HEIMATBRIEF - beim Heimatverein Gemen eV
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<strong>HEIMATBRIEF</strong><br />
Nr. 199 März / April 2008<br />
Kurz informiert<br />
15. Plattdeutscher Lesewettbewerb 2007/2008:<br />
Tolle Beiträge der 45 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auf Kreisebene<br />
Schirmherr Landrat Gerd Wiesmann ehrte insbesondere<br />
Rebecca Schmittmann aus Oeding, Matthias Klasen aus Raesfeld und Carolin Sieverding aus Weseke<br />
Kreis Borken. „Gudden Dag in’t Quartier!" – Mit diesen Worten in heimischer Mundart begrüßte Landrat Gerd<br />
Wiesmann die 45 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen plattdeutschen Lesewettbewerbes, die<br />
nach ihren Vorträgen voller Spannung im großen Sitzungssaal des Borkener Kreishaus auf die Verkündung der<br />
Ergebnisse warteten. Mit ihnen fieberten viele Eltern, Großeltern, <strong>Heimatverein</strong>smitglieder und Lehrer der Schulen,<br />
in denen in den Wochen zuvor die örtlichen Ausscheide stattgefunden hatten. Die stellvertretenden Kreisheimatpfleger<br />
Alfred Janning (Legden) und Alois Mensing (Velen-Ramsdorf) sowie Ursula Brebaum (Borken) als jeweilige<br />
Juryvorsitzende verkündeten daraufhin die Namen der Sieger in den drei Leistungskategorien: Bei den Klassen 1 –<br />
4 siegte Rebecca Schmittmann aus Oeding (Von-Galen-Grundschule Oeding), bei den Klassen 5 – 8 Matthias<br />
Klasen aus Raesfeld (Nünning-Realschule Borken) und bei den Klassen 9 – 13 Carolin Sieverding aus Borken-<br />
Weseke (Roncalli Gemeinschaftshauptschule Südlohn).<br />
Landrat Gerd Wiesmann als Schirmherr des Wettbewerbs und die drei Jurysprecher würdigten ausdrücklich die<br />
lebendige Vortragsweise aller Jugendlichen. Gleichzeitig dankten sie den beteiligten <strong>Heimatverein</strong>en und Schulen<br />
für die Mitwirkung und der Sparkasse Westmünsterland für die großzügige finanzielle Unterstützung. Ein besonderes<br />
Lob ging an die anwesenden Eltern und Großeltern, die mit den Kindern die Texte fleißig geübt hatten.<br />
„Wollen wir das Platt als Mundart erhalten, dürfen wir die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen initiativ<br />
werden", erläuterte der Landrat. Eine solche Initiative sei der plattdeutsche Lesewettbewerb, der sich an die<br />
junge Generation im Kreis Borken richtet. Das nun gezeigte Engagement <strong>beim</strong> Wettbewerb stimme außerordentlich<br />
zuversichtlich. „Es gibt weiterhin eine Basis für unser Platt", konstatierte Wiesmann. Die heimische Mundart,<br />
ein ganz wichtiges Kulturgut, habe es zwar schwer, genieße aber ganz offensichtlich weiterhin große Wertschätzung.<br />
Wiesmanns Wunsch an die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer lautete schließlich: „Ich würde mich<br />
sehr freuen, wenn ihr das Platt auch zukünftig im Alltag im Gespräch mit den Eltern, Großeltern und vor allem auch<br />
Gleichaltrigen verwendet!"<br />
Franz Ebbeler von der Sparkasse Westmünsterland überreichte dann die Geldpreise in Höhe von 80, 60 und 40<br />
Euro an die drei besten Teilnehmer jeder Altersstufe. Für ihre Schulklassen bzw. Arbeitsgruppen gab es überdies<br />
100, 80 bzw. 60 Euro.<br />
• 17.05.2008 -- Westfalentag in Bad Berleburg (Mitgliederversammlung und Exkursionen des Westfälischen<br />
Heimatbundes)<br />
• 23.08.2008 -- Heimatgebietstag in Münster mit Stadtbesichtigung, Besichtigung des Mühlenhofes und des Frie-<br />
densaales<br />
• 06.09.2008 -- Grenzüberschreitender Kreisheimattag in Losser/NL –Huis Erve Kraesgenberg<br />
• 25.10.2008 -- „Tag des Platts“, Nähere Information über die Veranstaltung in den Niederlanden erfolgt noch
2 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
INHALT<br />
AKTUELLES .......................................................... 2<br />
JAHRESBERICHTE – TAGUNGEN...................... 4<br />
VEREINSNACHRICHTEN................................... 18<br />
BUCHTIPPS ........................................................ 24<br />
BLICK IN ZEITSCHRIFTEN ................................ 24<br />
WAS - WANN – WO – AUSSTELLUNGEN - ...... 25<br />
GESUCHT - GEFUNDEN.................................... 28<br />
PLATTDÜTSKE VERTÄLLKES ETC................... 28<br />
IMPRESSUM ....................................................... 28<br />
Leistungsgruppe Schulklassen 1 – 4:<br />
Teilnehmer insgesamt: 18 Schulsieger/innen<br />
1. Rebecca Schmittmann,<br />
Von-Galen-Grundschule Oeding,<br />
mit dem Text „Opa un Oma in Mönster"<br />
2. Charlotte Schulze Wehninck,<br />
St. Vitus-Grundschule Südlohn,<br />
mit dem Text „De Düwelspiep"<br />
3. Andreas Rösing, Walburgis-Grundschule<br />
Ramsdorf, mit dem Text „Dat Wunnerhoon"<br />
Leistungsgruppe Schulklassen 5 – 8:<br />
Teilnehmer insgesamt: 16 Schulsieger/innen<br />
1. Matthias Klasen aus Raesfeld,<br />
Nünning-Realschule Borken,<br />
mit dem Text „Otte Robben häff Naamens<br />
dagg"<br />
2. Mareen Gericks,<br />
Städtisches Gymnasium Georgianum Vreden,<br />
mit dem Text „Dat Kookenhättken"<br />
3. Liesa Wellermann,<br />
Maria-Sibylla-Merian-Realschule Weseke,<br />
mit dem Text „Opa un Oma in Mönster"<br />
Leistungsgruppe Schulklassen 9 – 13:<br />
Teilnehmer insgesamt: 11 Schulsieger/innen<br />
1. Carolin Sieverding aus Borken-Weseke,<br />
Roncalli-Gemeinschaftshauptschule Südlohn,<br />
mit dem Text: „Van’t Frejen un Traun vor<br />
hunnert Joahr"<br />
2. Stephanie Stange,<br />
Annette-von-Droste-Hülshoff-Hauptschule Ahaus-<br />
Alstätte, mit dem Text „Dat heiße Höschen"<br />
3. Eva-Maria Pels aus Heiden,<br />
Schönstätter-Marien-Realschule Borken, mit dem<br />
Text „Wilmken mäk alls verkehrt"<br />
v.l.n.r.: Bernhard Grote, Fachbereichsleiter Schule, Bildung, Kultur, Sport,<br />
Landrat Gerd Wiesmann, Alfred Janning, Stellvertretender Kreisheimatpfleger,<br />
Matthias Klasen, Alois Mensing, Stellvertretender Kreisheimatpfleger,<br />
Mareen Gericks, Eva-Maria Pels, Charlotte Schulze Wehninck,<br />
Ursula Brebaum, Stephanie Stange, Rebecca Schmittmann, Carolin Sieverding,<br />
Andreas Rösing, Elfriede Heitkamp, Vorsitzende <strong>Heimatverein</strong><br />
Rhede, Liesa Wellermann, Franz Ebbeler, Sparkasse Westmünsterland.<br />
Die Texte der drei Kreissieger sind zum Nachlesen im<br />
Anhang beigefügt!<br />
AKTUELLES<br />
Ehemaliger Vorsitzender des<br />
<strong>Heimatverein</strong>s Gescher, Ewald Koller, erhält<br />
Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD<br />
Vieles in Gescher trägt seine Handschrift<br />
Gescher. Museumshof, Kutschenmuseum und viele<br />
Vereinsaktivitäten in Gescher tragen seine Handschrift.<br />
Für dieses langjährige Wirken im kulturellen<br />
Bereich hat der Bundespräsident Ewald Koller mit der<br />
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland ausgezeichnet. Landrat Gerd<br />
Wiesmann überreichte die hohe Auszeichnung in<br />
einer Feierstunde im Rathaus.<br />
Ehrenamtliches Engagement ist ein unverzichtbares<br />
Element für den Zusammenhalt der Gesellschaft,<br />
sagte Wiesmann. In seiner Laudatio ging er auf den<br />
hohen Wert des Ehrenamtes für das Funktionieren<br />
unserer Gesellschaft ein. Koller zähle zu den Menschen,<br />
die ihre Zeit, Kraft und Fähigkeiten nicht nur für<br />
die eigene Existenz und ihre Familie einsetzen, sondern<br />
auch für die Gestaltung ihrer Stadt und das Zu-
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 3<br />
sammenleben der Menschen. Von 1982 bis 1999<br />
hatte Koller den Vorsitz im <strong>Heimatverein</strong> inne. In dieser<br />
Funktion habe er die Erweiterung des Museumshofes<br />
Auf dem Braem betrieben. Wiesmann erinnerte<br />
an die Errichtung von Museschoppe, Backofen, Brauhaus<br />
und Remise. Im gleichen Zeitraum habe Koller<br />
maßgeblichen Einfluss auf den Umbau der ehemaligen<br />
Turnhalle zu einem Kutschenmuseum genommen<br />
und die Vereinsmitglieder motiviert, mit viel Eigenleistung<br />
zum Umbau beizutragen. Ein Höhepunkt des<br />
Vereinslebens in Gescher sei das Erntedankfest, dessen<br />
Programm Koller maßgeblich konzipiert und umgesetzt<br />
habe. Noch heute arbeite Koller im Montagskreis<br />
mit, der sich mit lokalen Veranstaltungen befasse.<br />
Wegen seiner Verdienste um den Verein hätten<br />
ihn die Heimatfreunde 1999 zum Ehrenvorsitzenden<br />
ernannt.<br />
Seit 1982 sei Koller auch Vorsitzender der St.-<br />
Ludgerus-Schützengilde Harwick. Hier sei es ihm ein<br />
besonderes Anliegen, die jüngeren Mitglieder in die<br />
Vorstandsarbeit einzubinden. Die Tätigkeiten und<br />
Funktionen zeichneten ein Bild von Koller, das von<br />
hohem Pflichtbewusstsein und starkem gesellschaftlichen<br />
Engagement geprägt ist, bilanzierte der Landrat<br />
und überreichte die Medaille.<br />
Im Namen von Rat und Verwaltung gratulierte Bürgermeister<br />
Heiner Theßeling, der den Geehrten schon<br />
aus Schulzeiten kennt und mit einer Anekdote aus<br />
jener Zeit aufwartete. Unser Gemeinwesen lebt davon,<br />
dass Bürger wie Ewald Koller an seiner Gestaltung<br />
mitwirken, sagte Theßeling. Ein Wesenszug von<br />
Ewald Koller sei die Begabung, andere für ein Vorhaben<br />
motivieren und begeistern zu können. Da die<br />
Übernahme von Ehrenämtern in der Familie Koller<br />
üblich sei, falle vom Glanz des Ordens auch ein wenig<br />
auf die Geschwister und Eltern.<br />
Mit so einer Ehre habe er nie gerechnet, sagte Koller.<br />
Als er den Brief des Landrates geöffnet habe, sei<br />
er einfach platt gewesen. Sein Dank gelte allen, die<br />
an der Antragstellung mitgewirkt hätten, besonders<br />
aber seiner Ehefrau Christel, die ihn immer unterstützt<br />
und getragen habe.<br />
Dieser Artikel vom 01.03. stammt von Jürgen Schroer<br />
Wechsel an der Spitze des<br />
Heimatgebietes Münsterland<br />
Theodor Reimann aus Ascheberg-Herbern löst<br />
Wolfgang Feldhege aus Bocholt ab<br />
Kreis Borken. Theodor Reimann aus Ascheberg-<br />
Herbern ist neuer Vorsitzender des Heimatgebietes<br />
Münsterland im Westfälischen Heimatbund. Er tritt<br />
damit die Nachfolge von Wolfgang Feldhege aus Bocholt<br />
an. Der Vorsitz wechselt alle drei Jahre unter<br />
den fünf Kreisheimatpflegerinnen und –pflegern aus<br />
dem Münsterland. Sie trafen sich jetzt mit den Vertreterinnen<br />
und Vertretern einiger <strong>Heimatverein</strong>e und Dr.<br />
Edeltraud Klueting, der Geschäftsführerin des Westfälischen<br />
Heimatbundes, zu einer Arbeitstagung im<br />
kreiseigenen Hamaland-Museum in Vreden.<br />
Wolfgang Feldhege dankte „für die Unterstützung im<br />
besten gegenseitigen Vertrauen“ und wünschte seinem<br />
Nachfolger, der Kreisheimatpfleger in Coesfeld<br />
ist, alles Gute für seine Aufgabe. Dazu gehört unter<br />
anderem die Unterstützung bei der Organisation der<br />
jährlichen Heimatgebietstage. In diesem Jahr treffen<br />
sich die <strong>Heimatverein</strong>e aus der Region am 23. August<br />
in Münster. Ruth Betz, Stadtheimatpflegerin in Münster,<br />
stellte das Programm vor. Nach dem Treffen im<br />
Mühlenhof folgt ein Empfang im Rathaus. Am Nachmittag<br />
können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
zwischen vier Exkursionen wählen.<br />
Ein weiterer Höhepunkt für die Heimatfreunde aus<br />
dem Münsterland folgt am 21. September. An diesem<br />
Tag sollen die Glocken Westfalens und der angrenzenden<br />
niederländischen Provinzen im Mittelpunkt<br />
stehen. In Gescher findet dann ein großer Glockentag<br />
statt, dem weitere Aktivitäten folgen sollen. Der zuständige<br />
Arbeitskreis hat bereits die Entwicklung einer<br />
„Glockenroute“ durch die Region im Blick. Der Sprecher<br />
des Arbeitskreises, Franz-Josef Menker aus<br />
Gescher, stellte die Planungen vor.<br />
In die letzte Phase geht zurzeit der Plattdeutsche<br />
Lesewettbewerb in der Region. In den Kreisen Borken<br />
und Steinfurt und der Stadt Münster haben die Endausscheidungen<br />
bereits stattgefunden, der Kreis<br />
Coesfeld folgte am 26. April. Knapp 150 Schulen beteiligten<br />
sich an dem Wettbewerb, der seit einigen<br />
Jahren mit den Kreisentscheiden endet. Darin sehen<br />
die Vertreter der Heimatbewegung aber auch Vorteile.<br />
„Der große westfälische Wettbewerb hat durchaus<br />
seine Tücken“, verwies Dr. Edeltraud Klueting vom<br />
Westfälischen Heimatbund auf die verschiedenen<br />
Ausprägungen des Plattdeutschen zwischen Münsterland<br />
und Minden-Ravensberg.
