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REPORTAGEHoch hinausDas Projekt «ahoch2» bietet innovativenWohnraum hoch über dem Sarnersee.Die drei Lofthäuser am Steilhang wurdenmit dem «Holzpreis 2004» ausgezeichnet.TEXT: CHRISTINE VOLLMER BILDER: PASCAL BÖNIAuszug aus der Zeitschrifterschienen am21. Januar 2005©Etzel Verlag AG58 DAS EINFAMILIENHAUS . 1/2005DAS EINFAMILIENHAUS . 1/200559


REPORTAGE2 34 52,3,4,5 Die Terrasse mit Holzboden bietet Sonne, Palmen, Badespass, und die Unterhaltsarbeit hält sich in Grenzen.Gekiester Vorplatz. Die Holzwand schirmt die Terrasse ab.62 DAS EINFAMILIENHAUS . 1/2005DAS EINFAMILIENHAUS . 1/200563


REPORTAGE232Blickfang ist die Fensterfront mit Blick über die Dächervon Sarnen.3Die Holz-Metall-Treppe durchdringt den Baukörper vonoben bis unten.Alles ein Raum: Esstisch, Küche und Eingangsbereich.64 DAS EINFAMILIENHAUS . 1/2005DAS EINFAMILIENHAUS . 1/200565


