22.11.2012 Aufrufe

HEIMATBRIEF - beim Heimatverein Gemen eV

HEIMATBRIEF - beim Heimatverein Gemen eV

HEIMATBRIEF - beim Heimatverein Gemen eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>HEIMATBRIEF</strong><br />

Nr. 202 September / Oktober 2008<br />

Erstmals gemeinsames Heimattreffen der<br />

Bundesheimatgruppen Breslau-Land und Bolkenhainer Burgenland in Borken<br />

Borken. Am 16. und 17. August 2008 fand in der Borkener Stadthalle Vennehof erstmals ein gemeinsames<br />

Heimattreffen der Mitglieder der Bundesheimatgruppen Breslau-Land und Bolkenhainer Burgenland statt. Bisher<br />

hatte jede Bundesheimatgruppe alle zwei Jahre ihre eigene Zusammenkunft in der Kreisstadt Borken durchgeführt.<br />

An dem Treffen nahmen mehrere hundert Gäste aus ganz Deutschland und außerdem Vertreter der deutschen<br />

Minderheit in Polen teil. Nach getrennten verbandsinternen Versammlungen der Bundesheimatgruppen fand dann<br />

am ersten Veranstaltungstag der öffentliche „Bunte schlesische Nachmittag“ großen Zuspruch.<br />

Über dieses Heimattreffen hat der Vorsitzende der Bundesheimatgruppe Bolkenhainer Burgenland, Hans-Jochen<br />

Meier aus Borken der Redaktion folgenden Bericht eingereicht:<br />

Borken (jm). Das zweitägige gemeinsame Bundesheimattreffen der Bundesheimatgruppen „Breslau – Land“ und<br />

„Bolkenhainer Burgenland“ kann man ohne Übertreibung als großen Erfolg bewerten. Erfreulich gut besucht war<br />

der Schlesische Heimatabend am späten Samstagnachmittag (16. August 2008) in der Borkener Stadthalle im<br />

Vennehof in Borken. Darüber freuten sich sichtlich die beiden Vorsitzenden Hans-Jochen Meier und Leo Quade,<br />

die Organisatoren der Veranstaltung und ihre Vorstandsmitglieder.<br />

Vorsitzender Hans-Jochen Meier überreicht den Lyrikband mit schlesischen Mundartgedichten den drei Töchtern von Rektor A. Tost<br />

Rektor Meier verwies auf das vom Team der Bolkenhainer Heimatstube frisch herausgegebene Mundartbuch mit<br />

80 Gedichten von Rektor Alfred Tost mit dem Titel „Durt bin ich ju derrheeme!“ Die ersten Exemplare konnte er den<br />

drei Töchtern des Dichters überreichen, die sich sehr freuten über den auch äußerlich und mit vielen historischen<br />

Kurz informiert<br />

• 15.11.2008 - Seminar „Einführung in die Namenkunde“ der Gesellschaft für historische Landeskunde des<br />

westl. Münsterlandes in Vreden, Landeskundliches Institut Westmünsterland<br />

• 30.12.2008 - Mittwinterabend in Erve Kots, Lievelde/NL,Thema: Van Huus un Gaorden & Planten und Bloomen<br />

• 09.05.2009 - Westfalentag m.d. Mitgliederversammlg des Westf. Heimatbundes in Paderborn-Schloss Neuhaus


2 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr 202 / September/Oktober 2008<br />

INHALT<br />

AKTUELLES .......................................................... 5<br />

JAHRESBERICHTE - TAGUNGEN ....................... 8<br />

VEREINSNACHRICHTEN ................................... 11<br />

BUCHTIPPS ........................................................ 19<br />

BLICK IN ZEITSCHRIFTEN ................................ 22<br />

WAS - WANN – WO – AUSSTELLUNGEN - ...... 26<br />

PLATTDÜTSKE VERTÄLLKES ETC................... 28<br />

IMPRESSUM ....................................................... 28<br />

Bilden aus dem „Bolkenhainer Bildarchiv“ ausgestatteten Lyrikband. (siehe hierzu auch die Buchbeschreibung von Frau<br />

Schwack auf Seite 19 dieses Heimatbriefes).<br />

An diesem Abend gab es zahlreiche Gedichte aus dem neuen Buch und Anekdoten aus dem Burgenland, vorgetragen<br />

von Mundartsprechern der Heimatgruppen. Die Musik von der Gruppe Brigitte und Martin Eichholz mit<br />

den Gebrüdern Sattelmaier und die Tänze der Brauchtumsgruppe „Jonathan“ aus Neuss kamen <strong>beim</strong> Publikum gut<br />

an. Insbesondere bei den schlesischen Liedern sangen viele Gäste gerne mit.<br />

Die Brauchtumsgruppe „Jonathan“ aus Neuss erfreute mit ihren Tänzen in schlesischer Tracht. Foto: jm<br />

Nach dem Einlass um 10.00 Uhr am Sonnabendmorgen füllte sich der Saal bis zur Mittagszeit, so dass nur wenige<br />

der 400 aufgestellten Plätze frei blieben. Die Zeit bis zum Schlesischen Heimatnachmittag nutzten die Besucher<br />

zu ausgiebigen Gesprächen mit Freunden, Bekannten, Nachbarn und Verwandten.


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 3<br />

Am Sonnabend war die Stadthalle <strong>beim</strong> 20. Heimattreffen gut besucht Foto: jm<br />

Bei der Feierstunde am Sonntagvormittag begrüßten Hans-Jochen Meier und Leo Quade die Gäste und Ehrengäste,<br />

darunter Landtagsabgeordnete und die Bundestagsabgeordneten Bernhard Tenhumberg (CDU) und Christoph<br />

Pries (SPD). Eine besondere Ehrung gab es für den Pressesprecher des Kreises Borken, Karl-Heinz Gördes,<br />

der zugleich zuständig ist für Patenschaftsangelegenheiten. Er erhielt für seine Unterstützung der Bundesheimatgruppe<br />

„Breslau – Land“ aus den Händen von Leo Quade die Ehrennadel in Gold mit Urkunde überreicht.<br />

Borkens Bürgermeister Rolf Lührmann erinnerte an die Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat<br />

verlassen mussten und meinte, dass auch die Vorgeschichte der Vertreibung nicht ausgeblendet werden dürfe.<br />

Aber auch derjenige verstoße gegen die unteilbare Menschlichkeit, der die Nachgeschichte, die völkerrechtswidrige<br />

Vertreibung und die Verbrechen in der Zeit von 1945/46 ausblende. Lührmann bezog sich auf eine Aussage<br />

Ralph Giordanos, das er im Vertreibungsbuch von Jochen Meier gefunden habe. Er rief dazu auf, Schlesien, das<br />

Land mit den vielen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten auch als Reiseland wieder zu entdecken.<br />

Der Landrat des Kreises Borken, Gerd Wiesmann, freute sich, dass nun beide Heimatgruppen die Treffen gemeinsam<br />

veranstalten. Er begrüßte die Kooperation ausdrücklich. Wiesmann erinnerte daran, dass gerade im<br />

Kreis Borken viele Schlesier lebten, die hier aktiv und engagiert das gesellschaftliche Leben bereicherten. „Auf<br />

vielen Gebieten hat sich durch die Kreispartnerschaft mit dem Landkreis Breslau ein reger Austausch entwickelt“,<br />

so der Landrat.


4 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Bildzeile v.l.n.r.: Die Vorsitzenden der Bundesheimatgruppen Hans-Jochen Meier (Bolkenhain) und Leo Quade (Breslau),<br />

Borkens Bürgermeister Rolf Lührmann, Landrat Gerd Wiesmann, Karlheinz Gördes (<strong>beim</strong> Kreis zuständig für die Patenschaftsarbeit)<br />

und Gerd Hilbing (bis zu seiner Pensionierung Patenschaftsbeauftragter der Kreisverwaltung) Foto: Gehling/BZ<br />

In seinem Festvortrag plädierte Privatdozent Dr. Winfried Halder, Direktor der Stiftung „Gerhart-Hauptmann-<br />

Haus“ und Vorsitzender der AG ostdeutsche Museen, Heimatstuben und Sammlungen, für den Erhalt und die Pflege<br />

ostdeutschen Kulturgutes. Seiner Meinung nach müssten die ostdeutschen Heimatstuben und Museen in der<br />

Fläche als geschichtliche „Stolpersteine“ erhalten bleiben. Denn nahezu jeder vierte Einwohner Nordrhein-<br />

Westfalens habe schlesische Wurzeln.<br />

Martin Eichholz mit seiner Frau Brigitte und den Brüdern Sattelmaier gestaltete die Festveranstaltung im ersten<br />

Teil musikalisch. Der zweite Teil war der Borkener Musikschulgruppe für alte Musik, „Saltarello“ mit ihrer Leiterin<br />

Claudia Senft vorbehalten. Die jungen Musiker spielten ausnahmslos auf mittelalterlichen Instrumenten und beherrschten<br />

diese souverän.<br />

Am Ende der Feierstunde sangen die Teilnehmer mit Unterstützung der Musikgruppen die deutsche Nationalhymne.<br />

Zum Hintergrund:<br />

Bereits seit 1965 besteht die Patenschaft der Stadt Borken mit der Bundesheimatgruppe Bolkenhainer Burgenland,<br />

in der sich die ehemaligen deutschen Bewohner Bolkenhains und der umliegenden Landgemeinden zusammengeschlossen<br />

haben. Der Kreis Borken hält seit 1987 die Patenschaft über die Bundesheimatgruppe Breslau-<br />

Land, die von Bürgern des alten deutschen Landkreises um die schlesische Metropole 1962 in Aachen gegründet<br />

worden war und zunächst vom dortigen Kreis betreut wurde. Aus beiden Patenschaftsinitiativen kam später dann<br />

auch die Anregung zu Partnerschaften mit den heutigen – polnischen – Gebietskörperschaften. So pflegt die Stadt<br />

Borken eine Partnerschaft mit Bolkow/Bolkenhain und der Kreis Borken mit dem Landkreis Wroclaw/Breslau. An<br />

den vielfältigen Begegnungsmaßnahmen im Rahmen der Partnerschaften wirken die beiden Bundesheimatgruppen<br />

von Anfang an intensiv mit.


5 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr 202 / September/Oktober 2008<br />

AKTUELLES<br />

Paulusplakette für eine "engagierte Bürgerin":<br />

Ruth Betz erhielt hohe Auszeichnung<br />

Münster. Inzwischen sind es Monate her, dass<br />

Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann und Ruth<br />

Betz, die Stadtheimatpflegerin der Stadt Münster, auf<br />

einem Empfang beieinander standen. Damals kündigte<br />

er ihr augenzwinkernd die Einladung zu einem<br />

„kleinen Überfall“ an. Spätestens am Sonntagmorgen<br />

(07.09.2008) wusste sie, was sich hinter der Bemerkung<br />

verbarg.<br />

Im Mühlenhof, eingebunden in die Auftaktveranstaltung<br />

der 30. Niederdeutschen Tage, bekam Betz<br />

feierlich die Paulusplakette überreicht - immerhin die<br />

zweithöchste Auszeichnung, die Münster zu vergeben<br />

hat. In der Laudatio stellte Tillmann die herausragenden<br />

Leistungen einer „engagierten Bürgerin" heraus.<br />

Sie habe sich nicht nur die Stadt und deren Ortsteile<br />

„vertraut gemacht“, sondern spüre für deren Belange<br />

zugleich intensive Verantwortung.<br />

Sympathieträgerin<br />

Als Beispiele nannte er Mitarbeit in Klassenpflegschaften,<br />

Nachbarschaftsrunden, Gesprächskreisen<br />

und Pfarrgemeinderäten. Darüber hinaus war Betz<br />

eine der Ersten, die den „Stammtisch Kinderhaus“<br />

konstituierten. Gleiches galt für die Gründung der<br />

„Bürgervereinigung Kinderhaus“. Im Jahr 1991 wurde<br />

sie von der hiesigen Arbeitsgemeinschaft der in der<br />

Heimatpflege tätigen Organisationen zur Sprecherin<br />

gewählt, drei Jahre danach trat die Sympathieträgerin<br />

ihr jetziges Amt an.<br />

Dass sie sich gerade um Tradition und Brauchtum<br />

große Verdienste erwarb, blieb nicht unerwähnt. „Mit<br />

dieser Verleihung“, unterstrich Tillmann, „verbinden<br />

Rat und Verwaltung auch eine besondere Würdigung<br />

der Arbeit aller Vereine, Zusammenschlüsse, Gruppen<br />

und Initiativen“, die sich in ähnlicher Weise dem<br />

Gemeinwohl verpflichtet fühlen würden. „Deshalb<br />

habe ich mich entschlossen, die Ehrung hier und heute,<br />

vor großer Kulisse, <strong>beim</strong> diesjährigen Familientreffen<br />

der <strong>Heimatverein</strong>e vorzunehmen.“<br />

Goldenes Buch<br />

Sodann bat er die Hauptperson nach vorne, überreichte<br />

ihr zusammen mit einem dicken Blumenstrauß<br />

das Schatzkästchen mitsamt der Plakette, fügte aber<br />

noch einen zweiten Wunsch hinzu: die Unterschrift in<br />

das bereits aufgeschlagene Goldene Buch. Nach<br />

vollzogener Zeremonie ergriff Betz ihrerseits das<br />

Wort. „Alles, was ich tue, tue ich gerne – für Münster“,<br />

sagte sie, sichtlich berührt, mit leiser Stimme.<br />

Foto:<br />

Urkunde, Blumenstrauß und die Schatulle mit der Paulusplakette:<br />

Stadtheimatpflegerin Ruth Betz wurde von OB<br />

Tillmann mit der zweithöchsten Auszeichnung der Kommune<br />

geehrt. [Foto: Halberscheidt]<br />

Dass die Stadt mit der „besonderen westfälischen<br />

Seele“ durch derlei Tatkraft nur profitieren könne,<br />

hatte Tillmann schon zu Beginn seiner Begrüßung<br />

ausdrücklich betont. Gäbe es den beständigen Einsatz<br />

der Zuhörerschar nicht, wäre das Format der<br />

Kommune ein anderes – es wäre eins mit weniger<br />

Gespür für die eigene Historie, mit weniger Beachtung<br />

dessen, was emotionales und mentales „Wir-<br />

Bewusstsein“ bedeute.<br />

Dankesworte<br />

Indem aber Geschichte, Kultur, Lebensweisen immer<br />

wieder aufs Neue in den Fokus gerückt würden,<br />

ergäbe sich ein Platz, in dem Spitzenforschung und<br />

bäuerlicher Alltag, modernste Architektur und barocke<br />

Symmetrie, Kreativkai und Freilichtmuseum sowie<br />

junge Leute und alte Familien einander begegneten.<br />

„Für das und vieles mehr möchte ich allen danken.“<br />

Dieser Artikel und das Foto von Wolfgang Halberscheidt<br />

erschienen am 07.09.2008 in echomuenster.de<br />

– Das Online-Stadtmagazin.<br />

Ferdi Butenweg erhielt Verdienstmedaille des<br />

Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />

„De müt ok watt för Marbeck dohn"<br />

Marbeck (wen). Ferdinand Butenweg aus Marbeck<br />

ist Anfang September 2008 mit der Verdienstmedaille<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />

ausgezeichnet worden. Er habe sich durch sein langjähriges<br />

Engagement vor allem im kommunalpolitischen<br />

Bereich ausgezeichnet, heißt es in der Begründung<br />

zur Verleihung. Landrat Gerd Wiesmann betonte


6 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

dabei gestern während einer Feierstunde im Rathaus<br />

der Stadt Borken: "Ferdinand Butenweg hat sich uneigennützig<br />

in den Dienst der Gesellschaft gestellt."<br />

Sein Engagement sei von hohem Pflichtgefühl geprägt<br />

gewesen.<br />

"Du praktizierst Bürgersinn und Solidarität", sagte<br />

die stellvertretende Bürgermeisterin Marie-Luise Ebbing.<br />

Butenweg war von 1979 bis 1999 Mitglied des<br />

Rates der Stadt Borken und engagierte sich in verschiedenen<br />

Ausschüssen. 1979 wurde der Maurermeister<br />

zum Ortsvorsteher von Marbeck gewählt; er<br />

übt dieses Amt nach fünf Wiederwahlen bis heute<br />

aus. Während seiner Amtszeit seien neue Baugebiete<br />

erschlossen, der Kindergarten Bruchbach eröffnet und<br />

Radwege angelegt worden.<br />

1992 gehörte Ferdinand Butenweg zu den Gründungsmitgliedern<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s Marbeck, dessen<br />