4 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitstagung<br />
nutzten den Besuch im Westmünsterland<br />
gleichzeitig für einige Besichtigungen. Dr. Hermann<br />
Terhalle, Vorsitzender des <strong>Heimatverein</strong>s Vreden,<br />
führte die Gruppe in den Ausgrabungsbereich unter<br />
der Pfarrkirche St. Georg und in die Krypta der Stiftskirche.<br />
Bruder Hubert Müller erklärte den Besucherinnen<br />
und Besuchern in Zwillbrock, warum dort eine so<br />
prächtige Barockkirche steht.<br />
Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
für Paul Biermann, Vorsitzender des<br />
Heimatkreises Isselbug<br />
„Ich trage die Nadel für uns beide“<br />
Isselburg. Für sein langjähriges Engagement in der<br />
Stadt wurde Paul Biermann Anfang April von Landrat<br />
Gerd Wiesmann mit dem Bundesverdienstkreuz am<br />
Bande ausgezeichnet.<br />
Die Auszeichnung hat mich emotional sehr bewegt“,<br />
gestand Paul Biermann seinen Gästen. In einer kleinen<br />
Feierstunde im Hotel Nienhaus verlieh ihm gestern<br />
Landrat Gerd Wiesmann das Verdienstkreuz am<br />
Bande. Die eigentliche Würdigung kommt von Bundespräsident<br />
Horst Köhler. Den vielen lobenden Worten<br />
lauschte der 71-Jährige gefasst. Doch als er in<br />
seiner Rede <strong>beim</strong> Dank an seine Frau Ursula ankam,<br />
war seine Rührung deutlich spürbar. „Das Bundesverdienstkreuz<br />
ist auch dein Verdienst“, erklärte er ihr.<br />
„Wenn ich die Nadel mit Stolz trage, trage ich sie für<br />
uns beide.“<br />
Man brauche Bürger, die sich einbringen, nicht nur<br />
solche, die Ansprüche stellen, führte Wiesmann aus.<br />
Biermann zeichne ein hohes Pflichtbewusstsein und<br />
Engagement aus. Er habe das Gesicht Isselburgs<br />
grundlegend mitgestaltet. „Eine Person alleine kann<br />
das nicht“, sagte Biermann und dankte seinen zahlreichen<br />
„Mitstreitern“ und vor allem seiner Familie. Es<br />
habe ihn viel Mühe, Fleiß und Zeit gekostet. Seine<br />
Tugenden seien aber Verzichten, Teilnehmen und<br />
Dienen. Theoretische Diskussionen über Ehrenamt<br />
schadeten nur. Biermann: „Mitmachen ist der einzige<br />
Weg.“<br />
Mit dem Bundesverdienstkreuz wurde vor allem<br />
Biermanns Einsatz für den kulturellen Bereich gewürdigt.<br />
Kaum einen gibt es in der Stadt geben, der ihn<br />
nicht kennt. Er hat unzählige Aktionen ins Leben gerufen,<br />
an Projekten mitgewirkt, arbeitet in Vereinen und<br />
Organisationen. Dazu gehört der Schützenverein, den<br />
er von 1985 bis 2001 leitete. Besonders für die Jugendlichen<br />
setzte er sich hier ein. 1990 initiierte er<br />
zunächst als Unterabteilung den Heimatkreis, um die<br />
Heimatgeschichte, die Mundart und das Stadtbild zu<br />
pflegen. Zehn Jahre später wurde der Heimatkreis ein<br />
selbständiger Verein – Biermann immer an der Spitze.<br />
Durch ihn konnte unter anderem der alte Wehrturm<br />
renoviert werden, der heute ein Anlaufpunkt für Touristen<br />
ist.<br />
Doch damit ist die Liste noch lange nicht am Ende:<br />
Biermann half mit <strong>beim</strong> Aus- und Umbau des Pfarrheims.<br />
Er ist Mitglied des Isselburger Blasorchesters<br />
und war lange im Vorstand. Auch heute noch ist er als<br />
Musiker im Einsatz. Seit 1995 sitzt er auch wieder im<br />
Rat der Stadt.<br />
Dieser Artikel von Katja Fischborn erschien am<br />
08.04.2008 im Bocholter-Borkener-Volksblatt<br />
JAHRESBERICHTE – TAGUNGEN<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Schöppingen<br />
Hubert Rossmann neuer Vorsitzender<br />
Schöppingen. Der Saal in der Gaststätte „Zum<br />
Smutje“ war zur Jahreshauptversammlung des <strong>Heimatverein</strong>s<br />
Schöppingen bis auf den letzten Platz<br />
gefüllt, galt es doch, die Arbeit des ersten Vorsitzenden<br />
Clemens Fürstenau zu würdigen, der seit dem<br />
Jahr 2000 den Verein geführt hatte, und sich nicht<br />
wieder zur Wahl stellte. Stellvertretender Vorsitzender<br />
und Geschäftsführer Lothar Tietmeyer dankte dem<br />
scheidenden Vorsitzenden im Namen aller Vereinsmitglieder<br />
und überreichte ihm für seine vorbildliche<br />
Arbeit einen Präsentkorb.<br />
Zu seinem Nachfolger wählten die Mitglieder ein-<br />
Lothar Tietmeyer (links) dankte dem langjährigen Vorsitzenden<br />
Clemens Fürstenau.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 5<br />
stimmig Hubert Roosmann für vier Jahre. Er dankte<br />
seinem Vorgänger und betonte, dass er die wesentliche<br />
Aufgabe des <strong>Heimatverein</strong>s darin sehe, heimatliche<br />
Gefühle in der Gemeinde entstehen zu lassen<br />
und zu verstärken. Es gelte, alte Bräuche zu erhalten.<br />
Daran arbeite man zum Beispiel, indem man die Museumsscheune<br />
eingerichtet habe, die am 1. Juni während<br />
eines Tags der offenen Tür allen zum Besuch<br />
offen stehe. „Der Bestand der Museumsscheune soll<br />
um Haushaltsgeräte und kleine Dinge erweitert werden“,<br />
erklärte Roosmann. Dazu könne jeder Exponate<br />
beisteuern. „Sehr wichtig ist die gute Nachbarschaft<br />
zu den <strong>Heimatverein</strong>en“, betonte Roosmann.<br />
Der <strong>Heimatverein</strong> Eggerode ist in seinem Gründungsjahr<br />
2001 als Körperschaft Mitglied im <strong>Heimatverein</strong><br />
Schöppingen geworden. Den gleichen Schritt<br />
hat jetzt der <strong>Heimatverein</strong> Schöppingen getan und<br />
wurde Mitglied im <strong>Heimatverein</strong> Eggerode. Damit<br />
wurde eine Verbindung, wie sie im gemeinsamen<br />
<strong>Heimatverein</strong> Schöppingen-Eggerode bestanden hatte,<br />
gleichsam wieder hergestellt.<br />
In weiteren Wahlen wurden alle Vorstandsmitglieder<br />
in ihren Ämtern bestätigt. Neues Mitglied im Vorstand<br />
wurde Stefan Denno von den Hambieker Öhms.<br />
Clemens Fürstenau (rechts) wünschte seinem Nachfolger<br />
Hubert Roosmann viel Glück.<br />
Josef Rahms machte in seinem Jahresabschlussbericht<br />
deutlich, dass die Einnahmen durch die Mitgliederbeiträge<br />
die Gesamtausgaben nicht ausgleichen<br />
konnten. Deshalb wurde von der Versammlung beschlossen,<br />
die Mitgliederbeiträge stufenweise von<br />
acht auf zehn Euro in 2008 und im folgenden Jahr<br />
2009 auf zwölf Euro anzuheben. Geschäftsführer<br />
Tietmeyer begründete die Erhöhung mit geplanten<br />
Ausgaben, die auch die Rücklagen deutlich schmälern<br />
würden. Man habe den Bronzeguss eines Stadtmodells<br />
in zweifacher Ausführung in Auftrag gegeben.<br />
Diese Modelle würden an zwei Stellen in Schöppingen<br />
aufgestellt.<br />
In seinem Jahresbericht, den er allen Anwesenden<br />
auch gedruckt vorlegte, blickte Tietmeyer auf zahlreiche<br />
Ereignisse und viele Aktivitäten zurück.<br />
Als Bonbon hatte der <strong>Heimatverein</strong> zu dem Abend<br />
Professor Dr. Josef Vasthoff eingeladen, der einen<br />
Vortrag über das Leben auf einem Münsterländer<br />
Bauernhof auf Plattdeutsch hielt. Er erzählte, wie es<br />
früher auf einem Münsterländer Hof zuging. Er selbst<br />
stammt von einem Bauernhof in Billerbeck. In seinen<br />
Vortrag schlug er einen Bogen, der entwicklungsgeschichtlich<br />
von den Germanen bis heute reichte. Das<br />
Leben auf den Höfen in den vier Jahreszeiten machte<br />
er in seinen Erzählungen deutlich und ließ die alten<br />
Bräuche bei Geburt, Heirat und Tod aufleben<br />
Dieser Artikel von Alfons Körbel erschien am<br />
02.03.2008 in den Westfälischen Nachrichten<br />
(Schöppingen)<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Ammeloe<br />
Mitgliederzahl wächst auf 336 Personen<br />
Ammeloe. Zur alljährlichen Generalversammlung<br />
des Heimat- und Schützenvereins Ammeloe trafen<br />
sich jetzt 82 der 336 Vereinsmitglieder, um den verschiedenen<br />
Punkten der Tagesordnung nachzugehen.<br />
Vorsitzender Heinrich Lübbering berichtete über den<br />
Jahresverlauf 2007 des Schützenvereins.<br />
Die Karnevalstage, das Schützenfestüben, das<br />
Landjugendfest sowie das Erntedankfest seien stets<br />
gut besucht gewesen. Vor allem die eigentlichen<br />
Schützenfesttage verliefen sehr harmonisch und kürten<br />
abschließend Jürgen Robert und Gisela Damer<br />
zum Königspaar, das den Krönungsball ausgiebig<br />
feierte. Eine Sammelaktion der kfd ergab über 2200<br />
Euro für gute Zwecke. Weiterhin verzeichnete der<br />
Kassenbericht von 2007 durch Heinrich Küpers ein<br />
leicht positives Ergebnis. Die Entlastung des Vorstands<br />
und des Geschäftsführers erfolgte einstimmig.<br />
Die Wahlen liefen auf eine Wiederwahl heraus. So<br />
können Bernhard Bennink als Geschäftsführer, Heinz<br />
Bösing und Josef Lösing als Beiratsmitglieder und<br />
Winfried Temmink als Kassenprüfer ihr Amt für das
6 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
nächste Jahr inne halten. Auch der <strong>Heimatverein</strong> stellte<br />
einen kurzen Geschäftsbericht dar.<br />
Veranstaltungen wie Frühlingstage, Gartenträume,<br />
Plattdeutscher Nachmittag und die Krippenausstellung<br />
mit insgesamt 3000 Besuchern seien ein voller Erfolg<br />
gewesen. Der letzte Punkt der Tagesordnung ergab<br />
einige Neuerungen: Das einstimmende Landjugendfest<br />
wird 2008 nicht mehr stattfinden, da es sich für<br />
den Festwirt nicht lohnen würde. Außerdem wurde<br />
bekannt, dass der Kreis Borken das Schießen ohne<br />
Kugelfang ab 2009 verbietet. Später soll deswegen<br />
eventuell über einen eigenen festen Schießstand entschieden<br />
werden. Der Vorsitzende verwies auf das<br />
anstehende Vereinsjubiläum im Jahr 2011, welches<br />
per Festausschuss geplant werden soll.<br />
Zuletzt wünschte sich der Verein eine stärkere Beteiligung<br />
der Bewohner <strong>beim</strong> Osterputz am 17. März.<br />
Dieser Artikel von (geg). erschien am Montag, 03.<br />
März in der Münsterland Zeitung (Vreden)<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Reken<br />
Den Heimatgedanken mit Leben füllen<br />
Groß-Reken. Um die Zahl der Teilnehmer an der<br />
Jahreshauptversammlung muss sich der <strong>Heimatverein</strong>svorsitzende<br />
Bernhard Hensel keine Sorgen machen.<br />
Das zeigte sich am Samstagabend im Saal<br />
Schneermann einmal mehr. Zum Programm des<br />
Abends gehörte auch ein Dia-Vortrag über das 50jährige<br />
Jubiläums, welches der Verein vor elf Jahren<br />
feierte. Seit 23 Jahren präsentiert der Vorsitzende<br />
seinen Jahresrückblick auf eine ganz besondere Art.<br />
In einem 20-seitigen Heftchen in DIN-A5-Format verfasst<br />
er selbst Beiträge, oder übernimmt Artikel aus<br />
der Heimatzeitung, die dann zusammengeheftet einen<br />
recht informativen Überblick über die Aktivitäten des<br />
Vereines geben. "In so einem Heftchen blättert man<br />
doch gern zuhause noch einmal, außerdem sind auf<br />
diese Art und Wiese die Geschehnisse auch archiviert",<br />
berichtete Hensel.<br />
Der auf der Tagesordnung stehende Kassenbericht<br />
des stellvertretenden Kassierers Helmut Eiling wurde<br />
ohne Beanstandung der Kassenprüfer Helmut Ewering<br />
und Josef Niewerth, vorgetragen, so dass dem<br />
Vorstand Entlastung erteilt werden konnte.<br />
Auch das Jahresprogramm wurde an diesem Abend<br />
vorgestellt. Der nächste Proalawend findet am 14.<br />
April im Haus Uphave statt. Das traditionelle Maisingen<br />
in der Mühle am 5. Mai, am 17. Mai treffen sich<br />
die Heimatfreunde zur Maiwanderung und dem Maifest.<br />
Am 20. Juni steigen die Mitglieder des Vereines<br />
aufs Rad und am Abend darauf findet das erste Mail<br />
auf dem Gelände der Mühle ein Mittsommernachtsfest<br />
statt. "Dabei soll das Fest eine gemütliches Zusammenkunft<br />
ohne viel Drumherum für die Bevölkerung<br />
werden", so der Vorsitzende. Am 23. August findet die<br />
große Radtour des Vereines mit Biwak statt. Am 22.<br />
September und 10. November weitere Proaloawende<br />
im Haus Uphave und das Adventskaffee öffnet am 6.<br />
Dezember seine Pforten.<br />
Hensel wirbt in der Broschüre besonders auch um<br />
junge Mitglieder "Unser Rekener <strong>Heimatverein</strong><br />
braucht jetzt und in Zukunft dynamische Menschen,<br />
die in der Gemeinde etwas bewegen wollen", heißt es<br />
da und: Jeder Interessierte, auch schon ab 30, könne<br />
dort ein breites Betätigungsfeld finden. Dort wo das<br />
Wort Heimat nicht als leere Floskel verstanden werde,<br />
dort warte auf jeden Rekener, gleich welchen Alterseine<br />
Aufgabe, die zeitlos sei, ermunterte der Vereinsvorsitzende<br />
zum Mitmachen. Getreu dem Werbeslogan<br />
der Windmühlen-Gemeinde "Reken, da bin ich<br />
gern".<br />
<strong>Heimatverein</strong>svorsitzender Bernhard Hensel servierte den<br />
Mitgliedern einmal mehr gut aufbereitete Informationen<br />
über Vergangenes und Zukünftiges<br />
Dieser Artikel mit Bild erschien am 09.03.2008 in<br />
der Borkener Zeitung.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 7<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Eggerode<br />
Konrad Overhage löst Mathilde Winter ab<br />
Eggerode. Sieben Jahre hat sie den <strong>Heimatverein</strong><br />
Eggerode seit seiner Gründung im Jubiläumsjahr<br />
2001 geführt. Nun übergab Mathilde Winter die Führung<br />
des Vereins in die Hände von Konrad Overhage.<br />
„Als ich vor der Gründung des <strong>Heimatverein</strong>s Eggerode<br />
gefragt wurde, ob ich das Amt der Ersten Vorsitzenden<br />
übernähme, hatte ich zuerst ablehnen wollen.<br />
Dann habe ich aber doch zugesagt mit dem Gedanken,<br />
für ein oder zwei Jahre die Aufgabe übernehmen<br />
zu können, damit der Verein erst einmal in Gang<br />
kommt. Daraus sind jetzt sieben Jahre geworden“,<br />
stellte Mathilde Winter fest. Diese Zeit sei aber sehr<br />
schön gewesen und habe ihr viel Freude gemacht.<br />
Man habe in den sieben Jahren eine Menge getan<br />
und erreicht. „Alleine kann man nichts schaffen. Aber<br />
zusammen mit dem Vorstand, den Mitgliedern und<br />
allen Eggerodern war das alles möglich“, lobte sie die<br />
gute Zusammenarbeit. Als Beispiele nannte sie das<br />
Ortsjubiläum „850 Jahre Eggerode“, seine Vorbereitungen<br />
und Durchführung, die Dorfwettbewerbe und<br />
die Sicherungsaktion des Findlings an der Vechte. Sie<br />
bedankte sich bei allen für die tatkräftige Unterstützung<br />
und empfahl, ihrem Nachfolger ebenso viel Vertrauen<br />
entgegen zu bringen.<br />
Den Dank des Vereins brachte Konrad Overhage<br />
mit einem Blumenstrauß zum Ausdruck und mit einer<br />
Urkunde, die Mathilde Winter zur ersten Ehrenvorsitzenden<br />
des Vereins ernannte. Schriftführerin Maria<br />
Gerling überreichte neben einer Flasche Schlehenlikör<br />
das erste Backbuch des <strong>Heimatverein</strong>s, das gera-<br />
Der neue Vorsitzende Konrad Overhage überreichte seiner Vorgängerin<br />
Mathilde Winter die Urkunde, die sie als Ehrenvorsitzende<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Eggerode ausweist. Fotos: ak<br />
de unter Mithilfe von Walter Wigger und Angelika<br />
Heinker fertig gestellt worden war.<br />
In einer weitern Wahl, die von Wahlleiterin Toni<br />
Bussmann durchgeführt wurde, wählten die Mitglieder<br />
Rainer Wittlerbäumer zum vierten Beisitzer.<br />
Die anderen Tagesordnungspunkte wurden zügig<br />
behandelt: Maria Gerling verlas das Protokoll der letzten<br />
Hauptversammlung and gab einen umfangreichen<br />
Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr. Kassiererin<br />
Helma Bröker legte einen ausgeglichenen Kassenbericht<br />
vor, so dass dem Vorstand Entlastung<br />
erteilt werden konnte.<br />
Der neue Vorsitzende Konrad Overhage stellte dann<br />
das Jahresprogramm vor: Am 1. Mai wird nach der<br />
Wallfahrtseröffnung wieder der Maibaum aufgestellt.<br />
Die Versorgung übernimmt dabei der Angelsportverein<br />
Eggerode. Für den 3. Mai ist ein Vogelkundlicher<br />
Morgengang mit dem Ornithologen Vill vorgesehen.<br />
Zu einer zweitägigen<br />
Radtour entlang<br />
der Vechte am<br />
14. und 15. Juni<br />
lädt der <strong>Heimatverein</strong><br />
alle Interessierten<br />
ein. Anmeldeformulare<br />
und Programme<br />
liegen in<br />
der Volksbank aus.<br />
Vom 28. bis 31.<br />
August fährt der<br />
<strong>Heimatverein</strong> in die<br />
Belgische Hauptstadt<br />
Brüssel - auch<br />
hierzu sind Anmeldungen<br />
in der<br />
Volksbank möglich<br />
- und am 26. und<br />
27. September können<br />
wieder Äpfel<br />
auf dem Hof<br />
Wernsmann zu<br />
Most gepresst werden.<br />
Alle Veranstaltungen<br />
werden<br />
Für den Schluss der Hauptversammlung<br />
hatte der <strong>Heimatverein</strong><br />
Bruno Visser aus Stadtlohn eingeladen,<br />
der die Eggeroder Moritaten<br />
über die Geschichte des Wallfahrtsortes<br />
und seine Legenden<br />
zur Musik seines Leierkastens<br />
vortrug.<br />
rechtzeitig in den Westfälischen Nachrichten bekannt<br />
gegeben.<br />
Dieser Artikel vom 09.03.2008 wurde von Alfons<br />
Körbel verfasst.
