Drucken / Speichern - Sparkasse Baden-Baden Gaggenau
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Geschäftsbericht 2011
Inhalt<br />
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2011<br />
1 Rahmenbedingungen 05<br />
2 Wirtschaftsbericht 08<br />
3 Nachtragsbericht 15<br />
4 Risikobericht 16<br />
5 Prognosebericht 26<br />
Jubilare 31<br />
Verabschiedung aus dem Berufsleben 31<br />
Dank des Vorstandes 33<br />
Bericht des Verwaltungsrates 35<br />
Jahresabschluss 37<br />
Anhang<br />
A Allgemeine Angaben 43<br />
B Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 43<br />
C Angaben und Erläuterungen zur Bilanz 45<br />
D Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 50<br />
E Sonstige Angaben 51<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 55<br />
Inhalt | 03
4<br />
zuhören, verstehen, handeln
Lagebericht<br />
für das Geschäftsjahr 2011<br />
1 Rahmenbedingungen<br />
1.1 Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> und betreibt grundsätzlich alle banküblichen Geschäfte soweit es das <strong>Sparkasse</strong>ngesetz<br />
von <strong>Baden</strong>-Württemberg, die aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen oder<br />
die Satzung der <strong>Sparkasse</strong> vorsehen. Träger der <strong>Sparkasse</strong> sind die Städte <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, <strong>Gaggenau</strong><br />
und Kuppenheim sowie die Gemeinde Bischweier. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen<br />
verfolgt die <strong>Sparkasse</strong> das Ziel, auf Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in<br />
ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung<br />
aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen<br />
Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden,<br />
unterhält die <strong>Sparkasse</strong> 27 Geschäftsstellen in ihrem Geschäftsgebiet.<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand. Der Verwaltungsrat<br />
bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der <strong>Sparkasse</strong>, erlässt Geschäftsanweisungen für<br />
den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht dessen Tätigkeit. Der Kreditausschuss<br />
beschließt über die Zustimmung der Gewährung von Krediten nach der Geschäftsanweisung und von<br />
Organkrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Der Vorstand leitet die<br />
<strong>Sparkasse</strong> in eigener Verantwortung. Er vertritt die <strong>Sparkasse</strong> und führt ihre Geschäfte.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist als Mitglied im <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg dem Sicherungssystem der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation angeschlossen. Damit<br />
sind die Ansprüche unserer Kunden in voller Höhe sichergestellt.<br />
Lagebericht | 05
06<br />
1.2 Wirtschaftliches Umfeld<br />
1.2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Anfang 2011 lief die Erholung der Weltwirtschaft noch recht ungestört. Aus dem Konjunkturtal der<br />
Rezession Ende 2008 / Anfang 2009 kommend setzte sich der Aufwärtstrend von 2010 zunächst<br />
vielerorts fort. Das Wachstumstempo war dabei allerdings in den einzelnen Regionen ungleich verteilt.<br />
Viele Schwellenländer blieben auch 2011 besonders stark. In den Industrieländern wie Deutschland<br />
ging es dagegen zunächst um ein Wiederaufholen von verlorenem Stand. Die USA haben 2011 nur<br />
ein Wachstum von real etwa 1,7 % erreicht und auch das nur dank starker wirtschaftspolitischer<br />
Stützung.<br />
In Krisenländern des Euroraums sind vor allem die hohe Staatsverschuldung und die aufgekommenen<br />
Zweifel an deren Tragfähigkeit und die in der Folge stark gestiegenen Risikoprämien das Problem.<br />
Am kritischsten ist die Lage in Griechenland. Das Land befindet sich in einer Abwärtsspirale aus<br />
Rezession, steigendem Einsparbedarf und im Ergebnis trotz aller Anstrengungen weiter steigenden<br />
Schulden. Spätestens seit Sommer 2011 wurde offensichtlich, dass Griechenland mit immer mehr<br />
Hilfskrediten der Partnerländer in der EU und des IWF nicht nachhaltig zu finanzieren sein wird. Auf<br />
diversen EU-Gipfeln und in begleitenden Verhandlungen mit den großen Gläubigern wurden immer<br />
weiterreichende, zunächst noch als „freiwillig“ deklarierte Schuldenschnitte verhandelt. Damit war<br />
klar, dass Staatsanleihen nicht mehr als risikolose Anlageklasse einzustufen sind. Risikoprämien<br />
stiegen als Ansteckungseffekt auch für die Schulden anderer Länder. Italien weist zwar ebenfalls einen<br />
hohen Schuldenstand und großen Reformstau auf, der Korrekturbedarf beim laufenden Defizit hat<br />
dort aber ein beherrschbares Ausmaß. In Spanien hatte sich die Situation durch das beschlossene<br />
Sparprogramm zunächst stabilisiert. Nachdem das für 2011 angepeilte Defizitziel von 6,0 % mit<br />
8,5 % deutlich verfehlt wurde, bestehen allerdings in den Märkten starke Zweifel ob bis Ende 2012<br />
das Haushaltsdefizit wie ursprünglich vorgesehen auf 5,3 % gesenkt werden kann. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass die Rahmendaten mit einer Arbeitslosenquote von aktuell 23,3 % und einer<br />
abnehmenden Wirtschaftsleistung nicht auf eine schnelle Trendwende hindeuten. In Portugal und<br />
vor allem in Irland dagegen ist eine Besserung des Leistungsbilanzsaldos zu verzeichnen – ein<br />
wichtiges Indiz für die Wiedergewinnung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Deutschland hat sein staatliches Finanzierungsdefizit dank der relativ guten konjunkturellen Erholung<br />
2011 sowie der historisch niedrigen Zinssätze für Bundesanleihen auf 1,0 % des Bruttoinlandsproduktes<br />
zurückführen können. In den beiden vorangegangenen Jahren war der Grenzwert des Maastricht-<br />
Vertrages von 3 % noch überschritten worden. Das Bruttoinlandsprodukt selbst hat im Frühjahr 2011<br />
sein Vorkrisenniveau wieder erreichen und dann leicht überschreiten können. Die Investitionstätigkeit<br />
hat 2011 den Export als Haupttriebfeder des Wachstums der deutschen Wirtschaft abgelöst. Der<br />
Export selbst lief zwar auch 2011 noch sehr gut, doch legten zugleich auch die Importe deutlich zu.<br />
Unter dem Strich wuchs der Außenbeitrag nur noch moderat.<br />
Der private Konsum blieb von der Größenordnung des Expansionstempos etwas hinter der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung zurück. Die Sparquote als Anteil des Sparens der privaten Haushalte an<br />
ihrem verfügbaren Einkommen ist 2011 auf 10,9 % gesunken. 2010 lag sie noch bei 11,3 %. Der<br />
staatliche Konsum wurde 2011 ebenfalls noch einmal erhöht, allerdings nach dem Auslaufen der<br />
Konjunkturpakete nicht mehr so stark wie noch 2010. Für das Gesamtjahr 2011 hat sich nach Schätzung<br />
des Statistischen Bundesamtes insgesamt eine Wachstumsrate von 3,0 % ergeben. Das ist deutlich<br />
über dem langjährigen Durchschnitt für Deutschland und nach 2010 das zweite starke Jahr in Folge.
Im Sommer 2011 brachen die Aktienmärkte ein, verloren zwischen Juli und September vielerorts - so<br />
auch in Deutschland gemessen am DAX - ein Drittel ihres Wertes. Angeführt wurden die Verluste von<br />
Bankaktien, ausgelöst durch Befürchtungen um Ausfälle aus Staatsanleihen und Rekapitalisierungsbedarf<br />
der Kreditinstitute. Tatsächlich gab es ab Herbst 2011 wieder Blockaden und Misstrauen am<br />
Interbankenmarkt. Die Lage erinnerte an die Situation nach der Lehman-Insolvenz drei Jahre zuvor.<br />
Der DAX beendete das Börsenjahr 2011 mit 5.898,35 Punkten und lag damit rd. 15 % unter dem Stand<br />
des Vorjahres. Zum Jahresende notierte der Euro bei 1,29 USD, was einer Abwertung von 3 % im<br />
Jahresverlauf entspricht.<br />
Die Europäische Zentralbank hat Ihren Expansionsgrad gegen Jahresende 2011 noch einmal deutlich<br />
gesteigert. Die im April und Juli als erster vorsichtiger Ausstieg aus der geldpolitischen Sondersituation<br />
vorgenommenen Leitzinsanhebungen wurden im November und Dezember wieder zurückgenommen.<br />
Es blieb bei der Vollzuteilung bei den Tendergeschäften. Außerdem wurde im Dezember<br />
die Mindestreservepflicht halbiert.<br />
Die Preissteigerungsraten lagen 2011 zwar über Zielniveau - 2,7 % bei den Verbraucherpreisen im<br />
Euroraum, 2,3 % in Deutschland. Doch sind diese erhöhten Raten Einmaleffekten geschuldet, die<br />
nicht monetär verursacht sind. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, allen voran wieder einmal der<br />
Ölpreis, haben 2011 ihre Spuren hinterlassen.<br />
Dass der deutsche Arbeitsmarkt über die wechselhafte Konjunktur hinweg gute Nachrichten liefert,<br />
daran hat man sich nun schon seit einer halben Dekade gewöhnen können. 2011 setzte sich der dort<br />
auszumachende Besserungstrend weiter fort. Der Zuwachs bei der Zahl der Erwerbstätigen war sogar<br />
noch einmal stärker als im ebenfalls schon guten Jahr 2010. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen<br />
sank 2011 im Vorjahresvergleich um 263.000. Die Quote verringerte sich damit auf 7,1 %.<br />
1.2.2 Regionale Rahmenbedingungen<br />
Das bereits im Frühsommer 2011 erreichte hohe Niveau wirtschaftlicher Aktivität hat die Wirtschaft<br />
im Südwesten Deutschlands bis in den Herbst nochmals erhöhen können. Die Auslastung der<br />
Kapazitäten konnte von hohem Niveau aus nochmals leicht gesteigert werden. Im Herbst 2011 ging<br />
der ausgeprägte Optimismus aus dem ersten Halbjahr 2011 in der TechnologieRegion Karlsruhe, zu<br />
der das Geschäftsgebiet der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> zählt, zwar weitestgehend zurück,<br />
jedoch bauten die regionalen Unternehmen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit und ließen sich von den<br />
Verwerfungen an den Finanzmärkten, den gravierenden Schuldenproblemen in Europa und einer<br />
stotternden Weltkonjunktur nur wenig beeindrucken.<br />
Das insgesamt gute Lagebild gegen Ende 2011 zog sich durch alle Wirtschaftszweige. Eine besonders<br />
hohe Zufriedenheit mit dem Geschäftsverlauf wiesen die regionale Industrie, der unternehmensnahe<br />
Dienstleistungssektor und der Einzelhandel auf. Im Großhandel hat die positive Lagebeurteilung auf<br />
hohem Niveau geringfügig nachgegeben. Auch in der lange Zeit gebeutelten Bauwirtschaft hat sich<br />
die Geschäftslage im Herbst 2011 weiter stabilisiert.<br />
Auch wenn Ende 2011 jahreszeitlich bedingt ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen<br />
war, zeigt sich der Arbeitsmarkt der TechnologieRegion Karlsruhe weiterhin in robuster Verfassung.<br />
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Rastatt, in welchem das<br />
Lagebericht | 07
08<br />
Geschäftsgebiet der <strong>Sparkasse</strong> liegt, sank von 4,8 % in 2010 auf 4,0 % im Jahr 2011. Die Quote der<br />
in der Region gemeldeten Erwerbslosen liegt damit weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt<br />
von 7,1 %.<br />
Aktuell steht die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> in ihrem Geschäftsgebiet 13 Konkurrenzinstituten<br />
gegenüber. Als führendes Kreditinstitut ist sie der wichtigste Dienstleistungspartner für mittelständische<br />
Unternehmen, Freiberufler, Kommunen und private Haushalte.<br />
1.3 Entwicklungen in der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg (SVBW). Dieser ist zusammen<br />
mit dem Land <strong>Baden</strong>-Württemberg und der Stadt Stuttgart Träger der Landesbank <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg (LBBW). Der SVBW hat sich zusammen mit den weiteren Trägern entsprechend seinem<br />
Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für<br />
die LBBW beteiligt und eine Rückgarantie zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg aus einer Risikoimmunisierung für die LBBW übernommen.<br />
Moody’s erteilte im Mai 2011 der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe ein Bank-Finanzkraftrating (BFSR) von<br />
C+, was auf der langfristigen Ratingskala einem A2-Rating entspricht, sowie ein Verbundrating<br />
(Corporate Family Rating, CFR) von Aa2. DBRS hat im Juni 2011 das Floor-Rating von A (high) für alle<br />
Mitglieder des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe bestätigt. Es bringt zum Ausdruck,<br />
dass die Bonität jedes Mitgliedes des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe mindestens<br />
mit A (high) bewertet wird. Die Ratingagentur Fitch Ratings hat im März 2012 ein Rating für die<br />
<strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe vergeben. Darin erteilte die Agentur den <strong>Sparkasse</strong>n ein Emittentenrating<br />
für langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von A+ sowie für kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von<br />
F1+. Das erstmals vergebene Viability Rating (Stand alone-Rating) stufte die Gruppe der <strong>Sparkasse</strong>n<br />
mit a+ ein.<br />
2 Wirtschaftsbericht<br />
2.1 Geschäftsentwicklung<br />
2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen<br />
Bestand Veränderungen<br />
31.12.2011<br />
Mio. EUR 31.12.2010<br />
Mio. EUR<br />
2011<br />
Mio. EUR<br />
2011<br />
%<br />
2010<br />
%<br />
Geschäftsvolumen 1 1.852,4 1.901,7 - 49,3 - 2,6 -2,5<br />
Bilanzsumme 1.815,8 1.860,5 - 44,7 - 2,4 -2,4<br />
1 Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten<br />
Im Geschäftsjahr 2011 verringerten sich sowohl Bilanzsumme als auch Geschäftsvolumen um 2,4 %<br />
bzw. 2,6 %. Ursächlich hierfür war die Reduzierung des Wertpapiervolumens sowie der Verbindlich
keiten gegenüber Kreditinstituten. Im Durchschnitt der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n war<br />
hingegen ein leichtes Wachstum in der Bilanzsumme und dem Geschäftsvolumen zu verzeichnen.<br />
2.1.2 Aktivgeschäft (inkl. Eventualverbindlichkeiten)<br />
Kundenkreditvolumen<br />
darunter: Avalkredite<br />
Bestand Veränderungen<br />
31.12.2011<br />
Mio. EUR 31.12.2010<br />
Mio. EUR<br />
1.115,7<br />
36,6<br />
1.087,8<br />
41,2<br />
2011<br />
Mio. EUR<br />
Kundenkreditvolumen<br />
Das Kundenkreditvolumen hat sich im Geschäftsjahr erneut leicht erhöht, wobei das Wachstum jedoch<br />
geringfügig unter dem Verbandsdurchschnitt lag. Wie im Vorjahr lag der Schwerpunkt des Wachstums<br />
bei den Unternehmenskrediten im langfristigen Bereich, während die Gesamtausleihungen an<br />
Privatpersonen rückläufig waren. Insgesamt wurden im Jahr 2011 an Unternehmen 90,9 Mio. EUR<br />
und an Privatpersonen 57,7 Mio. EUR neu ausgeliehen. Daneben waren auch im Kommunalkreditgeschäft<br />
hohe Zuwachsraten zu verzeichnen. Vor dem Hintergrund der ab 1. Januar 2013 steigenden<br />
Eigenkapitalanforderungen wurden Teile der stillen Reserven (§ 340f HGB) in hartes Kernkapital<br />
(§ 340g HGB) umgewidmet. Dies führte ebenfalls zu einem Anstieg des Kundenkreditvolumens.<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
Im Geschäftsjahr wurden fällige Termingeldanlagen vornehmlich zur Rückführung von Tagesgeldaufnahmen<br />
verwendet. Durch den Abschluss von Wertpapierleihen ergab sich jedoch per Saldo ein<br />
Anstieg bei den Forderungen an Kreditinstitute.<br />
Wertpapiervermögen<br />
Das Wertpapiervermögen dient vor allem der Vermögensanlage sowie der Liquiditätsreserve. Ein Teil<br />
des Wertpapierbestandes ist in Spezialfonds ausgelagert. Der Rückgang in der Position Wertpapiervermögen<br />
ist im Wesentlichen auf den Abschluss von Wertpapierleihen zurückzuführen. Weiterhin<br />
wurden auslaufende Wertpapieranlagen nur teilweise reinvestiert. Der Fokus lag dabei insbesondere<br />
