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Geschäftsbericht 2010


Inhalt<br />

Lagebericht zum 31. Dezember 2010<br />

1 Rahmenbedingungen 05<br />

2 Wirtschaftsbericht 09<br />

3 Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 15<br />

4 Risikobericht 16<br />

5 Prognosebericht 26<br />

Jubilare 31<br />

Verabschiedung aus dem Berufsleben 31<br />

Dank des Vorstandes 33<br />

Bericht des Verwaltungsrates 35<br />

Jahresabschluss 37<br />

Anhang<br />

A Allgemeine Angaben 43<br />

B Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 43<br />

C Angaben und Erläuterungen zur Bilanz 46<br />

D Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 50<br />

E Sonstige Angaben 51<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 55<br />

Inhalt | 03


4<br />

zuhören, verstehen, handeln


Lagebericht<br />

zum 31. Dezember 2010<br />

1 Rahmenbedingungen<br />

1.1 Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> und betreibt grundsätzlich alle banküblichen Geschäfte soweit es das <strong>Sparkasse</strong>ngesetz<br />

von <strong>Baden</strong>-Württemberg, die aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen oder<br />

die Satzung der <strong>Sparkasse</strong> vorsehen. Träger der <strong>Sparkasse</strong> sind die Städte <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, <strong>Gaggenau</strong><br />

und Kuppenheim sowie die Gemeinde Bischweier. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen<br />

verfolgt die <strong>Sparkasse</strong> das Ziel, profilierte Finanzdienstleistungen für Wirtschaft, öffentliche Hand und<br />

die gesamte Bevölkerung bereitzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, unterhält die<br />

<strong>Sparkasse</strong> 27 Geschäftsstellen in ihrem Geschäftsgebiet.<br />

Organe der <strong>Sparkasse</strong> sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand. Der Verwaltungsrat<br />

bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der <strong>Sparkasse</strong>, erlässt Geschäftsanweisungen für<br />

den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht dessen Tätigkeit. Der Kreditausschuss beschließt<br />

über die Zustimmung der Gewährung von Krediten nach der Geschäftsanweisung und von<br />

Organkrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Der Vorstand leitet die <strong>Sparkasse</strong><br />

in eigener Verantwortung. Er vertritt die <strong>Sparkasse</strong> und führt ihre Geschäfte.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> ist als Mitglied im <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg dem Sicherungssystem der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation angeschlossen. Damit<br />

sind die Ansprüche unserer Kunden in voller Höhe sichergestellt.<br />

Lagebericht | 05


06<br />

1.2 Wirtschaftliches Umfeld<br />

1.2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Weltwirtschaft setzte ihre bereits 2009 begonnene Erholung im Jahre 2010 fort. Allerdings verlief<br />

die Erholung sehr inhomogen, mit großen Wachstumsunterschieden und in sehr verschiedenen<br />

Strukturen in den einzelnen Ländern. Am größten war die Wachstumsdynamik in den Schwellenlän-<br />

dern Lateinamerikas und vor allem Asiens. Die chinesische Wirtschaft zeigt sogar Anzeichen einer<br />

Überhitzung. In vielen Industrieländern verläuft die Erholung dagegen bisher sehr zaghaft.<br />

Im Euroraum leiden dagegen Irland, Portugal, Spanien und vor allem Griechenland in unterschied-<br />

licher Zusammensetzung und Gewichtung unter den Problemen hoher Staatsverschuldung, geringer<br />

Wettbewerbsfähigkeit, maroden Bankensystemen und geplatzten Immobilienblasen. Die an den<br />

Kapitalmärkten geforderten Risikoprämien für die Finanzierung dieser Länder sind 2010 deutlich<br />

gestiegen. Mit dem Aufspannen eines Rettungsschirms und der Entwicklung eines langfristigen<br />

Stützungsmechanismus haben die Krisenländer im Euroraum Solidarität erfahren. Auch die Europäische<br />

Zentralbank hat eingegriffen und für über 70 Mrd. Euro Staatsanleihen gekauft. Eine spürbare<br />

Eindämmung der Spreads für die Krisenländer ist letztlich aber nicht gelungen.<br />

Deutschland nimmt eine Sonderrolle in der gespaltenen Entwicklung der Weltwirtschaft ein. Gemes-<br />

sen an seinem Wachstum im abgelaufenen Jahr weist Deutschland sogar eine Dynamik auf, die<br />

durchaus mit dem Expansionstempo der Schwellenländer vergleichbar ist. Allerdings hatte es zuvor<br />

in der Rezession aufgrund seiner Exposition im Außenhandel einen großen Rückschlag hinnehmen<br />

müssen. Das Erholungstempo im Jahr 2010 ist in weiten Teilen schlicht einem korrigierenden Rückprall<br />

zuzuschreiben. Dennoch stellen die im Gesamtjahr 2010 gemäß des Statistischen Bundesamtes<br />

erreichten 3,6 % realwirtschaftlichen Wachstums eine beachtliche Leistung dar. Die Erholung ist<br />

schneller und kräftiger eingetreten als noch vor Jahresfrist erwartet.<br />

Der entscheidende Impuls für das Wachstum kam einmal mehr vom Export. Deutschlands Ausfuhrsortiment<br />

profitiert von seiner Ausrichtung auf Investitionsgüter. Diese sind gerade in den dynamisch<br />

wachsenden Schwellenländern gefragt. In der zweiten Jahreshälfte haben sich die Wachstumskräfte<br />

zusehends zur Binnenwirtschaft verschoben. Diese bestritt im Gesamtjahr bereits 2,5 Prozentpunkte<br />

des gesamten Wachstums von 3,6 %.<br />

Der seit einer ganzen Dekade praktisch stagnierende private Konsum konnte 2010 real um 0,5 %<br />

zulegen. Im Jahresverlauf zeigt sich sogar eine größere Dynamik.<br />

Eine Stütze der im Jahresverlauf gestiegenen Konsumfreudigkeit war mit Sicherheit der die Zuversicht<br />

der Verbraucher fördernde, gut laufende Arbeitsmarkt. Obwohl die Arbeitsmarktlage auch 2009 schon<br />

sehr robust war, wurde bis weit in das Jahr 2010 hinein die Erwartung gehandelt, dass noch ein „dickes<br />

Ende“ kommen mag. Aber dank der schnell und stark einsetzenden Erholung kam es dazu nicht.<br />

Gleichzeitig hat ein Strukturwandel stattgefunden. In der Industrie gingen 2009 und 2010 durchaus<br />

Arbeitsplätze verloren; dies konnte aber von der Expansion des Dienstleistungssektors überkompensiert<br />

werden. Mit 40,5 Millionen Erwerbstätigen waren 2010 so viele Menschen in der deutschen<br />

Wirtschaft tätig wie noch nie zuvor.


Die Verbraucherpreise sind 2010 in Deutschland um gut ein Prozent gestiegen. Einmal mehr lag die<br />

Inflationsrate hierzulande 2010 um rund einen halben Prozentpunkt unter dem Durchschnitt des<br />

Euroraums. Aus Sicht der EZB lag die Steigerung der Verbraucherpreise mit den 2010 erreichten<br />

Werten vordergründig auf Zielniveau von „unter, aber nahe bei 2 Prozent“. Dennoch ist die Geldpolitik<br />

alles andere als sorgenfrei. Im Nachgang zu Finanzkrise und Rezession ist die Situation immer<br />

noch labil. Der bereits angekündigte Ausstieg aus den geldpolitischen Sonderinstrumenten wurde<br />

deshalb nur teilweise vollzogen, in anderen Teilen aber nochmals verschoben.<br />

Der DAX beendete das Börsenjahr 2010 mit 6.914,19 Punkten und lag damit 16 % über dem Stand<br />

des Vorjahres. Der Euro wertete an den Devisenmärkten zum Dollar jedoch ab und kostete zum<br />

Jahresende 1,34 US-Dollar (Vorjahr: 1,43 USD).<br />

1.2.2 Regionale Rahmenbedingungen<br />

Die Spezialisierung der Wirtschaft <strong>Baden</strong>-Württembergs auf innovative, hochwertige Investitionsgüter<br />

inklusive der dazugehörigen Vorprodukte und Dienstleistungen, ihre weltweite Präsenz sowie<br />

ihre hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit haben entscheidend dazu beigetragen, dass die<br />

hiesigen Unternehmen in überdurchschnittlichem Maße von der Wiederbelebung des Welthandels<br />

profitieren konnten. Die Wirtschaft in der TechnologieRegion Karlsruhe, zu der das Geschäftsgebiet<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> zählt, zeigte sich damit in 2010 wieder deutlich erholt. Im<br />

Durchschnitt aller Branchen hat sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage weiter verbessert.<br />

Der erfreuliche Trend dürfte sich nach Ansicht der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten<br />

fortsetzen. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2011 der Industrie- und<br />

Handelskammer Karlsruhe.<br />

Trotz des generell erfreulichen Szenarios ist die Situation in den einzelnen Wirtschaftszweigen<br />

durchaus differenziert. Der gesamtwirtschaftliche Erholungsprozess wird in der TechnologieRegion<br />

Karlsruhe zum großen Teil von der Industrie und dem Dienstleistungssektor getragen. Auch im Großund<br />

Einzelhandel fällt die Beurteilung der derzeitigen Lage recht solide aus. Dagegen hat die regionale<br />

Bauwirtschaft den Anschluss an den konjunkturellen Aufschwung bisher noch nicht geschafft.<br />

Der Arbeitsmarkt in der TechnologieRegion Karlsruhe zeigt sich weiterhin robust. Die durchschnitt-<br />

liche Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Rastatt, in welchem das Geschäftsgebiet der<br />

<strong>Sparkasse</strong> liegt, sank von 4,9 % in 2009 auf 4,8 % im Jahr 2010. Die Quote der in der Region gemeldeten<br />

Erwerbslosen liegt damit weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 7,7 %.<br />

Aktuell steht die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> in ihrem Geschäftsgebiet 13 Konkurrenzinstituten<br />

gegenüber. Als führendes Kreditinstitut ist sie der wichtigste Dienstleistungspartner für<br />

mittelständische Unternehmen, Freiberufler, Kommunen und private Haushalte.<br />

Lagebericht | 07


08<br />

1.3 Entwicklungen in der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg (SVBW). Dieser ist zusam-<br />

men mit dem Land <strong>Baden</strong>-Württemberg und der Stadt Stuttgart Träger der Landesbank <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg (LBBW). Der SVBW hat sich zusammen mit den weiteren Trägern entsprechend seinem<br />

Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für<br />

die LBBW beteiligt und eine Rückgarantie zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg aus einer Risikoimmunisierung für die LBBW übernommen.<br />

Moody‘s erneuerte im März 2011 für die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe das Bank-Finanzkraftrating (BFSR)<br />

von C+, was einer Basiskreditrisikoeinschätzung (Baseline Credit Assessment, BCA) von A2 entspricht,<br />

sowie das Verbundrating (Corporate Family Rating, CFR) von Aa2. DBRS hat im April 2010 die Floor-<br />

Ratings für alle Mitglieder des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe bestätigt. Es bringt<br />

zum Ausdruck, dass die Bonität jedes Mitgliedes des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />

mindestens mit A (high) bewertet wird. Fitch erteilte im September 2010 den <strong>Sparkasse</strong>n, die<br />

zur <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe gehören, erstmals ein Floor-Rating in Höhe von A+.


2 Wirtschaftsbericht<br />

2.1 Geschäftsentwicklung<br />

2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen<br />

Bestand Veränderungen<br />

31.12.2010<br />

Mio. EUR 31.12.2009<br />

Mio. EUR<br />

2010<br />

Mio. EUR<br />

2010<br />

%<br />

2009<br />

%<br />

Geschäftsvolumen 1 1.901,7 1.949,7 - 48,0 - 2,5 - 0,2<br />

Bilanzsumme 1.860,5 1.907,1 - 46,6 - 2,4 - 0,1<br />

1 Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten<br />

Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 %, das Geschäftsvolumen ging<br />

im gleichen Zeitraum um 2,5 % zurück. Im Durchschnitt der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n<br />

wurde dagegen ein schwaches Wachstum im Geschäftsvolumen ermittelt, während sich die Bilanzsumme<br />

ebenfalls reduzierte.<br />

2.1.2 Aktivgeschäft (inkl. Eventualverbindlichkeiten)<br />

Kundenkreditvolumen<br />

darunter: Avalkredite<br />

Bestand Veränderungen<br />

31.12.2010<br />

Mio. EUR 31.12.2009<br />

Mio. EUR<br />

2010<br />

Mio. EUR<br />

2010<br />

%<br />

1.087,8<br />

41,2<br />

1.071,1<br />

42,6<br />

Forderungen an Kreditinstitute 209,6 384,4 - 174,8 - 45,5 - 9,5<br />

Wertpapiervermögen 510,1 395,4 114,7 29,0 - 3,3<br />

Kundenkreditvolumen<br />

Im Kundenkreditgeschäft konnte im Geschäftsjahr ein verhaltenes Wachstum erreicht werden, das<br />

leicht unter dem Verbandsdurchschnitt lag. Der Schwerpunkt dieses Wachstums lag bei den Unternehmenskrediten<br />

im langfristigen Bereich. Die Ausleihungen an Privatpersonen zeigten sich dagegen<br />

leicht rückläufig. Insgesamt wurden im Jahr 2010 an Unternehmer 84,3 Mio. EUR und an Privatpersonen<br />

74,4 Mio. EUR neu ausgeliehen.<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

Die Forderungen an Kreditinstitute wurden im Berichtsjahr deutlich um 174,8 Mio. EUR reduziert. Die<br />

Abnahme ist überwiegend auf die Umschichtung zu Gunsten der Wertpapieranlagen zurückzuführen.<br />

Wertpapiervermögen<br />

Die bereits im Jahr 2009 begonnene risikoreduzierende Umstrukturierung der Eigenanlagen wurde<br />

im Geschäftsjahr konsequent weiter fortgeführt. Das Wertpapiervermögen wurde dabei insbesondere<br />

16,8<br />

- 1,4<br />

1,6<br />

- 3,4<br />

Lagebericht | 09<br />

2009 %<br />

5,0<br />

- 3,0


10<br />

im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere mit guten bis sehr guten Bonitäten spürbar ausgeweitet<br />

und der Anteil an Anleihen von Emittenten aus wirtschaftsschwachen Staaten des Euro-Währungsraums<br />

reduziert. Das Wertpapiervermögen dient vor allem der Vermögensanlage sowie der Liquiditätsreserve.<br />

Ein Teil des Wertpapierbestandes ist in Spezialfonds ausgelagert.<br />

Beteiligungen<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> betreibt eine zurückhaltende Beteiligungspolitik. Dementsprechend werden Beteiligungen<br />

weitgehend nur mit Unternehmen der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe eingegangen. Daneben<br />

dienen Tochtergesellschaften der strategischen Positionierung der <strong>Sparkasse</strong> in verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern.<br />

Per Jahresende 2010 betrug der unter Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

ausgewiesene Anteilsbesitz 28,6 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich keine bedeuten-<br />

den Veränderungen.<br />

2.1.3 Passivgeschäft<br />

Mittelaufkommen von Kunden<br />

darunter:<br />

Mittelaufkommen von Kunden<br />

Nach dem erfreulichen Wachstum in den vergangenen beiden Jahren war im Geschäftjahr bei den<br />

Kundeneinlagen, entgegen der Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong>n in unserem Verbandsgebiet, ein<br />

moderater Rückgang zu verzeichnen. Dieser vollzog sich fast ausschließlich im gewerblichen Be-<br />

reich, während die Einlagen der Privatkunden nahezu konstant blieben. Insgesamt präferierten<br />

unsere Kunden nach wie vor aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus variable Anlagen bzw.<br />