8 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Heiden<br />
Tüshaus und Jägers im Amt bestätigt<br />
Heiden. Kontinuität an der Spitze, eine solide Kassenlage,<br />
steigende Energiepreise und engagierte<br />
Mitglieder vermelden die Heimatfreunde aus der Jahreshauptversammlung.<br />
Vorsitzender Gregor Tüshaus hieß knapp 50 Mitglieder<br />
willkommen. Sie hatten trotz schlechten Wetters<br />
den Weg ins Heimathaus zur Jahreshauptversammlung<br />
gefunden.<br />
Auf der Tagesordnung standen unter anderem die<br />
Wahlen des Vorsitzenden und seines Stellvertreters,<br />
turnusgemäß alle drei Jahre.<br />
Als Wahlleiter fungierte Josef Wissing. Zur Wahl<br />
standen somit der Vorsitzende Gregor Tüshaus selbst<br />
und sein Stellvertreter Josef Jägers. Beide hatten sich<br />
für eine weitere Periode zur Verfügung gestellt. Die<br />
Versammlung bestätigte sie einstimmig.<br />
Ebenso stand die Wahl der Kassenprüfer an. Einstimmig<br />
gewählt wurden Josef Temminghoff und, in<br />
Abwesenheit, Karl-Heinz Temminghoff. Zuvor hatte<br />
Schriftführer Klaus Lütkebohmert seinen Tätigkeitsbericht<br />
vorgelegt. Zunächst las er für seinen erkrankten<br />
Stellvertreter Albert Schröer dessen Protokoll von der<br />
Jahreshauptversammlung 2007 vor, um dann die<br />
zahlreichen Veranstaltungen des <strong>Heimatverein</strong>s Revue<br />
passieren zu lassen.<br />
Lütkebohmert erinnerte an die Jahresfahrt nach<br />
Hameln und besonders an die Radtour zu den "Perdeställen",<br />
die nicht weitab von den Teufelsteinen für<br />
die Bauern im Mittelalter und in der frühen Neuzeit<br />
eine Schutzburg für ihr Vieh gewesen seien. Sie lagen<br />
und liegen auch heute noch verborgen in einer Talsenke<br />
mit einem Weiher zum Tränken der Tiere.<br />
Selbst kundige Radtouristen aus Heiden fahren auf<br />
einem Wirtschaftsweg daran vorbei, ohne zu wissen,<br />
was sie dort entlang des Wegrandes an geschichtlichem<br />
Boden entdecken könnten, heißt es.<br />
Einen erfreulichen Kassenbericht legte Hermann<br />
Rohring vor. Einen aktuellen Bestand von 9041 Euro<br />
weise die Kasse auf, sagte Rohring. Insbesondere der<br />
Küchenmannschaft, die viele Veranstaltungen begleitet<br />
habe, seien steigende Einnahmen zu verdanken,<br />
bilanzierte Rohring.<br />
Sehr gefreut habe man sich über eine 400 Euro-<br />
Spende von der Gemeinde. Andererseits: Dem <strong>Heimatverein</strong>,<br />
führte der Kassierer aus, setzten die steigenden<br />
Energiepreise zu. Auch müssten technische<br />
Geräte angeschafft werden, die sehr ins Geld gingen.<br />
Trotzdem sei die Kassenlage so gut, dass auf die für<br />
das kommende Vereinsjahr geplante Erhöhung des<br />
Mitgliedsbeitrages verzichtet werden könne. Erfreut<br />
stimmte die Versammlung einem entsprechenden<br />
Antrag zu.<br />
Josef Temminghoff als Kassenprüfer bescheinigte<br />
Hermann Rohring als Kassierer eine tadellose Kassenführung<br />
und beantragte die Entlastung des Vorstandes,<br />
die die Versammlung einstimmig erteilte.<br />
Vorsitzender Gregor Tüshaus lobte die Mitglieder,<br />
die durch Übernahme von "Diensten" aktiv am Vereinslebens<br />
teilnehmen und sprach ihnen ein Dankeschön<br />
aus.<br />
Nach den Regularien freuten sich die Heimatfreunde<br />
über den interessanten Diavortrag von Heinz<br />
Gremme über die Abteil Mariawald in der Eifel in der<br />
Nähe der Rurtalsperre. Die Abtei, ein Trapistenkloster,<br />
ist das Ziel des Jahresausflugs des Vereins am 15.<br />
Juni.<br />
Dieser Artikel von Hans-Hubert Konert und das Foto<br />
von pd erschien in der Borkener Zeitung.<br />
Die Abtei Mariawald ist Ziel des Jahresausflugs.<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Velen<br />
Veränderungen stehen im Haus<br />
Velen. Die Zeichen stehen, wenn nicht alles<br />
täuscht, auf Veränderung jedenfalls, was die personelle<br />
Situation des Velener <strong>Heimatverein</strong>s angeht.<br />
Bevor die Personalien behandelt wurden, begrüßte<br />
der Vorsitzende Alfons Wellermann Mitglieder und<br />
Ehrengäste zur Generalversammlung in der Gaststätte<br />
Fork. Schriftführerin Silvia Waldner ging im Jahresrückblick<br />
auf viele Aktivitäten des <strong>Heimatverein</strong>s im<br />
vergangenen Jahr ein. Die Kassenprüfer Herbert Haf-
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 9<br />
ner und Helmut Essink hatten die Kasse von Helgard<br />
Möller geprüft und für vorbildlich befunden, also wurde<br />
der Vorstand einstimmig entlastet.<br />
Schon bei der vergangenen Versammlung war die<br />
Wahl des Kassierers nur für ein Jahr erfolgt. Deswegen<br />
übernahm jetzt die Stellvertreterin Agnes Bücker<br />
dieses Amt. Wiedergewählt wurde Schriftführer Werner<br />
Peters. Pressewart Manfred Kulm steht noch ein<br />
Jahr für dieses Amt zur Verfügung. Die Kassenprüfer<br />
bleiben im Amt. In den Beirat wurden Karl Wellerman,<br />
Karl Volks und Josef Kreilkamp gewählt. Ein umfangreiches<br />
Programm stellte Vorsitzender Alfons Wellermann<br />
für das laufende Jahr vor. Dazu gehört der<br />
plattdeutsche Lesewettbewerb im Kreishaus am 12.<br />
März und die Putzaktionen am Heimathaus. Hier stehen<br />
außerdem zahlreiche Renovierungen an; Helferinnen<br />
und Helfer sind willkommen.<br />
Leider verstarben im vergangenen Jahr die langjährigen<br />
Organisatoren der Pättkesfahrten, Walter Ribbers<br />
und Otto Bruns. Damit die Fahrten trotzdem weitergeführt<br />
werden können, wird Ersatz gesucht. Beteiligen<br />
wird sich der <strong>Heimatverein</strong> auch an der Aktion<br />
"Unser Dorf hat Zukunft" und an der Malliß-<br />
Partnerschaft. Im Herbst soll es eine Tagesfahrt nach<br />
Papenburg geben. Außerdem ist mit dem Ramsdorfer<br />
<strong>Heimatverein</strong> eine Fahrt nach Dlugoleka geplant. Bürgermeister<br />
Ralf Groß-Holtick überbrachte die Grüße<br />
der Gemeinde. Sein besonderer Dank galt dabei Alfons<br />
Wellermann für dessen 20-jährige Tätigkeit im<br />
Verein. Viel sei in dieser Zeit geschehen, viel bewegt<br />
worden. Diese Ära gehe zu Ende. Wellermann erklärte<br />
der Versammlung, dass er im nächsten Jahr aus<br />
gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen werde.<br />
Er bat alle, tatkräftig bei der Suche nach einem<br />
Nachfolger mitzuhelfen.<br />
Dieser Artikel mit Foto von Hubert Gehling erschien<br />
am 11. März 2008 in der Borkener Zeitung.<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Gemen</strong><br />
HV <strong>Gemen</strong> bietet Programm für junge Bürger -<br />
Hubert Lechtenberg nun Ehrenmitglied<br />
<strong>Gemen</strong>. Wir haben vielfältige Zuwendung durch die<br />
Bevölkerung erfahren“, sagte Albert Rentmeister, der<br />
Vorsitzende des <strong>Gemen</strong>er <strong>Heimatverein</strong>s auf der Generalversammlung<br />
am Freitag im Haus Buchmann. Er<br />
meinte damit zum Einen die vielen Neumitglieder,<br />
aber auch den Zuspruch, den die Veranstaltungen der<br />
vergangenen Monate durch die <strong>Gemen</strong>er erfahren<br />
hatten.<br />
Der Rückblick ging vom Osterfeuer über Ausflüge,<br />
Besichtigungen und Ferienspiele bis zu Nikolauszug<br />
und Weihnachtssingen. Eine neue Arbeitsgruppe<br />
„Plattdeutsch“ ist gegründet und sucht weitere Mitplauderer.<br />
Mittänzer sucht die Volkstanzgruppe, wie<br />
Karl-Heinz Ebbing in seinem Bericht anmerkte. Für<br />
den Shanty-Chor berichtete Reinhard Stenkamp über<br />
Auftritte und Planungen.<br />
Dass man keine grauen Haare braucht, um <strong>beim</strong><br />
<strong>Heimatverein</strong> mitzumachen, beweist eine Gruppe<br />
jüngerer Mitglieder, die einige neue Angebote machen:<br />
Filmnachmittage für Kinder, historische Spiele,<br />
eine Fahrt zum S04-Training oder eine Kanutour über<br />
die Aa nach Ramsdorf. Auch der neue Internetauftritt<br />
ist hier angesiedelt.<br />
Nach dem Kassenbericht von Klemens Kröger gab<br />
es die einstimmige Entlastung und bei den Wahlen die<br />
Wiederwahl von Herbert Helling als Schriftführer und<br />
Thomas Veith als Beisitzer. Für Siegfried Ansorge<br />
wurde Josef Baumeister in das Amt des stellvertretenden<br />
Kassierers gewählt. Hans Georg Zurhausen<br />
hatte dann die ehrenvolle Aufgabe die Laudatio für ein<br />
neues Ehrenmitglied zu halten. Für<br />
seine vielfältigen Verdienste um<br />
den Verein trifft Hubert Lechtenberg<br />
diese Ehre.<br />
Der Vorsitzende erinnerte noch<br />
an die Säuberungsaktion am<br />
5. April und den Heimat- und Folkloretag<br />
am 21. September. Alle<br />
Termine und eine Menge Infos gibt<br />
es im Internet unter<br />
www.heimatverein-gemen.de.
10 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Das Foto zeigt den Vorstand mit dem Vorsitzenden Albert Rentmeister<br />
(4. v. r.) und dem neuen Ehrenmitglied Hubert Lechtenberg (3.v. l.)<br />
Dieser Artikel mit Bild von Hubert Gehling erschien<br />
am 17.03.2008 in der Borkener Zeitung<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Ahaus<br />
Wechsel nach 18 Jahren<br />
Ahaus. Nach 18 Jahren hat Bernhard Heying den<br />
Vorsitz im <strong>Heimatverein</strong> Ahaus von 1902 in jüngere<br />
Hände gelegt. Nachfolger des 81-Jährigen wurde der<br />
47-jährige Bankkaufmann Karl-Heinz Hemsing.<br />
Der bisherige Stellvertreter im Vorstand, Franz Josef<br />
Weuthen, würdigte die verdienstvolle Arbeit von<br />
Bernhard Heying - (kleines Foto): "Du hast die Hände<br />
nicht in den Schoß gelegt und gewartet, was kommt.<br />
Du hast angepackt,<br />
Aufgaben übernommen,<br />
Dich manchmal übernommen,<br />
andere eingespannt.<br />
Auf Antrag Weuthens<br />
wurde Bernhard<br />
Heying durch die gut besuchteGeneralversammlung<br />
am Freitag zum Ehrenmitglied<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s<br />
gewählt.<br />
Heying hatte nach dem<br />
Totengedenken die Regularien der Generalversammlung<br />
mit einem Bericht über die vergangenen 18 Jahre<br />
eröffnet. Darin hob er das immer umfangreicher werdende<br />
Jahresprogramm mit Besichtigungsfahrten und<br />
Studienreisen zusammen mit Teilnehmern<br />
aus Haaksbergen hervor. Dazu zählen regelmäßige<br />
Mitarbeit und Kontakte zu den <strong>Heimatverein</strong>en<br />
im Stadtgebiet und auf Kreisebene<br />
sowie zum Historischen Kring in der<br />
Partnergemeinde Haaksbergen.<br />
Der <strong>Heimatverein</strong> hat sich mit vielen Beiträgen<br />
an der Erarbeitung und Finanzierung von<br />
Veröffentlichungen in Buchform und kleineren<br />
Schriften sowie Ausstellungen zur Geschichte<br />
der Stadt beteiligt, ebenso wie an Darstellungen<br />
im Stadtbild und an der Ausweisung von<br />
Wanderwegen. Seit zehn Jahren erscheint<br />
zur Hauptversammlung der "Ahauser Heimatbrief",<br />
der auch in diesem Jahr mit reicher<br />
Themenpalette, redigiert von Franz-Josef<br />
Weuthen, vorgelegt wurde. Als ein besonderes<br />
Anliegen hob Heying die Werbung um<br />
neue und jüngere Mitglieder hervor. Ralf Büscher<br />
aus dem Arbeitskreis Mitgliederbetreuer wurde<br />
in der Generalversammlung als Nachfolger von<br />
Weuthen zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.<br />
In der Hauptversammlung erstattete Schatz-meister<br />
Elmar Korbmacher seinen 33. Kassenbericht. Auch er<br />
wartet nach so vielen Jahren auf einen Nachfolger.<br />
Die Generalversammlung im Saal Möllers hatte mit<br />
einem Grünkohlessen begonnen. Viel Beifall gab es<br />
am Ende für Winfried Bergen, Gründer und Leiter des<br />
Schulmuseums. Er bestritt in diesem Jahr das Rahmenprogramm<br />
mit einem sehr lebendigen Vortrag<br />
über Lehrerausbildung und Unterricht in alter Zeit.<br />
Dieser Artikel erschien am 18.03.2008 in der Münsterland<br />
Zeitung (Ahaus-fjh).<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Weseke<br />
Quirliges Treiben am Quellengrundpark<br />
Weseke. Stillstand ist Rückstand – so lautet auch<br />
die Devise <strong>beim</strong> Weseker <strong>Heimatverein</strong>. So wurde<br />
jetzt ein weiteres Ausstellungsgebäude fertiggestellt.<br />
Die Finanzierung des Projektes wurde ermöglicht<br />
durch einen Zuschuss der NRW-Stiftung für Natur,<br />
Heimat und Kultur. Weiterhin soll in diesem Jahr noch<br />
eine sogenannte Museschoppe errichtet werden. Das<br />
und einiges mehr erfuhren zahlreiche Heimatfreunde<br />
bei der Jahreshauptversammlung im Heimathaus vom<br />
Vorsitzenden Johannes Beering.<br />
Zunächst berichtete er von den Aktivitäten der Heimatfreunde<br />
im vergangenen Jahr. So wurde die jetzt<br />
fertiggestellte Ausstellungsscheune zunächst in Hei-
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 11<br />
den abgebaut. Fehlendes Baumaterial wurde durch<br />
den Abbau weiterer Scheunen gesichert. Die Museschoppe,<br />
die jetzt ihren Platz im Quellengrundpark<br />
finden soll, wurde im Sommer 2007 in Maria-Veen<br />
abgebaut.<br />
Pünktlich zur Versammlung konnte auch die neue<br />
vergrößerte Küche im Heimathaus präsentiert werden.<br />
Begonnen wurde auch mit der Einrichtung einer Naturkundeausstellung<br />
im Dachgeschoss des Heimathauses.<br />
Die Ausstellung soll künftig auch als stationärer<br />
Stützpunkt zur Ergänzung der „Rollenden Waldschule“<br />
der Kreisjägerschaft dienen.<br />
Trotz aller Aktivitäten konnte Kassierer Winfried Epping<br />
auf eine zufriedenstellende Kassenlage verweisen.<br />
Die Kassenprüfer Karl-Heinz Poppenberg und<br />
Franz Osterholt bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung,<br />
so dass einstimmig Entlastung erteilt<br />
wurde.<br />
Viel Arbeit wartet auf die Aktiven neben den Bauund<br />
Instandhaltungsarbeiten auf dem Gelände auch in<br />
diesem Jahr. So werden wieder zahlreiche Gäste<br />
erwartet, unter anderem <strong>beim</strong> Aktionstag am 1. Mai<br />
oder <strong>beim</strong> Erntetag am 21. September.<br />
Am 6. Juli ist das Heimathaus wieder Etappenziel<br />
der „Winterswijkse Fietsdagen“, an dem mit bis zu<br />
2.000 Besuchern aus den Niederlanden gerechnet<br />
wird, die hier eine Rast einlegen werden. Neu ist in<br />
diesem Jahr, dass vom Heimhaus aus auch ausgeschilderte<br />
Touren in umgekehrter Richtung in das<br />
Nachbarland angeboten werden. Gestartet wird in der<br />
Zeit von 10 bis 12 Uhr zu Touren über 40 oder 60<br />
Kilometer.<br />
Weiterhin liegen schon zahlreiche Anfragen für Führungen<br />
durch den Apothekergarten, Geologischen<br />
Garten und das Gelände vor. Bei den stark gestiegenen<br />
Besucherzahlen müssen natürlich aus Parkplätze<br />
in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Kritisiert<br />
wurde aus der Versammlung, dass hier immer<br />
noch keine zufrieden stellende Lösung gefunden wurde.<br />
Nach den regulären Teil der Versammlung präsentierte<br />
der Ornithologe Walter Hingmann aus Rees<br />
einen interessanten Diavortrg zum Thema „Greifvögel<br />
und Enten erleben und schützen“. Er versuchte zahlreiche<br />
Vorurteile auszuräumen, die gegen diese Spezies<br />
immer noch bestehen. Er regte an, auch auf dem<br />
Weseker Kirchturm eine Nisthilfe anzubringen. Damit<br />
würde sicherlich auch die überhand nehmende Population<br />
der sogenannten Stadt-Tauben in geregelte<br />
Bahnen gelenkt. Er machte allerdings deutlich, dass<br />
Greivögel „selektive“ Jäger sind, also nur schwache<br />
oder kranken Tiere jagen.<br />
Dieser Artikel erschien am 19.03.2008 in der Borkener<br />
Zeitung (pd).<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Nienborg<br />
Großes Interesse an der Versammlung<br />
Nienborg. Bis auf den letzten Platz gefüllt war Haus<br />
Hugenroth am vergangenen Sonntag, als ca. 90 Vereinsmitglieder<br />
an der Jahreshauptversammlung des<br />
<strong>Heimatverein</strong>s teilnahmen. Darüber waren die Vorstandsmitglieder<br />
sehr erfreut. Trotz der drangvollen<br />
Enge wurde die vorgesehene Tagesordnung der Versammlung<br />
umgesetzt.<br />
Nachdem das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung<br />
verlesen worden war, blickte der Vorsitzende<br />
Bernhard Kock mit seinem umfangreichen Tätigkeitsbericht<br />
auf die bedeutendsten Veranstaltungen<br />
des abgelaufenen Geschäftsjahres zurück. Selbstverständlich<br />
hatten dabei die Eröffnungsfeier vom Haus<br />
Hugenroth und die Mehrtagesreise zur Schweiz besondere<br />
Bedeutung. Er beschrieb aber auch, dass die<br />
erweiterte Angebotspalette des <strong>Heimatverein</strong>s, wie<br />
etwa die regelmäßigen Treffen einer Arbeitsgruppe<br />
Familienkunde oder die monatlichen Spielnachmittage<br />
und –abende gut angenommen worden seien. Haus<br />
Hugenroth erfreue sich wachsender Beliebtheit und<br />
habe bereits viele Besucher und Nutzer aufnehmen<br />
können.<br />
Anschließend stellte Kassierer Josef Borgers die finanzielle<br />
Situation des Vereins differenziert dar. Mit<br />
höchstem Lob von den beiden Kassenprüferinnen,<br />
Maria Pieper und Mechtild Stöcker-Herbers bedacht,<br />
erteilte die Versammlung ihm uneingeschränkt Entlastung.<br />
Diese gewährte die Versammlung auch dem 1.<br />
Vorsitzenden und seinem Vorstandsteam.<br />
Unter der Regie der Ehrenbürgermeisterin Anni Rosery,<br />
wählte die Versammlung die turnusmäßig ausgeschiedenen<br />
Vorstandsmitglieder für eine weitere<br />
Amtszeit. Als Ersatz für den aus beruflichen Gründen<br />
aus dem Vorstand ausgeschiedenen Thomas Denis<br />
wurde Franz-Josef Mensing, der in den vergangenen<br />
Jahren zusammen mit Josef Borgers die monatlichen<br />
Pättkestouren organisiert hat, einstimmig von der<br />
Versammlung in das Vorstandsteam berufen. Einmütig<br />
stimmte die Versammlung auch dem Vorschlag<br />
des Vorsitzenden zu, Jürgen Lammers, der sich im<br />
Vorfeld bereit erklärt hatte, die Internetseiten des<br />
<strong>Heimatverein</strong>s zu pflegen, in den Vorstand aufzunehmen.<br />
Als neue Kassenprüferin wurde Karin Fuchs<br />
gewählt.