auf Staatsanleihen mit bester Bonität sowie Pfandbriefen. Der Anteil an Anleihen von Emittenten aus<br />
wirtschaftsschwachen Staaten des Euro-Währungsraums wurde weiter reduziert.<br />
Beteiligungen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> betreibt eine zurückhaltende Beteiligungspolitik. Dementsprechend werden Beteiligungen<br />
weitgehend nur mit Unternehmen der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe eingegangen.<br />
Daneben dienen Tochtergesellschaften der strategischen Positionierung der <strong>Sparkasse</strong> in verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern.<br />
Per Jahresende 2011 betrug der unter Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
ausgewiesene Anteilsbesitz 26,7 Mio. EUR. Der Rückgang von 1,9 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahr<br />
ist im Wesentlichen auf Bewertungsmaßnahmen bei den Verbundbeteiligungen zurückzuführen.<br />
27,8<br />
4,6<br />
2011 %<br />
2,6<br />
-11,2<br />
Forderungen an Kreditinstitute 249,2 209,6 39,6 18,9 -45,5<br />
Wertpapiervermögen 392,5 510,1 -117,7 -23,1 29,0<br />
Handelsbestand 1,4 1,4 0,0<br />
Lagebericht | 09<br />
2010 %<br />
1,6<br />
-3,4
10<br />
2.1.3 Passivgeschäft<br />
Mittelaufkommen von Kunden<br />
darunter:<br />
Mittelaufkommen von Kunden<br />
Bei den Mittelaufkommen von Kunden konnte nach dem Rückgang im Jahr 2010 im Berichtsjahr<br />
wieder ein Wachstum erzielt werden, welches mit 2,1 % jedoch leicht unter dem Vergleichswert der<br />
baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n lag. Unsere Kunden favorisierten dabei die klassischen<br />
Spareinlagen, wobei das im Vorjahr neu eingeführte Anlageprodukt S-Komfortsparen wiederum<br />
besonders stark nachgefragt war. Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus entfällt jedoch<br />
nach wie vor nahezu die Hälfte der Kundeneinlagen auf täglich fällige Gelder.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden im Jahr 2011 um 93,5 Mio EUR reduziert.<br />
Der Rückgang vollzog sich dabei überwiegend im kurzfristigen Bereich.<br />
2.1.4 Dienstleistungen<br />
Bestand Veränderungen<br />
31.12.2011<br />
Mio. EUR 31.12.2010<br />
Mio. EUR<br />
2011<br />
Mio. EUR<br />
2011<br />
%<br />
Ein wiederum erfreuliches Ergebnis konnte im Dienstleistungsgeschäft erzielt werden. Der<br />
Provisionsüberschuss lag mit 9,0 Mio. EUR nochmals leicht über dem guten Vorjahreswert. Im<br />
Vergleich mit den baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ist der Provisionsüberschuss damit im<br />
Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme überdurchschnittlich.<br />
Nach zunächst deutlich gestiegenen Wertpapierumsätzen ließ das Kundeninteresse aufgrund der<br />
erneuten Turbulenzen im Zusammenhang mit den Staatsschuldenkrisen in Europa insbesondere an<br />
Aktien und Investmentfonds in der zweiten Jahreshälfte spürbar nach. Durch die anhaltende Nachfrage<br />
nach festverzinslichen Wertpapieren erhöhten sich die Wertpapierumsätze im Vorjahresvergleich<br />
dennoch um 4,9 % auf 145,0 Mio. EUR.<br />
Im Immobilienvermittlungsgeschäft konnte an das gute Vorjahresergebnis nicht angeknüpft werden.<br />
Zwar erhöhte sich der durchschnittliche Wert der von unserer Tochtergesellschaft S-Immo + Finanz<br />
und unserer Immobilienabteilung vermittelten Immobilien, die Verringerung bei der Anzahl der<br />
vermittelten Objekte konnte dadurch jedoch nicht ausgeglichen werden. Im Ergebnis lagen die<br />
Provisionserlöse unter dem Vorjahreswert.<br />
Das Vermittlungsgeschäft mit unseren Verbundpartner SV <strong>Sparkasse</strong>nVersicherung fiel im Vorjahresvergleich<br />
leicht schwächer aus. Im Bereich der Lebens- bzw. Rentenversicherungen konnte der<br />
Rückgang bei Anzahl abgeschlossener Verträge um 29,0 % durch einen Anstieg der Beitragssumme<br />
um 17,8 % noch mehr als kompensiert werden. Die Abschlüsse bei den weiteren Versicherungs-<br />
2010 %<br />
1.289,5 1.262,7 26,7 2,1 -4,0<br />
Spareinlagen 446,3 430,4 15,9 3,7 15,4<br />
Eigenemissionen 120,3 112,3 8,0 7,1 -26,4<br />
Termingelder 58,3 54,3 4,0 7,4 -41,4<br />
Sichteinlagen 640,9 634,9 6,0 0,9 -4,7<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 380,8 474,2 -93,5 -19,7 1,5
sparten (z. B. Sach-, Haftpflicht-, Unfall-, Rechtsschutz- und Kfz-Versicherungen) hingegen waren<br />
sowohl in der Anzahl (-8,9 %) als auch der Beitragssumme (-17,6 %) rückläufig.<br />
Bei der Vermittlung von Bausparverträgen für die Landesbausparkasse <strong>Baden</strong>-Württemberg war ein<br />
leicht verbessertes Ergebnis zu verzeichnen. Während die Anzahl der vermittelten Bausparverträge<br />
nahezu unverändert blieb, erhöhte sich die durchschnittliche Bausparsumme um 1,9 %.<br />
Auch im Jahr 2011 nutzten die Kunden in großem Umfang unsere vielseitigen Angebote rund um das<br />
Girokonto. Dementsprechend stellen die Provisionserlöse aus dem Giro- und Zahlungsverkehr nach<br />
wie vor eine wesentliche und stabile Ertragskomponente dar. Die Umstellung auf das direkte Kundenentgelt<br />
für Verfügungen am Geldautomaten wirkte sich jedoch belastend aus.<br />
2.1.5 Derivate<br />
Im derivativen Geschäftsfeld nutzt die <strong>Sparkasse</strong> Produkte wie Swaps, Caps, strukturierte Produkte,<br />
Devisentermingeschäfte und Futures. Im Eigengeschäft werden diese Produkte überwiegend als<br />
Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Daneben dienen sie den Zinssicherungswünschen unserer<br />
Kunden im mittel- und langfristigen Kreditgeschäft sowie zur Absicherung von Wechselkursrisiken.<br />
Wir verweisen hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang.<br />
2.1.6 Eigenhandel<br />
Handelsbuchgeschäfte werden nur in geringem Umfang getätigt.<br />
2.1.7 Investitionen<br />
Im September 2011 wurde mit den Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in der Filiale <strong>Gaggenau</strong><br />
begonnen. Durch optimale Ausnutzung des Raumpotenzials ist es zukünftig möglich, Filiale, Vermögensmanagement<br />
und Firmenkundenberatung, Private Immobilienfinanzierung und das ImmobilienCenter<br />
auf einer Raumebene übersichtlich und barrierefrei unterzubringen. Nach Wiedereröffnung<br />
der Filiale im April 2012 stehen für Beratungsgespräche in angenehmer und diskreter Atmosphäre in<br />
der neuen Kundenhalle insgesamt 18 optimal ausgestattete Beratungsräume zur Verfügung. In<br />
freundlich gestalteten Räumen und diskretem Umfeld kann in vertraulichen Gesprächen künftig noch<br />
besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden.<br />
2.2 Vermögenslage<br />
des Geschäftsvolumens<br />
31.12.2011<br />
Mio. EUR 31.12.2010<br />
Mio. EUR 31.12.2011 % 31.12.2010 %<br />
Kundenkreditvolumen 1.115,7 1.087,8 60,2 57,2<br />
Forderungen an Kreditinstitute 249,2 209,6 13,5 11,0<br />
Wertpapiervermögen 392,5 510,1 21,2 26,8<br />
Handelsbestand 1,4 1,4 0,1 0,1<br />
Anlagevermögen 50,7 53,7 2,3 2,8<br />
Sonstige Vermögenswerte 43,0 39,1 2,7 2,1<br />
Mittelaufkommen von Kunden 1.289,5 1.262,7 69,6 66,4<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 380,8 474,2 20,6 24,9<br />
Sonstige Passivposten<br />
(einschl. Eventualverbindlichkeiten und Rückstellungen)<br />
111,1 92,4 6,0 4,9<br />
Eigene Mittel 71,1 72,3 3,8 3,8<br />
Lagebericht | 11
12<br />
Die Vermögenslage unserer <strong>Sparkasse</strong> zeigt gegenüber dem Verbandsdurchschnitt einen überdurch-<br />
schnittlichen Anteil beim Kundenkreditvolumen. Im Verhältnis zum Geschäftsvolumen hat sich dieser<br />
Anteil erneut erhöht und liegt nun bei 60,2 %. Durch den bereits beschriebenen Abschluss von<br />
Wertpapierleihen haben sich die Strukturanteile des Wertpapiervermögens verringert. Sie liegen nun<br />
mit 21,2 % unter dem Durchschnittswert der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n. Im Gegenzug<br />
ergab sich ein Zuwachs bei den Forderungen an Kreditinstitute. Mit einem auf 69,6 % gestiegenen<br />
Volumenanteil dominieren die im Verbandsvergleich überdurchschnittlich ausgeprägten Mittelaufkommen<br />
von Kunden weiter die Passivseite. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
haben sich auf einen Anteil von 20,6 % reduziert und liegen damit unter dem Verbandsvergleichswert.<br />
Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird<br />
sich die Sicherheitsrücklage auf 71,1 Mio. EUR belaufen – dies entspricht einem Plus von 0,5 %<br />
gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über ergänzende<br />
Eigenkapitalbestandteile. Die Gesamtkennziffer nach § 2 Abs. 6 SolvV überschreitet zum 31. Dezember<br />
2011 mit 14,9 % (Vorjahr 15,5 %) deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8 %.<br />
Im Jahresverlauf wies die Eigenkapitalausstattung zu den Quartalsstichtagen eine Bandbreite von<br />
14,9 % bis 15,5 % auf. Diese gute Eigenkapitalbasis bildet die Grundlage für eine nachhaltige<br />
Geschäftsentwicklung zur Erreichung der Geschäftsziele der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere dem Wertpapierbestand, sind stille Reserven enthalten.<br />
Außerdem hat die <strong>Sparkasse</strong> gemäß § 340f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des<br />
Geschäftszweigs der Kreditinstitute zusätzlich Vorsorge getroffen. In Anbetracht der ab 1. Januar 2013<br />
steigenden Eigenkapitalanforderungen (Basel III) haben wir bereits zum Jahresende 2011 Teile unserer<br />
stillen Reserven (§ 340f HGB) in hartes Kernkapital (§ 340g HGB) umgewidmet. Der Fonds für<br />
allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB ist nach der Zuführung zum Ende des Geschäftsjahres mit<br />
44,7 Mio. EUR dotiert. Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden mittelbaren Pensionsverpflichtungen,<br />
die sich aus der Zusatzversorgung der Beschäftigten ergeben, verweisen wir auf die<br />
Darstellung im Anhang.<br />
2.3 Finanzlage<br />
Als wesentliches Instrumentarium zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft setzten wir kurzund<br />
mittelfristige Finanzpläne ein, die – nach Monaten gestaffelt – die fälligen Geldanlagen und<br />
-aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäfts<br />
enthalten. Die Plandaten werden ggf. in einem weiteren Schritt um Erfahrungs- und Zielwerte<br />
ergänzt. Die tatsächliche Entwicklung wird durch den Bereich Betriebswirtschaft überwacht.<br />
Größere Planabweichungen werden in monatlichen Soll-Ist-Vergleichen analysiert und zusammen<br />
mit neueren Erkenntnissen und Informationen in den turnusmäßig zu erstellenden Finanzplänen<br />
(Planungshorizont 12 Monate) entsprechend berücksichtigt.<br />
Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen<br />
Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien<br />
bei der Deutschen Bundesbank und der Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg wurden teilweise in<br />
Anspruch genommen. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben<br />
bei der zuständigen Zentralbank unterhalten. Zum Jahresende errechnete sich eine nach der Liquiditätsverordnung<br />
berechnete Liquiditätskennzahl (Untergrenze 1,00) von 2,06 (Vorjahr 1,84), so dass<br />
die Liquidität wie auch im gesamten Geschäftsjahr 2011 als ausreichend anzusehen ist. Die Anforde-
ungen der Liquiditätsverordnung wurden in 2011 jederzeit deutlich überschritten. Die Liquiditätskennzahl<br />
lag in 2011 zwischen Werten von 1,69 und 2,38.<br />
Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden<br />
Beobachtungskennzahlen deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin.<br />
2.4 Ertragslage<br />
Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
2011<br />
Mio. EUR<br />
in %<br />
der DBS 1<br />
2010<br />
Mio. EUR<br />
in %<br />
der DBS 1<br />
Zinsüberschuss (inklusive GuV-Position 3 und 4) 36,8 1,97 34,4 1,85<br />
Provisionsüberschuss 9,0 0,48 8,9 0,48<br />
Verwaltungsaufwand -27,1 -1,45 -27,8 -1,50<br />
Personalaufwand -19,1 -1,02 -19,4 -1,04<br />
Sachaufwand -8,0 -0,43 -8,4 -0,45<br />
Nettoergebnis des Handelsbestands 0 0,00 0 0,00<br />
Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -0,9 -0,05 -0,8 -0,04<br />
Ergebnis vor Bewertung 17,9 0,96 14,7 0,79<br />
Bewertungsergebnis -12,8 -0,69 -11,0 -0,59<br />
Ergebnis nach Bewertung 5,1 0,27 3,6 0,20<br />
Außerordentliches Ergebnis 0 0,00 -0,4 -0,02<br />
Steuern -4,7 -0,25 -2,7 -0,15<br />
Jahresüberschuss 0,3 0,02 0,5 0,03<br />
1 DBS = Summe der monatlichen Bilanzsummen dividiert durch 12<br />
Der Zinsüberschuss hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Mio. EUR erhöht und stellt unverändert<br />
die bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäftes dar. Ursächlich für diese positive Entwicklung war<br />
ein Anstieg der Zinserträge aus der jahresdurchschnittlichen Ausweitung der Eigenanlagen in festverzinsliche<br />
Wertpapiere sowie geringere Zinsaufwendungen durch Veränderungen der Laufzeitstruktur<br />
bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />
Der Provisionsüberschuss konnte gegenüber dem guten Vorjahresergebnis nochmals leicht gesteigert<br />
werden. Wesentlich dazu beigetragen haben die gestiegenen Provisions- und Gebührenerträge<br />
aus dem Wertpapiergeschäft.<br />
Der Verwaltungsaufwand konnte nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr nochmals reduziert<br />
werden. Während sich bei den Personalkosten die anhaltenden Synergieeffekte aus der Fusion im<br />
Jahr 2009 weiterhin positiv auswirkten, konnten die Sachaufwendungen durch ein gezieltes Kostenmanagement<br />
reduziert werden.<br />
Zusammengefasst ergibt sich ein Ergebnis vor Bewertung, das mit 17,9 Mio. EUR deutlich über dem<br />
Wert des Vorjahres liegt. Das Bewertungsergebnis wurde wesentlich durch die Umwidmung von<br />
stillen Reserven (§ 340f HGB) in hartes Kernkapital (§ 340g HGB) beeinflusst. Die Risikovorsorge im<br />
Kreditgeschäft lag über dem Vorjahreswert, während die notwendigen Bewertungsmaßnahmen im<br />
Wertpapiergeschäft geringer ausfielen. Der Umfang der Abschreibungen auf Wertpapiere aus den<br />
sog. PIIGS-Staaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) belief sich dabei auf 1,6 Mio. EUR.<br />
Lagebericht | 13
14<br />
Weiterhin wurden Abschreibungen auf die Beteiligung an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgrup-<br />
pe mbH & Co. KG zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding in Höhe von 2,1 Mio. EUR vorgenom-<br />
men. Nach Vornahme der Bewertungsmaßnahmen weisen wir ein im Vergleich zum Vorjahr um 1,5<br />
Mio. EUR höheres Ergebnis nach Bewertung aus. Nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss, der<br />
mit 0,3 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert liegt.<br />
Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sog.<br />
„Betriebsvergleich“ der <strong>Sparkasse</strong>norganisation ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und<br />
Analyse des Ergebnisses unserer <strong>Sparkasse</strong> in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt. In das<br />
danach errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs-<br />
und Handelsgeschäften ein. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses ergibt<br />
sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und<br />
der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss.<br />
Das Betriebsergebnis vor Bewertung unserer <strong>Sparkasse</strong> liegt weiter unter dem Durchschnitt der<br />
baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung, wobei sich der Abstand im<br />
Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert hat. Aufgrund der notwendigen Bewertungsmaßnahmen<br />
