortsübliche Löhne!<br />
Text: KM / Foto: GJ, Quellen: (1)<br />
www.spiegel.de/unispiegel/ studium/0,1518,580140,00.html<br />
(2) OZ vom 22.11.<strong>2010</strong><br />
(3) www.faz.net<br />
(4) www.webmoritz.de/<strong>2010</strong>/10/30/streitum-aufwandsentschadigung-beim-asta/<br />
12/10 31
Knusprige Weihnachtsgans<br />
1 Gans ca. 4 - 4,5 kg<br />
1 Zitrone, unbehandelt<br />
1 Orange, unbehandelt<br />
1 Zimtstange<br />
2 Sternanis<br />
2 Äpfel (Boskop)<br />
100 ml Portwein<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
5 Gewürznelken<br />
6 Teelöffel Honig<br />
400 ml Geflügelfond<br />
1 Esslöffel Speisestärke<br />
Vorbereitung<br />
Orangen und Zitrone heiß abwaschen,<br />
abtrocknen. Die Hälfte der<br />
Zitrone mit dem Sparschäler dünn<br />
schälen, Orangen und Äpfel ungeschält<br />
in Achtel schneiden.<br />
Zimtstange 1-2 x brechen.<br />
Zitronenschale, Orangen- und<br />
Apfelstücke, Rosmarinnadeln in einer<br />
Schüssel mit den restlichen Gewürzen<br />
vermischen (außer Salz und Pfeffer).<br />
Gans innen und außen warm abwaschen<br />
und mit Küchenkrepp trocken<br />
tupfen. Flügelspitzen unter die Gans<br />
schieben, so liegt sie stabil im Bräter.<br />
Zubereitung<br />
Bauchhöhle mit Salz und grobem<br />
Pfeffer ausreiben, mit der vorbereiteten<br />
Füllung stopfen. Öffnung mit<br />
Rouladennadeln oder Wurstgarn verschließen,<br />
Außen nicht salzen, hier<br />
wird durch das öftere Begießen mit<br />
Bratenfond die Würze erreicht.<br />
Bräter mit 2 Tassen Wasser füllen,<br />
Gans hinein legen. Haut auf der<br />
Brustseite mehrmals mit einer<br />
Fleischgabel anstechen, damit das<br />
Fett besser ablaufen kann.<br />
Im Vorgeheizten Ofen bei 200 Grad<br />
(Umluft 180°) 3-3,5 Stunden braten.<br />
Zwischendurch mit Geflügelfond und<br />
Kokosmakronen<br />
250g Kokosraspeln<br />
5 Eiweiß<br />
250g Puderzucker<br />
400g Rohmarzipan<br />
½ Pk Zitronenaroma<br />
2 EL Rum<br />
80g Zucker<br />
150g Kuvertüre, zartbitter<br />
Zubereitung<br />
Eiweiss steif schlagen.<br />
Marzipanrohmasse in kleinere Stücke<br />
Kulinarische Anre<br />
etwas Portwein angießen. Gans<br />
immer wieder mit dem Bratenfond<br />
begießen. Nach 2 Stunden Hitze auf<br />
180 Grad reduzieren, Gans mit Alu-<br />
Folie abdecken. Zwischendurch<br />
schon überschüssiges Fett abschöpfen.<br />
Die Gans ist gar und weich, wenn<br />
sich Keulen- oder Flügelknochen<br />
leicht lösen lassen. Zum Schluß noch<br />
einmal bei großer Hitze bräunen<br />
(falls nötig).<br />
Gans aus dem Bräter nehmen, mit<br />
Schlagmesser oder Geflügelschere portionieren.<br />
Auf einer Platte warm halten.<br />
Füllung in den Bratenfond<br />
geben, aufkochen, mit Geflügelfond<br />
und Portwein auffüllen, Bratensatz<br />
loskochen. Mit etwas Honig<br />
abschmecken und durch ein Sieb<br />
passieren. Bei Bedarf mit aufgelöster<br />
Speisestärke binden.<br />
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teilen und nach und nach mit der<br />
Hälfte des Puderzuckers und dem<br />
Eischnee verrühren. Dann die<br />
Kokosraspeln, die zweite Hälfte des<br />
Puderzuckers, Zitronenaroma und<br />
Rum hinzufügen und alles zu einem<br />
zähflüssigen, grobflockigen Teig verarbeiten.<br />