Ziele er seither tatkräftig unterstützt. Mit großer Überzeugungskraft<br />

gelang es ihm auch mit seinem kernigen<br />

"De müt ok watt för Marbeck dohn", dass die<br />

Stadt Borken dem <strong>Heimatverein</strong> 1996 ein Grundstück<br />

für die Errichtung eines Heimathauses überließ. Beim<br />

Bau des Heimathauses, das in Eigenleistung des<br />

Vereins errichtet wurde, brachte Butenweg sich stark<br />

ein, mauerte und fugte selbst mit. Der Ortsvorsteher<br />

setzte sich auch für die Erhaltung der plattdeutschen<br />

Sprache und des plattdeutschen Liedgutes ein.<br />

1998 wirkte Butenweg bei der Renovierung der<br />

ehemaligen Pfarrkirche St. Michael in Marbeck maßgeblich<br />

mit. Immer wieder sei es ihm gelungen, andere<br />

Marbecker zur Mitarbeit zu motivieren. Butenweg<br />

ist seit über 50 Jahren Mitglied des Schützenvereins<br />

St. Michael Marbeck, in dem er bis Ende der 1970er<br />

Jahre insgesamt rund 15 Jahre im Vorstand mitarbeitete.<br />

Er initiierte die Renovierung des Kriegerehrenmals,<br />

organisierte die Pflasterung, stellte eigene<br />

Fahrzeuge zur Verfügung und legte auch selbst kräftig<br />

Hand an. Ebenso habe er <strong>beim</strong> Ausbau des neuen<br />

Festplatzes geholfen.<br />

Dieser Artikel von Gregor Wenzel erschien am 10.<br />

September 2008 in der Borkener Zeitung.<br />

Manfred Töns, Vorsitzender des<br />

Eper <strong>Heimatverein</strong>s, verstorben<br />

Engagement in Beruf und Ehrenamt<br />

Gronau-Epe. Der Tod kam einen Tag nach seinem<br />

69. Geburtstag: Nach langer schwerer Krankheit starb<br />

am 5. September der Vorsitzende des Eper <strong>Heimatverein</strong>s,<br />

Manfred Töns. 1939 in Epe geboren, begann<br />

Töns nach der Schule eine Ausbildung zum Weber<br />

bei der Eper Niederlassung der Ochtruper Textilfirma<br />

Gebrüder Laurenz. Nach Besuch des Ausbildungswerkes<br />

Gronau und Absolvierung verschiedener Refa-<br />

Lehrgänge wurde Töns 1964 als Zeitnehmer in der<br />

Refaabteilung beschäftigt. 1969 wechselte er als Leiter<br />

der Arbeitsstudienabteilung in ein Emsdettener<br />

Unternehmen, ab 1971 war er in dieser Funktion bei<br />

M. van Delden Gronau tätig. 1977 wurde er Hauptabteilungsleiter<br />

und übernahm zusätzliche Aufgaben im<br />

Produktplanung und Disposition der Werke Gronau<br />

und Ochtrup. Die Ernennung zum stellvertretenden<br />

Geschäftsbereichsleiter Technik folgte 1979, ehe<br />

Töns 1980 Technischer Leiter der Werke I und II in<br />

Ochtrup wurde. Im selben Jahr erfolgte die Ernennung<br />

zum Mitglied des Vorstandes. Als die Van-Delden-AG<br />

1998 in eine GmbH umfirmiert wurde, wurde Manfred<br />

Töns Geschäftsführer, ehe er 1999 ausschied.<br />

In den zurückliegenden Jahren bis unmittelbar vor<br />

seinem Tod widmete sich Töns mit großer Leidenschaft<br />

dem Eper <strong>Heimatverein</strong>, dessen Mitglied er seit<br />

1994 war. 2003 in den Vorstand des Vereins gewählt,<br />

übernahm er 2004 als Nachfolger von Wilm Leefken<br />

das Amt des Vorsitzenden. Mit Durchsetzungsvermögen<br />

und nachhaltig seine Standpunkte vertretend,<br />

leitete Töns den <strong>Heimatverein</strong>, der durch ihn viele<br />

neue Impulse erhielt. Zahlreiche Projekte des <strong>Heimatverein</strong>s<br />

wurden von ihm oder mit seiner tatkräftigen<br />

Unterstützung auf den Weg gebracht – so etwa die<br />

Errichtung des Torfstecher-Denkmals, die Restaurierung<br />

des Wolberts-Kreuzes und die Aufstellung der<br />

Eper „Schaufenster“ mit historischen Fotografien.<br />

Auch die besonders gestalteten Ortseingangstafeln<br />

gehen auf seine Initiative zurück.<br />

Als Folge der Errichtung des „Torfstechers“ entstanden<br />

nach einem Konzept von Töns ein Vennlehrpfad<br />

und die Anbindung des Naturraumes Gronau-Epe an<br />

die „Flamingoroute“. Engagiert war Töns zudem im<br />

Förderverein Landesgartenschau, zu dessen Gründungsmitgliedern<br />

er 1999 zählte und dessen stellvertretender<br />

Vorsitzender er war. Auch in der Nachfolgeorganisation<br />

(Bürgerverein „Dinkelaue“) engagierte er<br />

sich und trug zum Gelingen vieler Projekte maßgeblich<br />

bei. So zeigte bei der Landesgartenschau die<br />

Ausstellung „Am Anfang war die nackte Haut“, die<br />

sich mit der Textilgeschichte befasste, unter anderem<br />

seine Handschrift. Und auch an der Planung des Textildenkmals<br />

(Delden-Büste, Industrie-Relief) auf dem<br />

LAGA-Gelände war er beteiligt.<br />

Dieser Artikel erschien am 11. September 2008 in<br />

den Westfälischen Nachrichten (Gronau)


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 7<br />

Zweisprachige Ortsschilder<br />

in der Wojewodschaft Oppeln<br />

(sc). In einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung vom 13. September 2008 steht, dass jetzt<br />

nach dreijährign Verhandlungen in der Wojewodschaft<br />

Oppeln in einigen Gemeinden zweisprachige Ortsschilder<br />

erlaubt werden. Sie sind bereits aufgestellt<br />

worden.<br />

Aus dem Artikel geht hervor, dass im Südwesten<br />

Polens der größte Teil der deutschen Minderheit lebt.<br />

In der Volkszählung im Jahre 2002 bezeichneten sich<br />

153 000 Menschen als Deutsche. Weitere 173 000<br />

gaben als Nationalität „Schlesier“ an.<br />

Berichtet wird, dass in den 71 Gemeinden in diesem<br />

Gebiet 26 Ortschaften einen Anteil von 20 Prozent<br />

Deutschen haben. Damit ist die gesetzlich festgelegte<br />

Voraussetzung geschaffen für zweisprachige Ortsschilder.<br />

Neuer Chefarchäologe<br />

Professor Dr. Michael Maria Rind für Westfalen<br />

(sc). Nach 34jähriger Tätigkeit ist Dr. Gabriele Isenberg<br />

als Direktorin der Archäologie für Westfalen in<br />

den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Ihr Nachfolger<br />

wird ab dem 1. Januar 2009 der gebürtige<br />

Duisburger Professor Dr. Michael Maria Rind .Dieser<br />

hat in Münster Ur- und Frühgeschichte, Archäologie,<br />

Kunstgeschichte und Volkskunde studiert. Nach verschiedenen<br />

Tätigkeiten in Bayern, jetzt als Kreisarchäologe<br />

<strong>beim</strong> bayerischen Landkreis Kelheim, ist<br />

er seit 2006 auch als außerplanmäßiger Professor an<br />

der Universität in Regensburg tätig. Der Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe hat seine Tätigkeit zunächst<br />

auf sechs Jahre befristet. In der Archäologie für Westfalen<br />

sind 90 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Aktivitäten im Glockenmonat Oktober 2008<br />

(ws.) Der Initiator des Glockentages im Kreis Borken,<br />

Herr Franz-Josef Menker, hätte gern eine Übersicht<br />

über die Aktivitäten der <strong>Heimatverein</strong>e im Glockenmonat<br />

Oktober 2008. Lediglich der <strong>Heimatverein</strong><br />

Rhede hat sich gemeldet und das Sondergeläut zum<br />

Angelus-Gebet dem Westf. Glockenmuseum bekanntgegeben.<br />

Ihm sei zudem bekannt, dass auch in Südlohn<br />

die Glocken geläutet haben.<br />

Deshalb bittet er alle <strong>Heimatverein</strong>e, ihre Aktivitäten<br />

an die Geschäftsstelle der Heimatpflege des<br />

Kreises Borken (Adresse siehe im Impressum) zu<br />

melden. Dafür möchte er sich an dieser Stelle bei<br />

allen <strong>Heimatverein</strong>en recht herzlich bedanken.<br />

Seminar „Einführung in die Namenkunde“<br />

der Gesellschaft für historische Landeskunde des<br />

westfälischen Münsterlandes in Vreden<br />

Die Gesellschaft für historische Landeskunde des<br />

westlichen Münsterlandes e.V. bietet für alle Interessierten<br />

am 15.11.2008 eine Einführung in die Namenkunde<br />

an.<br />

Woher kommt mein Name? Was war seine ursprüngliche<br />

Bedeutung? - Namen verraten etwas über<br />

die geografische Herkunft, die Berufe oder Eigenschaften<br />

unserer Vorfahren und sind, im Falle der<br />

Vornamen, unsere ganz aktuelle "Visitenkarte."<br />

Warum beschäftigen sich Wissenschaftler mit der<br />

Namenkunde, der Onomastik? Nicht bei allen Namen<br />

ist die Herkunft so leicht ersichtlich wie bei Müller,<br />

Schmidt oder Gerber. Vielmehr bleibt uns oft der Sinn<br />

auf den ersten Blick verschlossen. Wir wissen zwar,<br />

dass Berlin oder Leipzig, Borken oder Coesfeld Städtenamen<br />

sind, aber was sie bedeuten, wissen wir<br />

eben nicht.<br />

Das Geheimnis solcher Namen ist meist deshalb<br />

schwer zu erschließen, weil sie sehr alt sind. Ein Familienname<br />

ist 600, 700 Jahre alt, ein Ortsname kann<br />

1.500 Jahre, ein Flussname 4.000 Jahre alt sein. Das<br />

heißt, in ihnen stecken Wörter, die wir heute gar nicht<br />

mehr kennen. Und Namen verändern sich im Laufe<br />

der Zeit, ihre Schreibweise ist erst in den letzten 100<br />

Jahren einigermaßen stabil, wie jeder Familienforscher<br />

zu seinem Leidwesen feststellen kann.<br />

Die Bedeutung zu entschlüsseln, die jeder Name<br />

einmal hatte, aber auch die Verbreitung oder Verwendung<br />

bestimmter Namen ist Gegenstand und Aufgabe<br />

der Namenforschung. Dabei spielt besonders die regionale<br />

Verbreitung von Namen eine Rolle, schließlich<br />

stehen einige Namen in Verbindung mit ganz bestimmten<br />

Gebieten: Namen wie Ebbing oder Temminghoff,<br />

Schulze Brockhoff oder Kleine Wesselmann<br />

wird zum Beispiel jeder mit Westfalen in Verbindung<br />

bringen.<br />

Das Seminar "Einführung in die Namenkunde" will<br />

sich mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigen.<br />

Es findet an zwei Samstagen von 10 bis 16 Uhr statt;<br />

im ersten Teil am 15. November geht es hauptsächlich<br />

um Personennamen, an einem zweiten, noch<br />

festzulegenden Samstag im Dezember oder Januar<br />

werden vor allem geographische Namen (Flur-, Straßen-,<br />

Orts-, Ländernamen usw.) behandelt.


8 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Die Leitung des Seminars hat Prof. Dr. Ludger Kremer<br />

(Universität Antwerpen), Ort: Vreden, Landeskundliches<br />

Institut Westmünsterland (im Hamalandmuseum),<br />

Teilnahmegebühr: 15,-- EUR. Anmeldung<br />

erbeten per E-Mail (info@ghl-westmünsterland) oder<br />

telefonisch: 02564-39.18.20 (nur donnerstags 14-18<br />

Uhr).<br />

(ws.) Desweiteren möchte ich auf die Mitteilungen<br />

(Ausgabe Nr. 5 – Herbst 2008) der Gesellschaft für<br />

historische Landeskunde hinweisen. Diese enthält<br />

u.a. das Jahresprogramm 2009. Die Gesellschaft ist<br />

im Internet auf einer eigenen Homepage vertreten.<br />

Die vorstehenden Mitteilungen, das Jahresprogramm<br />

2009 sowie alles Wissenswerte über die Gesellschaft<br />

finden Sie unter www.ghl-westmuensterland.de.<br />

JAHRESBERICHTE - TAGUNGEN<br />

(ws.) Wie in den vergangenen Jahren trafen sich die<br />

drei <strong>Heimatverein</strong>sbereiche im Kreis Borken unter der<br />

jeweiligen Leitung des Kreisheimatpflegers Wolfgang<br />

Feldhege bzw. der stellvertretenden Kreisheimatpfleger<br />

Alois Mensing und Alfred Janning zu ihren Herbsttagungen.<br />

<strong>Heimatverein</strong>e des Bereichs Bocholt<br />

Zu dieser Tagung erschien am 27.09.2008 im Bocholter-Borkener<br />

Volksblatt folgenden Artikel:<br />

Bocholt (tt). Bei Kaffee und belegten Brötchen<br />

stärkten sich im Suderwicker Pfarrheim St. Michael<br />

die rund 30 Teilnehmer des Herbsttreffens der <strong>Heimatverein</strong>svorstände<br />

aus Bocholt und Umgebung.<br />

Kreisheimatpfleger Wolfgang Feldhege hatte zu dem<br />

jährlichen Treffen eingeladen, das diesmal an der<br />

deutsch-niederländischen Grenze stattfand. Geführt<br />

von Johannes Hoven, Vorsitzender des Suderwicker<br />

<strong>Heimatverein</strong>s, spazierten die Besucher durch Suderwick<br />

und schauten auch im Dinxperloer Grenzlandmuseum<br />

und das Dr.-Jenny-Woon-Zorgcentrum<br />

vorbei.<br />

Im Pfarrheim St. Michael, wo das Herbsttreffen anschließend<br />

fortgesetzt wurde, ging es auch um das<br />

sogenannte Glockenprojekt anlässlich des 360. Jahrestages<br />

des Westfälischen Friedens, der am 24.<br />

Oktober 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen<br />

wurde und der den Dreißigjährigen Krieg beendete.<br />

Zur Erinnerung an dieses Ereignis planen die <strong>Heimatverein</strong>e<br />

im westlichen Münsterland zum 24. Oktober<br />

eine gemeinsame Aktion. Vorgesehen ist an diesem<br />

Tag in möglichst allen Kirchen ein Gedenkgeläut,<br />

verbunden mit der Möglichkeit, die Kirchtürme zu besteigen.<br />

Vorgeschlagen wurde, zur Erinnerung an den<br />

westfälischen Friedensvertrag die Kirchenglocken<br />

mittags, kurz nach dem Angelus-Geläut um 12 Uhr,<br />

läuten zu lassen. Das Projekt wollen die am Suderwicker<br />

Herbsttreffen beteiligten Vertreter der <strong>Heimatverein</strong>e<br />

mit den Kirchengemeinden in ihren Heimatgemeinden<br />

absprechen. Geplant sei auch, das „Glockenprojekt“<br />

in den nächsten Jahren fortzuführen,<br />

teilte Feldhege mit.<br />

Johannes Hoven informierte die Vorstände der<br />

<strong>Heimatverein</strong>e über das Leader-Programm und seine<br />

Möglichkeiten zur Finanzierung von Maßnahmen der<br />

integrierten ländlichen Entwicklung. Das nächste<br />

Herbsttreffen findet im Jahr 2009 wahrscheinlich in<br />

Bocholt statt.<br />

<strong>Heimatverein</strong>e des Bereichs Borken<br />

(ws). Die Herbsttagung der <strong>Heimatverein</strong>e des Bereichs<br />

Borken fand Ende September d.J. im Heimathaus<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s Marbeck statt. Die Teilnehmer<br />

wurden vom Kiepenkerl des <strong>Heimatverein</strong>s, Hubert<br />

Hadder, mit einem Korn bzw. Anis empfangen.<br />

Anschließend richtete die Vorsitzende des Vereins,<br />

Maria Schwane, herzliche Grußworte an die Teilnehmer<br />

und lud vor Eintritt in die Tagesordnung alle zur<br />

Besichtigung des Heimathauses, der Backstube, des<br />

Geräteschuppens sowie der Außenanlagen ein.<br />

Im schön gedeckten Tennenraum des Heimathauses<br />

bedankte sich der stellvertretende Kreisheimatpfleger,<br />

Alois Mensing, bei der Vorsitzenden Maria<br />

Schwane für die herzliche Aufnahme, die Bewirtung<br />

mit Schnittchen und Getränken sowie die intensive<br />

Führung.<br />

Rückblickend berichteten Teilnehmer über den<br />

Grenzüberschreitenden Heimattag am 06. September<br />

2008 in Losser/NL sowie über den Denkmaltag am<br />

13. und 14. September 2008 im hiesigen Bereich. Da<br />

die Vorträge in Losser überwiegend auf niederländisch<br />

gehalten wurden, bitten die Teilnehmer, diese<br />

Vorträge übersetzt einem der nächsten Heimatbriefe<br />

beizufügen.<br />

Der Vorsitzende des <strong>Heimatverein</strong>s Borken, Alfons<br />

Thesing, war sehr darüber erfreut, dass sich am<br />

Denkmaltag mehrere hundert Besucher über die Aus-


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 9<br />

grabungen im westlichen Bereich von Borken informierten.<br />

Danach hat der stellvertretenden Kreisheimatpfleger<br />

Alois Mensing nochmals den Vorschlag des Chefredakteurs<br />

des WMW, Rainer Mannheims, vorgetragen,<br />

dass Vertreter der <strong>Heimatverein</strong>e alle zwei Wochen<br />

einen kurzen Bericht über das Wochengeschehen in<br />

Platt sprechen. Die <strong>Heimatverein</strong>e möchten auch<br />

plattdeutsche Laienspielgruppen ansprechen, ergänzt<br />

Günter Inhester von der Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege<br />

und bittet alle <strong>Heimatverein</strong>e, kurzfristig<br />

bis Ende November 2008 der Geschäftsstelle<br />

„Sprecher“ zu benennen.<br />

Desweiteren stellte Alois Mensing die Aufkleber „Ick<br />

proat platt“ etc. in verschiedenen Varianten vor und<br />

benannte auch die Kosten eines ersten Angebotes.<br />

Diese Aufkleber sollen in Kürze beschafft werden. Die<br />

Geschäftsstelle des Kreises wird sich in den nächsten<br />

Wochen mit den <strong>Heimatverein</strong>en in Verbindung setzen,<br />

damit diese Aufkleber noch vor Weihnachten<br />

ausgeliefert werden können.<br />

Nochmals bat er alle Vertreter der <strong>Heimatverein</strong>e,<br />

aktiv für das Glockenläuten ab 24. Oktober 2008 aus<br />

Anlass der 360. Wiederkehr des Westfälischen Friedens<br />

zu werben.<br />

Abschließend berichteten verschiedene Vertreter<br />

der <strong>Heimatverein</strong>e über die Aktivitäten in ihrem Verein.<br />

So berichtete Klaus Werner vom <strong>Heimatverein</strong><br />

Erle, das zwischenzeitlich die 11. Geschichtstafel im<br />

Ort aufgestellt wurde, was allgemein als sehr nachahmenswert<br />

angesehen wurde. Zudem werde in<br />

Erle wieder zum Jahreswechsel der „Silvester-Ritt“<br />

durchgeführt.<br />

Alfons Thesing stellte die Planungen für die Umgestaltung<br />

des Borkener Markplatzes vor, Helgard Möller<br />

vom <strong>Heimatverein</strong> Velen nannte die Absicht, im<br />

Bereich des Schlosses Velen wieder ein Glockenspiel<br />

zu installieren. Richard Sühling vom <strong>Heimatverein</strong><br />

Raesfeld bat alle <strong>Heimatverein</strong>e, sich auch mit der<br />

Auswanderung und Aufnahme der Flüchtlinge in ihren<br />

Bereichen, insbesondere aus Ostpreußen und Schlesien<br />

auseinander zu setzen.<br />

Ein Vertreter des <strong>Heimatverein</strong>s Hochmoor berichtete<br />

über die Rückschneideaktionen im Bereich der<br />

örtlichen Naturschutzgebiete und der Rundwanderwege<br />

und der Anlage sogenannter Schaulöcher, die<br />

vom Verein NABU aus Bocholt fachmännisch durchgeführt<br />

wurden.<br />

Mit dem Dank an die Vertreter des <strong>Heimatverein</strong>s<br />

Weseke, die die Frühjahrstagung 2009 ausrichten<br />

werden, schloss Alois Mensing die Herbsttagung.<br />

<strong>Heimatverein</strong>e des Bereichs Ahaus<br />

Ahaus-Ottenstein: „Wo bleibt unser Geld“, diese<br />

Frage der <strong>Heimatverein</strong>e aus dem Altkreis Ahaus<br />

hatte nichts mit der aktuellen Bankenkrise zu tun. Sie<br />

richtet sich vielmehr an den Westfälischen Heimatbund,<br />

der einen Teil der Mitgliedsbeiträge der <strong>Heimatverein</strong>e<br />

erhält. Dr. Edeltraud Klueting, Geschäftsführerin<br />

des Westfälischen Heimatbundes und Gastrednerin<br />

auf der Herbsttagung der <strong>Heimatverein</strong>e in Ottenstein,<br />

stellte die vielfältigen Aufgaben des Dachverbandes<br />

der rund 530 <strong>Heimatverein</strong>e vor. Als 1/3 Anteil<br />

des Sachetats kämen die Vereinsgelder unmittelbar<br />

den <strong>Heimatverein</strong>en direkt wieder zugute, so Klueting.<br />

Mustersatzungen für <strong>Heimatverein</strong>e, Rechtsberatung<br />

in Haftungs- und Unfallversicherungsfragen, Präsenzbibliothek,<br />

Pflege der 2.400 Kilometer Wanderwege,<br />

Westfalenkarte, Jugendförderung in Vlotho sowie<br />

Archivierung der Jahresberichte der <strong>Heimatverein</strong>e<br />

nannte sie viele kostenträchtige Beispiele.<br />

Stellvertretender Kreisheimatpfleger Alfred Janning,<br />

der zur Tagung in Ottenstein eingeladen hatte, forderte<br />

die Teilnehmer auf, die Angebote des Dachverbandes<br />

stärker zu nutzen.<br />

Zu Beginn des Treffens stellte Ortsvorsteher Bernhard<br />

Schnell die Entwicklung des 716 Jahre alten<br />

Ortes Ottenstein vor. 3800 Einwohner seien in 40<br />

Vereinen organisiert, lenkte Schnell den Blick auf das<br />

ehrenamtliche Engagement.<br />

Mit der Instandhaltung der Bildstöcke, der Reaktivierung<br />

der Hörsteloer Heide und dem Einstieg in die<br />

Ahnenforschung stellte Hugo Nolte, derzeitige Arbeitsschwerpunkte<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s vor, dessen<br />

Vorsitzender er ist. Abplaggen, das Abtragen der oberen<br />

Waldbodenschicht, Brombeersträucher und Birkenaufschlag<br />

entfernen, den Wald roden um den jahrelang<br />

im Waldboden ruhenden Wacholdersamen<br />

zum Wachsen zu bringen: Mit viel Herzblut demonstrierte<br />

Biologe Dr. Christoph Lünterbusch das seit<br />

2004 laufende Projekt zur Rettung der Hörsteloer<br />

Wacholderheide.


