Dr. Roman Janssen - Schwaben-Kultur
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Der geologische Lehrpfad am<br />
Kirnberg bei Tübingen zeigt ein<br />
Profil des Keupers im südlichen<br />
Schönbuch. Auf dem Rundweg<br />
mit insgesamt 15 Schautafeln<br />
lassen sich die Gesteinsschichten<br />
des mittleren und<br />
oberen Keupers durchwandern.<br />
Am Ende der Tour hat man am<br />
Kirnberg zugleich einen<br />
lohnenden Aussichtspunkt<br />
erreicht.<br />
Königliches Jagen<br />
Die Königsjagdhütte auf dem<br />
Plateau des Steingart weist auf<br />
die Jagdtradition im Schönbuch<br />
hin. Auf das Wappentier, den<br />
Hirsch, veranstalteten die<br />
württembergischen Herzöge<br />
und Könige prunkvolle Jagden; in Massen wurde Rotwild<br />
erlegt. Mit der Revolution 1848 fiel das Jagdprivileg. König<br />
Wilhelm II. behielt jedoch den Schönbuch als Pachtrevier<br />
bis zu seinem Tode 1921. Als Kronprinz erbaute er 1888<br />
die Königsjagdhütte; das Blockhaus (Bild rechts) wurde<br />
trotz seiner Bescheidenheit gesellschaftlicher Mittelpunkt<br />
der Jagden im Schönbuch.<br />
Heute ist der Naturpark eines von fünf Rotwildgebieten in<br />
Baden-Württemberg. Seit 1959 leben die Hirsche in einem<br />
4.000 Hektar großen Gehege. In verschiedenen<br />
Unten: Der Gedenkstein, den Forstmeister Eisenbach<br />
für seinen zu Beginn des Ersten Weltkriegs<br />
gefallenen Sohn Hans errichten ließ.<br />
Rückl<br />
Th. Pfündel<br />
17<br />
Rotwild – Hirsch und Jungtier – im Schaugehege des<br />
Naturparks<br />
Schaugehegen sowie von einer geräumigen Kanzel aus kann<br />
man Rot- und Schwarzwild beobachten.<br />
Wer sich genauer über die Geschichte des Schönbuchs<br />
informieren möchte, kann sich im Schönbuchmuseum in<br />
Dettenhausen umsehen. Am Beispiel des Ortes wird<br />
aufgezeigt, in welchem Umfang der im Schönbuch<br />
gebrochene Stubensandstein die <strong>Kultur</strong>- und<br />
Sozialgeschichte des Dorfes und seiner Einwohnerschaft<br />
prägte, bevor der Niedergang des Steinhauergewerbes<br />
einsetzte. Ein weiterer Themenkreis der Ausstellung<br />
beleuchtet die wirtschaftliche Nutzung des Waldes und die<br />
Bedeutung des Schönbuchs als Jagdrevier der<br />
württembergischen Herrscher. (Ringstraße 3, 72135<br />
Dettenhausen, Tel. 07157/126-32, Fax 07157/126-15,<br />
gemeinde@dettenhausen.de, www.dettenhausen.de,<br />
Öffnungszeiten So u. Fei 14-18 Uhr und nach Vereinbarung).<br />
Das Informationszentrum des Naturparks Schönbuch ist im<br />
ehemaligen Schreibturm des Klosters Bebenhausen<br />
untergebracht (Naturpark Schönbuch, Im Schloss, 72074<br />
Tübingen-Bebenhausen, Tel. 07071/602-0).<br />
Der Schwäbische Albverein betreibt einen Aussichtsturm<br />
im Schönbuch: den Uhlbergturm bei Filderstadt-<br />
Plattenhardt (siehe Heft 6/2003).<br />
Literatur: Dieter Buck: Das große Buch vom Schönbuch, Natur, <strong>Kultur</strong>,<br />
Geschichte, Orte, Silberburg-Verlag, 2000; Ausflugsziel Schönbuch,<br />
Wandern, Radfahren, Entdecken, Silberburg-Verlag, 2001.<br />
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