Anlagen mit kurzen Zinsbindungsfristen. Wir konnten unseren Kunden jedoch mit dem neu einge-<br />

führten Anlageprodukt S-Komfortsparen eine interessante Anlagealternative anbieten, die in<br />

erfreulichem Umfang genutzt wurde. Dementsprechend war bei den Spareinlagen ein spürbarer<br />

Anstieg um 15,4 % zu verzeichnen.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Bestand Veränderungen<br />

31.12.2010<br />

Mio. EUR 31.12.2009<br />

Mio. EUR<br />

2010<br />

Mio. EUR<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dienen überwiegend der Refinanzierung des<br />

langfristigen Kreditgeschäftes und haben sich im Jahr 2010 leicht erhöht. Durch die vermehrte<br />

Inanspruchnahme kurzfristiger Refinanzierungsmöglichkeiten ergab sich eine Verschiebung von<br />

den Verbindlichkeiten „mit vereinbarter Laufzeit“ hin zu den „täglich fälligen“ Verbindlichkeiten.<br />

2010 %<br />

2009 %<br />

1.262,7 1.315,9 -53,2 -4,0 5,0<br />

Spareinlagen 430,4 373,0 57,4 15,4 9,9<br />

Eigenemissionen 112,3 152,5 - 40,2 - 26,4 - 25,0<br />

Termingelder 54,3 92,6 - 38,3 - 41,4 - 58,5<br />

Sichteinlagen 634,9 665,9 - 31,0 -4,7 47,2<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 474,2 467,4 6,8 1,5 - 12,4


2.1.4 Dienstleistungen<br />

Im Dienstleistungsgeschäft konnte das gute Vorjahresergebnis mit einem Provisionsüberschuss von<br />

8,9 Mio. EUR erneut erreicht werden. Es liegt damit im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme<br />

weiterhin deutlich über dem Vergleichswert der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />

Die sehr positive Börsenentwicklung, insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres 2010, verstärkte<br />

wieder das Interesse unserer Kunden an der Geldanlage in Aktien und Investmentfonds. Im Gegenzug<br />

führte jedoch das anhaltend niedrige Zinsniveau zu einer nachlassenden Nachfrage nach festverzins-<br />

lichen Wertpapieren. Die Wertpapierumsätze (Summe aus Käufen und Verkäufen) gingen dement-<br />

sprechend im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 % auf 138,3 Mio. EUR zurück.<br />

Ein erfreuliches Ergebnis konnte bei der Vermittlung von Immobilien erreicht werden. Während die<br />

Anzahl der durch unsere Tochtergesellschaft S-Immo + Finanz vermittelten Objekte nahezu konstant<br />

war, konnten über unsere Immobilienabteilung deutlich mehr Wohnimmobilien vermittelt werden.<br />

Das Provisionsergebnis insgesamt lag damit leicht über dem Vorjahreswert. Zwar konnte der Gesamtwert<br />

der vermittelten Objekte aus dem Jahr 2009 nicht ganz erreicht werden, dennoch lag das Vermittlungsergebnis<br />

über dem Durchschnitt der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />

Im Kooperationsgeschäft mit unserem Verbundpartner SV <strong>Sparkasse</strong>nVersicherung konnte erneut<br />

ein gutes Vermittlungsergebnis erzielt werden. So stieg die Anzahl der abgeschlossenen Lebens- bzw.<br />

Rentenversicherungen um 12,5 %, die Beitragssumme erhöhte sich dabei sogar um 34,1 %. Auch<br />

im Bereich der weiteren Versicherungssparten (z. B. Sach-, Haftpflicht-, Unfall-, Rechtsschutz- und<br />

Kfz-Versicherungen) war ein Zuwachs von 12,4 % bei der Beitragssumme zu verzeichnen.<br />

Bei der Vermittlung von Bausparverträgen für die Landesbausparkasse <strong>Baden</strong>-Württemberg konnte<br />

nahezu das Vorjahresergebnis erreicht werden. Sowohl die Anzahl der vermittelten Bausparverträge<br />

als auch die durchschnittliche Bausparsumme haben sich nur leicht um 2,3 % bzw. 1,5 % verringert.<br />

Das Provisionsergebnis aus dem Giro- und Zahlungsverkehr lag auf Vorjahresniveau.<br />

2.1.5 Derivate<br />

Im derivativen Geschäftsfeld nutzt die <strong>Sparkasse</strong> Produkte wie Swaps, Caps, strukturierte Produkte,<br />

Devisentermingeschäfte und Futures. Sie dienen einerseits den Zinssicherungswünschen der Kunden<br />

im langfristigen Kreditgeschäft, andererseits sichert die <strong>Sparkasse</strong> damit überwiegend offene Posi-<br />

tionen im Eigengeschäft gegen Zinsänderungs- und Kursrisiken ab. Wir verweisen hinsichtlich der<br />

zum Jahresende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang.<br />

2.1.6 Eigenhandel<br />

Handelsbuchgeschäfte werden nur in geringem Umfang getätigt.<br />

Lagebericht | 11


12<br />

2.2 Vermögenslage<br />

in %<br />

des Geschäftsvolumens<br />

31.12.2010<br />

Mio. EUR 31.12.2009<br />

Mio. EUR 31.12.2010 % 31.12.2009 %<br />

Kundenkreditvolumen 1.087,8 1.071,1 57,2 54,9<br />

Forderungen an Kreditinstitute 209,6 384,4 11,0 19,7<br />

Wertpapiervermögen 510,1 395,4 26,8 20,3<br />

Handelsbestand 1,4 0,0 0,1 0,0<br />

Anlagevermögen 53,7 55,8 2,8 2,9<br />

Sonstige Vermögenswerte 39,1 43,1 2,1 2,2<br />

Mittelaufkommen von Kunden 1.262,7 1.315,9 66,4 67,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 474,2 467,4 24,9 24,0<br />

Sonstige Passivposten<br />

(einschl. Eventualverbindlichkeiten und Rückstellungen)<br />

92,4 93,7 4,9 4,8<br />

Eigene Mittel 72,3 72,7 3,8 3,7<br />

Das Kundenkreditvolumen hat sich im Verhältnis zum Geschäftsvolumen im Vorjahresvergleich<br />

weiter erhöht und liegt nun geringfügig über dem Verbandsvergleichswert. Es stellt mit 57,2 % die<br />

Hauptposition auf der Aktivseite dar. Durch die bereits beschriebene Umstrukturierung der Eigenanlagen<br />

haben sich die Strukturanteile der Forderungen an Kreditinstitute sowie des Wertpapiervermögens<br />

dem Durchschnittswert der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n angeglichen. Auf der Passivseite<br />

dominieren mit einem Volumenanteil von 66,4 % die im Verbandsvergleich überdurchschnittlich<br />

ausgeprägten Mittelaufkommen von Kunden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen<br />

mit einem leicht auf 24,9 % gestiegenen Anteil weiterhin unter dem Verbandsvergleichswert.<br />

Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird<br />

sich die Sicherheitsrücklage auf 70,8 Mio. EUR belaufen – dies entspricht einem Plus von 0,8 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über umfangreiche ergänzende<br />

Eigenkapitalbestandteile. Die Gesamtkennziffer nach § 2 Abs. 6 SolvV überschreitet zum<br />

31. Dezember 2010 mit 15,5 % (Vorjahr 13,2 %) deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von<br />

8 %. Im Jahresverlauf wies die Eigenkapitalausstattung zu den Quartalsstichtagen eine Bandbreite<br />

von 13,9 % bis 15,6 % auf. Diese gute Eigenkapitalbasis bildet die Grundlage für eine nachhaltige<br />

Geschäftsentwicklung zur Erreichung der Geschäftsziele der <strong>Sparkasse</strong>.<br />

In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere dem Wertpapierbestand, sind stille Reserven enthalten.<br />

Außerdem hat die <strong>Sparkasse</strong> gemäß § 340f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des<br />

Geschäftszweigs der Kreditinstitute zusätzlich Vorsorge getroffen. Weiterhin ist der Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken nach § 340g HGB zum Ende des Geschäftsjahres mit 24,5 Mio. EUR dotiert.<br />

Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden mittelbaren Pensionsverpflichtungen, die sich aus<br />

der Zusatzversorgung der Beschäftigten ergeben, verweisen wir auf die Darstellung im Anhang.<br />

2.3 Finanzlage<br />

Als wesentliches Instrumentarium zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft setzten wir kurzund<br />

mittelfristige Finanzpläne ein, die – nach Monaten gestaffelt – die fälligen Geldanlagen und<br />

-aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kunden-


geschäfts enthalten. Die Plandaten werden ggf. in einem weiteren Schritt um Erfahrungs- und Ziel-<br />

werte ergänzt. Die tatsächliche Entwicklung wird durch den Bereich Betriebswirtschaft überwacht.<br />

Größere Planabweichungen werden in monatlichen Soll-Ist-Vergleichen analysiert und zusammen<br />

mit neueren Erkenntnissen und Informationen in den turnusmäßig zu erstellenden Finanzplänen<br />

(Planungshorizont 12 Monate) entsprechend berücksichtigt.<br />

Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen<br />

Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei<br />

der Deutschen Bundesbank und der Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg wurden teilweise in Anspruch<br />

genommen. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der<br />

zuständigen Zentralbank unterhalten. Zum Jahresende errechnete sich eine nach der Liquiditätsverordnung<br />

berechnete Liquiditätskennzahl (Untergrenze 1,00) von 1,84 (Vorjahr 1,73), so dass die<br />

Liquidität wie auch im gesamten Geschäftsjahr 2010 als ausreichend anzusehen ist. Die Anforderungen<br />

der Liquiditätsverordnung wurden in 2010 jederzeit deutlich überschritten. Die Liquiditätskennzahl<br />

lag in 2010 zwischen Werten von 1,84 und 2,58.<br />

Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden<br />

Beobachtungskennzahlen deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin.<br />

2.4 Ertragslage<br />

Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

2010<br />

Mio. EUR<br />

in %<br />

der DBS 1<br />

2009<br />

Mio. EUR<br />

in %<br />

der DBS 1<br />

Zinsüberschuss (inklusive GuV-Position 3 und 4) 34,4 1,85 34,4 1,85<br />

Provisionsüberschuss 8,9 0,48 8,9 0,48<br />

Verwaltungsaufwand - 27,8 - 1,50 - 30,6 - 1,64<br />

Personalaufwand - 19,4 - 1,04 - 20,8 - 1,12<br />

Sachaufwand - 8,4 - 0,45 - 9,8 - 0,53<br />

Nettoergebnis des Handelsbestands 0,0 0,00 0,2 0,01<br />

Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen - 0,8 - 0,04 2,4 0,13<br />

Ergebnis vor Bewertung 14,7 0,79 15,3 0,82<br />

Bewertungsergebnis - 11,0 - 0,59 - 11,5 - 0,62<br />

Ergebnis nach Bewertung 3,6 0,20 3,8 0,20<br />

Außerordentliches Ergebnis - 0,4 - 0,02 0,0 0,00<br />

Steuern - 2,7 - 0,15 - 2,5 - 0,13<br />

Jahresüberschuss 0,5 0,03 1,3 0,07<br />

1 DBS = Summe der monatlichen Bilanzsummen dividiert durch 12<br />

Im Geschäftsjahr reduzierten sich die Zinserträge überwiegend aufgrund der Abnahme der Forderungen<br />

an Kreditinstitute in Verbindung mit der im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunkenen durchschnittlichen<br />

Verzinsung. Bei den Zinsaufwendungen hingegen führte das im Vergleich zum Jahr 2009<br />

nochmals gesunkene Zinsniveau und die anhaltende Neigung unserer Kunden zu kurzfristigen<br />

Geldanlagen zu einer weiteren Entlastung. Der Zinsüberschuss, der unverändert die bedeutendste<br />

Ertragsquelle unseres Geschäftes darstellt, liegt damit im Ergebnis auf Vorjahresniveau.<br />

Das gute Vorjahresergebnis im Provisionsüberschuss konnte auch im Geschäftsjahr wieder erreicht<br />

werden. Wesentlich dazu beigetragen haben die Provisions- und Gebührenerträge aus dem Giro-<br />

verkehr, dem Wertpapiergeschäft sowie aus der Vermittlung von Produkten für unsere Verbundpartner.<br />

Lagebericht | 13


14<br />

Die Verwaltungsaufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert. Im Bereich<br />

des Sachaufwands ist der Rückgang überwiegend auf die fusionsbedingten Einmalkosten im Jahr<br />

2009 zurückzuführen, während sich im Personalaufwand bereits erste Synergieeffekte aus der<br />

Fusion bemerkbar machen.<br />

Der Rückgang bei den sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen resultiert aus Veränderungen<br />

im Rahmen der Umstrukturierung der Eigenanlagen aus dem Vorjahr.<br />

Zusammengefasst ergibt sich ein Ergebnis vor Bewertung, das mit 14,7 Mio. EUR leicht unter dem<br />

Wert des Vorjahres liegt. Das Bewertungsergebnis fiel im Vorjahresvergleich günstiger aus, wenngleich<br />

im Wertpapiergeschäft (einschließlich kapitalgarantierter Schuldscheine) höhere Bewertungsmaßnahmen<br />

notwendig waren. Nach Vornahme der Bewertungsmaßnahmen weisen wir ein im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 0,2 Mio. EUR geringeres Ergebnis nach Bewertung aus. Der Jahresüberschuss<br />

liegt unter dem Vorjahreswert.<br />

Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sog.<br />

„Betriebsvergleich“ der <strong>Sparkasse</strong>norganisation ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse<br />

des Ergebnisses unserer <strong>Sparkasse</strong> in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt. In das danach<br />

errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs-<br />

und Handelsgeschäften ein. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses ergibt<br />

sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und<br />

der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss.<br />

Das Betriebsergebnis vor Bewertung unserer <strong>Sparkasse</strong> liegt deutlich unter dem Durchschnitt der<br />

baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung, jedoch hat sich der Abstand im<br />

Vergleich zum Vorjahr verringert. Auch das Betriebsergebnis nach Bewertung fällt aufgrund der<br />

notwendigen Bewertungsmaßnahmen deutlich unterdurchschnittlich aus.<br />

2.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />

Mitarbeiter<br />

Zum Jahresende beschäftigte die <strong>Sparkasse</strong> insgesamt 384 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

(Vorjahr 383), davon 265 Vollzeitbeschäftigte, 96 Teilzeitbeschäftigte und 23 Auszubildende.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> leistet als Ausbildungsbetrieb traditionell einen wichtigen Beitrag, jungen Menschen<br />

in der Region den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Die Ausbildung Jugendlicher hat in<br />

der <strong>Sparkasse</strong> einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2010 wurden 8 Auszubildende neu eingestellt,<br />

während 6 Auszubildende erfolgreich ihre Ausbildung beendeten. Die Quote der Auszubildenden<br />

betrug 6,0 % (Vorjahr 5,7 %) gemessen am gesamten Personalbestand.<br />

Mit Blick auf die ständig wachsenden Anforderungen des Bankgeschäftes bildet die gezielte Förderung,<br />

Weiterbildung und Höherqualifizierung der Beschäftigten einen Schwerpunkt unserer Personalpolitik.<br />

Daher nutzen wir im Rahmen der Aus- und Weiterbildung neben internen Schulungsveranstaltungen<br />

das umfassende Leistungsangebot der <strong>Sparkasse</strong>nakademie <strong>Baden</strong>-Württemberg, des Lehrinstituts<br />

sowie der Hochschule der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe in Bonn.