10 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Vorstände aller <strong>Heimatverein</strong>e aus dem Altkreis Ahaus trafen sich<br />

in Ottenstein zur Herbsttagung.<br />

Zuschüsse für die kleine private Denkmalförderung<br />

könnten zukünftig nicht mehr gewährt werden, da die<br />

Bezirksregierung keine Mittel mehr zur Verfügung<br />

stelle, so Kreisverwaltungsdirektor Bernhard Grote,<br />

zuständig für den Kulturbereich im Kreis Borken.<br />

Durch eine Drittelförderung (Kreis, Gemeinde, Denkmalbesitzer<br />

oder Vereine) konnten in der Vergangenheit<br />

viele kleine Denkmalobjekte renoviert werden.<br />

Alfred Janning erinnerte abschließend an das Projekt<br />

„Glocken erinnern an das Ende des 30-jährigen<br />

Krieges“. Demnach sollen am Freitag, 24.10.08 im<br />

Anschluss an das mittägliche Angelus-Läuten mit<br />

einem 15minütigen festlichen Geläut aller Kirchenglocken<br />

an den europäischen Friedensschluss von<br />

Münster und Osnabrück erinnert werden.<br />

v.l.: Walter Schwane, Redakteur des Heimatbriefes, Alfred Janning,<br />

stellvertretender Kreisheimatpfleger; Dr. Edeltraud Klueting,<br />

Geschäftsführerin Westf. Heimatbund; Bernhard Grote, Fachbereichsleiter<br />

Schule, Bildung, Kultur und Sport <strong>beim</strong> Kreis Borken,<br />

Hugo Nolte, Vorsitzender <strong>Heimatverein</strong> Ottenstein.<br />

Dieser Artikel und die Fotos wurden von Frau Maria<br />

Pier-Bohne vom <strong>Heimatverein</strong> Asbeck eingereicht.<br />

Informationen zum<br />

Westfälischen Heimatbund<br />

Der Westfälische Heimatbund nimmt<br />

als Dachverband der ca. 530 örtlichen<br />

<strong>Heimatverein</strong>e und der ca. 650 ehrenamtlichen<br />

Heimatpfleger in Westfalen Aufgaben<br />

der regionalen Heimat- und Kulturpflege<br />

wahr. Sein Sitz ist in Münster.<br />

Er vertritt einen Personenkreis von ca.<br />

130.000 heimatverbundenen Menschen in<br />

Westfalen. Er wurde 1915 für das Gebiet der damaligen<br />

Provinz Westfalen gegründet. Heute umfasst<br />

sein Tätigkeitsbereich den Landesteil Westfalen<br />

von Nordrhein-Westfalen.<br />

Er gibt die Zeitschrift „Heimatpflege in Westfalen“<br />

heraus.<br />

Die Geschäftsführerin ist Dr. Edeltraud Klueting.<br />

Weitere Informationen über der Westfälischen<br />

Heimatbund können über das Internet unter der<br />

Adresse http://www.lwl.org/LWL/Kultur/whb/ abgerufen<br />

werden.<br />

In der letzten Ausgabe Nr. 5/2008 der „Heimatpflege<br />

in Westfalen“ wird das neue geograhischlandes-kundliche<br />

Dokumentationssystem über<br />

Westfalen für Öffentlichkeit und Schule vorgestellt.<br />

Umfangreiche Informationen sind über die<br />

Internet-Seite: www.westfalen-regional.de abrufbar.<br />

AG Genealogie seit 2006 in Gescher<br />

Die 55. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Genealogie<br />

des Kreises Borken fand jetzt im Rathaussaal in<br />

Gescher statt. Seit 2006 gibt es auch im <strong>Heimatverein</strong><br />

Gescher e.V. eine solche Gruppe, in der Rudolf Pierk<br />

und Alfons Haar ehrenamtlich tätig sind.<br />

Elmar Rotherm, Vorsitzender des <strong>Heimatverein</strong>s<br />

freute sich, 65 Ahnenforscher aus dem Kreisgebiet<br />

und dem benachbarten niederländischen Achterhook<br />

begrüßen zu können.<br />

Alfons Nubbenholt, Sprecher der kreisweiten AG<br />

Genealogie, sagte, die Änderung des Personenstandsgesetzes<br />

zum Beginn des Jahres 2009 bringe die<br />

Genealogie einen großen Schritt voran. Es würde die<br />

eigene Forschung in Archiven möglich, Register würden<br />

an zentralen Orten gelagert und vereinfachten die<br />

ortsübergreifende Forschung. Einsehbar würden auch<br />

die Kirchenbücher ab 1874.<br />

Stadtarchivar Willi Wiemold zeigte seine eigene Forschung<br />

seiner mütterlichen Vorfahren den Tagungsteilnehmern<br />

auf. Er konnte 15 Generationen belegen


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 11<br />

über einen Zeitraum von 500 Jahren. Mittels einer<br />

Großleinwand stellte er den Zuhörern die einzelnen<br />

Generationen mit Namen vor. Auszüge aus Tauf- und<br />

Heiratsregistern ergänzten seine Erläuterungen.<br />

Ohne die Computertechnik geht es bei der Ahnenforschung<br />

nicht. Auf die Einzelheiten zum neuen Personenstandsgesetz<br />

warte man noch, sagte Alfons<br />

Nubbenholt. Das Aufgabengebiet der Genealogie<br />

umfasse in den <strong>Heimatverein</strong>en auch die neugebildeten<br />

Gruppen, die sich mit Totenzetteln befasse. Hier<br />

ergeben sich ebenfalls zahlreiche Anhaltspunkte für<br />

die örtliche Familienforschung.<br />

Während dieser Zusammenkunft ergab sich umfangreicher<br />

Gesprächsstoff. Ein pensionierter niederländischer<br />

Gymnasiallehrer aus Winterswijk berichtete,<br />

dass er bei seiner Familienforschung ein großes<br />

Stück weiter gekommen sei, als er auf den Namen<br />

van Üüm gestoßen sei.<br />

Die nächsten Treffen der Genealogen finden im<br />

Frühjahr 2009 in Bocholt und im Herbst in Ramsdorf<br />

statt, gibt Bernhard Voßkühler, stellvertretender Vorsitzender<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s Hochmoor, an Interessierte<br />

weiter.<br />

AG Genealogie:<br />

Alfons Nubbenholt, Heinrichstraße 26, 48683 Ahaus,<br />

Telefonnr. 02561/67261<br />

E-Mail: d.giersig.@t-online.de<br />

www.genealogie-kreis-borken.de<br />

VEREINSNACHRICHTEN<br />

Beim Heimat- und Folkloretag des<br />

<strong>Heimatverein</strong>s <strong>Gemen</strong> wurde viel aufgeboten<br />

<strong>Gemen</strong> (mge). Wann haben Sie zuletzt den markanten<br />

Pfiff einer Dampflok gehört? Was den Älteren<br />

noch die Vision von Reisen und einer anderen Zeit in<br />

Erinnerung ruft, ist für Jüngere völlig jenseits aller<br />

Erfahrungen. Und doch war zwar keine Dampflok aber<br />

eine alte Hentschel Dampfwalze aus dem Baujahr<br />

1952, von Klaus Stewering liebevoll restauriert, eine<br />

der Attraktionen <strong>beim</strong> Heimat- und Folkloretag des<br />

<strong>Gemen</strong>er <strong>Heimatverein</strong>s.<br />

Es konnte sich sehen lassen, was die Heimatfreunde<br />

aufgefahren hatten. Der aromatische Kohlenrauch<br />

mischte sich mit dem Duft von Ärpelpannekoken. Musikalisch<br />

wurde Einiges geboten und auch Brauchtum<br />

kam nicht zu kurz. <strong>Heimatverein</strong>svorsitzender Albert<br />

Rentmeister begrüßte zahlreiche Gäste, nachdem der<br />

Spielmannszug <strong>Gemen</strong> den Aktionstag eröffnet hatte.<br />

Rentmeister erinnerte daran, dass so ein Folkloretag<br />

in <strong>Gemen</strong> eine Tradition ist, die in regelmäßigen<br />

Abständen auflebt. "Dies ist eine gute Gelegenheit,<br />

den <strong>Heimatverein</strong>, seine Gruppierungen und die Aktivitäten<br />

einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren",<br />

so der Vorsitzende.<br />

Ortsvorsteherin Ursula Zurhausen begrüßte ebenfalls<br />

die Gäste und dann stand auch schon der Shanty-Chor<br />

auf der Bühne, um mit maritimen Liedern<br />

Stimmung zu machen.<br />

Da sich die eigene Tanzgruppe aufgrund eines<br />

Trauerfalls auf die Gastgeberrolle beschränkte, übernahmen<br />

die Tänzerinnen und Tänzer aus Lippramsdorf<br />

deren Part, später auch die Tanzgruppe aus Ostendorf.<br />

Musikalische Einsprengsel lieferten neben dem<br />

Shanty-Chor die Harmonikaclubs aus Rhede und<br />

Aalten sowie die Jagdhornbläser des Hegerings Borken.<br />

"Hast du deinen alten Mähdrescher aus Lembeck<br />

mitgebracht?", frotzelte Bernhard Schemmer mit dem<br />

Vorsitzenden. Dem war zwar nicht so, dennoch waren<br />

die alten landwirtschaftlichen Maschinen bei Alt und<br />

Jung von großem Interesse.<br />

Gleiches gilt für die lange Reihe historischer Oldtimer.<br />

Die Feuerwehr war diesmal nicht in Löschaktion,<br />

sondern hielt die hölzernen Laufräder in Bewegung.<br />

Dass Folklore nicht auf die engere Heimat beschränkt<br />

ist, bewiesen Ilse Maria Montes de Oca Willerer und<br />

Melanie Wächter mit ihren schwungvollen mexikanischen<br />

Tänzen eine bunte Bereicherung des Programms.<br />

"Wir freuen uns besonders, dass vor allem auch<br />

jüngere Leute sich für historische Dinge interessieren",<br />

meinte der Vorsitzende.


12 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Dazu zählte auch wohl der Auftritt von Uli Heßling<br />