fiel das Betriebsergebnis nach Bewertung deutlich unterdurchschnittlich aus.<br />
2.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
Mitarbeiter<br />
Zum Jahresende beschäftigte die <strong>Sparkasse</strong> insgesamt 364 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
(Vorjahr 384), davon 252 Vollzeitbeschäftigte, 98 Teilzeitbeschäftigte und 14 Auszubildende.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> leistet als Ausbildungsbetrieb traditionell einen wichtigen Beitrag, jungen Menschen<br />
in der Region den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Die Ausbildung Jugendlicher hat in<br />
der <strong>Sparkasse</strong> einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2011 wurden 6 Auszubildende neu eingestellt,<br />
während 13 Auszubildende erfolgreich ihre Ausbildung beendeten.<br />
Mit Blick auf die ständig wachsenden Anforderungen des Bankgeschäftes bildet die gezielte<br />
Förderung, Weiterbildung und Höherqualifizierung der Beschäftigten einen Schwerpunkt unserer<br />
Personalpolitik. Daher nutzen wir im Rahmen der Aus- und Weiterbildung neben internen Schulungsveranstaltungen<br />
das umfassende Leistungsangebot der <strong>Sparkasse</strong>nakademie <strong>Baden</strong>-Württemberg,<br />
des Lehrinstituts sowie der Hochschule der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe in Bonn.<br />
Ein weiteres Ziel unserer Personalpolitik ist es, die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. Im Rahmen unseres<br />
Seminarprogramms „GO!“ bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Vielzahl von<br />
Kursen zum Thema Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung an.<br />
Kundenbeziehungen<br />
Als vertrieblich erfolgreich positioniertes Institut sehen wir einen wesentlichen Ansatzpunkt in der<br />
kundenorientierten und ganzheitlichen Ausrichtung unserer Beratungs- und Dienstleistungen. Durch<br />
die Zusammenarbeit mit unseren Verbundpartnern verfügen wir über ein umfassendes Leistungsangebot,<br />
das über verschiedene Vertriebswege zielgruppengerecht angeboten wird. Wir stellen das
Interesse der Kunden – im privaten wie auch im unternehmerischen Bereich – in den Vordergrund<br />
und orientieren unsere internen Maßstäbe konsequent an den Bedürfnissen, Erwartungen und<br />
Wünschen unserer Kunden. Daher ist Nähe ein zentrales Element unseres Selbstverständnisses.<br />
Diese Beziehung zu unseren Kunden findet ihren besonderen Ausdruck durch die verlässliche Ausrichtung<br />
auf die heimische Region. Im gesamten Geschäftsgebiet stehen wir in enger Partnerschaft<br />
zu den ansässigen mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben. Unsere Geschäftsstellen<br />
bilden dabei ein flächendeckendes Filialnetz.<br />
Soziale Verantwortung<br />
Die Übernahme sozialer Verantwortung durch Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements, Beiträge<br />
für sozial Schwächere und gemeinwohlorientierte Ausrichtung betrachten wir als einen der Eckpfeiler<br />
unserer Unternehmenskultur. Mit der Durchführung eigener Veranstaltungen wie Konzerten,<br />
Kunstausstellungen und Vorträgen werden wir unserer gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht. Aus<br />
dem gleichen Anlass fördern wir kommunale, soziale und kirchliche Einrichtungen und Vereine sowie<br />
viele gemeinnützige Projekte mit Sach- und Geldspenden, durch Sponsoring und durch die Unterstützung<br />
im Rahmen unserer <strong>Sparkasse</strong>nstiftung <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong>. Im Jahr 2011 haben wir<br />
das Gesamtvolumen der Spenden und Unterstützungsleistungen um 15,2 % auf 582 TEUR erhöht.<br />
2.6 Gesamtaussage und Beurteilung<br />
Die geschäftliche Entwicklung und die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage stellte sich im Geschäftsjahr<br />
insgesamt erfreulicher als von uns erwartet dar. Die <strong>Sparkasse</strong> kann insgesamt auf ein zufriedenstellendes<br />
Geschäftsjahr zurückblicken.<br />
Im Kundenkreditgeschäft konnte entgegen unserer Prognose ein leichtes Wachstum erzielt werden.<br />
Auch die Kundeneinlagen entwickelten sich positiver als von uns angenommen. Durch die umgesetz-<br />
ten Maßnahmen im Rahmen des Kostenmanagements konnten die Sachkosten stärker als prognostiziert<br />
gesenkt werden. Ebenso lagen die Personalkosten unter unserem Erwartungswert. Der Zinsüberschuss<br />
erreichte nahezu das prognostizierte Ergebnis, während der Provisionsüberschuss<br />
geringfügig höher ausfiel. Im Ergebnis führte dies zu einem Betriebsergebnis vor Bewertung, das<br />
über unseren Erwartungen lag. Der Abstand zum Durchschnittswert der baden-württembergischen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung konnte dadurch deutlich verringert werden. Das Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung war dennoch weiterhin unterdurchschnittlich. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft<br />
fiel erneut geringer als erwartet aus, während im Wertpapiergeschäft und den Verbundbeteiligungen<br />
höhere Bewertungsmaßnahmen notwendig waren.<br />
3 Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss<br />
des Geschäftsjahres<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.<br />
Lagebericht | 15
16<br />
4 Risikobericht<br />
Da die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken unter<br />
Berücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals Kernfunktionen<br />
von Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der Unternehmenssteuerung von der Geschäfts-<br />
leitung der <strong>Sparkasse</strong> ein Risikomanagement installiert, das der Identifizierung, Beurteilung,<br />
Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsin-<br />
formationen dienen als Grundlage für strategische und operative Geschäftsentscheidungen. Klare<br />
Aufgabenteilung und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten Geschäftsbereichen der<br />
<strong>Sparkasse</strong> ermöglichen eine effiziente Umsetzung der risikobezogenen Steuerungsimpulse. Um den<br />
Anforderungen sich kontinuierlich verändernder Rahmenbedingungen zu begegnen, passen wir<br />
unsere Strategien, Konzepte, Verfahren, Instrumente sowie aufbau- und ablauforganisatorischen<br />
Regelungen stetig an. Die <strong>Sparkasse</strong> hält bezüglich ihrer gesetzten Strategien und implementierten<br />
Prozesse die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ein.<br />
Auf der Grundlage einer regelmäßigen Risikoinventur stufen wir als wesentliche Risiken für unser<br />
Haus die Adressenausfallrisiken (incl. Beteiligungsrisiken), insbesondere im Kundenkreditgeschäft,<br />
Marktpreisrisiken, hier vor allem das Zinsänderungsrisiko und die Kursrisiken im Wertpapiergeschäft,<br />
die Liquiditätsrisiken sowie die operationellen Risiken ein.<br />
Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong><br />
Die <strong>Sparkasse</strong> unterscheidet zwischen operativem und strategischem Risikomanagement. Das<br />
operative Risikomanagement ist die Umsetzung der vom Vorstand vorgegebenen Risikostrategie durch<br />
Übernahme oder Reduzierung von Risiken in den dezentralen risikotragenden Geschäftsbereichen. Das<br />
strategische Risikomanagement beinhaltet die Vorgabe risikoorientierter Leitlinien und die Koordination<br />
und Unterstützung des operativen Risikomanagements durch übergeordnete Ausschüsse.<br />
Der Vorstand legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung die wesentlichen strategischen und<br />
methodischen Ausrichtungen fest und bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung zur Verfügung<br />
stehenden Risikodeckungspotenzials sowie dessen Verteilung auf die Teillimite für die einzelnen<br />
Risikoarten. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird dann dezentral durch die Managementeinheiten<br />
in den verschiedenen Geschäftsbereichen wahrgenommen.<br />
Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt in den kundenverantwortlichen Kreditbereichen sowie<br />
im Treasury. Die Kreditentscheidungen erfolgen im Rahmen festgelegter Limite und zugeordneter<br />
Kreditkompetenzen. Das von der Finanzaufsicht im Rahmen der Mindestanforderungen für das Risikomanagement<br />
(MaRisk) geforderte Zwei-Voten-Verfahren ist Bestandteil der Entscheidungsprozesse.<br />
Der Geschäftsbereich Treasury steuert im Rahmen seiner Kompetenzen die Marktpreisrisiken mittels<br />
Entscheidungen auf Basis der vom Vorstand festgelegten Anlagestrategien im Rahmen von Limit-<br />
vorgaben. Darüber hinaus steuert er auch die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften und die<br />
Liquiditätsrisiken.<br />
Die Abteilung Betriebswirtschaft koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operationellen Risiken,<br />
überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht die Entwicklung der Risiken<br />
auf Basis der Risikolandkarte, der Schadenfallsdatenbank in Verbindung mit dem Datenpooling der<br />
<strong>Sparkasse</strong>norganisation sowie der Hinweise der Internen Revision.
Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können, werden die<br />
Voraussetzungen für die Einführung im Rahmen eines „New-Product-Processes“ analysiert und<br />
bewertet. Bei Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine Testphase unter<br />
Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt. Erst bei erfolgreichem Test und<br />
Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente beginnt nach Entscheidung durch den<br />
Vorstand der laufende Handel.<br />
Das zentrale Risikocontrolling hat als aufbau- und ablauforganisatorisch von den geschäftsverantwort-<br />
lichen Bereichen unabhängige Organisationseinheit die Funktion, die Adressenausfall-, Marktpreis-,<br />
Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu überwachen und darüber<br />
zu berichten. Dem Risikocontrolling obliegt die Methodenauswahl und die Überprüfung der Ange-<br />
messenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren. Zusätzlich verantwortet das Risikocontrolling<br />
die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung der Risikotragfähigkeitsberechnung<br />
und die Ableitung und Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten.<br />
Die Interne Revision unterstützt als prozessunabhängige Stelle in ihrer Überwachungsfunktion den<br />
Vorstand und die anderen Führungsebenen der <strong>Sparkasse</strong>. Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter<br />
Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wird. Er bildet die Grundlage, auf der die Interne Revision<br />
grundsätzlich alle Betriebs- und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Darunter zählen auch die<br />
Prüfung des Risikomanagements sowie die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus<br />
liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicherheit,<br />
Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur Ein-<br />
haltung definierter Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Risiko-<br />
managementprozesse. Wesentliche Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- bzw.<br />
Ertragslage haben sich im Geschäftsjahr 2011 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision<br />
bezüglich Verbesserungen werden umgesetzt.<br />
Phasen des Risikomanagementprozesses<br />
Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse und<br />
Quantifizierung der bestehenden Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie<br />
operationellen Risiken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess. Zuerst sollen<br />
im Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert<br />
werden, um davon ausgehend eine Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise<br />
die bei neuen Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren<br />
Integration in das bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen<br />
werden im Rahmen der Risikoidentifizierung berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist, mit einer<br />
dem Risiko angemessenen Methode das Risiko zu messen und zu bewerten. Dabei werden für die<br />
einbezogenen wesentlichen Risiken angemessene Risikomessungen, z. B. Szenariobetrachtungen<br />
(Real-Case sowie Stresstests) durchgeführt. Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen<br />
dar, die darauf abzielen, Risiken einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder<br />
zu übertragen. Die letzte Phase des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten<br />
Limite und das Reporting der Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse an den Vorstand und<br />
die zuständigen Geschäftsbereiche durch das Risikocontrolling. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung<br />
über die wesentlichen Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-<br />
Berichterstattung. Darüber hinaus werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die<br />
Güte der verwendeten Daten bzw. Ergebnisse kontrolliert sowie validiert.<br />
Lagebericht | 17
18<br />
Risikotragfähigkeit<br />
Im Rahmen der vierteljährlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsanalyse stellt die <strong>Sparkasse</strong><br />
ihr Risikodeckungspotenzial den eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten<br />
Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit<br />
durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit<br />
gegeben ist. Die <strong>Sparkasse</strong> setzt ein auf periodischer Sichtweise basierendes Risikotragfähigkeitskonzept<br />
ein. Ausgehend vom maximalen periodischen Risikodeckungspotenzial werden Abzugspositionen<br />
angesetzt, die die nicht hinreichend genau quantifizierbaren wesentlichen Risiken<br />
(operationelle Risiken) abdecken, das durchschnittliche Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft aus<br />
einer 10-jährigen Zeitreihe sowie die Risiken aus Verbundbeteiligungen berücksichtigen. Der<br />
Vorstand legt jeweils zum Ende eines laufenden Jahres für das folgende Geschäftsjahr fest, welcher<br />
Teilbetrag vom verbleibenden maximalen Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung der wesentlichen<br />
anzurechnenden Risiken zur Verfügung stehen soll. Wesentliche Bestandteile des eingesetzten<br />
Risikodeckungspotenzials sind das geplante Betriebsergebnis vor Bewertung des laufenden<br />
Jahres, die Vorsorgereserven nach §§ 340f und 340g HGB sowie die stillen Reserven im Wertpapierbestand<br />
abzüglich des geplanten Mindestgewinnes (Jahresüberschuss). Anschließend werden die<br />
quantifizierbaren wesentlichen Risiken auf die aus dem zur Verfügung gestellten Risikodeckungspotenzial<br />
abgeleiteten Limiten angerechnet. Ab der Mitte des Geschäftsjahres nimmt die <strong>Sparkasse</strong><br />
auch eine Betrachtung der Risikotragfähigkeit für das Folgejahr vor.<br />
Stresstests<br />
Die von den MaRisk geforderten Stresstests werden durch die Abteilung Betriebswirtschaft in Zusammenarbeit<br />
mit anderen Fachbereichen halbjährlich als Bestandteil des Risikoberichtes durchgeführt.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat sowohl für die im Sinne der MaRisk als wesentlich definierten Risiken (Adressausfallrisiken,<br />
Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken) als auch für die Beteiligungsund<br />
Ertragsrisiken die Risikofaktoren identifiziert und für die jeweiligen Stressszenarien geeignete<br />
Parameter zur Quantifizierung der Risiken bestimmt. Stressszenarien sind für die einzelnen Risikoarten:<br />
Adressenausfallrisiken<br />
• Erhöhte Ausfallraten in den einzelnen Bonitätsklassen<br />