Teig in Spritzbeutel füllen und durch<br />
Lochtülle ca. walnussgrosse<br />
Kügelchen auf das mit Backpapier<br />
bereits belegte Blech spitzen (Abstand<br />
lassen). Makronen mit dem Zucker<br />
Hausente mit<br />
Honigkruste<br />
Margits Rezept für 4 Personen<br />
2 kleine Enten (1400g -1600g)<br />
2 Äpfel halbiert,entkernt<br />
4 Thymianzweige<br />
100g Backpflaumen<br />
3 mittlere Zwiebeln<br />
200g Pilze (Steinpilze oder<br />
Champignons)<br />
4 EL Öl<br />
4 El Honig, flüssig<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Den Backofen auf 180 °C vorheizen<br />
(Ober- und Unterhitze) Die Enten<br />
von Innen und Außen mit Salz und<br />
Pfeffer würzen. Die Äpfel in Würfel<br />
schneiden und jeweils die Enten mit<br />
bestreuen und auf mittlerer Schiene<br />
im Backofen bei 160 Grad<br />
egungen zum Fest<br />
den Äpfeln, Pflaumen, Zwiebeln und<br />
Thymian füllen und mit einer<br />
Rouladennadel verschließen. In den<br />
Bräter die 4 EL Öl geben und dann<br />
die Enten auf dem Rücken dazu<br />
legen, in den vorgeheizten Backofen<br />
schieben und so ca 60 - 80 min.<br />
garen lassen. Dabei 1-2mal wenden<br />
und mit etwas Bratenfett aus dem<br />
Bräter bestreichen.<br />
Die Enten so ca. 15 Minuten vor der<br />
Garzeit mit dem Honig bepinseln. So<br />
bekommen sie eine schöne crosse<br />
Haut.<br />
Die Enten aus dem Bräter nehmen<br />
und noch etwa 10 Minuten ruhen<br />
lassen und dann tranchieren.<br />
Den Bratenfond mit etwas Wasser<br />
strecken, eine Zwiebel und die Pilze<br />
klein schneiden und dann dazu<br />
geben, so etwa 15 Minuten kochen<br />
Weihnachten <strong>2010</strong> im Hotel Kronprinz<br />
ca. 15-20 Minuten goldbraun bakken.<br />
Innen bleiben sie weich, aussen<br />
sollen sie knusprig werden. Aus dem<br />
Ofen nehmen und auf<br />
einem Kuchenrost abkühlen<br />
lassen.<br />
Nach dem Erkalten der<br />
Makronen Kuvertüre im<br />
Wasserbad schmelzen und<br />
über die Makronen träufeln<br />
und erstarren lassen.<br />
lassen, eventuell etwas nachwürzen.<br />
Dazu passen Kartoffelknödel,<br />
Herzoginkartoffeln oder kleine in<br />
Butter geschwenkte Kartoffeln und<br />
Rosenkohl. Als Beilage passt natürlich<br />
auch ein herzhafter Apfelrotkohl.<br />
Dazu reichen sie einen leichten<br />
Rotwein.<br />
Tipp: Im Ofen gebratenes Fleisch lässt<br />
man vor dem tranchieren je nach<br />
Größe 8-16 Minuten lang ruhen,<br />
damit sich der Fleischsaft gleichmäßig<br />
verteilen kann. Speisestärke<br />
binden.<br />
Genießen Sie die festlichen Tage stilvoll, in einem harmonischen Ambiente.<br />
Unser Team im Restaurant erwartet Sie täglich.<br />
Die Öffnungszeiten zum Fest: Fest:<br />
Heiligabend 10.00 - 22.00 Uhr<br />
1. Weihnachtsfeiertag eihnachtsfeiertag 10.00 - 16.00 Uhr<br />
2. Weihnachtsfeiertag eihnachtsfeiertag 10.00 - 24.00 Uhr<br />
26.12.<strong>2010</strong> Konzert Konzert<br />
mit Live & Zügellos Beginn 20.00 Uhr<br />
Silvester von 10.00 Uhr bis in die Morgenstunden des neuen Jahres Jahres<br />
Neujahr 10.00 - 22.00 Uhr<br />
Vorbestellungen orbestellungen unter Tel.: el.: 03834 7900<br />
Wir wünschen all unseren Gästen, Freunden und Geschäftspartnern ein frohes<br />
und besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute zum neuen Jahr.