und Hendrik Böing, die mit buntem Hut und Stock als<br />

Gästebidder die Leute zur Hochzeit von Claudia und<br />

Jürgen zu Christi Himmelfahrt einluden. Jetzt wird<br />

wohl in <strong>Gemen</strong> heftig gerätselt, wer die beiden sind.<br />

Dieser Artikel und das Foto von Herrn Hubert Gehling<br />

erschienen am 22.09.2008 in der Borkener Zeitung.<br />

Seit fast 30 Jahren ist der Zweifel beseitigt<br />

<strong>Heimatverein</strong> Raesfeld und die Isselquelle<br />

Raesfeld (jü). Vor 25 Jahren kaufte die Gemeinde<br />

Raesfeld das Quellgelände der Issel. Der <strong>Heimatverein</strong><br />

übernahm die Pflege des Areals, das Jahr für Jahr<br />

zahlreiche Interessierte besuchen. Aus Anlass des<br />

Jubiläums hatten die Heimatfreunde nun zum Kaffeetrinken<br />

an der Isselquelle eingeladen.<br />

Werner Hansen trug Wissenswertes zur Entstehung<br />

der Quelle vor. "Die Isselquelle entspringt schon seit<br />

Menschengedenken hier in Raesfeld, am Vennekenweg<br />

in Hoffjanns Garten", erzählte er. Das heutige<br />

Isseltal sei eigentlich ein uraltes Urstromtal aus der<br />

Saale-Eiszeit (vor 260.000 bis 125.000 Jahren), durch<br />

das Schmelzwasser des zu der Zeit etwa 200 Meter<br />

mächtigen Gletschereises abgeflossen sei. Später sei<br />

das stark ausgeprägte Urstromtal mit Flugdecksanden<br />

bis auf eine relativ flache Mulde, dem heutigen Isseltal,<br />

wieder zugeweht worden. Im Jahr 1960 habe der<br />

Raesfelder Bürgermeister und Heimatforscher Johann<br />

Löchteken den Ursprung der Issel öffentlich angezweifelt,<br />

mit der Begründung, die Quelle falle immer<br />

wieder trocken.<br />

Werner Hansen referierte an der Isselquelle.<br />

(Foto: Bosse)<br />

Löchteken behauptete, dass der Anfang der Möllmanns<br />

Becke oder die Wellbrockquelle die eigentliche<br />

Isselquelle seien oder beide Bäche zusammen die<br />

Issel bildeten. Weitere Auseinandersetzungen habe<br />

es zwischen Löchteken und niederländischen Isselfreunden<br />

gegeben. Die Holländer seien 1978 mit der<br />

Bitte um die Feststellung der tatsächlichen Lage der<br />

Quelle an den <strong>Heimatverein</strong> Raesfeld herangetreten.<br />

Die geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen<br />

habe er, Werner Hansen, 1978/79 vorgenommen.<br />

Ergebnis: "Die Quelle der Issel liegt hier in<br />

Hoffjanns Garten." Auch Johann Böckenhoff habe<br />

dies durch Höfe- und Flurforschungen bestätigt.<br />

Im Jahr 1980 habe der Hauptausschuss des Gemeinderats<br />

beantragt, die Isselquelle wieder sichtbar<br />

zu machen. 1983 sei die alte Isselquelle ausgebaut<br />

worden. Das neu gestaltete Areal weihte der damalige<br />

Bürgermeister Paß offiziell ein. "Der Issel-Ursprung<br />

als Quelle der Freundschaft", so stand es damals in<br />

der BZ geschrieben. Bei der Jubiläumsfeier waren<br />

viele Heimatfreunde aus der Umgebung sowie aus<br />

den Niederlanden anwesend, die sich freundschaftlich<br />

untereinander austauschten.<br />

Dieser Artikel von (jü.) und das Foto von Bosse erschienenen<br />

am 28.09.2008 in der Borkener Zeitung.<br />

<strong>Heimatverein</strong> Gronau auf Tagesfahrt<br />

Juwel unter den Schlössern<br />

Gronau. „Ein Juwel unter den Schlössern ist zweifellos<br />

das Schloss Ippenburg in Lockhausen bei Bad<br />

Essen.“ Das schreibt der <strong>Heimatverein</strong> Gronau in<br />

einer Pressemitteilung, denn das Schloss war das Ziel<br />

einer Reisegruppe des <strong>Heimatverein</strong>s. Ein besonderer<br />

Anlass für diese Reise war das herbstliche Gartenfestival<br />

im Schlossgarten als Schlussveranstaltung in<br />

diesem Jahr.<br />

Der Adelssitz liegt eingebettet in eine Wiesen- und<br />

Parklandschaft. Die Familie des Philip Freiherr von<br />

dem Bussche besitzt das prächtige Anwesen seit<br />

mehr als 600 Jahren. Der neugotische Bau verfügt<br />

über 100 Zimmer mit noch viel mehr Fenstern. Drei<br />

Generationen bewohnen das Schloss. Zum Betrieb<br />

gehören 300 Hektar Ackerflächen und 330 Hektar<br />

Wald. Der Gartenbereich ist die Domäne der Schlossherrin<br />

Viktoria von dem Bussche. Nach englischem<br />

Vorbild organisiert sie seit 1998 im Frühjahr, Sommer<br />

und Herbst Gartenfestivals. Über dreißig Schaugärten<br />

boten den Besuchern einen Einblick in die vielfältige<br />

Gartengestaltung. Neben der herbstlichen Blumenpracht<br />

überwogen noch die Rosengewächse. Gartenskulpturen<br />

– von Künstlerhand geschaffen – ergänzten<br />

die Landschaft. Aussteller boten rund um das


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 13<br />

Schloss Pflanzen, Garten- und Landhausaccessoires<br />

sowie ländliche Produkte zum Verkauf an.<br />

Dieser Artikel erschien am 16. September 2008 in<br />

den Westfälischen Nachrichten (Gronau).<br />

Von Vespertied und Ärpelspannkook<br />

Erzählabend in <strong>Heimatverein</strong> Reken<br />

Reken (pd). "Kartoffelferien": Mit diesem Thema befasste<br />

sich die Proaloawendrunde des Rekener <strong>Heimatverein</strong>s<br />

im Heimathaus Uphave. Vorsitzender<br />

Bernd Hensel gab den Heimatfreunden einen Abriss<br />

über die Geschichte der Kartoffel. Spanische und<br />

englische Seefahrer hatten die Kartoffel im 16. Jahrhundert<br />

von Südamerika nach Europa gebracht. In<br />

den hiesigen Regionen war die Kartoffelpflanze zunächst<br />

nur eine botanische Rarität, die wegen ihrer<br />

Blüte als Topfpflanze die Gärten von Geistlichen,<br />

Fürsten und Gelehrten schmückte. Erst 200 Jahre<br />

später schaffte die Knolle als Agrarfrucht ihren Durchbruch.<br />

Der preußische König<br />

Friedrich der Große musste<br />

um 1770 seine misstrauischen<br />

Bauern zwingen,<br />

die fremden Kartoffeln<br />

anzubauen. Man<br />

stellte fest, dass die Kartoffel<br />

auch auf kargen<br />

Böden anzubauen war,<br />

Wild und weidendes Vieh<br />

fügten dem giftigen Kartoffelkraut<br />

keinen Scha-<br />

Hermann Benning bei<br />

seinem Vortrag über die<br />

Kartoffelernte in früherer<br />

Zeit (Foto: pd)<br />

den zu, und schließlich<br />

war der wichtigste Vorteil<br />

der anderthalbfache Flächenertrag<br />

im Vergleich<br />

zum Anbau von Getreide.<br />

Zum Schluss war auch die häusliche Zubereitung<br />

einfacher als <strong>beim</strong> Getreide: Kartoffeln musste man<br />

weder dreschen, noch malen, noch zu Brot backen.<br />

Die Kartoffelernte im September und Oktober war<br />

eine Plackerei. Der Hülstener Landwirt Hermann Benning<br />

berichtete über die Ernte früher. Mühselig mit der<br />

Hand in den Boden wühlen, mit einer Forke vorsichtig<br />

die Kartoffelnester ausheben und die Knollen einsammeln.<br />

Beim "Kartoffelsuchen" wurde jede Hand<br />

gebraucht. Auch die Schüler mussten anpacken, bis<br />

in die 60er Jahre. Auf dem Lande hießen aus diesem<br />

Grunde auch die Herbstferien immer nur "Kartoffelferien".<br />

Der verstorbene Rekener Heimatforscher Dr. med.<br />

Johann Benson hat es so beschrieben: "Geerntet<br />

wurden die Kartoffeln in der Zeit der großen Herbstferien,<br />

die damals vom 2. September bis 15. Oktober<br />

dauerten. Diese waren wohl eigens in diese Zeit gelegt<br />

worden, damit die Kinder bei der Ernte helfen<br />

konnten. Allenthalben konnte man die fleißigen Kinderhände<br />

bei Auflesen ("Garrern") antreffen. Truppweise<br />

trafen sie sich nachmittags bei Bauern. Zeitweise<br />

hatten sie sich organisiert und wurde von einem<br />

älteren Jungen den einzelnen Arbeitskräftesuchenden<br />

zugeteilt. Um 1900 herum erhielten die Kinder durchschnittlich<br />

50 Pfennig. Um die "Vespertied" und zum<br />

Abendessen, wo es meisten Kartoffelpfannkuchen<br />

("Ärpelspannkook") gab, entwickelten sie einen regen<br />

Appetit."<br />

Mit der Erfindung des Kartoffelroders, zunächst von<br />

Pferden gezogen, wurde die Kartoffelernte leichter.<br />

Dabei drehte sich eine Spindel und schleuderte die<br />

Kartoffeln zur Seite. Um 1900 gab es in Reken nur<br />

eine Kartoffelsorte, die "rote Kepperbäste". Später<br />

kamen "Blauaugen" und "Bona" dazu. Heute gebe es<br />

mehr als 100 Sorten, berichtete Benning. Jede Familie<br />

war damals darauf bedacht, ihren eigenen Bedarf<br />

an Kartoffeln zu decken. Die Bauern bestellten zwei<br />

Morgen ihrer Anbauflächen mit Kartoffeln.<br />

Heute, so schloss Benning, seien fast nur noch<br />

"Vollernter" im Einsatz. In einem Arbeitsvorgang nehmen<br />

sie mehrere Kartoffelreihen auf, sammeln die<br />

Knollen ein und werfen Ranken und Erde zurück auf<br />

den Acker.<br />

Auch der Kartoffelkäfer als Verursacher von Missernten<br />

und letztlich die traditionellen Kartoffelfeuer<br />

nach Abschluss der Erntearbeiten kamen <strong>beim</strong> jetzigen<br />

Erzählabend des <strong>Heimatverein</strong>s zur Sprache.<br />

Bei einem zünftigen Kartoffelessen, das Frauen des<br />

<strong>Heimatverein</strong>s vorbereitet hatten, konnten die Proaloawendbesucher<br />

ihre Erlebnisse austauschen.<br />

Dieser Artikel mit Foto von pd. erschien in der Borkener<br />

Zeitung.<br />

<strong>Heimatverein</strong> Borken auf großer Fahrt<br />

Münster, Herbstlaub und Flammkuchen<br />

Borken (pd). Die schon traditionelle Jahresfahrt des<br />

<strong>Heimatverein</strong>s Borken führte Mitglieder und Gäste in<br />

den Ortenaukreis und von dort nach Straßburg und<br />

ins Elsass. Gleich nach der Ankunft in Oberkirch, der


14 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

am Fuße des Schwarzwaldes gelegenen Stadt des<br />

Weines, wurden die Besucher auf einem Rundgang<br />

von den malerischen Altstadtwinkeln mit ihren restaurierten<br />

Fachwerkhäusern fasziniert. Gemütliche Weinlokale<br />

luden ein.<br />

Am nächsten Morgen besuchte die Gruppe unter<br />

Leitung eines Reiseführers Straßburg. Das erste Ziel<br />

waren die Gebäude des Europarlaments. Ein Vortrag<br />

informierte über die Aufgabe und Arbeitsweise des<br />

Parlaments. Zahlreiche Fragen zeigten das Interesse<br />

an dieser wichtigen Einrichtung der EU. Es schlossen<br />

sich eine Stadtrundfahrt und ein Rundgang durch die<br />

historische Altstadt an. Besonders reizvoll war das<br />

Gerberviertel am Ufer der Ill mit ihren kleinen Gassen<br />

und den typischen Dachgauben an den malerischen<br />

Fachwerkhäusern. Auch der Besuch des Straßburger<br />

Münsters mit dem beeindruckenden Westportal fehlte<br />

nicht. Die anschließende Schiffsrundfahrt führte an<br />

den Plätzen und Gebäuden aus den verschiedenen<br />

Epochen vorbei.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt nach Colmar.<br />

Auf der Elsässer Weinstraße führte der Weg durch<br />

malerische Kleinstädte mit ihren Blumen geschmückten<br />

Fachwerkhäusern und engen Stadttoren sowie an<br />

Weinbergen vorbei, auf denen die Lese voll im Gange<br />

war. Begeistert war die Gruppe von Riquewihr (Reichenweier),<br />

das wegen seines seit dem Mittelalter<br />

unverändert gebliebenen Ortsbildes zu den schönsten<br />

Dörfern Frankreichs gehört. Selbstverständlich gab es<br />

auch den obligatorischen elsässischen Flammkuchen.<br />

Auch Colmar hat sein mittelalterliches Stadtbild mit<br />

zahlreichen Bürgerhäusern erhalten können. Zu Fuß<br />

oder mit der kleinen Stadtbahn haben sich die Besucher<br />

die reizvollen Plätze und Winkel erschlossen.<br />

Einige Kunstliebhaber bewunderten im Museum Unterlinden<br />

den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald.<br />

Den Abschluss der viertägigen Fahrt bildete der Besuch<br />

Baden-Badens mit dem Kurhaus und dem Casino<br />

sowie den Thermen und römischen Badruinen in<br />

der Altstadt. In seinem Rückblick konnte der Vorsitzende<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s, Alfons Thesing, feststellen,<br />

dass es wieder eine Reise mit vielen Erlebnissen und<br />

Eindrücken war, die noch lange in Erinnerung bleiben<br />

wird. Den besonderen Dank sprach er Edmund und<br />

Annegret Spickers für die Organisation der gelungenen<br />

Jahresfahrt aus, heißt es in einem Pressetext.<br />

Dieser Artikel erschien am 15. Oktober 2008 in der<br />

Borkener Zeitung.<br />

Freut Euch des Lebens" im Stundentakt<br />

In der Nähe des Schlosses in Velen soll das historische<br />

Glockenspiel wieder aufgestellt werden<br />

Velen. "Viele ältere Mitbürger kennen noch das alte<br />

Glockenspiel, das stündlich die Melodie Freut Euch<br />

des Lebens erklingen ließ". So eröffnete Alfons Wellermann,<br />

Vorsitzender des <strong>Heimatverein</strong>s, ein erstes<br />

Treffen, bei dem es um die Frage ging, ob Velen<br />

demnächst ein neues Glockenspiel erhält. Zu dieser<br />

Gesprächsrunde hatte der <strong>Heimatverein</strong> laut Mitteilung<br />

aus dem Rathaus neben Dieter Graf Landsberg-<br />

Velen auch Vertreter der St. Andreas-Schützenbruderschaft<br />

und der Gemeinde Velen eingeladen.<br />

Bürger hätten immer wieder gefragt, ob es nicht<br />

möglich sei, das <strong>beim</strong> Schlossbrand im Jahre 1931<br />

zerstörte historische Glockenspiel zu rekonstruieren,<br />

erklärte Wellermann. Der <strong>Heimatverein</strong> habe den<br />

Gedanken gerne aufgegriffen. "Es wäre schön, wenn<br />

dieses besondere Stück von Alt-Velen wieder zurückgewonnen<br />

werden könnte", unterstützt Bürgermeister<br />

Ralf Groß-Holtick die Idee.<br />

Auch Graf Landsberg-Velen begrüßte die Initiative:<br />

"Für mich ist das alte Glockenspiel des Schlosses<br />

untrennbar mit Velen und der direkten Umgebung des<br />

Schlosses verbunden. Hier sollte daher auch ein<br />

neues Glockenspiel seinen Standort haben."Das historische<br />

Musikinstrument, dessen 37 Glocken 1739/40<br />

durch den Glockengießer Peter van den Gheyn in<br />

Löwen gefertigt worden waren, befand sich in der<br />

Haube des Kapellenturmes. Dorthin kann es aber<br />

nicht zurück. Grund: Nach der Zerstörung war die<br />

Turmhaube in kleinerer Form wieder aufgebaut worden."Vielleicht<br />

lässt sich ein Standort für das Glockenspiel<br />

in einem Träger in der Achse zwischen<br />

Pfarrkirche und Schloss finden. Dann würden Besucher<br />

und Einheimische es nicht nur hören, sondern<br />

auch sehen können", schlug Hoteldirektor Jürgen<br />

Georg vor. Möglichkeiten dazu biete die geplante<br />

Neugestaltung des Kirchumfeldes.<br />

Werner Peters und Christian Schulze Pellengahr<br />

präsentierten Beispiele von mehreren Glockenspielstandorten.<br />

Die Anregungen sollen nun konkretisiert<br />

werden, nachdem die Umsetzung des Projektes<br />

grundsätzlich breite Zustimmung fand. Die Kosten<br />

betragen schätzungsweise 70.000 Euro. Das Geld will<br />

der <strong>Heimatverein</strong> durch Spendenaktionen aufbringen.


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 15<br />

Diese Herren sind sich einig: In Velen soll nach historischem<br />

Vorbild in Zukunft wieder ein Glockenspiel erklingen.<br />

Das historische Glockenspiel hatte vor fast 270 Jahren<br />

bereits 2862 Taler gekostet. Alfons Wellermann:<br />

"Reizvoll wäre es sicher, das Glockenspiel in seinem<br />

alten Umfang mit 37 Glocken zu rekonstruieren." Damit<br />

zählte das alte Velener Glockenspiel vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg Krieg neben denen der Potsdamer<br />

Garnisonkirche und der Danziger Katharinenkirche zu<br />

den größten Exemplaren im deutschsprachigen<br />

Raum. Allerdings, so Wellermann, sei dies eine Frage<br />

der Finanzen. "Wir wären auch mit einer kleineren<br />

Ausführung zufrieden und hoffen auf eine tatkräftige<br />

Unterstützung aus der Bürgerschaft." Eine erste größere<br />

Spendenzusage liege bereits vor.<br />

Dieser Artikel erschien am 10. Oktober in der Borkener<br />

Zeitung.<br />

<strong>Heimatverein</strong> Schöppingen will<br />

„Altes bewahren“<br />

Schöppingen. Das müssen herrliche Zeiten gewesen<br />

sein: Eigenes Schöppinger Bier, ständig ganz<br />

frisch in der Vechtegemeinde gebraut. Vor einigen<br />

Jahrzehnten gab es so etwas noch, und ein schönes<br />

kleines Eichenfass der Brauerei Müller von 1908<br />

zeugt bis in die heutige Zeit davon. Das kleine Fässchen<br />

liegt mit zwei weiteren Exemplaren auf einem<br />

unteren Regal und teilt sich die liebevoll hergerichtete<br />

Museums-Scheune mit Hunderten von Exponaten:<br />

vom großen, himmelblauen Lanz Bulldog anno 1935,<br />

über eine aufwendig restaurierte Transmission hoch<br />

an der Wand bis hin zu vielen kleinen Stücken, wie<br />

einer handbetriebenen Miele-Waschmaschine.<br />

Wir wollen einfach die Gegenstände, die unsere<br />

Vorfahren ihr Leben lang begleitet haben, aufbewah<br />

ren“, erklärt Hubert Roosmann vom Schöppinger<br />

<strong>Heimatverein</strong>. Die Museumsscheune, die im<br />

hinteren Bereich des Künstlerdorfes liegt, wurde<br />

vor gut fünf Jahren von der Gemeinde restauriert,<br />

und seit etwa zwei Jahren arbeiten sechs<br />

ältere Herren vom <strong>Heimatverein</strong> daran, die<br />

Scheune zu einem kleinen Museum umzubauen.<br />

Dabei haben die Männer um Roosmann<br />

schon einiges in Angriff genommen: Einen geschenkten<br />

Eichenstamm haben sie in Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Unternehmen so zu<br />

Recht geschnitten, dass er jetzt in großen Planken<br />

als Regal dient. Viele alte Schätzchen, die<br />

in früheren Zeiten die beschwerliche Landarbeit<br />

erleichterten, wurden mit Liebe wieder aufgemöbelt,<br />

und stets melden sich Bürger, die noch wertvolle Gegenstände<br />

zu Hause haben. Die begutachten die die<br />

Museumsfreunde dann und schaffen sie dann auch<br />

heran: „Jede Woche ruft einer bei uns an“, freut sich<br />

Roosmann über reges Interesse der Bevölkerung. So<br />

wächst die Sammlung stetig.<br />

Doch ein ganz großes Projekt schwebt den Museumsbauern<br />

noch vor: „Mein Traum ist es, hier noch<br />

eine kleine Kochecke einzubauen. Die Küche war<br />

schließlich über Jahrhunderte der Lebensmittelpunkt.“<br />

Ein alter Herd ist da, große Sandsteinplatten sollen<br />

noch besorgt und die Wände stilecht gekalkt werden.<br />

Doch der eigentlich Clou ist: „Wir wollen noch ein<br />

zweites Stockwerk einziehen, sodass die Küche auch<br />

die typisch niedrigen Wände hat.“ Dafür haben die<br />

Museumsleute schon ein eignes Fachwerk gesichert.<br />

Noch lehnen die großen Balken in einer Ecke der<br />

Scheune aus dem 19. Jahrhundert. „Wir müssen das<br />

natürlich mit dem Künstlerdorf und der Gemeinde<br />

absprechen. Außerdem brauchen wir natürlich noch<br />

eine Baugenehmigung – schließlich wollen wir einen<br />

Teil unserer Exponate auf der so entstandenen zweiten<br />

Etage ausstellen.“<br />

Bisher besuchen vor allem Grundschüler im Sachunterricht<br />

die alte Museumsscheune und die kleine<br />

Remise, in der die größeren Landmaschinen untergebracht<br />

sind. Wann das zweite Stockwerk eingezogen<br />

werden kann, weiß Roosmann noch nicht genau.<br />

Aber er und seine Kollegen gehen die Arbeit in der<br />

Scheune auch langsam an: „Wir treffen uns alle vier<br />

Wochen. Und ich glaube nicht, dass wir so schnell<br />

fertig mit der Scheune sind. Für uns ist das eine langfristige<br />

Idee.“<br />

Dieser Artikel von –bel- erschien am 05. September<br />

2008 in den Westfälischen Nachrichten (Schöppingen)


16 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

<strong>Heimatverein</strong> Südlohn auf Herbstfahrradtour<br />

Alte Altarbilder begutachtet<br />

Südlohn. Viele Radler waren jüngst mit dem <strong>Heimatverein</strong><br />

unterwegs, und alle konnten dabei ihrem<br />

Interesse frönen. Die Kunstinteressierten <strong>beim</strong> Archivar<br />

Ulrich Söbbing, der in seinem Büro in Stadtlohn<br />

den Südlohner Heimatfreunden Fragmente des neugotischen<br />

Hauptaltars von 1881 aus St. Vitus vorstellte.<br />

Die Altarfragmente wurden seinerzeit <strong>beim</strong> Abbruch<br />

des Hauptaltares vor der Vernichtung gerettet.<br />

Der <strong>Heimatverein</strong> will sich dafür einsetzen, dass die<br />

Altarbilder-Reste an einer exponierten Stelle in Südlohn<br />

platziert werden, um sie für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu halten.<br />

Die Ausstellung "Schlacht im Lohner Bruch", die Ulrich<br />

Söbbing am Eichenhof in Stadtlohn vorstellte,<br />

fand das Interesse vieler geschichtsinteressierter Besucher.<br />

Auf der Weiterfahrt rasteten die Teilnehmer am früheren<br />

Schlachtfeld, wo 1623 der Kampf zwischen<br />

Johann Tserclaes Graf von Tilly und Christian von<br />

Braunschweigs Heerscharen stattfand. Die Naturfreunde<br />

waren begeistert, wie Hermann Gehling die<br />

Radlergruppe über verschlungene und bisher nicht<br />

gekannte Pättkes durch Wald und Flur führte.<br />

Mehrtagesfahrt des<br />

<strong>Heimatverein</strong>s Wessum in den Spreewald<br />

Wessum. Zum zweiten Mal führte die Mehrtagesfahrt<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s Wessum in die neuen Bundesländer.<br />

Ziel in diesem Jahr war das Seehotel Burg<br />

im Spreewald. Gleich bei der Anreise wurde es auch<br />

sehr nachdenklich, als man eine Pause am ehemaligen<br />

Grenzübergang Helmstedt/Marienborn machte.<br />

Dabei wurde nachvollzogen, wie die Kontrollen zu<br />

Zeiten des geteilten Deutschlands waren.<br />

Politik und Geschichte gab es auch am zweiten Tag<br />

der Reise, als eine Besichtigung Berlins auf dem<br />

Programm stand. Nach dem Besuch des Regierungsviertels<br />

mit dem Reichstagsgebäude und dem Bundeskanzleramt<br />

gab es eine Stadtrundfahrt. Ziele waren<br />

u. a. der Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor<br />

und die Gedächtniskirche, der Gendarmen-Markt, der<br />

Französisch-Deutsche Dom, die Straße Unter den<br />

Linden sowie der Verlauf der Mauer.<br />

Am nächsten Tag drehte sich alles um die Spreewald-Gurke.<br />

Zunächst besuchten die Heimatfreunde<br />

einen Gemüsehof, auf dem 2.000 Erntehelfer dafür<br />

sorgten, dass die Gurke vom Feld ins Glas kommt. In<br />

einem weiteren Betrieb gab es viele verschiedene<br />

Kostproben für die Münsterländer.<br />

Ein weiteres Ausflugsziel war die Slawenburg Raddusch,<br />

ein Bodendenkmal in der Niederlausitz mit<br />

einer ringförmigen Burganlage aus dem 9. Jahrhundert<br />

und einer der faszinierendsten Archäologie-<br />

Ausstellungen Deutschlands. Der Abschluss des Tages<br />

war eine Kahnfahrt.<br />

Weiter durch den Spreewald ging es am darauf folgenden<br />

Tag mit einer Rundfahrt. Besucht wurde die<br />

Stadt Cottbus und das Branitzer Schloss mit seinem<br />

Park, wo der Gartenkünstler Hermann Fürst von<br />

Pückler-Muskau unter einer Pyramide begraben liegt.<br />

Danach ging es zum Braunkohletageabbau in Jänschwalde.<br />

Dort wird nach dem überwältigen Abbau<br />

ein See in einer Größe von 15 qkm entstehen.<br />

Am Abreisetag machte die Gruppe einen Zwischenstopp<br />

in Potsdam, wo sie von den Eheleuten<br />

Schwarte durch die Stadt geführt wurden. Ziele waren<br />

u. a. das Schloss Sanssouci mit den wunderschönen<br />

Parkanlagen, das Holländische Viertel und die Russische<br />

Kolonie.<br />

Am Ende resümierten die Heimatfreunde eine interessante<br />

Fahrt mit vielen erlebnisreichen Eindrücken<br />

und einer sehr harmonischen Atmosphäre – im Blick<br />

schon wieder die Planungen für die Reise im kommenden<br />

Jahr.<br />

Die Reisegruppe vor dem Bismarckturm<br />

Dieser Artikel und das Foto wurden am 11. September<br />

2008 von Beatrix Wantia vom <strong>Heimatverein</strong> Wessum<br />

eingesandt.