Kundenbeziehungen<br />

Als vertrieblich erfolgreich positioniertes Institut sehen wir einen wesentlichen Ansatzpunkt in der<br />

kundenorientierten und ganzheitlichen Ausrichtung unserer Beratungs- und Dienstleistungen. Wir<br />

stellen das Interesse der Kunden – im privaten wie auch im unternehmerischen Bereich – in den<br />

Vordergrund und orientieren unsere internen Maßstäbe konsequent an den Bedürfnissen, Erwartungen<br />

und Wünschen unserer Kunden. Daher ist Nähe ein zentrales Element unseres Selbstverständnisses.<br />

Diese Beziehung zu unseren Kunden findet ihren besonderen Ausdruck durch die verlässliche Ausrichtung<br />

auf die heimische Region. Im gesamten Geschäftsgebiet stehen wir in enger Partnerschaft<br />

zu den ansässigen mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben. Unsere Geschäftsstellen<br />

bilden dabei ein flächendeckendes Filialnetz.<br />

Sichtbares Zeichen unserer kundenorientierten und ganzheitlichen Beratung ist die Auszeichnung<br />

als beste Bank in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> im Rahmen des FocusMoney City-Contest 2010.<br />

Soziale Verantwortung<br />

Die Übernahme sozialer Verantwortung durch Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements, Beiträge<br />

für sozial Schwächere und gemeinwohlorientierte Ausrichtung betrachten wir als einen der Eckpfeiler<br />

unserer Unternehmenskultur. Mit der Durchführung eigener Veranstaltungen wie Konzerten,<br />

Kunstausstellungen und Vorträgen werden wir unserer gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht. Aus<br />

dem gleichen Anlass fördern wir kommunale, soziale und kirchliche Einrichtungen und Vereine sowie<br />

viele gemeinnützige Projekte mit Sach- und Geldspenden, durch Sponsoring und durch die Unterstützung<br />

im Rahmen unserer <strong>Sparkasse</strong>nstiftung <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong>. Im Jahr 2010 haben wir hierfür<br />

Spenden und Unterstützungsleistungen mit einem Gesamtvolumen von 505 TEUR bereitgestellt.<br />

2.6 Gesamtaussage und Beurteilung<br />

Die geschäftliche Entwicklung und die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage entsprach weitgehend<br />

unseren Erwartungen. Vor dem Hintergrund der bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Ertragslage im Vergleich zu den baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung<br />

kann das Geschäftsjahr 2010 insgesamt als zufriedenstellend bezeichnet werden. Im Kundenkreditgeschäft<br />

war wie prognostiziert ein unter dem Vorjahreswert liegendes, verhaltenes Wachstum zu<br />

verzeichnen, während sich die Kundeneinlagen erwartungsgemäß leicht rückläufig entwickelten. Auch<br />

im Provisionsüberschuss sowie dem ordentlichen Aufwand konnte das erwartete Ergebnis erzielt<br />

werden. Positiver als zunächst angenommen hat sich dagegen der Zinsüberschuss entwickelt. Im<br />

Ergebnis führte dies zu einem Betriebsergebnis vor Bewertung, das leicht über unseren Erwartungen<br />

lag. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft fiel erneut geringer aus als erwartet, während im Wertpapiergeschäft<br />

höhere Bewertungsmaßnahmen notwendig waren.<br />

3 Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss<br />

des Geschäftsjahres<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.<br />

Lagebericht | 15


16<br />

4 Risikobericht<br />

Da die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken unter Be-<br />

rücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals Kernfunktionen von<br />

Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der Unternehmenssteuerung von der Geschäftsleitung<br />

der <strong>Sparkasse</strong> ein Risikomanagement installiert, das der Identifizierung, Beurteilung, Steuerung,<br />

Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsinformationen<br />

dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsentscheidungen. Klare Aufgabenteilung<br />

und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten Geschäftsbereichen der <strong>Sparkasse</strong> ermöglichen<br />

eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen<br />

kontinuierlich sich verändernden Rahmenbedingungen zu begegnen, passen wir unsere Strategien,<br />

Konzepte, Verfahren, Instrumente und aufbau- und ablauforganisatorische Regelungen stetig an. Die<br />

<strong>Sparkasse</strong> hält bezüglich ihrer gesetzten Strategien und implementierten Prozesse die Mindestanforderungen<br />

an das Risikomanagement (MaRisk) ein.<br />

Aufgrund der von uns getätigten Geschäfte stufen wir als wesentliche Risiken für unser Haus die<br />

Adressenausfallrisiken (incl. Beteiligungsrisiken), insbesondere im Kundenkreditgeschäft, Marktpreisrisiken,<br />

hier vor allem das Zinsänderungsrisiko und die Kursrisiken im Wertpapiergeschäft, die Liquiditätsrisiken<br />

sowie die operationellen Risiken ein.<br />

Die im Rahmen der 2. MaRisk-Novelle vom 14. August 2009 geforderten Stresstests werden durch die<br />

Abteilung Betriebswirtschaft in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen im Rahmen des vierteljährlichen<br />

Risikoberichtes durchgeführt. Neben den Regelungen für die Stresstests sind auch Festlegungen<br />

über die angemessene Berücksichtigung und Steuerung von Risikokonzentrationen, die<br />

Berichterstattung an das Aufsichtsorgan sowie die Gestaltung des Anreiz- und Vergütungssystems<br />

getroffen. Die Anforderungen der MaRisk-Novelle an die Strategie sind in der Geschäfts- und Risikostrategie<br />

angemessen berücksichtigt.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> hat sowohl für die im Sinne der MaRisk als wesentlich definierten Risiken (Adressenausfallrisiken,<br />

Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken) als auch für die Beteiligungsund<br />

Ertragsrisiken die Risikofaktoren identifiziert und für die jeweiligen Stressszenarien geeignete<br />

Parameter zur Quantifizierung der Risiken bestimmt. Stressszenarien sind für die einzelnen Risikoarten:<br />

Adressenausfallrisiken<br />

• erhöhte Ausfallraten in den einzelnen Bonitätsklassen<br />

• Verschlechterung der Verwertungsquoten der Sicherheiten<br />

• Verschlechterung der Ratingeinstufungen bei Kreditnehmern<br />

(insbesondere Wertpapieremittenten und Kreditinstitute)<br />

Marktpreisrisiken<br />

• Bewertungsansatz von Kursen für die einzelnen Assetklassen auf Basis historischer<br />

Zeitreihen bei einer auf 63 Tagen verlängerten Haltedauer<br />

• Vergleichende Heranziehung alternativer Kurse geeigneter Referenzportfolios


• Verschiebung von Zinsstrukturkurven an geeigneten Stützstellen entsprechend unserer<br />

Portfoliostruktur<br />

Liquiditätsrisiken<br />

• Simulation von Liquiditätszu- und -abflüssen, die sich entsprechend unserer aktuellen Liquidi-<br />

tätsstruktur belastend auswirken<br />

Operationelle Risiken<br />

• Modifikation der in unserer Risikolandkarte festgehaltenen Schadensszenarien, in dem die<br />

mögliche Schadenshöhe bzw. die Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht oder der Eintritt mehrerer<br />

Szenarien gleichzeitig kumuliert wird.<br />

Für die Risiken unserer Beteiligungen wurden fiktiv Bewertungserfordernisse bzw. Ertragsausfälle<br />

unterstellt.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> hat ihre bedeutenden Ertragsquellen und mögliche zukünftige Belastungsfaktoren,<br />

die zu einer bemerkenswerten Belastung des Betriebsergebnisses führen können, analysiert und<br />

berücksichtigt diese in unseren Stressszenarien.<br />

Über die Auswirkungen der ermittelten Stresstests wird regelmäßig im Rahmen des vierteljährlichen<br />

Risikoberichtes berichtet. Aus den im Jahr 2010 durchgeführten Stresstests konnte abgeleitet werden,<br />

dass die <strong>Sparkasse</strong> aufgrund ihrer Risikotragfähigkeit auch den kumulativen Eintritt mehrerer oder<br />

aller wesentlichen Stress-Risiken ohne Bestandsgefährdung verkraftet.<br />

Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong><br />

Die <strong>Sparkasse</strong> unterscheidet zwischen operativem und strategischem Risikomanagement. Das<br />

operative Risikomanagement ist die Umsetzung der vom Vorstand vorgegebenen Risikostrategie<br />

durch Übernahme oder Reduzierung von Risiken in den dezentralen risikotragenden<br />

Geschäftsbereichen. Das strategische Risikomanagement beinhaltet die Vorgabe risikopolitischer<br />

Leitlinien und die Koordination und Unterstützung des operativen Risikomanagements durch<br />

übergeordnete Ausschüsse.<br />

Der Vorstand legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung die wesentlichen strategischen und<br />

methodischen Ausrichtungen fest und bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung zur Verfügung<br />

stehenden Risikodeckungspotenzials sowie dessen Verteilung auf die Teillimite für die einzelnen<br />

Risikoarten. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird dann dezentral durch die Managementeinheiten<br />

in den verschiedenen Geschäftsbereichen wahrgenommen.<br />

Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt in den kundenverantwortlichen Kreditbereichen<br />

sowie im Treasury. Die Kreditentscheidungen erfolgen im Rahmen festgelegter Limite und<br />

zugeordneter Kreditkompetenzen. Das von der Finanzaufsicht im Rahmen der Mindestanforderungen<br />

für das Risikomanagement (MaRisk) geforderte Zwei-Voten-Verfahren ist Bestandteil der<br />

Entscheidungsprozesse.<br />

Der Geschäftsbereich Treasury steuert im Rahmen seiner Kompetenzen die Marktpreisrisiken mittels<br />

Entscheidungen auf Basis der vom Vorstand festgelegten Anlagestrategien im Rahmen von<br />

Limitvorgaben. Darüber hinaus steuert er auch die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften<br />

und die Liquiditätsrisiken.<br />

Lagebericht | 17


18<br />

Die Abteilung Betriebswirtschaft koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operationellen Risiken,<br />

überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht die Entwicklung der Risiken<br />

auf Basis der Risikolandkarte, der Schadenfallsdatenbank und der Hinweise der Internen Revision.<br />

Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können, werden die<br />

Voraussetzungen für die Einführung im Rahmen eines „New-Product-Processes“ analysiert und<br />

bewertet. Bei Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine Testphase unter<br />

Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt. Erst bei erfolgreichem Test und<br />

Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente beginnt nach Entscheidung durch den<br />

Vorstand der laufende Handel.<br />

Das zentrale Risikocontrolling hat als aufbau- und ablauforganisatorisch von den geschäftsverantwortlichen<br />

Bereichen unabhängige Organisationseinheit die Funktion, die Adressenausfall-,<br />

Marktpreis-, Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu<br />

überwachen und darüber zu berichten. Dem Risikocontrolling obliegt die Methodenauswahl und die<br />

Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren. Zusätzlich verantwortet<br />

das Risikocontrolling die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die<br />

Erstellung der Risikotragfähigkeitsberechnung und die Ableitung und die Überwachung von<br />

Risikolimiten.<br />

Die Interne Revision unterstützt als prozessunabhängige Stelle in ihrer Überwachungsfunktion den<br />

Vorstand und die anderen Führungsebenen der <strong>Sparkasse</strong>. Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter<br />

Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wird. Er bildet die Grundlage, auf der die Interne Revision<br />

grundsätzlich alle Betriebs- und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Darunter zählen auch die<br />

Prüfung des Risikomanagements sowie die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus<br />

liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicherheit,<br />

Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur<br />

Einhaltung definierter Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der<br />

Risikomanagementprozesse. Wesentliche Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanzbzw.<br />

Ertragslage haben sich im Geschäftsjahr 2010 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision<br />

bezüglich Verbesserungen werden umgesetzt.<br />

Phasen des Risikomanagementprozesses<br />

Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse und<br />

Quantifizierung der bestehenden Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie operationellen<br />

Risiken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess. Zuerst sollen im<br />

Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden,<br />

um davon ausgehend eine Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die<br />

bei neuen Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in das<br />

bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen werden im Rahmen<br />

der Risikoidentifizierung berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist, mit einer dem Risiko angemessenen<br />

Methode das Risiko zu messen und zu bewerten. Dabei werden für die einbezogenen<br />

wesentlichen Risiken angemessene Szenariobetrachtungen (Real-Case sowie Stresstests) durchgeführt.<br />

Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf abzielen,<br />

Risiken einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen. Die letzte Phase<br />

des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten Limite und das Reporting der<br />

Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse an den Vorstand und die zuständigen Geschäftsbereiche<br />

durch das Risikocontrolling. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung über die wesentlichen


Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-Berichterstattung. Darüber hinaus<br />

werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die Güte der verwendeten Daten bzw.<br />

Ergebnisse kontrolliert sowie validiert.<br />

Risikotragfähigkeit<br />

Im Rahmen der vierteljährlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsanalyse stellt die <strong>Sparkasse</strong><br />

ihr Risikodeckungspotenzial den eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten<br />

Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit<br />

durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit<br />

gegeben ist. Die <strong>Sparkasse</strong> setzt ein auf periodischer Sichtweise basierendes Risikotragfähigkeitskonzept<br />

ein. Ausgehend vom maximalen periodischen Risikodeckungspotenzial werden Abzugspositionen<br />

angesetzt, die die nicht hinreichend genau quantifizierbaren wesentlichen Risiken<br />

(operationelle Risiken) abdecken, das durchschnittliche Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft aus<br />

einer 10-jährigen Zeitreihe, die Risiken aus Verbundbeteiligungen sowie den möglichen Abschreibungsbedarf<br />

aus der Nutzung des im Anhang beschriebenen Bewertungswahlrechts bei den<br />

Schuldscheinen im Anlagevermögen berücksichtigen. Der Vorstand legt jeweils zum Ende eines<br />

laufenden Jahres für das folgende Geschäftsjahr fest, welcher Teilbetrag vom verbleibenden<br />

maximalen Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung der wesentlichen anzurechnenden Risiken zur<br />

Verfügung stehen soll. Wesentliche Bestandteile des eingesetzten Risikodeckungspotenzials sind<br />

das geplante Betriebsergebnis vor Bewertung des laufenden Jahres, die Vorsorgereserven nach<br />

§§ 340f und 340g HGB sowie die stillen Reserven im Wertpapierbestand abzüglich des geplanten<br />

Mindestgewinns (Jahresüberschuss).<br />

Risikostrategie<br />

Die Geschäfts- und Risikopolitik der <strong>Sparkasse</strong> wird in einer vom Vorstand verabschiedeten Geschäftsund<br />

Risikostrategie gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement dokumentiert und<br />

stellt somit eine einheitliche Richtlinie für den Umgang mit Risiken dar. Die Risikostrategie wird<br />

jährlich überprüft und sukzessive weiterentwickelt.<br />

Berichtswesen<br />

Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir entsprechend<br />

den Mindestanforderungen an das Risikomanagement durch einen von der Abteilung<br />

Betriebswirtschaft erstellten Risikobericht Rechnung. Dieser wird dem Vorstand und dem vom Verwaltungsrat<br />

gebildeten Risikoausschuss vierteljährlich vorgelegt. Der Verwaltungsrat wird durch den<br />

Vorsitzenden des Risikoausschusses über die Risikosituation der <strong>Sparkasse</strong> in Kenntnis gesetzt.<br />

4.1 Überwachung und Steuerung der Risikoarten<br />

4.1.1 Adressenausfallrisiken<br />

Als Adressenausfallrisiken bezeichnet man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls<br />

vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner.<br />

Kundenkreditgeschäft<br />

Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der <strong>Sparkasse</strong> bildet, ist das Eingehen von<br />

Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken eine Kernkompetenz der<br />

<strong>Sparkasse</strong>. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken geschieht unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Größenklassenstruktur, der Branchen, der gestellten Sicherheiten sowie der Risikoklassifizierung<br />

Lagebericht | 19


20<br />

der Engagements. Der Vorstand räumt der Risikobegrenzung im Kundenkreditgeschäft den absoluten<br />