12 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Anschließend zog der Vorsitzende Bilanz über die<br />
Ergebnisse der Aktivitäten des <strong>Heimatverein</strong>s zur<br />
Finanzierung der Herrichtung des Hauses Hugenroth<br />
zu einem Heimat- und Bürgerhaus. Nicht ohne mehrmals<br />
ausdrücklich allen Beteiligten zu danken, informierte<br />
er sichtlich erfreut die anwesenden Vereinsmitglieder<br />
darüber, dass der <strong>Heimatverein</strong> Barspenden in<br />
Höhe von über 22.000 € und Sachspenden von circa<br />
10.000 € erhalten habe. Für die Fortsetzung der erfolgreichen<br />
Arbeit sei es besonders erfreulich, dass<br />
die Gemeinde Heek dem <strong>Heimatverein</strong> einen Teil der<br />
mit 3.174 Stunden weit mehr als geforderten Eigenleistungen<br />
auf den zu erbringenden finanziellen Beitrag<br />
von 50.000 € angerechnet habe. Anschließend<br />
wurde die Versammlung über einzelne Veranstaltungen<br />
des diesjährigen Programms informiert.<br />
Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich der<br />
Vorsitzende des Vereins zusammen mit seinem Stellvertreter<br />
Hermann Lütke-Wissing bei Mathilde Woltering,<br />
Bernhard Schaten, Alfons Vormann, Bernhard<br />
Löhring und bei den Eheleuten Agnes und Franz-<br />
Josef Nacke, Maria und Walter Reckers, Alwine und<br />
Paul Mensing, Elisabeth und Clemens Nacke sowie<br />
Dorothee und Bernhard Brüggemann mit einer Ehrenurkunde<br />
und einem Gutschein für das Abendessen<br />
nach dem Wintergang für ihre 25jährige Mitgliedschaft<br />
im <strong>Heimatverein</strong> Nienborg.<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Gronau<br />
Anke Rehorst neue Schriftführerin<br />
Gronau. Nach dem Verklingen des Westfalenliedes<br />
- natürlich auf Plattdeutsch - eröffnete der Vorsitzende<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Gronau, Günter Vaartjes, die diesjährige<br />
Mitgliederversammlung.<br />
Die Teilnehmer genehmigten die Berichte der Vorstandsmitglieder<br />
über die Geschehnisse der vergangenen<br />
zwölf Monate, stimmten der Rechnungslegung<br />
für 2007 zu und erteilten dem Vorstand einstimmig<br />
Entlastung.<br />
In seiner ausführlichen Darstellung der Aktivitäten<br />
hob der Vorsitzende besonders das ehrenamtliche<br />
Engagement vieler Mitglieder hervor. Umfangreich<br />
waren die Vorarbeiten für die unterschiedlichsten Veranstaltungen,<br />
die eine große Resonanz fanden.<br />
Schon im April begannen die regelmäßigen Radwanderungen.<br />
Die Monatstreffen mit bis zu einhundert<br />
Besuchern fanden, so verschieden die Themen waren,<br />
großes Interesse. Hervorzuheben ist u.a. der<br />
Beitrag des ehemaligen Pastors Hermann Scheipers<br />
über sein Leben unter zwei Diktaturen.<br />
Aber auch die Berichte der beiden Zeitzeuginnen<br />
über den Bombenangriff auf Gronau brachten die<br />
Erlebnisse in schmerzliche Erinnerung. Die Dia- und<br />
Filmvorträge fanden viel Beachtung. Bei den Busfahrten<br />
erlebten die Heimatfreunde eine Programmvielfalt,<br />
die alle Teilnehmer begeisterte:<br />
Besuch des Schifffahrtmuseums mit Hafenrundfahrt<br />
in Duisburg, Besichtigung des Schlosses Clemenswerth,<br />
Stadtführung durch die historische niederländische<br />
Stadt Zuthpen, Besuch des NRW-Landtages,<br />
Einblick in die Exilresidenz des letzten deutschen<br />
Kaisers in Doorn und Führung durch das Neandertal-<br />
Museum.<br />
Der regelmäßige ehrenamtliche Dienst im Drilandmuseum<br />
fand besondere Anerkennung. Belohnt wird<br />
dieses Engagement durch den Besuch von Schulklassen<br />
und Gruppen – auch aus anderen Orten. Im<br />
Dreiländergebiet kennt sich das Radwanderteam<br />
durch die Erstellung neuer Touren besonders aus.<br />
Der Arbeitskreis „Laga-Gärten“, der die Betreuung der<br />
Partnergärten übernommen hat, beweist sein Können<br />
mit der jährlichen Blumen- und Pflanzenpracht. Mit<br />
Auftritten der Trachten-Tanzgruppe bei mehreren<br />
Veranstaltungen zeigen die Tänzerinnen und Tänzer<br />
ihr in den letzten Monaten erweitertes Programm.<br />
Gesang erschallt fast jeden Donnerstag im Drilandmuseum.<br />
Hier probt der Singkreis des <strong>Heimatverein</strong>s<br />
sehr intensiv und bereitet sich auf den nächsten Auftritt<br />
vor. Und der Gesprächskreis „Sägg`t up Platt“<br />
lässt die niederdeutsche Sprache nicht untergehen.<br />
Sehr intensiv sind eigene Bemühungen „dat aolle<br />
Platt“ aufrecht zu erhalten. Beispiele waren der plattdeutsche<br />
Gottesdienst auf der Oase und die Küer-<br />
Abende auf den Bauernhöfen. An der Gronauer Textilgeschichte<br />
wird weiter gearbeitet. Leider stehen die<br />
Räumlichkeiten im alten Rathausturm noch nicht den<br />
Heimatfreunden zur Verfügung.<br />
Die weiteren Aktivitäten befassen sich im Besonderen<br />
mit der Aufwertung des historischen Stadtkerns<br />
durch den Wiederaufbau des Schlossplatztores, die<br />
Anbringung des Kirchenportals und die Begrünung<br />
des Dinkelbereichs „Klein Venedig“. Ein weiterer<br />
Wunsch ist der Erhalt des Schornsteins und des Wasserturms<br />
auf dem ehemaligen Gelände der Baumwollspinnerei<br />
Gronau. In Planung ist eine Sonderausstellung<br />
im Zusammenhang mit dem Jubiläum des<br />
Drilandsteins.<br />
Mit einer digitalen Bilderschau wurden die Ereignisse<br />
noch einmal dokumentiert.<br />
Schatzmeisterin Cordi Oberrecht erläuterte der Versammlung<br />
ihren Geschäftsbericht.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 13<br />
Die Kassenlage ist als gesund zu bezeichnen, wenn<br />
auch der Verein über kein großes Vermögen verfügt.<br />
Trotzdem wurde eine Rückstellung für die Einrichtung<br />
der Archivräume im alten Rathausturm gebildet.<br />
Der <strong>Heimatverein</strong> Gronau wird sich auch im Rahmen<br />
seiner Möglichkeiten an der Finanzierung des<br />
Schlossplatztores beteiligen. Darüber hinaus konnte<br />
sie über eine weitere positive Mitgliederentwicklung<br />
berichten.<br />
Kurzberichte erstatteten Cordi Oberrecht für die<br />
Trachten-Tanzgruppe und den Singkreis, Hilde Lammers<br />
für den plattdeutschen Gesprächskreis und Günter<br />
Vaartjes für das Radwanderteam.<br />
Eine geordnete Kassenführung bestätigten die Kassenprüferinnen<br />
Kobi Feldhaus und Gertrudis Flür.<br />
Nach Ablauf von drei Jahren war die Wahl des gesamten<br />
Vorstandes erforderlich geworden. Petra<br />
Raad als gewählte Versammlungsleiterin führte mit<br />
routinierter Hand durch die einzelnen Wahlgänge.<br />
Wieder gewählt wurden Günter Vaartjes als 1. Vorsitzender,<br />
Hermann Schulte als sein Stellvertreter und<br />
Cordi Oberrecht als Schatzmeisterin. Neu in den geschäftsführenden<br />
Vorstand wurde Anke Rehorst als<br />
Schriftführerin berufen. Dem Beirat gehören nun Hilde<br />
Lammers und Margret Schadwinkel (Wiederwahl)<br />
sowie Helga Deuss (Amtswechsel), Truus Dropmann<br />
und Hans Hoppe (Neuwahl) an.<br />
Auf eigenen Wunsch legten Maritta Kratz, Robert<br />
van t` Reve und Peter Thürmer ihre Ämter im Beirat<br />
nieder. Der Vorsitzende sprach ihnen Dank und Anerkennung<br />
für die geleistete Arbeit in der vergangenen<br />
Wahlperiode aus.<br />
Der Vorstand des <strong>Heimatverein</strong>s Gronau mit alter und neuer<br />
Besetzung sowie die Wahlleiterein Petra Raad<br />
Kobi Feldhaus schied mit dieser Versammlung als<br />
Kassenprüferin aus. An ihre Stelle tritt jetzt Günter<br />
Lohoff und prüft die Kassengeschäfte zusammen mit<br />
Gertrudis Flür.<br />
Der Bericht über diese Versammlung wurde vom Vorsitzenden<br />
Günter Vaartjes übersandt.<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Marbeck<br />
Marbeck. Die Vorsitzende Maria Schwane begrüßte<br />
57 Mitglieder. Die Anwesenden gedachten in stillem<br />
Gedenken der acht verstorbenen Mitglieder.<br />
In gemütlicher Atmosphäre bedankte sich Maria<br />
Schwane bei den aktiven Gruppen, die das ganze<br />
Jahr im Verein tätig waren: Die Garten- und Pättkesgruppe,<br />
(Neugestaltung des Bio-Tops und der<br />
Außenanlagen, Anschaffung neuer Bänke), die<br />
Spinngruppe, die Chronikgruppe, die Brauchtumsgruppe,<br />
die Doppelkoppgruppen, die Tanzgruppen,<br />
die Brotbackgruppe, den Korbflechter, den Besenbinder,<br />
den Kiepenkerl, Felix Grotendorst (Alarmanlage<br />
im Heimathaus installiert, wegen Einbruch im Heimathaus)<br />
und alle die bei den einzelnen Veranstaltungen<br />
mitgeholfen haben.<br />
Viele Spaziergänger können sich an der schönen,<br />
gepflegten Außenanlage rund um das Heimathaus<br />
erfreuen und hier ihre Seele baumeln lassen. Sicherlich<br />
werden in Zukunft auch die Hunde an der Leine<br />
durch diese Anlage geführt werden. Die Schriftführerin<br />
Marlis Grotendorst ging im Jahresrückblick auf die<br />
Aktivitäten des <strong>Heimatverein</strong>s im vergangenen<br />
Jahr ein. Ein besonderer Höhepunkt war das<br />
Jubiläum 15 Jahre <strong>Heimatverein</strong> und 10 Jahre<br />
Kindertanzgruppe, das zünftig gefeiert worden<br />
ist. Erfreulich war, das der Erlös dieses Tages in<br />
Höhe von 1.810 € an die Kinderkrebshilfe in Weseke<br />
gespendet werden konnte. Im Jahr 2008<br />
soll am 17.8. ein Sommerfest rund um das Heimathaus<br />
gefeiert werden Begonnen wird mit<br />
einer plattdeutschen hl. Messe.<br />
Die einzelnen Leiter der verschiedenen Gruppen<br />
berichteten über ihre Arbeit und die Begebenheiten:
14 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Stefan Brutzki/Chronikgruppe<br />
Hermann Große-Vorholt/ Doppelkoppturniere<br />
Franz Nienhoff/Fahrradtour -Ziel war die<br />
Wassermühle in Rhade<br />
Hubert Schwane/Tanzgruppe - 32 TänzerInnen<br />
Auftritte in Velen, Gelsenkirchen-Buer,<br />
Marbeck, Rhade, Heiden, Holland-Ächterhook,<br />
Essen etc.<br />
Elsbeth Nubbenholt/-Kindertanzgruppe –<br />
Kindertanz-gruppe in Laggenbeck hat zugesagt<br />
<strong>beim</strong> Sommerfest am 17.8.08 zu kommen<br />
Der Kassierer Heinrich Kleine-Vorholt verlas<br />
den Kassenbericht. Hier zeigte sich, dass trotz<br />
der hohen Ausgaben noch ein Überschuss<br />
geblieben war. Der Einsatz vieler Mitglieder<br />
hatte sich also doch gelohnt.<br />
Die Mitglieder des neuen und alten Vorstandes des <strong>Heimatverein</strong>s Mar-<br />
Die Kassenprüfer Alfons Sundrum und Uwe beck präsentierten sich nach der Versammlung im Heimathaus zum Foto.<br />
Frensch hatten die Kasse geprüft und für korrekt<br />
befunden. Somit konnte der Vorstand ein-<br />
(Foto: pd)<br />
stimmig entlastet werden. Neue Kassenprüfer wurden<br />
gewählt, es hatte sich Willi Südholt und Ludger<br />
Jahreshauptversammlung 2008<br />
Horstick hierfür bereit erklärt. Ein Teil des Vorstandes<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Alstätte<br />
musste neu gewählt werden. Auf eigenem Wunsch<br />
wurden Gerhard Finke, Adolf Böing und Gisela Butenweg<br />
aus dem Vorstand verabschiedet und bleiben<br />
als Ehrenmitglieder im Verein. Sie waren seit Bestehen<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s im Verein tätig. Ihnen gebührt<br />
ein großer Dank für ihren vielfältigen Einsatz. Der<br />
Wahlleiter Willi Südholt führte die anstehende Neuwahl<br />
durch. Einstimmig wiedergewählt wurde die Vorsitzende<br />
Maria Schwane und neu in den Vorstand<br />
wurden einstimmig gewählt: Ludwig Korte, Gaby Tücking<br />
und Hannes Heisterkamp. Felix Grotendorst<br />
zeigte Lichtbilder, mit passender Musik untermalt, von<br />
den Veranstaltungen des letzten Jahres .<br />
Der <strong>Heimatverein</strong> hat 412 Mitglieder und hat folgende<br />
Alterstruktur:<br />
Alstätte. Mit einem unterhaltsamen plattdeutschen<br />
Vortrag zu den Verhältnissen auf westmünsterländischen<br />
Bauernhöfen begeisterte Prof. Dr. Josef<br />
Vasthoff die Alstätter Heimatfreunde anlässlich der<br />
Jahreshauptversammlung des <strong>Heimatverein</strong>s am 12.<br />
April. Mit Witz und Humor informierte er dabei über<br />
die geschichtliche Entwicklung des hiesigen Raumes<br />
von der Steinzeit bis in die Neuzeit. Auch die Lebensbereiche<br />
Familie, Essen und Trinken, Glaube und<br />
Religion sowie Hochzeit und Tod beleuchtete Prof. Dr.<br />
Vasthoff auf Kley-Platt mit einem Augenzwinkern.<br />
0 - 10 Jahre 3<br />
11 20 11<br />
31 40 13<br />
41 50 49<br />
51 60 100<br />
61 70 117<br />
71 80 92<br />
81 99 27
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 15<br />
Im offiziellen Teil der Versammlung, die der zweite<br />
Vorsitzenden Alfons ter Huurne in Vertretung für den<br />
in Kur weilenden 1. Vorsitzenden Heinrich Holters,<br />
leitete, wurden der 1. Vorsitzende und auch Toni Winter<br />
(1. Kassierer) und Christian Termathe (1. Schriftführer)<br />
einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Als Vorsitzende<br />
der Arbeitskreise wurden gewählt: Josef<br />
Hartmann (AK Genealogie), Alfons ter Huurne (AK<br />
Fotografie), Toni Winter (AK Familienblatt), Anne Heidemann<br />
(AK Brauchtum), Annette Brunner, Agnes<br />
Tenhagen und Brigitte Hassels (AK „Högers Hus“),<br />
Matthias Dornbusch (Ansprechpartner der Schützenvereine<br />
/ AK Organisation und Geselligkeit). Klemens<br />
Hilbring stellte sich nach langjähriger Tätigkeit nicht<br />
mehr für das Amt des Leiters des Arbeitskreises „Unser<br />
Dorf“ zur Wahl. Zum Nachfolger in diesem Amt<br />
wählte die Versammlung einstimmig Willi Brunner.<br />
Alfons ter Huurne dankte Klemens Hilbring für die von<br />
ihm geleistete Arbeit mit einem Präsent.<br />
Nach der Eröffnung und dem Totengedenken durch<br />
den zweiten Vorsitzenden Alfons ter Huurne folgte<br />
zunächst die Verlesung des Protokolls der letzten<br />
Mitgliederversammlung. In den Berichten des Vorstands<br />
und der Arbeitskreise über das Geschäftsjahr<br />
2007 gingen Schriftführer Christian Termathe und die<br />
Leiter der verschiedenen Arbeitskreise ausführlich auf<br />
die Aktivitäten des <strong>Heimatverein</strong>s ein. Zu den festen<br />
Terminen des <strong>Heimatverein</strong>s gehört das Pannekaukessen.<br />
Weitere wichtige Veranstaltungen waren der<br />
politische Abend, das traditionelle Osterfeuer, die<br />
jährliche Dorfputzaktion unter Federführung des Arbeitskreises<br />
„Unser Dorf“ und die Mitwirkung am<br />
Alstätter Nikolaus- und Weihnachtsmarkt. Besonders<br />
erwähnt wurde auch die Aktion zur Ausweisung der<br />
neuen Flamingoroute, die am 17. August 2008 offiziell<br />
eröffnet wird, und die Aufstellung historischer Grenzsteine<br />
in Zusammenarbeit mit der Historischen Societät<br />
Enschede-Lonneker.<br />
An den Bericht des Vorstands schloss sich der Kassenbericht<br />
des 2. Kassierers Hermann Homann und<br />
der Bericht der Kassenprüfer durch Adolf Wermer, die<br />
eine ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigten,<br />
an. Den Jahresbeitrag setzte die Versammlung auf<br />
nunmehr 12 Euro fest. Für den turnusgemäß ausscheidenden<br />
Adolf Wermer wurde als neuer Kassenprüfer<br />
Bernhard Wessendorf gewählt. Außerdem trugen<br />
Felix Gesenhues und Michael Dornbusch plattdeutsche<br />
Texte vor. Beide Schüler hatten in ihren<br />
jeweiligen Jahrgängen den Sieg im plattdeutschen<br />
Lesewettbewerb an den Alstätter Schulen errungen.<br />
Zum Schluss der Versammlung dankte Alfons ter<br />
Huurne nochmals allen Aktiven, Helfern und Sponsoren<br />
für ihre geleisteten Dienste. Der <strong>Heimatverein</strong><br />
weist auf die wöchentliche Öffnung des Heimathauses<br />
für Interessierte und Besucher an jedem Mittwoch-<br />
Nachmittag hin. Außerdem werden in Kürze wieder an<br />
jedem dritten Montag im Monat die Pättkesfahrer in<br />
und um Alstätte unterwegs sein. An jedem 1. Sonntag<br />
im Monat findet morgens um 10.00 Uhr eine genealogische<br />
Sprechstunde im Heimathaus statt.<br />
Dieser Bericht und die Fotos wurden von Christian<br />
Termathe eingesandt.<br />
Bericht über 54. Tagung der Arbeitsgruppe<br />
Genealogie des Kreises Borken in Gronau-Epe<br />
Epe. Der Sprecher der AG Genealogie des Kreises<br />
Borken, Alfons Nubbenholt aus Ahaus, konnte am<br />
Samstag, dem 19.04.2008, 90 Teilnehmer, darunter<br />
16 Neue, bei der Tagung im Pfarrhof St. Agatha in<br />
Epe willkommen heißen.<br />
Er dankte dem Team des <strong>Heimatverein</strong>s Epe für die<br />
gute Vorbereitung der Tagung in den Räumen des<br />
Pfarrhofes. Die Frauen der Gruppe hatten für die Gäste<br />
gebacken und so konnten die Tagungsteilnehmer<br />
bei Kaffee und Kuchen den Beiträgen folgen.<br />
Für den Kuchen wurde von den Tagungsteilnehmern<br />
eine Spende entrichtet, die für ein soziales Projekt<br />
in Brasilien bestimmt ist.<br />
Die Begrüßung der Tagungsteilnehmer durch den<br />
<strong>Heimatverein</strong> übernahm Hubert Gleis, da der 1. Vorsitzende<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s Epe, Manfred Töns erkrankt<br />
war. Hubert Gleis wies in seiner Begrüßung auf<br />
die Möglichkeit hin, nach dem offiziellen Teil der Tagung,<br />
die Heimatstube zu besichtigen.