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 17<br />

Lokalkolorit ist in vielen Bildern zu entdecken<br />

Borken (wen). "Wir möchten als <strong>Heimatverein</strong> dafür<br />

sorgen, dass das Werk von Julia Schily-Koppers bekannter<br />

wird", sagt Vorsitzender Alfons Thesing. Nach<br />

der im Oktober vergangenen Jahres im Stadtmuseum<br />

eröffneten Ausstellung zu Leben und Werk der Malerin<br />

aus Borken haben Ernst Benien, Rudolf Koormann<br />

und Margret Schwack für den <strong>Heimatverein</strong> jetzt einen<br />

Kalender erarbeitet, der ab sofort zu erwerben ist.<br />

Die zwölf Abbildungen von Reinhard G. Nießing fotografiert<br />

zeigen Motive, die immer wieder auch Bezug<br />

auf den Wechsel der Jahreszeiten nehmen. Das<br />

Deckblatt ziert das Werk "Gelegenheit macht Diebe",<br />

das bekannteste Werk der Malerin, die 1855 geboren<br />

worden ist.<br />

Genauso<br />

interessant<br />

aus Borkener<br />

Sicht sind die<br />

Natur- und<br />

Genrebilder,<br />

in denen die<br />

Malerin ihre<br />

Heimat eingefangen<br />

hat.<br />

Etwa die Studie<br />

"Brücke<br />

und Gatt vor<br />

einem<br />

Bauernhaus"<br />

oder das be-<br />

„Gelegenheit macht Diebe“. Das Motiv,<br />

das Kaiser Wilhelm I. ankaufen<br />

ließ, schmückt das Deckblatt des Kalenders. <br />

kannte Bild<br />

der Tremsenfeier.<br />

Der<br />

Malerin gelang<br />

es dabei,<br />

typisches Lokalkolorit in ihre Werke mit einfließen zu<br />

lassen. Unter der Tremse nehmen Kinder und Jugendliche<br />

an einer langen Tafel Platz, feiern den<br />

Frühling. Die "Gartenansicht des Elternhauses an der<br />

Vennestraße" lässt noch einmal erkennen, wie "malerisch"<br />

sich die eng bebaute Kleinstadt im vorigen<br />

Jahrhundert an einigen Stellen zeigte. Dieses, wie<br />

auch andere Bilder, stammen aus Privatbesitz.<br />

"Wir haben für den Katalog eine große Unterstützung<br />

durch Sammler erfahren", berichtet Rudolf<br />

Koormann. Derzeit arbeitet die Kunsthistorikerin Daniele<br />

Schmidt das Werk der Malerin wissenschaftlich<br />

auf. Sie kann dabei auf den Nachlass der Malerin<br />

zurückgreifen, der im Besitz des <strong>Heimatverein</strong>s ist.<br />

Der Katalog ist zum Preis von zehn Euro im Stadtmu-<br />

seum von Dienstag bis Samstag in der Zeit von 15 bis<br />

18 Uhr zu erwerben. Am Sonntag hat die Kasse von<br />

10.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.<br />

Gartenansicht<br />

des Elternhauses<br />

an der<br />

Vennestraße.<br />

Das Motiv für<br />

den Monat<br />

Juli im neuen<br />

Kalender<br />

Dieser Artikel von Gregor Wenzel erschien am 14.<br />

Oktober 2008 in der Borkener Zeitung.<br />

1968: Schicksalsjahr für <strong>Gemen</strong><br />

Heimatfreunde erinnern sich im Haus Grave<br />

<strong>Gemen</strong>. "Erinnern Sie sich?", war die Frage am<br />

Donnerstagabend im Haus Grave. Ein klares "Ja" war<br />

den Reaktionen des kleinen, interessierten Kreises<br />

der Heimatfreunde zu entnehmen. Klaus Bergsdorf<br />

blickte 40 Jahre zurück und zitierte aus Berichten der<br />

Borkener Zeitung über teilweise einschneidende<br />

Ereignisse.<br />

Klaus Bergsdorf zitierte aus Berichten der Borkener Zeitung.<br />

Schlagzeilen machte vor 40 Jahren vor allem die<br />

Gebietsreform. (Foto: Buß)


18 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

"Langsam geht uns das Material aus.", deutete der<br />

70-Jährige aus den Vorstandsreihen auf die "Gebietsreform<br />

des Schicksalsjahres 1968" hin. Immer wieder<br />

war von "Abwehrreaktionen aus <strong>Gemen</strong>-Weseke" zu<br />

hören und davon, dass <strong>Gemen</strong> "die härteste Nuss"<br />

darstellte und dass Amtsdirektor Ernst Schülingkamp<br />

eine Bildung des Amtes Borken vorschlug. Schließlich<br />

stand die gemeindliche Existenz auf dem Spiel. Später<br />

titelte die BZ: "Es bleibt dabei, <strong>Gemen</strong> zu Borken.",<br />

und es hieß: "Vor einer fälligen Entscheidung kann<br />

man nicht weglaufen."<br />

"Ist das schon so lange her?" wunderten sich die<br />

Gäste über Begebenheiten, die bis heute nicht in Vergessenheit<br />

geraten sind. So die Geistesgegenwart<br />

von Maurer Walter Stoffers, der eine Dame aus dem<br />

Altenheim, die in die reißende Aa gerutscht war, vor<br />

dem Ertrinken rettete. Tragisch endete dagegen die<br />

Rettungsaktion des vierjährigen Walter Strotmann, der<br />

<strong>beim</strong> Spielen in die kalte Aa fiel und ertrank.<br />

Seit vier Jahrzehnten gilt nun schon die Einbahnstraßen-Regelung<br />

für die Neustraße, die seither nicht<br />

mehr von der Hagenstiege her zu befahren ist. 6.625<br />

DM habe der Kreis als Beihilfe für Geräte zugesteuert,<br />

wovon auch neue Straßenlaternen für die Hagenstiege<br />

angeschafft worden seien. Ein Stück "Altgemen"<br />

fiel dem Abbruchhammer zum Opfer. Gegenüber der<br />

Mühle in der Freiheit wurden vier alte Häuser, die<br />

zusammen mehr als 1000 Jahre alt waren, abgerissen.<br />

Großes Interesse seitens der Bevölkerung bestand<br />

an der Erhaltung der Schulen. Doch es habe sich<br />

ergeben, "dass aufgrund der vorliegenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen und Informationen die evangelische<br />

Volksschule <strong>Gemen</strong> und die katholische<br />

Volksschule <strong>Gemen</strong>wirthe aufzulösen sind, da die<br />

geordneten Voraussetzungen eines geordneten<br />

Schulbetriebes im Sinne von § 16a des Schulverordnungsgesetzes<br />

nicht vorliegen.<br />

"Amüsiert nahm man die Meldungen von der Eröffnung<br />

der Poststelle in den neuen Räumen an der<br />

Neustraße auf. War doch von der "modernsten Poststelle<br />

im Bundesgebiet, da die Schalteranlage mit<br />

kugelsicherem Glas" versehen war, die Rede. Dieses<br />

war damals vor allem bei den Rentenauszahlungen<br />

von Bedeutung.<br />

Unzählige Berichte vom Vereinsleben in <strong>Gemen</strong>, ob<br />

vom Männergesangverein, der freiwilligen Feuerwehr,<br />

KLJB, Westfalia <strong>Gemen</strong>, KAB, den Schützen und<br />

nicht zuletzt dem <strong>Heimatverein</strong> boten unter anderem<br />

interessanten Stoff für angeregte Unterhaltungen.<br />

Dieser Artikel und das Foto von (bus) erschienen<br />

am 18. Oktober 2008 in der Borkener Zeitung<br />

Modenschau des <strong>Heimatverein</strong>s Wessum<br />

auf der herbstlich dekorierten Bauerntenne<br />

Wessum. Auf eine große Resonanz und eine große<br />

Begeisterung stieß die zurückliegende Modenschau<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s Wessum am 20. und 21. September<br />

2008. Gleiche Modenschauen wurden bereits in<br />

den Jahren 2004 und 2006 durchgeführt.<br />

Der Nachmittag begann mit einer Kaffeetafel und<br />

frischem Weggen. Die herbstlich dekorierte Bauerntenne<br />

sorgte für das passende Ambiente. Anschließend<br />

gaben Strahler und ein Laufsteg der Modenschau<br />

den professionellen Touch. Models aus Wessum<br />

präsentierten mit gekonnten Bewegungen die<br />

aktuelle Mode für Kinder, Damen und Herren für alle<br />

Altersgruppen. Dabei reichte das Angebot von sportlicher<br />

Kleidung bis hin zur festlichen Garderobe. Das<br />

Textilhaus Niewerth, das Schuhhaus Vöcking und das<br />

Schmuckgeschäft Banken zeigten dabei eine große<br />

Palette an tragbarer Mode.<br />

In der Pause gab es Interessantes und Wissenswertes<br />

zum Umgang mit Kleidung und Wäsche vor vielen<br />

Jahren. So ist es heute nicht mehr denkbar, dass nur<br />

alle drei bis vier Wochen gewaschen wurde – und das<br />

im Veehpott in der Pottkamer. Es war keine Seltenheit,<br />

dass Kinder nur ein Paar Söckchen besaßen, die<br />

erst dann gestopft oder gewaschen werden konnten,<br />

wenn die Kinder im Bett waren. Nach der Wäsche<br />

wurde das Wasser noch weiter benutzt, um damit die<br />

Küche zu wischen oder Toiletten zu reinigen. Körperlich<br />

harte Arbeit war das Bürsten und Scheuern von<br />

Wäsche und oftmals rieben sich die Hausfrauen die<br />

Handballen wund. Aber mit der Wäsche wurde sehr<br />

pfleglich umgegangen und wer nicht sorgfältig wusch,<br />

stärkte, Wäsche bleichte, sie später nicht ordentlich<br />

auf hängte oder bügelte, der beging eine „hauswirtschaftliche<br />

Todsünde“.<br />

Schließlich belohnten die gut gelaunten Zuhörer und<br />

Zuschauer die Vorstellungen mit viel Applaus.<br />

Dieser Bericht wurde von Beatrix Wantia vom <strong>Heimatverein</strong><br />

Wessum eingereicht.<br />

Erles Geburtsstunde weiterhin unklar<br />

11. Geschichtstafel gibt Einblick<br />

in die Dorfgeschichte<br />

Erle. Unter zahlreicher Anteilnahme der Erler Bürger<br />

wurde am Sonntagnachmittag an der "Kastanienallee"<br />

die elfte Geschichts-Station enthüllt. Neugierige,<br />

die vorher schon einmal einen Blick auf die Tafel werfen<br />

wollten, hatten keine Chance. Sie war verhüllt,<br />

und es hieß: Abwarten, "bis alle geredet haben", er-


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 19<br />

klärte der Vorsitzende des <strong>Heimatverein</strong>s, Klaus Werner.<br />

Er bedankte sich bei allen Aktiven, die das Werk<br />

erstellt haben, denn das sei gar nicht so einfach gewesen,<br />

wie sich zeigte. Karlo Behler berichtete, dass<br />

diese Tafel am Ekhornsloh sich von den bisher aufgestellten<br />

unterscheide. "Diese Tafel erzählt die Geschichte<br />

unseres Ortes", so Behler. Dabei habe der<br />

Arbeitskreis sich überlegen müssen, was denn den<br />

Lesenden interessiere, auch unter Berücksichtigung<br />

der Tatsache, dass dieser nicht unbedingt geschichtsinteressiert<br />

sei und auch keine tiefgründigen Geschichtskenntnisse<br />

habe.<br />

Das ist recht gut gelungen, wie sich herausstellte.<br />

Unter fünf Punkten der Ursprung Erle, der Schultenhof,<br />

Erle in der Herrlichkeit Lembeck, die politische<br />

Gemeinde Erle und Erle heute erfährt der Leser Wissenswertes,<br />

aufs Wesentliche komprimiert, rund um<br />

das kleine Dorf im Münsterland. "Mit dem Aufstellen<br />

dieser Tafel möchte der <strong>Heimatverein</strong> vor allem daran<br />

erinnern, das Erle zwar ein Ortsteil von Raesfeld, aber<br />

auch ein Dorf mit einer langen Vergangenheit ist", so<br />

Klaus Werner in seiner kurzen Ansprache.<br />

Das tatsächliche Alter des Dorfes bleibe dabei wohl<br />

verborgen, denn nirgends stehe ein Wort über ein<br />

Gründungsjahr. Aber: "Ich behaupte mit strotzendem<br />

Selbstbewusstsein, dass seit dem Ausgang der letzten<br />

Eiszeit hier Menschen gelebt haben", so der Vorsitzende.<br />

Denn der Ort sei von der mittleren Steinzeit<br />

über die Bronzezeit hinaus bis in die frühgeschichtliche<br />

Zeit ununterbrochen besiedelt gewesen. Das<br />

zeigten die zahlreichen archäologischen Funde in der<br />

Östrich und der Westrich. Als Pfarrort sei das Dorf<br />

erst im 13. Jahrhundert erwähnt, und mit Geschichten<br />

über die uralte Eiche ließen sich viele Bücher füllen.<br />

Festgestellt wurde auch, dass das eigentliche Wappen<br />

von Erle ein Andreaskreuz sei und nicht die Eichhörnchen,<br />

die das heutige Ortswappen von Raesfeld<br />

zieren.<br />

Dieser Artikel von (geg) erschien am 22. Oktober<br />

2008 in der Borkener Zeitung.<br />

Intensive Nachbarschaftspflege in Gescher<br />

Die ältesten Hookgemeinschaften können in der Glockenstadt<br />

Gescher auf über 200 Jahre zurückblicken.<br />

Alle Bewohner bemühen sich um ein gutes Mit- und<br />

Füreinanderdasein. Zahlreiche Veranstaltungen sind<br />

inzwischen Tradition mit einer guten Beteiligung.<br />

Jetzt feierte die Bürgerschaft gemeinsam mit einem<br />

Wortgottesdienst zum neunten Mal Erntedank. Diesen<br />

ökumenischen Gottesdienst bereiteten Pfarrer Hermann<br />

Roling von St. Pankratius und St. Marien und<br />

der evangelische Pfarrer Rüdiger Jung gemeinsam<br />

mit Texten und Liedern auf dem Gelände des Heimathauses<br />

vor.<br />

Etwa 200 Gescheraner nahmen daran teil. Über 20<br />

Fahnenabordnungen von verschiedenen Vereinen<br />

verliehen dem Gottesdienst eine bunte Vielfalt.<br />

Der <strong>Heimatverein</strong> lud nach dem Wortgottesdienst zu<br />

Kaffee und Kuchen ein.<br />

Fürstenkuhle – ein bedeutendes<br />

Naturschutzgebiet in NRW<br />

Naturschutz und Landschaftspflege sind Aufgaben,<br />

um die sich zahlreiche Bürger in unterschiedlichster<br />

Weise gemeinsam mit <strong>Heimatverein</strong>en, den Naturschutzvereinen<br />

und Pfadfindergruppen kümmern.<br />

Ohne die Pflege dieser Gebiete geht es nicht. Zugewachsene<br />

Wege müssen vom zu üppigen Bewuchs<br />

befreit werden. Unter fachkundiger Anleitung durch<br />

den Kreis Borken sind jetzt wieder über einen längeren<br />

Zeitraum zahlreiche Helfer in der Fürstenkuhle<br />

tätig, eines der herausragendsten Naturschutzgebiete<br />

am Ortsrand von Hochmoor, in Nordrhein - Westfalen<br />

gelegen. Dieses Gebiet hat eine Größe von 88 Hektar.<br />

Hier wächst eine Vielzahl von Pflanzen. Für viele<br />

Tiere gibt es einen ausreichenden Lebensraum. In<br />

jedem Winterhalbjahr sind an den Samstagen engagierte<br />

Naturfreunde und die hier tätigen Landschaftswarte<br />

bemüht, den Wildbewuchs zu beseitigen.<br />

Die Fürstenkuhle ist ein beliebtes Ziel für Wanderer,<br />

schreibt der stellvertretende Vorsitzende Bernhard<br />

Voßkühler des <strong>Heimatverein</strong>s in seinem Bericht für<br />

den Heimatbrief.<br />

BUCHTIPPS<br />

Durt bin ich ju derrheeme<br />

(sc). Die Heimatgruppe Bolkenhainer Burgenland<br />

in Borken hat einen Lyrikband in niederschlesischer<br />

Mundart herausgegeben. Aus dem Nachlass des<br />

ehemaligen Leiters der evangelischen Volksschule in<br />

Bolkenhain Alfred Tost sind in dem Buch 80 Gedichte<br />

und Geschichten veröffentlicht worden.<br />

Zu deutschen Zeiten in Niederschlesien sind viele<br />

Beiträge, Märchen, Mundartgedichte und Sinnsprüche,<br />

dieses schlesischen Heimatdichters im Breslauer<br />

Rundfunk gesendet worden.


