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Keine einfache Zeit für die Kirche in Liechtenstein - Das ...

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Eigentümer und Benutzer. Ausserdem wäre <strong>die</strong>s e<strong>in</strong>e Lösung, <strong>die</strong> alleReligionsgeme<strong>in</strong>schaften gleich behandelt. Würde man bei den <strong>Kirche</strong>ngüternanders entscheiden, dann müsste man konsequenterweise <strong>die</strong> evangelischen<strong>Kirche</strong>ngebäude verstaatlichen. Dies wäre der völlig verkehrte Weg.E<strong>in</strong> Knackpunkt dürfte auch <strong>die</strong> F<strong>in</strong>anzierung der <strong>Kirche</strong> se<strong>in</strong>. Geht derRegierungsvorschlag <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Frage <strong>in</strong> <strong>die</strong> richtige Richtung?Ja. Man könnte zwar bei der F<strong>in</strong>anzierung auch noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter gehenund – wie <strong>in</strong> der USA – auf e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung, <strong>die</strong> nur auf Spenden beruht,umstellen. Dies würde me<strong>in</strong>er Ansicht nach <strong>die</strong> klarste Entflechtung br<strong>in</strong>gen,aber wäre angesichts unserer bisherigen Tradition wohl e<strong>in</strong> zu radikaler Schritt.Daher f<strong>in</strong>de ich e<strong>in</strong>e Mandatssteuer, ähnlich wie sie sich <strong>in</strong> Italien und anderenStaaten bewährt hat, e<strong>in</strong>en guten Kompromiss. Sie gibt dem Steuerzahler mehrMitbestimmung.Anstatt dass der Staat wie heute e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en Teil se<strong>in</strong>er Steuer dentraditionellen Religionsgeme<strong>in</strong>schaften zuweist, kann bei der Mandatssteuerjeder selbst entscheiden, ob er e<strong>in</strong>en Teil se<strong>in</strong>er Steuer e<strong>in</strong>er anerkanntenReligionsgeme<strong>in</strong>schaft widmet oder lieber e<strong>in</strong>em anderen guten Zweck.Droht dem Erzbistum dadurch nicht e<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller Aderlass?Ne<strong>in</strong>. Die Erfahrung <strong>in</strong> anderen Staaten wie <strong>in</strong> Italien hat gezeigt, dass mehrSteuerzahler als erwartet ihre Steueranteile den Religionsgeme<strong>in</strong>schaftenwidmeten. Auch wenn sie nicht immer mit allem e<strong>in</strong>verstanden s<strong>in</strong>d, was <strong>die</strong>Geistlichen predigen, so denken sich offensichtlich viele, dass es letztendlichvielleicht doch besser se<strong>in</strong> könnte, wenn man <strong>die</strong> <strong>Kirche</strong> unterstützt.Bis wann soll <strong>die</strong> Entflechtung durchgeführt werden?Die Entflechtung sollte möglichst bald durchgeführt werden. Dies ist e<strong>in</strong> Thema,dass nun schon seit zehn Jahren diskutiert wird. E<strong>in</strong> Zuwarten wird ke<strong>in</strong>e neuenErkenntnisse br<strong>in</strong>gen. Ausserdem stehen wir bei den Geme<strong>in</strong>den am Anfange<strong>in</strong>er Mandatsperiode, wo das schwierige Thema der <strong>Kirche</strong>ngüter viel leichterdiskutiert werden kann als vor Wahlen.Wo sehen Sie das Erzbistum <strong>in</strong> zehn Jahren?Ich hoffe, dass wir e<strong>in</strong>e möglichst klare Entflechtung erreicht haben werden,dass das Erzbistum daraufh<strong>in</strong> mehr <strong>Zeit</strong> haben wird, sich auf se<strong>in</strong>e eigentlichenAufgaben zu konzentrieren, und dass es dabei zu unser aller Wohl erfolgreichse<strong>in</strong> wird.

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