16 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Die Begrüßung der Teilnehmer durch die Stadt Gronau<br />
wurde vom 2. Stellv. Bürgermeister Kurt Rehbein,<br />
vorgenommen.<br />
Im 1. Tagungspunkt wurden vom Sprecher der AG,<br />
Alfons Nubbenholt folgende Neuigkeiten aus der Familienforschung/Genealogie<br />
vorgestellt.<br />
- 142 eingetragene Mitglieder in der AG (ein weiterhin<br />
positive Entwicklung der Mitgliederzahlen)<br />
- Einladung der WGGF bzgl. der Mittwochstreffen in<br />
Münster für das kommende Halbjahr<br />
- Mitteilung der WGGF über die Schließung des<br />
Bistumsarchivs wegen Umbau ab Sommer 2008<br />
- Mittwochstreffen der WGGF am 11.06.08: Herr<br />
Söthe, Ottenstein, Thema: Die Protokollbücher des<br />
Grundherrn als Quelle zur Familien und Hofgeschichte<br />
- Hinweis auf das Jahresprogramm und die Einladung<br />
der Gesellschaft f. historische Landeskunde<br />
des westl. Münsterlandes e.V.<br />
- Hinweis auf die Veranstaltung des Ost-Geldrischen<br />
Kontakttages 2008 in Groenlo am 20.09.2008 von<br />
10 – 16:00 Uhr unter Beteiligung der AG Genealogie<br />
des Kreises Borken<br />
- Landeskundl. Institut: Herr Dr. Timothy Sodmann<br />
tritt ab Ende April in den Ruhestand<br />
- Hinweis auf Mitgliedschaft des Sprechers Alfons<br />
Nubbenholt im „Netzwerk der Amerikaauswanderer“<br />
- Hinweis auf die Aktualisierung der Datenbanken<br />
auf der Home Page (AID)<br />
- Anfragen von Forschern außerhalb der AG nehmen<br />
zu, Anfragen werden zukünftig an Mitglieder<br />
der AG weitergegeben.<br />
- Hinweis des Sprechers Alfons Nubbenholt: diverse<br />
Adressverzeichnisse der Jahre 1925 – 1978 wurden<br />
digitalisiert und stehen den einzelnen Orten<br />
zur Verfügung, ebenfalls liegen jetzt Telefonbücher<br />
in digitaler Form von 1995 – 2008 vor.<br />
Hinweis: Genealogie Arbeitskreise/-gruppen der<br />
<strong>Heimatverein</strong>e der Stadt Ahaus (Graes, Wessum,<br />
Wüllen, Alstätte, Ottenstein und Ahaus schließen<br />
sich zu einer AG Genealogie der HV der Stadt<br />
Ahaus zusammen.<br />
Als nächstes wurden die Termine bekannt gegeben:<br />
- 55. Tagung der AG im Herbst in Gescher<br />
- Computergruppe: Termin wird in der kommenden<br />
Woche bekannt gegeben<br />
- Totenzettelgruppe: Terminbekanntgabe erfolgt in<br />
Kürze<br />
Der nächste Programmpunkt befasste sich mit der<br />
HomePage (HP) der AG und dem Programm AID, mit<br />
dem jedes Mitglied der AG die abgelegten Datenbanken<br />
durchsuchen kann. Hier ging es darum, die Wünsche<br />
und Fragen der Mitglieder der AG zu ermitteln,<br />
um eine größere Akzeptanz und eine höhere Anzahl<br />
an Zugriffen auf die HP zu erreichen.<br />
Zu diesem Zweck hat G. Weitenberg, Mitglied der<br />
Computergruppe, eine Präsentation für den Besuch<br />
der HP, das Einloggen und Finden der diversen Seiten<br />
erarbeitet und vorgestellt.<br />
Aus den Reihen der Teilnehmer gab es einige interessante<br />
Meldungen zu diesem Punkt:<br />
- Einrichtung eines Forums<br />
- Wie bekomme ich Zugriff auf die Datenbanken<br />
- Wo finde ich aktuelle Berichte?<br />
- Wie aktualisiere ich meine AID Datenbank<br />
Sprecher Alfons Nubbenholt und G. Weitenberg appellierten<br />
an die Gruppe:<br />
- Aktuelle Berichte, Veranstaltungen aus den einzelnen<br />
Orten an den Webmaster zu melden<br />
- Das sich doch mehr Forscher persönlich und ihre<br />
Forschungen auf der HP vorstellen sollten, um die<br />
Website aktueller und interessanter zu gestalten<br />
Als das Highlight der Tagung kam nun das Referat<br />
von Herrn Georg Pahlmüller, der gemeinsam mit seiner<br />
Ehefrau Nancy eine Präsentation über das Thema:<br />
FAMILYSEARCH – die größte Ahnendaten-Bank<br />
der Welt. Wie nutze ich sie für meine Ahnenforschung?<br />
- Den Tagungsteilnehmer wurde an Hand eines<br />
praktischen Beispiels erklärt, wie man die Datenbank<br />
FAMILYSEARCH für die eigene Familienforschung<br />
nutzen kann und das vom eigenen PC zu<br />
Hause aus.<br />
Nachdem auch die letzten Fragen zu der Präsentation<br />
beantwortet waren, kam der Punkt Verschiedenes.<br />
Hier sollte die Gruppe ein Feedback über die bisher<br />
abgehaltenen Tagungen geben, um dieses bei zukünftigen<br />
Planungen zu berücksichtigen. Aus der<br />
Gruppe kam die Bitte man möge in Zukunft bei der<br />
Ortswahl für zukünftige Tagungen auch den südlichen<br />
Teil des Kreises berücksichtigen. Ansonsten ist man<br />
mit den bisherigen Tagungen zufrieden. Das wurde<br />
vom Sprecher der Gruppe Alfons Nubbenholt gerne<br />
aufgenommen und soll In Zukunft berücksichtigt werden.<br />
Nachdem es keine weiteren Meldungen mehr gab,<br />
ging es zum Punkt Aussprache und Diskussion. Eini-
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 17<br />
ge Tagungsteilnehmer nahmen nun die Gelegenheit<br />
wahr, mit Herrn Gleis vom <strong>Heimatverein</strong>s Epe, die<br />
Heimatstube zu besichtigen, während ein Teil der<br />
Tagungsteilnehmer die Gelegenheit nutzte, um sich<br />
gegenseitig auszutauschen. Gegen 17:00 Uhr wurde<br />
die Versammlung vom Sprecher Alfons Nubbenholt<br />
beendet. Er wünschte allen einen guten Heimweg und<br />
ein Wiedersehen im Herbst in Gescher.<br />
Dieser Beitrag wurde von Herrn Alfons Nubbenholt,<br />
Sprecher der AG Genealogie des Kreises Borken<br />
übersandt.<br />
Frühjahrstagungen der drei<br />
<strong>Heimatverein</strong>sbereiche im Kreis Borken<br />
Erste Tagung am 22.04.2008 in Raesfeld-Erle<br />
Erle (ws.) Zur Frühjahrstagung trafen sich die Mitglieder<br />
der <strong>Heimatverein</strong>e des südlichen Kreisgebietes<br />
unter der Leitung des stellvertretenden Kreisheimatpflegers<br />
Alois Mensing am 22.04.2008 in Raesfeld-Erle.<br />
Die erschienenen Vertreter der Vereine<br />
wurden am Parkplatz vor der Femeiche in Erle vom<br />
Vorsitzenden des <strong>Heimatverein</strong>s Erle, Klaus Werner,<br />
recht herzlich begrüßt. Am Fuße der wieder sattes<br />
Grün treibenden Eiche wusste Klaus Werner viel<br />
Neues über die Gerichtsbarkeit an der Femeiche zu<br />
berichten.<br />
Anschließend gingen die Teilnehmer zum Heimathaus<br />
des Vereins. Doch vorher wurden sie von der<br />
Ex-Lehrerin Ingrid Horstmann sowie Hedwig Rentmeister<br />
und Mechtild Gülker im Pausenraum der Sylvesterschule<br />
empfangen. Diese Damen betreuen seit<br />
mehreren Jahren die Plattdeutsch-AG des <strong>Heimatverein</strong>s.<br />
Die neun- bis 13-jährigen Kinder seien immer<br />
montags mit großer Begeisterung bei der Sache und<br />
würden Sketche und Spiele auf Platt einstudieren.<br />
Die Mitglieder der Vereine bekamen, nachdem gemeinsam<br />
„Dat Erlske Leed“ gesungen wurde, vier<br />
Sketche zu hören und zu sehen. Gespielt wurde u.a.<br />
die Bäuerin und die wahrsagende Zigeunerin, der<br />
mathematik-feste Vater, der seinem Sohn die Division<br />
von 28 durch 7 auf vielfältige Weise erläuterte und<br />
insbesondere der junge <strong>Heimatverein</strong>svorsitzende<br />
Klaus Werner, der zwei Verkäufer für die Verbreitung<br />
und Verkauf des Heimatbuches „Querbeet“ einstellte<br />
und feststellen musste, dass der stotternde Verkäufer<br />
den größten Umsatz tätigte. All diese Aufführungen<br />
wurden mit langanhaltendem Beifall honoriert.<br />
Danach begann die Tagung im Obergeschoss des<br />
Heimathauses. Der Kaffeetisch war reichlich gedeckt,<br />
schmackhafte Schnittchen wurden gereicht. Für diese<br />
Stärkung bedankte sich Alois Mensing recht herzlich<br />
<strong>beim</strong> Vorsitzenden Klaus Werner, der eine kurze Erläuterung<br />
zur Geschichte des Heimathauses gab.<br />
Dann gab Alois Mensing einen kurzen Rückblick auf<br />
den „15. Plattdeutschen Lesewettbewerb im Kreis<br />
Borken“. Wie alle Beteiligten feststellen konnten, haben<br />
alle jungen Leser mit großer Begeisterung ihre<br />
Aufgabe erfüllt. Mensing dankte nochmals allen Lehrer<br />
und Lehrerinnen, Helfern und auch den Eltern für<br />
ihre Mithilfe und hofft, dass auf diesem Wege das<br />
Plattdeutsche weiterhin gepflegt und insbesondere<br />
von den Jugendlichen gesprochen werde.<br />
Zur Überraschung der Teilnehmer hatte der stellvertretende<br />
Vorsitzende die Sieger der Gruppe I und II<br />
des Lesewettbewerbs zur Tagung geladen. Die Siegerin<br />
der Gruppe III war leider wegen einer Klassenfahrt<br />
verhindert. Rebecca Schmittmann von der Klasse 4b<br />
der von Galen-Schule in Oeding trug ihren Text „Opa<br />
und Oma in Mönster“, Matthias Klasen von der Klasse<br />
8b der Nünning-Realschule in Borken seinen Text<br />
„Otte Robben häff Naamensdagg“ vor. Für Ihre Beiträge<br />
wurden sie mit Beifall und von Alois Mensing mit<br />
kleinen Geschenken belohnt.<br />
Zu den aktuellen Terminen am 06.09.2008 in Losser/NL<br />
(Grenzüberschreitenden Heimattag) und am<br />
25.10.2008 ebenfalls in den NL (Tag des Platts) gab<br />
Günther Inhester von der Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege<br />
des Kreises Borken nähere Informationen.<br />
Der Stand des Glockenprojektes wurde von<br />
Franz-Josef Menker aus Gescher ausführlich erläutert.<br />
Der zwischenzeitlich vom Heimatbund anerkannte<br />
Arbeitskreis habe sechsmal getagt. Die Auftaktveranstaltung<br />
werde am 21.09.2008 in Gescher stattfinden.<br />
Insbesondere dem Kreis Borken dankte er für die<br />
bisherige Unterstützung.<br />
Als Ersatz für die bisherigen „Bürgerfunksendungen“<br />
will der Radiosender WMW künftig samstags und<br />
sonntags einen kurzen Wochenrückblick von Ereignissen<br />
im Kreis Borken (ca. drei Minuten) auf plattdeutsch<br />
bringen. Für das Vortragen der vorbereiteten<br />
Texte werden noch Sprecher von den <strong>Heimatverein</strong>en<br />
gesucht. Bei Interesse melden diese sich bitte bei der<br />
Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege.<br />
Sodann wurde lebhaft über die Anschaffung eines<br />
Auto-Aufklebers diskutiert, der einen Hinweis auf grünem<br />
Eichengrund enthält, dass „platt“ gesprochen<br />
wird. Insbesondere ging es um die Wortwahl „Ik küer<br />
platt“ oder „Ik proat platt“. Da im Verbreitungsgebiet<br />
des Heimatbriefes unterschiedliche Sprachweisen<br />
bestehen, wurde vorgeschlagen, beide Texte aufzutragen<br />
und den Vereinen mit den entsprechenden<br />
Sprachweisen zum Kauf anzubieten. Diese Regelung
18 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
werde in den weiteren Frühjahrstagungen der anderen<br />
<strong>Heimatverein</strong>e vorgestellt.<br />
Unter Punkt Verschiedenes bat der Redakteur des<br />
Heimatbriefes, Walter Schwane, alle Beteiligten um<br />
Berichte über Veranstaltungen ihrer Vereine, da er<br />
zum großen Teil die Jahresberichte über die Archive<br />
der Zeitungen recherchieren muss. Zudem bittet er für<br />
die plattdeutsche Ecke im Heimatbrief um Übersendung<br />
von plattdeutschen Vertällkes etc. zur Veröffentlichung.<br />
Abschließend dankte Alois Mensing dem Vorsitzenden<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s, Klaus Werner und seinen<br />
Helfern für die großartige Aufnahme in Erle und der<br />
Vorsitzenden des <strong>Heimatverein</strong>s Marbeck, Maria<br />
Schwane, für die Zusage, die Herbsttagung durchzuführen.<br />
Klaus Werner sprach ebenfalls seinen Dank<br />
an die Mitglieder der <strong>Heimatverein</strong>e aus mit der Bemerkung,<br />
dass er froh und stolz gewesen sei, dass sie<br />
Erle besucht haben.<br />
Zum Schluss trug Alois Mensing noch ein heiteres<br />
plattdeutsches Gedicht vor. Dieses handelte von einem<br />
Besuch einer Großmutter bei Karstadt in Münster<br />
und ihrer Erlebnisse <strong>beim</strong> Verzehr einer Bockwurst.<br />
„Freiheit oder Todesstrafe, so lautete das Urteil bei dem Femgericht<br />
an der Femeiche“, erklärte <strong>Heimatverein</strong>svorsitzender Klaus Werner<br />
am Dienstagnachmittag den Vorständen der <strong>Heimatverein</strong>e aus dem<br />
Altkreis Borken direkt vor Ort, bevor die Heimatfreunde zu einem<br />
Beisammensein ins Erler Heimathaus gingen. (Foto: Bosse), aus der<br />
Borkener Zeitung v. 23.4.2008.<br />
VEREINSNACHRICHTEN<br />
Mitteilungen der Gesellschaft für historische Landeskunde<br />
des westlichen Münsterlandes e.V.<br />
(ws.) In den Mitteilungen Nr. 4 - Frühjahr 2008 –<br />
weist die Gesellschaft auf die am 17. Mai 2008 in<br />
Anholt stattfindende Mitgliederversammlung mit anschließender<br />
Schlossbesichtigung hin. Des Weiteren<br />
enthält diese Mitteilung Informationen über die bestehenden<br />
Projektgruppen, insbesondere jedoch eine<br />
ausführliche Beschreibung zu den Jahresveranstaltungen.<br />
Alles Wissenswerte über diese Veranstaltungen<br />
und Gruppen finden sie unter der Homepage der<br />
Gesellschaft: www.ghl-westmuensterland.de<br />
<strong>Heimatverein</strong> Stadtlohn zeigt Film über<br />
den Zweiten Weltkrieg<br />
Film zeigt Stadt in Trümmern<br />
Stadtlohn. Die Fortsetzung eines alten Films über<br />
Stadtlohn, dessen erster Teil im September 2007<br />
vorgeführt wurde, zeigte der <strong>Heimatverein</strong> jüngst im<br />
Haus Hakenfort. Zunächst waren Bilder von den<br />
gespenstischen Ruinen nach der Bombardierung<br />
zu sehen. Kaum einer der Zuschauer konnte sich<br />
bei diesem Anblick vorstellen, dass nur wenige<br />
Jahre später wieder eine blühende, moderne Stadt<br />
entstehen würde.<br />
Noch weiter zurückblickend zeigte Hermann<br />
Hintemann dann Bilder vom Beginn des Krieges<br />
mit Aufmärschen von Soldaten, Einquartierung<br />
und Manöver auf dem damaligen Ernings Losberg.<br />
Kinder liefen den Soldaten neugierig hinterher<br />
oder fuhren mit den Fahrrädern nebenher.<br />
Junge Mädchen gingen elegant mit Mantel und<br />
Hütchen spazieren und freuten sich, dass "Leben"<br />
in der Stadt war. Auf Volksfesten traten<br />
Feuerschlucker und Entfesselungskünstler auf,<br />
noch war "heile Welt".<br />
Aber bald änderte sich das Bild, als die ersten<br />
Stadtlohner Soldaten gefallen waren und die Gefallenenehrung<br />
vor dem Rathaus stattfand. 1942<br />
wurden die Glocken mit einer Seilwinde vom hohen<br />
St. Otger Kirchturm geholt. Der "Bäiermann"<br />
Demes stand wie versteinert zwischen den Glocken.<br />
In der nächsten Szene kommt ein Bomber näher<br />
und näher - Anschließend ist die Villa Rottburg, das<br />
heutige Haus Cohaus an der Engelstraße, zum<br />
größten Teil ein Trümmerhaufen.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 19<br />
Der Krieg hatte Stadtlohn eingeholt. Die damaligen<br />
"Nazigrößen", wie immer gesagt wurde, waren eifrig<br />
