Erfassung und Bewertung der wirtschaftlichen Effekte ... - SPONSORs
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Zwar finden sie alle vier Jahre statt, jedoch ist eine Ausrichtung für ein Land nicht in einem<br />
vorhersehbaren Zeitrahmen planbar. Oft werden sie nur einmal beherbergt, <strong>und</strong> wenn öfter,<br />
dann liegen Generationen dazwischen wie in Deutschland die letzten Mega-Events in den<br />
1970er Jahren (Olympiade 1972 in München, WM 1974), bevor Hannover 2000 die EXPO<br />
erhielt <strong>und</strong> jetzt die WM 2006 bevorsteht. Im Gegensatz zu allen an<strong>der</strong>en Mega-Events ist<br />
das hervorstechendste Merkmal <strong>der</strong> FIFA Fussball-WM, dass sie über das Land verteilt an<br />
verschiedenen Standorten durchgeführt wird. Sie ist mithin das einzige Mega-Event, welches<br />
tatsächlich von <strong>der</strong> gesamten Nation ausgerichtet wird. Zwar wird dies bei den an<strong>der</strong>en Großevents<br />
oft – <strong>und</strong> prinzipiell zu Recht – auch so gesehen, jedoch beschränken sich die faktischen<br />
sozio-ökonomischen Wirkungen doch stärker auf einen regional begrenzten Raum.<br />
Dies trifft insofern auch auf die WM zu, als regional-lokal hauptsächlich die Spielorte betroffen<br />
sind. Allerdings finden sich diese im ganzen Land <strong>und</strong> nicht nur an einem Ort. Damit verb<strong>und</strong>en<br />
sind insbeson<strong>der</strong>e ungleich größere Transportbewegungen.<br />
Abgesehen von dem Son<strong>der</strong>fall <strong>der</strong> EXPO’s, die als kulturelle „Ausstellungen“ naturgemäß<br />
eine lange Dauer haben, ist die FIFA Fussball-WM mit einem Austragungszeitraum von<br />
einem Monat vergleichsweise lang. Damit entfalten sich die genannten <strong>Effekte</strong> auch länger<br />
als etwa bei Olympischen Spielen. Jedoch nimmt die Veranstaltungsintensität im Gegensatz<br />
zu letzteren ab. Dafür ist die Eventdurchführung nicht so „gedrängt“, <strong>und</strong> es ergeben sich<br />
zeitliche Gestaltungsräume sowohl für die Organisatoren als auch die Eventbesucher in den<br />
„Eventpausen“. Abbildung 2 fasst die diskutierten Merkmale nochmals anschaulich zusammen.<br />
ANZAHL DER AUSTRAGUNGSORTE<br />
einer<br />
mehrere<br />
I.<br />
Schwimm-WM, ATP-Tennis-Turniere etc.<br />
als „Special-Events“,<br />
(Marathon-)Stadtläufe etc.<br />
als „Hallmark-Events“ (z.B.<br />
„Kieler Woche“)<br />
Fußball-WM als „Mega-Event“<br />
„Kurs-Events“ im Rad- o<strong>der</strong> Rallye-<br />
Motorsport als „Special-Events“<br />
Quelle: in Anlehnung an Kurscheidt (2000)<br />
Nordische Kombinations-,<br />
Leichtathletik-WMen<br />
Olympische Winter- <strong>und</strong><br />
Sommerspiele als „Mega-Events“,<br />
II.<br />
Commonwealth-Games<br />
als „Special-Event“<br />
III. IV.<br />
Verallgemeinerte<br />
Kategorie<br />
(in Zukunft: „Meta-Events“?)<br />
eine mehrere<br />
ANZAHL DER BETEILIGTEN SPORTARTEN<br />
Abb. 3: Einordnung <strong>der</strong> Fussball-WM als Sportgroßveranstaltungen<br />
Eine weitere Einordnung im Vergleich zu an<strong>der</strong>en bekannten Sportveranstaltungen liefert die<br />
Abbildung 3. Dort werden die Kriterien <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Austragungsorte <strong>und</strong> Anzahl <strong>der</strong> beteiligten<br />
Sportarten herausgestellt. Sie sind entscheidend für die institutionellen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> infrastrukturellen Anfor<strong>der</strong>ungen. Letztere sind sehr unterschiedlich bei Multi-<br />
Sportevents wie den Olympischen Spielen, jedoch regional konzentriert. Die Situation bei <strong>der</strong><br />
FIFA Fussball-WM ist quasi umgekehrt. An mehreren Orten sind Fußball-Stadien zu renovieren<br />
o<strong>der</strong> neu zu errichten. Jedes ist für sich genommen ein sehr anspruchsvolles Projekt.<br />
Allerdings finden sich mehr Partner für die Gewährleistung dieser Infrastruktur, da mehr<br />
Standorte involviert sind. Auch ist die Nachnutzung dieser Sportanlagen eher durch den Ligasport<br />
gegeben, <strong>der</strong> danach in den Arenen stattfindet. Die temporäre Errichtung von Stadien,<br />
die hinreichend die WM-Standards erfüllen, ist <strong>der</strong>zeit technisch nicht möglich <strong>und</strong><br />
sinnvoll. Bei Olympiaden ist dies dagegen bei vielen Sportstätten eine Notwendigkeit, weil<br />
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