Vorrang ein. Der Begrenzung wird durch die erlassene Risikostrategie Rechnung getragen.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt über Steuerungsinstrumente, um frühzeitig Adressenausfallrisiken bei Kredit-<br />

engagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und im Jahresabschluss durch Risikovorsorge<br />

(Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen) abzuschirmen. Die Kreditengagements werden regel-<br />

mäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf besteht.<br />

Zentrale Bedeutung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die Bonitäts-<br />

beurteilung. Zur Steuerung der Kreditrisiken setzte die <strong>Sparkasse</strong> das DSGV-Rating-Konzept ein.<br />

Darin basiert die quantitative Beurteilung auf einer systemgestützten Analyse der Jahresabschlüsse<br />

in Verbindung mit einem mathematisch-statistischen Ratingmodell. Das Ergebnis wird ergänzt durch<br />

die Beurteilung der Geschäftsentwicklung, der Kapitaldienstfähigkeit sowie der Qualität und Aktua-<br />

lität der vorliegenden Unternehmenszahlen. Darüber hinaus werden qualitative Faktoren wie die<br />

Unternehmensführung, die Marktstellung, das Produkt- und Leistungsangebot und die Branchen-<br />

aussichten bewertet. Zur Beurteilung der Kreditnehmerbonität setzt die <strong>Sparkasse</strong> die von der<br />

<strong>Sparkasse</strong>norganisation angebotenen Systeme (u.a. das Programm EBIL plus zur Einzelbilanzanalyse,<br />

das DSGV-Standardrating, das Immobiliengeschäftsrating, das DSGV-Kundenkompaktrating für<br />

kleingewerbliche Kunden sowie das Kundenscoring für private Kunden) ein. Die Bonitätsbeurteilung<br />

erfolgt durch erfahrene Mitarbeiter. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung<br />

der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung. In einer internen<br />

Watch-List werden problembehaftete bzw. ausfallgefährdete Engagements geführt und erforderlichenfalls<br />

an die für die Betreuung notleidender Engagements zuständige Gruppe weitergeleitet.<br />

Entscheidend für die Bonitätseinstufung sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse und die<br />

daraus ermittelte Zahlungsfähigkeit.<br />

Die Höhe der im Einzelfall zu bildenden Risikovorsorge orientiert sich zum einen an der Wahrschein-<br />

lichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen<br />

kann. Basis hierfür ist die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse und das Zahlungsverhalten<br />

des Kunden. Zum anderen erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten mit ihrem wahrscheinlichen<br />

Realisationswert, um einschätzen zu können, welche Zahlungen nach Eintritt von Leistungs-<br />

störungen noch erwartet werden. Die Bildung von Wertberichtigungen, Rückstellungen und Direktabschreibungen<br />

werden kompetenzgerecht entschieden. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung<br />

der Angemessenheit und ggf. daraus resultierende Anpassungen. Bei nachhaltiger Verbesserung der<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreditnehmers, die eine Kapitaldienstfähigkeit erkennen lassen<br />

oder bei einer zweifelsfreien Kreditrückführung aus vorhandenen Sicherheiten, erfolgt eine Auflösung<br />

der Risikovorsorge. Die Erfassung, Fortschreibung und Auflösung der Risikovorsorge erfolgt bei der<br />

<strong>Sparkasse</strong> in einem zentralen System. Ergänzend werden die Risiken aus dem Mengenkreditgeschäft<br />

über eine pauschalierte Einzelwertberichtigung abgeschirmt. Für latente Ausfallrisiken bildet die<br />

<strong>Sparkasse</strong> Pauschalwertberichtigungen. Darüber hinaus bestehen Vorsorgen für allgemeine Bankrisiken<br />

nach § 340f HGB. In den Arbeitsanweisungen sind die Berechnungsweisen sowie die Prozesse<br />

zur Genehmigung der Risikovorsorgen geregelt.


Zur Steuerung ihrer Portfoliorisiken setzt die <strong>Sparkasse</strong> Sicherungsinstrumente ein. Wesentliches Ziel<br />

der eingesetzten Sicherungsinstrumente ist die Reduzierung vorhandener Risikokonzentrationen in<br />

den oberen Größenklassen. Zur Reduzierung der Kreditrisiken führt die <strong>Sparkasse</strong> in geringem Umfang<br />

Kredithandelstransaktionen mittels Credit-Linked-Notes (CLN) durch, die von den <strong>Sparkasse</strong>nverbänden<br />

in Zusammenarbeit mit Landesbanken entwickelt und begleitet werden.<br />

Die Branchenstruktur unseres Kreditportfolios ist im Vergleich zum Durchschnitt der <strong>Sparkasse</strong>n in<br />

unserem Verbandsgebiet weitgehend ausgeglichen. Aus der Größenklassenstruktur unseres Kreditgeschäfts<br />

sind jedoch strukturelle Risiken erkennbar. Der Wert für die Größenkonzentration im Kundenkreditgeschäft<br />

liegt sowohl über dem Verbandsvergleichswert als auch über dem Wert der badenwürttembergischen<br />

<strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung. Der Anteil des gewerblichen<br />

Kreditgeschäfts liegt nach wie vor über dem Verbandsdurchschnitt. Neben einer maßvollen und<br />

bonitätsorientierten Kreditvergabepolitik wirken wir den Konzentrationsrisiken mit der Festlegung<br />

von klar definierten Engagementstrategien bei betragsmäßig bedeutenden Kreditengagements<br />

entgegen. Der Anteil der Blankokredite liegt leicht unter dem Niveau der baden-württembergischen<br />

<strong>Sparkasse</strong>n.<br />

Zusammenfassend ergibt sich aus der Struktur unseres Kreditgeschäftes sowie den sich aus den<br />

Bonitätsbeurteilungssystemen ergebenden Erkenntnissen insgesamt eine moderate Risikolage aus<br />

unserem Kreditgeschäft.<br />

Die Adressenausfallrisiken bewegten sich in 2010 jederzeit innerhalb des vom Vorstand festgelegten<br />

Rahmens.<br />

Der Vorstand wird vierteljährlich in Form des Risikoberichtes über die Adressenausfallrisiken im<br />

Kundenkreditgeschäft durch die Abteilung Betriebswirtschaft informiert.<br />

Zur weiteren Optimierung der Steuerung und Messung von Adressenausfallrisiken wird das Modell<br />

„Credit Portfolio View“ im Laufe des Jahres 2011 implementiert. Ziel dieses Modells ist es, die<br />

Adressenausfallrisiken auf Gesamtportfolioebene regelmäßig zu analysieren und zu bewerten. Das<br />

Risikomaß ist der Value-at-Risk und bezeichnet hier die maximal ungünstigste Abweichung vom<br />

erwarteten Verlust, die bei einer bestimmten unterstellten Haltedauer mit einer festgelegten<br />

Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Hierbei werden neben Kreditportfoliodaten auch übergreifende<br />

Parameter wie Migrationsmatrix, Ausfallzeitreihen sowie Einbringungs- und Verwertungsquoten<br />

berücksichtigt. Ebenfalls werden im Jahr 2011 die Voraussetzungen für die Einzelkreditbepreisung<br />

„Risk Adjusted Pricing“ geschaffen.<br />

Handelsgeschäfte<br />

Zur Begrenzung der Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bestehen Limite je Partner<br />

(Emittenten- und Kontrahentenlimite). Diese Risiken werden durch die sorgfältige Auswahl unserer<br />

Vertragspartner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung sowie durch Limite je Partner im<br />

Bereich der Handelsgeschäfte begrenzt. Die Auslastung der Limite wird durch die Abteilung Betriebswirtschaft<br />

berechnet. Im Jahresverlauf 2010 kam es zu keinen Überschreitungen der Emittenten- und<br />

Kontrahentenlimite. Vor dem Hintergrund der insgesamt guten Bonität unserer Kontrahenten sowie<br />

der zusätzlichen Limitierung der Adressenausfallrisiken im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption<br />

gehen wir von einem vertretbaren Adressenausfallrisiko bei Handelsgeschäften aus.<br />

Lagebericht | 21


22<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> rechnet für jeden Emittenten die ermittelten Adressenausfallrisiken entsprechend der<br />

Risikoklassifizierung auf das Limit für Adressenausfallrisiken an. Zusätzlich werden sich verändernde<br />

Bonitätseinschätzungen durch Spreadaufschläge in den Marktpreisrisiken abgebildet.<br />

Für verzinsliche Handelsgeschäfte sowie Aktien und Aktienfonds bildet die <strong>Sparkasse</strong> das Adressenausfallrisiko<br />

beim Marktpreisrisiko ab.<br />

Über die Adressenausfallrisiken wird dem Vorstand vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />

durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />

Beteiligungen<br />

Die Gefahr eines finanziellen Verlustes aufgrund von Wertminderungen des Beteiligungsportfolios<br />

wird als Beteiligungsrisiko bezeichnet. Neben dem Risiko eines potenziellen Wertverlustes besteht<br />

das Risiko der Un- oder Unterverzinslichkeit der Anlagen.<br />

Bei den Verbundbeteiligungen der <strong>Sparkasse</strong> handelt es sich um strategische Beteiligungen. Sie<br />

dienen insbesondere der Stärkung des <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzverbundes sowie dem Ausbau der<br />

Vertriebskanäle für die Produkte der Verbundunternehmen. Die Verbundbeteiligungen sollen den<br />

Geschäftszweck der <strong>Sparkasse</strong> langfristig unterstützen. Teilweise werden die Beteiligungen auch<br />

indirekt über den SVBW gehalten.<br />

Neben den Beteiligungen im <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzverbund wurden für die Immobilienvermittlung die<br />

Tochtergesellschaft S-Immo + Finanz Immobilien- und Finanzvermittlungsgesellschaft mbH und<br />

für die Vermietung und Verwaltung sparkasseneigener Immobilien die Tochtergesellschaften<br />

Grundstücksgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH und Grundstücksgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH & Co.<br />

Vermietungs-KG gegründet, um die strategische Positionierung der <strong>Sparkasse</strong> in verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern zu ergänzen.<br />

Weitere strategische Beteiligungen in geringem Umfang sowie kreditsubstituierende Beteiligungen<br />

ergänzen das Portfolio.<br />

In der Geschäfts- und Risikostrategie hat die <strong>Sparkasse</strong> die Ziele und Rahmenbedingungen für die<br />

Beteiligungen festgelegt. Die Beteiligungsrisiken werden angemessen in das Risikotragfähigkeitskonzept<br />

der <strong>Sparkasse</strong> einbezogen. Das Beteiligungscontrolling erfolgt für die Verbundbeteiligungen<br />

durch den SVBW und für die sonstigen Beteiligungen durch die Abteilung Betriebswirtschaft. Die<br />

Steuerungs- und Überwachungssysteme gewährleisten, dass die <strong>Sparkasse</strong> ausreichend über die<br />

Situation bei den einzelnen Beteiligungsunternehmen unterrichtet ist.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des SVBW, der sich in 2009, wie in Abschnitt 1.3 „Entwicklungen in der<br />

<strong>Sparkasse</strong>norganisation“ dargestellt, an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital beteiligt<br />

und eine Rückgarantie aus einer Risikoimmunisierungsaktion für die LBBW übernommen hat. Als<br />

Mitglied des SVBW sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand<br />

entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall,<br />

dass die erwarteten Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden<br />

Aufwendungen nicht abdecken. Auch unter Berücksichtigung des Gesamtkreditengagements<br />

besteht insoweit eine Risikokonzentration bezüglich der Adresse LBBW. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme<br />

aus diesen Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.


Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns<br />

über den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der<br />

S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem<br />

Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unter-<br />

beteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der<br />

LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken.<br />

Für das Geschäftsjahr 2010/2011 der Erwerbsgesellschaft ist kein Verpflichtungsüberhang aus<br />

dem Aufwendungsersatzanspruch zu erwarten.<br />

Insgesamt betrachtet konzentriert sich das Beteiligungsrisiko der <strong>Sparkasse</strong> derzeit vor allem auf die<br />

großen Verbundbeteiligungen (LBBW, SV, LBBH, SVBW).<br />

4.1.2 Marktpreisrisiken<br />

Marktpreisrisiken sind mögliche Vermögens- und Ertragseinbußen, die sich aus den Veränderungen<br />

der Marktpreise für Wertpapiere und Devisen, aus Schwankungen der Zinssätze und Kurse sowie<br />

aus den hieraus resultierenden Preisänderungen der Derivate ergeben. Marktpreisrisiken werden<br />

gesteuert mit dem Ziel, Ertragschancen wahrzunehmen, ohne die finanziellen Ressourcen unangemessen<br />

zu belasten.<br />

Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften des Handels- und Anlagebuchs<br />

Für die Handelsgeschäfte der <strong>Sparkasse</strong> werden die Marktpreisrisiken täglich auf Basis aktueller<br />

Marktpreise und möglicher Marktpreisveränderungen ermittelt und auf die aus dem Risikotragfähigkeitskonzept<br />

abgeleiteten Limite angerechnet. Die Marktpreisveränderungen aus Handelsgeschäften<br />

werden börsentäglich mittels Value-at-Risk-Konzept gemessen und überwacht. Den<br />

unterschiedlichen Portfolien liegt dabei die historische Simulation auf Basis einer Haltedauer von<br />

10 Tagen, ein Konfidenzniveau von 99,0 % und ein historischer Betrachtungszeitraum von<br />

250 Tagen zu Grunde. Die Marktpreisrisiken bewegten sich in 2010 innerhalb des vom Vorstand<br />

festgelegten Limits. Zum Jahresende war das Limit zu 62,8 % ausgelastet. Zur Abbildung extremer<br />

Marktsituationen werden im Rahmen der vierteljährlichen Stresstests Simulationsrechnungen<br />

durchgeführt. Hierzu werden die Risikoparameter der einzelnen Assetklassen mit unterschiedlicher<br />

Ausprägung erhöht. Das System und die Validität der Prognosewerte werden durch ein regelmäßiges<br />

Backtesting überprüft und – wenn notwendig – verfeinert.<br />

Über die Marktpreisrisiken wird der Vorstand wöchentlich durch die Abteilung Betriebswirtschaft<br />

entsprechend den Mindestanforderungen an das Risikomanagement informiert.<br />

Gesamtinstitutsbezogenes Zinsänderungsrisiko<br />

Die periodische Ermittlung des Zinsspannenrisikos des Gesamtinstituts wird regelmäßig mit Hilfe<br />

der erweiterten Fristenablaufbilanz sowie des PC-Programms GuV-Planer von der Abteilung Betriebswirtschaft<br />

durchgeführt. Die Simulation für die erweiterte Fristenablaufbilanz erfolgt dabei<br />

anhand einer Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 BP (Planungshorizont 1 Jahr).<br />

Anhand des GuV-Planers werden die Auswirkungen verschiedener Zinsszenarien (ansteigende,<br />

flachere und inverse Zinsstrukturen anhand historischer Zinsspreadentwicklungen) auf den Zinsüberschuss<br />

ermittelt. Hinweise auf ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko ergeben sich dabei nicht.<br />

Lagebericht | 23


24<br />

Zur wertorientierten Quantifizierung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos mit dem Risikomaß<br />

Value-at-Risk setzt die <strong>Sparkasse</strong> die Anwendung S-TREASURY ein. Dabei werden ein Konfidenzniveau<br />

von 95,0 % und eine Haltedauer von 3 Monaten zugrunde gelegt. Das hierbei ermittelte Zinsänderungsrisiko<br />

liegt unter dem Verbandsdurchschnittsniveau. Auch der Risiko-Koeffizient nach Basel II<br />

zur Bemessung der Zinsänderungsrisiken liegt mit 10,5 % zum Jahresende 2010 deutlich unter dem<br />

anzeigepflichtigen Grenzwert von 20,0 %.<br />

Darüber hinaus wird mit Hilfe dieses Instruments die risikoadjustierte Performancekennziffer RORAC<br />