REPORTAGETechnische AngabenAUFSICHTDACHGESCHOSSERDGESCHOSSUNTERGESCHOSSSCHNITTKonstruktionHolzelementbauweise. Im Erdreich Stahlbeton massiv. Hangsicherung mitSpritzbeton inkl. Anker. Bodenplatte Stahlbeton massiv. Aufbau Aussenwände,von innen nach aussen: Gipsfaserplatte 15 mm, Stösse geleimt undgespachtelt, Dampfbremse DB 90, Wärmedämmung 180 mm Mineralfaserplatte,Ständerkonstr. 60/180 mm, DWD-Platte, diffusionsoffen, 16 mm;Lattenrost 27/50 mm, Douglasrost 45/45 mm. Aufbau Innenwände: Gipsfaserplatte15 mm, Ständerkonstr. 60/120 mm. Schalldämmung 100 mm,Gipsfaserplatte zweilagig, 12,5 mm, Ausführung zweischalig. zweischaligerWandaufbau, Brand und Schalldämmung. Kunststofffenster SarnapaneCMS, teilweise mit erhöhten Schalldämmwerten. Bodenaufbau von obennach unten: Massivholzboden 22 mm Lärche gebürstet, weiss geölt, Trittschalldämmatte,Spanplattenboden 20 mm, Tonelemente als Trockenbau-Unterlagsbodeninkl. Bodenheizung, Flies, 3-Schichtplatte 27 mm,Holzbalkenlage 180 mm inkl. Schalldämmung, 3-Schichtplatte als Deckenverkleidung.DachFlachdach, teilweise begrünt, teilweise Douglasrost. Gefälle mit Steinwollplatten,Abdichtung Sarna-System. Dachneigung 1%.Dachkonstruktion/Aufbau wie Deckenaufbau, jedoch 200 mm Wärmedämmungauf Konstruktionselement und Flachdachaufbau.InnenausbauBodenbeläge: Sonnenterrasse, Balkon Douglas Massivholzboden 27 mm.Erdgeschoss/1.UG Massivholzboden Lärche 22 mm. Wandbeläge:Dusche Glasmosaik, sonstige Wände verputzt.Haustechnik/HeizsystemErdsonde Wärmepumpe mit Kombispeicher. Wärmeverteilung mit Bodenheizungund Einzelraumregulierung. Solaranlage für Warmwasseraufbereitung.Kontrollierte WohnungslüftungAllgemeine AngabenGebäudevolumenGanze Anlage mit Gemeinschaftsraum 2260 m 3Mittelhaus 650 m 3Bruttogeschossfläche Mittelhaus 160 m 2Baukosten (BKP 2)ganze Anlage: Fr. 600/m 3Mittelhaus: Fr. 650/m 3Baujahr/Bauzeit : Juni 2002 bis Dez. 2002ArchitekturAndi BurchBodenstrasse 226062 Wilen (Sarnen)/OWTelefon 041 660 80 03www.4yourhome.ch121Schlafraum mit Waschtisch. Der schwarze Korpus dient alsStauraum.2Die Garderobe ist im Hintergrund hinter Glastüren untergebracht.Die Häuser, die Andi Burch baut,sind zweifellos solide. Sonst würdeer in seinem Heimatdorf Sarnenkaum genug Aufträge bekommen.Dennoch ist der junge Selfmade-Architekt, der in der Baubranche alsSanierer historischer Bausubstanz angefangenhat, und seine modernenEntwürfe – wie sein eigenen Haus –gern mit selbst gestalteten Kunstwerkenergänzt, ein Stück weit ein Träumergeblieben. Träumer, Visionäroder auch einfach talentiert in SachenMarketing, wie die Begrüssung aufder Homepage www.4yourhome.ch zeigt:«Modern wohnen, ganz einfach. EntdeckenSie auf diesen Seiten die Lustan Lebensqualität. Durch die Verbindungvon Architektur, Kreativität undKunst entsteht eine Energie, welchedie Sinne in eine neue Welt entführt.Lassen Sie Ihre Wünsche wahr werdenund erleben Sie Ihre Träume jedenTag neu.» Seinen Traum gestaltenund bewohnen, das wollte auch derInitiant des Projekts «ahoch2». Bauherrund Planer heissen beide mitVornamen Andi, und so bekam dasProjekt seinen Namen.Der Bauplatz, Grundlage des gemeinsamenProjekts, war eine Herausforderung:Ein steiles Hanggrundstückan der Strasse von Sarnen zumGlaubenbergpass, eine Parzelle ca.1‘100 m 2 , mit 11 m Höhendifferenz,umgeben von einer Ringstrasse ineinem bebauten Quartier. Über Formund Konzept wurde man sich rascheinig. Inmitten gut bürgerlicher, traditionellerWohnhäuser sollte ein unkonventionellerHolzwürfel aus demHang ragen. Nur das Untergeschosssollte in Beton erstellt werden.DerBau besteht aus drei identischenWohneinheiten, mit einem Gemeinschaftstraktfür Technik/Waschküche.Geheizt wird mit einer 180 m tief gesetztenErdsonde-Wärmepumpe, zudemgibt es einen gemeinsamen Fitnessraumim mittleren Geschoss undeine grosse Sonnenterrasse, oben.Klar war auch, jedenfalls für den Bauherrn,der das Mittelhaus selbst bewohnenund die anderen zwei Einheitenverkaufen wollte: «Möglichstkeine Wände, keine Türen.» Die einzigenInnentüren sind die Glastürenvon Dusche und WC. Als Motto galtkonsequent: Das Haus sollte als ein66 DAS EINFAMILIENHAUS . 1/2005DAS EINFAMILIENHAUS . 1/200567