Zeitlose Eleganz schenken!<br />
Goldschmiedemeister<br />
Lange Straße 71 · 17489 Greifswald · Fon 03834 2420<br />
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Kleine Orte an der Ostsee gibt es bei uns wie der dazugehörige Sand<br />
am Meer. Oder wissen Sie, warum gerade in Vierow ein Hafen gebaut<br />
wurde? In dem kleinen Ort am südlichen Rande des Greifswalder<br />
Boddens befindet sich ein Hafen, der gegenwärtig der zweitgrößte<br />
Umschlagplatz für Getreide in Mecklenburg-Vorpommern ist. Die<br />
Frage bleibt:<br />
Was hat Vierow, was andere Standorte nicht haben?<br />
Nein, es war nicht der vorpommersche Charme des an der Boddenküste<br />
gelegenen Ortes, der die NVA 1977 dazu animierte, hier einen Hafen zu bauen.<br />
Die Wahl auf Vierow fiel wegen seiner<br />
guten natürlichen Voraussetzungen. Die Strömungsverhältnisse<br />
an diesem Abschnitt des<br />
Greifswalder Boddens wurden als so günstig<br />
bewertet, dass man davon ausging, nur einen<br />
sehr geringen Unterhaltungsaufwand einplanen<br />
zu müssen. Daher entschied sich die NVA<br />
auch, an dieser Stelle für die Marine einen<br />
Anleger mit Laderampe für Landungsboote<br />
errichten zu lassen.<br />
Nach der Wiedervereinigung, nach dem Weggang der NVA, verlud man im<br />
vorhandenen Hafen nur Baustoffe. "Die 1992 gegründete "Hafen Vierow<br />
GmbH", an der anfangs auch die Gemeinde Brünzow beteiligt war, führte bis<br />
1999 ein eher bescheidenes Dasein als Nischenhafen für Baustoffe und nur<br />
sehr gelegentlich für Umschläge von Getreide", erzählt Henning Bligenthal,<br />
Geschäftsführer der am Hafen Vierow ansässigen VIELA Export GmbH.<br />
"Ende der neunziger Jahre brach das ohnehin rückläufige<br />
Umschlagsgeschäft mit Baustoffen gänzlich ein. Auch der angewachsene<br />
Reparaturstau trug dazu bei, dass die wirtschaftliche Situation für die<br />
GmbH prekär wurde. In dieser Zeit lernten sich Helmut Bohnhorst und<br />
mein Vater, Alfred Bligenthal, kennen und beide waren der Auffassung, dass<br />
trotz der katastrophalen Ausgangssituation sehr wohl ein Potential für die<br />
Entwicklung des Hafens vorhanden war. Voraussetzung war, das Risiko, das<br />
eine Neuausrichtung<br />
als Agrarterminal<br />
zwangsläufig in<br />
sich birgt, zu<br />
tragen."