• Verschlechterung der Verwertungsquoten der Sicherheiten<br />
• Verschlechterung der Ratingeinstufungen bei Kreditnehmern<br />
(insbesondere Wertpapieremittenten und Kreditinstitute)<br />
Marktpreisrisiken<br />
• Bewertungsansatz von Kursen für die einzelnen Assetklassen auf Basis historischer<br />
Zeitreihen bei einer auf 63 Tagen verlängerten Haltedauer<br />
• Vergleichende Heranziehung alternativer Kurse geeigneter Referenzportfolios<br />
• Verschiebung von Zinsstrukturkurven an geeigneten Stützstellen entsprechend unserer<br />
Portfoliostruktur<br />
Liquiditätsrisiken<br />
• Simulation von Liquiditätszu- und -abflüssen, die sich entsprechend unserer aktuellen<br />
Liquiditätsstruktur belastend auswirken<br />
• Negative Wertentwicklungen von liquidierbaren Vermögensgegenständen
Operationelle Risiken<br />
• Modifikation der in unserer Risikolandkarte festgehaltenen Schadensszenarien, indem die<br />
mögliche Schadenshöhe bzw. die Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht oder der Eintritt mehrerer<br />
Szenarien gleichzeitig kumuliert wird.<br />
Für die Risiken unserer Beteiligungen wurden fiktiv Bewertungserfordernisse bzw. Ertragsausfälle<br />
unterstellt.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat ihre bedeutenden Ertragsquellen und mögliche zukünftige Belastungsfaktoren,<br />
die zu einer bemerkenswerten Belastung des Betriebsergebnisses führen können, analysiert und<br />
berücksichtigt diese in den Stressszenarien.<br />
Über die Auswirkungen der ermittelten Stresstests wird halbjährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />
berichtet. Aus den im Jahr 2011 durchgeführten Stresstests konnte abgeleitet werden, dass die<br />
<strong>Sparkasse</strong> aufgrund ihrer Risikotragfähigkeit auch den kumulativen Eintritt mehrerer oder aller<br />
wesentlichen Stress-Risiken ohne Bestandsgefährdung verkraftet.<br />
Risikostrategie<br />
Die Geschäfts- und Risikopolitik der <strong>Sparkasse</strong> wird in einer vom Vorstand verabschiedeten Geschäftsund<br />
Risikostrategie gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement festgelegt und<br />
stellt eine einheitliche Richtlinie für den Umgang mit Risiken dar. Die dabei definierten Risikotoleranzen<br />
sind Ausdruck für das maximale Risiko, das wir bereit sind zu akzeptieren, um unsere Geschäftsziele<br />
zu erreichen. Die Risikostrategie wird jährlich überprüft und bedarfsorientiert weiterentwickelt.<br />
Berichtswesen<br />
Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir entsprechend<br />
den MaRisk durch einen von der Abteilung Betriebswirtschaft erstellten Risikobericht<br />
Rechnung. Ergänzend hierzu bestehen Regelungen zur Ad-hoc-Berichterstattung. Der Risikobericht<br />
wird dem Vorstand und dem vom Verwaltungsrat gebildeten Risikoausschuss vierteljährlich vorgelegt.<br />
Der Verwaltungsrat wird durch den Vorsitzenden des Risikoausschusses über die Risikosituation der<br />
<strong>Sparkasse</strong> in Kenntnis gesetzt. Weiterhin wird der Verwaltungsrat jährlich über die Ausgestaltung des<br />
Vergütungssystems der <strong>Sparkasse</strong> informiert.<br />
4.1 Überwachung und Steuerung der Risikoarten<br />
4.1.1 Adressenausfallrisiken<br />
Als Adressenausfallrisiken bezeichnet man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls<br />
vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner.<br />
Kundenkreditgeschäft<br />
Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der <strong>Sparkasse</strong> bildet, ist das Eingehen von<br />
Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken eine Kernkompetenz der<br />
<strong>Sparkasse</strong>. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Größenklassenstruktur, der Bonitäten, der Branchen, der gestellten Sicherheiten sowie der Risikoklassifizierung<br />
der Engagements. Der Vorstand räumt der Risikobegrenzung im Kundenkreditgeschäft<br />
den absoluten Vorrang ein. Der Begrenzung wird durch die erlassene Risikostrategie Rechnung getragen.<br />
Lagebericht | 19
20<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt über Steuerungsinstrumente, um frühzeitig Adressenausfallrisiken bei<br />
Kreditengagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und im Jahresabschluss durch Risikovor-<br />
sorge (Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen) abzuschirmen. Die Kreditengagements werden<br />
regelmäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf besteht.<br />
Zentrale Bedeutung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die Bonitätsbeurtei-<br />
lung. Zur Steuerung der Kreditrisiken setzt die <strong>Sparkasse</strong> das DSGV-Rating-Konzept ein. Darin basiert<br />
die quantitative Beurteilung auf einer systemgestützten Analyse der Jahresabschlüsse in Verbindung<br />
mit einem mathematisch-statistischen Ratingmodell. Das Ergebnis wird ergänzt durch die Beurtei-<br />
lung der Geschäftsentwicklung, der Kapitaldienstfähigkeit sowie der Qualität und Aktualität der<br />
vorliegenden Unternehmenszahlen. Darüber hinaus werden qualitative Faktoren wie die Unternehmensführung,<br />
die Marktstellung, das Produkt- und Leistungsangebot und die Branchenaussichten<br />
bewertet. Zur Beurteilung der Kreditnehmerbonität setzt die <strong>Sparkasse</strong> die von der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
angebotenen Systeme (u.a. das Programm EBIL plus zur Einzelbilanzanalyse, das<br />
DSGV-Standardrating, das Immobiliengeschäftsrating, das DSGV-Kundenkompaktrating für kleingewerbliche<br />
Kunden sowie das Kundenscoring für private Kunden) ein. Die Bonitätsbeurteilung erfolgt<br />
durch erfahrene Mitarbeiter. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung der<br />
wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung. In einer internen<br />
Watch-List werden problembehaftete bzw. ausfallgefährdete Engagements geführt und erforderlichenfalls<br />
an die für die Betreuung notleidender Engagements zuständige Gruppe weitergeleitet.<br />
Entscheidend für die Bonitätseinstufung sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse und die<br />
daraus ermittelte Zahlungsfähigkeit.<br />
Die Höhe der im Einzelfall zu bildenden Risikovorsorge orientiert sich zum einen an der Wahrschein-<br />
lichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen<br />
kann. Basis hierfür ist die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse und das Zahlungsverhalten<br />
des Kunden. Zum anderen erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten mit ihrem wahrscheinlichen<br />
Realisationswert, um einschätzen zu können, welche Zahlungen nach Eintritt von Leistungsstörungen<br />
noch erwartet werden. Die Bildung von Wertberichtigungen, Rückstellungen und Direktabschreibungen<br />
werden kompetenzgerecht entschieden. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit<br />
und ggf. daraus resultierende Anpassungen. Bei nachhaltiger Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse des Kreditnehmers, die eine Kapitaldienstfähigkeit erkennen lassen oder<br />
bei einer zweifelsfreien Kreditrückführung aus vorhandenen Sicherheiten, erfolgt eine Auflösung der<br />
Risikovorsorge. Die Erfassung, Fortschreibung und Auflösung der Risikovorsorge erfolgt bei der<br />
<strong>Sparkasse</strong> in einem zentralen System. Ergänzend werden die Risiken aus dem Mengenkreditgeschäft<br />
über eine pauschalierte Einzelwertberichtigung abgeschirmt. Für latente Ausfallrisiken bildet die<br />
<strong>Sparkasse</strong> Pauschalwertberichtigungen. Darüber hinaus bestehen Vorsorgen für allgemeine Bankrisiken<br />
nach § 340f HGB. In den Arbeitsanweisungen sind die Berechnungsweisen sowie die Prozesse<br />
zur Genehmigung der Risikovorsorgen geregelt.<br />
Zur Steuerung ihrer Portfoliorisiken setzt die <strong>Sparkasse</strong> Sicherungsinstrumente ein. Wesentliches Ziel<br />
der eingesetzten Sicherungsinstrumente ist die Reduzierung vorhandener Risikokonzentrationen in<br />
den oberen Größenklassen. Zur Reduzierung der Kreditrisiken wurden in den Vorjahren in geringem<br />
Umfang Kredithandelstransaktionen mittels Credit-Linked-Notes (CLN) durchgeführt, die von den<br />
<strong>Sparkasse</strong>nverbänden in Zusammenarbeit mit Landesbanken entwickelt und begleitet werden.<br />
Die wirtschaftliche Struktur in unserem Geschäftsgebiet spiegelt sich auch in der Branchenstruktur
unseres Kreditportfolios wider. Im Vergleich zum Durchschnitt der <strong>Sparkasse</strong>n in unserem Verbandsgebiet<br />
ist diese zwar weitgehend ausgeglichen, allerdings zeigen sich überdurchschnittliche Anteile<br />
in der Kfz-Branche (Handel, Instandhaltung und Reparatur) und im Baugewerbe. Auch aus der<br />
Größenklassenstruktur unseres Kreditgeschäfts sind weitere strukturelle Risiken erkennbar. Der Wert<br />
für die Größenkonzentration im Kundenkreditgeschäft liegt sowohl über dem Verbandsvergleichswert<br />
als auch über dem Wert der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung. Ebenso<br />
liegt der Anteil des gewerblichen Kreditgeschäfts über dem Verbandsdurchschnitt. Neben einer<br />
maßvollen und bonitätsorientierten Kreditvergabepolitik wirken wir den Konzentrationsrisiken mit<br />
der Festlegung von klar definierten Engagementstrategien bei betragsmäßig bedeutenden Kreditengagements<br />
entgegen. Der Anteil der Blankokredite insgesamt entspricht weitgehend dem Niveau<br />
der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Zusammenfassend ergibt sich aus der Struktur unseres Kreditgeschäftes sowie den sich aus den<br />
Bonitätsbeurteilungssystemen ergebenden Erkenntnissen insgesamt eine moderate Risikolage aus<br />
unserem Kreditgeschäft.<br />
Die Adressenausfallrisiken bewegten sich in 2011 jederzeit innerhalb des vom Vorstand festgelegten<br />
Limits.<br />
Der Vorstand wird vierteljährlich in Form des Risikoberichtes über die Adressausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft<br />
durch die Abteilung Betriebswirtschaft informiert.<br />
Im Jahr 2011 wurde im Rahmen eines Projektes die Einführung der risikoadjustierten Bepreisung<br />
(Risk Adjusted Pricing) vorbereitet. Der Einsatz ist für das erste Halbjahr 2012 geplant. Die Implementierung<br />
des Modells „Credit Portfolio View“ ist für Mai 2012 eingeplant. Ziel dieses Modells ist<br />
es, die Adressenausfallrisiken auf Gesamtportfolioebene regelmäßig zu analysieren und zu be werten.<br />
Das Risikomaß ist der Value-at-Risk und bezeichnet hier die maximal ungünstigste Ab weichung vom<br />
erwarteten Verlust, die bei einer bestimmten unterstellten Haltedauer mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit<br />
nicht überschritten wird. Hierbei werden neben Kreditportfoliodaten auch übergreifende<br />
Parameter wie Migrationsmatrix, Ausfallzeitreihen sowie Einbringungs- und Verwertungsquoten<br />
berücksichtigt.<br />
Handelsgeschäfte<br />
Zur Begrenzung der Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bestehen für jeden Geschäftspartner<br />
Emittenten- und Kontrahentenlimite. Diese Risiken werden durch die sorgfältige Auswahl<br />
unserer Vertragspartner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung sowie durch Limite je Partner<br />
im Bereich der Handelsgeschäfte begrenzt. Die Auslastung der Limite wird durch die Abteilung<br />
Betriebswirtschaft berechnet. Mit Ausnahme von zwei kurzfristigen Überschreitungen von Wieder-<br />
eindeckungslimiten bewegten sich die Auslastungen der Emittenten- und Kontrahentenlimite im Jahr<br />
2011 innerhalb der vom Vorstand festgelegten Rahmen. Vor dem Hintergrund der insgesamt guten<br />
Bonität unserer Kontrahenten sowie der zusätzlichen Limitierung der Adressenausfallrisiken im<br />
Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption gehen wir von einem vertretbaren Adressenausfallrisiko<br />
bei Handelsgeschäften aus. Die <strong>Sparkasse</strong> rechnet für jeden Emittenten die ermittelten Adressen-<br />
ausfallrisiken entsprechend der Risikoklassifizierung auf das Limit für Adressenausfallrisiken an. Zum<br />
Jahresende 2011 war das Risikolimit für Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften mit 1,5 Mio<br />
EUR zu 60,3 % ausgelastet. Zusätzlich werden sich verändernde Bonitätseinschätzungen durch<br />
Spreadaufschläge in den Marktpreisrisiken abgebildet.<br />
Lagebericht | 21
22<br />
Über die Adressenausfallrisiken wird dem Vorstand vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />
durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über unser direktes Engagement zum Bilanzstichtag<br />
in den Euro-Peripherie-Staaten:<br />
Land Nominalvolumen Buchwert Zeitwert<br />
Griechenland 1.500 TEUR 465 TEUR 465 TEUR<br />
Irland 2.000 TEUR 1.932 TEUR 1.932 TEUR<br />
Italien 7.000 TEUR 6.808 TEUR 6.808 TEUR<br />
Portugal 5.000 TEUR 3.901 TEUR 3.901 TEUR<br />
Spanien 17.000 TEUR 15.989 TEUR 16.075 TEUR<br />
Gesamt 32.500 TEUR 29.095 TEUR 29.181 TEUR<br />
Es handelt sich dabei überwiegend um Pfandbriefe mit einem Zeitwert von 18.545 TEUR und einem<br />
Nominalvolumen von 20.500 TEUR. Die Bestände wurden zum Jahresende auf den Zeitwert abge-<br />
schrieben. Darüber hinaus sind in unseren Spezialfonds Bestände mit den Länderadressen Italien<br />
und Spanien in Höhe eines Nominalvolumens von 7.650 TEUR und einem Zeitwert von 7.432 TEUR<br />
enthalten. Die Risiken aus unseren Engagements in den Euro-Peripherie-Staaten hängen stark von<br />
der weiteren Entwicklung der europäischen Staatsschuldenkrise und der Reaktion der internationalen<br />
Finanzmärkte ab. Hierbei wird es wesentlich darauf ankommen, ob das Vertrauen der Kapitalmärkte durch<br />
eine nachhaltig auf Tragfähigkeit ausgerichtete Finanzpolitik wieder zurück gewonnen werden kann.<br />
Beteiligungen<br />
Die Gefahr eines finanziellen Verlustes aufgrund von Wertminderungen des Beteiligungsportfolios<br />
wird als Beteiligungsrisiko bezeichnet. Neben dem Risiko eines Wertverlustes besteht das Risiko der<br />
Un- oder Unterverzinslichkeit der Anlage.<br />
Bei den Verbundbeteiligungen der <strong>Sparkasse</strong> handelt es sich um strategische Beteiligungen. Sie<br />
dienen insbesondere der Stärkung des <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzverbundes sowie dem Ausbau der Vertriebskanäle<br />
für die Produkte der Verbundunternehmen. Die Verbundbeteiligungen sollen den Geschäftszweck<br />
der <strong>Sparkasse</strong> langfristig unterstützen. Teilweise werden die Beteiligungen auch indirekt<br />
über den SVBW gehalten.<br />
Neben den Beteiligungen im <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzverbund wurden für die Immobilienvermittlung die<br />
Tochtergesellschaft S-Immo + Finanz Immobilien- und Finanzvermittlungsgesellschaft mbH und für<br />
die Vermietung und Verwaltung sparkasseneigener Immobilien die Tochtergesellschaften Grundstücksgesellschaft<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH und Grundstücksgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH & Co.<br />
Vermietungs-KG gegründet, um die strategische Positionierung der <strong>Sparkasse</strong> in verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern zu ergänzen.<br />
Weitere strategische Beteiligungen in geringem Umfang sowie kreditsubstituierende Beteiligungen<br />
ergänzen das Portfolio.<br />
In der Geschäfts- und Risikostrategie hat die <strong>Sparkasse</strong> die Ziele und Rahmenbedingungen für die<br />
Beteiligungen festgelegt. Die Beteiligungsrisiken werden angemessen in das Risikotragfähigkeitskonzept<br />
der <strong>Sparkasse</strong> einbezogen. Das Beteiligungscontrolling erfolgt für die Verbundbeteiligungen