damit beschäftigt, Betriebe zu besichtigen, Aufmärsche<br />
von Jungvolk und Jungmädels zu organisieren<br />
und zu der Bevölkerung zu sprechen. Und immer<br />
wieder war eine Totenehrung erforderlich. Die Tafeln<br />
mit den Namen der Gefallenen wurden dabei aufgestellt,<br />
die trauernden Mütter und Witwen standen dabei.<br />
Die älteren Besucher im Haus Hakenfort erkannten<br />
viele der auf den Fotos gezeigten Menschen und<br />
immer wieder wurden Namen in den Saal gerufen<br />
oder Einzelheiten erzählt.<br />
Den letzten Teil des Films vom Wiederaufbau, von<br />
ersten Karnevalsfeiern und mehr zeigt der <strong>Heimatverein</strong><br />
am 18. September.<br />
Dieser Artikel erschien am 01.03.2008 in der<br />
Münsterland Zeitung (Stadtlohn)<br />
Tradioneller Herdfeuerabend des<br />
<strong>Heimatverein</strong>s Wessum<br />
Wessum. Auf münsterländer Art, mit „Moos un<br />
Mettwoast“ begann der Herdfeuerabend des <strong>Heimatverein</strong>s<br />
Wessum. Werner Hilbring, Leiter der Fachgruppe<br />
Plattdeutsche Sprache, begrüßte die vielen<br />
Gäste auf der Bauerntenne.<br />
Nach dem deftigen Einstieg erinnerte Werner Hilbring<br />
zunächst an einen Küeroabend mit verstorbenen<br />
Wessumer Heimatfreunden, an dem es um die Zeit<br />
während und kurz nach dem 1. Weltkrieg ging. Die<br />
anfängliche Begeisterung in der Bevölkerung, etwas<br />
für das Vaterland zu tun, legte sich schon kurze Zeit<br />
nach der Mobilmachung. Schnell machte sich Angst<br />
breit und trotz erster Siege waren die Folgen bald<br />
auch im Münsterland zu spüren. Viele Tote waren zu<br />
verzeichnen und Hunger und Armut machte sich breit.<br />
Armut bestimmte auch die 20er Jahre. Hinzu kam,<br />
dass sogar Pastöre gläubige Kirchgänger animierten<br />
ihre letzte Habe abzugeben, um das Vaterland zu<br />
retten. Die Kirche spielte zur damaligen Zeit eine große<br />
Rolle und nahm besonderen Einfluss auf das Familienleben.<br />
Nach diesem Rückblick gab es einen Rundblick per<br />
Film in das Wessum der 60er und 70er Jahre. Bei den<br />
Luftbildern erkannte man deutlich die Veränderungen<br />
des Ortes und einige Straßenzüge waren kaum wieder<br />
zuerkennen. In einem bunten Bilderbogen wurde<br />
das dörfliche Leben in Erinnerung gerufen: Neujahrsgrüße<br />
von Kindern, Schlittschuhlaufen auf der Gräfte,<br />
Sternsingeraktion oder Karneval im Kindergarten.<br />
Viele Gäste fanden sich auf Bildern von einer Palmoder<br />
Fronleichnamsprozession wieder.<br />
Eine typische Winterarbeit war auch das Korndreschen<br />
mit „Fleggeln“ auf der Tenne. Mühsam wurde<br />
von Hand gefleggelt und so wertvoll war auch schließlich<br />
jedes einzelne Korn.<br />
Wechselnde Gefühle gab es <strong>beim</strong> zweiten Film über<br />
eine Hausschlachtung. Bis in alle Einzelheiten wurde<br />
jeder Schritt gezeigt von „Veehpott stocken“, Schlachten,<br />
Zerlegen und Verwursten. Bei den Zuschauern<br />
gab es Begeisterung und Schmunzeln, aber manchmal<br />
wurde der Blick auch abgewandt. Ein besonderer<br />
Höhepunkt war offensichtlich am Ende der Festschmaus,<br />
bei dem es erste Leckerbissen vom<br />
Schwein oder einen „Schmoaltappel“ gab.<br />
Aufgelockert wurde der Abend mit Döhnekes und<br />
einem selbstverfassten Gedicht zum Thema „Bruutschau“<br />
von Bernhard Grotenhoff.<br />
Am Ende gab es viel Beifall und Zustimmung von<br />
den Gästen für einen gelungenen Herdfeuerabend mit<br />
Information, Witz und Unterhaltung.<br />
Dieser Bericht wurde von Frau Beatrix Wantia vom<br />
<strong>Heimatverein</strong> Wessum übersandt.<br />
„Histoischer Kring“ aus Kotten und <strong>Heimatverein</strong><br />
Oeding haben gemeinsame Ausstellung<br />
Über Grenzen hinweg<br />
Oeding. Fotos, Feldpostkarten, Familienstammbäume,<br />
dazu historische Objekte, Musikinstrumente,<br />
Haushaltsgegenstände und vieles andere: Der "Historische<br />
Kring" aus dem benachbarten Kotten und der<br />
Oedinger <strong>Heimatverein</strong> haben ihren Fundus gesichtet<br />
und nach einigen Jahren wieder einmal eine gemeinsame<br />
Ausstellung auf die Beine gestellt.<br />
Hubert Thesing steht sinnierend vor einer der vielen<br />
Stellwände im großen Saal des Jakobus-Pfarrheims.<br />
Es ist Samstag, kurz vor 14 Uhr. Gleich werden Manfred<br />
Harmeling, der Vorsitzende des <strong>Heimatverein</strong>s,<br />
und Bürgermeister Georg Beckmann die Ausstellung<br />
eröffnen. Der heimische Besucher nimmt das etwa<br />
briefbogengroße Schwarzweißfoto links unten näher<br />
in Augenschein. Dort sind ein paar nebeneinander<br />
stehende Menschen abgebildet. Hubert Thesing tippt<br />
auf den freundlich dreinblickenden jungen Mann ganz<br />
rechts und erinnert sich: "Das ist Heinrich Lefting,<br />
Jahrgang 24, genau wie ich. Der war mein bester<br />
Freund."<br />
Bürgermeister Georg Beckmann hob in seiner kurzen<br />
Eröffnungsrede hervor: "Über Grenzen hinweg -<br />
so haben die Organisatoren diese Präsentation genannt.<br />
In den Köpfen der Menschen hier war diese<br />
Grenze schon lange gefallen, weit vor dem Schenge-
20 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
ner Abkommen. Ich wünsche dieser schönen Ausstellung<br />
den Besuch, den sie verdient." In der Tat hatten<br />
sich die Macher von "Über Grenzen hinweg" bereits<br />
bei der ersten Präsentation vor 14 Tagen in Kotten<br />
viel Mühe gegeben. Und das mit Erfolg: Die Anerkennung<br />
und die Resonanz sowohl aus Kotten selbst wie<br />
auch aus der benachbarten Grenzgemeinde war groß<br />
gewesen. Nun stand zwar wegen der unterschiedlichen<br />
Raumbedingungen die Ausstellung etwas anders,<br />
aber schon der rege Besuch bereits vor der<br />
eigentlichen Eröffnung zeigte, dass auch an diesem<br />
Wochenende - Samstag und Sonntag - ein ähnlich<br />
guter Besuch zu erwarten war.<br />
Und nach den bisherigen Erfahrungen ist zu vermuten,<br />
dass "Über Grenzen hinweg" nicht das letzte<br />
gemeinsame Projekt vom Historischen Kring in Kotten<br />
und dem Oedinger <strong>Heimatverein</strong> gewesen sein dürfte.<br />
Dieser Artikel von (geo.) erschien am 11.03.2008 in<br />
der Münsterland Zeitung (Südlohn)<br />
Beim <strong>Heimatverein</strong> Reken gibt es bald<br />
frisches Brot aus neuem Ofen<br />
Groß Reken. "Wenn du ein "Vater unser" beten und<br />
dabei die Hand in den Ofen halten kannst dann ist die<br />
richtige Temperatur zum Backen erreicht. Bernhard<br />
Huvers, gelernter Bäcker und <strong>beim</strong> Rekener <strong>Heimatverein</strong><br />
zuständig für alles, was mit Brotbacken zu tun<br />
hat, schmunzelt, als er im neuen Backofen des Hauses<br />
Uphave nach alter Väter Sitte die Temperatur<br />
überprüft: Der Ofen, den Mitarbeiter einer Spezialfirma<br />
gerade fertig gestellt haben, ist ganz nach dem<br />
Herzen des Backprofis geraten."Einen Backofen hat<br />
es an dieser Stelle im Haus Uphave seit dem Bau des<br />
Hauses 1742 gegeben", berichten Bernhard Huvers<br />
und Hermann Eiling bei einem ersten Probelauf des<br />
neuen Backofens.<br />
Als die Gemeinde das Haus 1980 erworben habe,<br />
so die <strong>Heimatverein</strong>smitglieder weiter, sei dieser Ofen<br />
erneuert worden."Allerdings nicht ganz perfekt", erläutert<br />
Bernhard Huvers weiter. Da nur die Unterseite,<br />
nicht aber die Decke des Backofen mit Schamott ausgelegt<br />
worden sei, habe der Ofen <strong>beim</strong> Backen ganz<br />
unterschiedliche Temperaturen entwickelt: Unten sei<br />
er zu heiß geworden, so dass die Brote dort leicht<br />
verbrannt seien, oben dagegen zu kalt. Im Laufe der<br />
Jahre nun sei vor allem das Gewölbe brüchig geworden,<br />
so dass der Backofen schließlich kaum mehr<br />
genutzt werden konnte.<br />
Auf Anraten des <strong>Heimatverein</strong>s habe sich deshalb<br />
die Gemeinde entschlossen, den historischen Backofen<br />
instand setzen zu lassen. Nach fünftägiger Reparatur<br />
kann jetzt wieder eine kräftige Glut aus Buchenoder<br />
Birkenholz in der alten Backröhre glimmen: Noch<br />
im April möchte Huvers einen ersten Probelauf für den<br />
neuen Ofen starten, damit <strong>beim</strong> ersten "offiziellen"<br />
Backen zum Maigang des <strong>Heimatverein</strong>s wirklich<br />
nichts mehr anbrennen kann. Dass für den begeisterten<br />
Hobbybäcker in eine solche Backröhre kein Fertigteig<br />
aus der Tüte kommt, versteht sich dabei wohl von<br />
selbst: Eine ganze Woche vor dem geplanten Backtermin<br />
setzt Huvers den Sauerteig an, aus dem dann<br />
die begehrten Bauernbrote werden, die traditionell<br />
nicht nur <strong>beim</strong> Maigang, sondern auch <strong>beim</strong> Heimatfest<br />
im Januar und bei der Adventsfeier des <strong>Heimatverein</strong>s<br />
reißende Nachfrage finden.<br />
Dieser Artikel von (rpl). erschien am 12. März 2008<br />
in der Borkener Zeitung.<br />
Mitteilung des <strong>Heimatverein</strong>s Ammeloe<br />
Modellbahnausstellung im Heimathaus Noldes<br />
Ammeloe. Zur Saisoneröffnung im Heimathaus<br />
Noldes im historischen Dorfkring Ammeloe in der<br />
Stadt Vreden warten die Heimatfreunde mit einer Modelleisenbahnausstellung<br />
auf, die zu einem besonderen<br />
Erlebnis für die ganze Familie werden sollte. Nicht<br />
nur Personen diesseits und jenseits der Grenze, die<br />
dieses Hobby mit besonderer Leidenschaft betreiben,<br />
zeigen ihre Exponate, auch ist der THCA, Train Hobby<br />
Club Almelo, aus Holland mit umfangreichen Materialien<br />
beteiligt.<br />
Die Ausstellung wird am Sonntag, 27. April, um<br />
14.00 Uhr eröffnet und ist dann bis Ende Juni jeden<br />
Sonntag zwischen 14.oo und 17.oo Uhr zu bewundern.<br />
Auch können Terminvereinbarungen während<br />
der Woche vereinbart werden (Ruf: 02564/1038 und<br />
6670). Wie immer bieten die Frauen des <strong>Heimatverein</strong>s<br />
Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen im schönen<br />
Ambiente des Heimathauses an.<br />
Während der Öffnungszeiten ist selbstverständlich<br />
auch die Heimatscheune mit ihrer umfangreichen<br />
Dauerausstellung zum Thema „ Landwirtschaft, Handwerk<br />
und vieles mehr“ zu sehen. Der Eintritt beträgt<br />
Euro 1,50.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 21<br />
<strong>Heimatverein</strong> Lünten zeigte den Film<br />
„Dat olle Münsterland“<br />
Film beschert Zeitreise<br />
Lünten. Unsere Zeit mit ihren schnellen Veränderungen<br />
auf allen Lebensgebieten lässt nur selten einmal<br />
Muße für einen intensiven Rückblick zu. Auch<br />
deswegen freute sich der <strong>Heimatverein</strong> Lünten über<br />
den Besuch der zahlreichen jungen und ältere Heimatinteressierten.<br />
Der Filmvortrag "Dat olle Mönsterland" bot einen<br />
Steifzug durch Landschaft, Kultur und Brauchtum. Wie<br />
der Alltag der Eltern oder Großeltern aussah, das<br />
konnten sich die jüngeren Menschen gar nicht mehr<br />
vorstellen - und die älteren Besucher fanden sich in<br />
manchem Arbeitsablauf wieder. Und waren überzeugt<br />
dass es nicht nur eine "gute, alte Zeit" war.<br />
In fünfjähriger Kleinarbeit hatte es sich Werner Altemöller<br />
aus Borghorst zum Ziel gesetzt die Lebensbedingungen<br />
und die Kenntnisse der Arbeits- und<br />
Lebensweise aus dem vorigen Jahrhundert festzuhalten<br />
und in lebendiger und farbiger Form vortragen zu<br />
können.<br />
Werner Altemöller zeigte, unterstützt durch<br />
seine Ehefrau, Filme über das historische Münsterland.<br />
Foto: Münsterland Zeitung<br />
Altemöller hatte Wert darauf gelegt, dass in den vielen<br />
Großaufnahmen die Handgriffe und der Arbeitsablauf<br />
klar erkennbar wurden, denn sie sollen Informationen<br />
vermitteln, die schon vielfach vergessen sind.<br />
So entstand ein 90-minütiger Farbtonfilm, der mit einem<br />
geographischen und geschichtlichen Teil die<br />
Bedeutungen der Grenzen Steinfurt-Münster, der<br />
Marken und Eschsiedlungen erläuterte. Viele alte<br />
Grenzsteine, so genannte "Schnadesteine", erinnern<br />
an die langen Grenzstreitigkeiten zwischen den Hochstift<br />
Münster und den Grafen von Steinfurt, davon<br />
zeugen noch die alten Schnadegänge. Der Film führte<br />
zu alten Landwehren und erklärte die Bedeutung dieser<br />
Grenzbefestigung von Kirchspielen und Territorien<br />
ebenso wie die Verschiedenartigkeit und Veränderung<br />
der Wasser- und Windmühlen sowie ihre wirtschaftliche<br />
Bedeutung für unsere Region. Das Kultivieren der<br />
Flächen und das bäuerliche Schaffen wurden vielleicht<br />
noch niemals so lebendig in einem Film festgehalten.<br />
"Vöör Dau un Dach" - lange Arbeitstage<br />
waren damals selbstverständlich, und die Zeit war<br />
geprägt von schwerer körperlicher Arbeit.<br />
"Sett up de Ledder", die Hausschlachtung mit<br />
Schlachten, Wursten und Einsalzen, war vielen noch<br />
vertraut. Das Torfstechen, die Getreideernte und das<br />
Dreschen, das Bierbrauen sowie andere alte Handwerke<br />
wurden gezeigt. Einen der Höhepunkte bildete<br />
das bäuerliche Bierbrauen auf dem Hof Antonius Berning<br />
in Schöppingen. Die Bedeutung des Zusammenlebens<br />
in den Dörfern und deren Brauchtum in den<br />
Nachbarschaften wurden in der "Kindtaufe" und<br />
"Nachbarkarnevalfeierlichkeiten" bewusst gemacht.<br />
Fazit: Der Film "Dat olle Mönsterland" fand bei allen<br />
Heimatinteressierten großen Anklang.<br />
Dieser Artikel erschien am 25.02.2008 in der Münsterland<br />
Zeitung (Vreden).<br />
Osterfeuer in <strong>Gemen</strong><br />
Klänge, Knistern, Kiepenkerl<br />
<strong>Gemen</strong>. Allerorten brannten am Osterwochenende<br />
wieder traditionell die Osterfeuer. So auch auf dem<br />
Kalverkamp in <strong>Gemen</strong>. Die Männer der Freiwilligen<br />
Feuerwehr, Löschzug <strong>Gemen</strong>, entfachten nach dem<br />
Gottesdienst feierlich den hoch aufgeschichteten<br />
Holzhaufen. Mitglieder des Blasorchesters Borken<br />
spielten dazu österliche Lieder auf. Besondere Faszination<br />
übten die lodernden Flammen auf die Jungen<br />
und Mädchen aus. Mit langen Zweigen stocherten sie<br />
in die wärmende Glut. Selbstverständlich war auch<br />
wieder Kiepenkerl Heinrich Heidenreich mit von der<br />
Partie. Aus der großen Kiepe fischte er bunte Ostereier<br />
und leckere Süßigkeiten. Klar, dass der Mann da<br />
ständig von den Steppkes dicht umlagert war. Mehrere<br />
hundert Besucher waren bei sehr tiefen Temperaturen<br />
zum Osterfeuer, das der <strong>Heimatverein</strong> <strong>Gemen</strong><br />
organisiert hatte, gekommen.