Die Startbedingungen waren nicht<br />
unproblematisch:<br />
"Die Spundwände der Fingerpier waren teilweise<br />
durchgerostet, es gab keine Lagermöglichkeiten. Das<br />
technische Equipment bestand aus elektrisch betriebenen<br />
Seilkränen aus DDR-Produktion und wurde<br />
ergänzt mit dem Ankauf von gebrauchten Förderbändern<br />
und einem Uralt-Radlader, der von uns liebevoll<br />
"Opi" genannt wurde."<br />
Natürlich haben wir gemeinsam auch<br />
Lehrgeld bezahlt<br />
"So bei einem Auftrag aus Dänemark: "Umschlagen<br />
von organischem Dünger". Das klang erstmal gut<br />
Vierow - der Zweitgrößte Getreideumschlaghafen in MV<br />
und wir freuten uns über den Auftrag. Bis wir die<br />
Ladeluke öffneten. Es stank zum Himmel. Der organische<br />
Dünger war nichts weiter als eine<br />
Umschreibung für Hühnerkot, der zum Beispiel den<br />
hiesigen Bauern als<br />
Dünger dient.<br />
Dänemark ist zwar<br />
einer der größten<br />
Hühnerproduzenten,<br />
darf aber den gesamten<br />
entstehenden<br />
organischen Dünger<br />
nicht in seinem Land<br />
belassen. Da kamen<br />
wir mit unseren null<br />
Erfahrungen ihnen gerade recht. Also schlugen wir<br />
erst- und einmalig organischen Dünger vom Huhn<br />
um. Bei einem Auftrag im <strong>Dezember</strong> 2000 sollten wir<br />
ein Schiff leeren und gleichzeitig ein anderes beladen,<br />
jeweils mit 3.000 Tonnen. Und das am 3. Advent.<br />
Erfreut über den Auftrag dachte ich, dass ich gut verhandelt<br />
hätte, indem ich den doppelten<br />
Umschlagssatz verlangte. Schließlich war ja der 3.<br />
Advent und kein anderer Hafen war bereit, das zu<br />
übernehmen. Es war Dünger, den wir verladen sollten.<br />
Er war aber so hart, dass wir 36 Stunden am<br />
Stück daran arbeiteten, Tag und Nacht hindurch. An<br />
so etwas, wie Schichtwechsel war nicht zu denken."<br />
"Wir waren damals sechs Mitarbeiter und nicht wenige<br />
gaben uns keine 12 Monate Perspektive. Doch entgegen<br />
allen Unkenrufen und Prophezeiungen kam es<br />
anders. Was uns stark macht, ist unser Team. Allesamt<br />
Mitarbeiter, auf die man sich immer verlassen kann<br />
und die kein Gespött, kein Wetter und<br />
keine Panne umhauen<br />
kann."<br />
"Aus heutiger Sicht muss<br />
ich sagen, dass es gerade<br />
am Anfang wirklich nicht<br />
leicht war", merkt Hennig<br />
Bligenthal nachdenklich<br />
an, "aber all diese Erfahrungen mag ich nicht<br />
missen."<br />
"Im Jahre 2002 kam dann Helmut Bohnhorst auf<br />
mich zu, der, bevor er mit meinem Vater die<br />
Hafengesellschaft übernahm, schon als Landhändler<br />
tätig war: Kannst du mir nicht helfen und in den<br />
Getreidehandel einsteigen? So gründeten wir 2002 die<br />
VIELA Export GmbH und ich wurde Geschäftsführer.<br />
Und die Kombination dieser drei Firmen, der Hafen<br />
Vierow GmbH, die den Umschlag in Vierow durchführt,<br />
der VIELA Export GmbH, die sich um den<br />
Verkauf kümmert, und der Bohnhorst Agrarhandel<br />
GmbH, die den Einkauf vornimmt, führte dazu, dass<br />
jede gewachsen ist und leistungsfähiger wurde. Der<br />
Hafen Vierow kann mit Stolz darauf verweisen, seit<br />
nunmehr über 10 Jahren auch für andere namhafte<br />
Agrarhandelunternehmen, Unternehmen der Ernährungsgüterbranche,<br />
der Bioenergieerzeugung und der<br />
Futtermittelindustrie als zuverlässiger Dienstleister<br />
tätig zu sein."<br />
