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Erfassung und Bewertung der wirtschaftlichen Effekte ... - SPONSORs

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Um <strong>der</strong> Unsicherheit über die genaue Ausprägung <strong>der</strong> einfließenden Größen Rechnung zu<br />

tragen, wurden für die Schätzung (fast) aller Modellvariablen obere <strong>und</strong> untere Grenzen angesetzt,<br />

d.h. eine worst- <strong>und</strong> best-case-Analyse durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit, den<br />

„wahren“ Wert mit diesem Schätzintervall zu treffen, steigt folglich mit <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> berücksichtigten<br />

Variablen. Allerdings vergrößert sich mit <strong>der</strong> Zunahme an Variablen auch das Intervall<br />

möglicher Ergebnisse, welches damit auch eine Erhöhung des mit dem Event verb<strong>und</strong>enen<br />

Risikos anzeigt.<br />

Des Weiteren sind die Autoren von einem fünfzehnjährigen Planungshorizont vom Jahr<br />

2000, <strong>der</strong> FIFA-Entscheidung für Deutschland, bis 2015 ausgegangen, um in hinreichendem<br />

Maße auch die Prä-Event-Phase sowie die langfristigen Wirkungen abzubilden. Die allgemeinen<br />

<strong>wirtschaftlichen</strong> Rahmenbedingungen wurden für die Schätzungen <strong>der</strong> Kosten-<br />

Nutzen-Werte als konstant unterstellt (d.h. u.a. keine Inflation, Konjunkturschwankungen,<br />

politisch-ökonomische Schocks) <strong>und</strong> daher auch die monetären Größen in DM zu dem damaligen<br />

aktuellen Preisindex von 1996 angegeben. Diese Annahme ist auch deshalb geboten,<br />

weil optimistische <strong>und</strong> pessimistische Erwartungen hinsichtlich des ökonomischen Umfelds<br />

bereits Gr<strong>und</strong>lage für die oberen <strong>und</strong> unteren Schätzwerte <strong>der</strong> einzelnen Variablen sind<br />

<strong>und</strong> somit modellexogen einfließen.<br />

Auf <strong>der</strong> nun relevanten zweiten Entscheidungsstufe gilt es analytisch, dieses Kosten-Nutzen-<br />

Gr<strong>und</strong>modell von Rahmann et al. (1998) dahingehend zu modifizieren, dass die Konsequenzen<br />

alternativer Zusammensetzungen von den notwendigen zehn bis zwölf Stadien aus den<br />

ursprünglich verfügbaren 16 Spielorten zu simulieren.<br />

Zunächst mag diese Vorgehensweise wenig sinnvoll erscheinen, weil doch die genauen<br />

Spielorte seit dem 15. April 2002 <strong>und</strong> mittlerweile auch <strong>der</strong> Spielplan bekannt sind. Man<br />

könnte also einfach nur die Auswirkungen <strong>der</strong> tatsächlichen Auswahl des OK’s als Prognose<br />

berechnen. Im Wesentlichen ist dies richtig, nur benötigt eine ökonomische Evaluierung im<br />

eigentlichen Sinne nach dem aussagefähigen Opportunitätskostenprinzip immer den Vergleich<br />

zu Entscheidungsalternativen. Wie sich im Weiteren zeigen wird kann man dann auch<br />

die strategischen Eigenschaften dieser Alternativen <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> letztlich getroffenen Entscheidung<br />

des OK’s charakterisieren, was wichtige Implikationen für weiterführende Handlungshinweise<br />

hat.<br />

Für diesen methodischen Ansatz wird also die gr<strong>und</strong>legende Modellstruktur <strong>und</strong> die damals<br />

verwendeten Kernvariablen, welche das Zusammenspiel <strong>der</strong> oben genannten Haupteinflussfaktoren<br />

abbilden beibehalten (zu den Details <strong>und</strong> genauen Werten siehe den Tabellenanhang).<br />

Allerdings werden die Berechnungsbasis von 1996 <strong>und</strong> die Währung in DM auf die<br />

Aktualitäten umgestellt, d.h. Euros zur Basis 2002 aus dem die Daten stammen, auf <strong>der</strong>en<br />

Gr<strong>und</strong>lage das OK entscheiden musste.<br />

Die essentielle quantitative Än<strong>der</strong>ung besteht faktisch „nur“ darin, dass sich die Investitionswerte<br />

gemäß <strong>der</strong> Stadionplanungen in den Bewerberstädten zum Entscheidungszeitpunkt<br />

des OK sowie die entsprechenden Kapazitäten <strong>der</strong> Arenen än<strong>der</strong>n. Diese vor<strong>der</strong>gründig geringfügige<br />

Modifikation <strong>der</strong> Werte treibt jedoch im Modell über die Auswahl <strong>der</strong> Spielorte sowie<br />

die Multiplikatorwirkungen alle weiteren zentralen Größen an: die Gesamtinvestitionen<br />

<strong>und</strong> -tourismusausgaben sowie die Kapitalkosten in <strong>der</strong> Post-Event-Phase. Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

damit zusammenhängenden komplexen Wechselbeziehungen ist dies nicht als eine triviale<br />

Datenaktualisierung zu sehen, zumal im Weiteren noch <strong>der</strong> Auswahlprozess zu modellieren<br />

ist.<br />

Zu diesem Zweck müssen die 16 Bewerberstädte in das obige Nachfrage-Angebots-Schema<br />

von Rahmann et al. (1998) „eingepasst“ werden. Hierfür ist es erfor<strong>der</strong>lich, die potenziellen<br />

Spielorte nach relevanten Kriterien nachfrage- <strong>und</strong> angebotsseitig zu evaluieren.<br />

Als Angebotsmerkmale werden vor allem herangezogen: (1) Qualität <strong>und</strong> Kapazität des lokalen<br />

Fußballstadions vor den WM-bezogenen Bauplanungen <strong>und</strong> –umsetzungen relativ zu<br />

den FIFA-Anfor<strong>der</strong>ungen, (2) Verkehrs- <strong>und</strong> Hotelinfrastruktur, d.h. die lokale Logistikkompetenz,<br />

sowie (3) die generelle touristische Attraktivität.<br />

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