20 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Aus dem Nachlass ihres Vaters hat die Tochter<br />

Gislind Rupprecht die Lyrikarbeiten zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Dem Buch ist eine CD beigefügt, auf der sieben<br />

Mundartsprecher in einem Tonstudio die Gedichte in<br />

dem niederschlesischen Dialekt wiedergegeben haben.<br />

Einige der Geschichte spricht der Heimatdichter<br />

selbst. Dies war durch die heutige moderne Tontechnik<br />

möglich von im Nachlass vorhandenen Tonträgern<br />

die gesprochenen Gedichte auf zu nehmen.<br />

Dem Vorstand der Bolkenhainer Heimatstube ist<br />

es damit gelungen, die niederschlesische Mundart zu<br />

konservieren und für die Nachwelt zu erhalten. Es ist<br />

davon auszugehen, dass diese Sprache mit der Erlebnisgeneration<br />

aussterben wird.<br />

Übersetzt trägt das Buch den Titel „Dort bin ich<br />

zuhause“.<br />

Der Lebensweg von Alfred<br />

Tost vollzog sich vom 28.<br />

März 1895 bis zum 3. April<br />

1986. In dem Buch wird sein<br />

Berufsweg als Pädagoge in<br />

Schlesien beschrieben. Als<br />

Offizier bei der Infanterie hat<br />

er an beiden Weltkriegen teilgenommen.<br />

Nach der Vertreibung<br />

aus Bolkenhain fand sich<br />

seine Familie in Neumarkt in<br />

der bayrischen Oberpfalz wieder. 1951 ging er als<br />

Konrektor an eine Schule in der Stadt Wanne-Eikel.<br />

Gründer der Kreisgruppe Bolkenhainer Burgenland<br />

Alfred Tost fühlte sich seiner niederschlesischen<br />

Heimat mit ihrer Natur und Landschaft und den Menschen<br />

mit tiefer Liebe verbunden. Mit Bolkenhainern,<br />

die in Borken nach der Vertreibung ein neues Zuhause<br />

fanden, gründete er die „Kreisgruppe Bolkenhainer<br />

Burgenland“ und war viele Jahre der Vorsitzende. Er<br />

war es auch, der es erreichte, dass die Stadt Borken<br />

im Jahr 1965 die Patenschaft über die ehemaligen<br />

Bewohner Bolkenhains und der Landgemeinden des<br />

Altkreises übernahm. Unter seinem Vorsitz wurde die<br />

„Bolkenhainer Heimatstube“ eingerichtet, in der wertvolle<br />

Exponate und Ausstellungsstücke aus der verlorenen<br />

schlesischen Heimat ausgestellt und bewahrt<br />

werden. Der musealen Heimatstube ist ein Dokumentationsraum<br />

angegliedert, in dem alle wichtigen Unterlagen<br />

zu finden sind, die auf die 700jährige Geschich-<br />

te der niederschlesischen<br />

Stadt Bolkenhainhinweisen.<br />

Hier hat<br />

sich der Heimatdichter<br />

in<br />

verdienstvoller<br />

Weise mit<br />

ganzer Kraft<br />

eingesetzt<br />

und dafür<br />

gesorgt, dass<br />

diese Jahrhundert<br />

dauernde<br />

Geschichte<br />

nicht verloren<br />

geht. Nach<br />

sieben Umzügen<br />

in Bor-<br />

Niederlauben in Bolkenhain<br />

ken haben<br />

diese beiden<br />

Räume seit einigen Jahren im Stadtmuseum Borken<br />

einen neuen Platz gefunden.<br />

Wenige Tage nach seinem 91. Geburtstag ist er in<br />

Neumarkt gestorben und auf dem dortigen Friedhof<br />

beerdigt worden. Ein Leben voller Zuwendung gegenüber<br />

seiner Familie und die Liebe zu seiner unvergessenen<br />

schlesischen Heimat hatte seine Vollendung<br />

gefunden.<br />

Bewahrung des niederschlesischen<br />

Mundartkulturgutes<br />

Hans-Jochen Meier, der jetzige Vorsitzende des<br />

Bolkenhainer Burgenlandes und Schriftleiter dieses<br />

Lyrikbandes schreibt auf dem Klappentext zu dem<br />

Versuch der Bolkenhainer Heimatgruppe, die niederschlesische<br />

Mundart an die kommenden Generationen<br />

weiter zu vermitteln: „Die niederschlesische Mundart<br />

ist ein Kulturgut, das in Jahrhunderten gewachsen<br />

war. Mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung<br />

wurde diese ländliche Sprache mit der Bevölkerung<br />

auch in alle westlichen Länder verpflanzt. Sie<br />

verkümmerte, weil die schlesischen Ansprechpartner<br />

zur Kommunikation fehlten. Eine Renaissance erlebte<br />

die Mundart durch die Ortstreffen der ehemaligen<br />

Bewohner der niederschlesischen Städte und Dörfer<br />

in den westdeutschen Patenstädten. Mit dem Ableben<br />

der Erlebnisgeneration von Flucht und Vertreibung<br />

wird auch diese Mundart vergehen. Dem will dieses


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 21<br />

Buch entgegenwirken. Es ist sowohl für die Nachfahren<br />

wie auch die Sprachwissenschaftler interessant zu<br />

lesen und zu hören, wie das Niederschlesische von<br />

Mundartdichtern aufgeschrieben wurde und wie es<br />

klingen muß.“<br />

Für die Bolkenhainer ist die Zurverfügungstellung<br />

der Werke des Heimatdichters aus dem Nachlass ein<br />

„Glücksfall“. Das hat den Vorstand veranlasst, dieses<br />

Buch zu veröffentlichen. Das fast 100 Seiten umfassende<br />

Buch beinhaltet nicht nur Gedichte, Geschichten<br />

und Lebensweisheiten von Alfred Tost, sondern<br />

auch mittels schwarz-weiss Fotografien ein Wiedersehen<br />

mit der Kreisstadt Bolkenhain. Alle Fotos<br />

stammen aus dem Archiv der Heimatstube.<br />

Jochen Meier erinnert in seinem Vorwort an einige<br />

schlesische Dichter, wie Andreas Gryphius, Carl von<br />

Holtei, Gerhart Hauptmann, Paul Keller, H. Stehr, W.<br />

E. Peuckert bis zu Fedor Sommer und Ernst Schenke.<br />

Detlev von Liliencron bezeichnete Schlesien als das<br />

Land der 666 Dichter.<br />

Der Lyrikband kostet 15.- Euro. In der Bolkenhainer<br />

Heimatstube ist er zu kaufen. ISBN 978-9808307-<br />

9-9<br />

Die katholische Pfarrkirche<br />

St. Remigius in Borken<br />

(sc). „Die in vielen Jahrhunderten gewachsene<br />

Kirche ist mit ihrem hohen Turm Mittel- und Orientierungspunkt<br />

auch der heutigen Stadt Borken“ schreiben<br />

Kunsthistoriker Dr. Ulrich Reinke aus Münster<br />

und Ursula Brebaum aus Borken in der neuen Auflage<br />

des Heftes Nr. 107 „Westfälische Kunststätten“. Herausgeber<br />

ist der Westfälische Heimatbund Münster in<br />

Verbindung mit dem Amt für Heimatpflege, zugehörig<br />

dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster.<br />

Auf 24 Seiten<br />

wird das Gotteshaus<br />

in Texten und Fotografien<br />

in seinem<br />

Wechsel von Architektur,<br />

Erweiterung,<br />

Zerstörung, Wiederaufbau<br />

und Gestaltung<br />

des Inneren im<br />

Lauf der Jahrhunderte<br />

beschrieben.<br />

Die Kirche besteht<br />

in diesem Jahr<br />

Romanischer Taufstein in der<br />

St. Remigius Kirche<br />

1.225 Jahre. Dieses Jubiläum ist in vielfältiger Weise<br />

gefeiert worden mit Gottesdiensten, pfarrlichen Veranstaltungen<br />

und der sehr gelungenen Ausstellung<br />

„Spiegel des Glaubens - Kunstschätze der Propsteigemeinde<br />

St. Remigius Borken“ im Stadtmuseum<br />

Borken Gleichzeitig fand eine Ausstellung mit fotografischen<br />

Reflexionen von Bernhard Winkler mit dem<br />

Titel „katholisch“ statt. Vom 30. September. bis zum<br />

14. Dezember ist die vom <strong>Heimatverein</strong> Borken e.V.<br />

gemeinsam mit der Archäologin und Ausgrabungsleiterin<br />

Elisabeth Dickmann M.A. aus Münster gestaltete<br />

Ausstellung im Foyer des Stadtmuseums unter dem<br />

Titel „Zeichen des Glaubens“ hinzugefügt worden.<br />

Diese weist auf außergewöhnliche Funde hin, die<br />

während der archäologischen Ausgrabungen in Borken-Südwest<br />

gefunden worden sind. Gezeigt werden<br />

vier Fundstücke mit christlichen Symbolen. Es sind<br />

seltene schmuckartige Gewandschließen, eine Doppelkreuzfibel<br />

aus dem 10./11. Jahrhundert, eine Taubenfibel,<br />

frühes 9. Jahrhundert, ein Kreuzanhänger<br />

aus dem 19. Jahrhundert und eine Agnus – Dei - Fibel<br />

um 1000 nach Christi.<br />

Kelch des Vikars Wilhelm v. Raesfeld, Jugendstil,<br />

1900


22 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Die bauliche Geschichte des Gotteshauses wird in<br />

der Veröffentlichung trotz der Kürze sehr gut dargestellt.<br />

Sie reicht für eine Orientierung von den Anfängen<br />

der Urkirche bis zur jetzigen Propsteikirche mit den<br />

ausgewählten meist farbigen Fotografien aus.<br />

BLICK IN ZEITSCHRIFTEN<br />

Neueste Nachrichten aus Alstätte<br />

(sc). Mit lyrischen Gedanken an einen Feldweg<br />

und einer entsprechenden Zeichnung erfreut das „Alstätter<br />

Heimatblatt“ in seiner Herbstausgabe seine<br />

Bezieher. Das Redaktionsteam hat, wie stets, zahlreiche<br />

Nachrichten aus dem Dorf zusammengestellt.<br />

Berichtet wird über Veranstaltungen, Jubiläen,<br />

Ausflugsfahrten, Aktivitäten des <strong>Heimatverein</strong>s, über<br />

örtliche Traditionen, zum Beispiel die „Brutlachsnörgers“,<br />

die zur „Grünen Hochzeit“ oder zur Silberhochzeit“<br />

auftreten und Geld für einen guten Zweck sammeln.<br />

Fotoberichte geben den Ablauf vom Pfarrfest,<br />

den Sommerfesten im Dorf und Schmäinghook und<br />

über das 50jährige Bestehen des Angelsportvereins<br />

wieder. Ein Blick in das Leben im Dorf im Jahre 2025<br />

wirft Manfred Ibing. Hingewiesen wird auf den kommenden<br />

Nikolaustag am 6. Dezember. Ein Interview<br />

mit dem Heiligen erklärt unter anderem auch den Unterschied<br />

zum „Weihnachtsmann“. Dieser neue Begriff<br />

wird insbesondere von der Geschäftswelt benutzt, hat<br />

aber mit St. Nikolaus nichts zu tun.<br />

Wiedergegeben werden Standesamtsnachrichten.<br />

Tradition ist es, zu schauen, wer im Jahr 1908 im<br />

Standesamt Ahaus, Wessum und in Alstätte getraut<br />

worden ist. Festgehalten hat diesen Personenkreis im<br />

Mai 1991 Heinrich Harpering. Abgebildet sind vier<br />

Gebetszettel aus dem Jahr 1893. Sie geben Einblicke<br />

in die damalige Volksfrömmigkeit.<br />

Im Monat Oktober fand die sechste Alstätter Sternennacht<br />

statt. Der Kirmessonntag am 19. Oktober<br />

war ein Anziehungsdatum für zahlreiche Besucher.<br />

Finanziert wird die Zeitschrift durch viele Anzeigen<br />

aus der örtlichen Geschäfts- und Firmenwelt.<br />

Nao Kääwela – 275 Jahre Fußprozession<br />

1733 – 2008<br />

(sc). Im Heft 1 – 2 „Unser Bocholt“ ist über das<br />

100jährige Bestehen des Vereins für Heimatpflege<br />

Bocholt e. V. ausführlich berichtet worden. Über ein<br />

weiteres Jubiläum, nämlich „275 Jahre Fußprozession<br />

Bocholt – Kevelaer, 1733 bis 2008“ wird im Text und<br />

mit zahlreichen Fotografien in der Ausgabe Nr. 3 ein<br />

Rückblick und eine Prognose für die künftige Entwicklung<br />

ebenfalls sehr ausführlich geschrieben.<br />

Die seit vielen Jahren an dieser Fußprozession<br />

Teilnehmenden – es gibt auch eine Teilnahme mit<br />

dem Fahrrad – finden sich in dem weitausholenden<br />

Bericht von Ludger Mertens wieder. Er gehört mit<br />

Peter Mertens, Norbert Bauhaus und Bernd te Uhle<br />

zum engeren Vorstand, der die Wallfahrten mit vorbereitet.<br />

Der Autor Ludger Mertens geht in seinem Rückblick<br />

auf die letzten 25 Jahre der Fußwallfahrt auf die<br />

Festschrift der früheren Stadtarchivarin Dr. Elisabeth<br />

Bröker zum 250. Jubiläum im Jahre 1983 ein. Den<br />

Aufbau der damaligen Festschrift der Stadtarchivarin<br />

will er beibehalten und fortsetzen, schreibt er in seinem<br />

Vorwort.<br />

Vorgestellt werden der gesamte Vorstand und die<br />

Kreuzträger, die alle mit einer blauen Schärpe versehen<br />

sind und einen Stab tragen. Sie begleiten die<br />

Pilger und sorgen für Ordnung.<br />

In dem Rückblick werden die Fußwallfahrten „heute<br />

und gestern“ in zahlreichen Fotos gezeigt. Es hat<br />

sich vieles verändert, insbesondere hinsichtlich der<br />

begleitenden Fahrzeuge und der vor einigen Jahren<br />

noch vorhandenen Gastwirtschaften. Vom einfachen,<br />

früher üblichen Pferd und Wagen, ging es dann zum<br />

Trecker als Zugmaschine vor den mitgeführten notwendigen<br />

Fahrzeugen, die das Gepäck aufnehmen<br />

oder als Sanitätsstation eingerichtet sind. Viele der<br />

Fahrzeuge werden seit Jahrzehnten von denselben<br />

Familien zur Verfügung gestellt. Sie sitzen auch am<br />

Steuer. Heute werden auch Automobile kostenlos als<br />

Begleitfahrzeuge ausgeliehen.<br />

Aus dem Bericht von Ludger Mertens kann man<br />

die Vielseitigkeit der Vorbereitungen einer Wallfahrt<br />

entnehmen. Seit einigen Jahren ist die notwendige<br />

Verpflegung der Pilger ein besonderes Thema, weil<br />

zahlreiche Gastwirtschaften inzwischen geschlossen<br />

sind. Ein weiteres Thema sind notwendige sanitäre<br />

Einrichtungen, die durch die Schließung von Gasthäusern<br />

fehlen, aber unbedingt notwendig sind.


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 23<br />

Maria zu Dir kommen wir<br />

Ludger Mertens schildert ebenso eingehend die<br />

eigentliche Wallfahrt vor Ort in Kevelaer mit dem<br />

Kreuzweg, den Messopfern, Gebeten und Liedern,<br />

das Kerzenopfer und die besondere Freude, wenn<br />

kirchliche Würdenträger aus Münster oder gar Bischof<br />

Dr. Reinhard Lettmann mit den Pilgern in die Basilika<br />

einziehen und die heilige Messe feiern. Auch in diese<br />

Berichte sind zahlreiche Fotografien eingestreut. Sie<br />

zeigen die Freude der Bocholter Pilger, von denen<br />

zahlreiche für ihre jahrelange Teilnahme geehrt worden<br />

sind.<br />

In die Aufzeichnungen sind auch die Bahn- Busund<br />

Fahrradwallfahrer vermerkt und die Behindertenund<br />

Seniorenwallfahrten des Malteser Hilfsdienstes.<br />

Interesse an diesen Wallfahrten haben natürlich auch<br />

die verschiedenen Medien, von den Zeitungen über<br />

den Rundfunk und das Fernsehen.<br />

Erzählt wird auch die Entstehung des Wallfahrtsortes<br />

Kevelaer und der erste Bau eines Heiligenhäuschens<br />

zur Ehre der Gottesmutter, der Trösterin der<br />

Betrübten.<br />

Das Gnadenbild, ein schlichter Kupferstich ist inzwischen<br />

stark vergilbt. Die Bocholter Künstlerin Lucy<br />

Vollbrecht-Büschlepp hat einen neuen Kupferdruck<br />

geschaffen. Beide Drucke sind in der Zeitschrift veröffentlicht.<br />

Gebete, Lieder in plattdeutscher Sprache<br />

und Messtexte sind ebenfalls wiedergegeben.<br />

Die Wallfahrt-Tradition von Bocholt nach Kevelaer<br />

seit 275 Jahren ist ein Zeichen für den Glauben an die<br />

Fürsprache und Hilfe der Gottesmutter. Es gibt viele<br />

Anlässe, persönliche<br />

Sorgen und<br />

auch Danksagungen,<br />

mit denen die<br />

Pilger sich auf den<br />

auch beschwerlichen<br />

Fußweg<br />

begeben.<br />

Das neue Wegekreuz,<br />

eine Edelstahltafel<br />

mit aufgesetzten<br />

Kreuzen,<br />

sowie Abb. von<br />

„Start u. Ziel“ mit<br />

den Schriftzügen<br />

BOCHOLT und<br />

Kevelaer sowie<br />

dem Text „Fussprozession<br />

1733 –<br />

2008“<br />

Informationen aus Bocholts Geschichte<br />

Dem Beitrag über „275 Jahre Fußwallfahrt Bocholt<br />

– Kevelaer“ folgen Informationen aus der weiteren<br />

Geschichte von Bocholt.<br />

Anlässlich des 100jährigen Bestehens des Vereins<br />

für Heimatpflege Bocholt e.V. fand in der Kirche St.<br />

Georg am 23. April 2008 ein Gottesdienst mit plattdeutschen<br />

Texten statt.<br />

gestaltet von Hermann (Manes) Schlatt, Bocholt<br />

Mitglieder des Plattdeutschen Krings hatten ihn<br />

vorbereitet. Die Texte der Gebete und Lieder sind in<br />

dem Jubiläumsheft veröffentlicht.<br />

Über die „Suderwicker Hausstättenschatzung von<br />

1663“ schreibt Norbert Henze.<br />

Professor Dr. Diethard Aschoff aus Münster stellt<br />

die „Juden im Kreis Borken in salmischer Zeit von<br />

1802 bis 1810“ in einem mehrseitigen Artikel dar. Im<br />

Gesprächskreis „Bocholter Geschichte“ hielt er über<br />

dieses Thema am 6. Mai 2008 einen Vortrag.<br />

Herausgeber der Zeitschrift „Unser Bocholt“ ist der<br />

Verein für Heimatpflege Bocholt e. V. Verlagsanschrift:<br />

Stadtarchiv Bocholt, Münsterstraße 76, 46397<br />

Bocholt. Telefonnr. 02871 / 953- 349, Telefax: 02871/<br />

953 – 347.