durch den SVBW und für die sonstigen Beteiligungen durch die Abteilung Betriebswirtschaft. Die<br />
Steuerungs- und Überwachungssysteme gewährleisten, dass die <strong>Sparkasse</strong> ausreichend über die<br />
Situation bei den einzelnen Beteiligungsunternehmen unterrichtet ist.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des SVBW, der sich in 2009, wie in Abschnitt 1.3 „Entwicklungen in der<br />
<strong>Sparkasse</strong>norganisation“ dargestellt, an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital beteiligt<br />
und eine Rückgarantie aus einer Risikoimmunisierungsaktion für die LBBW übernommen hat. Als<br />
Mitglied des SVBW sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsauf-<br />
wand entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall, dass<br />
die erwarteten Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden<br />
Aufwendungen nicht abdecken. Auch unter Berücksichtigung des Gesamtkreditengagements besteht<br />
insoweit eine Risikokonzentration bezüglich der Adresse LBBW. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme<br />
aus diesen Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.<br />
Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns über<br />
den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe<br />
mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang<br />
besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den<br />
Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden<br />
Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Für das Geschäftsjahr<br />
2011 / 2012 der Erwerbsgesellschaft wurde eine Rückstellung von 213 TEUR gebildet.<br />
Insgesamt betrachtet konzentriert sich das Beteiligungsrisiko der <strong>Sparkasse</strong> derzeit vor allem auf die<br />
großen Verbundbeteiligungen (LBBW, SV, LBBH, SVBW).<br />
4.1.2 Marktpreisrisiken<br />
Marktpreisrisiken sind mögliche Vermögens- und Ertragseinbußen, die sich aus den Veränderungen<br />
der Marktpreise für Wertpapiere und Devisen, aus Schwankungen der Zinssätze und Kurse sowie aus<br />
den hieraus resultierenden Preisänderungen der Derivate ergeben. Marktpreisrisiken werden gesteuert<br />
mit dem Ziel, Ertragschancen wahrzunehmen, ohne die finanziellen Ressourcen unangemessen<br />
zu belasten.<br />
Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften des Handels- und Anlagebuchs<br />
Für die Handelsgeschäfte der <strong>Sparkasse</strong> werden die Marktpreisrisiken täglich auf Basis aktueller<br />
Marktpreise und möglicher Marktpreisveränderungen ermittelt und auf die aus dem Risikotragfähigkeitskonzept<br />
abgeleiteten Limite angerechnet. Die Marktpreisveränderungen aus Handelsgeschäften<br />
werden börsentäglich mittels Value-at-Risk-Konzept gemessen und überwacht. Den unterschiedlichen<br />
Portfolien liegt dabei die historische Simulation auf Basis einer Haltedauer von 10<br />
Tagen, ein Konfidenzniveau von 99,0 % und ein historischer Betrachtungszeitraum von 250 Tagen zu<br />
Grunde. Die Marktpreisrisiken bewegten sich in 2011 innerhalb des vom Vorstand festgelegten Limits.<br />
Zum Jahresende war das Limit zu 48,6 % ausgelastet. Im Jahresverlauf bewegte sich die Auslastung<br />
des Limits zwischen 33,3 % und 62,9 %. Zur Abbildung extremer Marktsituationen werden im Rahmen<br />
der vierteljährlichen Stresstests Simulationsrechnungen durchgeführt. Hierzu werden die Risikoparameter<br />
der einzelnen Assetklassen mit unterschiedlicher Ausprägung erhöht, um so außergewöhnliche,<br />
aber plausible mögliche Risikoeintritte zu simulieren. Die Aussagekraft des Systems und<br />
die Validität der Prognosewerte werden durch ein regelmäßiges Backtesting überprüft; wenn<br />
notwendig werden die Parameter zur Risikobestimmung angepasst.<br />
Lagebericht | 23
24<br />
Über die Marktpreisrisiken wird der Vorstand wöchentlich durch die Abteilung Betriebswirtschaft<br />
entsprechend den Mindestanforderungen an das Risikomanagement informiert.<br />
Gesamtinstitutsbezogenes Zinsänderungsrisiko<br />
Die periodische Ermittlung des Zinsspannenrisikos des Gesamtinstituts erfolgt regelmäßig mit Hilfe<br />
des PC-Programms GuV-Planer durch die Abteilung Betriebswirtschaft. Anhand des GuV-Planers<br />
werden die Auswirkungen verschiedener Zinsszenarien (ansteigende, flachere und inverse Zinsstrukturen<br />
anhand historischer Zinsspreadentwicklungen) auf den Zinsüberschuss ermittelt. Hinweise<br />
auf ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko ergeben sich dabei nicht.<br />
Zur wertorientierten Quantifizierung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos mit dem Risikomaß<br />
Value-at-Risk setzt die <strong>Sparkasse</strong> die Anwendung S-TREASURY ein. Dabei werden ein Konfidenzniveau<br />
von 95,0 % und eine Haltedauer von 3 Monaten zugrunde gelegt. Das hierbei ermittelte Zinsänderungsrisiko<br />
liegt unter dem Niveau des Verbandsdurchschnittes.<br />
Im November 2011 wurden die aufsichtsrechtlichen Anforderungen zur Ermittlung des Zinsrisikokoeffizienten<br />
der BaFin dahingehend verschärft, dass zur Bemessung des Koeffizienten (Quotient aus<br />
negativer Barwertänderung des Zinsbuchs und den regulatorischen Eigenmitteln) eine parallele<br />
Verschiebung der aktuellen Zinsstrukturkurve um 200 Basispunkte für steigende als auch sinkende<br />
Zinsen zu unterstellen ist. Die Höhe des Zinsrisikokoeffizienten ist seit Jahresende 2011 vierteljährlich<br />
der Deutschen Bundesbank zu melden. Bei einem Überschreiten der Schwelle von 20 % besteht eine<br />
Ad-hoc Meldepflicht an die BaFin und die Deutsche Bundesbank. Zum 31. Dezember 2011 ergab sich<br />
für die <strong>Sparkasse</strong> ein Koeffizient von 10,6 %.<br />
Darüber hinaus wird mit Hilfe dieses Instruments die risikoadjustierte Performancekennziffer RORAC (return<br />
on risk adjusted capital) ermittelt, bei der die Mehrperformance in Relation zum Risiko des Portfolios gesetzt<br />
wird. Die RORAC-Kennziffer zum Jahresende 2011 betrug 14,0 % (Verbandsvergleichswert 15,5 %).<br />
Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wurden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken neben bilanzwirksamen<br />
Maßnahmen auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps und Futures eingesetzt.<br />
Die Zinsänderungsrisiken bewegten sich innerhalb des Rahmens der geschäftspolitischen Ziel-<br />
setzungen. Zinsänderungsrisiken bestehen in erster Linie bei steigenden Zinsen. Auch die für außer-<br />
gewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stressszenarien konnten durch das Risiko-<br />
deckungspotenzial abgedeckt werden.<br />
Über die Zinsänderungsrisiken wird dem Vorstand vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />
durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />
Währungsrisiken waren bei der <strong>Sparkasse</strong> nur von untergeordneter Bedeutung.<br />
4.1.3 Liquiditätsrisiko<br />
Die Risiken, den Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können<br />
(Termin- und Abrufrisiken) sowie die Gefahr, im Falle unzureichender Marktliquidität in einzelnen<br />
Produkten nicht oder nicht zu erwarteten Konditionen kontrahieren zu können (Marktliquiditätsrisiken),<br />
werden ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements und -controllings gesteuert. Das Refinanzierungsrisiko<br />
ist die Gefahr, dass erforderliche Anschlussrefinanzierungen bzw. zusätzliche<br />
Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu ungünstigen Konditionen beschafft werden können.
Dem Liquiditätsrisiko wird durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle<br />
Strukturierung der Aktiva und Passiva vorgebeugt. Als Grundlage für die Planung und Steuerung der<br />
Liquidität dient der <strong>Sparkasse</strong> der Liquiditätsstatus und die Liquiditätsübersicht. Der aktuelle<br />
Liquiditätsstatus wird auf täglicher Basis durch den Bereich Betriebswirtschaft ermittelt und dient<br />
der Disposition der täglichen Liquidität. Auf der Basis von Erfahrungswerten erfolgt eine monatliche<br />
Feinsteuerung unter Einbeziehung aller im weiteren 12-Monats-Verlauf eintretenden Fälligkeiten.<br />
Gegenstand der von der Abteilung Betriebswirtschaft erstellten Liquiditätsübersicht ist eine stichtagsbezogene,<br />
portfolioübergreifende Darstellung von zukünftigen Zahlungsströmen, auf deren<br />
Basis der Liquiditätsbedarf oder -überschuss je Fälligkeitsperiode ermittelt wird. Es erfolgt eine<br />
laufende Überprüfung, inwieweit die <strong>Sparkasse</strong> in der Lage ist, einen Liquiditätsbedarf decken zu<br />
können. Handlungsalternativen für einen sich abzeichnenden Liquiditätsengpass sowie ein Notfallplan<br />
für einen tatsächlichen Liquiditätsengpass wurden definiert. Zur Messung und Limitierung der<br />
Liquiditätsreserve orientiert sich die <strong>Sparkasse</strong> an den Anforderungen der Liquiditätsverordnung.<br />
Liquiditätsengpässe ergaben sich bei der <strong>Sparkasse</strong> keine. Die für außergewöhnliche Marktentwick-<br />
lungen durchgeführten Stressszenarien zeigen, dass die <strong>Sparkasse</strong> auch unter solchen Bedingungen<br />
ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann.<br />
Über die Liquiditätssituation wird dem Vorstand monatlich sowie im Rahmen des Risikoberichtes<br />
vierteljährlich durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt – wie es auch die Kennziffer des Liquiditätsgrundsatzes im Abschnitt Finanz-<br />
lage zeigt – insgesamt über eine gute Liquiditätsposition.<br />
4.1.4 Operationelle Risiken<br />
Unter operationellen Risiken versteht die <strong>Sparkasse</strong> die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder<br />
infolge externer Einflüsse eintreten können. Für den adäquaten Umgang mit operationellen Risiken<br />
ist letztendlich der Vorstand verantwortlich, dem in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Festlegung,<br />
der regelmäßigen Überprüfung und der Sicherstellung der Rahmenbedingungen im Umgang<br />
mit operationellen Risiken zufällt.<br />
Bei der <strong>Sparkasse</strong> werden operationelle Risiken einmal jährlich identifiziert und dokumentiert. Zu den<br />
installierten Regelungen bzw. Verfahren zum Management der operationellen Risiken zählen insbesondere<br />
das interne Kontrollsystem, die schriftlich fixierte Ordnung für die Aufbauorganisation und<br />
die wesentlichen Arbeitsabläufe, der Einsatz von qualifiziertem Personal sowie die ständige Weiterentwicklung<br />
der Methoden und die Verbesserung der technischen Abläufe. Betriebsrisiken aus dem<br />
IT-Bereich, aus Organisations- und Bearbeitungsfehlern werden durch Vereinbarungen mit einem<br />
externen Rechenzentrum, Notfallkonzepte, zunehmende Automatisierung und ständige Kontrollen<br />
durch qualifizierte Mitarbeiter gemindert und zusätzlich zum Teil durch Versicherungen gedeckt.<br />
Rechtliche Risiken werden durch sorgfältige Prüfung der vertraglichen Grundlagen und den Einsatz<br />
von Standardverträgen reduziert.<br />
Darüber hinaus setzt die <strong>Sparkasse</strong> die vom DSGV im Projekt „Operationelle Risiken“ entwickelten<br />
Instrumente „Risikolandkarte“ und „Schadensfalldatenbank“ ein. Die „Risikolandkarte“ dient neben<br />
der Identifikation operationeller Risiken der szenariobezogenen Analyse von risikorelevanten Verlustpotenzialen<br />
(ex ante Betrachtung). In der „Schadensfalldatenbank“ werden tatsächlich eingetretene<br />
Schäden aus operationellen Risiken ab einem Betrag von 1,0 TEUR erfasst (ex post Betrachtung).<br />
Lagebericht | 25
26<br />
Der Vorstand wird vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes bzw. bei Bedarf (Ad-hoc) über die<br />
Risikosituation informiert. Darüber hinaus wird dem Vorstand jährlich über die mittels der „Risiko-<br />
landkarte“ identifizierten risikorelevanten Verlustpotenziale berichtet.<br />
Der Umfang der operationellen Risiken wird als gering eingeschätzt. Hinsichtlich der in Anspruch<br />
genommenen IT-Dienstleistungen der FinanzInformatik besteht ein Konzentrationsrisiko.<br />
4.2 Zusammenfassende Risikobeurteilung<br />
Unser Haus verfügt über ein hinreichendes, dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes System<br />
zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken gemäß § 25a KWG. Durch das<br />
Risikocontrolling und -management der <strong>Sparkasse</strong> können frühzeitig die Risiken identifiziert, In-<br />
formationen an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet und Risiken gesteuert werden. In<br />
2011 bewegten sich die Risiken innerhalb des vom Vorstand vorgegebenen Limitsystems. Die Risikotragfähigkeit<br />
ist gegeben, die Risikolage insgesamt als vergleichsweise günstig einzustufen. Bezüglich<br />
der Adresse LBBW sowie der in Anspruch genommenen IT-Dienstleistungen der FinanzInformatik besteht<br />
eine Risikokonzentration. Bestandsgefährdende oder wesentliche entwicklungsbeeinträchtigende<br />
Risiken sind nicht erkennbar. Die <strong>Sparkasse</strong> sieht sich durch das bestehende Risikomanagement<br />
sowohl für das bestehende Geschäft als auch für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet.<br />
5 Prognosebericht<br />
5.1 Strategische Schwerpunkte<br />
Unser oberstes strategisches Ziel ist die Stärkung der Substanz und der Marktposition in unserem<br />
Geschäftsgebiet. Nur eine angemessene Ertragskraft gewährleistet, dass wir den finanziellen Spielraum<br />
für die zukünftige Geschäftsentwicklung haben. Unser Ziel ist deshalb die weitere Stärkung des<br />
Vertriebs sowie eine kontinuierliche Steigerung der Ertragskraft bei gleichzeitigem aktivem Kostenmanagement.<br />
Dadurch sollen die mit dem Bankgeschäft typischerweise einhergehenden Risiken<br />
getragen werden können.<br />
Im Rahmen des Planungssystems werden zum einen bilanz- und nichtbilanzwirksame Wachstumsziele,<br />
zum anderen Aufwands- und Ertragsziele zur Erzielung angemessener Gewinne und zur Sicherung<br />
der Risikotragfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> festgelegt. Steuerungsgrößen wurden in der Geschäftsund<br />
Risikostrategie festgehalten. Dabei wurden im Rahmen der Operationalisierung der Finanzziele<br />
für spezielle Messgrößen wie Cost-Income-Ratio, Verwaltungsaufwand, Betriebsergebnis vor Bewertung,<br />
Bewertungsergebnis sowie für die Kennziffer des Risikomonitorings Zielwerte festgelegt.<br />
Die Erreichung der Ziele wird kontinuierlich im Rahmen des Soll-Ist-Vergleichs mittels Bilanz-,<br />
Wachstums-, Marktanalysen und Ergebnisvorschaurechnungen überwacht.<br />
5.2 Unsicherheit, ein Element jeder Prognose<br />
Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong> für die nächsten zwei Jahre beziehen,
stellen unsere Einschätzungen der wahrscheinlichsten künftigen Entwicklung auf Basis der uns zum<br />
Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen<br />
mit Unsicherheit behaftet sind bzw. sich durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen<br />
als unzutreffend erweisen können, weisen wir darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den<br />
zur Zeit erwarteten abweichen können, sofern die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen. Eine<br />
verlässliche Prognose ist besonders schwierig, da Unwägbarkeiten aus der nach wie vor ungelösten<br />
Staatsschuldenkrise im Euroraum bestehen, die weiterhin mit großen Schwankungen an den Finanzmärkten<br />
einhergehen dürfte und nun auch die Konjunkturentwicklung bedroht.<br />
5.3 Erwarteter Geschäftsverlauf 2012 und 2013<br />