Im Jahre 2003 wurden<br />
in Vierow die<br />
ersten Renovierungsmaßnahmenvorgenommen.<br />
Der Pier<br />
wurde erneuert und<br />
eine neue Zufahrtstraße<br />
wurde gebaut,<br />
um den Ort vom<br />
Lkw-Verkehr zu entlasten.<br />
Mittlerweile<br />
nähert sich der Hafen vom Umschlagsvolumen her<br />
seiner Kapazitätsgrenze. Immerhin werden über<br />
33.000 Lkw- Ladungen im Jahr verschifft. Und das mit<br />
nur zwei Liegeplätzen.<br />
Mehr auf die Gleise…<br />
Hier liegt auch das Problem. Die ausschließliche<br />
Abwicklung des landseitigen Verkehrs über Lkw-<br />
Verladung bedeutet nicht nur einen erheblich größe-<br />
ren logistischen Aufwand. Sie verhindert den Aufbau<br />
wertvoller Kundenbeziehungen, die auf dauerhaftem<br />
Einsatz der Schienenverkehre basieren. "Insofern ist<br />
es ein Stück Zukunftssicherung, wenn jetzt mit der<br />
Unterstützung des Landes M-V ein Gleisanschluss hergestellt<br />
wird. Gleichzeitig wird eine kleinere<br />
Erschließungsstraße für den internen Hafentransport<br />
gebaut. Mit einem Dalbenbauwerk soll dann noch<br />
am Pier die Anlegemöglichkeit für Schiffe, die über<br />
140m lang sind, geschaffen werden. Bei diesen<br />
Schiffen, die mehr als 8.000 Tonnen Ladung nehmen<br />
und in einem Tiefwasserhafen komplettiert<br />
werden müssen, arbeiten wir mit dem Fährhafen<br />
Saßnitz zusammen."<br />
"Ich bin davon überzeugt, dass Vierow sehr gute<br />
Voraussetzungen für die Anhebung der Qualität der<br />
logistischen Dienstleistung und eine insgesamt gute<br />
wirtschaftliche Entwicklung hat", resümiert Henning<br />
Bligenthal.<br />
Text: BK / GJ Fotos: GJ, Hafen Vierow<br />
12/10<br />
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35
Seit Anfang Mai dieses Jahres kann man Am Gorzberg<br />
10, direkt neben der Paintball Anlage, endlich<br />
auch Minigolf in Greifswald spielen.<br />
Eine Outdoor-Adventure-Anlage und eine Indoor-<br />
Anlage mit Schwarzlicht laden zum Minigolfvergnügen<br />
mit der ganzen Familie bei jedem Wetter zu<br />
reichlich Spielspaß ein.<br />
Auf der spannend und mit liebevollen Details gestalteten<br />
Outdoor-Adventure-Anlage mit ihren derzeit 11<br />
Bahnen können sich die Minigolfer frei bewegen. Im<br />
Gegensatz zu anderen Anlagen, können die Spieler<br />
die mit Kunstrasen ausgelegte Fläche frei betreten,<br />
ohne dass etwas kaputt gehen kann. Die zwischen<br />
6 und 13,5 Meter variierenden Bahnen werden durch<br />
die unregelmäßigen Banden bei jeder Runde zu<br />
einer neuen Herausforderung. Schon im Frühjahr<br />
soll die Anlage auf 14 Bahnen erweitert werden,<br />
damit die Besucher noch mehr Spielspaß haben.<br />
Golfen bei Schwarzlicht<br />
Selbst für erfahrene Minigolfer dürften<br />
Schwarzlicht und Minigolf eine ganz neue<br />
Erfahrung sein. Im Dunkeln, nur bei<br />
Schwarzlicht, wird in einer phantasievoll<br />
gestalteten Anlage gespielt.<br />
36 12/10<br />
Minigolf in Greifswald -<br />
Spielspaß für die ganze Familie<br />
Alle 12 Bahnen sind mit ganz besonderen Highlights<br />
ausgestattet. So muss zum Beispiel durch<br />
einen Krokodilkäfig gespielt werden.<br />
Minigolf - ein Spaß für die ganze Familie<br />
"Bei uns kann die ganze Familie eine schöne Zeit verbringen.<br />
Gerade für Familien haben wir mit unserer<br />
Aktion "Familiengolf" einmal im Monat ein tolles Angebot",<br />