24 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Gestaltung der Zukunft<br />

aus der Kraft der Tradition<br />

(sc). In dem Heimatbrief der Katholiken aus dem<br />

Erzbistum Breslau „Schlesien in Kirche und Welt“, Nr.<br />

3 September 2008, 35. Jahrgang, wird auf eine neue<br />

Veröffentlichung in der Schriftenreise der Visitatur<br />

Breslau hingewiesen. Als Band 9 ist das 92 Seiten<br />

umfassende Buch „Gestaltung der Zukunft aus der<br />

Kraft der Tradition“ erschienen, das die Zeit „25 Jahre<br />

Visitator Winfried König zum Inhalt hat. Herausgeber<br />

ist der Visitator Franz Jung für die Grafschaft Glatz,<br />

der für ein Jahr zusätzlich jetzt auch für Breslau zuständig<br />

ist.<br />

In seiner Betrachtung zu dieser Veröffentlichung<br />

schreibt Dr. Michael Hirschfeld, dass dieses Buch auf<br />

die segensreiche Zeit der Tätigkeit von Winfried König<br />

als Visitator in 25 Jahren und auf das Bestehen der<br />

Visitatur seit 35 Jahren eingeht. Einen großen Teil<br />

nimmt in Texten und Bildern die Verabschiedung von<br />

Winfried König am 23. Februar 2008 im Hohen Dom<br />

zu Münster mit einem Pontifikalamt und dem anschließenden<br />

Empfang im Fürstenberghaus ein, an<br />

denen zahlreiche Schlesier, geistliche Würdenträger<br />

und Politiker teilnahmen.<br />

Aufgenommen sind die Grußworte von Konsistorialdekan<br />

Prälat Professor Dr. Hubertus Drobner, die<br />

Predigt des emeritierten Münsterschen Bischofs Dr.<br />

Reinhard Lettmann und der Festvortrag von dem Oppelner<br />

Weihbischof und Kirchenhistorikers Professor<br />

Dr. Jan Kopiec. Zu lesen sind die Ansprache von Regierungspräsident<br />

Dr. Peter Paziorek, Weihbischof<br />

Gerhard Pieschl aus Limburg und Professor Dr. Josef<br />

Joachim Menzel aus Mainz.<br />

Diakon Johannes Gröger hat einen Rückblick auf<br />

die 25 Jahre von Winfried König als Apostolischer<br />

Visitator geschrieben, das als ein Dokument der Zeitgeschichte<br />

eingeordnet werden kann.<br />

Über die Feierlichkeiten zur Verabschiedung von<br />

Prälat Winfried König ist im Heimatbrief der Katholiken<br />

aus dem Erzbistum Breslau Nr. 2/Mai/Juni berichtet<br />

worden.<br />

Während der Jahrestagung des Schlesischen<br />

Priesterwerkes e.V. Ende Juli in Würzburg ist darauf<br />

gedrängt worden, für die Visitatur Breslau baldmöglichst<br />

einen ständigen Nachfolger zu bestimmen.<br />

Weitere Beiträge widmen sich Persönlichkeiten in<br />

kirchlichen und öffentlichen Ämtern, die während ihrer<br />

Tätigkeiten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg wegen<br />

ihrer Haltung zu Gefangenschaft oder zum Tode<br />

verurteilt wurden, schwere Schicksale erlebt haben.<br />

Dr. Michael Hirschfeld, Historiker an der Universität<br />

Vechta und der Visitatur Breslau eng verbunden,<br />

ist zum Ritter vom Heiligen Grab in Jerusalem ernannt<br />

worden. Der 36jährige war viele Jahre Vorsitzender<br />

der „ Gemeinschaft für deutsch-polnische Verständigung<br />

(gdpv).<br />

Das Buch „Gestaltung der Zukunft aus der Kraft<br />

der Tradition“ kostet 5.- Euro und 3.95 Euro Versandkosten.<br />

Es ist unter ISBN 3-932970-18-7 in der Visitatur<br />

für Priester und Gläubige aus dem Erzbistum Breslau,<br />

Ermlandweg 22, 48159 Münster zu bestellen.<br />

Telefon 0251/511132, Fax: 0251/42012<br />

Niederschlesische Informationen<br />

Januar – Juli 2008<br />

(sc). Die Zeitschrift der Deutschen Sozial-<br />

Kulturellen Gesellschaft Breslau konnte wegen finanzieller<br />

Probleme über einen längeren Zeitraum nicht<br />

erscheinen. Jetzt ist ein neuer Weg gefunden worden.<br />

In der Nummer 1/2008 Ausgabe von Januar bis Juli<br />

wird berichtet, dass die „Niederschlesische Information“<br />

in einer kleinere Auflage halbjährlich erscheint.<br />

Im Heimatbrief des Kreises Borken Nr.198 / Januar-Februar<br />

2008 ist über das 50jährige Bestehen<br />

der Deutschen Sozial - Kulturellen Gesellschaft in<br />

Waldenburg berichtet worden. In Breslau entstand<br />

zunächst eine Ortsgruppe. Im Jahr 1991 wurde sie<br />

eine sich selbständig tragende Gesellschaft. Zu diesem<br />

Jubiläum erschien das Buch „Gestern, Heute,<br />

Morgen. 50 Jahre Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft<br />

Niederschlesien“.<br />

Friedrich Petrach war viele Jahre in Breslau der<br />

Vorsitzende. Mit dem Kreis Borken pflegte er enge<br />

Kontakte im Rahmen der Patenschaft zu dem Landkreis<br />

Breslau (Wroclaw). Zu den Patenschaftstreffen<br />

kam er mit einer Delegation in die Kreisstadt Borken.<br />

Die zahlreichen Studienfahrten nach Niederschlesien<br />

und Breslau, organisiert vom Patenschaftsbüro in<br />

der Kreisverwaltung profitierten durch seine Ortskenntnisse,<br />

seine begleitenden Führungen und Empfänge<br />

im Haus der Gesellschaft in Breslau. Alle Besucher,<br />

die sich auf eine solche Studienreise begaben, erinnern<br />

sich gerne an diese Gastfreundschaft.<br />

Neue Vorsitzende der Gesellschaft ist nun Renata<br />

Zajaczkowska. Als ihr Stellvertreter wurde Jakub Turanski<br />

gewählt. Ein weiteres Vorstandsmitglied ist die<br />

Geschichtsstudentin Katarzyna Cwikla.


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 25<br />

Während der Jubiläumsfeier im Dezember 2007 in<br />

Breslau wurden für ihren Arbeitseinsatz Renata Zajaczkoska<br />

und Edith Pischczan mit dem polnischen<br />

Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Mit dem<br />

Gloria Artis Orden wurden Ewa Maria Jakubek und<br />

Irene Lipman geehrt.<br />

In der Zeitschrift wird über die zahlreichen Aktivitäten<br />

und Veranstaltungen in der Gesellschaft berichtet.<br />

Auf der Internetseite gibt es jetzt Nachrichten in<br />

deutscher Sprache unter ntkswroclaw.vdg.pl.<br />

Landeskundliche Notizen aus<br />

Schlesien<br />

Auf jeweils vier Seiten mit<br />

Farbfotos sind der Zeitschrift<br />

„Landeskundliche Notizen“<br />

hinzugefügt. Diesmal werden<br />

das Kloster Leubus und die Stadt Bad Salzbrunn ausführlich<br />

von Hans Knoppik und Joachim Lukas beschrieben.<br />

Herausgeber sind die Deutsche Sozial-Kulturelle<br />

Gesellschaft Breslau, die Landsmannschaft Schlesien,<br />

der Landesverband Bayern und der Bezirk Mittelfranken.<br />

Zur Einführung heißt es: „Wir möchten das<br />

reiche kulturelle Erbe dieses ‚zehnmal interessanten<br />

Landes’ wie es Goethe nannte, in Bild und Text vorstellen.<br />

Geschichte, Landschaften, Klöster, Burgen<br />

und Schlösser, Heilbäder, Wallfahrtsorte, Städtebilder<br />

und vieles mehr möchten wir den Lesern nahe bringen.“<br />

Lebendige Museen in Ramsdorf und Velen<br />

(sc). In der Zeitschrift „Heimatpflege in Westfalen“<br />

Nr. 4/2008, herausgegeben vom Westfälischen Heimatbund<br />

in Münster berichtet Christian Schulze Pellengahr,<br />

Erster Beigeordneter der Gemeinde Velen,<br />

über die Eröffnungsfeier „Lebendige Museen“ am 26.<br />

Juni 2008, die an fünf verschiedenen Standorten in<br />

Ramsdorf und Velen eingerichtet worden sind. An<br />

diesen Orten ist landwirtschaftliche Technikgeschichte<br />

zu betrachten und abzulesen.<br />

Bereits vor 17 Jahren begannen die Planungs- und<br />

Aufbauarbeiten. Hier darf man die „Doskerkerls“ nennen,<br />

die historische landwirtschaftliche Gerätschaften<br />

vom Trecker bis zur Heugabel gesammelt haben. Die<br />

Geräte wurden wieder so instandgesetzt, dass ihr<br />

Einsatz bei Vorführungen während verschiedener<br />

Veranstaltungen gezeigt werden kann, wie sie früher<br />

in der Landwirtschaft genutzt wurden.<br />

Die Standorte der Museen liegen in den beiden<br />

verwaltungstechnisch zusammen geführten Gemeinden<br />

Ramsdorf und Velen. An einer ausgewiesenen<br />

Radroute von etwa 21 Kilometern. In Velen ist die<br />

Gemeindeverwaltung.<br />

In der Gemeinde Ramsdorf liegt die Burg Ramsdorf,<br />

in der bereits im Jahr 1931 ein ortsgeschichtliches<br />

Heimatmuseum seinen Platz gefunden hat. Von<br />

dort geht es auf der Radroute zu der Schmiede<br />

Beckmann. Sie beherbergte einst im frühen 19. Jahrhundert<br />

den Stall für den jeweiligen Ramsdorfer Pfarrer.<br />

Die Schmiede wird immer wieder von der<br />

„Schmiedeinnung“ des örtlichen <strong>Heimatverein</strong>s genutzt.<br />

Die Restauratoren der Akademie des Handwerks<br />

in Raesfeld haben für diese denkmalgeschützten<br />

Gebäude Vorschläge erarbeitet, wie eine Instandsetzung<br />

erfolgen könnte. Das ist ihnen vorzüglich<br />

gelungen, indem von Lüdinghausen aus die Schmiede<br />

des vor 30 Jahren verstorbenen Schlossermeisters<br />

Heinrich Beckmann nach Ramsdorf durch die Vermittlung<br />

seiner Tochter ermöglicht wurde.<br />

Auf dem Hof der Familie Tenk-Dröning in Ramsdorf<br />

ist ein Dorfgemeinschaftshaus eingerichtet worden.<br />

Hier haben die von den „Doskerkerls“ gesammelten<br />

Geräte, die früher in der Landwirtschaft für den<br />

Kartoffelanbau gebraucht wurden, ausreichend Platz<br />

gefunden. Ein gemütliches Café lädt zum Verweilen<br />

ein.<br />

Auf dem nicht mehr landwirtschaftlich genutzten<br />

Hof Picker-Warnsing in Velen - Waldvelen befindet<br />

sich der „Doskerschoppen“ mit landwirtschaftlichen<br />

Geräten, die für die Getreideanbau und die Ernte einst<br />

im Gebrauch waren.<br />

Die Radroute führt dann in den Tiergarten nahe<br />

dem Schloß Velen, der ein Waldgebiet von 55 Hektar<br />

umfasst. In den letzten Jahren ist der Tiergarten in<br />

sein ursprüngliches historisches Vorbild behutsam zu<br />

einem Naherholungsgebiet umgestaltet worden. Die<br />

frühere Fasanerie, von dem Barockbaumeister Conrad<br />

Schlaun aus Münster entworfen, ist zu einem Café<br />

umgestaltet worden.<br />

Das ehemalige Gut Roß hat Graf Dr. iur. Max von<br />

Landsberg-Velen in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

als landwirtschaftliches Mustergut mit einer<br />

Sägemühle anlegen lassen. Die Gebäude sind ebenfalls<br />

gründlich restauriert worden. Die Sägemühle, die<br />

durch eine Turbine angetrieben wird, ist wieder funktionstüchtig.


26 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

Die fünf Standorte der „Lebendigen Museen“ sind<br />

mit großem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz von Mitgliedern<br />

der <strong>Heimatverein</strong>e Ramsdorf und Velen und<br />

weiteren Helfern begleitet worden. Finanzielle Unterstützung<br />

leisteten die Europäische Union, das Land<br />

Nordrhein-Westfalen, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe,<br />

der Kreis Borken und die Gemeinde Velen-Ramsdorf.<br />

Seinem ausführlichen Artikel zu der Übergabe der<br />

„Lebendigen Museen“ hat der Autor Christian Schulze<br />

Pellengahr als Anhang zahlreiche Hinweise auf Veröffentlichungen<br />

hinzugefügt, aus denen sich der an der<br />

Ortsgeschichte Interessierte noch weiter informieren<br />

kann.<br />

Eingefügt sind Fotografien von den Persönlichkeiten,<br />

die an der Eröffnungsfeier teilgenommen haben<br />

und ein Blick auf die Karte der Radroute und einige<br />

Museen.<br />

WAS - WANN – WO – AUSSTELLUNGEN -<br />

Punsch, Plätzchen und Kunsthandwerk<br />

im Textilmuseum Bocholt<br />

Adventsmarkt lockt wieder mit vielen Angeboten<br />

Bocholt (lwl). Gerade hat der Herbst begonnen, da<br />

geben Lebkuchen und Spekulatius in den Supermarktregalen<br />

schon einen Vorgeschmack auf die<br />

Weihnachtszeit. Auch im Textilmuseum in Bocholt<br />

laufen die Vorbereitungen für den traditionellen Adventsmarkt<br />

an. Von Dienstag, 25. November, bis<br />

Sonntag, 30. November, lädt der Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe (LWL) zu Punsch, Plätzchen<br />

und Kunsthandwerk in sein Industriemuseum nach<br />

Bocholt ein. Im historischen Ambiente des Textilmuseums<br />

finden Besucher alles, was zu Advent und<br />

Weihnachten passt. Der Eintritt ist frei.<br />

Bereits zum 13. Mal bauen Hobbykünstler ihre<br />

Stände im Websaal und auf dem Hof des LWL-<br />

Industriemuseums auf, wo sie ihre handgefertigten<br />

Kunstgegenstände präsentieren und verkaufen. Das<br />

Angebot reicht von Teddybären über Krippenfiguren<br />

und Schmuck bis hin zu handgeschöpften Papieren.<br />

Besonders umfangreich ist das Angebot an Kreativem<br />

aus Stoff und Faden, darunter Puppenkleider, Tücher<br />

in Seidenmalerei, Klöppelarbeiten und Patchwork-<br />

Kissen.<br />

Jeweils von 10 bis<br />

18 Uhr können die<br />

Besucher an den<br />

festlich geschmückten<br />

Ständen stöbern.<br />

Vielleicht ist<br />

bei dem breiten<br />

Angebot an Kunstgewerbe<br />

ja schon<br />

das richtige Weihnachtsgeschenk<br />

dabei. Ansonsten<br />

dürfen die Besucher<br />

gleich selbst kreativ<br />

werden. Von Dienstag<br />

(25.11.) bis Freitag<br />

(28.11.) jeweils<br />

von 15 bis 17 Uhr<br />

können Kinder im<br />

Alter von 6 bis 12<br />

Jahren unter Anleitung<br />

basteln (Kosten<br />

3 €). Anschließend werden in der gemütlichen<br />

Wohnküche des Arbeiterhauses Märchen erzählt. Die<br />

Erwachsenen haben am Mittwoch (26.11.) und Donnerstag<br />

(27.11.) von 18.30 bis 20.30 Uhr die Möglichkeit,<br />

Stoffe mit dem traditionellen Blaudruck zu gestalten<br />

(Kosten: 10 € plus Material). Eine Anmeldung<br />

sowohl fürs Basteln als auch für den Stoffdruck ist<br />

erforderlich unter Tel. 02871 21611-0.<br />

Natürlich darf der Nikolaus nicht fehlen. Er kommt<br />

am ersten Adventssonntag (30.11.) um 15 Uhr ins<br />

LWL-Industriemuseum und verteilt Überraschungen<br />

an die kleinen Besucher.


