10.07.2015 Aufrufe

Keine einfache Zeit für die Kirche in Liechtenstein - Das ...

Keine einfache Zeit für die Kirche in Liechtenstein - Das ...

Keine einfache Zeit für die Kirche in Liechtenstein - Das ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seit dem 2. Vatikanischen Konzil wird von der katholischen <strong>Kirche</strong> e<strong>in</strong>eEntflechtung von <strong>Kirche</strong> und Staat angestrebt. Sie wurde <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> vielenStaaten durchgeführt, sodass wir mit unserer engen <strong>in</strong>stitutionellen Verknüpfungheute e<strong>in</strong>en Sonderfall darstellen, der so von der katholischen <strong>Kirche</strong> nicht mehrgewünscht ist.Ausserdem s<strong>in</strong>d wir auf staatlicher Seite bestrebt, dass <strong>die</strong> staatlichen Organenur jene Aufgaben wahrnehmen, <strong>die</strong> nicht andere besser wahrnehmen. Die enge<strong>in</strong>stitutionelle Verknüpfung zwischen Staat und katholischer <strong>Kirche</strong> hat auchimmer wieder zu Konflikten zwischen Politik und <strong>Kirche</strong> geführt. Dies hatjeweils unnötig Kapazitäten bei staatlichen Organen wie auch bei der <strong>Kirche</strong>gebunden, <strong>die</strong> man für <strong>die</strong> eigentlichen Aufgaben besser hätte e<strong>in</strong>setzen können.Besteht nicht <strong>die</strong> Gefahr, dass <strong>die</strong> <strong>Kirche</strong>n künftig machen können was siewollen, ohne dass der Staat irgendwie korrektiv E<strong>in</strong>fluss nehmen könnte?Grundsätzlich sollen <strong>die</strong> <strong>Kirche</strong>n machen können, was sie wollen, solange siesich an <strong>die</strong> Verfassung und <strong>die</strong> Gesetze halten. Würde der Staat darüber h<strong>in</strong>ause<strong>in</strong>en «korrektiven E<strong>in</strong>fluss» wahrnehmen wollen, würde er gegen <strong>die</strong>Religionsfreiheit verstossen.Die <strong>Kirche</strong>n s<strong>in</strong>d auch nicht irgendwelche abstrakten Institutionen, sondernbestehen aus ganz normalen Bürgern, deren Freiheit durch solche staatliche«korrektive E<strong>in</strong>flussnahmen » völlig unnötig beschnitten würde. In Zukunft sollder Staat nur noch korrigierend e<strong>in</strong>greifen, wenn Gefahr besteht, dass gegen <strong>die</strong>Verfassung oder Gesetze verstossen wird.Ist der vorliegende Vorschlag der richtige Weg?Der von der Regierung unlängst publizierte Vorschlag geht <strong>in</strong> <strong>die</strong> richtigeRichtung. Man könnte bei der Trennung oder Entflechtung zwar an e<strong>in</strong>igenStellen noch weitergehen, beispielsweise bei der F<strong>in</strong>anzierung oder <strong>in</strong>dem manüberhaupt nicht mehr <strong>die</strong> katholische <strong>Kirche</strong> und andereReligionsgeme<strong>in</strong>schaften <strong>in</strong> der Verfassung verankert.Wenn man aber von der engen heutigen Verflechtung ausgeht, ist der Vorschlage<strong>in</strong> guter Kompromiss, der traditionelle Elemente bewahrt, solange sie nichte<strong>in</strong>er nachhaltigen Lösung im Wege stehen.Wie soll es <strong>in</strong> der Frage der <strong>Kirche</strong>ngüter weitergehen?Bei den Kirchgütern sollten möglichst klare Besitzverhältnisse geschaffenwerden, <strong>die</strong> möglichst wenig Konfliktpotenzial haben.Um <strong>die</strong>s zu erreichen,sollten <strong>die</strong> Kirchgüter grundsätzlich nur e<strong>in</strong>en Eigentümer haben und <strong>die</strong>Nutzung der Kirchgüter sollte mit dem Eigentum übere<strong>in</strong>stimmen. Güter, <strong>die</strong>hauptsächlich von der <strong>Kirche</strong> gebraucht werden, wie <strong>die</strong> <strong>Kirche</strong>ngebäude undPfarrhäuser, sollten <strong>in</strong> den Besitz der <strong>Kirche</strong> übergehen und allfällige Güter, <strong>die</strong>hauptsächlich von der Geme<strong>in</strong>de gebraucht werden, <strong>in</strong> den Besitz der Geme<strong>in</strong>de.Wenn <strong>die</strong>s nicht geschieht, bleibt unnötiger Anlass zu Streitigkeiten zwischen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!