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REPORTAGEDas geräumige Schlafzimmer liesse sich bei Bedarfin mehrere Räume unterteilen.Die Badewanne steht wie ein Schiff im blauen Meerdes Glasmosaiks.stärkt. Dieser dient gleichzeitig dem Holzbau als Basis.Dass es wieder ein Holzbau werden sollte, verlangte dieBauvorschrift. Genauso der Vorschrift entsprechendkam das Satteldach zustande. Die Ausrichtung der Fassadezum Sarnersee hinunter ergab sich durch die Verwendungder bestehenden Grundmauern von selbst.Weil die Form des «Ersatzneubaus», wie es in der Baugenehmigungheisst, dem alten Bauernhaus entsprach,gab es keine Einsprachen aus der Anwohnerschaft. Gestauntwurde erst, als die Fertigbauteile geliefert wurdenund innert drei Tagen deutlich wurde, dass das neueHaus doch nicht einfach ein Ersatz des alten war. Dieochsenblutroten Fassaden waren vielen Passanten imwahrsten Sinne des Wortes zu bunt. Dabei geht die Farbemit der drastischen Bezeichnung «ochsenblutrot»auf eine alte Tradition zurück, wie Andi Burch erklärt:«Früher benutzte man tatsächlich Ochsenblut als Anstrich,weil es die Holzfassaden besonders gut konservierte.»Den roten Anstrich hat der Bauherr eigenhändig aufgetragen,zweimal in der Werkstatt und einmal vor Ort.In den Holzbau hinein gelangt man über einen Steg,der sich quer durchs ganze Gebäude erstreckt undnachts von unten her beleuchtet wird. Ein Effekt, derdem Bauherrn trotz budgetbewusster Planung einigeTausend Franken wert war, denn sein Referenzobjektsollte «auf keinen Fall nach 0/8/15 aussehen». Im Parterregibt es, abgesehen von der Haustür und der Terrassentüre,nur eine einzige andere Türe: Sie führt zumWC. Küche, Esstisch, Wohn- und Arbeitsbereich sindim selben offenen Raum untergebracht. Dank einer geschicktenUnterteilung fühlt man sich dennoch wohlund geborgen; Nischen schaffen Rückzugsmöglichkeiten.Zudem wirken die Treppe ins Obergeschoss undder Ofen unter der Treppe als Raumteiler.Vier symmetrisch angeordnete Türen in den GrundfarbenRot, Gelb, Blau und Grün führen in den Privatbereichim Obergeschoss. Seeseitig erstreckt sich eingeräumiges Schlafzimmer, dessen Wände in einem zartemHellblau gehalten ist, das gut zum Lärchenholz desFussbodens passt. «Ich bin sehr glücklich mit dieser Farbe»,erklärt Burch, der das Wohnen im selbst geplantenHaus wie ein spannendes Experiment geniesst. Da bereitszwei Türen vorhanden sind, könnten mit einerTrennwand bei Bedarf leicht zwei Räume daraus gemachtwerden. Zum Hang hin liegt ein kleines Atelier,wo der Bauherr farbenfrohe Bilder in Arcylfarben aufLeinwand oder Plexiglas malt. Beispiele dieses Schaffenszieren das ganze Haus. Auch im Bad hinter der Türe,die blau wie das Meer ist, liegt gestalterisches Schaffenverborgen. Die kleinen Glasmosaikplatten inBlautönen sind farblich abgestuft verlegt: Dunkelblauhinten bei der Dusche, zum Waschtisch hin immer heller.Dazwischen steht wie ein gestrandetes Schiffchendie markante Badewanne.Der Gang oben besteht aus stegartigen Balken, durchdie Zwischenräume steigt die warme Luft vom Holzofenher nach oben. Über eine weitere Heizung verfügtdas Haus nicht, der in Zusammenarbeit mit dem KägiswilerHafner Marco von Wyl entworfene stufenförmigeHolzspeicherofen unter der Treppe heizt alle Räume.Die Türe aus Roheisen hat Industrie-Charakter; das gefälltnicht jedem, aber für Andi Burch stimmt es so. Altertümlichbehaglich wirken dagegen die warmen Stufen,die ans gute alte Ofenbänkchen erinnern.«Das Haus passt zu Ihnen», ist ein Kompliment, welchesAndi Burch oft zu hören bekommt und das ihnimmer wieder freut. Die grösste Freude hätte er auch,seine gestalterischen Ideen im Zusammenspiel von Altund Neu in weitere Bauprojekte einfliessen zu lassen. ■BILDER: PASCAL BÖNITEXT: CHRISTINE VOLLMER38 DAS EINFAMILIENHAUS . 5/2001

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