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EINLEITUNG ZU "VERSUCH EINER FAMILIENGESCHICHTE ...

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August Hermann Lucanus gedient. In dieser alten Familiengeschichte,die ich leider selbst nicht besitze, sondern nur einmal kurze Zeitleihweise in der Hand hatte, konnte also die erst 1757 erfolgteGeburt meines Urgroßvaters nicht bekannt sein.In den nächsten Monaten trug ich alles zusammen, was ich überConrad Nicolaus Wilhelm Lucanus, meinen Urgroßvater, und seineNachkommen ermitteln konnte. So entstand ein Nachtrag zur Stammfolgedes Geschlechts Lucanus I, den ich 1913 in Bd. 25 des DGB, S. 317ff., veröffentlichte. Als ich während meines ersten Studiensemestersin Bonn (Sommer 1912) an diesem Nachtrag arbeitete, bin ich oft vonmeinen Bundesbrüdern geneckt und gehänselt worden, wie ich es auchschon vorher gewohnt war, in meiner Familie wegen meines"Ahnenfimmels" belacht zu werden.In diese Bonner Zeit fällt auch der Erwerb eines altenFamilienbildes, das den Salzuflener Urgroßvater mit seiner Frau undseinen fünf Kindern darstellt. Die Tante Emilie Hammacher in Bethelhatte mir davon erzählt und gesagt, daß ihre in Godesberg lebendeSchwester Auguste es in Verwahr habe. Als ich von Bonn aus dieseTante, ein 86 Jahre altes Fräulein, besuchte, hat sie es mir beim2Abschied geschenkt . Dieses Bild verdient wegen seiner Eigenart hiereine Beschreibung. Es stellt eine gemütlich eingerichtete Wohnstubedar, in der Urgroßvater und Urgroßmutter am Kaffeetisch sitzen, dieälteste Tochter mit einer Strickarbeit beschäftigt daneben sitzt,während die vier anderen Kinder mit allerlei Spielzeug in einemWinkel der Stube spielend dargestellt sind. Mein Großvater, dasjüngste und kleinste der Kinder, sitzt auf einer Fußbank und blastauf einer Trompete, während sein Bruder Heinrich W i l h e l mSiegfried, der Stammvater des Mittelsten (Ostpreußischen) Zweigs ausdem Kirchhainer Unterstamm, auf einem Steckenpferd reitet. DerUrgroßvater raucht eine lange weiße Tonpfeife. Die Figuren sindsämtlich nach Art von Schattenrissen aus schwarzem Glanzpapierausgeschnitten und auf den Hintergrund der in Wasserfarbenausgeführten Wände aufgeklebt. Auch die Einrichtungsgegenstände desRaums, Tisch, Stühle, das Kaffeegeschirr, eine Wanduhr, einVogelkäfig, die Gardinen der beiden Fenster usw. sind aus Papierausgeschnitten und aufgeklebt. Zwischen beiden Fenstern hängt einSpiegel, der durch ein wirkliches, eingeklebtes Spiegelglasdargestellt wird. Das Ganze hat in seiner Eigenart etwas sehrAnheimelndes. Und wenn das Bild auch als Kunstwerk wohl keinerlei

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