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Nr.27 (Sommer 2009)

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Vom Minus zum PlusEinst prügelnder Hooligan, heute engagierter ChristEr hat eine radikale Änderung seines Lebens um 180 Grad erlebt:Oliver Schalk. Früher war er erfüllt von Hass auf alles und jeden.Heute will er vor allem eines: So vielen Menschen wie möglich vonder Liebe Jesu erzählen. Denn er selbst hat erlebt, wie diese Liebesein Leben verändert.Oliver wächst zur DDR-Zeit in Ost-Berlin auf. Seine Mutter schicktihn zwar regelmäßig in den Kindergottesdienst. Doch michinteressierten nicht die Geschichten aus der Bibel, sondern allein dieKinderüberraschungseier aus dem Westen. Als Oliver zehn Jahreist, trennen sich die Eltern. Die Schule empfindet Oliver als lästig. Ihnzieht es zum Alexanderplatz, um etwas zu erleben. 1978 gehört er zuden Mitbegründern der ersten Punk-Bewegung in der DDR. Mit 17wird er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, als die Stasi bei einerWohnungsdurchsuchung von ihm verfasste regimekritische Liedtexteund Honecker-Karikaturen findet. Das Jugendgefängnis war dieHölle, erinnert er sich. Gleich in der ersten Nacht wird er von einerGruppe von Häftlingen zusammengeschlagen. Die Zeit im Knastverändert ihn. Ich wurde zu einem Menschenhasser. Als er aus derHaft entlassen wird, schließt er sich der gefürchteten Fangruppe einesBerliner Fußballvereins an. Die Spiele sind ihm egal. Am wichtigstenist die sogenannte dritte Halbzeit die Zeit nach dem Spiel, wennes zu Schlägereien mit anderen Fans kommt. Oft sind esregelrechte Schlachten. Manchmal waren meine Schuhe noch vollBlut, wenn ich nach Hause kam, erinnert er sich. Nach derfriedlichen Revolution Ende 1989 bekommt er Kontakt zurrechtsradikalen Szene. Er lässt keinen Aufmarsch aus. Zusammenmit Freunden eröffnet er Ende der 90er Jahre in Berlin eine Kneipe.Alkohol und Drogen werden zu seinen ständigen Begleitern. Mirging es immer schlechter. Bei einem Biker-Treffen trifft er auf eineGruppe christlicher Rocker. Die hatten ein großes gelbes Kreuz aufihren Westen und strahlten irgendwie etwas anderes aus als alleanderen. Aus Neugier spricht er sie an. Es kommt zu einem langenGespräch, an dessen Ende sie ihm eine Bibel schenken.Weil die Kneipe schlecht läuft, braucht Oliver eine andere Geldquelle.Seine Idee: Er will eine Depression vortäuschen, die ihn arbeitsunfähigmacht. Der Arzt schickt ihn schließlich zu einer sechswöchigen Kur.

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