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informationen für die mitglieder des landesfachverbandes bayern

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Sensation? Särge aus Kunststoff und Pappe<br />

von Herrn Matthias Liebler (Ausschußvorsitzender Friedhof und Umwelt)<br />

In den vergangenen Wochen wurde<br />

mehrfach in den Me<strong>die</strong>n über sogenannte<br />

Sensationen in unserer Branche<br />

berichtet. Da preist ein Bestatter aus<br />

Würzburg Särge aus Pappe an und<br />

eine Firma aus Klingenberg/Main stellt<br />

auf der Erfindermesse IENA in Nürnberg<br />

den ersten Sarg aus Kunststoff vor. Beide<br />

Varianten werden als besonders<br />

umweltfreundlich definiert. Der Hersteller<br />

<strong>des</strong> Kunststoffsarges wirbt <strong>für</strong> sein<br />

Produkt gar damit, daß "umweltschädigende<br />

Sickerwässer gezielt aus den<br />

neuartigen Särgen abgesaugt und umweltfreundlich<br />

über <strong>die</strong> Klärwerke entsorgt<br />

werden können" und daß "in Wasserschutzzonen<br />

ein modifizierter Kunststoff<br />

eingesetzt wird, <strong>des</strong>sen Haltbarkeit<br />

durch <strong>die</strong> Friedhofsämter vorausbestimmt<br />

werden kann".<br />

Es scheint also nur noch eine Frage der<br />

Zeit zu sein, wann <strong>die</strong> ersten Angehörigen<br />

nach <strong>die</strong>sen "Sensationen" bei ihrem<br />

Bestatter nachfragen. Doch offensichtlich<br />

haben sich <strong>die</strong> Hersteller und<br />

Vertreiber der Kunststoff- und Pappsärge<br />

nicht um bestehende Gesetze und<br />

Verordnungen gekümmert, denn es ist<br />

Bun<strong>des</strong>juniorentreffen 1999 in Kassel<br />

eindeutig in den Bestattungsgesetzen<br />

und -verordnungen geregelt, daß zur<br />

Bestattung oder Kremation von Verstorbenen<br />

ausschließlich Särge aus Vollholz<br />

zugelassen sind. Nachzulesen ist <strong>die</strong>ses<br />

unter anderem im § 20, Abs. 1 der<br />

Bayerischen Bestattungsverordnung<br />

und im § 7 der 2. Bestattungsverordnung.<br />

Der Vorsitzende <strong>des</strong> Ausschusses Friedhof<br />

und Umwelt <strong>des</strong><br />

Bestatterverban<strong>des</strong> Bayern hat den<br />

Herstellern bzw. Vertreibern der Kunststoff-,<br />

bzw. Pappsärge in einem Schreiben<br />

<strong>die</strong>sen Sachverhalt klargestellt und<br />

deutlich gemacht, daß es zum Sarg<br />

aus Vollholz keine Alternative gibt. Holz<br />

ist ein immer nachwachsender Rohstoff<br />

und auch nach seiner Weiterverarbeitung<br />

bis zum Endprodukt ist es immer<br />

noch Holz. Mit der Bestattung von<br />

Holzsärgen wird ein natürlicher Kreislauf<br />

geschlossen. In dem Schreiben wurde<br />

auch unmißverständlich zum Ausdruck<br />

gebracht, daß <strong>die</strong> Materialien Pappe<br />

und Kunststoff <strong>für</strong> Särge wohl keine Zukunft<br />

haben werden.<br />

Vom 11. bis 14. November 1999 fand in Kassel das 28. Bun<strong>des</strong>juniorentreffen statt,<br />

<strong>für</strong> das <strong>die</strong> Juniorinnen und Junioren <strong>des</strong> Bestatterverban<strong>des</strong> Hessen verantwortlich<br />

zeichneten und ein umfangreiches Programm zusammengestellt hatten.<br />

Etwa 160 Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten<br />

Bun<strong>des</strong>gebiet, trafen sich am Donnerstag<br />

nachmittag im La Strada-Hotel in Kassel. Zunächst<br />

stand eine Podiumsdiskussion mit dem Deutschen<br />

Bestatterverband, der durch <strong>die</strong> Herren Dötenbier,<br />

Kühn, Michal und Bethke vertreten war, auf der Tagesordnung.<br />

Hier haben <strong>die</strong> Teilnehmer allerhand<br />

neue Informationen aus erster Hand erhalten und<br />

es wurden zahlreiche Themen, wie z. B. dem Funeralmaster,<br />

der DIN-Norm, dem Fachzeichen und Öffentlichkeitsarbeit<br />

diskutiert. Diese erstmals durch-<br />

Firma Feuerstein, Bebra<br />

geführte Diskussion soll künftig fester Bestandteil eines<br />

jeden Bun<strong>des</strong>juniorentreffens werden.<br />

Am Abend hatten sich <strong>die</strong> Teilnehmer an der Hotelbar<br />

viel zu erzählen und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Manche neuen Kontakte wurden geknüpft<br />

und man war froh, wieder einmal <strong>die</strong> bekannten<br />

Kollegen treffen zu können.<br />

Am nächsten Morgen stand <strong>die</strong> Besichtigung <strong>des</strong><br />

Sägewerkes der Firma Feuerstein in Bebra auf dem<br />

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