(return on risk adjusted capital) ermittelt, bei der die Mehrperformance in Relation zum Risiko des<br />

Portfolios gesetzt wird. Die RORAC-Kennziffer zum Jahresende 2010 betrug 27,9.<br />

Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wurden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken neben<br />

bilanzwirksamen Maßnahmen auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps und Futures<br />

eingesetzt.<br />

Die Zinsänderungsrisiken bewegten sich weitgehend innerhalb des Rahmens der geschäftspoliti-<br />

schen Zielsetzungen. Auch die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stress-<br />

szenarien konnten durch das Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden.<br />

Über die Zinsänderungsrisiken wird dem Vorstand vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />

durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />

Währungsrisiken waren bei der <strong>Sparkasse</strong> nur von untergeordneter Bedeutung.<br />

4.1.3 Liquiditätsrisiko<br />

Die Risiken, den Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können<br />

(Termin- und Abrufrisiken) sowie die Gefahr, im Falle unzureichender Marktliquidität in einzelnen Produkten<br />

nicht oder nicht zu erwarteten Konditionen kontrahieren zu können (Marktliquiditätsrisiken),<br />

werden ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements und -controllings gesteuert. Das Refinanzierungsrisiko<br />

repräsentiert die Gefahr, dass erforderliche Anschlussrefinanzierungen bzw. zusätzliche<br />

Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu ungünstigen Konditionen beschafft werden können.<br />

Dem Liquiditätsrisiko wird durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle<br />

Strukturierung der Aktiva und Passiva vorgebeugt. Als Grundlage für die Planung und Steuerung<br />

der Liquidität dient der <strong>Sparkasse</strong> der Liquiditätsstatus und die Liquiditätsübersicht. Der aktuelle<br />

Liquiditätsstatus wird auf täglicher Basis durch den Bereich Betriebswirtschaft gemessen und dient<br />

der Disposition der täglichen Liquidität. Auf der Basis von Erfahrungswerten erfolgt eine monatliche<br />

Feinsteuerung unter Einbeziehung aller im weiteren 12-Monats-Verlauf eintretenden Fälligkeiten.<br />

Gegenstand der von der Abteilung Betriebswirtschaft erstellten Liquiditätsübersicht ist eine stichtagsbezogene,<br />

portfolioübergreifende Darstellung von zukünftigen Zahlungsströmen, auf deren<br />

Basis der Liquiditätsbedarf oder -überschuss je Fälligkeitsperiode ermittelt wird. Es erfolgt eine<br />

laufende Überprüfung, inwieweit die <strong>Sparkasse</strong> in der Lage ist, einen Liquiditätsbedarf decken zu<br />

können. Handlungsalternativen für einen sich abzeichnenden Liquiditätsengpass sowie ein Notfallplan<br />

für einen tatsächlichen Liquiditätsengpass wurden definiert. Zur Messung und Limitierung der<br />

Liquiditätsreserve orientiert sich die <strong>Sparkasse</strong> an den Anforderungen der Liquiditätsverordnung.


Liquiditätsengpässe ergaben sich bei der <strong>Sparkasse</strong> keine. Die für außergewöhnliche Marktentwick-<br />

lungen durchgeführten Stressszenarien zeigen, dass die <strong>Sparkasse</strong> auch unter solchen Bedingungen<br />

ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann.<br />

Über die Liquiditätssituation wird dem Vorstand monatlich sowie im Rahmen des Risikoberichtes<br />

vierteljährlich durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt – wie es auch die Kennziffer des Liquiditätsgrundsatzes im Abschnitt Finanzlage<br />

zeigt – insgesamt über eine gute Liquiditätsposition.<br />

4.1.4 Operationelle Risiken<br />

Unter operationellen Risiken versteht die <strong>Sparkasse</strong> die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit<br />

oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder<br />

infolge externer Einflüsse eintreten können. Für den adäquaten Umgang mit operationellen Risiken<br />

ist letztendlich der Vorstand verantwortlich, dem in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Festlegung,<br />

der regelmäßigen Überprüfung und der Sicherstellung der Rahmenbedingungen im Umgang<br />

mit operationellen Risiken zufällt.<br />

Bei der <strong>Sparkasse</strong> werden operationelle Risiken einmal jährlich identifiziert und dokumentiert. Zu den<br />

installierten Regelungen bzw. Verfahren zum Management der operationellen Risiken zählen insbesondere<br />

das interne Kontrollsystem, die schriftlich fixierte Ordnung für die Aufbauorganisation und<br />

die wesentlichen Arbeitsabläufe, der Einsatz von qualifiziertem Personal sowie die ständige Weiterentwicklung<br />

der Methoden und die Verbesserung der technischen Abläufe. Betriebsrisiken aus dem<br />

IT-Bereich, aus Organisations- und Bearbeitungsfehlern werden durch Vereinbarungen mit einem<br />

externen Rechenzentrum, Notfallkonzepte, zunehmende Automatisierung und ständige Kontrollen<br />

durch qualifizierte Mitarbeiter gemindert und zusätzlich zum Teil durch Versicherungen gedeckt.<br />

Rechtliche Risiken werden durch sorgfältige Prüfung der vertraglichen Grundlagen und den Einsatz<br />

gebräuchlicher Standardverträge reduziert.<br />

Darüber hinaus setzt die <strong>Sparkasse</strong> die vom DSGV im Projekt „Operationelle Risiken“ entwickelten<br />

Instrumente „Risikolandkarte“ und „Schadensfalldatenbank“ ein. Die „Risikolandkarte“ dient neben<br />

der Identifikation operationeller Risiken der szenariobezogenen Analyse von risikorelevanten Verlustpotenzialen<br />

(ex ante Betrachtung). In der „Schadensfalldatenbank“ werden tatsächlich eingetretene<br />

Schäden aus operationellen Risiken ab einem Betrag von 1,0 TEUR erfasst (ex post Betrachtung).<br />

Der Vorstand wird vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes bzw. bei Bedarf über die Risikositu-<br />

ation informiert. Darüber hinaus wird jährlich über die mittels der „Risikolandkarte“ identifizierten<br />

risikorelevanten Verlustpotenziale dem Vorstand berichtet.<br />

Der Umfang der operationellen Risiken wird als gering eingeschätzt. Hinsichtlich der in Anspruch<br />

genommenen IT-Dienstleistungen der FinanzInformatik besteht ein Konzentrationsrisiko.<br />

Lagebericht | 25


26<br />

4.2 Zusammenfassende Risikobeurteilung<br />

Unser Haus verfügt über ein hinreichendes, dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes<br />

System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken gemäß § 25a KWG.<br />

Durch das Risikomanagement und -controlling der <strong>Sparkasse</strong> können frühzeitig die Risiken identifiziert,<br />

Informationen an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet und Risiken gesteuert<br />

werden. Die Risikotragfähigkeit entsprechend der Risikotragfähigkeitsanalysen ist gegeben, die<br />

Risikolage insgesamt als vergleichsweise günstig einzustufen. Bezüglich der Adresse LBBW sowie<br />

der in Anspruch genommenen IT-Dienstleistungen der FinanzInformatik besteht eine Risikokonzentration.<br />

Bestandsgefährdende oder wesentliche entwicklungsbeeinträchtigende Risiken sind<br />

nicht erkennbar. Die <strong>Sparkasse</strong> sieht sich durch das bestehende Risikomanagement sowohl für das<br />

bestehende Geschäft als auch für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet.<br />

5 Prognosebericht<br />

5.1 Strategische Schwerpunkte<br />

Unser oberstes strategisches Ziel ist die Stärkung der Substanz und der Marktposition in unserem<br />

Geschäftsgebiet. Nur eine angemessene Ertragskraft gewährleistet, dass wir den finanziellen Spielraum<br />

für die zukünftige Geschäftsentwicklung haben. Unser Ziel ist deshalb die weitere Stärkung des<br />

Vertriebs sowie eine kontinuierliche Steigerung der Ertragskraft bei gleichzeitigem aktivem Kostenmanagement.<br />

Dadurch sollen die mit dem Bankgeschäft typischerweise einhergehenden Risiken<br />

getragen werden können.<br />

Im Rahmen des Planungssystems werden zum einen bilanz- und nichtbilanzwirksame Wachstumsziele,<br />

zum anderen Aufwands- und Ertragsziele zur Erzielung angemessener Gewinne und zur<br />

Sicherung der Risikotragfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> festgelegt. Steuerungsgrößen wurden in der<br />

Geschäfts- und Risikostrategie festgehalten. Dabei wurden im Rahmen der Operationalisierung<br />

der Finanzziele für spezielle Messgrößen wie Cost-Income-Ratio, Verwaltungsaufwand, Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung, Bewertungsergebnis sowie für die Kennziffer des Risikomonitorings<br />

Zielwerte festgelegt. Die Erreichung der Ziele wird kontinuierlich im Rahmen des Soll-Ist-Vergleichs<br />

mittels Bilanz-, Wachstums-, Marktanalysen und Ergebnisvorschaurechnungen überwacht.<br />

5.2 Unsicherheit, ein Element jeder Prognose<br />

Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong> für die nächsten zwei Jahre beziehen,<br />

stellen unsere Einschätzungen der wahrscheinlichsten künftigen Entwicklung auf Basis der uns zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen<br />

mit Unsicherheit behaftet sind bzw. sich durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen<br />

als unzutreffend erweisen können, weisen wir darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den<br />

zur Zeit erwarteten abweichen können, sofern die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen.


5.3 Erwarteter Geschäftsverlauf 2011 und 2012<br />

Deutschland sieht sich weiterhin einem ausgesprochen günstigen und gut ausbalancierten gesamt-<br />

wirtschaftlichen Szenario gegenüber: Die Beschäftigung steigt, die Ertragslage im Unternehmens-<br />

sektor ist gut. Die Verschuldung bei Konsumenten wie Unternehmen ist recht niedrig. Die Nachfrage<br />

aus dem Inland und Ausland ist gut. Das sind hervorragende Bedingungen für eine Fortsetzung des<br />

Aufschwungs. Im Sommer 2011 ist zumindest beim Bruttoinlandsprodukt das Wiedererreichen des<br />

Vor-Rezessionsniveaus aus dem Jahr 2008 absehbar.<br />

Deutschland kann sich aber nicht völlig von den weltwirtschaftlichen Risiken und den Spannungen<br />

im Euroraum isolieren. Zumindest drosselt die schwächere Entwicklung in den Partnerländern die<br />

von dort zu erwartende Nachfrage. Im schlimmeren Fall gehen von den dortigen Problemen neue<br />

Erschütterungen für die Finanzmärkte und für die europäischen Institutionen aus.<br />

Bei Zinsen, Risikoprämien und Wechselkursen sind allerdings auch stimulierende indirekte Effekte<br />

für Deutschland möglich. So wird sich die Europäische Zentralbank mit Blick auf die labile Lage in den<br />

Peripherieländern länger mit weiteren Zinserhöhungen zurückhalten, als dies aus Sicht nur des sich<br />

stärker entwickelnden Kerneuropas angebracht erschiene. Deutsche Unternehmen profitieren außerdem<br />

von der Tatsache, dass sie sich ohne Länderrisikoprämien refinanzieren können. Das verschafft<br />

ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen Konkurrenten. Auch von daher dürfte die Investitionsdynamik<br />

in Deutschland hoch bleiben.<br />

Neben den Investitionen dürfte auch der private Konsum weiter im Aufwind sein. Die gute Arbeits-<br />

marktlage stärkt das Verbrauchervertrauen und schafft Einkommen. Eine geringe private Verschul-<br />

dung und eine bereits angemessen hohe Sparquote sind beste Voraussetzungen dafür, dass eine<br />

Verbreiterung und Steigerung der Markteinkommen auch zu höherem Konsum führt.<br />

In unserem Geschäftsgebiet wird sich die wirtschaftliche Entwicklung nicht von der gesamtwirtschaft-<br />

lichen Entwicklung abkoppeln. Der Optimismus der Unternehmen, dass sich ihre Geschäfte in den<br />

kommenden zwölf Monaten weiter verbessern werden, ist nach dem Ergebnis der Konjunkturumfra-<br />

ge der Industrie- und Handelskammern in <strong>Baden</strong>-Württemberg zum Jahresbeginn 2011 weiterhin<br />

ungebrochen.<br />

Auch wenn die wirtschaftliche Weiterentwicklung nicht abschließend beurteilt werden kann, sieht die<br />

<strong>Sparkasse</strong> gute Chancen, aus ihrer inneren Stärke heraus auf eine positive Entwicklung in den einzel-<br />

nen Geschäftsfeldern setzen zu können. Ein sich weiter verstärkender Wettbewerb zwischen den<br />

Kreditinstituten und die steigenden Ansprüche unserer Kundschaft stellen eine Herausforderung für<br />

uns dar. Chancen wollen wir dadurch nutzen, indem wir einzelne Geschäftsfelder mit zusätzlichen<br />

Produkten ausbauen. So zielt unsere Produktpolitik darauf ab, in allen wirtschaftlich sinnvollen<br />

Marktsegmenten angemessen vertreten zu sein.<br />

Risiken bestehen insbesondere in einem Rückschlag in der wirtschaftlichen Erholung. Dies würde<br />

voraussichtlich zu einem Rückgang im Kreditgeschäft sowie zu höherem Wertberichtigungsbedarf<br />

führen. Die Auswirkungen verstärkter Arbeitslosigkeit würden auch im Privatkundensegment deutlich<br />

spürbar. Auch eine Ausweitung der Bonitätsaufschläge bei Anleihen kann zu einem erhöhten Bewertungsbedarf<br />

führen.<br />

Lagebericht | 27


28<br />

Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Prognosen erwarten wir in den Geschäftsjahren<br />

2011 und 2012 eine in etwa gleichbleibende Bilanzsumme.<br />

Im Kundenkreditgeschäft sehen wir die private Wohnungsbaufinanzierung weiter als Wachstumsfeld.<br />

Durch attraktive Produkt- und Konditionenangebote streben wir weitere Zuwächse in diesem Bereich<br />

an. Die erwartete Zunahme des Konsums der privaten Haushalte wird sich nach unserer Erwartung<br />

jedoch nicht in einer steigenden Nachfrage nach Konsumentenkrediten bemerkbar machen. Wir<br />

rechnen in diesem Segment mit einem leicht rückläufigen Bestand. Insgesamt gehen wir daher im<br />

Privatkundengeschäft im Jahr 2011 von einer Seitwärtsentwicklung aus. Im gewerblichen Kreditgeschäft<br />

planen wir mit einer nur selektiven Ausweitung der Kredite, so dass wir auch hier insgesamt<br />

von einem nahezu gleichbleibenden Kreditvolumen ausgehen. Eine vergleichbare Entwicklung im<br />

Kundenkreditgeschäft erwarten wir derzeit auch für das Jahr 2012.<br />

Beim Mittelaufkommen von Kunden gehen wir für das Jahr 2011 von einer erneut leicht rückläufigen<br />

Entwicklung aus. Dabei erwarten wir insbesondere bei den Sichteinlagen einen weiteren Rückgang<br />

zugunsten alternativer Anlageformen. Profitieren werden davon nach unserer Erwartung mittelfristig<br />

ausgelegte Anlageprodukte. Innerhalb des bilanziellen Einlagengeschäfts wird es daher zu entsprechenden<br />

Verschiebungen kommen. Für das Jahr 2012 erwarten wir derzeit wieder eine leichte Zunahme<br />

der Kundeneinlagen.<br />

Die Entwicklung der Zinsen hat den größten Einfluss auf die Höhe unseres Zinsüberschusses. Steigende<br />