22 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Artikel und Bild von Jünck wurden der Borkener Zeitung<br />
entnommen.<br />
<strong>Heimatverein</strong> Ramsdorf erwirbt<br />
historische Schmiede<br />
Sogar der Blasebalg reiste mit<br />
Ramsdorf. Die Begeisterung<br />
ist ihnen anzumerken:<br />
Paul Große Wolter hat sich<br />
extra einen neuen Blaumann<br />
gekauft, Helmut Bülten<br />
erklärt, was es mit den<br />
vielen Schlüssel-Rohlingen<br />
auf sich hat, und Josef Maus fühlt sich an seine Lehrzeit<br />
erinnert... 14 Aktive der neu gegründeten Ramsdorfer<br />
"Schlosser-Innung" allesamt Ex-Metallhandwerker<br />
im Unruhestand und <strong>Heimatverein</strong>smitglieder<br />
haben jetzt die historische Schmiede der Familie<br />
Beckmann von Lüdinghausen nach Ramsdorf geholt.<br />
Zunächst lagert das schwergewichtige Material <strong>beim</strong><br />
Denkmalbeauftragten der Gemeinde, Josef Schulze<br />
Selting. Wenn das "Hexenhäuschen" fertig renoviert<br />
ist, soll dort künftig Eisen geschmiedet werden, solange<br />
es heiß ist. Im rund fünfstündigen Arbeitseinsatz<br />
hat die Ramsdorfer Gruppe am Mittwoch die Werkstatt-Einrichtung<br />
des Lüdinghausener Schlossermeisters<br />
Heinrich Beckmann ausgebaut. Nach dessen Tod<br />
fristeten Amboss, Esse und Blasebalg 28 Jahre lang<br />
ein Schattendasein.<br />
Bei einem Besuch in Ramsdorf im Sommer 2007<br />
war der Kontakt zwischen der Tochter des Schlossers<br />
und dem <strong>Heimatverein</strong> zustande gekommen, berichtete<br />
Vorsitzender Alois Mensing. Zusammen mit Paul<br />
Sieverding besichtigte er die alte Werkstatt in Lüdinghausen.<br />
Lange suchten dann die Heimatfreunde ein<br />
Domizil für die historische Schmiede demnächst zieht<br />
sie ins "Hexenhäuschen", auch "Jungfernhaus" genannt.<br />
Als Dank an die Familie für die Schenkung soll<br />
sie künftig "Beckmanns Schmiede" heißen.<br />
Doch bevor Touristen staunen, wenn im "Hexenhäuschen"<br />
die Esse raucht, wartet noch eine Menge<br />
Arbeit auf die "Schlosser-Innung". Das Material muss<br />
gesichtet, gereinigt, auf Vordermann gebracht und im<br />
neuen Domizil installiert werden. Als Raritäten gelten<br />
die handbetriebene Bohrmaschine mit Schwungrad,<br />
deren Alter die ehemaligen Metallhandwerker auf<br />
etwa 200 Jahre schätzen. Eine "Rarität" auch der<br />
imposante Blasebalg aus Leder mit Luftmengen-<br />
Regler. Der wichtigste Einrichtungsteil der alten<br />
Beckmanschen Werkstatt, die Esse (Feuerstelle)<br />
muss dagegen komplett ersetzt werden, schätzt die<br />
Gruppe.<br />
Den fehlenden Amboss will der Ehrenvorsitzende<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s, Bernhard Sühling, stiften. Werkbank,<br />
Feuerzangen, Feilen, Hammer, Schraubstöcke,<br />
Gesenke, eine handbetriebene Stanze und eine eiserne<br />
Richtplatte zum Nachrichten geschmiedeter<br />
Werkstücke komplettieren die Ausstattung. Nicht zu<br />
vergessen die zahlreichen Schlüssel-Rohlinge und die<br />
handgeschmiedeten Nägel. Auch für Nicht-Fachleute<br />
interessant ist das antiquierte autogene Schweißgerät,<br />
bei dem das Gas mittels Karbid in einem Behälter<br />
erzeugt wurde."Man hat früher selbst noch teilweise<br />
mit solchen Dingen gelernt und gearbeitet. Da kommen<br />
Erinnerungen und etwas Nostalgie auf", beschreibt<br />
Josef Maus was viele zur Mitarbeit motiviert.<br />
Dienstagmorgens trifft sich die "Schlosser-Innung"<br />
zum Arbeitseinsatz auf dem Hof Schulze-Selting.<br />
Dieser Artikel von (git). erschien am 05. April 2008<br />
in der Borkener Zeitung.<br />
<strong>Heimatverein</strong> Rhede hat erstmals eine<br />
Stadtführung für Kinder angeboten.<br />
Rhede. Erstmals hat der <strong>Heimatverein</strong> gestern eine<br />
Stadtführung für Kinder angeboten. Stadtführerin Antonia<br />
Möllenbeck weihte eine Gruppe von Acht- bis<br />
Zehnjährigen in die Geheimnisse der Gudula-Kirche<br />
ein. Die pure Neugier auf Geschichte hatte die jungen<br />
Zuhörer angelockt.<br />
Die neunjährige Heike ist in der Schule neugierig<br />
geworden. „Wir haben da schon mal durchgenommen,<br />
wie Rhede entstanden ist“, erzählt die Pius-<br />
Grundschülerin. Jetzt wolle sie vor allem etwas mehr<br />
über die Gudula-Kirche erfahren, ergänzt sie und<br />
schaut an der Wand des mächtigen Kirchturms hoch.<br />
So wie Heike ist auch die zehnjährige Anna bei der
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 23<br />
ersten Stadtführung für Kinder durch Rhede dabei.<br />
„Ich hatte einfach mal Lust darauf“, erklärt sie.<br />
Es ist eine ungewöhnliche Gruppe, die da vor der<br />
Gudula-Kirche steht. Stadtführerin Antonia Möllenbeck<br />
hat schon so manchem Einheimischen oder<br />
Auswärtigen die Geschichte der Stadt näher gebracht<br />
– allerdings noch nie einer Gruppe Kindern. Acht bis<br />
zehn Jahre alt sind Möllenbecks Zuhörer nun und<br />
mindestens genauso wissbegierig wie die Erwachsenen.<br />
Dann beginnt sie, die erste Stadtführung für Kinder<br />
in Rhede. Antonia Möllenbeck betritt mit ihnen die<br />
Gudula-Kirche und die Gruppe nimmt vorne in der<br />
ersten Reihe Platz. Dort zeigt Möllenbeck ihnen das<br />
Bild eines eiförmigen Steins. „Das ist ein Faustkeil“,<br />
erzählt sie und beginnt mit der Frühgeschichte in<br />
Rhede – den Neandertalern. Im Schweinsgalopp geht<br />
es durch die Zeit: Möllenbeck erzählt von dem Urnenfeld<br />
aus vorchristlicher Zeit, das 1980 <strong>beim</strong> Bau des<br />
Sportzentrums entdeckt wurde. Und dann kommt sie<br />
auf die ersten Kirchenbauten in Rhede zu sprechen.<br />
Die Gudula-Kirche selbst ist schließlich so interessant,<br />
dass die Stadt- zu einer Kirchenführung wird.<br />
Möllenbeck zeigt den Kindern die Statue der Heiligen<br />
Gudula. „Eine belgische Adelige, die um 700 nach<br />
Christus gelebt hat“, erzählt sie.<br />
Die neunjährige Annabell kennt sogar die Legende<br />
der Heiligen Gudula. „Die sollte mit einer Laterne den<br />
Weg finden. Dann hat ihr der Teufel das Licht ausgemacht,<br />
ein Engel wieder an“, erzählt sie.<br />
Organisiert wird die Kinder-Stadtführung vom <strong>Heimatverein</strong><br />
Rhede. Schon vor einiger Zeit habe ihr<br />
Vorgänger Franz-Josef Klötgen die Idee dazu gehabt,<br />
erklärt die Vorsitzende Elfriede Heitkamp. Diese Idee<br />
habe man nun wieder aufgegriffen. Denn in Zukunft<br />
plane der <strong>Heimatverein</strong> ein Projekt für Grundschüler,<br />
bei dem Kinder ihre Sicht der Stadt malen oder basteln.<br />
Heitkamp: „Und bei solchen Stadtführungen kann<br />
man schon mal sehen, was Kinder gut an ihrer Stadt<br />
finden.“<br />
Für Stadtführerin Antonia Möllenbeck ist die Kinder-<br />
Führung eine neue Erfahrung. „Man muss die Geschichte<br />
kindgerecht rüberbringen“, meint sie. Erwachsene<br />
wüssten meist sofort Bescheid, worüber sie<br />
bei ihren Führungen rede. „Aber Kinder können solche<br />
Grundlagen noch gar nicht wissen.“<br />
Die Gudula-Kirche jedenfalls gibt schon so viel her,<br />
dass die Führung fortgesetzt werden soll. „Kommt ihr<br />
denn alle noch mal wieder?“, fragt Elfriede Heitkamp<br />
zum Schluss. Die Kinder nicken eifrig<br />
Antonia Möllenbeck zeigte den Kindern besondere Stellen der<br />
Gudula-Kirche – etwa die kleine Eule in einem der Kirchenfenster.<br />
Der <strong>Heimatverein</strong> überlegt, die Stadtführung für Kinder<br />
künftig einmal im Monat stattfinden zu lassen.<br />
Dieser Artikel mit Foto von Jochen Krühler erschien<br />
am 27.03.2008 im Bocholter-Borkener-Volksblatt.<br />
Plattdeutscher Heimatabend des<br />
<strong>Heimatverein</strong>s <strong>Gemen</strong><br />
„Mongs was´t fröher ook ganz moj"<br />
<strong>Gemen</strong>. "Die Amtssprache ist Deutsch", so verkündete<br />
es der Vorsitzende des <strong>Gemen</strong>er <strong>Heimatverein</strong>s,<br />
Albert Rentmeister, am Donnerstagabend im<br />
Heimathaus Grave. Nun ist aber das Heimathaus<br />
keine Amtsstube und der Referent des Abends war<br />
auch kein Beamtentyp. Hubert Mötting vom Welmeringhook<br />
ist ein Ur-Borkener und mit einem feinen,<br />
bodenständigen Humor ausgestattet. Und weil er in<br />
seiner Kindheit das Deutsch erst lernen musste, ist<br />
das Plattdeutsche nicht nur seine Muttersprache,<br />
sondern ganz besonders sein Metier.<br />
Hubert Mötting ließ denn <strong>beim</strong> plattdeutschen<br />
Abend des <strong>Heimatverein</strong>s, das Heimathaus war so<br />
voll, dass sogar die steile Stiege "besetzt" war, seinem<br />
Können als Rezitator und Döhnkeserzähler freien<br />
Lauf. Wie immer begann er seinen Vortrag mit "Dat<br />
Borkske Platt" von Professor Walter, in dem dieser die<br />
Vorzüge dieser alten Sprache preist.<br />
Klar, dass viel von der alten Zeit die Rede war, ob<br />
die nun gut war oder eher beschwerlicher. Es gab<br />
noch nicht überall Strom und wenige Autos, aber es<br />
wurde mehr gelacht, die Leute waren zufriedener,<br />
genügsamer, so das Fazit des Heimatdichters Höing-<br />
Tücking aus Heiden in einem Gedicht. "Mongs was´t<br />
fröher ook ganz moj", (Übersetzung für Neubürger:<br />
manchmal war es früher auch ganz schön) fügte Hubert<br />
Mötting dann wohl mit einem Augenzwinkern an.
24 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
Hubert Mötting sorgte mit seinen Döhnkes für einen äußerst vergnüglichen<br />
Abend im Haus Grave<br />
Und natürlich war auch die Rede von der Gämsken<br />
Kiärmes, zu der früher wie heute auch die Borkener<br />
strömen bei anständigem Wetter jedenfalls und vom<br />
Marbecker Echo, dem Hugo von Oy einst auf der Spur<br />
war und von vielen anderen Eigenheiten der Leute<br />
von früher und heute. Es war ein äußerst vergnüglicher<br />
Abend.<br />
Dieser Artikel mit Foto von Hubert Gehling erschien<br />
am 19.04.2008 in der Borkener Zeitung<br />
BUCHTIPPS<br />
Die Buchtipps von Frau Margret Schwack werden im<br />
nächsten Heimatbrief veröffentlicht.<br />
BLICK IN ZEITSCHRIFTEN<br />
Der <strong>Heimatverein</strong> Anholt gibt seit Kurzem eine<br />
eigene Zeitschrift heraus –<br />
und will so mehr Mitglieder werben.<br />
Anholt. Auf einem Streifen auf Seite eins sieht man<br />
die „Skyline“ von Anholt: Pankratius-Kirche, altes Rathaus,<br />
Gruftkapelle und Schloss liegen direkt nebeneinander.<br />
Daneben steht in geschwungenen Buchstaben:<br />
„De Pann“. So lautet zugleich der Titel der kleinen<br />
Heimatzeitschrift, die der <strong>Heimatverein</strong> Anholt<br />
nun zum ersten Mal herausgibt.<br />
„De Pann“ – auf Hochdeutsch „Die Pfanne“<br />
– steht für jenen Gong, mit dem früher ein<br />
Ausrufer durch Anholts Straßen ging, um<br />
Neuigkeiten auszurufen. Und Ähnliches will<br />
der <strong>Heimatverein</strong> nun mit seiner Heimatzeitschrift<br />
erreichen: Regelmäßig soll „De Pann“<br />
über Neuigkeiten aus dem Verein berichten.<br />
Zweimal im Jahr soll das kleine Heft erscheinen,<br />
vor allem nach der Jahreshauptversammlung,<br />
erklärt Alfred Berger, Vorsitzender<br />
des Anholter <strong>Heimatverein</strong>s. „Das ist vor allem<br />
interessant für diejenigen Mitglieder, die<br />
an der Versammlung nicht teilnehmen konnten“,<br />
so Berger. Obwohl immerhin 120 Mitglieder<br />
bei der letzten Versammlung dabei<br />
waren – „so viel wie nie“, sagt der Vorsitzende.<br />
„Da mussten noch extra Tische und Stühle<br />
hinzugeholt werden.“<br />
Die neue Vereinszeitschrift kann man als<br />
Teil einer Mitglieder-Werbekampagne verstehen, die<br />
der Anholter <strong>Heimatverein</strong> seit 2007 unternimmt. Mehr<br />
als 100 neue Vereinszugehörige wurden seit dem<br />
Start der Kampagne hinzugewonnen. Zurzeit liegt die<br />
Mitgliederzahl bei 491, dem höchsten Stand seit<br />
Gründung des Vereins im Jahr 1947. „Die Werbung<br />
für den Verein soll aber weitergehen“, sagt Alfred<br />
Berger. „Wir wollen uns weiter verjüngen.“ Und dabei<br />
soll „De Pann“ helfen. Ausdrücklich werden im Vorwort<br />
die Mitglieder aufgefordert, die Zeitschrift auch<br />
an interessierte Nachbarn weiterzugeben, die noch<br />
nicht Mitglied im <strong>Heimatverein</strong> sind.<br />
Die Idee zu „De Pann“ wurde im vergangenen Jahr<br />
im Verein geboren. „Wir haben festgestellt, dass der<br />
Info-Fluss zu gering ist“, erklärt Alfred Berger. Mit der<br />
neuen Zeitschrift hätten die Mitglieder nun einen besseren<br />
Überblick und eine Vorausschau auf das, was<br />
der Verein in den nächsten Monaten vorhat.<br />
Es gibt auch eine plattdeutsche Ecke, in der Mitglieder<br />
wie Bernhard Barking, Everhard Onstein, Franz<br />
Brömmling oder auch Gerd Rooy „Dööntjes“ erzählen.<br />
„Uns ist wichtig, dass das Aanholts Platt bewahrt<br />
wird“, erklärt der <strong>Heimatverein</strong>s-Vorsitzende.<br />
Aber auch Themen von heimatgeschichtlicher Relevanz<br />
findet der Leser – etwa über den Eiskeller, in<br />
dem kürzlich eine zugemauerte Tür wieder geöffnet<br />
wurde (das BBV berichtete).<br />
Seit Kurzem gibt der <strong>Heimatverein</strong> Anholt seine<br />
Zeitschrift „De Pann“ heraus. Auf Hochdeutsch bedeutet<br />
das „Die Pfanne“, wie hier Martha Berger, Tochter<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s-Vorsitzenden Alfred Berger, illustriert.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 25<br />
Der Artikel und das Foto von Jochen Krühler erschienen<br />
am 12.03.2008 im Bocholter-Borkener-<br />
Volksblatt.<br />
WAS - WANN – WO – AUSSTELLUNGEN -<br />
Man ray bis sigmar polke<br />
Eine besondere Fotografiegeschichte<br />
Sammlung Barbara und Horst Hahn (Köln)<br />
Borken. Marcel Duchamps, 1968 verstorbener Mitbegründer<br />
der Konzeptkunst und Wegbegleiter des<br />
Dadaismus und Surrealismus, formulierte es einmal<br />
so: „Der Sammler ist ein Künstler – im Quadrat. Er<br />
wählt Bilder aus und hängt sie an die Wand; er malt<br />
sich selbst eine Sammlung.“ In über drei Jahrzehnten<br />
führte die Sammelleidenschaft des Kölner Restaurators<br />
und Fotografen Horst Hahn und der Kunsterzieherin<br />
Barbara Hahn zu einer bemerkenswerten fotografiegeschichtlichen<br />
Sammlung, die viele geradezu<br />
magische Aufnahmen der Fotohistorie umfasst und<br />
unter dem Titel „Man Ray bis Sigmar Polke“ derzeit im<br />
Stadtmuseum Borken und damit erstmals in Nordrhein-Westfalen<br />
zu sehen ist.<br />
Seit Mitte der 1970er Jahre hat sich das Sammlerehepaar<br />
vom „Interesse an der Lichtbildnerei“ leiten<br />
lassen, vom Interesse an Darstellungen des Menschen<br />
in seinem Lebensumfeld, aber auch der „Verschiedenartigkeit<br />
der Techniken“. Ihre ersten, durch<br />
die Bekanntschaft mit L. Fritz Gruber inspirierten Ankäufe,<br />
Arbeiten des bekannten Kölner Fotojournalisten<br />
Heinz Held, haben mittlerweile ihren Platz im Museum<br />
Ludwig gefunden, Kölns erster Adresse für moderne<br />
und zeitgenössische Kunst.<br />
Den Auftakt der Ausstellung bilden Künstlerselbstporträts<br />
und Selbstporträts, die sich als Ausschnitte<br />
aus dem Leben berühmter Persönlichkeiten wie als<br />
herausragende historische Dokumente des 20. Jahrhunderts<br />
auffassen lassen. Man Ray fotografierte den<br />
noch jungen Marcel Duchamp, August Sander hat<br />
deutsche Künstlergrößen der 1920er Jahre in Szene<br />
gesetzt, El Lissitzky fotocollagierte sich spielend mit<br />
seinem Sohn auf dem Boden, René Magritte erscheint<br />
als nachdenklich aufs Meer blickende „graue Eminenz“,<br />
Heinz Held hielt Joseph Beuys auf seiner legendären<br />
„Telefonleiter“ im Düsseldorfer Atelier fest.<br />
Die Klassiker der künstlerischen Avantgarde bilden<br />
die historische Basis der Sammlung Hahn. Herausragend<br />