Der Euroraum insgesamt ist schwach in das Jahr 2012 gestartet. Im Durchschnitt dürfte sich die Ende<br />
2011 abzeichnende Rezession als milde zu bezeichnen sein, in den Krisenländern selbst dagegen<br />
zumindest als mittelschwer. Die Situation ist aufgrund einer sich abschwächenden Weltkonjunktur<br />
und der noch immer schwelenden Krise im Euroraum nicht einfach und nicht ohne Risiken. Eine<br />
Verschärfung der Krise mit dem Ausfall von staatlichen Schuldnern, Kettenreaktionen bei den Banken<br />
und an den Kapitalmärkten kann nicht ausgeschlossen werden. Die meisten Prognostiker haben<br />
aufgrund der ungewissen Situation am Anfang des Jahres 2012 ihre Vorhersagen in verschiedene<br />
Szenarien unterteilt. Die Hauptszenarien unterstellen, dass es weder zu einer schnellen überzeugenden<br />
Lösung noch zu einer katastrophalen Eskalation der Staatsschuldenkrise kommt. Für eine solche<br />
Situation wird für Deutschland zumeist das Feld zwischen 0,1 und 0,5 % Wachstum für das Gesamtjahr<br />
2012 beziffert. Dies hieße, dass die Entwicklung im ersten Halbjahr praktisch stagniert, in der zweiten<br />
Jahreshälfte aber doch wieder ein wenig Wachstumsdynamik aufkommt.<br />
Die Haupttriebfedern für das verbleibende kleine Wachstum in Deutschland müssen künftig vermehrt<br />
aus der Binnenwirtschaft, also vom Konsum und von den Investitionen kommen. Dafür erweist es sich<br />
als vorteilhaft, dass die Ablösung des Impulses von der Außenwirtschaft bereits im abgelaufenen Jahr<br />
eingeleitet wurde. Der Außenhandel selbst wird 2012 angesichts der Abkühlung der Weltkonjunktur<br />
und der Schwäche der europäischen Handelspartner für Deutschland keinen Wachstumsbeitrag<br />
leisten können, sondern eher zur Bürde werden.<br />
Wenn sich an den Finanzmärkten eine Beruhigung der Lage abzeichnet, ist auch eine bessere als in den<br />
Standardszenarien skizzierte Entwicklung möglich. Ohnehin zeigen sich die deutschen Unternehmen<br />
bislang erstaunlich ungerührt von den Turbulenzen an den Geld- und Kapitalmärkten. Wenn diese<br />
Robustheit anhält, der Kreditzugang in Deutschland weiter besser als in den Partnerländern ist, das<br />
anhaltend hohe heimische Ersparnisvolumen, welches vormals die Außenhandelsüberschüsse finanziert<br />
hat, nunmehr verstärkt seinen Weg in inländische Investitionen findet, dann kann die Entwicklung auch<br />
besser als in den Standardprognosen skizziert verlaufen. Insgesamt bleibt dann in einer nicht unplausiblen<br />
optimistischen Sicht auch ein Wachstum von bis zu 1 % im Gesamtjahr 2012 erreichbar.<br />
In unserem Geschäftsgebiet ist die Wirtschaft selbstbewusst in das Jahr 2012 gestartet. Zum Jahres-<br />
beginn 2012 beurteilen die Unternehmen im Durchschnitt aller Branchen nach dem Ergebnis der<br />
Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe ihre aktuelle Geschäftslage so gut<br />
wie noch nie. Die regionale Wirtschaft zeigt auch in der Schuldenkrise gute Nerven. Der Optimismus<br />
in den Unternehmen ist wieder leicht gestiegen, nachdem die Erwartungen im Herbst 2011 deutlich<br />
zurückgeschraubt worden waren. Beim Blick auf die nahe Zukunft rechnet die Mehrheit der Unternehmen<br />
mit einer Fortsetzung des guten Geschäftsverlaufs. Die Betriebe wollen daher auch künftig in-<br />
Lagebericht | 27
28<br />
vestieren und neue Mitarbeiter einstellen. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn<br />
2012 der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe.<br />
Das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute wird weiter durch starken Wettbewerb zwischen den<br />
Finanzdienstleistungsanbietern, durch anspruchsvollere Kunden und durch fortschreitende technologische<br />
Entwicklungen bestimmt sein. Dies wird auch in Zukunft dazu führen, dass die Margen und<br />
Preise weiter unter Druck bleiben und die Kosten steigen. Hinzu kommen Regulierungsmaßnahmen<br />
des Gesetzgebers oder der Aufsichtsbehörden für das Kreditgewerbe.<br />
Unsere Chancen in diesem Marktumfeld sehen wir in unserer kundenorientierten Ausrichtung auf<br />
unsere heimische Region. Wir bieten unseren Kunden die gesamte Palette moderner Bankdienstleistungen<br />
an. Bei uns finden die Kunden Spezialisten zu allen Finanzthemen, die sie vor Ort erreichen<br />
können. Dabei steht für uns nicht der Vertrieb von einzelnen Produkten, sondern eine auf die<br />
individuellen Bedürfnisse des Kunden abgeleitete Finanzstrategie im Vordergrund. Wir setzen auf<br />
eine kontinuierliche Partnerschaft mit unseren Kunden und heben uns damit bewusst von selektiven<br />
,,Billigangeboten“ der Konkurrenz ab.<br />
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Prognosen und der Herausforderungen des Wettbewerbs<br />
erwarten wir in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 einen leichten Rückgang der Bilanzsumme.<br />
Aufgrund des verhaltenen Optimismus der regionalen Wirtschaft gehen wir im gewerblichen Kreditgeschäft<br />
von einem leichten Wachstum aus. Im Bereich der privaten Baufinanzierungen sehen wir im<br />
Hinblick auf die besonders ausgeprägte Wettbewerbssituation nur geringes Wachstumspotenzial und<br />
planen daher mit nahezu gleichbleibenden Volumen. Rückläufig wird sich nach unserer Erwartung<br />
das Konsumentenkreditgeschäft entwickeln. Vergleichbare Bestände im Kundenkreditgeschäft<br />
erwarten wir derzeit auch für das Jahr 2013.<br />
Die ausgeprägte Fokussierung nach der Finanzmarktkrise auf bilanzwirksame Anlageformen ist nicht<br />
mehr festzustellen. Die Kunden nehmen wieder eine ausgewogenere Verteilung ihres Geldvermögens<br />
auf verschiedene Anlageklassen vor und investieren dabei auch wieder vermehrt im nichtbilanziellen<br />
Wertpapiergeschäft. Bei den Kundeneinlagen erwarten wir daher nur ein geringes Wachstum. Auf-<br />
grund des voraussichtlich auch im Jahr 2012 insgesamt noch niedrigen Zinsniveaus werden die<br />
kurzfristigen Kundenanlagen weiter dominieren. Für das Jahr 2013 gehen wir von einem leichten<br />
Rückgang der Kundeneinlagen aus.<br />
Die Entwicklung der Zinsen hat den größten Einfluss auf die Höhe unseres Zinsüberschusses. Steigende<br />
Zinsen erhöhen grundsätzlich unsere Refinanzierungs- und Kapitaldienstkosten, bieten aber auch die<br />
Chancen der Margenausweitung. Differenziert wirkt sich ein steigender Zins auf das Kundenverhalten aus.<br />
Aufgrund der höheren Grundverzinsung wird unsere Einlagenseite für den Kunden interessanter, das<br />
Kreditgeschäft wird durch die Verteuerung belastet. Sinkende Zinsen wirken in umgekehrter Richtung. Für<br />
das Jahr 2012 gehen wir von keiner signifikanten Veränderung der Zinsstruktur aus. Nach unserer Prognoserechnung<br />
erwarten wir in Verbindung mit den prognostizierten Bilanzstrukturänderungen im Jahr 2012<br />
einen rückläufigen Zinsüberschuss, der sich im Folgejahr 2013 voraussichtlich weiter verringern wird.<br />
Das wieder zunehmende Kundeninteresse an nichtbilanziellen Geldanlagen eröffnet der <strong>Sparkasse</strong> die<br />
Chance zu höheren Transaktionsumsätzen und zu einem erhöhten Depotvolumen im Kundengeschäft.
Dabei spielen die Entwicklung an den Börsen sowie nachhaltige Erfolge bei der Lösung der Staats-<br />
schuldenkrise einen entscheidende Rolle. Sofern es hier nicht zu größeren Rückschlägen kommt, sehen<br />
wir ein positives Marktumfeld für steigende Provisionseinnahmen aus dem Wertpapiergeschäft.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir weiter stabile Erträge aus den Verbundbeteiligungen und<br />
haben dies entsprechend in unserer Ertragsprognose berücksichtigt. Weitere Abschreibungen auf<br />
unsere Verbundbeteiligungen sind nicht auszuschließen.<br />
Der intensive Preiswettbewerb bei den Finanzdienstleistungsunternehmen wird nach unserer Einschät-<br />
zung auch in Zukunft anhalten. Dabei sehen wir unsere Chance, uns als Allfinanzanbieter mit einem<br />
umfassenden Produktportfolio ,,aus einer Hand“ und einem qualitativ hochwertigen Serviceangebot zu<br />
fairen Preisen von den Mitbewerbern zu unterscheiden. Mit dem Angebot vollumfassender Bankdienst-<br />
leistungen, ganzheitlicher Beratung und einem aktiven Vertrieb wollen wir unsere Marktführerschaft als<br />
verlässlicher Partner des Mittelstandes und der Privatkunden bestätigen und unsere Erträge nachhaltig<br />
sichern. Wir erwarten daher in den kommenden beiden Jahren einen stabilen Provisionsüberschuss.<br />
Der erfreuliche Rückgang bei den Sachaufwendungen im vergangenen Jahr wird in 2012 nicht<br />
nochmals zu erreichen sein. Insoweit rechnen wir mit einem Anstieg der Sachkosten. Durch unser<br />
aktives und nachhaltig ausgerichtetes Kostenmanagement wollen wir jedoch weiterhin vorhandenes<br />
Einsparpotenzial nutzen, um Kostensteigerungen aus notwendigen Investitionen weitgehend zu<br />
kompensieren. Durch die anhaltenden Synergieeffekte aus der Fusion werden wir die Auswirkungen<br />
des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst auf die Personalkosten in engen Grenzen halten können.<br />
Insgesamt gehen wir für das laufende und – soweit prognostizierbar – für das kommende Geschäftsjahr<br />
von einer Geschäftsentwicklung mit einem rückläufigen Betriebergebnis vor Bewertung aus.<br />
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die allgemeine Konjunkturentwicklung und den<br />
regionalen Wirtschaftsverlauf nachhaltig beeinflusst. Risiken bestehen insbesondere in einem<br />
Rückschlag in der wirtschaftlichen Entwicklung. Dies würde voraussichtlich zu einem höheren Wertberichtigungsbedarf<br />
im Kreditgeschäft führen. Wir berücksichtigen daher vorsorglich höhere Risikobeiträge<br />
in unserem Prognosesystem. Der Bewertungsbedarf im Wertpapiergeschäft wird nach unserer<br />
Erwartung unter dem Wert des Jahres 2011 liegen. Unsicherheiten ergeben sich hier vor allem<br />
aus der weiteren Entwicklung der Staatsschuldenkrise.<br />
Wir werden uns weiter als eine wirtschaftlich starke, technisch fortschrittliche <strong>Sparkasse</strong> positionieren<br />
und uns nachhaltig als das führende Kreditinstitut in der Region behaupten. Unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind das Kapital, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein und<br />
den Bürgern, den Selbständigen, den Unternehmen und den Kommunen weiterhin als verlässlicher<br />
und leistungsstarker Partner zur Seite zu stehen. Wir sind gut gerüstet, auch künftig die Herausforderungen<br />
anzunehmen und im Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> wird das als notwendig ermittelte Eigenkapital auch unter Berücksichtigung der im<br />
Rahmen von Basel III bis zum Jahr 2019 stufenweise steigender bankaufsichtlicher Eigenkapitalanforderungen<br />
selbst erwirtschaften können. Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung wird<br />
im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft jederzeit gewährleistet sein.<br />
Lagebericht | 29
30<br />
Nah sein mit Kompetenz<br />
Jeder Mitarbeiter in unserem Haus vertieft sein Spezialwissen an den regionalen und<br />
überregionalen Akademien der <strong>Sparkasse</strong>norganisation und darüber hinaus. Sie quali-<br />
fizieren sich so zu kompetenten Ansprechpartnern unserer Kunden. Unsere Berater sind<br />
verwurzelt mit unserem Standort und begleiten ihre Kunden in allen Lebenssituationen.<br />
Im fairen, persönlichen und partnerschaftlichen Umgang vertreten wir deren Interessen<br />
und pflegen eine umfassende, den Kundenbedürfnissen angepasste Beratung und<br />
Betreuung − ein Leben lang.<br />
Leistungsstarke Mitarbeiter<br />
für zufriedene Kunden.
Jubilare 2011<br />
25-jähr. Dienstjubiläum<br />
01.01. Staub, Susanne<br />
17.02. Diebold, Hildegard<br />
01.05. Adam, Markus<br />
01.08. Baudendistel, Christiane<br />
01.08. Berg, Erika<br />
01.08. Bertsch, Jörg<br />
01.08. Mack, Sibylle<br />
01.08. Paul, Susanne<br />
24.11. Hartmann, Gabriele<br />
40-jähr. Dienstjubiläum<br />
01.08. Westermann, Manfred<br />
01.09. Blum, Wolf-Henning<br />
01.09. Faisst, Monika<br />
01.09. Kohlmüller, Heinrich<br />
01.09. Kraft, Eva<br />
01.09. Küpferle, Clementine<br />
01.09. Lainé, Christine<br />
01.09. Vogel, Bruno<br />
01.09. Völker, Peter<br />
01.09. Walter, Norbert<br />
01.09. Zoller, Norbert<br />
Verabschiedung aus dem<br />
Berufsleben<br />
Jose Lopez-Bermudez<br />
Mercedes Requeira Fernandez<br />
Angela Henke<br />
Marianne Benk<br />
Brigitte Krell<br />
Brigitte Heck<br />
Jubilare | 31
Dank des Vorstandes<br />
Dank des Vorstandes | 33<br />
Der Erfolg der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist das<br />
Ergebnis einer wirkungsvollen Kooperation aller Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter sowie der <strong>Sparkasse</strong>norgane.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat, dem Kredit-<br />
ausschuss und dem Personalrat war jederzeit vertrauensvoll<br />
und zielorientiert.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, den 30. März 2012<br />
Der Vorstand<br />
Stefan Siebert Dieter Kraft Lothar Volle
34<br />
Vertrauen<br />
Kompetenz<br />
Stärke
Bericht des Verwaltungsrates | 35<br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat hat die ihm obliegenden Aufgaben entsprechend der gesetzlichen und satzungs-<br />
rechtlichen Vorschriften wahrgenommen.<br />
Er überwachte die Geschäftsführung des Vorstandes und die Tätigkeit des Kreditausschusses<br />
entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Der Vorstand unterrichtete den Verwaltungsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die<br />
wirtschaftlichen Verhältnisse sowie über wichtige, die <strong>Sparkasse</strong> betreffende Vorgänge. Hierbei<br />
wurden auch grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und Betriebsorganisation erörtert. In den<br />
einberufenen Sitzungen fasste der Verwaltungsrat die nach Gesetz und Satzung erforderlichen<br />
Beschlüsse.<br />
Jahresabschluss und Anhang sind von der Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg in Stuttgart geprüft worden. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde<br />
erteilt.<br />
Der Verwaltungsrat hat den Geschäftsbericht mit dem darin enthaltenen Lagebericht zur Kenntnis<br />
genommen und den Jahresabschluss am 20. Juni 2012 festgestellt (§ 30 SpG). Vom Verwaltungsrat<br />
wurde beschlossen, den Bilanzgewinn gemäß § 31 Abs. 2 SpG in voller Höhe der Sicherheitsrücklage<br />
zuzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erfolgreiche<br />
Arbeit im Geschäftsjahr 2011.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, 20. Juni 2012<br />
DER VORSITZENDE DES VERWALTUNGSRATES<br />
Karsten Mußler<br />
Bürgermeister
36<br />
Umwelt- und Klimaschutz<br />
Die eingeleitete Energiewende macht deutlich: Die Menschen in Deutschland wollen eine<br />
nachhaltige und verantwortbare Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Eine sichere, umweltschonende und finanzierbare Energieversorgung kann jedoch nur<br />
erreicht werden, wenn neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auch eine Steigerung<br />
der Energieeffizienz konsequent vorangetrieben wird, um den Energieverbrauch<br />
entscheidend zu reduzieren.<br />
Die Möglichkeiten sind hierbei noch lange nicht ausgeschöpft. Sowohl im privaten als<br />
auch im gewerblichen und industriellen Umfeld stecken nach wie vor erhebliche Potenziale,<br />
Energie effizienter einzusetzen.<br />
Dazu nimmt die <strong>Sparkasse</strong> mit hoher Beratungskompetenz – gemeinsam mit ihren Kunden<br />
und den Unternehmen vor Ort – ihre Verantwortung auch in diesem Bereich wahr.