erklärt Inhaber der Anlage, Maik Renner.<br />
Dabei kann ein Kind bis zu 12 Jahren pro zahlenden<br />
Erwachsenen kostenlos spielen. Auch für Gruppen ab<br />
vier Personen gibt es besonders günstige Angebote.<br />
Im Gebäude der Indoor- Anlage ist auch für Geburtstagsfeiern<br />
oder kleine Betriebsfeiern genügend Platz.<br />
Hier ist jedoch vorher zu reservieren. Für die Verpflegung<br />
der hungrigen oder durstigen Spieler ist vor Ort<br />
natürlich auch gesorgt.<br />
Minigolf ist langweilig? Nicht hier! Überzeugen<br />
Sie sich!<br />
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Lust auf Golfen am Heilig Abend?<br />
Wer am Heiligabend mit Weihnachtsmannmütze<br />
kommt zahlt nur 3,- € für die erste Runde. Wer im<br />
kompletten Kostüm spielt, kann kostenlos auf die<br />
Anlage.<br />
Los geht es ab 20.00 Uhr. Glühwein und gute<br />
Musik wird an diesem Abend ausreichend vorhanden<br />
sein.<br />
Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag ist von 16.00 Uhr<br />
bis 22.00 Uhr geöffnet.<br />
Familiengolf: am 12.12.<strong>2010</strong> und 16.01.2011<br />
Ein Kind bis 12 Jahre darf pro Erwachsenen<br />
kostenlos spielen!<br />
Wir sind für Sie da am<br />
Montag: Ruhetag<br />
Dienstag bis Donnerstag : 14.00-18.00 Uhr<br />
Freitag: 14.00-20.00 Uhr<br />
Samstag und Sonntag: 10.00-20.00 Uhr<br />
Kontaktdaten:<br />
Inh. Maik Renner<br />
Am Gorzberg 10<br />
17489 Greifswald<br />
Telefon 0174-9775318<br />
www.minigolf-greifswald.de
Anzeige<br />
KRITERIEN "Sorriso Italiano"<br />
Erster Eindruck:<br />
Bestellung:<br />
Service:<br />
Ambiente:<br />
Resümee:<br />
Am Ende der Greifswalder Bummelmeile, neben der<br />
Dompassage lädt das "Sorriso Italiano" als Cafebar,<br />
Eiscafe und Bistro ein. Im Sommer kann man hier auch<br />
draußen sitzen. Leider gestaltet sich das Parken in der<br />
Nähe ein wenig kompliziert. Wer mit dem Auto vorfahren<br />
will, kann nur die kostenpflichtigen Parkplätze der<br />
Dompassage nutzen. Im Stile eines Bistros bietet das<br />
je Gast eine kleine Cola (1,50 Euro),<br />
Gast 1: eine große Pizza (6 Euro),<br />
Gleich bei der Ankunft erfolgte die Begrüßung durch<br />
eine freundliche Bedienung, die schon nach 3 Minuten<br />
unsere Bestellung aufnahm. Zwei Minuten später<br />
kamen schon die Getränke. Mit dem Besteck wurden<br />
auch Salz und Pfeffer an den Tisch gebracht. Kleines<br />
Im "Sorriso Italiano" mit seinen großen Panoramafenstern<br />
können Sie herrlich den bummelnden Greifswaldern<br />
in der Langen Straße zusehen. Dezent beleuchtet<br />
ist es großzügig und gemütlich eingerichtet, ohne zu<br />
Die große Pizza war zwar im Vergleich zu einer klassischen<br />
Pizzeria wesentlich kleiner, aber entsprach damit<br />
dem Bistrocharakter des "Sorriso Italiano".<br />
Außerdem war sie dünn, knusprig und schmackhaft<br />
belegt. Der Salat aus Gurken, Tomaten, Eisbergsalat<br />
und Oliven war wirklich eine großzügige Portion mit<br />
reichlich Schafskäse belegt. Frisch und knackig mit<br />
"Sorriso Italiano" eine große Auswahl an kleinen und<br />
leichten Speisen, wie Antipasti, Pizza oder Salate. Wer<br />
nachmittags hier seinen Kaffee trinkt und ein süßes<br />
Dazu sucht, wird über das große Angebot an frischen<br />
Waffeln überrascht sein. Außerdem kann man hier<br />
seine Kaffeespezialität auch "to go" mitnehmen.<br />
Gast 2: ein gemischter Salat mit Schafskäse<br />