Zinsen erhöhen grundsätzlich unsere Refinanzierungs- und Kapitaldienstkosten, bieten aber<br />

auch die Chancen der Margenausweitung. Differenziert wirkt sich ein steigender Zins auf das Kundenverhalten<br />

aus. Aufgrund der höheren Grundverzinsung wird unsere Einlagenseite für den Kunden<br />

interessanter, das Kreditgeschäft wird durch die Verteuerung belastet. Sinkende Zinsen wirken in<br />

umgekehrter Richtung. Für das Jahr 2011 erwarten wir ein steigendes Zinsniveau. Der Anstieg wird<br />

nach unserer Einschätzung im kurzfristigen Bereich stärker als im langfristigen Bereich ausfallen und<br />

damit zu einer Verflachung der Zinsstrukturkurve führen. Nach unserer Prognoserechnung erwarten<br />

wir in Verbindung mit den prognostizierten Bilanzstrukturänderungen im Jahr 2011 einen leicht<br />

steigenden Zinsüberschuss, der im Folgejahr 2012 sich voraussichtlich wieder verringern wird.<br />

Durch das weiterhin positive Marktumfeld an den Aktienmärkten eröffnet sich für die <strong>Sparkasse</strong> die<br />

Chance, dass steigende Kurse zu höheren Transaktionsumsätzen und zu einem erhöhten Depotvolumen<br />

im Kundengeschäft führen. Dabei spielt die Volatilität der Börsen bzw. der Einzeltitel eine<br />

entscheidende Rolle, denn eine hohe Volatilität führt regelmäßig zu einer ansteigenden Handelsaktivität,<br />

während eine Seitwärtsbewegung der Leitindizes aufgrund der verhaltenen Kurschancen das<br />

Kundeninteresse reduziert. Darüber hinaus fördert ein positives Marktumfeld die Attraktivität der<br />

Anlagen, insbesondere auch im Bereich der Investmentfonds.<br />

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir stabile Erträge aus den Verbundbeteiligungen und haben<br />

dies entsprechend in unserer Ertragsprognose berücksichtigt. Weitere Abschreibungen auf unsere<br />

Verbundbeteiligungen sind nicht auszuschließen.<br />

Für die Jahre 2011 und 2012 erwarten wir einen weiterhin intensiven Qualitäts- und Preiswettbewerb,<br />

sodass neben den Margen auch die Preise im Dienstleistungsgeschäft weiterhin unter Druck bleiben<br />

werden. Vor diesem Hintergrund wollen wir mit dem Angebot vollumfassender Bankdienstleistungen,


ganzheitlicher Beratung und einem aktiven Vertrieb unsere Marktführerschaft als verlässlicher Partner<br />

des Mittelstandes und der Privatkunden bestätigen. Wir wollen dabei unsere Erträge nachhaltig<br />

sichern und in den nächsten beiden Jahren ein Provisionsüberschuss erzielen, der leicht über dem<br />

guten Niveau des Jahres 2010 liegt.<br />

Durch Prozessoptimierungen und aufbauorganisatorische Anpassungen wird die <strong>Sparkasse</strong> versuchen,<br />

den prognostizierten Anstieg bei den Sachaufwendungen im Vergleich zu der bereits guten<br />

Entwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres in engen Grenzen zu halten. Gleichwohl planen wir<br />

auch künftig Investitionen in zukunftsweisende Informationstechnologien und in unsere Zweigstellengebäude.<br />

So ist in 2011 eine räumliche und technische Optimierung der <strong>Gaggenau</strong>er Kundenhalle<br />

geplant, um den zwischenzeitlich stark veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen.<br />

Dabei wird insbesondere die räumliche Trennung von SB-Einrichtungen und den Beratungsbereichen<br />

in der zweitgrößten Filiale der <strong>Sparkasse</strong> zugunsten von mehr Kundennähe aufgehoben. Bei den<br />

Personalkosten gehen wir von anhaltenden Synergieeffekten aus der Fusion im Jahr 2009 aus.<br />

Insgesamt erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr eine Geschäftsentwicklung mit einem Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung, das über dem Vorjahreswert liegen wird. Soweit aus heutiger Sicht bereits<br />

prognostizierbar, rechnen wir bei weiter anziehender Konjunkturentwicklung auch für das darauf<br />

folgende Geschäftsjahr mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung, das nochmals auf ähnlich hohem<br />

Niveau liegen dürfte.<br />

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die allgemeine Konjunkturentwicklung und den<br />

regionalen Wirtschaftsverlauf nachhaltig beeinflusst. Wir rechnen gegenwärtig mit einer Erhöhung<br />

gegenüber dem Vorjahr und haben daher entsprechende Risikobeiträge in das Prognosesystem<br />

eingestellt. Die erwartete Veränderung der Zinssituation wird sich auch belastend auf den Bewertungsbedarf<br />

unseres Wertpapiereigenbestandes auswirken, wobei wir jedoch derzeit von einem<br />

Bewertungsergebnis ausgehen, das günstiger als im Jahr 2010 ausfallen wird.<br />

Wir werden uns weiter als eine wirtschaftlich starke, technisch fortschrittliche <strong>Sparkasse</strong> positionieren<br />

und uns nachhaltig als das führende Kreditinstitut in der Region behaupten. Unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind das Kapital, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein und<br />

den Bürgern, den Selbständigen und Unternehmen und den Kommunen weiterhin als verlässlicher<br />

und leistungsstarker Partner zur Seite zu stehen. Wir sind gut gerüstet, auch künftig die Herausforderungen<br />

anzunehmen und im Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> wird das als notwendig ermittelte Eigenkapital selbst erwirtschaften. Die Ausstattung<br />

der <strong>Sparkasse</strong> mit haftendem Eigenkapital wird sich weiterhin gut entwickeln. Aufgrund unserer<br />

vorausschauenden Finanzplanung wird im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft jederzeit<br />

gewährleistet sein.<br />

Hinsichtlich der erhöhten Anforderungen an Qualität und Quantität der Eigenkapitalausstattung im<br />

Rahmen von Basel III haben erste Berechnungen gezeigt, dass die <strong>Sparkasse</strong> diese Anforderungen<br />

bereits heute erfüllen könnte.<br />

Lagebericht | 29


30<br />

Nah sein mit Kompetenz<br />

Jeder Mitarbeiter in unserem Haus vertieft sein Spezialwissen an den regionalen und<br />

überregionalen Akademien der <strong>Sparkasse</strong>norganisation und darüber hinaus. Sie quali-<br />

fizieren sich so zu kompetenten Ansprechpartnern unserer Kunden. Unsere Berater sind<br />

verwurzelt mit unserem Standort und begleiten ihre Kunden in allen Lebenssituationen.<br />

Im fairen, persönlichen und partnerschaftlichen Umgang vertreten wir deren Interessen<br />

und pflegen eine umfassende, den Kundenbedürfnissen angepasste Beratung und<br />

Betreuung − ein Leben lang.<br />

Leistungsstarke Mitarbeiter<br />

für zufriedene Kunden.


Jubilare 2010<br />

20-jähr. Betriebsjubiläum<br />

Brüchert, Jutta<br />

Götzmann, Andreas<br />

Hauns, Iris<br />

Lang, Holger<br />

Löffler, Sabine<br />

Mayer, Gabriele<br />

Morgenthaler, Christian<br />

Müller, Michaela<br />

Philipp, Markus<br />

Rahner, Katja<br />

Schmid, Susanne<br />

Schnurr, Andrea<br />

Staub, Susanne<br />

Voges-Groitl, Karina<br />

Wieser, Silke<br />

25-jähr. Dienst- und<br />

Betriebsjubiläum<br />

Henke, Angela<br />

Huber, Matthias<br />

Stahlberger, Angelika<br />

Streiling, Birgit<br />

Weidle, Udo<br />

Herz, Thomas (nur DJ)<br />

30-jähr. Betriebsjubiläum<br />

Brenk, Ingrid<br />

Felgner, Michaela<br />

Karusseit, Ralf<br />

Mayer, Bertram<br />

Merkel, Rainer<br />

Seiter, Lothar<br />

Spannagel, Astrid<br />

Weiss, Wolfgang<br />

35-jähr. Betriebsjubiläum<br />

Huck, Monika<br />

Jira, Renate<br />

Marks, Gerhard<br />

Schäfer, Joachim<br />

Schmidt, Siglinde<br />

Schönamsgruber, Peter<br />

Schweyda, Dieter<br />

Vollmer, Claudia<br />

40-jähr. Dienst- und<br />

Betriebsjubiläum<br />

Mitzel, Bernd<br />

Kasper, Claus<br />

Seiler, Bernhard<br />

Seitz, Hugo<br />

Kary, Edgar<br />

Verabschiedung aus dem<br />

Berufsleben<br />

Alfred Pylla<br />

Jubilare | 31


32<br />

Umwelt- und<br />

Klimaschutz<br />

Die Umweltverträglichkeit durch geeignete Maßnahmen kontinuierlich zu verbessern<br />

und den Verbrauch natürlicher Ressourcen stetig zu senken, sind ebenfalls zentrale<br />

Anliegen der <strong>Sparkasse</strong>. Für uns gehört dazu, mit dem Einsatz moderner Technologien<br />

an allen Standorten den Umweltschutzanforderungen gerecht zu werden und das<br />

Umweltbewusstsein der Mitarbeiter zu fördern.<br />

Neben den vielfältigen klimafreundlichen Angeboten für unsere Kunden trägt die <strong>Sparkasse</strong><br />

auch selbst zum Klimaschutz bei. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage<br />

auf den eigenen Gebäuden im Stolzenbergareal in <strong>Baden</strong>-Oos setzen wir ein Zeichen im<br />

Bereich „Energieeffizient Handeln“ und unterstreichen damit das Engagement<br />

„CO₂-Einsparung in <strong>Baden</strong>-Württemberg“. Jährlich werden damit rund 27.000 Kwh<br />

sauberer Strom erzeugt.


Dank des Vorstandes<br />

Dank des Vorstandes | 33<br />

Der Erfolg der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist das<br />

Ergebnis einer wirkungsvollen Kooperation aller Mitarbeite-<br />

rinnen und Mitarbeiter sowie der <strong>Sparkasse</strong>norgane.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat, dem Kredit-<br />

ausschuss und dem Personalrat war jederzeit vertrauensvoll<br />

und zielorientiert.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, den 31. März 2011<br />

Der Vorstand<br />

Stefan Siebert Dieter Kraft Lothar Volle


34<br />

Vertrauen<br />

Kompetenz<br />

Stärke


Bericht des Verwaltungsrates | 35<br />

Bericht des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat hat die ihm obliegenden Aufgaben entsprechend der gesetzlichen und satzungs-<br />

rechtlichen Vorschriften wahrgenommen.<br />

Er überwachte die Geschäftsführung des Vorstandes und die Tätigkeit des Kreditausschusses<br />

entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen.<br />

Der Vorstand unterrichtete den Verwaltungsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse sowie über wichtige, die <strong>Sparkasse</strong> betreffende Vorgänge. Hierbei<br />

wurden auch grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und Betriebsorganisation erörtert. In den<br />

einberufenen Sitzungen fasste der Verwaltungsrat die nach Gesetz und Satzung erforderlichen<br />

Beschlüsse.<br />

Jahresabschluss und Anhang sind von der Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg in Stuttgart geprüft worden. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde<br />

erteilt.<br />

Der Verwaltungsrat hat den Geschäftsbericht mit dem darin enthaltenen Lagebericht zur Kenntnis<br />

genommen und den Jahresabschluss am 30. Juni 2011 festgestellt (§ 30 SpG). Vom Verwaltungsrat<br />

wurde beschlossen, den Bilanzgewinn gemäß § 31 Abs. 2 SpG in voller Höhe der Sicherheitsrücklage<br />

zuzuführen.<br />

Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erfolgreiche<br />

Arbeit im Geschäftsjahr 2010.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, 30. Juni 2011<br />

DER VORSITZENDE DES VERWALTUNGSRATES<br />

Christof Florus<br />

Oberbürgermeister


Jahresabschluss<br />

Jahresabschluss Anhang | 37<br />

zum 31. Dezember 2010<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Land <strong>Baden</strong>-Württemberg


38<br />

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2010<br />

Aktivseite<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

31.12.2009<br />

TEUR<br />

1 Barreserve<br />

a) Kassenbestand 10.853.054,54 10.155<br />

b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 20.908.431,45 25.364<br />

31.761.485,99 35.520<br />

2 Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />

bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />

b) Wechsel 0,00 0<br />

0,00 0<br />

3 Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 31.741.578,29 14.065<br />

b) andere Forderungen 177.843.699,86 370.292<br />

209.585.278,15 384.356<br />

4 Forderungen an Kunden 1.046.145.137,50 1.028.394<br />

darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 507.081.895,85 (489.132)<br />

Kommunalkredite 44.761.080,71 (39.446)<br />

5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere<br />

aa) von öffentlichen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der<br />

0,00 0<br />

Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />

ab) von anderen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der<br />

10.047.645,21 4.977<br />

Deutschen Bundesbank 10.047.645,21 (4.977)<br />

10.047.645,21 4.977<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der<br />

34.532.498,60 31.185<br />

Deutschen Bundesbank 33.518.327,37 (27.718)<br />

bb) von anderen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der<br />

340.885.803,02 237.250<br />

Deutschen Bundesbank 322.512.305,96 (219.972)<br />

375.418.301,62 268.435<br />

c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />

Nennbetrag 0,00 (0)<br />

385.465.946,83 273.412<br />

6 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 124.672.071,90 121.992<br />

6a Handelsbestand 1.370.702,23 -<br />

7 Beteiligungen 23.291.342,10 23.508<br />

darunter: an Kreditinstituten 2.232.980,85 (2.233)<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten 984.485,72 (984)<br />

8 Anteile an verbundenen Unternehmen 5.311.870,96 5.312<br />

darunter: an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />

9 Treuhandvermögen 521.203,70 73<br />

darunter: Treuhandkredite 521.203,70 (73)<br />

10 Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand<br />

einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />

11 Immaterielle Anlagewerte<br />

a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />

0,00 0<br />

und ähnliche Rechte und Werte<br />

b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />

0,00 -<br />

sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 46.138,00 -<br />

c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 -<br />

d) geleistete Anzahlungen 0,00 -<br />

46.138,00 55<br />

12 Sachanlagen 22.940.133,96 24.813<br />

13 Sonstige Vermögensgegenstände 8.244.924,62 8.581<br />

14 Rechnungsabgrenzungsposten 1.151.961,33 1.067<br />

Summe der Aktiva 1.860.508.197,27 1.907.082


Passivseite<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

Jahresabschluss | 39<br />

31.12.2009<br />

TEUR<br />

1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig 184.232.380,70 132.655<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 290.000.200,62 334.779<br />

474.232.581,32 467.433<br />

2 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als<br />

339.237.418,16 297.064<br />

drei Monaten 91.169.493,18 75.912<br />

430.406.911,34 372.976<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

ba) täglich fällig 634.910.724,13 665.914<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 165.912.992,45 245.166<br />

