Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
13<br />
Jahresbericht der <strong>Stiftung</strong> <strong>Eben</strong>-<strong>Ezer</strong> 2002<br />
In diesem Prozess waren uns die Menschen mit ihren konkreten Bedarfen, Wünschen,<br />
Interessen und zu erschließenden Perspektiven handlungsleitend. Ideologisch<br />
geführte Auseinandersetzungen, mit nicht selten finanziellen Aspekten im<br />
Hintergrund, sind hier wenig hilfreich. Es geht um Menschen mit ihrem Potenzial<br />
an Verselbständigung, aber auch mit ihrem unabweisbaren Bedarf an konkreter<br />
Hilfestellung bis hin zur umfassenden Pflege. Hier gilt es wertzuschätzen,<br />
was im Rahmen des Konzeptes „Leben in Vielfalt“ entwickelt wurde. Und auch<br />
in Zukunft müssen die Interessen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen<br />
im Mittelpunkt aller Planungen stehen. Nach unserem Erkenntnisstand<br />
sind die geschaffenen differenzierten Wohnbereiche für die betreuten Menschen<br />
mit Behinderungen, die in der <strong>Stiftung</strong> leben, auch im Hinblick auf integrative<br />
Aspekte und Entwicklung von gemeinschaftlichem Leben von hohem Wert. Das<br />
Wohnen in größeren, geschützten Lebenszusammenhängen mit den vielfältigen<br />
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sowie die schnelle Erreichbarkeit medizinischer<br />
und therapeutischer Institutionen ist für sehr viele Menschen in unserer<br />
<strong>Stiftung</strong> von ungleich höherem Wert als ein eher durch Isolation gekennzeichnetes<br />
Leben in einer „normalen“ Wohnsituation in einem eher kritischen und<br />
distanzgewohnten Umfeld. Die dezentralen Wohnbereiche in der Stadt oder in<br />
gewachsenen dörflichen Strukturen bieten einen sehr geeigneten Rahmen für<br />
Verselbständigung und Integration.<br />
2. Professionelle Gestaltung des Betreuungsprozesses<br />
Im Rahmen einer differenzierten Betreuungsplanung, unter Beteiligung der verschiedenen<br />
Fachschaften, haben wir die Lebenssituation jedes Bewohners gründlich<br />
analysiert und gemeinsam mit ihm (soweit möglich) Perspektiven abgesteckt.<br />
Die konkreten alltagsbezogenen Erkenntnisse für die Strukturierung der Tagesabläufe<br />
und die Fördergesichtspunkte wurden in eine Planungstafel überführt, die<br />
den Handlungsrahmen für die bewohnerbezogene Arbeit der Mitarbeiter abgibt.<br />
Die Lebensbegleitung hat sich durch die Einführung dieser Instrumente professionalisiert<br />
und ist deutlich zielgerichteter geworden.<br />
Flächendeckend wurden Betreuungsbedarfe überprüft und Standards festgeschrieben<br />
mit dem Ziel einer bewohnerorientierten, gesicherten, leistbaren Arbeit,<br />
durch die Entwicklungen initiiert und Perspektiven eröffnet werden. Damit<br />
die durch das Qualitätsmanagement-Team arbeitsintensiv aufbereitete Systematik<br />
nicht verflacht, wurde seitens der Leitung des Wohnbereiches für Erwachsene<br />
die neue Herangehensweise an die Praxis nochmals mit den Beteiligten in den<br />
Gruppen kommuniziert. Trotz mancher Enttäuschungen auf Seiten der Mitar-