Jahresabschluss<br />
Jahresabschluss Anhang | 37<br />
zum 31. Dezember 2011<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Land <strong>Baden</strong>-Württemberg
38<br />
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2011<br />
Aktivseite<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
1 Barreserve<br />
a) Kassenbestand 9.715.305,16 10.853<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 26.532.172,23 20.908<br />
36.247.477,39 31.761<br />
2 Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />
b) Wechsel 0,00 0<br />
0,00 0<br />
3 Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 117.550.436,85 31.742<br />
b) andere Forderungen 131.643.407,25 177.844<br />
249.193.844,10 209.585<br />
4 Forderungen an Kunden 1.078.560.666,63 1.046.145<br />
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert<br />
Kommunalkredite<br />
513.498.657,50<br />
67.930.413,75<br />
(507.082)<br />
(44.761)<br />
5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
0,00 0<br />
Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />
ab) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
0,00 10.048<br />
Deutschen Bundesbank 0,00 (10.048)<br />
0,00 10.048<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
28.711.578,36 34.532<br />
Deutschen Bundesbank 27.697.407,13 (33.518)<br />
bb) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
241.836.916,88 340.886<br />
Deutschen Bundesbank 221.311.766,02 (322.512)<br />
270.548.495,24 375.418<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />
Nennbetrag 0,00 (0)<br />
270.548.495,24 385.466<br />
6 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 121.901.675,38 124.672<br />
6a Handelsbestand 1.367.167,39 1.371<br />
7 Beteiligungen 21.384.689,85 23.291<br />
darunter: an Kreditinstituten 2.548.607,85 (2.233)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 984.485,72 (984)<br />
8 Anteile an verbundenen Unternehmen 5.312.306,37 5.312<br />
darunter: an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
9 Treuhandvermögen 501.889,43 521<br />
darunter: Treuhandkredite 501.889,43 (521)<br />
10 Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand<br />
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />
11 Immaterielle Anlagewerte<br />
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />
0,00 0<br />
und ähnliche Rechte und Werte<br />
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />
0,00 0<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 18.614,00 46<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0<br />
d) geleistete Anzahlungen 0,00 0<br />
18.614,00 46<br />
12 Sachanlagen 21.826.289,12 22.940<br />
13 Sonstige Vermögensgegenstände 8.603.344,32 8.245<br />
14 Rechnungsabgrenzungsposten 320.285,00 1.152<br />
Summe der Aktiva 1.815.786.744,22 1.860.508
Passivseite<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Jahresabschluss | 39<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 125.583.499,18 184.232<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 255.178.979,16 290.000<br />
380.762.478,34 474.233<br />
2 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als<br />
422.673.049,33 339.237<br />
drei Monaten 23.580.176,16 91.169<br />
446.253.225,49 430.407<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 640.864.030,93 634.911<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 177.085.232,35 165.913<br />
817.949.263,28 800.824<br />
1.264.202.488,77 1.231.231<br />
3 Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 2.114.919,43 2.117<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />
darunter:<br />
0,00 0<br />
Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />
2.114.919,43 2.117<br />
3a Handelsbestand 0,00 0<br />
4 Treuhandverbindlichkeiten 501.889,43 521<br />
darunter: Treuhandkredite 501.889,43 (521)<br />
5 Sonstige Verbindlichkeiten 3.364.495,53 2.754<br />
6 Rechnungsabgrenzungsposten<br />
7 Rückstellungen<br />
627.360,32 1.490<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 9.510.894,00 9.405<br />
b) Steuerrückstellungen 3.018.948,00 893<br />
c) andere Rückstellungen 11.760.252,21 10.668<br />
24.290.094,21 20.966<br />
8 Sonderposten mit Rücklageanteil 1.024.868,92 1.025<br />
9 Nachrangige Verbindlichkeiten 20.568.143,94 25.585<br />
10 Genussrechtskapital 2.592.800,00 3.799<br />
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 2.592.800,00 (2.713)<br />
11 Fonds für allgemeine Bankrisiken 44.657.458,64 24.500<br />
Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB<br />
12 Eigenkapital<br />
57.458,64 (0)<br />
a) gezeichnetes Kapital 0,00 1.534<br />
b) Kapitalrücklage<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
0,00 0<br />
ca) Sicherheitsrücklage 70.754.269,52 70.220<br />
cb) andere Rücklagen 0,00 0<br />
70.754.269,52 70.220<br />
d) Bilanzgewinn 325.477,17 534<br />
71.079.746,69 72.288<br />
Summe der Passiva 1.815.786.744,22 1.860.508<br />
1 Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />
abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />
Gewährleistungs verträgen 36.601.655,24 41.169<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für<br />
fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
36.601.655,24 41.169<br />
2 Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 61.531.495,52 79.121<br />
61.531.495,52 79.121
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Jahresabschluss | 41<br />
1.1.-31.12.10<br />
TEUR<br />
1 Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 54.867.064,05 55.247<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 11.121.268,06 9.178<br />
65.988.332,11 64.425<br />
2 Zinsaufwendungen 34.634.863,03 35.307<br />
darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 646.817,54<br />
(649)<br />
31.353.469,08 29.117<br />
3 Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 4.242.921,58 4.446<br />
b) Beteiligungen 281.339,72 272<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 439.878,17 0<br />
4.964.139,47 4.718<br />
4 Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen 529.142,07 572<br />
5 Provisionserträge 9.348.632,58 9.380<br />
6 Provisionsaufwendungen 358.384,71 527<br />
8.990.247,87 8.853<br />
7 Nettoaufwand des Handelsbestands<br />
darunter: Zuführungen zu dem Fonds für<br />
0,00 40<br />
allgemeine Bankrisiken 57.458,64<br />
(0)<br />
8 Sonstige betriebliche Erträge 2.146.470,98 2.383<br />
aus der Fremdwährungsumrechnung 47.083,74<br />
(39)<br />
9 Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
47.983.469,47 45.605<br />
10 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
14.613.796,94 15.049<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung 4.489.883,46 4.334<br />
darunter: für Altersversorgung 1.718.841,99<br />
(1.535)<br />
19.103.680,40 19.384<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 7.953.215,04 8.390<br />
27.056.895,44 27.773<br />
11 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen 1.671.397,20 1.783<br />
12 Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.335.358,44 1.395<br />
13 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte<br />
Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00<br />
9.778<br />
14 Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />
sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 9.757.178,69 0<br />
9.757.178,69 9.778<br />
15 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 2.501.996,70 1.240<br />
16 Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0<br />
2.501.996,70 1.240<br />
17 Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />
18 Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 20.100.000,00 0<br />
19 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 5.075.000,38 3.635<br />
20 Außerordentliche Erträge<br />
darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />
0,00 19<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 0,00<br />
(19)<br />
21 Außerordentliche Aufwendungen<br />
darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />
0,00 427<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
0,00<br />
(427)<br />
22 Außerordentliches Ergebnis 0,00 408<br />
23 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.675.387,23 2.620<br />
24 Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 74.135,98 74<br />
4.749.523,21 2.693<br />
25 Jahresüberschuss 325.477,17 534<br />
26 Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />
325.477,17 534<br />
27 Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />
b) aus anderen Rücklagen 0,00 0<br />
0,00 0<br />
325.477,17 534<br />
28 Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />
b) in andere Rücklagen 0,00 0<br />
0,00 0<br />
29 Bilanzgewinn 325.477,17 534
Unsere Partner im Verbund<br />
LBBW<br />
Deka<br />
Bank<br />
LBS<br />
SV<br />
Deutsche<br />
Leasing
Anhang<br />
zum Jahresabschluss der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
A Allgemeine Angaben<br />
Der Jahresabschluss der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> wurde nach den für Kreditinstitute gel-<br />
tenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung<br />
der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />
Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, da die Mehrheitsbeteiligungen an Tochterunternehmen<br />
von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind.<br />
B Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen)<br />
sind zum Nennwert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene<br />
Disagien werden auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt.<br />
Schuldscheine, die zusätzliche Bonitäts- oder sonstige Preisrisiken beinhalten („strukturierte Schuldscheine“),<br />
werden grundsätzlich mit den Anschaffungskosten angesetzt und gegebenenfalls auf den<br />
niedrigeren Marktpreis abgeschrieben. Die Lieferansprüche aus Wertpapierdarlehen werden unter<br />
Berücksichtigung der Börsenwerte der verliehenen Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
bewertet.<br />
Für kreditgeschäftliche Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist,<br />
wurden angemessene Einzelwertberichtigungen gebildet. Außerdem haben wir eine Pauschalwert-<br />
berichtigung in Höhe des steuerlich zulässigen Betrages auf den latent gefährdeten Forderungsbestand<br />
gebildet. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich<br />
Vorsorge getroffen.<br />
Die Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Die Wertpapiere des Handelsbestands werden gemäß § 340e Abs. 3 HGB mit dem beizulegenden<br />
Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags bewertet. Der Risikoabschlag wurde entsprechend der<br />
internen Risikosteuerung auf Portfolioebene ermittelt. Die Berechnung erfolgte in Form eines Value<br />
at Risk (VaR) auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99%, einer Haltedauer von 10 Tagen und eines<br />
Beobachtungszeitraums von einem Jahr. Zum Bilanzstichtag ergab sich kein Risikoabschlag.<br />
In Übereinstimmung mit der internen Risikosteuerung haben wir die laufenden Erträge aus Finanz-<br />
instrumenten des Handelsbestands in dem GuV-Posten 3 ausgewiesen.<br />
Anhang | 43
44<br />
Die institutsinternen Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand<br />
wurden im Berichtsjahr nicht geändert.<br />
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
bewertet.<br />
Die immateriellen Anlagewerte und das Sachanlagevermögen werden mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
vermindert, um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer,<br />
bilanziert. Aus Vereinfachungsgründen werden bei den Sachanlagen in Anlehnung an die<br />
steuerlichen Regelungen Vermögensgegenstände von geringem Wert (bis 150 Euro) sofort als Sachaufwand<br />
erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände (bis 410 Euro) sofort abgeschrieben.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Niederstwert angesetzt<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen<br />
Erfüllungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen.<br />
Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmän-<br />
nischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />
Verpflichtungen.<br />
Die Pensionsrückstellungen wurden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit<br />
dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt.<br />
Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />
ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz von 5,13 % bei einer pauschal angenommenen<br />
Restlaufzeit von 15 Jahren verwendet. Bei der Berechnung wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen<br />
von 2 % und ein Rententrend von jährlich 1,5 % berücksichtigt.<br />
Daneben bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von 18,3 Mio. EUR, die sich aus der<br />
Zusatzversorgung der Beschäftigten der <strong>Sparkasse</strong> ergeben und nicht durch entsprechendes<br />
Vermögen der Versorgungskasse gedeckt sind. Die Berechnung dieses entsprechend Artikel 28 Abs.<br />
2 EGHGB anzugebenden Betrags erfolgt nach einem dem Teilwertverfahren angelehnten Näherungsverfahren,<br />
welches versicherungsmathematische Grundsätze berücksichtigt. Die Ermittlung erfolgte<br />
auf Datenbasis des Vorjahresultimos unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G und<br />
einer pauschalen Berücksichtigung des auf die <strong>Sparkasse</strong> entfallenden Anteils am gesamten<br />
Kassenvermögen der Versorgungskasse. Gehalts- bzw. Rententrends wurden bei der Berechnung<br />
vereinfacht durch Kompensation mit dem bei der Abzinsung zu verwendenden durchschnittlichen<br />
Marktzinssatz einbezogen. Der so ermittelte und zugrunde gelegte Rechnungszins betrug 4 %.<br />
Gemäß IDW ERS BFA 3 wurde zum Bilanzstichtag auf Basis einer barwertigen Betrachtungsweise<br />
unter Berücksichtigung voraussichtlich noch anfallender Risiko- und Verwaltungskosten nach-<br />
gewiesen, dass aus den zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs (Zinsbuchs) kein Verpflich-<br />
tungsüberschuss besteht. Somit war diesbezüglich keine Rückstellung für drohende Verluste aus<br />
schwebenden Geschäften erforderlich.<br />
Die strukturierten Produkte (Schuldscheine mit Zinswandlungsrecht, mit Zinsober- und untergrenze,<br />
Forwarddarlehen und Kundendarlehen mit variabler Verzinsung und Zinsobergrenze, variabel<br />
verzinsliche Anleihe mit Zinsuntergrenze sowie IHS mit Zinsober- und -untergrenze) wurden unter
Berücksichtigung des IDW RS HFA 22 einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte), das Produkt<br />
<strong>Sparkasse</strong>n-Kreditbasket IV unter Abspaltung der Nebenrechte bilanziert und ggf. bewertet. Die<br />
übernommenen Adressenausfallrisiken aus Credit Linked Notes wurden nach IDW RS BFA 1 als<br />
Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen. Für akute Ausfallrisiken wurde eine Rückstellung gebildet.<br />
Die Wertermittlung der als Gegengeschäfte zu den Kundendarlehen mit Zinsobergrenze abge-<br />
schlossenen Cap-Vereinbarungen erfolgte über ein Bewertungsmodell.<br />
Die zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die<br />
verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs (Zinsbuchs) einbezogen und<br />
waren somit nicht gesondert zu bewerten.<br />
Das Währungsrisiko wird über eine Währungsposition als Einheit gesteuert. In diese werden die<br />
einzelnen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Devisentermingeschäfte sowie<br />
Kassageschäfte eingestellt. Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB wird in Höhe der sich<br />
hierbei betragsmäßig ausgleichenden Positionen je Währung angenommen. Daneben bestehen<br />
strategisch offene Positionen.<br />
Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten und der am Bilanzstichtag nicht<br />
abgewickelten Kassageschäfte erfolgte generell mit dem Kassakurs. Die Sortenbestände wurden<br />
zu dem Mittelkurs aus Schalterankaufs- und -verkaufskursen der Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
bewertet.<br />
Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
berücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung besonders gedeckter Geschäfte wurden ebenfalls<br />
erfolgswirksam vereinnahmt. Die aus strategisch offenen Positionen mit Restlaufzeiten von mehr<br />
als einem Jahr resultierenden Erträge wurden nicht vereinnahmt.<br />
Die Erfolge aus der Währungsumrechnung wurden in dem GuV-Posten ausgewiesen, dem die<br />
sonstigen Bewertungsergebnisse des zugrunde liegenden Geschäfts zuzuordnen sind. Der Ausweis<br />
der Aufwendungen und Erträge aus besonders gedeckten Positionen erfolgte saldiert im<br />
sonstigen betrieblichen Ergebnis.<br />
C Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />
Wertpapiere (ohne Handelsbestand)<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
insgesamt davon<br />
börsennotiert<br />
nicht nicht mit dem<br />
börsennotiert Niederstwert<br />
bewertet<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert<br />
270.548 267.601 2.947 0<br />
121.902 5.868 116.034 0<br />
Summe 392.450 273.469 118.981 0<br />
Anhang | 45
46<br />
Anteile an Investmentvermögen<br />
An den folgenden Investmentvermögen halten wir mehr als 10 % der Anteile:<br />
Anlageziele Marktwert Buchwert Ausschüttungen im Geschäftsjahr<br />
Bezeichnung des Investmentvermögens TEUR TEUR TEUR<br />
Rentenfonds (international)<br />
Credit Suisse CS-BAD<br />
WestLB Mellon SPK. G-K MAARK<br />
Deka Investment GKA<br />
Deka Investment SGK<br />
Für die dargestellten Investmentvermögen lagen keine Beschränkungen in der Möglichkeit der täg-<br />
lichen Rückgabe vor. In den genannten Investmentvermögen bestehen negative Aktiengewinne in<br />
Höhe von rd. 22 Mio EUR.<br />
Finanzinstrumente des Handelsbestands<br />
Der Handelsbestand (Aktivposten 6a) besteht ausschließlich aus Aktien und anderen nicht fest-<br />
verzinslichen Wertpapieren.<br />
42.646<br />
25.857<br />
8.132<br />
42.554<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />
Der Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB ist für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage von untergeordneter Bedeutung.<br />
42.646<br />
25.000<br />
8.132<br />
23.401<br />
1.483<br />
479<br />
297<br />
1.239<br />
Gemischter Fonds<br />
Credit Suisse CS Hamilton 11.988 11.988 255<br />
Summe 131.177 111.167 3.753<br />
Der <strong>Sparkasse</strong>nverband <strong>Baden</strong>-Württemberg hat sich zusammen mit den weiteren Trägern quotal<br />
entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem<br />
Eigenkapital für die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg beteiligt und eine Rückgarantie<br />
zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land <strong>Baden</strong>-Württemberg aus einer Risikoimmunisierungsaktion<br />
für die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg übernommen. Als Mitglied dieses<br />
Verbandes sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand<br />
entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall, dass<br />
die zufließenden Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden<br />
Aufwendungen nicht abdecken. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme aus diesen<br />
Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.<br />
Als Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg und<br />
des überregionalen Sicherungssystems der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation werden sämtliche<br />
Kundenansprüche in voller Höhe sichergestellt. Aus der Verpflichtung, im eventuellen Stützungsfall<br />
eines angeschlossenen Instituts gegebenenfalls Nachschusszahlungen zu leisten, ist derzeit nicht<br />
mit einer konkreten Inanspruchnahme zu rechnen.<br />
Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns<br />
über den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö.K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der<br />
S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem<br />
Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unter-
eteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der<br />
LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken.<br />
Für das Geschäftsjahr 2011 / 2012 der Erwerbsgesellschaft wurde hierfür eine Rückstellung von 213<br />
TEUR gebildet.<br />
Treuhandgeschäfte<br />
Das Treuhandvermögen betrifft in voller Höhe Forderungen an Kunden.<br />
Die Treuhandverbindlichkeiten entfallen in voller Höhe auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Finanzanlagen<br />
- ohne anteilige Zinsen -<br />
Immaterielle Anlagewerte<br />
Sachanlagen<br />
Buchwert<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
Veränderungssaldo<br />
(§ 34 Abs. 3 RechKredV)<br />
TEUR<br />
Buchwert<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
Forderungen an Kreditinstitute 77.677 - 12.735 64.942<br />
Forderungen an Kunden 5.000 0 5.000<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
126.950 - 51.520 75.430<br />
58.283 - 1.998 56.285<br />
Beteiligungen 23.291 - 1.906 21.385<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 5.312 0 5.312<br />
Sonstige Vermögens gegenstände 5.965 + 93 6.058<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten per 01.01.2011 387<br />
Zugänge 2011 1<br />
Abgänge 2011 0<br />
Abschreibungen (kumuliert) 369<br />
Buchwert 31.12.2011 19<br />
Buchwert 31.12.2010 46<br />
Abschreibungen 2011 28<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 01.01.2011 53.574<br />
Zugänge 2011 860<br />
Abgänge 2011 2.512<br />
Abschreibungen (kumuliert) 30.096<br />
Buchwert 31.12.2011 21.826<br />
Buchwert 31.12.2010 22.940<br />
Abschreibungen 2011 1.643<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Anhang | 47
48<br />
Die Sachanlagen entfallen mit 17.009 TEUR auf Grundstücke und Gebäude, die von der <strong>Sparkasse</strong><br />
im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit genutzt werden, und mit 2.166 TEUR auf die Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung.<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:<br />
auf der Aktivseite: 212 TEUR (Vorjahr 1.006 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Erfüllungs- und<br />
niedrigerem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten;<br />
auf der Passivseite: 610 TEUR (Vorjahr 1.456 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag und<br />
niedrigerem Auszahlungsbetrag von Forderungen.<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände sind in folgenden Aktivposten enthalten:<br />
Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung<br />
Auf Fremdwährung lauten Vermögensgegenstände im Gesamtbetrag von 25.038 TEUR und Schulden<br />
im Gesamtbetrag von 23.830 TEUR.<br />
Verrechnung gemäß § 246 Abs. 2 HGB<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat Wertpapiere, die ohne Verrechnung in Aktivaposition 6 auszuweisen gewesen<br />
wären, mit Anschaffungskosten in Höhe von 457 TEUR und beizulegenden Zeitwerten von 460 TEUR<br />
gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit – ohne Verrechnung bei Passivposition 7 auszuweisenden – Altersversorgungsverpflichtungen<br />
(Erfüllungsbetrag 462 TEUR) verrechnet.<br />
Fristengliederung<br />
- ohne anteilige Zinsen -<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.805 1.807<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 6.058 5.965<br />
Forderungen bzw. Verbindlichkeiten<br />
mit einer Restlaufzeit von<br />
mehr als mehr als<br />
mit<br />
drei ein Jahr mehr als unbe-<br />
im<br />
bis drei Monate bis bis fünf<br />
fünf stimmter Folgejahr<br />
Monate ein Jahr Jahre Jahre Laufzeit fällig<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Aktivposten<br />
3 Forderungen an Kreditinstitute<br />
b) andere Forderungen 15.937 74.065 12.000 27.746 – –<br />
4 Forderungen an Kunden 15.371 75.098 309.223 579.801 83.123 –<br />
5 Schuldverschreibungen und<br />
andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere – – – – –<br />
80.917
is drei<br />
Monate<br />
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Die folgenden Posten enthalten Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen sowie an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
mehr als<br />
drei<br />
Monate bis<br />
ein Jahr<br />
Forderungen bzw. Verbindlichkeiten<br />
mit einer Restlaufzeit von<br />
mehr als<br />
ein Jahr<br />
bis fünf<br />
Jahre<br />
mehr als<br />
fünf<br />
Jahre<br />
mit<br />
unbestimmter<br />
Laufzeit<br />
im<br />
Folgejahr<br />
fällig<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Passivposten<br />
1 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 12.103 22.638 132.422 84.038 – –<br />
2 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
ab) mit vereinbarter<br />
Kündigungsfrist von mehr<br />
als drei Monaten 2.268 17.950 3.272 29 – –<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
bb) mit vereinbarter Lauf -<br />
zeit oder Kündigungsfrist 54.324 74.650 47.502 192 – –<br />
3 Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen<br />
– – – – – 2.113<br />
Aktivposten<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
darunter: an die eigene Girozentrale<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
–<br />
(–)<br />
Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
– 145.355<br />
(145.206)<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
95.790<br />
Forderungen an Kunden 4.511 5.008 25.690 26.315<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere – – 24.889 53.819<br />
Passivposten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
darunter: gegenüber der eigenen Girozentrale<br />
–<br />
(–)<br />
– 340.243<br />
(340.243)<br />
429.230<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 497 262 678 1.449<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten – 31 – –<br />
Der aus Vorjahren bestehende Sonderposten wurde aufgrund der Vorschrift des § 6b EStG gebildet.<br />
Anhang | 49
50<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Betrag<br />
TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Für die in diesem Posten ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr Aufwendungen von<br />
insgesamt 955 TEUR angefallen. Die Bedingungen der Nachrangigkeit sämtlicher nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten entsprechen § 10 Abs. 5a KWG. Eine Umwandlungsmöglichkeit in Kapital oder eine<br />
andere Schuldform besteht nicht.<br />
Folgende Mittelaufnahmen übersteigen 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
(ohne anteilige Zinsen):<br />
Zinssatz<br />
%<br />
Die nachrangigen Verbindlichkeiten von insgesamt 11.180 TEUR (ohne anteilige Zinsen), die im<br />
Einzelfall 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten nicht übersteigen, haben eine<br />
Durchschnittsverzinsung von 4,65 % und eine Laufzeit von 8 bis 12 Jahren.<br />
Die Höchstgrenze der gemäß § 10 Abs. 2b Satz 1 Nr. 7 KWG auf das Ergänzungskapital anrechenbaren<br />
Neubewertungsreserven beträgt nach der Berechnung zum Bilanzstichtag 10.638 TEUR.<br />
Stellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat im Rahmen zentraler Kreditaktionen mit der Landeskreditbank <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg -Förderbank- und der KfW Mittelstandsbank Forderungen mit einem Buchwert von<br />
127.871 TEUR an die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg abgetreten.<br />
D Angaben und Erläuterungen<br />
zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Periodenfremde Aufwendungen und Erträge<br />
Fällig am Vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung<br />
3.000 4,87 03.06.2013 Nein<br />
3.000 4,50 24.06.2013 Nein<br />
3.000 5,12 03.08.2017 Nein<br />
Folgende Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten wesentliche Aufwendungen und<br />
Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind:<br />
TEUR<br />
Aufwendungen<br />
GV 2: Zinsaufwand, Vorfälligkeitsentschädigungen (Kreditinstitute) 520<br />
GV 10ab: Zuführung Pensionsrückstellungen 479<br />
GV 23: Steueraufwand aufgrund Betriebsprüfung<br />
Erträge<br />
842<br />
GV 1a: Vorfälligkeitsentschädigungen (Kunden) 989<br />
GV 8: Auflösung von Rückstellungen 485<br />
GV 8: Abgangsgewinne Grundstücke und Gebäude des Anlagevermögens 474
E Sonstige Angaben<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte gliedern sich wie folgt:<br />
Bei OTC-gehandelten derivativen Finanzinstrumenten werden theoretisch ermittelte Werte als Zeitwerte<br />
angesetzt (Mark to Model Bewertung).<br />
Bei der Mark to Model Bewertung wird bezüglich der derivativen Finanzinstrumente wie folgt verfahren:<br />
Zinsswaps werden in die Basisbestandteile Kuponanleihe und Floater zerlegt und unter Zugrunde-<br />
legung entsprechender Zinsstrukturkurven getrennt bewertet. Der Barwert des Swaps ergibt sich<br />
dabei aus der Differenz der Barwerte der beiden Basisprodukte.<br />
Für Optionen werden die ausgewiesenen Zeitwerte mittels des Binomialmodells bzw. Black / Scholes-<br />
Modells in der jeweils erforderlichen Modifikation berechnet.<br />
Grundlagen der Bewertung waren insbesondere der Marktzins im Verhältnis zum Basiszins, die<br />
Restlaufzeit und die Volatilitäten.<br />
Für übernommene Adressenausfallrisiken aus Credit Linked Notes (nominal 1,9 Mio. Euro) wurden<br />
Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 1,9 Mio. Euro ausgewiesen; hierfür bestehen Rückstellungen<br />
in Höhe von 31 TEUR.<br />
Bei den zinsbezogenen Termingeschäften handelt es sich um Deckungsgeschäfte.<br />
Bei den Kontrahenten im Derivategeschäft per 31. Dezember 2011 handelt es sich ausschließlich um<br />
deutsche Kreditinstitute.<br />
Latente Steuern<br />
Nominalbeträge in TEUR Zeitwerte 1 in TEUR Buchwerte in TEUR<br />
nach Restlaufzeiten<br />
bis 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />
Insgesamt<br />
+ ./.<br />
Zinsbezogene<br />
Geschäfte<br />
OTC-Produkte<br />
Zinsswaps 2 70.000 15.000 91.000 176.000 99 11.671<br />
Optionsprämie<br />
/<br />
Variation-<br />
Margin<br />
Zinsoptionen<br />
(Käufe) 2.000 2.000 0 4.000 0 0 (A13) 0<br />
Insgesamt 72.000 17.000 91.000 180.000 99 11.671<br />
1 ohne anteilige Zinsen<br />
2 Diese in die Zinsbuchsteuerung einbezogenen Derivate wurden bei der verlustfreien Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des<br />
Bankbuchs (Zinsbuchs) berücksichtigt und waren insoweit nicht gesondert zu bewerten.<br />
Rückstellung<br />
(P7)<br />
Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />
bestehen zum Bilanzstichtag Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbe-<br />
Anhang | 51
52<br />
lastungen in Höhe von 2.374 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen überdeckt. Ein Ausweis<br />
passiver latenter Steuern war insoweit nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern hat<br />
die <strong>Sparkasse</strong> entsprechend § 274 Abs. 1 HGB verzichtet. Die wesentlichen künftigen Steuerbelastungen<br />
resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen,<br />
den Sachanlagen und dem Sonderposten mit Rücklageanteil. Die zum Ausgleich der künftigen Steuerbelastungen<br />
benötigten absehbaren künftigen Steuerentlastungen ergeben sich im Wesentlichen aus<br />
unterschiedlichen bilanziellen Ansätzen bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen<br />
Wertpapieren, Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren und den Rückstellungen. Der<br />
Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 28,9 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer<br />
zzgl. Solidaritätszuschlag) zugrunde gelegt. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende,<br />
lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei<br />
den Berechnungen mit einem Steuersatz von 15,825 % berücksichtigt.<br />
Abschlussprüferhonorare<br />
Für das Geschäftsjahr wurden von unserem Abschlussprüfer für folgende Leistungen Honorare berechnet:<br />
TEUR<br />
für die Abschlussprüfung 181<br />
für andere Bestätigungen 23<br />
für die Steuerberatung 1<br />
Mitarbeiter / innen<br />
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:<br />
Vollzeitkräfte 240<br />
Teilzeit- und Ultimokräfte (anteilig) 55<br />
Auszubildende 13<br />
Insgesamt 308<br />
Bezüge / Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes wurden für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von<br />
764 TEUR gewährt.<br />
Für die früheren Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden Versorgungsbezüge<br />
in Höhe von 678 TEUR bezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe<br />
von 7.252 TEUR.<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe<br />
von 137 TEUR.<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von<br />
626 TEUR gewährt.<br />
An die Mitglieder des Verwaltungsrates wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe<br />
von 2.563 TEUR ausgereicht.
Organe der <strong>Sparkasse</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Vorstand<br />
Christof Florus Oberbürgermeister Vorsitzender (bis 31.12.2011)<br />
(ab 01.01.2012: 2. stv. Vorsitzender)<br />
Wolfgang Gerstner Oberbürgermeister 1. stv. Vorsitzender<br />
Karsten Mußler Bürgermeister 2. stv. Vorsitzender (bis 31.12.2011)<br />
(ab 01.01.2012: Vorsitzender)<br />
Elke Barta <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
Lutz Benicke <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Susanne Burg <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
Petra Drapp Betriebswirtin des Handwerks<br />
Mark Eckstein <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Heinz Gehri Geschäftsführer eines Küchenstudios<br />
Rolf Dieter Grüble <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Nicole Häfele <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
Werner Hirth Erster Bürgermeister<br />
Jürgen Höll Geschäftsführer eines Unternehmens für Büroeinrichtungen<br />
Martin Lang Geschäftsführer eines Recyclingunternehmens<br />
Fritz Leese Erster Polizei-Hauptkommissar a. D.<br />
Peter Lehnhoff Geschäftsführer einer Spezialfirma im Maschinenbau<br />
Richard Lorenz Wirtschaftsprüfer / Steuerberater<br />
Andreas Paul <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Armin Schöpflin Leitender Kriminal-Direktor a. D.<br />
Robert Wein Bürgermeister<br />
Hans-Jörg Wetzel Geschäftsführer einer Spedition<br />
Stefan Siebert Vorstandsvorsitzender<br />
Dieter Kraft stellv. Vorsitzender<br />
Lothar Volle Mitglied<br />
Ein Vorstandsmitglied ist stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied bei der LBS Landesbausparkasse <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg, Stuttgart.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, den 20. März 2012<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Der Vorstand<br />
Stefan Siebert Dieter Kraft Lothar Volle<br />
Anhang | 53
54<br />
Nähe<br />
Dialog<br />
Stabilität<br />
Förderung
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Bestätigungsvermerk | 55<br />
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter<br />
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des<br />
Vorstands der <strong>Sparkasse</strong>. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch<br />
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über<br />
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der <strong>Sparkasse</strong> sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der <strong>Sparkasse</strong>. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein<br />
zutreffendes Bild von der Lage der <strong>Sparkasse</strong> und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
Stuttgart, den 3. Mai 2012<br />
<strong>Sparkasse</strong>nverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
Prüfungsstelle<br />
Schmidt Roth<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
56<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Sophienstraße 1<br />
76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />
Telefon 07221 2740<br />
Telefax 07221 274 - 41200<br />
www.spk-bbg.de<br />
info@spk-bbg.de<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts<br />
HRA 201299 Amtsgericht Mannheim