(5,90 Euro)<br />
Extra zur Überbrückung der Wartezeit war ein Körbchen<br />
mit frisch getoasteten Baguettescheiben.<br />
Unserem Sonderwunsch, die Musik ein wenig leiser zu<br />
drehen, kam man sofort nach. Nach weiteren 12 Minuten<br />
kamen die Speisen.<br />
sehr auf italienisch angehauchte Schnörkel zu setzen.<br />
Der Gastraum war sauber und gepflegt. Gleiches galt<br />
für die Toiletten, obgleich für Damen und Herren nur<br />
eine davon zur Verfügung steht.<br />
Olivenöl und Balsamico schmeckte er sehr gut. Kleiner<br />
Haken: Die Oliven im Salat waren nicht entsteint!<br />
Insgesamt stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Wer also in der Mittagspause ein leichtes Essen und<br />
danach einen guten Kaffee sucht, dem ist das "Sorriso<br />
Italiano" uneingeschränkt zu empfehlen.<br />
12/10<br />
37
Falsche Planung und Katzengejammer<br />
Dass unser Freizeitbad den Greifswalder laut eigener<br />
Werbung ein Stück mehr Lebensqualität bieten will,<br />
bekommt in diesen Tagen eine ganz neue Bedeutung.<br />
Spaß, vor allem aber Entspannung haben die einstigen<br />
Besucher wohl weniger durch das Wasser, als mehr durch<br />
die Erleichterung erfahren, dass ihnen trotz des einsturzgefährdeten<br />
Daches nichts passiert ist! Reiner Glücksfall<br />
- heißt es vom Gutachter. Das statisch falsch berechnete<br />
und geplante Dach führte nun zur Schließung des Bades<br />
auf unbestimmte Zeit. Dabei hat man doch in Greifswald<br />
bereits so seine Erfahrungen mit unzureichender Planung<br />
und Berechnung, wie sich erst kürzlich an unserem<br />
Technischen Rathaus zeigte. Da helfen auch keine<br />
Auszeichnungen, mit denen sich das Freizeitbad seit<br />
Jahren rühmt. Und insbesondere der Architekturpreis, den<br />
es 2001 erhielt, sollte überdacht werden. Die<br />
Einnahmenausfälle wegen der Schließung sollen bis Ende<br />
des Jahres etwa 100.000 Euro betragen. Aber wie sagten<br />
schon die Grünen bei einem anderen Thema: "Im<br />
Vergleich zu den Ausgaben für die Stadthalle oder das<br />
Salzen Sie nach - es ist genügend da!<br />
Der letzte Winter war für Greifswalder Fußgänger wie<br />
Autofahrer kein Vergnügen. Während in anderen Städten die<br />
Straßen längst frei waren, war Greifswald noch unter Schnee<br />
und Eis gefangen. Man kam mit dem Streuen von Salz gar<br />
nicht hinterher. Aber dieses Jahr soll alles besser werden.<br />
Doppelt so viel Salz wie letztes Jahr hat man in unserer<br />
Hansestadt deponiert. Da kann ja der Winter kommen.<br />
Hoffentlich versalzt er den Unterhaltern der öffentlichen<br />
Verkehrsanlagen nicht wieder mit seinem vielen Schnee die<br />
Planersuppe. Wir werden es sehen!<br />
Greifswalder sind kreativ<br />
Schon seit dem Sommer wissen wir: Greifswald ist die kreativste Stadt in<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Aber wussten Sie schon, dass dieser Titel<br />
offensichtlich die Greifswalder zu beflügeln scheint, ihre künstlerische<br />
Ader kreativ auszuleben? Das beste Beispiel unserer kreativ-künstlerischen<br />
Vielfalt sehen Sie auf dem Foto: Greifswalder Kunst - einmal nach<br />
konservativem einmal nach modernem Verständnis.<br />
38 12/10<br />
technische Rathaus muss man über die 0,1… Mio. EURO<br />
… eigentlich gar nicht mehr diskutieren". Und auch nicht<br />
wirklich jammern. Schließlich hat man für die<br />