einziger, offener Raum erlebbar sein.Ein Raum auf drei Etagen, zum Leben,Wohnen, Arbeiten, loftartigkonzipiert. Innenwände gibt es nicht.Als tragende Struktur dienen sechsMetallstützen, an welchen auch dieoffene, schräg ins Haus gestellte Treppebefestigt ist.Der Anspruch an den Innenausbauwar schnell definiert: «Alles musszweckmässig sein». Der Bauherr hates gern sauber, aber weder Lust nochZeit, viel zu putzen.Deshalb ist alles praktisch und pflegefreundlichgeplant. Keine Kabel, wenigMöbel und ein pflegeleichter Aussenraum,ohne Rasenmähen. DerAussenraum ist gekiest, wie der Zugangsbereichoben vor dem Haus,oder mit Holz gedeckt, wie auf derTerrasse.Die grossen Fensterfronten allerdingssind regelmässig zu putzen, damit das200°- Panorama über den Sarner Seebis nach Melchsee-Frutt angemessenbewundert werden kann. Auch derhelle, weiss geölte Lärchenbodenbraucht Pflege. Je öfter er mit Holzbodenseifeaufgenommen wird, destoschöner wird er. Ansonsten macht dasHaus nicht mehr Arbeit als eine Wohnung.Es gibt auch keinen Geräteparkmit Rasenmäher, Laubsauger etc. DieBewohner verbringen die Freizeit liebermit sportlichen Aktivitäten oderauf der Terrasse. Hier sorgen Sonnenschirme,Liegestühle und Pflanzgefässemit Palmen, Kakteen und Bambusfür Ferienatmosphäre. Wärmestrahlersollen die Freiluftsaison verlängern.Am schönsten ist dieses Haus imSommer, findet der Planer. Der Bewohnerweiss auch den anderen Jahreszeitenetwas abzugewinnen: ImWinter gibt es Tage, wo der Ort Sarnenim Nebelmeer verschwindet, dasHaus am Hang aber gerade über derNebelgrenze liegt; «ein wahrhaft erhebenderAusblick».Gewohnt wird auf drei Etagen. Dieoberste erfüllt die Funktionen Eingangsbereich,Garderobe, Küche undWohn-Esszimmer. Einen Stock tieferliegen das Schlafzimmer und das Bad.Die hangseitig orientierten Nasszellensind fensterlos, glänzen aber inBlautönen mit kleinformatigen Platten,und durch die Mattglastüren fälltetwas Tageslicht. Das Bett ist aufsPanorama hin ausgerichtet; dahinterdient ein auf Mass gefertigter halbhoherMDF-Korpus als Kopfteil, alsRaumteiler und als Staumöbel für dieBadutensilien.Mit dem Innenausbau wurde derselbeSchreiner wie für die Küche beauftragt.So entstanden Küchenmöbel,Garderobe und Wandschränkeaus einer Hand genau nach Wunsch,auf Mass und innerhalb des gewünschtenBudgets. Im untersten, betoniertenGeschoss hat sich der Hausherrsein Büro eingerichet. Von hieraus kann er, dank moderner Kommunikationstechnologie,seinen Geschäftennachgehen. Auch innerhalbdes Hauses ist er mobil. Das Laptopfunktioniert drahtlos, via Funk, sodass der Arbeitsplatz problemlos aufdieTerrasse verlegt werden kann.Das für die Gegend unkonventionelleProjekt wurde, nach intensiven Gesprächenvon der örtlichen Baukommissionfür gut befunden und akzeptiert:Einsprachen aus der Nachbarschaftgab es keine. Auch die 90-jährige Grossmutter des Bauherrnäusserte sich zufrieden, dass ihr Enkelan einem schönen Ort gebaut habe.Für sie persönlich habe das Haus allerdingszu viele Treppen, kommentiertesie beim ersten Besuch. Dochwas solls – der initiative Bauherr ist sicher,dass er hier nicht wohnen wird,bis er 90 ist. Zu viele andere Projektehat er bereits im Kopf. «Vielleicht binich schon in drei oder vier Jahren wiederanderswo. Aber im Moment istdieses Haus für mich genau das Richtige.»Ein ungewöhnliche Einstellungfür einen, der eben sein Traumhausbezogen hat.Doch in einem ungewöhnlichenHaus ist eine unkonventionelle Lebenseinstellungeigentlich keine grosseÜberraschung. Nicht jedem passtdas konsequente Wohnkonzept ohneZimmertüren und Wände. Für Familienmit Kindern, für mehr als zweiPersonen bietet die offene Gestaltungzu wenig Privatsphäre. Mancher Interessentsagte mit der Begründungab, er habe hier zu wenig Platz fürseine Siebensachen. Trotzdem gibt esoffensichtlich einen Markt für unkonventionelleEntwürfe: Die beidenäusseren Hausteile konnten ohneProbleme verkauft werden. ■68 DAS EINFAMILIENHAUS . 1/2005

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