800.823.716,58 911.080<br />

1.231.230.627,92 1.284.056<br />

3 Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 2.117.056,82 2.213<br />

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />

darunter:<br />

0,00 0<br />

Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />

eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />

2.117.056,82 2.213<br />

3a Handelsbestand 0,00 -<br />

4 Treuhandverbindlichkeiten 521.203,70 73<br />

darunter: Treuhandkredite 521.203,70 (73)<br />

5 Sonstige Verbindlichkeiten 2.753.780,27 3.133<br />

6 Rechnungsabgrenzungsposten<br />

7 Rückstellungen<br />

1.490.016,92 1.564<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 9.405.190,00 9.215<br />

b) Steuerrückstellungen 892.516,00 1.147<br />

c) andere Rückstellungen 10.668.440,37 10.404<br />

20.966.146,37 20.766<br />

8 Sonderposten mit Rücklageanteil 1.024.868,92 1.025<br />

9 Nachrangige Verbindlichkeiten 25.584.545,51 25.829<br />

10 Genussrechtskapital 3.799.100,00 3.799<br />

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 2.712.600,00 (2.376)<br />

11 Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />

12 Eigenkapital<br />

24.500.000,00 24.500<br />

a) gezeichnetes Kapital 1.534.000,00 2.557<br />

b) Kapitalrücklage<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

0,00 0<br />

ca) Sicherheitsrücklage 70.219.930,61 68.866<br />

cb) andere Rücklagen 0,00 0<br />

70.219.930,61 68.866<br />

d) Bilanzgewinn 534.338,91 1.268<br />

72.288.269,52 72.690<br />

Summe der Passiva 1.860.508.197,27 1.907.082<br />

1 Eventualverbindlichkeiten<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />

abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />

Gewährleistungs verträgen 41.168.753,59 42.603<br />

c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für<br />

fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />

41.168.753,59 42.603<br />

2 Andere Verpflichtungen<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 79.120.594,59 83.231<br />

79.120.594,59 83.231


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

Jahresabschluss | 41<br />

1.1.-31.12.09<br />

TEUR<br />

1 Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 55.246.606,99 61.971<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 9.178.103,32 7.991<br />

64.424.710,31 69.962<br />

2 Zinsaufwendungen 35.307.459,99 42.548<br />

darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 649.319,25<br />

(-)<br />

29.117.250,32 27.414<br />

3 Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 4.446.439,22 5.416<br />

b) Beteiligungen 272.041,41 511<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 420<br />

4.718.480,63 6.347<br />

4 Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />

Teilgewinnabführungsverträgen 572.094,91 642<br />

5 Provisionserträge 9.379.723,87 9.511<br />

6 Provisionsaufwendungen 526.559,89 558<br />

8.853.163,98 8.953<br />

7 Nettoaufwand des Handelsbestands (i. Vj. Nettoertrag) 39.676,43 152<br />

8 Sonstige betriebliche Erträge 2.383.279,81 6.237<br />

aus der Fremdwährungsumrechnung 39.327,78<br />

(0)<br />

9 Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />

45.604.593,22 49.744<br />

10 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter<br />

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

15.049.180,04 15.479<br />

für Altersversorgung und für Unterstützung 4.334.488,26 5.306<br />

darunter: für Altersversorgung 1.534.997,87<br />

(2.372)<br />

19.383.668,30 20.785<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.389.672,20 9.822<br />

27.773.340,50 30.607<br />

11 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />

Anlagewerte und Sachanlagen 1.782.734,60 1.866<br />

12 Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.395.173,39 1.953<br />

13 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte<br />

Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 9.777.604,52<br />

10.263<br />

14 Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />

sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 0<br />

9.777.604,52 10.263<br />

15 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 1.240.257,05 1.273<br />

16 Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0<br />

1.240.257,05 1.273<br />

17 Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />

18 Zuführungen zu/Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 0<br />

19 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 3.635.483,16 3.783<br />

20 Außerordentliche Erträge<br />

darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />

18.873,63 0<br />

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 18.873,63<br />

(-)<br />

21 Außerordentliche Aufwendungen<br />

darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />

426.802,61 0<br />

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

426.802,61<br />

(-)<br />

22 Außerordentliches Ergebnis 407.928,98 0<br />

23 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.619.545,69 2.441<br />

24 Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 73.669,58 74<br />

2.693.215,27 2.515<br />

25 Jahresüberschuss 534.338,91 1.268<br />

26 Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />

534.338,91 1.268<br />

27 Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />

a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />

b) aus anderen Rücklagen 0,00 0<br />

0,00 0<br />

534.338,91 1.268<br />

28 Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />

a) in die Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />

b) in andere Rücklagen 0,00 0<br />

0,00 0<br />

29 Bilanzgewinn 534.338,91 1.268


Unsere Partner im Verbund<br />

LBBW<br />

Deka<br />

Bank<br />

LBS<br />

SV<br />

Deutsche<br />

Leasing


Anhang<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

A Allgemeine Angaben<br />

Der Jahresabschluss der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> wurde nach den für Kreditinstitute gel-<br />

tenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung<br />

der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) ist eine<br />

Vergleichbarkeit der Vorjahresbeträge nicht immer gegeben. Gemäß Artikel 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB<br />

wurde auf die Anpassung der Vorjahreszahlen verzichtet.<br />

Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, da die Mehrheitsbeteiligungen an Tochterunternehmen<br />

von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind.<br />

B Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen)<br />

sind zum Nennwert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene<br />

Disagien werden auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt.<br />

Schuldscheine, die zusätzliche Bonitäts- oder sonstige Preisrisiken beinhalten („strukturierte Schuldscheine“),<br />

werden – entgegen der Handhabung im Vorjahr – grundsätzlich mit den Anschaffungskosten<br />

angesetzt und gegebenenfalls auf den niedrigeren Marktpreis abgeschrieben.<br />

Für kreditgeschäftliche Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist,<br />

wurden angemessene Einzelwertberichtigungen gebildet. Außerdem haben wir eine Pauschalwert-<br />

berichtigung in Höhe des steuerlich zulässigen Betrages auf den latent gefährdeten Forderungsbestand<br />

gebildet. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich<br />

Vorsorge getroffen.<br />

Die Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />

Die Wertpapiere des Handelsbestands wurden gemäß § 340e Abs. 3 HGB mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags bewertet. Der Risikoabschlag wurde entsprechend der<br />

internen Risikosteuerung auf Portfolioebene ermittelt und vollständig bei der Aktivaposition 6a<br />

berücksichtigt. Die Berechnung erfolgte in Form eines Value at Risk (VaR) auf Basis eines Konfidenz-<br />

niveaus von 99%, einer Haltedauer von 10 Tagen und eines Beobachtungszeitraums von einem<br />

Jahr. Zum Bilanzstichtag betrug der so ermittelte Risikoabschlag insgesamt 1 TEUR.<br />

In Übereinstimmung mit der internen Risikosteuerung haben wir die laufenden Erträge aus Finanz-<br />

instrumenten des Handelsbestands in den GuV-Posten 1 und 3 ausgewiesen.<br />

Anhang | 43


44<br />

Die institutsinternen Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand<br />

wurden im Berichtsjahr nicht geändert.<br />

Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />

bewertet.<br />

Unter den Treuhandkrediten wurden erstmals Weiterleitungskredite mit vollständiger Haftungsfreistellung<br />

der Förderbank in Höhe von 454 TEUR ausgewiesen. Insoweit ist der Vorjahresvergleich<br />

nur eingeschränkt aussagefähig.<br />

Die immateriellen Anlagewerte und das Sachanlagevermögen werden mit Anschaffungs- oder Her-<br />

stellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen<br />

Nutzungsdauer, bilanziert. Aus Vereinfachungsgründen werden bei den Sachanlagen in Anlehnung<br />

an die steuerlichen Regelungen Vermögensgegenstände von geringem Wert (bis 150 Euro) sofort als<br />

Sachaufwand erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände (bis 410 Euro) entgegen dem Vorjahr<br />

sofort abgeschrieben. Niedrigere Wertansätze, die auf in der Vergangenheit vorgenommenen<br />

steuerlichen Abschreibungen gemäß § 254 HGB in der Fassung vor dem BilMoG beruhen, werden<br />

entsprechend Artikel 67 Abs. 4 EGHGB vollständig fortgeführt.<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Niederstwert angesetzt.<br />

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen<br />

Erfüllungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen.<br />

Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmän-<br />

nischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />

Verpflichtungen.<br />

Die Pensionsrückstellungen wurden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit<br />

dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt.<br />

Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />

ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz von 5,16 % bei einer pauschal angenommenen<br />

Restlaufzeit von 15 Jahren verwendet. Bei der Berechnung wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen<br />

von 2 % und ein Rententrend von jährlich 1,5 % berücksichtigt. Die sich durch die<br />

geänderte Bewertung aufgrund des BilMoGs ergebende Erhöhung der Pensionsrückstellungen haben<br />

wir vollständig zugeführt.<br />

Daneben bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von 17,6 Mio. EUR, die sich aus der<br />

Zusatzversorgung der Beschäftigten der <strong>Sparkasse</strong> ergeben und nicht durch entsprechendes Vermögen<br />

der Versorgungskasse gedeckt sind. Die Berechnung dieses entsprechend Artikel 28 Abs. 2 EGHGB<br />

anzugebenden Betrags erfolgt nach einem dem Teilwertverfahren angelehnten Näherungsverfahren,<br />

welches versicherungsmathematische Grundsätze berücksichtigt. Die Ermittlung erfolgte auf Datenbasis<br />

des Vorjahresultimos unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G und einer<br />

pauschalen Berücksichtigung des auf die <strong>Sparkasse</strong> entfallenden Anteils am gesamten Kassenvermögen<br />

der Versorgungskasse. Gehalts- bzw. Rententrends wurden bei der Berechnung vereinfacht<br />

durch Kompensation mit dem bei der Abzinsung zu verwendenden durchschnittlichen Marktzinssatz<br />

einbezogen. Der so ermittelte und zugrunde gelegte Rechnungszins betrug 4 %.


Verminderungen von Rückstellungen, die sich aus der geänderten Bewertung durch das BilMoG<br />

ergaben, wurden gem. Artikel 67 Abs. 1 EGHGB in die Sicherheitsrücklage eingestellt.<br />

Der in Vorjahren gemäß § 273 HGB in der Fassung vor dem BilMoG gebildete Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil wurde gemäß Artikel 67 Abs. 3 EGHGB beibehalten.<br />

Die strukturierten Produkte (Schuldscheine mit Zinswandlungsrecht, mit Zinsober- und untergrenze,<br />

Forwarddarlehen und Kundendarlehen mit variabler Verzinsung und Zinsobergrenze sowie variabel<br />

verzinsliche Anleihe mit Zinsuntergrenze) wurden unter Berücksichtigung des IDW RS HFA 22 einheitlich<br />

(ohne Abspaltung der Nebenrechte), das Produkt <strong>Sparkasse</strong>n-Kreditbasket IV unter Abspaltung<br />

der Nebenrechte bilanziert und ggf. bewertet. Die übernommenen Adressenausfallrisiken aus<br />

Credit Linked Notes wurden nach IDW RS BFA 1 als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen. Für<br />

akute Ausfallrisiken wurde eine Rückstellung gebildet.<br />

Die Wertermittlung der als Gegengeschäfte zu den Kundendarlehen mit Zinsobergrenze abgeschlossenen<br />

Cap-Vereinbarungen erfolgte über ein Bewertungsmodell.<br />

Die zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die<br />

Gesamtbetrachtung des Zinsänderungsrisikos einbezogen und waren somit nicht gesondert zu<br />

bewerten.<br />

Das Währungsrisiko wird über eine Währungsposition als Einheit gesteuert. In diese werden die<br />

einzelnen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Devisentermingeschäfte sowie Kassageschäfte<br />

eingestellt. Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB wird in Höhe der sich hierbei<br />

betragsmäßig ausgleichenden Positionen je Währung angenommen. Daneben bestehen strategisch<br />

offene Positionen.<br />

Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten und der am Bilanzstichtag nicht<br />

abgewickelten Kassageschäfte erfolgte generell mit dem Kassakurs. Die Sortenbestände wurden zu<br />

dem Mittelkurs aus Schalterankaufs- und -verkaufskursen der Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

bewertet. Nicht abgewickelte, besonders gedeckte Termingeschäfte wurden zu einheitlichen Kursen<br />

am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />

Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung be-<br />

rücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung besonders gedeckter Geschäfte sowie aus offenen<br />

Positionen mit Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr wurden ebenfalls erfolgswirksam vereinnahmt.<br />

Die aus strategisch offenen Positionen mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr resultierenden<br />

Erträge wurden nicht vereinnahmt.<br />

Die Erfolge aus der Währungsumrechnung wurden in dem GuV-Posten ausgewiesen, dem die<br />

sonstigen Bewertungsergebnisse des zugrunde liegenden Geschäfts zuzuordnen sind. Der Ausweis<br />

der Aufwendungen und Erträge aus besonders gedeckten Positionen erfolgte saldiert im sonstigen<br />

betrieblichen Ergebnis.<br />

In dem GuV-Posten 8 sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 39 TEUR enthalten.<br />

Anhang | 45


46<br />

C Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />

Wertpapiere (ohne Handelsbestand)<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

Aktien und andere<br />

nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

Anteile an Investmentvermögen<br />

An den folgenden Investmentvermögen halten wir mehr als 10 % der Anteile:<br />

Für die dargestellten Investmentvermögen lagen keine Beschränkungen in der Möglichkeit der täg-<br />

lichen Rückgabe vor. In den genannten Investmentvermögen bestehen negative Aktiengewinne in<br />

Höhe von rd. 24 Mio EUR.<br />

Finanzinstrumente des Handelsbestands<br />

Der Handelsbestand (Aktivposten 6a) besteht ausschließlich aus Aktien und anderen nicht fest-<br />

verzinslichen Wertpapieren.<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />

Der Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB ist für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Er-<br />

tragslage von untergeordneter Bedeutung.<br />

insgesamt davon<br />

börsennotiert<br />

nicht nicht mit dem<br />

börsennotiert Niederstwert<br />

bewertet<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert<br />

385.466 383.519 1.947 0<br />

124.672 6.475 118.197 0<br />

Summe 510.138 389.994 120.144 0<br />

Anlageziele Marktwert Buchwert Ausschüttungen im Geschäftsjahr<br />

Bezeichnung des Investmentvermögens TEUR TEUR TEUR<br />

Rentenfonds (international)<br />

Credit Suisse CS-BAD<br />

WestLB Mellon SPK. G-K MAARK<br />

Deka Investment GKA<br />

Deka Investment SGK<br />

43.221<br />

26.197<br />

8.437<br />

44.453<br />

43.221<br />

25.000<br />

8.437<br />

23.401<br />

1.697<br />

563<br />

321<br />

1.308<br />

Gemischter Fonds<br />

Credit Suisse CS Hamilton 13.266 13.266 266<br />

Summe 135.574 113.325 4.155<br />

Der <strong>Sparkasse</strong>nverband <strong>Baden</strong>-Württemberg hat sich zusammen mit den weiteren Trägern quotal<br />

entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem<br />

Eigenkapital für die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg beteiligt und eine Rückgarantie


zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land <strong>Baden</strong>-Württemberg aus einer Risiko-<br />

immunisierungsaktion für die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg übernommen. Als Mitglied dieses<br />

Verbandes sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand<br />

entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall, dass<br />

die zufließenden Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden<br />

Aufwendungen nicht abdecken. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme aus diesen Verpflichtungen<br />

über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.<br />

Als Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg und des<br />

überregionalen Sicherungssystems der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation werden sämtliche Kundenansprüche<br />

in voller Höhe sichergestellt. Aus der Verpflichtung, im eventuellen Stützungsfall eines<br />

angeschlossenen Instituts gegebenenfalls Nachschusszahlungen zu leisten, ist derzeit nicht mit einer<br />

konkreten Inanspruchnahme zu rechnen.<br />

Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns über<br />

den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö.K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe<br />

mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang<br />

besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den<br />

Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden<br />

Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Für das Geschäftsjahr<br />

2010/2011 der Erwerbsgesellschaft ist kein Verpflichtungsüberhang aus dem Aufwendungsersatzanspruch<br />

zu erwarten.<br />

Treuhandgeschäfte<br />

Das Treuhandvermögen betrifft in voller Höhe Forderungen an Kunden.<br />

Die Treuhandverbindlichkeiten entfallen in voller Höhe auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Finanzanlagen<br />