vertreten ist Man Ray, der Meister surrealistischer<br />
Fotografie, mit Akten, Fotomontagen und seinen<br />
berühmten „Rayografien“, für die er zur Belichtung<br />
Gegenstände auf Fotopapier legte. Unter dem<br />
Leitmotiv „Das Neue Sehen“ wollten die russischen<br />
Konstruktivisten Alexander M. Rodtschenko und El<br />
Lissitzky mit Überblendungen und ungewöhnlichen<br />
Perspektiven Mensch und Technik im Sozialismus<br />
illustrieren. Der ungarische Bauhauslehrer László<br />
Moholy-Nagy beeindruckt durch sachliche Architekturbilder<br />
und geradezu romantische Lichtmalereien.<br />
Während Dorothea Lange in den 1930er Jahren das<br />
Elend der Wanderarbeiter in den Süd- und Weststaaten<br />
der USA einfing, beschäftigte sich Friedrich Seidenstücker<br />
in Berlin mit Aufnahmen beiläufiger Straßenszenen.<br />
„Neusachliche Kamerakunst“ hat sich<br />
dafür als Genrebezeichnung etabliert. Die inbegriffene<br />
Konzentration auf scheinbar Nebensächliches bestimmte<br />
auch die Fokussierung auf Details und serielle<br />
Motive, zum Beispiel durch Hans Finsler und Umbo.<br />
Hinzu trat die Fotoreportage. Sie ist vertreten mit Aufnahmen<br />
von Erich Salomon, des in Auschwitz ermordeten<br />
Begründers des modernen deutschen Fotojournalismus.<br />
In der Sammlung Hahn korrespondieren<br />
seine Arbeiten mit Bildern von Tim N. Gidal aus Tel<br />
Aviv.<br />
Das Leben im kriegszerstörten Deutschland nach<br />
1945 dokumentieren in eindrücklicher Weise Umbo,<br />
Hermann Claasen und Chargesheimer sowie Edmund<br />
Kesting, der die Trümmer Dresdens mit tanzenden<br />
Skeletten überblendet. „Dokument und Totentanz“ ist<br />
diese Ausstellungsabteilung betitelt. Die Künstlerfotografie<br />
der 1970er und 80er Jahre bildet den letzten<br />
Schwerpunkt – Einzelarbeiten von Andy Warhol und<br />
Helmut Newton und „alchemistische“ fotochemische<br />
Experimente des Malers Sigmar Polke inbegriffen.<br />
Mehr als 220 Werke, darunter viele Vintage Prints,<br />
überwiegend aber hochwertige Neuauflagen, umfasst<br />
die Sammlung Hahn, 190 Fotografien hat die Kunsthistorikerin<br />
Daniele Schmidt im Stadtmuseum Borken
26 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
zu einer klugen Präsentation zusammengestellt. Die<br />
Grundkonzeption wurde von der Städtischen Galerie<br />
Delmenhorst entwickelt, die mit Unterstützung von<br />
Prof. Dr. Rolf Sachsse (HBK Saar, Saarbrücken) auch<br />
einen sehr gelungenen Katalog zur Ausstellung erarbeitet<br />
hat.<br />
Stadtmuseum Borken, 18. Feb. bis 11. Mai 2008,<br />
Öffnungszeiten: Di.-Sa. 15.00-18.00 h, So. 10.30-<br />
17.30 h, Pfingstsonntag 10.30-17.30 h geöffnet<br />
Eintritt: 3,00 €, ermäßigt 1,50 €, Kinder und Jugendliche<br />
frei<br />
Man Ray: Le Violon<br />
d‘ Ingres, 1924, ©<br />
VG Bild-Kunst, Bonn<br />
2008<br />
Sommer – Schlösser – Virtuosen 2008<br />
Klassik im Westmünsterland<br />
Kreis Borken. Ab Ende Mai ist der Kreis Borken wieder<br />
ein besonders lohnendes Ziel für Klassikfreunde. An<br />
fünf Sonntagen in Folge können sie die Kombination<br />
von erlesener Musik und reizvollem Ambiente erleben.<br />
Unter dem Titel „Sommer – Schlösser – Virtuosen –<br />
Klassik im Westmünsterland" startet der Kreis Borken<br />
eine hochkarätige Konzertreihe, die sich in den vergangenen<br />
Jahren bereits ein treues Publikum erobert<br />
hat. Eine tragende Rolle spielt in diesem Jahr die<br />
Sinfonietta Köln unter der Leitung von Cornelius Frowein.<br />
Als „Orchester in Residence" ist das Ensemble<br />
ab dem 25. Mai bei allen Konzerten dabei, hinzu kommen<br />
jeweils Solisten verschiedener Fächer.<br />
Das Kammerorchester „Sinfonietta Köln", gegründet<br />
1984, gehört heute zu den profiliertesten Ensembles<br />
seiner Art. Beachtung findet vor allem seine Interpretation<br />
der Musik Mozarts und seiner Zeitgenossen.<br />
Das Repertoire reicht aber weit darüber hinaus, von<br />
den großen Werken der Romantik bis zur Musik des<br />
20. und 21. Jahrhunderts. Die Sinfonietta Köln ist<br />
regelmäßig bei verschiedenen namhaften Festivals zu<br />
Gast, so zum Beispiel bei den Schwetzinger Festspielen,<br />
<strong>beim</strong> Mozartfest Würzburg, <strong>beim</strong> Augsburger<br />
Mozartsommer und <strong>beim</strong> Flandern Festival. Auslandsreisen<br />
führten das Ensemble unter anderem nach<br />
Rom, Neapel, Monte Carlo, Moskau und Shanghai.<br />
Am Dirigentenpult steht mit Cornelius Frowein ein<br />
echter Spezialist für die Interpretation von Musik des<br />
18. Jahrhunderts. Nach dem Abitur studierte Frowein,<br />
1957 in Frankfurt am Main geboren, zunächst Klavier<br />
bei Günter Ludwig an der Musikhochschule Köln. Es<br />
folgten weitere Studien auf den Gebieten Kammermusik,<br />
Cembalo, Liedbegleitung, Dirigieren sowie Musikwissenschaft,<br />
Germanistik und Philosophie. Als<br />
Solist konzertiere er in zahlreichen deutschen Städten,<br />
in Österreich, Italien, Slowenien und England. In<br />
den vergangenen 15 Jahren rückte das Dirigieren<br />
aber mehr und mehr in den Mittelpunkt seiner Arbeit.<br />
Die Organisatoren der Reihe möchten auch Kindern<br />
und Jugendlichen klassische Musik näher bringen.<br />
Deshalb gibt es am Sonntag, 1. Juni 2008, vor dem<br />
Konzert im Schloss Ahaus ein spezielles Angebot für<br />
junge Musikfreunde. Sie können dann die Probenarbeit<br />
mitverfolgen und dem Dirigenten ihre Fragen<br />
stellen.
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 27<br />
Bei „Sommer-Schlösser-Virtuosen" stehen im Kreis<br />
Borken in diesem Jahr folgende Konzerte auf dem<br />
Spielplan (Programmänderungen vorbehalten).<br />
Sonntag, 25. Mai 2008, 17 Uhr,<br />
Rittersaal Jugendburg <strong>Gemen</strong><br />
Solist: Hayrapet Arakelyan (Saxophon)<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento F-Dur KV<br />
138<br />
Alexander Glasunov: Konzert Es-Dur für Saxophon<br />
und Streicher op. 109<br />
Pedro Itturalde: Czarda für Saxophon und Streicher<br />
Felix Mendelssohn: Streichersinfonie c-Moll „Schweizer<br />
Sinfonie"<br />
Sonntag, 1. Juni 2008, 17 Uhr, Fürstensaal<br />
Schloss Ahaus<br />
Solisten: Meike Leluschko (Sopran), Falko Hönisch<br />
(Bariton)<br />
Highlights aus Opern von Georg Friedrich Händel und<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sonntag, 8. Juni 2008, 17 Uhr, Barockkirche<br />
Vreden-Zwillbrock<br />
Solisten: Martina Schilling (Sopran),<br />
Hans-Jakob Gerlings (Orgel)<br />
Georg Friedrich Händel: Concerto grosso G-Dur op. 6<br />
Nr.1<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Kirchensonaten F-Dur KV<br />
244 und C-Dur KV 336<br />
Felix Mendelssohn: Salve Regina für Sopran und<br />
Streicher<br />
Georg Friedrich Händel: Orgelkonzert G-Dur HWV<br />
290<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Ergo interest, an quis KV<br />
143 für Sopran und Streicher<br />
Felix Mendelssohn: Streichersinfonie h-Moll<br />
Sonntag, 15. Juni 2008, 17 Uhr, Rittersaal<br />
Wasserburg Anholt<br />
Solist: Claudius Kamp (Blockflöte)<br />
Antonio Vivaldi: Concerto d-Moll RV 565<br />
Philip Glass: Company<br />
Giuseppe Sammartini: Concerto F-Dur für Blockflöte,<br />
Streicher und B.C.<br />
Antonio Vivaldi: Concerto c-Moll für Blockflöte, Streicher<br />
und B.C. RV 441<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Mailänder Quartettsinfonie<br />
C-Dur KV 157<br />
Sonntag, 22. Juni 2008, 17 Uhr, Rittersaal<br />
Schloss Raesfeld<br />
Solist: Klaus Sticken (Klavier)<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento D-Dur KV<br />
136<br />
Frédéric Chopin: Konzert e-Moll für Klavier und Orchester<br />
op. 11 (Fassung mit Streichorchester)<br />
Sergej Prokofiev: Visions Fugitives op.22 (Fassung für<br />
Streichorchester von Rudolf Barschai)<br />
Hugo Wolf: Italienische Serenade<br />
Möglich wird diese Konzertreihe durch das großzügige<br />
Engagement der Werner Richard – Dr. Carl Dörken<br />
Stiftung aus Herdecke, der die Pflege des Kulturlebens<br />
in Westfalen ein besonderes Anliegen ist. Weitere<br />
wertvolle Unterstützung leistet die Sparkasse<br />
Westmünsterland.<br />
Der Eintritt für die Konzerte kostet zwischen 7,50 und<br />
15 Euro, ermäßigt 5 bis 10 Euro. Kartenbestellungen<br />
sind möglich <strong>beim</strong><br />
Kreis Borken, Fachbereich Schule, Bildung, Kultur<br />
und Sport, Burloer Str. 93, 46325 Borken,<br />
Tel.: 02861/82-1350,<br />
E-Mail: sommerkonzerte@kreis-borken.de.<br />
Internet: www.kreis-borken.de<br />
Hier gibt es auch das neue Programmheft „Sommer –<br />
Schlösser – Virtuosen 2008", das auch bei den Städten,<br />
den Verkehrsvereinen und in den Niederlassungen<br />
der Sparkasse Westmünsterland ausliegt. Weitere<br />
Infos zum „Orchester in Residence" gibt es im Internet<br />
unter www.sinfoniettakoeln.com.
28 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
GESUCHT - GEFUNDEN<br />
(ws.) Bei der Redaktion sind Suchanfragen oder Angebote<br />
in den Monaten März und April nicht eingegangen.<br />
PLATTDÜTSKE VERTÄLLKES ETC.<br />
(ws.) Im jedem Heimatbrief soll weiterhin das Plattdeutsche<br />
in jeglicher Form wiedergegeben werden.<br />
Soweit kleine Vertällkes, Gedichte etc. aus unserem<br />
Kreisgebiet veröffentlicht werden sollen, bitte ich alle<br />
<strong>Heimatverein</strong>e um Zusendung entsprechender Vorlagen.<br />
Auch auf Plattdeutsch gibt es Rätsel, die ich nachstehend<br />
wiedergebe und die aus dem Buch „Drömmelgarn“<br />
von Fritz Lindenberg stammen:<br />
Welf häf mehr Oogen as dou<br />
un sütt doch nix,<br />
roa, roa wat is dat? (1)<br />
Achter unse Hüss<br />
door steht en Kribbel-krabbel-krüss,<br />
se maakt denn ganzen Strunt door in<br />
un schmäck doch äwen goad dorümm<br />
roa, roa wat is dat? (2)<br />
Holder de bolder, eht öwwer denn Solder<br />
un häf de Mulle vull Menßenflees,<br />
roa, roa wat is dat? (3)<br />
Tweebeen satt up Dreebeen,<br />
doar keem Veerbeen un woll Tweebeen bieten,<br />
daor nomm Tweebeen Dreebeen<br />
un woll Veerbeen doarmet schmitten,<br />
roa, roa wat is dat? (4)<br />
Fief Hattkes, fief Stattkes un<br />
ne Pimme int´t Gatt.<br />
roa, roa wat is dat? (5)<br />
Et löpp und löpp rund drümhenn<br />
un kann d´r neet in,<br />
roa, roa wat is dat? (6)<br />
Die Lösungen dieser Rätsel finden sich nach dem<br />
Impressum.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Der Heimatpfleger des Kreises Borken<br />
Redaktion:<br />
Walter Schwane, Ahnenkamp 21a, 46325 Borken,<br />
Tel.: 02861/1798 (ws.)<br />
E-Mail: familieschwane@versanet.de,<br />
dienstlich: Tel.: 02861/82-1217,<br />
E-Mail: w.schwane@kreis-borken.de<br />
Buchtipps, Blick in Zeitschriften, etc.:<br />
Margret Schwack, Bahnhofstraße 9, 46325 Borken<br />
Tel.: 02861/1352 (sc.)<br />
Kreisverwaltung Borken: Fax: 02861/82-1365<br />
Der Heimatbrief kann auch im Internet nachgelesen<br />
werden bei:<br />
http://www.kreis-borken.de/kreisverwaltung/<br />
aufgabenbereiche/kultur/heimatpflege/heimatbrief.<br />
html<br />
Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet!<br />
Einsendungen bitte an die Redaktion (siehe oben)<br />
oder an die Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege,<br />
Burloer Str. 93, 46325 Borken, Tel.: 02861/82-1350<br />
oder 82-1348.<br />
Lösungen:<br />
(1) Die Kartoffel, (2) Der Bienenstock (3) Holzschuhe/Klumpen<br />
(4) Tweebeen ist die Magd, Dreebeen ist<br />
der Melkschemel, Veerbeen ist der Hund (5) Mispel-<br />
Frucht (6) Baumrinde
29 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr 199 / März/April 2008
30 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 31<br />
15. Plattdeutscher Lesewettbewerb 2007/2008<br />
Leistungsgruppe / Klassen Kreissieger 5 – 8<br />
Vorname, Name Matthias Klasen<br />
Wohnort Raesfeld<br />
Klasse, Schule Nünning-Realschule Borken-<strong>Gemen</strong>, Klasse 8b<br />
Titel Otte Robben häff Naamensdagg<br />
Autor des Textes / Anmerkungen Wilm Gülkers<br />
Otte Robben häff Naamensdagg<br />
Otte Robben häff ümmer gäärne Peerde lien e‘mocht. Alltied kunn’e met de Naoberkinder Peerdken spöllen. He sölws<br />
moss dann abber denn Fohrmann wessen.<br />
“Wann ick Geld hadde“, sagg he dann mangs, “dann dääk’e mi son’ne echte Fohrmannsschwöppe koopen, waor man<br />
ook echt met knallen kann. Wees du, son’ne gedräite un dann an’t Ende met ne aorndlike Kassjoone dran.“<br />
No meek he sick siene Schwöppen van ne Haselnöttenwedde met’n Packtou. Man kunn daor wall met schlaon, abber et<br />
woll doch nicht so recht knallen.<br />
Sien Päätöhme was Holkamps Vaader. Se säggen allgemeen denn “Grooten Holkamp“ to em. De<br />
Blaagen güngen em meest ut’n Wegg, denn he hadde an öhr ümmer wat uut te setten.<br />
As Otte Naamensdagg hadde,-- he was bolle twalw Jaor,-- ging he van de Schoole uut bi Holkamps vöörbi. ‘N Grooten<br />
stunn an‘e Teeke un bedeenen de Gääste.<br />
As Otte no harinkeem, daor sägg he : “Kiek äs an, Otte, du häss jao vandaage Naamensdagg. Dann sall ick di jao wall<br />
graleern mütten“.<br />
Holkamps hädden to de Tied ne Wäärdschap un ook ne Winkel met Koloniaalwaaren. Se verköffen<br />
abber ook Bossels, Bessen, Halterstränge un Schwöppen un so wat deheer. An de groote Klockenkaste<br />
hüngen de Schwöppen, de lichteren för’n Kutskwaagen un de schwaoren, gedraiten, äs se de<br />
Holtfohrlöö so hädden.<br />
‘N Grooten göng an de Klockenkaste un kregg daor eene van de gedraiten harunder un sägg to Otte: “Daor, de sasse<br />
van mi up’n Naamensdagg häbben“.<br />
Otte hädde bolle te völle kreggen. He grepp nao de Schwöppe un sagg ganz verdaddert: “Och dat was doch ook nich<br />
nöödig e’west“.<br />
Man sägg dat jao wall so, Otte was dat jao nich bedacht, abber et hörn sick noch wall so beschäiden<br />
an.<br />
“Wenn’t nich nöödig is“, sägg daor ‘n Grooten “dann do se mi mähr weer“. Daormet höng se weer bi de annern an de<br />
Klockenkaste un de Saake was dann’e daon.
32 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008<br />
As Otte dann lääter no Huus keem, sägg sien Vaader to em :<br />
“Büsse ook bie Päätöhme west? Häff he di ook graleert?“<br />
“Jao“, sägg Otte so’n bettken öin.<br />
“Häff he di to’n Naamensdaag nix egofft?“<br />
“Jao, he häff mi so’ne mooie Fohrmannsschwöppe egofft, so’ne echte mett’n so’nen gedraiten<br />
Stell.“<br />
“Jao, wo hässe de dann, laot se mi doch äs seehn“.<br />
“Ick häbb se doch gaar nich mehr. Äs he mi de goff, daor sagg ick: dat was doch nich nöödig e’west, jao un daor häff<br />
he se mi weer afenommen un häff se weer an de Klockenkaste hangen, un ick hadde se doch so gäärne hatt.“<br />
De Träönen leepen em öwwer de Backen<br />
“Jao“, sägg den Vaader daor, “Daor is nix anners te maaken. Du muss de mähr weer hengaon un dann sägg se to Päätöhme,<br />
du hätts doch so gäärne de Schwöppe hatt. Of he di de nich doch gewwen woll.“<br />
Otte moss no, äs man wall sägg, de Schaamte den Kopp afbieten, un de weer hen.<br />
As Otte dann Päätöhme sien Spröcksken esaggt hadde, daor lachen denn Grooten un goff Otte de Schwöppe.<br />
Dütt Maol sagg Otte “Best bedankt“ un dann gingt af nao de Fräite.<br />
Underweggs versoch he ümmer äs te knallen. Wann’t ook noch nich te best klappen, dat was noch wall te liärn. He was<br />
allemaole mächtig stolt, denn he wuss bestimmt, dat in Raosfeld kinne Junge in sienen Older was, well so’ne mooie<br />
Schwöppe hadde.<br />
Originaltext aus dem Buch von Wilm Gülkers. Neu geschrieben in Anlehnung an das<br />
“Wörterbuch der westmün-sterländischen Mundart“ von: Richard Sühling, <strong>Heimatverein</strong><br />
Raesfeld 17.11. 2001. Ausgabe: 03
Nr. 199 / März / April 2008 <strong>HEIMATBRIEF</strong> 33
34 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 199 / März / April 2008