Substanzerhaltung unseres Bades gerade 2008 1,5<br />
Millionen Euro ausgegeben. Und die Ausgaben für das<br />
neue Sanierungskonzept fallen bestimmt nicht geringer<br />
aus. Dafür dürfen Sie nach der Sanierung sich aber<br />
wenigstens wieder sicher fühlen. Und das ist unbezahlbar!<br />
Was sind da schon 100.000 Euro?<br />
Foto: www.pixelio.de<br />
Freizeitbad alternativ?<br />
Schmöker<br />
Blickpunkt Theater<br />
Donnerstag, 02. <strong>Dezember</strong> um 10:00 Uhr<br />
Großes Haus - DER ZWERG NASE<br />
Stück nach Antoine de Saint-Exupery<br />
Mittwoch, 08. <strong>Dezember</strong> um 15:00 Uhr<br />
Foyer - SALONORCHESTER “BLAUER PAVIL-<br />
LON” Vorfreude, schönste Freude<br />
Dienstag, 14. <strong>Dezember</strong> von 19:30 - 21:30 Uhr - Großes Haus<br />
HEINZ RENNHACK - Lasst mich froh und munter sein<br />
Freitag, 17. <strong>Dezember</strong> von 19:30 - 21:50 Uhr - Großes Haus<br />
DER FLOH IM OHR - Komödie von Georges Feydeau<br />
Samstag, 18. <strong>Dezember</strong> um 16:00 Uhr - Rubenowsaal<br />
WEIHNACHTSKONZERT<br />
Samstag, 18. <strong>Dezember</strong> um 19:30 Uhr - Kaisersaal<br />
JOCHEN KOWALSKI - J.B.B. Jazz Quintett<br />
Sonntag, 19. <strong>Dezember</strong> von 18:00 - 20:00 Uhr - Großes Haus<br />
MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER - Eine Chronik von Bertolt Brecht<br />
Musik von Paul Dessau<br />
Samstag, 25. <strong>Dezember</strong> um 19:30 Uhr - Großes Haus<br />
DER NACKTE WAHNSINN - Komödie von M. Frayn<br />
Sonntag, 25. <strong>Dezember</strong> um 22:00 Uhr - Kaisersaal<br />
DADDY-COOL-PARTY<br />
Sonntag, 26. <strong>Dezember</strong> von 18:00 - 20:00 Uhr - Großes Haus<br />
DER NUßKNACKER - Ballett von Ralf Dörner<br />
24h-Kartentelefon für alle Spielstätten: 03831 / 26 46 6<br />
Theaterkasse Greifswald (Robert-Blum-Str.) / Di - Fr 10 - 18 Uhr, Tel. 03834 / 57 22 224<br />
Blickpunkt Film<br />
OTTO`s Eleven<br />
Filmstart am: 02.12.<strong>2010</strong><br />
Otto, Pit, Mike, Oskar und Artur sind eine eingeschworene<br />
Gemeinschaft. Die fünf leben zusammen auf der<br />
kleinen Insel Spiegeleiland. Um ihre finanzielle Situation<br />
zu verbessern, drehen sie ein Werbevideo fürs Internet,<br />
das den Tourismus auf ihrem Eiland ankurbeln<br />
soll. Angelockt wird aber nur der arglistige Casinobesitzer<br />
und Kunstsammler Jean Du Merzac, der<br />
Otto ein wertvolles Gemälde klaut. Um es zurückzuholen, hecken Ottos Freunde mit einigen<br />
Verbündeten einen tollkühnen Plan aus.<br />
Ecke
Braugasthaus<br />
„Zum alten Fritz“<br />
und für alle Langschläfer gibt es am<br />
2. Januar 2011 Brunch bereits ab 9 Uhr!<br />
Unser Brunchangebot:<br />
Restaurant<br />
„Kontor“<br />
Eine große Auswahl kalter Speisen, viele frische und bunte Salate,<br />
verschiedene warme Gerichte, kalte und heiße Getränke...<br />
Zu Weihnachten....<br />
genießen Sie die Pommersche Gans<br />
im Ganzen serviert und am Tisch tranchiert<br />
und das alles für nur 14,50 €<br />
mit Rotkohl, Grünkohl, Schwenkkartoffeln<br />
und hausgemachten Klößen, vorweg Fritzbrot<br />
mit Gänseschmalz für nur 82,50 €<br />
Silvesterkater?<br />
Neujahrsbrunch ab 10 Uhr<br />
Pommersche Gans für 4 Personen!<br />
Bitte reservieren Sie rechtzeitig!<br />
Am Markt 12/13 · 17489 Greifswald · Tel. 0 38 34 - 57 83 0 · www.alter-fritz.de<br />
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