- ohne anteilige Zinsen -<br />

Buchwert<br />

31.12.2009<br />

TEUR<br />

Veränderungssaldo<br />

(§ 34 Abs. 3 RechKredV)<br />

TEUR<br />

Buchwert<br />

31.12.2010<br />

TEUR<br />

Forderungen an Kreditinstitute 108.070 - 30.000 77.677<br />

Forderungen an Kunden 7.000 - 2.000 5.000<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

Aktien und andere<br />

nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

145.308 - 18.358 126.950<br />

54.953 + 3.330 58.283<br />

Beteiligungen 23.508 - 217 23.291<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 5.312 0 5.312<br />

Sonstige Vermögens gegenstände 5.965 0 5.965<br />

Anhang | 47


48<br />

Immaterielle Anlagewerte<br />

TEUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten per 01.01.2010 423<br />

Zugänge 2010 30<br />

Abgänge 2010 66<br />

Abschreibungen (kumuliert) 341<br />

Buchwert 31.12.2010 46<br />

Buchwert 31.12.2009 55<br />

Abschreibungen 2010 39<br />

Sachanlagen<br />

TEUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 01.01.2010 54.969<br />

Zugänge 2010 208<br />

Abgänge 2010 1.603<br />

Abschreibungen (kumuliert) 30.634<br />

Buchwert 31.12.2010 22.940<br />

Buchwert 31.12.2009 24.813<br />

Abschreibungen 2010 1.774<br />

Die Sachanlagen entfallen mit 17.942 TEUR auf Grundstücke und Gebäude, die von der <strong>Sparkasse</strong> im Rahmen<br />

ihrer eigenen Tätigkeit genutzt werden, und mit 1.874 TEUR auf die Betriebs- und Geschäftsaustattung.<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:<br />

auf der Aktivseite: 1.006 TEUR (Vorjahr 909 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Rückzahlungs-<br />

und niedrigerem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten;<br />

auf der Passivseite: 1.456 TEUR (Vorjahr 1.548 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag<br />

und niedrigerem Auszahlungsbetrag von Forderungen.<br />

Nachrangige Vermögensgegenstände<br />

Nachrangige Vermögensgegenstände sind in folgenden Aktivposten enthalten:<br />

Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung<br />

Auf Fremdwährung lauten Vermögensgegenstände im Gesamtbetrag von 22.200 TEUR und Schulden<br />

im Gesamtbetrag von 20.302 TEUR.<br />

Verrechnung gemäß § 246 Abs. 2 HGB<br />

31.12.2010<br />

TEUR<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.807 3.152<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 5.965 5.965<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> hat Wertpapiere, die ohne Verrechnung in Aktivaposition 6 auszuweisen gewesen<br />

wären, mit Anschaffungskosten in Höhe von 355 TEUR und beizulegenden Zeitwerten von 362 TEUR<br />

gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit – ohne Verrechnung bei Passivposition 7a auszuweisenden – Altersversorgungsverpflichtungen<br />

(Erfüllungsbetrag 362 TEUR) verrechnet.


Fristengliederung<br />

- ohne anteilige Zinsen -<br />

Aktivposten<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

darunter: an die eigene Girozentrale<br />

bis drei<br />

Monate<br />

31.12.2010<br />

TEUR<br />

–<br />

(–)<br />

Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

31.12.2010<br />

TEUR<br />

– 95.790<br />

(95.652)<br />

Vorjahr<br />

TEUR<br />

214.642<br />

Forderungen an Kunden 5.008 5.774 26.315 15.850<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere – – 53.819 43.117<br />

Passivposten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

darunter: gegenüber der eigenen Girozentrale<br />

mehr als<br />

drei<br />

Monate bis<br />

ein Jahr<br />

Forderungen bzw. Verbindlichkeiten<br />

mit einer Restlaufzeit von<br />

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Die folgenden Posten enthalten Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen sowie an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />

–<br />

(–)<br />

mehr als<br />

ein Jahr<br />

bis fünf<br />

Jahre<br />

mehr als<br />

fünf<br />

Jahre<br />

mit<br />

unbestimmter<br />

Laufzeit<br />

– 429.230<br />

(429.230)<br />

im<br />

Folgejahr<br />

fällig<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Aktivposten<br />

3 Forderungen an Kreditinstitute<br />

b) andere Forderungen 25.203 82.578 40.000 29.014 – –<br />

4 Forderungen an Kunden 29.459 82.256 289.961 567.472 76.097 –<br />

5 Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche<br />

Wertpapiere – – – – –<br />

Passivposten<br />

45.651<br />

1 Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit<br />

oder Kündigungsfrist 13.482 41.552 114.591 116.137 – –<br />

2 Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

ab) mit vereinbarter<br />

Kündigungsfrist von mehr<br />

als drei Monaten 21.065 66.218 3.659 61 – –<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

bb) mit vereinbarter Lauf -<br />

zeit oder Kündigungsfrist 60.629 33.370 70.975 521 – –<br />

3 Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen<br />

– – – – – 115<br />

389.028<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 262 188 1.449 1.928<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten 31 31 – –<br />

Anhang | 49


50<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

Der aus Vorjahren bestehende Sonderposten wurde aufgrund der Vorschrift des § 6b EStG gebildet.<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Für die in diesem Posten ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr Aufwendungen von<br />

insgesamt 1.195 TEUR angefallen. Die Bedingungen der Nachrangigkeit sämtlicher nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten entsprechen § 10 Abs. 5a KWG. Eine Umwandlungsmöglichkeit in Kapital oder eine<br />

andere Schuldform besteht nicht. Folgende Mittelaufnahmen übersteigen 10 % des Gesamtbetrags<br />

der nachrangigen Verbindlichkeiten (ohne anteilige Zinsen):<br />

Betrag<br />

Zinssatz<br />

Fällig am Vorzeitige Rückzahlungs-<br />

TEUR<br />

%<br />

verpflichtung<br />

3.000 4,87 03.06.2013 Nein<br />

3.000 4,50 24.06.2013 Nein<br />

3.000 5,12 03.08.2017 Nein<br />

Eigenkapital<br />

Die nachrangigen Verbindlichkeiten von insgesamt 16.111 TEUR (ohne anteilige Zinsen), die im<br />

Einzelfall 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten nicht übersteigen, haben eine<br />

Durchschnittsverzinsung von 4,72 % und eine Laufzeit von 6 bis 12 Jahren.<br />

Die Höchstgrenze der gemäß § 10 Abs. 2b Satz 1 Nr. 7 KWG auf das Ergänzungskapital anrechenbaren<br />

Neubewertungsreserven beträgt nach der Berechnung zum Bilanzstichtag 12.818 TEUR.<br />

Stellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten<br />

Daneben hat die <strong>Sparkasse</strong> im Rahmen zentraler Kreditaktionen mit der Investitions- und<br />

Strukturbank Rheinland-Pfalz, der Landeskreditbank <strong>Baden</strong>-Württemberg -Förderbank- und der<br />

KfW Mittelstandsbank Forderungen mit einem Buchwert von 128.384 TEUR an die Landesbank<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg abgetreten.<br />

D Angaben und Erläuterungen<br />

zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Der ausgewiesene Steueraufwand belastet nur das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.<br />

Außerordentliche Aufwendungen<br />

Die außerordentlichen Aufwendungen resultieren aus den gemäß Artikel 67 Abs. 7 EGHGB erfolgswirksam<br />

zu behandelnden Effekten aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG.<br />

Periodenfremde Aufwendungen und Erträge<br />

Folgende Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten wesentliche Aufwendungen und<br />

Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind:<br />

TEUR<br />

Aufwendungen<br />

GV 2: Vorfälligkeitsentschädigungen (Kreditinstitute) 1.357<br />

GV 10ab: Zuführung Pensionsrückstellungen 389<br />

Erträge<br />

GV 1a: Vorfälligkeitsentschädigungen (Kunden) 936<br />

GV 8: Auflösung von Rückstellungen 632


E Sonstige Angaben<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte gliedern sich wie folgt:<br />

Nominalbeträge in TEUR Zeitwerte in TEUR Buchwerte in TEUR<br />

nach Restlaufzeiten<br />

bis 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />

Insgesamt<br />

+ ./.<br />

Zinsbezogene<br />

Geschäfte<br />

OTC-Produkte<br />

Zinsswaps 5.000 25.000 85.000 115.000 0 5.024<br />

Bei OTC-gehandelten derivativen Finanzinstrumenten werden theoretisch ermittelte Werte als Zeitwerte<br />

angesetzt (Mark to Model Bewertung).<br />

Bei der Mark to Model Bewertung wird bezüglich der derivativen Finanzinstrumente wie folgt verfahren:<br />

Zinsswaps werden in die Basisbestandteile Kuponanleihe und Floater zerlegt und unter Zugrunde-<br />

legung entsprechender Zinsstrukturkurven getrennt bewertet. Der Barwert des Swaps ergibt sich<br />

dabei aus der Differenz der Barwerte der beiden Basisprodukte.<br />

Optionsprämie<br />

/<br />

Variation-<br />

Margin<br />

Zinsoptionen<br />

(Käufe) 0 4.000 0 4.000 2 0 (A13) 2<br />

Für Optionen werden die ausgewiesenen Zeitwerte mittels des Binomialmodells bzw. Black/Scholes-<br />

Modells in der jeweils erforderlichen Modifikation berechnet.<br />

Grundlagen der Bewertung waren insbesondere der Marktzins im Verhältnis zum Basiszins, die<br />

Restlaufzeit und die Volatilitäten.<br />

Den negativen Zeitwerten dieser in die Zinsbuchsteuerung einbezogenen Derivate stehen noch nicht<br />

realisierte Wertsteigerungen im bilanziellen Bankbuch in mindestens gleicher Höhe gegenüber.<br />

Für übernommene Adressenausfallrisiken aus Credit Linked Notes (nominal 1,9 Mio. Euro) wurden<br />

Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 1,8 Mio. Euro ausgewiesen; hierfür bestehen Rückstellungen<br />

in Höhe von 97 TEUR.<br />

Die Devisentermingeschäfte wurden als gedeckte Auftragsgeschäfte mit Dienstleistungscharakter<br />

behandelt. Die Geschäfte weisen saldiert einen Zeitwert von 0 Euro aus.<br />

Bei den zinsbezogenen Termingeschäften handelt es sich um Deckungsgeschäfte.<br />

Rückstellung<br />

(P7)<br />

Währungsbezogene<br />

Geschäfte<br />

OTC-Produkte<br />

Devisentermingeschäfte<br />

146 0 0 146 4 4 0<br />

Insgesamt 5.146 29.000 85.000 119.146 6 5.028<br />

Bei den Kontrahenten im Derivategeschäft per 31. Dezember 2010 handelt es sich ausschließlich um<br />

deutsche Kreditinstitute. Zusätzlich wurden Devisengeschäfte mit Kunden abgeschlossen.<br />

Anhang | 51


52<br />

Latente Steuern<br />

Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />

bestehen zum Bilanzstichtag Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbe-<br />

lastungen in Höhe von 2.531 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen überdeckt. Ein Ausweis<br />

passiver latenter Steuern war insoweit nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern hat<br />

die <strong>Sparkasse</strong> entsprechend § 274 Abs. 1 HGB verzichtet. Die wesentlichen künftigen Steuerbelastun-<br />

gen resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen,<br />

den Sachanlagen und dem Sonderposten mit Rücklageanteil. Die zum Ausgleich der künftigen<br />

Steuerbelastungen benötigten absehbaren künftigen Steuerentlastungen ergeben sich im Wesent-<br />

lichen aus unterschiedlichen bilanziellen Ansätzen bei den Schuldverschreibungen und anderen<br />

festverzinslichen Wertpapieren und den Rückstellungen. Der Ermittlung der latenten Steuern wurde<br />

ein Steuersatz von 28,9 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer zzgl. Solidaritätszuschlag) zugrunde<br />

gelegt. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer<br />

und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit einem<br />

Steuersatz von 15,825 % berücksichtigt.<br />

Abschlussprüferhonorare<br />

Für das Geschäftsjahr wurden von unserem Abschlussprüfer für folgende Leistungen Honorare berechnet:<br />

TEUR<br />

für die Abschlussprüfung 227<br />

für andere Bestätigungen 38<br />

für die Steuerberatung 3<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:<br />

Vollzeitkräfte 249<br />

Teilzeit- und Ultimokräfte (anteilig) 56<br />

Auszubildende 22<br />

Insgesamt 327<br />

Bezüge / Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat<br />

Den Mitgliedern des Vorstandes wurden für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von<br />

675 TEUR gewährt.<br />

Für die früheren Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden Versorgungsbezüge<br />

in Höhe von 661 TEUR bezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe<br />

von 7.262 TEUR.<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe<br />

von 134 TEUR.<br />

Den Mitgliedern des Vorstandes wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von<br />

643 TEUR gewährt.<br />

An die Mitglieder des Verwaltungsrates wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe<br />

von 2.648 TEUR ausgereicht.


Organe der <strong>Sparkasse</strong><br />

Verwaltungsrat<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Gerstner Oberbürgermeister Vorsitzender (bis 31.12.2010)<br />

(ab 11.02.2011: 1. stv. Vorsitzender)<br />

Christof Florus Oberbürgermeister 1. stv. Vorsitzender (bis 31.12.2010)<br />

(ab 01.01.2011: Vorsitzender)<br />

Karsten Mußler Bürgermeister 2. stv. Vorsitzender<br />

Elke Barta <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />

Lutz Benicke <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

Susanne Burg <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />

Petra Drapp Betriebswirtin des Handwerks<br />

Mark Eckstein <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

Heinz Gehri Geschäftsführer eines Küchenstudios<br />

Rolf Dieter Grüble <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

Nicole Häfele <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />

Dr. Mario Henn selbständiger Rechtsanwalt und Steuerberater (bis 06.03.2010)<br />

Werner Hirth Erster Bürgermeister<br />

Jürgen Höll Geschäftsführer eines Unternehmens für Büroeinrichtungen (ab 24.06.2010)<br />

Martin Lang Geschäftsführer eines Recyclingunternehmens<br />

Fritz Leese Erster Polizei-Hauptkommissar<br />

Peter Lehnhoff Geschäftsführer einer Spezialfirma im Maschinenbau<br />

Richard Lorenz Wirtschaftsprüfer / Steuerberater<br />

Andreas Paul <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

Armin Schöpflin Leitender Kriminal-Direktor a. D.<br />

Robert Wein Bürgermeister<br />

Hans-Jörg Wetzel Geschäftsführer einer Spedition<br />

Stefan Siebert Vorstandsvorsitzender<br />

Dieter Kraft stellv. Vorsitzender<br />

Lothar Volle Mitglied<br />

Ein Vorstandsmitglied ist stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied bei der LBS Landesbausparkasse<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg, Stuttgart.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, den 10. Mai 2011<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Der Vorstand<br />

Stefan Siebert Dieter Kraft Lothar Volle<br />

Anhang | 53


54<br />

Nähe<br />

Dialog<br />

Stabilität<br />

Förderung


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Bestätigungsvermerk | 55<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des<br />

Vorstands der <strong>Sparkasse</strong>. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />

Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch<br />

den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über<br />

die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der <strong>Sparkasse</strong> sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und<br />

Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />

angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />

unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />

<strong>Sparkasse</strong>. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage der <strong>Sparkasse</strong> und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Stuttgart, den 17. Mai 2011<br />

<strong>Sparkasse</strong>nverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Prüfungsstelle<br />

Schmidt Roth<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


56<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Sophienstraße 1<br />

76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

Telefon 07221 2740<br />

Telefax 07221 274 - 41200<br />

www.spk-bbg.de<br />

info@spk-bbg.de<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

HRA 201299 Amtsgericht Mannheim

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