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 27<br />

In der Festwoche lädt das Museumsrestaurant<br />

„Schiffchen“ täglich zum gemütlichen Adventskaffee<br />

ein. Vom Bäcker, Metzger und Imker gibt es Kleinigkeiten<br />

für den Hunger zwischendurch. Das Textilmuseum<br />

verkauft dazu Glühwein, Kinderpunsch und<br />

Saft.<br />

Im Rahmen des Adventsmarktes wird es außerdem<br />

eine Tombola geben, deren Erlös für einen guten<br />

Zweck bestimmt ist.<br />

13. Krippenausstellung im Heimathaus Noldes<br />

im historischen Dorfkring Ammeloe in der Stadt<br />

Vreden<br />

Vreden-Ammeloe. Nach 12 sehr gut angenommenen<br />

Krippenausstellungen wird am Totensonntag,<br />

23. 11. 2008, im Heimathaus Noldes im historischen<br />

Dorfkring Ammeloe in der Stadt Vreden die nunmehr<br />

13. Ausstellung eröffnet. Sie ist dann 3 Wochen lang<br />

täglich von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu sehen.<br />

Weihnachtskrippen und adventliches Brauchtum ist<br />

das diesjährige Thema. Mittelpunkt der Ausstellung ist<br />

die Kirchenkrippe aus der Gemeinde St. Georg Ottenstein,<br />

die von Gemeindemitgliedern noch in jüngerer<br />

Zeit gespendet wurde. Eine große Vielfalt insbesondere<br />

von Familienkrippen aus dem Kreis Borken<br />

und darüber hinaus scharen sich um die Hauptkrippe.<br />

Personen, die in der Vorweihnachtszeit abseits vom<br />

großen Weihnachtstrubel einen besinnlichen Nachmittag<br />

erleben möchten, werden nicht enttäuscht.<br />

Besuchergruppen werden gebeten, sich möglichst<br />

vorab anzumelden unter den Ruf-Nr. 02564/6670 Anni<br />

Huning bzw. 02564/1038 Maria Noldes. In der adventlichen<br />

Atmosphäre des Heimathauses bieten Frauen<br />

Kaffee und selbstgebackenen Kuchen an. Der Eintritt<br />

beträgt 1,50 Euro.<br />

Selbstverständlich kann auch die Dauerausstellung<br />

in der Heimatscheune mit ca. 800 Exponaten aus<br />

Handwerk, Landwirtschaft und vieles mehr besichtigt<br />

werden.<br />

Die Strickgruppe der Ammeloer Seniorengemeinschaft<br />

hält im alten Kaufmannsladen von 1880 ihre<br />

neuesten Artikel zum Verkauf bereit; der Erlös geht an<br />

eine karitative Einrichtung.<br />

Pressemitteilung des Vorsitzenden des <strong>Heimatverein</strong>s<br />

Vreden-Ammeloe, Bernhard Rolvering.<br />

Grenzenloser Glaube<br />

Neue Ausstellung über Zwillbrock und<br />

die Missionsstationen an der Grenze<br />

am Sonntag, 26. Oktober<br />

im Hamaland-Museum in Vreden eröffnet<br />

Kreis Borken/Vreden. Kurz nach dem Dreißigjährigen<br />

Krieg, zur Zeit von Reformation und Gegenreformation,<br />

hatte der katholische Glaube in den Niederlanden<br />

einen schweren Stand. Um die Katholiken im<br />

Nachbarland zu unterstützen, richtete das Bistum<br />

Münster direkt an der Grenze mehrere Klöster und<br />

Missionsstationen ein, bis heute ist Zwillbrock die<br />

bekannteste. Die historischen Hintergründe und die<br />

Geschichte der Stationen zwischen Anholt und Glane,<br />

zu denen auch einige auf niederländischen Boden<br />

gehören, beleuchtet die Ausstellung „Grenzenlos –<br />

Zwillbrock und die Missionsstationen an der Grenze“,<br />

die seit Sonntag, 26. Oktober, im kreiseigenen Hamaland-Museum<br />

in Vreden zu sehen ist.<br />

Als zentrales Beispiel steht das Kloster Bethlehem in<br />

Zwillbrock im Mittelpunkt der Ausstellung. „Durch seine<br />

Lage unmittelbar an der Grenze und seine Größe<br />

nahm es eine besondere Stellung ein“, erklärt die<br />

Leiterin des Hamaland-Museums, Dr. Annette Menke.<br />

Sie hat die Ausstellung konzipiert. Den Anstoß gaben<br />

Bruder Hubert Müller, Seelsorger in Zwillbrock, und<br />

der Freundeskreis Barockkirche Zwillbrock, die auch<br />

viel Fachwissen in die Schau eingebracht haben.<br />

Zahlreiche Exponate führen den Besucherinnen und<br />

Besuchern der Ausstellung die Geschichte des Zwillbrocker<br />

Klosters vor Augen. Dabei reicht die Zeitspanne<br />

von der berühmten Mitternachtsmesse Weihnachten<br />

1651 unter freiem Himmel über die Gründer<br />

der Pfarrei im Jahre 1858 bis zu Bildern von der Restaurierung<br />

der „Barockperle“ des Münsterlandes in<br />

den Jahren 1958 bis 1960. Weitere Missionsstationen<br />

entlang der Grenze befanden sich in Anholt, Schüttenstein,<br />

Suderwick, Mussum, Emsing, in der Kreuzkapelle<br />

Hemden, in Bocholt, Oeding, Vreden, Oldenkott,<br />

Niekerk, Rietmolen, Herker-Orthaus und Glane.<br />

Zur Eröffnung der Ausstellung waren rund 130 Gäste<br />

im Hamaland-Museum anwesend. Nach der Begrüßung<br />

durch Dr. Annette Menke sprach der Vorsitzende<br />

des Freundeskreises Barockkirche Zwillbrock,<br />

Frits J.A. Oostrik. Die Einführung in die Ausstellung,<br />

die bis zum 11. Januar 2009 zu sehen sein wird,<br />

übernahm Bruder Hubert Müller.<br />

Der Restaurator Edgar Jetter, der auch wiederholt in<br />

Zwillbrock gearbeitet hat, lässt sich während der Ausstellung<br />

zwei Mal über die Schulter schauen. Am<br />

Sonntag, 23. November, zeigt er von 14 bis 17 Uhr,


28 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

welche Arbeitsschritte <strong>beim</strong> Vergolden erforderlich<br />

sind. Am Samstag, 3. Januar, erklärt er anhand einiger<br />

Beispiele die Restaurierung von Gemälden.<br />

Begleitend zur Ausstellung gibt der Freundeskreis<br />

der Barockkirche Zwillbrock ein Buch heraus, das die<br />

Hintergründe und die Entwicklung der Klöster im<br />

Grenzgebiet des Bistums Münster sowie der Missionsstationen<br />

anschaulich erläutert. Auch hier nimmt<br />

die Barockkirche in Zwillbrock, deren Geschichte bis<br />

in die Gegenwart aufgezeigt wird, einen besonderen<br />

Stellenwert ein. Bisher unveröffentlichtes Fotomaterial<br />

über die Restaurierung der Kirche vor 50 Jahren<br />

durch Edgar Jetter illustriert die Bedeutung der Innenausstattung<br />

der barocken Kirche. Das Buch mit dem<br />

Titel „GRENZENLOS – Zwillbrock und die Missionsstationen<br />

an der Grenze“ umfasst 148 Seiten, 85 Abbildungen<br />

und historische Urkarten. Es ist zum Preis<br />

von 12 Euro erhältlich im Hamaland-Museum, im<br />

Pfarrhaus der Barockkirche Zwillbrock und <strong>beim</strong> Kreis<br />

Borken, Fachabteilung Kultur der Kreisverwaltung,<br />

Tel.: 02861/82-1350 oder kulturamt@kreis-borken.de,<br />

sowie im Buchhandel. ISBN 10: 3-937432-25-6; ISBN<br />

13: 978-3-937432-25-0<br />

Das Hamaland-Museum in Vreden ist dienstags bis<br />

sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet<br />

für Erwachsene zwei Euro, Schüler und Studenten<br />

zahlen einen Euro, Familien vier Euro. Führungen<br />

sind auf Anfrage möglich. Nähere Informationen zur<br />

neuen Ausstellung gibt es im Museum unter der Telefonnummer<br />

02564/39180 oder per Mail: hamalandmuseum@kreis-borken.de.<br />

PLATTDÜTSKE VERTÄLLKES ETC.<br />

(ws.) In jedem Heimatbrief soll weiterhin das Plattdeutsche<br />

in jeglicher Form wiedergegeben werden.<br />

Soweit kleine Vertällkes, Gedichte etc. aus unserem<br />

Kreisgebiet veröffentlicht werden sollen, bitte ich alle<br />

<strong>Heimatverein</strong>e um Zusendung entsprechender Vorlagen.<br />

Reiner Mako<br />

entnommen dem Büchlein<br />

DE KLUMPEN KLAPPERT...<br />

von Dr. Hugo von Oy<br />

IMPRESSUM<br />

Bi Kapps, den dicken Brüggenwirt,<br />

hat sick ne Jüngling inquartiert.<br />

He drunk un att, watt eene kann,<br />

un Kapps schraäw alles naättkes an.<br />

As he äm no de Räknung brägg,<br />

doar was de Kunde oak all´ wägg:<br />

„No ist de Kirl mi stuwen gaohn,<br />

ick könn mi vör de Blaässe schlaohn,<br />

weet sienen Namen nich, un nicks“.<br />

Doar sägg dat Staowenmaiken fix:<br />

„Ick häbb den Kirl soforts nich trut,<br />

ick häbb oak sienen Namen rut,<br />

sien Underbucks an´ Bäddepost,<br />

de häw äm sien Geheimnis kost,<br />

ick sägg mi, Däerne waäss gescheit,<br />

doar steht sien Nam´ jao inn`eneiht,<br />

Maät Reiner fing de Name an –<br />

Reiner Mako hätt den Mann.“<br />

Herausgeber:<br />

Der Heimatpfleger des Kreises Borken<br />

Redaktion:<br />

Walter Schwane, Ahnenkamp 21a, 46325 Borken,<br />

Tel.: 02861/1798 (ws.)<br />

E-Mail: familieschwane@versanet.de,<br />

dienstlich: Tel.: 02861/82-1217,<br />

E-Mail: w.schwane@kreis-borken.de<br />

Buchtipps, Blick in Zeitschriften, etc.:<br />

Margret Schwack, Bahnhofstraße 9, 46325 Borken<br />

Tel.: 02861/1352 (sc.)<br />

Kreisverwaltung Borken: Fax: 02861/82-1365<br />

Der Heimatbrief kann auch im Internet nachgelesen<br />

werden bei:<br />

http://www.kreis-borken.de/kreisverwaltung/<br />

aufgabenbereiche/kultur/heimatpflege/heimatbrief.<br />

html<br />

Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet!<br />

Einsendungen bitte an die Redaktion (siehe oben)<br />

oder an die Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege,<br />

Burloer Str. 93, 46325 Borken, Tel.: 02861/82-1350<br />

oder 82-1348.


29 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr 202 / September/Oktober 2008


30 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008


Nr. 202 / September/Oktober 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 31<br />

Neue Publikationen des Kreises Borken 2007 / 2008<br />

___ Exemplare „Westmünsterland / Das Jahrbuch des Kreises Borken 2009“<br />

Interessantes Lesebuch mit über 60 Aufsätzen aus allen Städten und Gemeinden zu regionalen<br />

u. westmünsterländischen Themen, Chronik wichtiger Ereignisse, Übersicht neuer Heimatliteratur.<br />

320 Seiten 16,5 x 23 cm, ca. 130 Farbfotos, Fadenheftung, fester Einband, (erscheint Ende November 2008)<br />

Preis: 7,50 € (ISBN 10: 3-937432-26-4 / ISBN 13: 978-3-937432-26-7)<br />

___ Exemplare „Gartenreich(es) Westmünsterland“<br />

- Gärten und Parks in den Kreisen Borken und Coesfeld. Regionaler Reiseführer durch die Parklandschaft.<br />

Insgesamt werden aus beiden Kreisen je 20 Gärten und Parkanlagen vorgestellt.<br />

Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Eva Henze und Hartmut Kalle (Hrsg.)<br />

240 S., 15 x 27 cm, viele Abbildungen, Einzelkarten, ausklappbare Übersichtskarte, kartoniert<br />

Preis: 19,80 € (ISBN 13: 078-3-939172-25-3)<br />

___ Exemplare „Deutsch-Niederländisches Anlauthaus für den bilingualen Unterricht“<br />

Lose-Blatt-Sammlung (DIN-A 4) & Wandkarte. Herausgegeben vom Schulamt für den Kreis Borken, 2008<br />

Elisabeth Wantia-Kolff / Margret Busse (Konzept), Margret Busse (Gestaltung)<br />

Lose-Blatt-Sammlung in Einlegemappe: 52 farbige Buchstabentafeln, beidseitig bedruckt; 5 farbige Tischvorlagen, 6 Seiten<br />

Arbeitshinweise, 16 Seiten Kopiervorlagen, schwarz/weiß<br />

Farbige Wandkarte: 120 x 100 cm,<br />

Preis: 14,00 € (ISBN 10: 3-937432-22-1)<br />

___ Exemplare „Sagen und Geschichten aus Schöppingen“<br />

- Erlebnisbuch zu einem begleitenden Schul – und Kulturprogramm der Kardinal-von-Galen-Schule in Zusammenarbeit<br />

mit Stiftung Künstlerdorf Schöppingen zur Skulptur-Biennale Münsterland –Kreis Borken 2005,<br />

Josef Spiegel, Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (Hrsg.), 2006<br />

35 Seiten, 21,5 x 30 cm, Farbholzschnitte, Fotos, Klebebindung, fester Einband<br />

Preis: 7,95 € (ISBN 10: 3-937828-11-7)<br />

___ Exemplare „Kunst-Naober-Shop“<br />

- Ein grenzüberschreitendes Projekt für junge Künstler in der EUREGIO / een grensoverschrijdende Project voor jonge kunstenaars<br />

in der EUREGIO -Katalog mit allen Wettbewerbsbeiträgen, deutsch/niederländisch, 2007<br />

120 Seiten, 22 x 22 cm, 40 farbige Abbildungen, Klebebindung, kartoniert<br />

Preis: 10,00 € (ISBN 10: 3-937432-17-5 / ISBN 13: 978-3-937432-17-5)<br />

___ Exemplare „Skulptur-Biennale Münsterland Kreis Borken - Latente Historie“<br />

15 zeitgenössische Künstler setzen sich mit der verborgenen oder nur noch in Spuren vorhandener Geschichte der Region, der<br />

latenten Historie, auseinander.<br />

173 S., 26 x 21 cm, 80 meist farbige Abbildungen von Boris Becker, Köln, Fadenheftung, kartoniert<br />

Preis: 20,00 € (vorher 28,90 €))<br />

___ Exemplare „Grenzenlos“ / Zwillbrock und die Missionsstationen an der Grenze<br />

Die Aufsatzsammlung wurde herausgegeben vom Freundeskreis Barockkirche Zwillbrock e.V., 2008<br />

Erläutert werden historische Hintergründe, Geschichte und Entwicklung der Klöster Bocholt, Vreden, Zwillbrock und deren<br />

Missionsstationen Mussum, Anholt, Suderwick, Schüttenstein, Emsing, Kreuzkapelle, Oeding, Oldenkott, Niekerk, Herker-<br />

Orthaus, Rietmolen (NL).<br />

Begleitendes Buch zur Sonderausstellung im Hamaland-Museum Vreden (26.10.08-11.01.09)<br />

148 Seiten, 15 x 21 cm, 75 meist farbige Abb. einschließlich historischer Urkarten, Fadenheftung, fester Einband<br />

Preis: 12,00 € (ISBN 10: 3-937432-25-6 / ISBN 13: 978-3-937432-25-0)<br />

___ Exemplare „Tausend Jahre. Vreden 1933 – 1945“<br />

- Herausgegeben im Auftrage der Stadt Vreden von Ingeborg Höting und Timothy Sodmann,<br />

Landeskundliches Institut Westmünsterland - Quellen & Studien, Band 15, Vreden 2008<br />

3 Bände, insgesamt 1.640.Seiten, 16,5 x 23 cm, zahlreiche s/w Abbildungen, Fadenheftung, fester Einband<br />

Preis: 39,00 € (ISBN 10: 3-937432-10-8 / ISBN 13: 978-3-937432-10-6)<br />

___ Exemplare „Die Edelherren von Ahaus“<br />

- Ein Beitrag zur Geschichte des westfälischen Adels im Mittelalter, Volker Tschuschke,<br />

Landeskundliches Institut Westmünsterland - Quellen & Studien, Band 16, Vreden 2007<br />

632 Seiten, 16x 24,5 cm, Farbtafel u. s/w Abbildungen, Fadenheftung, fester Einband<br />

Preis: 26,00 € (ISBN 10: 3-937432-12-4 / ISBN 13: 978-3-937432-12-0)


32 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 202 / September/Oktober 2008<br />

___ Exemplare „Dialektschwund im Westmünsterland“<br />

- Zum Verlauf des Niederdeutsch-hochdeutschen Sprachwechsels im 20. Jh., L. Kremer/ Veerle van Caeneghem,<br />

Landeskundliches Institut Westmünsterland - Quellen & Studien, Band 17, Vreden 2007,<br />

156 Seiten, Karten und Tabellen, 17 x 24,5 cm, Fadenheftung, fester Einband<br />

Preis: 15,00 € (ISBN 10: 3-937432-15-9 / ISBN 13: 978-3-937432-15-1)<br />

___ Exemplare „Westfälisch-Münsterländische Heidengräber“(Jodocus Hermann Nünning)<br />

- Aus dem Lateinischen übersetzt von Engelbert Hüsing. Neu herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Timothy<br />

Sodmann, Landeskundliches Institut Westmünsterland - Quellen & Studien, Band 18, Vreden, 2008,<br />

XVI Seiten Einleitung, 75 Textseiten, 7 Seiten s/w-Abbildungen, 17 x 24,5 cm, Fadenheftung, fester Einband<br />

Preis: 12,00 € (ISBN 10: 3-937432-21-3 / ISBN 13: 978-3-937432-21-2)<br />

__ Exemplare „Historisch-landeskundliche Forschung im Westmünsterland“<br />

- Ein Überblick von den Anfängen bis zur Gegenwart, (erscheint Dezember 2008))<br />

Herausgegeben von Werner Haßenkamp, Ludger Kremer und Winfried Semmelmann,<br />

Landeskundliches Institut Westmünsterland - Quellen & Studien, Band 19, Vreden 2008;<br />

Beiträge von W. Haßenkamp, L. Kremer, W. Semmelmann, Thomas Ridder, Ingeborg Höting, Erhard Mietzner,<br />

220 S.,17 x 24 cm, Fadenheftung, fester Einband, Preis: ca. 12,50 € (ISBN 10: 3-937432-24-8)<br />

___ Exemplare „Jodocus-Hermann-Nünning-Preis 2006“<br />

- Berichte u. Dokumentationen aus dem Landeskundlichen Institut Westmünsterland, Heft 6, Vreden 2008, Vorträge zur Verleihung<br />

des Nünning-Preises an Dr. Volker Tschuschke, Vreden; Timothy Sodmann (Hrsg.)<br />

74 Seiten, 15 x 21 cm, s/w Abbildungen, kartoniert ; Preis: 1,50 € (ISBN 10: 3-937432-14-0 )<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Das komplette Verzeichnis der lieferbaren Publikationen finden Sie als pdf-Datei im Internet unter www.kreisborken.de<br />

(Kreisverwaltung/Aufgabenbereiche/Kultur/Publikationen). Bestellungen sind telefonisch, schriftlich oder<br />

per eMail möglich. Preise incl. MWST.<br />

Der Versand erfolgt mit Rechnung zzgl. Versandkosten. (Stand:10.10.2008)<br />

BESTELLUNG:<br />

Name / Vorname: ______________________________________________________<br />

Straße: ______________________________________________________<br />

PLZ / Ort: ______________________________________________________<br />

Datum: _________________Unterschrift: ___________________________<br />

Kreis Borken<br />

Fachabteilung Kultur<br />

Burloer Str. 93<br />

46325 Borken<br />

Informationen und Auskünfte:<br />

Antonius Böing, Thomas Wigger<br />

Tel.: 0 28 61/82-13 50<br />

Fax: 0 28 61/82-13 65<br />

eMail: t.wigger@kreis-borken.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!